[0001] Die Erfindung betrifft einen explosionsgeschützten Steckverbinder, insbesondere zur
Kopplung eines VolP-Telefones mit einem Netzwerk, mit zumindest einem Gehäuse, und
mit wenigstens einer ersten elektrischen Verbindereinheit im Gehäuse, wobei wenigstens
ein Leiterendabschnitt des Netzwerkes in die elektrische Verbindereinheit eingreift.
[0002] Der gattungsbildende Stand der Technik nach der
US 4,741,031 befasst sich mit einem explosionsgeschützten Telefon, welches über eine elektrische
Verbindereinheit mit einem Netzwerk gekoppelt ist. Dabei ist ein spezielles Interface
realisiert.
[0003] Explosionsgeschützte Steckverbinder oder allgemein explosionsgeschützte Geräte sind
dadurch gekennzeichnet, dass hohe mechanische Sicherheit gewährleistet ist und Funkenbildung
vermieden wird. Aus diesem Grund existieren für explosionsgefährdete Bereiche speziell
ausgelegte Geräte und müssen sämtliche Peripherieeinrichtungen die zuvor beschriebenen
Auflagen erfüllen.
[0004] Nur beispielhaft sei an dieser Stelle auf die "Richtlinie 94/9/EG des Europäischen
Parlamentes und des Rates vom 23. März 1994 zur Angleichung der Rechtsvorschriften
der Mitgliedsstaaten für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsgemäßen Verwendung
in explosionsgefährdeten Bereichen" hingewiesen. Dort werden u. a. explosionsgefährdete
Bereiche als Bereiche definiert, in denen die Atmosphäre aufgrund der örtlichen und
betrieblichen Verhältnisse explosionsfähig werden kann. Insbesondere müssen die Bauteile
und Geräte so ausgelegt werden, dass die Entzündung explosionsfähiger Atmosphären
unter Berücksichtigung von elektrischen und nicht elektrischen Zündquellenarten im
Einzelfall verhindert wird. Außerdem dürfen die für den Bau der Geräte und Schutzsysteme
verwendeten Werkstoffe unter Berücksichtigung betrieblich vorhersehbarer Beanspruchungen
nicht die Auslösung einer Explosion bewirken. Ergänzend zu diesen allgemeinen Rechtsvorschriften
sei darauf verwiesen, dass derartige Steckverbinder typischerweise eine "erhöhte Sicherheit"
aufweisen müssen, wie sie u. a. in der Norm DIN EN50019 näher spezifiziert wird. Jedenfalls
existieren zahlreiche entsprechende Auflagen, die die fraglichen explosionsgeschützten
Steckverbinder für den skizzierten Einsatzzweck ertüchtigen.
[0005] In der Praxis ergibt sich zunehmend die Anforderung, Telefone, aber auch Sensoren
oder andere elektrische Geräte in explosionsgefährdeten Bereichen an ein ohnehin vorhandenes
Netzwerk, beispielsweise ein Computernetzwerk, das Internet etc. anzuschließen. Das
ist vor dem Hintergrund einer Fern-überwachung und/oder Einbindung der fraglichen
Geräte von besonderer Bedeutung. Hier hat man in der Praxis bisher mit elektrischen
Verbindereinheiten gearbeitet, die die einzelnen Adern eines Netzwerkkabels bzw. dessen
Leiterendabschnittes durch Schraubklemmen, Federklemmen etc. mit beispielsweise einer
Leiterplatte und den dortigen Leiterbahnen verbinden.
[0006] Eine solche Vorgehensweise ist montagetechnisch aufwendig und unter Umständen unter
Sicherheitsaspekten problematisch, weil beispielsweise bei Schraubklemmen und unsachgemäßer
Befestigung ein Aderbruch auftreten kann. Auch unbeabsichtigte Lösevorgänge bei Federklemmen
und damit einhergehende Funkenbildung lassen sich nicht gänzlich ausschließen. Hier
will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0007] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen explosionsgeschützten
Steckverbinder der eingangs beschriebenen Ausführungsform so weiter zu entwickeln,
dass die Montage vereinfacht ist und sämtliche sicherheitsrelevanten Aspekte beachtet
werden.
[0008] Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein explosionsgeschützter Steckverbinder
im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass ergänzend zu der ersten und als
Schneidklemmeinheit ausgebildeten elektrischen Verbindereinheit wenigstens eine weitere
zweite Schneidklemmeinheit im Gehäuse vorgesehen ist, wobei der Leiterendabschnitt
in die beiden Schneidklemmeinheiten eingreift, und wobei ein zwischen den beiden Schneidklemmeinheiten
angeordneter Niederhalter für den Leiterendabschnitt vorgesehen ist.
[0009] Im Rahmen der Erfindung kommt also ein speziell ausgelegter explosionsgeschützter
Steckverbinder zum Einsatz. Dieser greift auf zwei Schneidklemmeinheiten zurück, die
mit dem Leiterendabschnitt des Netzwerkes kontaktiert werden. Die Schneidklemmeinheiten
sind dabei redundant ausgelegt. Das heißt, bei Ausfall der einen Schneidklemmeinheit
erfolgt die Kontaktierung einer Leiterplatte, eines elektrischen Gerätes, eines VolP-Telefones
etc. mit dem Netzwerk über die andere Schneidklemmeinheit. Dadurch wird selbst bei
beschädigter elektrischer Verbindung zwischen dem Leiterendabschnitt und der einen
Schneidklemmeinheit auf jeden Fall eine Funkenbildung verhindert. Denn die elektrische
Verbindung zu der anderen Schneidklemmeinheit besteht fort. Dadurch ist der erfindungsgemäße
explosionsgeschützte Steckverbinder für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen
prädestiniert.
[0010] Hierzu trägt ergänzend der Umstand bei, dass die beiden Schneidklemmeinheiten gemeinsam
in dem Gehäuse aufgenommen werden, folglich vor externem Zugriff geschützt sind. Das
Gehäuse als solches kann stirnseitig offen ausgebildet sein. Aus Gründen einer einfachen
Fertigung hat es sich bewährt, wenn das Gehäuse einstückig aus einem Metallblechteil
hergestellt wird. Bei diesem Metallblechteil kann es sich um ein kombiniertes Metallstanz-/-biegeteil
handeln.
[0011] Die beiden Schneidklemmeinheiten sind im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet.
Die elektrische Verbindung des Leiterendabschnittes mit den beiden Schneidklemmeinheiten
wird insgesamt so bewerkstelligt, dass der Leiterendabschnitt nacheinander in die
erste und dann in die zweite Schneidklemmeinheit eingreift. Das heißt, ein und derselbe
Leiter bzw. ein und dieselbe Ader des mehradrigen Leiterendabschnittes greift in wenigstens
zwei Schneidklemmen hintereinander ein. Dabei gehört die eine Schneidklemme zu der
ersten Schneidklemmeinheit und die weitere Schneidklemme zu der zweiten Schneidklemmeinheit.
Die beiden Schneidklemmeinheiten sind folglich - wenn man so will - in Bezug auf die
jeweilige Ader hintereinander geschaltet und voneinander beabstandet..
[0012] Dabei erfolgt die Kontaktierung zwischen der jeweils isolierten Ader des mehradrigen
Netzwerkkabels bzw. des Leiterendabschnittes und der zugehörigen Schneidklemme wie
üblich derart, dass die Ader in die Schneidklemme eintaucht respektive eingedrückt
wird und hierbei die Schneidklemme mit ihren gabelförmigen Schneidenden den Isoliermantel
des Leiters respektive der Ader durchtrennt.
[0013] Um diesen Kontaktierungsvorgang zu unterstützen, hat es sich bewährt, wenn die jeweilige
Schneidklemmeinheit mit einem Schneidklemmsteckerteil und einem Montagesteckerteil
ausgerüstet ist. Zur elektrischen Kontaktierung werden die jeweiligen Adern des Leiterendabschnittes
in die zugehörigen Schneidklemmen des Schneidklemmsteckerteils eingelegt und mit Hilfe
des Montagesteckerteiles in die Schneidklemmen des Schneidklemmsteckerteiles eingedrückt.
Hierbei durchschneiden die gabelförmigen Schneidenden der einzelnen Schneidklemmen
wie beschrieben die Isolierung der zugehörigen Adern, sodass unmittelbar und schnell
der gewünschte elektrische Kontakt zwischen dem Leiterendabschnitt und dem an das
Netzwerk anzuschließenden elektrischen Gerät hergestellt wird, und zwar regelmäßig
werkzeuglos.
[0014] Das bereits angesprochene jeweilige Montagesteckerteil ist vorteilhaft am Gehäuse
ausgebildet. Dabei hat es sich bewährt, das Montagesteckerteil am Dach des Gehäuses
anzubringen. Dadurch wird die Montage besonders einfach gestaltet. Denn hierzu ist
es lediglich erforderlich, die einzelnen Adern des Leiterendabschnittes in die Schneidklemmen
des Schneidklemmsteckerteiles einzulegen. Im Anschluss daran wird das Dach des Gehäuses
geschlossen und mit einem Boden des Gehäuses verbunden. Auf diese Weise wird das Gehäuse
geschlossen und zugleich die gewünschte elektrische Verbindung der jeweiligen Ader
mit der Schneidklemme bewirkt.
[0015] Denn die Verbindung des Daches des Gehäuses mit dem zugehörigen Boden bewirkt bei
in das Schneidklemmsteckerteil jeweils eingelegten Adern, dass diese Adern mit Hilfe
des am Dach des Gehäuses angebrachten Montagesteckerteiles in die zugehörigen Schneidklemmen
eingedrückt werden. Bei diesem Vorgang durchtrennen die gabelförmigen Schneidenden
der jeweiligen Schneidklemmen die Isolierung der Adern, sodass der gewünschte elektrische
Kontakt vorliegt.
[0016] Das Gehäuse ist vorteilhaft im Querschnitt sigma-artig gestaltet. Der Boden verfügt
über einen U-förmigen Charakter. Das Dach ist regelmäßig L-förmig ausgebildet. Da
das Gehäuse vorteilhaft einstückig ausgelegt ist, lässt sich das Dach unschwer mit
dem Boden verbinden. Dazu verfügt der Boden über einen Anschlag, welcher die notwendige
Verbindung mit dem Dach herstellt. Zu diesem Zweck sind wenigstens zwei Befestigungsmittel
vorgesehen, um eine mechanisch doppelt gesicherte Verbindung zwischen Dach und Boden
zur Verfügung zu stellen.
[0017] Wie bereits erläutert, sind die beiden Schneidklemmeinheiten vorteilhaft an ein und
dieselbe gemeinsame Leiterplatte angeschlossen. Um die Leiterplatte mit den darauf
befindlichen elektrischen/elektronischen Bauteilen explosionsgeschützt auszulegen,
hat es sich bewährt, wenn die Leiterplatte von einer Vergussmasse umschlossen ist.
Dann ist die Auslegung so getroffen, dass die beiden Schneidklemmeinheiten als einziges
aus der fraglichen und die Leiterplatte umschließenden Vergussmasse auftauchen. Alternativ
zu der Vergussmasse kann aber auch mit einer eigensicher ausgelegten Leiterplatte
gearbeitet werden. Die Eigensicherheit der Leiterplatte kann konstruktiv - mit und
ohne Rückgriff auf Vergussmasse - so umgesetzt werden, dass im Fehlerfall Strom und/oder
Spannung begrenzt werden, so dass eine Funkenbildung sicher verhindert wird.
[0018] Der zwischen den beiden Schneidklemmeinheiten angeordnete Niederhalter für den Leiterendabschnitt
sorgt regelmäßig dafür, dass der Leiterendabschnitt sicher in den jeweiligen Schneidklemmen
der beiden Schneidklemmeinheiten gehalten wird. Zu diesem Zweck wird der Niederhalter
in etwa mittig zwischen den beiden voneinander beabstandeten Schneidklemmeinheiten
platziert. Außerdem ist die Auslegung regelmäßig so getroffen, dass der Niederhalter
in montiertem Zustand an dem zwischen den beiden Schneidklemmeinheiten befestigungsfrei
geführten Leiterendabschnitt anliegt. Dabei wird man meistens so vorgehen, dass der
Niederhalter den jeweiligen Schneidklemmsteckerteilen in Bezug auf den dazwischen
befindlichen Leiterendabschnitt gegenüber liegt. Die beiden Montagesteckerteile befinden
sich dagegen auf der gleichen Seite in Bezug auf das Netzwerkkabel bzw. den Leiterendabschnitt.
Die beiden Schneidklemmsteckerteile sind demgegenüber auf der gegenüberliegenden Seite
des Leiterendabschnittes angeordnet.
[0019] Dadurch, dass der Niederhalter in vorteilhafter Weise an das Gehäuse angeschlossen
ist, sorgt die Montage des Gehäuses bzw. die Anbringung des Daches an den Boden zugleich
dafür, dass der Niederhalter die gewünschte und erforderliche Position im Vergleich
zu dem Leiterendabschnitt einnimmt.
[0020] Im Ergebnis wird ein explosionsgeschützter Steckverbinder zur Verfügung gestellt,
dessen beide Schneidklemmeinheiten unter Berücksichtigung echter Redundanz an den
zu kontaktierenden Leiterendabschnitt des Netzwerkes angeschlossen sind. Auf diese
Weise kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Steckverbinders jedwedes und an das Netzwerk
anzuschließende elektrische Gerät im explosionsgefährdeten Bereich einwandfrei und
sicher kontaktiert werden.
[0021] Tatsächlich sorgt die gleichsam doppelt ausgelegte Schneidklemmeinheit dafür, dass
unerwünschte und gefährliche Funkenbildung zuverlässig vermieden wird. Auch ein mechanischer
Zugriff ist nicht möglich, weil das die beiden Schneidklemmeinheiten aufnehmende und
umschließende Gehäuse entsprechende Manipulationen nicht zulässt.
[0022] Das alles gelingt unter Berücksichtigung eines besonders kompakten und kostengünstigen
Aufbaus. Denn für die Montage ist es lediglich erforderlich, die zu verbindenden Adern
des Netzwerkkabels respektive dessen Leiterendabschnitt in die Schneidklemmen der
beiden Schneidklemmeinheiten einzulegen. Sobald nun das Gehäuse geschlossen wird,
indem das Dach mit dem Boden eine Verbindung eingeht, sorgen typischerweise die am
Dach vorgesehenen Montagesteckerteile dafür, dass die einzelnen Adern im zugehörigen
Schneidklemmsteckerteil einwandfrei kontaktiert werden. Zugleich stellt der bei diesem
Vorgang zwischen die beiden Schneidklemmeinheiten eintauchende Niederhalter sicher,
dass der Leiterendabschnitt sich nicht von dem einen bzw. den beiden Schneidklemmeinheiten
lösen kann. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Figur 1
- den erfindungsgemäßen explosionsgeschützten Steckverbinder in einer schematischen
Seitenansicht und
- Figur 2
- einen Schnitt durch das Gehäuse nach Fig. 1.
[0024] In den Figuren ist ein explosionsgeschützter Steckverbinder dargestellt, also ein
Steckverbinder, der in einem explosionsgefährdeten Bereich dafür sorgt, dass ein Netzwerkkabel
1 bzw. ein Netzwerk 1 mit einem elektrischen Gerät 2 respektive einer Leiterplatte
2 des fraglichen elektrischen Gerätes verbunden werden kann. Zu diesem Zweck ist der
Steckverbinder grundsätzlich mit einem Gehäuse 3 und wenigstens einer elektrischen
Verbindereinheit 4, 5 ausgerüstet. In diese elektrische Verbindereinheit 4, 5 greift
zumindest ein Leiterendabschnitt 6 des Netzwerkes bzw. Netzwerkkabels 1 ein.
[0025] Insbesondere anhand der Aufsicht nach Figur 2 erkennt man, dass sich der Leiterendabschnitt
6 des Netzwerkes respektive des Netzwerkkabels 1 aus einer Vielzahl einzelner Adern
7 zusammensetzt, die jeweils mit Hilfe der elektrischen Verbindereinheit 4, 5 kontaktiert
werden. Bei der elektrischen Verbindereinheit 4, 5 handelt es sich im Ausführungsbeispiel
um eine erste Schneidklemmeinheit 4 und eine zweite Schneidklemmeinheit 5. Grundsätzlich
können auch noch mehr als diese beiden Schneidklemmeinheiten 4, 5 realisiert werden.
- Das Netzwerk bzw. Netzwerkkabel 1 mag als Rundkabel, Flachbandkabel oder dergleichen
ausgebildet sein.
[0026] Beide Schneidklemmeinheiten 4, 5 sind im Inneren des Gehäuses 3 angeordnet, um sie
vor Manipulationen von außen her zu schützen. Der Leiterendabschnitt 6 bzw. dessen
einzelne Adern 7 greifen in die beiden Schneidklemmeinheiten 4, 5 ein. Außerdem ist
ein zwischen den beiden Schneidklemmeinheiten 4, 5 angeordneter Niederhalter 8, 9
für den Leiterendabschnitt 6 vorgesehen. Im Rahmen des Ausführungsbeispieles setzt
sich der Niederhalter 8, 9 aus zwei Stegen 8, 9 zusammen, die an ein Dach 3b des Gehäuses
3 angeschlossen sind.
[0027] Tatsächlich setzt sich das Gehäuse 3 aus einem Boden 3a und einem Dach 3b zusammen.
Das Gehäuse 3 ist im Querschnitt sigma-artig (Σ) ausgelegt. Der Boden 3a ist überwiegend
U-förmig gestaltet. Dagegen verfügt das Dach 3b über eine L-förmige Gestaltung.
[0028] Um das Dach 3b mit dem Boden 3a zu verbinden, ist ein Anschlag 10 am Boden 3a vorgesehen.
Das Dach 3b ist mit seinem einen Ende über ein oder mehrere Befestigungsmittel 11
mit dem fraglichen Anschlag 10 des Bodens 3a verbunden. Tatsächlich kommen an dieser
Stelle und aus Sicherheitsgründen zwei als Schrauben ausgebildete Befestigungsmittel
11 zum Einsatz.
[0029] Das Gehäuse 3 selbst kann mit Hilfe weiterer Befestigungsmittel 12 mit der Leiterplatte
2 verbunden werden und auf diese Weise eine Baueinheit 2, 3 definieren. Tatsächlich
wird die Leiterplatte 2 im Ausführungsbeispiel von einer Vergussmasse 13 umhüllt,
welche selbstverständlich auch die auf der Leiterplatte 2 befindlichen elektrischen
respektive elektronischen Bauelemente mit umschließt und diese zusammen mit der Leiterplatte
2 versiegelt. Auf diese Weise ist die Leiterplatte 2 und folglich auch das damit ausgerüstete
elektrische Gerät insgesamt eigensicher ausgelegt bzw. verfügt über die erforderliche
explosionsgeschützte Ausrüstung. Lediglich die beiden Schneidklemmeinheiten 4, 5 tauchen
als einziges aus der die Leiterplatte 2 umschließenden Vergussmasse 13 im Ausführungsbeispiel
auf.
[0030] Die Schneidklemmeinheiten 4, 5 sind ihrerseits an die Leiterplatte 2 angeschlossen
respektive gehen mit elektrischen Kontakten 14 eine jeweilige Verbindung mit auf der
Leiterplatte 2 vorhandenen Leiterbahnen ein. Dabei stehen die beiden Schneidklemmeinheiten
4, 5 jeweils senkrecht auf der Leiterplatte 2 auf und sind ausweislich der Figur 2
im Wesentlichen parallel und gleichbeabstandet zueinander angeordnet. Auf diese Weise
greift der Leiterendabschnitt 6 des Netzwerkes respektive des Netzwerkkabels 1 nacheinander
zuerst in die erste Schneidklemmeinheit 4 und danach sowie abschließend in die zweite
Schneidklemmeinheit 5 ein. In montiertem Zustand taucht der Niederhalter 8, 9 bzw.
tauchen die beiden an dieser Stelle vorgesehenen Stege 8, 9 mittig zwischen die beiden
Schneidklemmeinheiten 4, 5 ein.
[0031] Dabei liegt der Niederhalter 8, 9 in montiertem Zustand an dem zwischen den beiden
Schneidklemmeinheiten 4, 5 befestigungsfrei geführten Leiterendabschnitt 6 an. Tatsächlich
setzen sich die beiden Schneidklemmeinheiten 4, 5 im Ausführungsbeispiel aus einem
Schneidklemmsteckerteil 4a, 5a und einem Montagesteckerteil 4b, 5b zusammen. Anhand
der Schnittdarstellung nach Figur 1 erkennt man, dass die jeweiligen Montagesteckerteile
4b, 5b an das Gehäuse 3 angeschlossen sind. Tatsächlich verfügen beide Montagesteckerteile
4b, 5b über eine Verbindung mit dem Dach 3b des Gehäuses 3.
[0032] In diesem Zusammenhang kann eine lösbare Verbindung des jeweiligen Montagesteckerteiles
4b, 5b realisiert werden, um je nach eingesetztem Schneidklemmsteckerteil 4a, 5a das
jeweils passende Montagsteckerteil 4b, 5b einzusetzen bzw. hierauf zurückgreifen zu
können. In jedem Fall sorgt das jeweilige Montagesteckerteil 4b, 5b dafür, dass bei
in das zugehörige Schneidklemmsteckerteil 4a, 5a eingelegten jeweiligen Adern 7 die
Adern 7 so in die zugehörigen gabelförmigen Schneiden der Schneidklemmen eingedrückt
werden, dass von den gabelförmigen Schneiden die Isolierung durchtrennt wird. Die
jeweilige Ader 7 geht die gewünschte elektrische Verbindung mit der zugehörigen Schneidklemme
ein. Diese grundsätzliche Funktionsweise ist hinlänglich bekannt, wozu nur beispielhaft
nicht einschränkend auf die
DE 197 44 754 C1 hingewiesen sei.
[0033] Man erkennt, dass der Niederhalter 8, 9 bzw. die beiden Stege 8, 9 in etwa mittig
zwischen den beiden Schneidklemmeinheiten 4, 5 angeordnet sind. Außerdem findet sich
der Niederhalter 8, 9 an einer Oberseite des Leiterendabschnittes 6 bzw. liegt an
dieser Oberseite des Leiterendabschnittes 6 an. Ebenfalls an der Oberseite des Leiterendabschnittes
6 finden sich die beiden Montagesteckerteile 4b, 5b.
[0034] Demgegenüber an der Unterseite des Leiterendabschnittes 6 sind die beiden Schneidklemmsteckerteile
4a, 5a angeordnet. Auf diese Weise kann der Niederhalter 8, 9 den zwischen den beiden
Schneidklemmeinheiten 4, 5 befestigungsfrei geführten Leiterendabschnitt 6 derart
beaufschlagen, dass der Leiterendabschnitt 6 an dem Niederhalter 8, 9 mit seiner Oberseite
anliegt bzw. von dem Niederhalter 8, 9 sogar mit einer (geringfügigen) Kraft in Richtung
auf die jeweiligen Schneidklemmsteckerteile 4a, 5a beaufschlagt wird. Jedenfalls sorgt
der Niederhalter 8, 9 dafür, dass der Leiterendabschnitt 6 in montiertem Zustand nicht
aus den Schneidklemmen der Schneidklemmsteckerteile 4a, 5a herausrutschen oder sonst
wie herausgerissen werden kann.
[0035] Der Niederhalter 8, 9 wird positioniert, sobald das Dach 3b mit dem Boden 3a des
Gehäuses 3 unter Rückgriff auf die Befestigungsmittel 11 verbunden wird. Gleichzeitig
sorgt dieser Vereinigungsvorgang von Dach 3b und Boden 3a des Gehäuses dafür, dass
die Adern 7 des Leiterendabschnittes 6 in den Schneidklemmen des jeweiligen Schneidklemmsteckerteiles
4a, 5a kontaktiert werden. Die Montage ist also denkbar einfach und gelingt ohne zusätzliche
Einbauwerkzeuge.
[0036] Das Gehäuse 3 ist typischerweise stirnseitig offen ausgebildet. Aus Gründen einer
einfachen Fertigung hat es sich bewährt, wenn das Gehäuse 3 einstückig aus einem Metallblechteil
und insbesondere einem Metallstanz-/-biegeteil hergestellt wird. Dabei mag auch der
Niederhalter 8, 9 im Zuge eines gemeinsamen Stanz-/-biegeschrittes in dem Metallblechteil
definiert werden. Das kann dadurch geschehen, dass im Dach 3b des Gehäuses 3 entsprechende
Ausklinkungen hergestellt und abgebogen werden, die den Niederhalter 8, 9 definieren.
[0037] Die beiden Schneidklemmeinheiten 4, 5 sind redundant ausgelegt, sodass die Leiterplatte
2 bzw. ein mit der Leiterplatte 2 ausgerüstetes elektrisches Gerät sowohl über die
erste Schneidklemmeinheit 4 als auch die zweite Schneidklemmeinheit 5 mit dem Netzwerk
1 respektive dem Netzwerkkabel 1 kommunizieren kann. Dabei sind die jeweiligen Kontaktwiderstände
zwischen den einzelnen Adern 7 des Leiterendabschnittes 6 und den Schneidklemmen der
zugehörigen Schneidklemmeinheit 4, 5 so ausgelegt und bemessen, dass besonders geringe
Kontaktwiderstände beobachtet werden und insgesamt die Gefahr einer Funkenbildung
nicht besteht.
[0038] Grundsätzlich lässt sich der Kontaktwiderstand zwischen den Leiterbahnen der Leiterplatte
2 und den Schneidklemmeinheiten 4, 5 bzw. den Adern 7 des Netzwerkes respektive Netzwerkkabels
1 messen. Dazu mag eine Kontrolleinheit realisiert sein, die nicht explizit dargestellt
ist und beispielsweise Bestandteil eines an das Netzwerk 1 angeschlossenen Rechners
sein kann. Da der Übergangswiderstand steigt, und zwar für den Fall, dass beispielsweise
eine Schneidklemmeinheit 4, 5 nicht oder nicht mehr mit der zugehörigen Ader 7 verbunden
ist, kann die Kontrolleinheit in diesem Fall ein Alarmsignal über das Netzwerk 1 an
eine entfernte Zentrale abgeben.
[0039] Dadurch wird ein Benutzer auf etwaige Probleme des explosionsgeschützten Steckverbinders
hingewiesen, ohne dass dessen grundsätzliche Funktion in irgendeiner Weise beeinträchtigt
wird. Auch eine mögliche Funkenbildung ist ausgeschlossen. Dennoch ermöglicht die
Kontrolleinheit die zuverlässige Überwachung und Meldung von Schäden an oder im Bereich
des explosionsgeschützten erfindungsgemäßen Steckverbinders, die fernüberwacht werden
können.
[0040] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Telefon, und zwar insbesondere ein VolP-Telefon,
welches mit einer Leiterplatte 2 und dem zuvor beschriebenen Steckverbinder ausgerüstet
ist. Die Leiterplatte 2 mag dabei die für die übliche Funktion eines Telefons notwendigen
elektrischen und elektronischen Bauteile tragen. Das fragliche VolP-Telefon eignet
sich zum Telefonieren über das Netzwerk bzw. Computernetzwerk 1, wobei die Telefonie
nach dem Internetstandard erfolgt. In diesem Zusammenhang werden für Telefonie typische
Informationen, das heißt Sprache und Steuerinformationen über das Netzwerk 1 übertragen.
Bei den zugehörigen Gesprächsteilnehmern können sowohl Computer, auf IP-Telefonie
spezialisierte Telefonendgeräte als auch über spezielle Adapter angeschlossene klassische
Telefone die Verbindung herstellen. Das ist grundsätzlich bekannt, wozu auf die
WO 2006/045810 A1 beispielhaft verwiesen sei.
1. Explosionsgeschützter Steckverbinder, insbesondere zur Kopplung eines VolP-Telefons
mit einem Netzwerk (1), mit zumindest einem Gehäuse (3), und mit wenigstens einer
ersten elektrischen Verbindereinheit (4) im Gehäuse (3), wobei wenigstens ein Leiterendabschnitt
(6) des Netzwerkes (1) in die Verbindereinheit (4) eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass ergänzend zu der ersten und als Schneidklemmeinheit (4) ausgebildeten elektrischen
Verbindereinheit (4) wenigstens eine weitere zweite Schneidklemmeinheit (5) im Gehäuse
(3) vorgesehen ist, wobei der Leiterendabschnitt (6) in die beiden Schneidklemmeinheiten
(4, 5) eingreift, und wobei ein zwischen den beiden Schneidklemmeinheiten (4, 5) angeordneter
Niederhalter (8, 9) für den Leiterendabschnitt (6) vorgesehen ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schneidklemmeinheiten (4, 5) im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet
sind.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiterendabschnitt (6) nacheinander in die erste Schneidklemmeinheit (4) und
dann in die zweite Schneidklemmeinheit (5) eingreift.
4. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (8, 9) in etwa mittig zwischen den beiden Schneidklemmeinheiten
(4, 5) angeordnet ist.
5. Steckverbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (8, 9) an das Gehäuse (3) angeschlossen ist.
6. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (8, 9) in montiertem Zustand an dem zwischen den beiden Schneidklemmeinheiten
(4, 5) befestigungsfrei geführten Leiterendabschnitt (6) anliegt.
7. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3) im Querschnitt sigma-artig mit einem vorzugsweise U-förmigen Boden
(3a) und einem insbesondere L-förmigen Dach (3b) ausgebildet ist.
8. Steckverbinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dach (3b) mit einem Anschlag (10) am Boden (3a) verbunden ist.
9. Steckverbinder nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung von Dach (3b) und Boden (3a) wenigstens zwei Befestigungsmittel (11)
vorgesehen sind.
10. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3) stirnseitig offen ausgebildet ist.
11. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3) einstückig aus einem Metallblechteil hergestellt ist.
12. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schneidklemmeinheiten (4, 5) jeweils mit einem Schneidklemmsteckerteil
(4a, 5a) und einem Montagesteckerteil (4b, 5b) ausgerüstet sind.
13. Steckverbinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Montagesteckerteil (4b, 5b) am Gehäuse (3), insbesondere am Dach (3b)
des Gehäuses (3), vorgesehen ist.
14. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schneidklemmeinheiten (4, 5) als einziges aus einer die Leiterplatte (2)
umschließende Vergussmasse (13) auftauchen.
15. Telefon, insbesondere VolP-Telefon, mit einer Leiterplatte (2), d a - durch gekennzeichnet, dass die Leiterplatte (2) unter Rückgriff auf einen explosionsgeschützten Steckverbinder
nach einem der Ansprüche 1 bis 15 mit einem Netzwerk (1) verbunden ist.