Einleitung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Luftdrucks in einem Raum,
der mittels ihn im Wesentlichen vollständig umschließender, gasundurchlässiger Raumbegrenzungselemente
von einem Außenbereich abgetrennt ist, wobei dem Raum durch mindestens einen Zuluftkanal
Zuluft zugeführt und aus dem Raum durch mindestens einen Abluftkanal Abluft abgeführt
wird, wobei der Luftdruck in dem Raum mittels eines ersten Reglers, der vorzugsweise
zur Regelung kleiner Schwankungen des Luftdrucks geeignet ist, so geregelt wird, dass
eine Luftdruckdifferenz zwischen dem Raum und dem Außenbereich stets kleiner Null
ist, wobei in einem in dem Raum eintretenden Brandfall ein Löschmittel in den Raum
eingeleitet wird.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Regelung des Luftdrucks in einem
Raum, der mittels ihn im Wesentlichen vollständig umschließender, gasundurchlässiger
Raumbegrenzungselemente von einem Außenbereich abgetrennt ist, umfassend
- einen in den Raum führenden Zuluftkanal zur Zuführung von Zuluft in den Raum,
- einen aus den Raum führenden Abluftkanal zur Abführung von Abluft aus dem Raum heraus,
- einen ersten Regler, der vorzugsweise zur Regelung kleiner Schwankungen des Luftdrucks
geeignet ist, und
- eine in den Raum führende Leitung zum Einbringen mindestens eines Löschmittels in
den Raum.
Stand der Technik
[0003] Verfahren und Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art sind heutzutage weit verbreitet
und allgemein bekannt.
[0004] Speziell auf dem Gebiet gasdichter Räume ist eine permanente Versorgung mit frischer
Zuluft ebenso notwendig wie eine Entsorgung der in einem solchen Raum befindlichen
Abluft, da ein natürlicher Luftwechsel mit der Umwelt gerade nicht stattfindet. Üblicherweise
verlangen Anwendungen, die in solchen gasdichten Räumen ausgeführt werden, dass potentiell
schädliche Partikel in der Raumluft zumindest aus dem Zuluftvolumenstrom, gegebenenfalls
auch aus dem Abluftvolumenstrom, herausgefiltert werden. Letzteres ist in erster Linie
in Hochsicherheits-Forschungslaboratorien notwendig, in denen mit Stoffen oder Organismen
gearbeitet wird, die nicht in die Umwelt gelangen dürfen beziehungsweise sollten.
In Reinräumen - beispielsweise im Bereich der Herstellung von Mikrochips - ist hingegen
eine Reinigung des Zuluftvolumenstroms von vorrangigem Interesse, da Staubpartikel
aus der Umwelt die Produktion stören können.
[0005] Kommt es in derartigen Räumen zu einem Brandfall, kommen heutzutage unter anderem
Systeme zum Einsatz, die mittels einer Einbringung eines Löschmittels in den jeweilig
betroffenen Raum zur Brandbekämpfung beitragen sollen beziehungsweise diese vollständig
übernehmen. Zum Schutz der in dem Raum befindlichen Einrichtungen und Gegenstände
wird häufig auf den Einsatz von Wasser und/oder Löschschaum und dergleichen verzichtet,
da die durch ein solches Löschmittel auftretenden Schäden je nach Ausstattung des
brennenden Raumes beträchtlich sein können. Stattdessen kommen vermehrt gasförmige
Löschmittel zum Einsatz. Bei derartigen Löschmitteln kann es sich beispielsweise um
so genannte Inertgase handeln, wobei zumeist Kohlenstoffdioxid, Argon und Stickstoff
verwendet werden. Der Einsatz eines Inertgases im Zuge der Brandbekämpfung geht beispielsweise
aus der
DE 10 2005 023 101 A1 hervor, auf die später gesondert eingegangen wird. Inertgase wirken dadurch, dass
sie den Sauerstoff, den das Feuer zum überleben benötigt, verdrängen und den Brand
auf diese Weise "ersticken". Alternativ können so genannte Halone zum Einsatz kommen.
Im Unterschied zu Inertgasen wirken diese durch eine Störung der Brandreaktion, indem
sie die bei einem Brand ablaufende Kettenreaktion unterbrechen.
[0006] Eine Einleitung eines solchen Löschmittels kann unabhängig von dessen Art Risiken
bergen, da das Löschmittel einen erheblichen Einfluss auf den Luftdruck in dem jeweiligen
Raum hat. Dies trifft besonders auf solche Räume zu, die gasdicht ausgeführt sind,
da diese keine oder lediglich geringe Undichtigkeiten in den vorhandenen Raumbegrenzungselementen
(Wände, Türen, Fenster etc.) aufweisen und eventuell auftretende Luftdruckgradienten
zwischen einem Innen- und einem Außenbereich des Raums nicht oder nur sehr langsam
ausgeglichen werden. Die Richtung des Gradienten ist dabei je nach Art des verwendeten
gasförmigen Löschmittels unterschiedlich. Somit geht der Einsatz eines Inertgases
ausschließlich mit einem Anstieg des Luftdrucks in dem Raum einher, so dass der Luftdruck
in dem Raum alsbald den Luftdruck in den umgebenden Räumen beziehungsweise dem Außenbereich
übersteigt.
[0007] Der Einsatz eines Halons führt hingegen - zumindest über einen gewissen Wirkungszeitraum
betrachtet - zu einem genau umgekehrten Effekt. Somit liegt das Halon vorerst in einem
flüssigen Aggregatzustand vor, bevor es zum Zweck der Brandbekämpfung in den jeweiligen
Brandraum geleitet wird. Nach einer Einbringung des Löschmittels - beispielsweise
vom Typ Novec™ 1230 - kommt es in einer ersten Wirkungsphase des Löschmittels dann
zu einer schlagartigen Verdampfung des Halons, wobei eine Temperatur in dem jeweiligen
gasdichten Raum aufgrund von Expansions- und Verdampfungseffekten des Löschmittels
stark abfällt. Ursächlich hierfür ist, dass das Löschmittel in einem flüssigen Zustand
vorgehalten wird und erst bei einer Einbringung in den Raum infolge einer Überführung
von dem flüssigen hin zu einem gasförmigen Zustand dem Raum Energie entzieht und die
Temperatur entsprechend abnimmt. Damit einhergehend sinkt der Luftdruck in dem Raum
erheblich unter ein normales Maß. In einer zweiten Wirkungsphase kommt es hingegen
gegenüber einem normalen Luftdruck zu einem starken Anstieg des Luftdrucks im Raum,
der durch Treibgas hervorgerufen wird, welches dem Löschmittel üblicherweise zugesetzt
ist. Beide Druckextrema, sowohl das Luftdruckminimum in der ersten Wirkungsphase als
auch das Luftdruckmaximum in der zweiten Wirkungsphase des Löschmittels, können zu
einer so hohen Druckdifferenz zwischen dem Rauminneren und dem Außenbereich des Raumes
führen, dass die verwendeten Raumbegrenzungselemente der mechanischen Beanspruchung
des Luftdrucks nicht standzuhalten vermögen. Wände solcher gasdichten Räume sind häufig
als Trockenbaukonstruktion ausgeführt, die einer derartigen Plattenbeanspruchung,
also einer Beanspruchung in eine zu der Wand senkrechte Richtung, die durch den Luftdruck
gebildet wird, nicht widerstehen können.
[0008] Um eine Zerstörung der Raumbegrenzungselemente und eine damit einhergehende Gefahr
einer weiteren Brandausbreitung zu vermeiden, ist es nach dem Stand der Technik daher
nötig, eine Dichtheit des Raumes künstlich aufzuheben und eine Zuströmung von Außenluft
in den Raum im Fall eines im Raum herrschenden Unterdrucks beziehungsweise eine Abströmung
von in dem Raum befindlicher Luft an einen Außenbereich im Fall eines im Raum herrschenden
Überdrucks zu ermöglichen. Zu diesem Zweck werden in entsprechenden gasdichten Räumen
häufig so genannte Druckentlastungsöffnungen, beispielsweise in den Wänden oder in
der Decke, angeordnet.
[0009] Die vorstehend beschriebene Vorgehensweise zur Vermeidung zu stark ausgeprägter Druckextrema
in einem gasdichten Raum ist jedoch in solchen Bereichen nicht anwendbar, in denen
- wie bereits erwähnt - mit gefährlichen Stoffen gearbeitet wird, beispielsweise in
Bereichen der medizinischen Forschung, der Pharmazie, bei Quarantänestationen sowie
im Bereich der Nukleartechnik. Gasdichte Räume aus diesen und ähnlichen Anwendungsfeldern
müssen so ausgeführt sein, dass ein Entweichen darin enthaltener Stoffe unbedingt
vermieden wird. Üblicherweise werden diese Räume daher permanent im Verhältnis zu
einem Außenbereich mit einem Unterdruck beaufschlagt, so dass restliche Undichtigkeiten
in den nahezu gasdichten Raumbegrenzungselementen lediglich dazu führen, dass Außenluft
in den gasdichten Raum eintritt, jedoch keine Luft aus dem Inneren des Raumes nach
außen austritt.
[0010] Einen Lösungsansatz im Rahmen der Verwendung eines Inertgases bietet die bereits
vorstehend erwähnte
DE 10 2005 023 101 A1. Diese beschreibt den Einsatz eines Inertgases zur Löschung eines Brandes in einem
Schutzbereich, in dem ein konstanter Unterdruck gegenüber einem Außenbereich vorgehalten
werden soll, um den Austritt von luftgetragenen Partikeln ausgehend von dem Raum an
den Außenbereich zu unterbinden. Im Brandfall soll das Inertgas dem Raum zugeführt
werden, wodurch es zu einem Druckanstieg in dem Schutzbereich kommt. Dieser Druckanstieg
muss ausgeregelt werden, um den Unterdruck im Verhältnis zum Außenbereich erhalten
zu können. Spezifisch für die offenbarte Erfindung ist, dass die Zuführung des Inertgases
in den Schutzbereich mittels eines Drosselelements auf einen maximalen Volumenstrom
begrenzt wird, so dass der Druckanstieg in dem Schutzbereich aufgrund des Inertgases
gleichfalls auf ein bestimmtes Maß beschränkt ist. Eine ansonsten auftretende Druckspitze
zu Beginn der Einleitung des Inertgases in den Schutzbereich kann somit erheblich
reduziert werden, wodurch die Lüftungsanlage, die zur Regelung der Druckverhältnisse
in dem Schutzbereich verwendet wird, in ihrer Dimensionierung angepasst und erheblich
verkleinert werden kann.
[0011] Insbesondere eine Regelstrategie zur Regelung sowohl hoher Überdruck- als auch Unterdruckspitzen,
ist der
DE 10 2005 023 101 A1 jedoch nicht zu entnehmen. Diese treten gemäß obiger Erläuterung bei dem Einsatz
von Halonen als Löschmittel auf, wobei durch die Verdampfung desselben erst nach der
Einleitung in einen jeweiligen Schutzbereich eine Lösung gemäß der vorgenannten Offenlegungsschrift
nicht hilfreich ist, da die Drosselung der Zuleitung des vorerst flüssigen Halons
nicht die beschriebenen Verdampfungseffekte zu beeinflussen vermag.
[0012] Eine Brandbekämpfung mittels eines Löschmittels in Form eines Halons - wie beispielsweise
des Novec 1230 - ist also in diesen Bereichen aufgrund der durch das Löschmittel ausgelösten
Druckverhältnisse im Raum nach dem Stand der Technik nicht möglich. Somit ist weder
die hohe mechanische Belastung aufgrund des starken Unterdrucks in der ersten Wirkungsphase
des Löschmittels, noch der mit der zweiten Wirkungsphase des Löschmittels einhergehende
starke Überdruck ist in einem solchen Raum tolerabel, da das Versagen eines Raumbegrenzungselements
und/oder das Entweichen eines gefährlichen Stoffes unbedingt vermieden werden muss.
Aufgabe
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass ein Einsatz eines
Löschmittels-Löschmittels zur Bekämpfung eines Brandfalles in einem gasdichten Raum
möglich ist, ohne dass ein ungefilterter Luftaustausch zwischen dem Raum und einem
Bereich außerhalb des Raumes nötig wird.
Lösung
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem das eingangs beschriebene Verfahren
dadurch ergänzt wird, dass zumindest während der Einleitung des Löschmittels in den
Raum der Luftdruck in dem Raum mittels eines zweiten Reglers, der vorzugsweise zur
Regelung großer Schwankungen des Luftdrucks geeignet ist, geregelt wird.
[0015] Die im Wesentlichen vollständige Umschließung des Raumes mittels gasundurchlässiger
Raumbegrenzungselemente ist hier so zu verstehen, dass es technisch nahezu unmöglich
ist, einen Raum zu 100 % gasdicht von einem ihn umgebenden Außenbereich abzutrennen.
Es sind gerade die typischerweise vorhandenen restlichen Undichtigkeiten zwischen
dem Raum und dem Außenbereich, die erst die Forderung einer stets negativen Druckdifferenz
zwischen dem Raum und dem Außenbereich nötig werden lassen, da nur so sichergestellt
werden kann, dass keine in dem Raum befindlichen Partikel selbigen in Richtung des
Außenbereiches verlassen.
[0016] Unter einem Löschmittel im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind insbesondere gasförmige
Löschmittel zu verstehen, wobei diese gemäß der vorstehenden Erläuterung vor einer
Einleitung in den Raum in einem flüssigen Aggregatzustand vorliegen können und erst
bei einem Eintritt in den Raum verdampfen. Gleichwohl sind auch solche Löschmittel
gemeint, die zu jedem Zeitpunkt gasförmig vorliegen.
[0017] Hinsichtlich der Empfindlichkeit der Regler wird unter kleinen Schwankungen, zu deren
Regelung sich insbesondere der erste Regler eignet, eine Regelung von Druckdifferenzen
von etwa ± 30 Pa um einen Sollwert verstanden. Bei den großen Schwankungen, zu deren
Regelung insbesondere der erfindungsgemäß vorgesehene zweite Regler geeignet ist,
wird vielmehr eine Regelung von Druckdifferenzen im Bereich von etwa ± 2000 Pa bis
± 2500 Pa um einen Sollwert verstanden. Beide Regler regeln den Luftdruck in dem Raum,
wobei sie typischerweise eine Zufuhr von Zuluft oder eine Abfuhr von Abluft oder beides
einstellen, um den Luftdruck auf den gewünschten Sollwert auszuregeln. Dieser Sollwert
ist dabei so festgesetzt beziehungsweise wird laufend derart angepasst, dass die Luftdruckdifferenz
zwischen dem Raum und dem Außenbereich stets negativ ist, vorzugsweise stets einen
Wert von kleiner - 20 Pa annimmt, so dass durch verbleibende Undichtigkeiten in den
Raumbegrenzungselementen lediglich Luft von dem Außenbereich in den Raum eintritt,
jedoch keinesfalls Luft ausgehend von dem Raum an den Außenbereich abgegeben wird.
Ferner sollte die Druckdifferenz zwischen dem Raum und dem Außenbereich betragsmäßig
nicht zu groß werden, insbesondere nicht über 1500 Pa steigen, so dass die Raumbegrenzungselemente
nicht aufgrund der mechanischen Wirkung des Luftdrucks beschädigt werden.
[0018] Die Regelung des Luftdrucks im Brandfall über den zweiten Regler ermöglicht, dass
selbst bei starken Luftdruckschwankungen in dem Raum, wie sie im Zuge der Einleitung
des Löschmittels gemäß vorstehender Erläuterung auftreten können, die Luftdruckdifferenz
zwischen dem Raum und dem Außenbereich kleiner Null, vorteilhafterweise kleiner -
20 Pa, und gleichzeitig größer - 1500 Pa gehalten werden kann. Dieser zweite Regler
kann beispielsweise mittels eines Rauchmelders angesteuert werden, so dass die Einleitung
des Löschmittels stets mit der Schaltung des zweiten Reglers einhergeht. Aufgrund
der extremen Luftdruckschwankungen während einer ersten und einer zweiten Wirkungsphase
des Löschmittels ist der erste Regler, der für eine Luftdruckregulierung unter normalen
Umständen ausgelegt ist, nicht geeignet. Er ist - wie vorstehend bereits erwähnt -
vielmehr dafür geeignet, verhältnismäßig kleine in dem Raum auftretende Luftdruckschwankungen
im Bereich von ± 30 Pa genau zu registrieren und diese sehr fein auszuregeln. Eine
entsprechend fein justierte Sensorik des ersten Reglers ist jedoch mit großen Luftdruckschwankungen
überfordert. Erst durch eine Inbetriebnahme des zweiten Reglers, der für eine Reglung
stark ausgeprägter Luftdruckunterschiede gemäß obiger Erläuterung ausgelegt ist, kann
ein Sollwert des Luftdrucks innerhalb des Raumes ausgeregelt und folglich eingehalten
werden, wobei eine Oszillierung des Luftdrucks um den Sollwert im Zuge der Nutzung
des zweiten Reglers im Brandfall typischerweise erheblich größer ist als im Normalbetrieb
bei Nutzung des ersten Reglers. Eine "feine" Regelung des Luftdrucks in dem Raum im
Sinne einer Schwankung des Luftdrucks um einen Sollwert im Bereich weniger Pascal,
ist mittels des zweiten Regler typischerweise nicht möglich. Gerade in einer Ausnahmesituation
wie einem Brandfall, ist jedoch nicht eine möglichst feine Reglung des Luftdrucks
von vorrangigem Interesse, sondern vielmehr die Beschränkung der Luftdruckdifferenz
zwischen dem Raum und dem Außenbereich auf negative Werte, die betragsmäßig gering
genug gehalten werden, um die Raumbegrenzungselemente nicht zu beschädigen.
[0019] Vorzugsweise wird der erste Regler deaktiviert, sobald der zweite Regler aktiviert
wird. Dies bietet den Vorteil, dass zum Zweck der Erhaltung eines Sollwerts des Luftdrucks
in dem Raum beziehungsweise der negativen Druckdifferenz stets die selben Vorrichtungselemente
verwendet werden können, die lediglich abhängig davon, ob ein Brandfall vorliegt oder
nicht, von zwei verschiedenen Reglern gestellt werden. Im Normalfall werden sie folglich
von dem ersten Regler angesteuert, während im Brandfall der erste Regler deaktiviert
wird und der zweite Regler den Soll-Ist-Vergleich (Abgleich der Regelgröße) sowie
die Beeinflussung der Stellgröße (Einstellung der Zufuhr der Zuluft und/oder Abfuhr
der Abluft) übernimmt.
[0020] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren, wenn beide Regler, vorzugsweise
wechselweise, jeweils mindestens auf ein in dem Zuluftkanal angeordnetes Stellglied,
vorzugsweise einen Volumenstromregler, und/oder mindestens auf ein in dem Abluftkanal
angeordnetes Stellglied, vorzugsweise einen Volumenstromregler, und/oder mindestens
auf ein weiteres Stellglied, vorzugsweise einen Volumenstromregler, zur Beeinflussung
des Luftdrucks in dem Raum wirken.
[0021] Die Stellung von Stellgliedern erlaubt eine Regelung zu- beziehungsweise abfließender
Volumenströme in den Raum beziehungsweise aus dem Raum heraus. Mittels einer Einstellung
einer Differenz zwischen dem Zu- und dem Abluftvolumenstrom lässt sich somit ein Luftdruck
in dem Raum in vorgegebenen Grenzen halten. Derartige Stellglieder beziehungsweise
Volumenstromregler können beispielsweise als Drosselklappen ausgeführt sein und nach
Bedarf einen Strömungsquerschnitt der jeweiligen Kanäle öffnen, teilweise öffnen oder
schließen.
[0022] In diesem Zusammenhang ist vorteilhaft, wenn in einem ersten Zeitraum nach der Aktivierung
des zweiten Reglers dieser den Luftdruck in dem Raum lediglich durch Beeinflussung
der Zufuhr der Zuluft regelt und in diesem ersten Zeitraum der Abluftkanal verschlossen
wird.
[0023] Für den beispielhaften Fall, dass in einem Brandfall das Löschmittel in den Raum
geleitet wird und daraufhin in der ersten Wirkungsphase des Löschmittels, die als
erster Zeitraum interpretierbar ist, der Luftdruck in dem Raum aufgrund von Expansions-
und Verdampfungseffekten stark abnimmt, kann mittels des zweiten Reglers, der dazu
geeignet ist, extreme Luftdruckunterschiede zu erfassen und zu regeln, ein Stellglied
in dem Zuluftkanal angesteuert werden, so dass dieses sich öffnet und einen Strömungsquerschnitt
des Zuluftkanals vollständig freigibt. Ein Stellglied in dem Abluftkanal sollte zu
diesem Zeitpunkt hingegen geschlossen sein, damit keine Abluft den Raum verlässt.
Ein durch den Zuluftkanal in den Raum geleiteter Luftvolumenstrom wäre somit maximal,
während ein aus dem Raum herausgeleiteter Luftvolumenstrom gleich Null ist. Die Folge
dieser Vorgehensweise ist, dass einer stark negativen Druckdifferenz zwischen dem
Raum und dem Außenbereich entgegengewirkt wird und somit eine Beschädigung der Raumbegrenzungselemente
unterbunden werden kann.
[0024] Weiterhin sollte das Verfahren so durchgeführt werden, dass in einem zweiten Zeitraum
nach der Aktivierung des zweiten Reglers dieser den Luftdruck in dem Raum lediglich
durch Beeinflussung der Abfuhr der Abluft regelt und in diesem zweiten Zeitraum der
Zuluftkanal geschlossen wird, wobei vorzugsweise der zweite Zeitraum zeitlich dem
ersten Zeitraum folgt.
[0025] Ein derartiges Verfahren sollte beispielsweise während der zweiten Wirkungsphase
des Löschmittels eingesetzt werden. Aufgrund eines Treibgases, mittels dessen das
Löschmittel aus einem Löschmittelspeicher in den Raum eingeleitet wird, steigt in
dieser zweiten Wirkungsphase, die als zweiter Zeitraum interpretiert werden kann,
der Luftdruck in dem Raum stark an. Äquivalent zu der Vorgehensweise bei einer stark
negativen Druckdifferenz zwischen dem Raum und dem Außenbereich, sollte in einem solchen
Fall eine Luftzufuhr zu dem Raum vollständig unterbunden werden und einzig eine Abfuhr
der Abluft aus dem Raum heraus für eine Regelung des Luftdrucks in dem Raum herangezogen
werden. Durch ein derartiges Vorgehen kann vermieden werden, dass die Luftdruckdifferenz
zwischen dem Raum und dem Außenbereich einen positiven Betrag annimmt. Wie bereits
vorstehend erläutert, ist eben eine solche positive Luftdruckdifferenz zu unterbinden,
da gegebenenfalls schädliche Partikel oder Organismen durch etwaige Undichtigkeiten
in den Raumbegrenzungselementen des Raumes in den Außenbereich entweichen könnten.
[0026] Üblicherweise gestalten sich die genannten zwei Wirkungsphasen des Löschmittels bei
einer Brandbekämpfung so, dass die zweite Wirkungsphase zeitlich betrachtet nach der
ersten eintritt.
[0027] Die Aufgabe wird aus vorrichtungstechnischer Sicht ferner erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass eine eingangs beschriebene Vorrichtung durch einen zweiten Regler ergänzt
wird, der vorzugsweise zur Regelung großer Schwankungen des Luftdrucks geeignet ist,
wobei mittels des zweiten Reglers der Luftdruck in dem Raum zumindest während des
Einbringens des Löschmittels regelbar ist.
[0028] Mittels einer derartigen Vorrichtung ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders
einfach durchführbar. Eine Regelung des Luftdrucks in dem Raum mittels des zweiten
Reglers kann dabei über einen Zeitraum, in dem das Löschmittel in den Raum eingeleitet
wird, hinaus notwendig sein, sofern starke Luftdruckunterschiede erst beziehungsweise
weiterhin in einem Zeitraum auftreten, zu dem das Einbringen des Löschmittels bereits
beendet ist. Ferner können auch anderen Randbedingungen, die nicht einen Brandfall
betreffen, den Einsatz des zweiten Reglers notwendig machen.
[0029] Besonders vorteilhaft ist eine solche Vorrichtung, bei der ein Stellglied in dem
Zuluftkanal und/oder ein Stellglied in dem Abluftkanal und/oder mindestens ein weiteres
Stellglied zur Beeinflussung des Luftdrucks in dem Raum mittels sowohl des ersten
als auch des zweiten Reglers, vorzugsweise wechselweise, regelbar ist.
[0030] Ein bereits vorstehend beschriebenes vorteilhaftes erfindungsgemäßes Verfahren, bei
dem Stellglieder in dem Zuluftkanal und/oder dem Abluftkanal und/oder mindestens ein
weiteres Stellglied geregelt werden sollten, ist mit einer derartigen Vorrichtung
besonders einfach durchführbar. Bei den Stellgliedern handelt es sich vorzugsweise
um Volumenstromregler.
[0031] Die Aufgabe kann überdies durch ein alternatives Verfahren der eingangs beschriebenen
Art gelöst werden, indem während einer Wirkung des Löschmittels in dem Raum in einem
ersten Zeitraum die Zufuhr der Zuluft und/oder in einem zweiten Zeitraum die Abfuhr
der Abluft auf Null geregelt wird.
[0032] Mittels dieser Vorgehensweise lässt sich sowohl eine positive Druckdifferenz zwischen
dem Raum und dem Außenbereich als auch ein stark ausgeprägte negative Druckdifferenz
während der beiden Zeiträume während des Brandfalles besonders effektiv beeinflussen.
Im Falle eines im Verhältnis zum Außenbereich zu niedrigen Luftdrucks in dem Raum
wird entsprechend die Abfuhr der Abluft ausgesetzt, so dass mittels der Zufuhr der
Zuluft der Luftdruck angehoben werden kann. Analog wird bei einem zu hohen Luftdruck
bei aktivierter Abfuhr der Abluft die Zufuhr der Zuluft ausgeschaltet.
Ausführungsbeispiele
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die zugehörige erfindungsgemäße Vorrichtung
werden nachfolgend anhand von Zeichnungen, die in den Figuren dargestellt sind, näher
erläutert.
[0034] Es zeigt:
- Fig. 1:
- ein Schaltbild für eine Regelung eines Luftdrucks in einem gasdichten Raum,
- Fig. 2:
- ein Diagramm zur Erläuterung zweier Wirkungsphasen eines Löschmittels während eines
Löschvorgangs und
- Fig. 3:
- ein weiteres Schaltbild einer alternativen Regelung eines Luftdrucks in einem gasdichten
Raum.
[0035] Ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltung einer Regelung eines gasdichten Raumes
1, welcher in einem Brandfall mittels Löschmittel beaufschlagt wird, ist in Figur 1
dargestellt. Ein Zuluftkanal
2 weist äquivalent zu einem Abluftkanal
3 einen Ventilator
4, ein Stellglied
5 und ein Filterelement
6 auf. Der Abluftkanal
3 ist entsprechend mit einem Ventilator
7, einem Stellglied
8 und einem Filterelement
9 ausgestattet. In dem Raum
1 ist eine Messeinrichtung
10 installiert, die einen
Luftdruck in einem Inneren des Raumes
1 misst. In gleicher Weise ist eine weitere Messeinrichtung 11 außerhalb des Raumes
1 positioniert, die einen Luftdruck außerhalb des Raumes
1 misst. Beide Messeinrichtungen
10,
11 sind mit einem ersten Regler
12 sowie mit einem zweiten Regler
13 verbunden. Mittels der Regler
12, 13 kann anhand dieser Messeinrichtungen
10, 11 eine Angleichung eines Ist- an einen Sollwert des Luftdrucks in dem Raum 1 vorgenommen
werden.
[0036] Neben der Messeinrichtung
10 ist in dem Raum
1 außerdem eine Meldeeinrichtung
14 installiert, welche für eine Meldung eines Brandfalles geeignet ist. Diese Meldeeinrichtung
14 ist ihrerseits ebenfalls mit den beiden Reglern
12, 13 sowie mit einer Auslöseeinrichtung
15 eine Brandbekämpfungsvorrichtung
16 verbunden.
[0037] Sofern kein Brandfall in dem Raum
1 vorliegt, werden die Stellglieder
5, 8 des Zuluftkanals
2 und des Abluftkanals
3 mittels des ersten Reglers
12 angesteuert. Dieser ist dazu über einen ersten geschlossenen Schalter
17 mit den Stellgliedern
5, 8 verbunden. Der zweite Regler
13 hingegen ist nicht mit den Stellgliedern
5, 8 verbunden. Ein zweiter Schalter
18 des zweiten Reglers
13 ist entsprechend geöffnet, der zweite Regler
13 ist also deaktiviert.
[0038] Kommt es nun in dem Raum
1 zu einem Brandfall, löst die Meldeeinrichtung
14 aus und schaltet gleichermaßen die Auslöseeinrichtung
15 der Brandbekämpfungsvorrichtung
16 als auch die beiden Regler
12, 13. Eine Schaltung der Regler
12, 13 bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der erste Schalter
17 geöffnet wird, während der zweite Schalter
18 geschlossen wird. Im Folgenden ist daher der zweite Regler
13 für eine Ansteuerung der Stellglieder
5,
8 verantwortlich, während der erste Regler
12 deaktiviert ist. Eine Inbetriebnahme der Brandbekämpfungsvorrichtung
16 führt dazu, dass mittels eines Verteilerkopfs
19 ein Löschmittel in den Raum
1 eingebracht wird, welches einer Bekämpfung des gemeldeten Brandfalls dient. Eine
Zuführung dieses Löschmittels in den Raum
1 bewirkt eine Änderung des Luftdrucks in dem Inneren des Raumes
1 derart, dass während einer ersten Wirkungsphase des Löschmittels der Luftdruck aufgrund
von Verdampfungseffekten stark abnimmt und eine große negative Druckdifferenz des
Luftdrucks zwischen dem Raum
1 und einem Außenbereich entsteht. Mittels der Messeinrichtung
10 wird eine solche Abnahme des Luftdrucks in dem Raum
1 an den Regler
13 gemeldet, welcher entsprechend eine Abweichung des Luftdrucks von einem Sollwert
registriert und die Stellglieder
5,
8 folglich so schaltet, dass ein Istwert des Luftdrucks im Sinne einer Annäherung an
den Sollwert verändert wird. In einem solchen Fall einer stark negativen Druckdifferenz
bedeutet dies, dass das Stellglied
5 des Zuluftkanals
2 maximal geöffnet wird und das Stellglied
8 des Abluftkanals
3 vollständig geschlossen wird. Auf diese Weise gelangt Zuluft in den Raum
1, ohne dass Abluft entweichen kann. Dies hat eine Steigerung des Luftdrucks in dem
Raum
1 zur Folge.
[0039] In einer zeitlich gesehen nach der ersten Wirkungsphase des Löschmittels auftretenden
zweiten Wirkungsphase steigt der Luftdruck im Innenraum des Raumes
1 aufgrund eines in dem Löschmittel enthaltenden Treibgases stark an, so dass eine
positive Druckdifferenz zwischen dem Raum
1 und dem Außenbereich zu entstehen droht. Ein weiteres Mal registriert der zweite
Regler
13 eine Soll-Ist-Abuveichung mittels der Messeinrichtung
10 und schaltet die Stellglieder
5, 8 entsprechend. Umgekehrt zu einer zuvor genutzten Position der Stellglieder
5,
8 wird nun das Stellglied
5 geschlossen, so dass der Zuluftkanal
2 versperrt ist und das Stellglied
8 geöffnet, so dass der Abluftkanal
3 geöffnet ist. Einer drohenden positiven Druckdifferenz zwischen dem Raum
1 und dem Außenbereich kann folglich entgegengewirkt werden, indem Abluft aus dem Raum
1 über den Abluftkanal
3 entweichen kann, ohne das zusätzliche Zuluft über den Zuluftkanal
2 dem Raum
1 zugeführt wird. Im Verhältnis zum Außenbereich kann der Luftdruck im Raum
1 stets kleiner als der Luftdruck im Außenbereich gehalten werden.
[0040] Ein Verlauf des Luftdrucks in Raum
1 über eine Zeit ist aus einem Diagramm
20, das in Figur 2 abgebildet ist, entnehmbar. Auf einer y-Achse
21 ist dabei die Luftdruckdifferenz zwischen dem Raum 1 und dem Außenbereich in Pascal
aufgetragen, während auf einer x-Achse 2
2 die Zeit in Minuten aufgetragen ist. Eine gestrichelte Linie
23 in dem Diagramm
20 zeigt einen Luftdruckverlauf, wie er unter einer alleinigen Verwendung des ersten
Reglers
12 in einem Brandfall aussehen könnte. Eine durchgezogene Linie
24 hingegen zeigt einen Luftdruckverlauf in einem Brandfall unter Verwendung des zusätzlich
zum ersten Regler
12 vorhandenen zweiten Reglers
13, wobei ab einem Beginn des Brandfalls der erste Regler
12 deaktiviert und der zweite Regler
13 aktiviert wird.
[0041] Bezogen auf das Diagramm
20 beginnt der Brandfall ab Minute
4. In einem zeitlich vorher angesiedeltem Bereich, im Diagramm
20 durch einen Bereich zwischen Minuten
3 und
4 angedeutet, ist der Raum
1 nicht mit einem Brand beaufschlagt und das Löschmittel ist nicht in den Raum
1 eingeleitet. Entsprechend sind die Linien
23,
24 deckungsgleich, da jeweils ausschließlich der erste Regler
12 für eine Luftdruckreglung in dem Raum
1 verantwortlich ist. Der zweite Regler
13, sofern er vorhanden ist, ist zu diesem Zeitpunkt deaktiviert. Erst nach einem Ausbruch
eines Brandes in dem Raum
1 ab Minute
4 wird der zweite Regler
13 aktiv und der erste Regler
12 gleichermaßen inaktiv.
[0042] Da - wie vorstehend beschrieben - der erste Regler
12 für eine Regelung starker Luftdruckunterschiede nicht geeignet ist, vermag dieser
nicht, die auftretenden Luftdruckschwankungen zu unterbinden, die aufgrund der erläuterten
beiden Wirkungsphasen des Löschmittels auftreten. Die gestrichelte Linie
23 lässt dies deutlich erkennen. Durch eine Aktivierung des zweiten Reglers
13 hingegen, kann sowohl ein Minimum der Luftdruckdifferenz aus der ersten Wirkungsphase
als auch ein Maximum der Luftdruckdifferenz aus der zweiten Wirkungsphase des Löschmittels
ausgeregelt werden, wie aus der unterbrechungsfreien Linie
24 hervorgeht. Ferner vermag der zweite Regler
13 nicht nur Peaks einer Luftdruckkurve zu glätten, sondern er erreicht darüber hinaus
einen Zustand, in dem Differenz des Luftdrucks zwischen dem Raum
1 und dem Außenbereich zu keinem Zeitpunkt positiv wird. Entsprechend herrscht zwischen
dem Raum
1 und dem Außenbereich - wie gewünscht - durchgehend ein negatives Luftdruckverhältnis,
wobei eine solche Differenz betragsmäßig verhindert wird, die die strukturelle Integrität
der Raumbegrenzungselemente gefährden würden.
[0043] Der Luftdruck in dem Inneren des Raumes
1 kann ferner mittels eines alternativen Verfahrens geregelt werden. Ein zugehöriges
Schaltbild ist in Figur
3 abgebildet. Zur Regelung der Zuluft und der Abluft werden analog zu dem in Figur
1 dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Stellglieder
5,
8 für die Zufuhr der Zuluft beziehungsweise für die Abfuhr der Abluft eingesetzt. Diese
werden jeweils einzeln über Schaltrelais
25,
26 geschaltet. Mittels eines Druckschalters
27 kann im Fall eines Über- beziehungsweise eines Unterdrucks in dem Raum 1 die Zuluft
oder die Abluft deaktiviert werden.
[0044] Während eines normalen Betriebs verbindet der Druckschalter
27 Kontakte
28 und
29, so dass an dem Schaltrelais
26 des Stellgliedes
8 eine Spannung einer Stromquelle
30 anliegt. Eine Leitung
L1, die die Stromquelle
30 außerdem mit dem Schaltrelais
25 des Stellgliedes
5 verbindet, weist drei Schalter
31,
32,
33 auf. Ein Leitungsabschnitt
L2 ist dabei parallel zu dem Druckschalter
27 angeordnet. Alle drei Schalter der Leitung
L1 sind während des normalen Betriebs geschlossen, so dass an dem Schaltrelais
25 ebenfalls eine Spannung anliegt. Kommt es nun in dem Raum
1, der in Figur
3 nicht dargestellt ist, zu einem Brandfall und wird infolgedessen Löschmittel eingeleitet,
kommt es gemäß der vorstehenden Erläuterung während der ersten Wirkungsphase des Löschmittels
zu einem zügigen Abfall des Luftdrucks in Raum 1. Um diesen zu kompensieren, wird
eine Stellung des Druckschalters
27 verändert, so dass er nicht länger die Kontakte
28 und
29, sondern den Kontakt
28 mit einem Kontakt
34 verbindet. Der Schalter
32 wird unterdessen geöffnet. In dieser neuen Konfiguration wird das Schaltrelais
26 des Stellgliedes
8 der Abfuhrt der Abluft nicht länger mit Strom versorgt und ein Abluftstrom in den
Raum
1 ist entsprechend deaktiviert. Aufgrund der Stellung des Druckschalters
27 liegt an dem Schaltrelais
25 des Stellgliedes
5 der Zufuhr der Zuluft trotz eines Öffnens des Schalters
32 weiterhin Spannung an, so dass ein Zuluftstrom fortwährend in den Raum
1 geleitet wird. Auf diese Weise kann einem Unterdruck besonders effektiv entgegengewirkt
werden, da ausschließlich zusätzliche Luft in den Raum
1 geleitet wird, ohne dass diese gleichzeitig wieder abgeführt wird. Für den Fall,
dass eine Erhöhung des Luftdrucks in dem Raum
1 während der ersten Wirkungsphase des Löschmittels dazu führt, dass die Differenz
des Luftdrucks zwischen dem Raum
1 und dem Außenbereich eine Grenze übersteigt, beispielsweise in den positiven Bereich
steigt, kann durch ein periodisches Umschalten des Druckschalter
27 zwischen den Kontakten
29 und
34 wahlweise entweder die Zuluft oder die Abluft aktiviert beziehungsweise deaktiviert
und auf diese Weise der Luftdruck in dem Raum
1 um einen Sollwert herum gehalten werden.
[0045] Ist eine luftdrucksenkende Wirkung des Löschmittels abgeklungen, kommt es bedingt
durch ein in dem Löschmittel enthaltenes Treibgas in der zweiten Wirkungsphase des
Löschmittels zu einem Anstieg des Luftdrucks in Raum
1. Sobald dies geschieht, wird der Schalter
33 der Leitung
L1 geöffnet, so dass unabhängig von der Stellung des Druckschalters
27 keine Spannung an dem Schaltrelais
25 anliegt. Folglich kann durch das Umschalten des Druckschalters
27 nur noch das Schaltrelais
26 beeinflusst werden, welches das Stellglied 8 der Abfuhr der Abluft regelt. Mittels
eines Wechsels zwischen den Kontakten
29 und
34 kann somit ein Luftdruck in Raum
1 auf einem niedrigen
Niveau gehalten werden, ohne dass ein übermäßiger Unterdruck entstehen würde, wie es
bei einem permanenten Betrieb des Stellgliedes
26 geschehen könnte.
[0046] Sobald in dem Raum
1 wieder ein normaler Zustand herrscht und das Löschmittel keine weitere Wirkung entfaltet,
kann eine normale Betriebsstellung der Schalter
31, 32, 33 sowie des Druckschalters
27 wieder hergestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Raum
- 2
- Zuluftkanal
- 3
- Abluftkanal
- 4
- Ventilator
- 5
- Stellglied
- 6
- Filterelement
- 7
- Ventilator
- 8
- Stellglied
- 9
- Filterelement
- 10
- Messeinrichtung
- 11
- Messeinrichtung
- 12
- Regler
- 13
- Regler
- 14
- Meldeeinrichtung
- 15
- Auslöseeinrichtung
- 16
- Brandbekämpfungsvorrichtung
- 17
- Schalter
- 18
- Schalter
- 19
- Verteilerkopf
- 20
- Diagramm
- 21
- y-Achse
- 22
- x-Achse
- 23
- Linie
- 24
- Linie
- 25
- Schaltrelais
- 26
- Schaltrelais
- 27
- Druckschalter
- 28
- Kontakt
- 29
- Kontakt
- 30
- Stromquelle
- 31
- Schalter
- 32
- Schalter
- 33
- Schalter
- 34
- Kontakt
1. Verfahren zur Regelung eines Luftdrucks in einem Raum (1), der mittels ihn im Wesentlichen
vollständig umschließender, gasundurchlässiger Raumbegrenzungselemente von einem Außenbereich
abgetrennt ist, wobei dem Raum (1) durch mindestens einen Zuluftkanal (2) Zuluft zugeführt
und aus dem Raum (1) durch mindestens einen Abluftkanal (3) Abluft abgeführt wird,
wobei der Luftdruck in dem Raum (1) mittels eines ersten Reglers (12), der vorzugsweise
zur Regelung kleiner Schwankungen des Luftdrucks geeignet ist, so geregelt wird, dass
eine Luftdruckdifferenz zwischen dem Raum (1) und dem Außenbereich stets kleiner Null
ist, wobei in einem in dem Raum (1) eintretenden Brandfall ein Löschmittel in den
Raum (1) eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest während der Einleitung des Löschmittels in den Raum (1) der Luftdruck in
dem Raum (1) mittels eines zweiten Reglers (13), der vorzugsweise zur Regelung großer
Schwankungen des Luftdrucks geeignet ist, geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Regler (12) deaktiviert wird, wenn der zweite Regler (13) aktiviert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Regler (12, 13), vorzugsweise wechselweise, jeweils mindestens auf ein in dem
Zuluftkanal (2) angeordnetes Stellglied (5), vorzugsweise einen Volumenstromregler,
und/oder mindestens auf ein in dem Abluftkanal (3) angeordnetes Stellglied (8), vorzugsweise
einen Volumenstromregler, und/oder mindestens auf ein weiteres Stellglied, vorzugsweise
einen Volumenstromregler, zur Beeinflussung des Luftdrucks in dem Raum (1) wirken.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Zeitraum nach der Aktivierung des zweiten Reglers (13) dieser den
Luftdruck in dem Raum (1) lediglich durch Beeinflussung der Zufuhr der Zuluft regelt
und in diesem ersten Zeitraum der Abluftkanal (3) geschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zweiten Zeitraum nach der Aktivierung des zweiten Reglers (13) dieser den
Luftdruck in dem Raum (1) lediglich durch Beeinflussung der Abfuhr der Abluft regelt
und in diesem zweiten Zeitraum der Zuluftkanal (2) geschlossen wird, wobei vorzugsweise
der zweite Zeitraum zeitlich hinter dem ersten Zeitraum angeordnet ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschmittel ein Halon, insbesondere ein solches vom Typ Novec™ 1230, ist.
7. Vorrichtung zur Regelung des Luftdrucks in einem Raum (1), der mittels ihn im Wesentlichen
vollständig umschließender, gasundurchlässiger Raumbegrenzungselemente von einem Außenbereich
abgetrennt ist, umfassend
- einen in den Raum (1) führenden Zuluftkanal (2) zur Zuführung von Zuluft in den
Raum,
- einen aus den Raum (1) führenden Abluftkanal (3) zur Abführung von Abluft aus dem
Raum heraus,
- einen ersten Regler (12), der vorzugsweise zur Regelung kleiner Schwankungen des
Luftdrucks geeignet ist, und
- eine in den Raum (1) führende Leitung zum Einbringen mindestens eines Löschmittels
in den Raum,
gekennzeichnet durch
- einen zweiten Regler (13), der vorzugsweise zur Regelung großer Schwankungen des
Luftdrucks geeignet ist, wobei mittels des zweiten Reglers (13)der Luftdruck in dem
Raum (1) zumindest während des Einbringens des Löschmittels regelbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellglied (5) in dem Zuluftkanal (2) und/oder ein Stellglied (8) in dem Abluftkanal
(3) und/oder mindestens ein weiteres Stellglied zur Beeinflussung des Luftdrucks in
dem Raum (1) mittels sowohl des ersten Reglers (12) als auch des zweiten Reglers (13),
vorzugsweise wechselweise, regelbar ist.
9. Verfahren zur Regelung eines Luftdrucks in einem Raum (1), der mittels ihn im Wesentlichen
vollständig umschließender, gasundurchlässiger Raumbegrenzungselemente von einem Außenbereich
abgetrennt ist, wobei dem Raum (1) durch mindestens einen Zuluftkanal (2) Zuluft zugeführt
und aus dem Raum (1) durch mindestens einen Abluftkanal (3) Abluft abgeführt wird,
wobei der Luftdruck in dem Raum (1) mittels eines ersten Reglers (12), der vorzugsweise
zur Regelung kleiner Schwankungen des Luftdrucks geeignet ist, so geregelt wird, dass
eine Luftdruckdifferenz zwischen dem Raum (1) und dem Außenbereich stets kleiner Null
ist, wobei in einem in dem Raum (1) eintretenden Brandfall ein Löschmittel in den
Raum (1) eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Wirkung des Löschmittels in dem Raum (1) in einem ersten Zeitraum die
Zufuhr der Zuluft und/oder in einem zweiten Zeitraum die Abfuhr der Abluft auf Null
geregelt wird.