[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bedüsen der Oberfläche eines Bandes einer
Bandbearbeitungsanlage mittels eines Fluidstrahls umfassend ein um eine Längsachse
drehbares Düsenrohr, mehrere Düsen zum Bedüsen der Oberfläche des Bandes mit dem Fluid
sowie Steuerungsmittel zur zeitweiligen Versorgung jeder Düse mit dem Fluid. Als Fluida
kommen insbesondere Gase, Flüssigkeiten sowie Flüssigkeits-Feststoff-Gemische in Betracht.
Außerdem betrifft die Erfindung eine Bandbearbeitungsanlage mit mindestens einer derartigen
Vorrichtung.
[0002] Vorrichtungen der genannten Art sind erforderlich, um von in Bandbearbeitungsanlagen
geförderten Bändern, insbesondere von schnell laufenden metallischen Walzbändern Flüssigkeiten
bzw. Rückstände zu entfernen, wie insbesondere Öl, Schmutz, Metallstaub, Zunder, Kühlschmiermittel
oder dergleichen. Die wirksame Entfernung ist erforderlich, da für die weitere Verarbeitung
der Bänder üblicherweise lediglich sehr niedrige Rückstandsmengen auf der Oberfläche
des Bandes zulässig sind. Erfolgt insbesondere die Entfernung der Flüssigkeit eines
Kühlschmiermittels nicht in ausreichendem Maße, so bilden die Reste des Kühlschmiermittels
nach dem Aufhaspeln des Bandes zu einem Bandbund zwischen dessen einzelnen Windungen
einen Schmierfilm. Dieser Schmierfilm kann insbesondere beim Aufhaspeln von schnell
laufenden metallischen Walzbändern dazu führen, dass die einzelnen Windungen des Bundes
teleskopieren, sich also beim Aufhaspeln in Haspelachsrichtung verschieben. Die Kühlschmiermittelentfernung
erfolgt üblicherweise mit gasförmigen Fluiden, während die Entfernung der übrigen
Rückstände vorzugsweise mittels flüssiger Fluide erfolgt.
[0003] Aus der
DE 10 2009 032 907 B3 und der
DE 10 2008 58 513 A1 sind Vorrichtungen zum Entfernen von Rückständen bzw. Flüssigkeiten von der Oberfläche
eines in einer Laufrichtung aus einer Bandbearbeitungsanlage geförderten Bandes bekannt.
Eine Ausführungsform der vorgenannten Vorrichtungen ist in der beigefügten Figur 10
zum Stand der Technik dargestellt. Die Vorrichtung umfasst ein mittels eines Antriebs
um seine Längsachse drehbares Düsenrohr (18), in das jeweils zwei schraubenförmige
Düsenschlitze (19 a, b) eingebracht sind. Das Düsenrohr (18) umgibt unter Ausbildung
eines Ringspaltes (21) einen hohlzylindrischen Flüssigkeitsspeicher (23) mit einem
in Richtung des Bandes (3) weisenden Steuerschlitz (9), der sich über die gesamte
in Figur 10 dargestellte Breite des Bandes (3) erstreckt. Der hohlzylindrische Flüssigkeitsspeicher
(23) wird über stirnseitige, zugleich als Flüssigkeitsdurchführung dienende Zapfen
(25 a, b) in seitlich neben dem Band angeordneten Auflagern (26 a, b) gehalten. Die
Zapfen (25 a, b) dienen zugleich als Aufnahme für die Drehlager (27) des um den ortsfesten
Flüssigkeitsspeicher (23) rotierenden Düsenrohres (18). Der Antrieb erfolgt beispielsweise
über eine Riemenscheibe (28) eines Riementriebs. Die Düsenschlitze (19 a, b) werden
über den Steuerschlitz (9) gespeist. Durch die große Ausdehnung des Steuerschlitzes
(9) ergibt sich eine entsprechend große Länge des Ringspaltes (21) zwischen dem Fluidspeicher
(23) und dem sich drehenden Düsenrohr (18). Hierdurch werden entsprechend große Leckageverluste
bedingt. Durch die große Ausdehnung des Steuerschlitzes wirkt der Druck des Fluids
in dem Flüssigkeitsspeicher (23) auf eine große Fläche am Innenmantel des Düsenrohres
(18). Hieraus resultieren große auf das Düsenrohr (18) und damit auf dessen Lagerung
(27) wirkende Kräfte.
[0004] Da bei der Beaufschlagung von Bändern zum Entfernen von Rückständen bzw. Flüssigkeiten
zunehmend höhere Drücke für das Fluid zum Einsatz gelangen, besteht ein Bedürfnis,
die mit steigendem Druck proportional ansteigenden Leckverluste und Kräfte auf das
Düsenrohr (18) zu reduzieren.
[0005] Ausgehend von dem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zur Grunde,
eine Vorrichtung und eine die Vorrichtung aufweisende Bandbearbeitungsanlage zu schaffen,
bei der die Leckverluste und die Kräfte auf das Düsenrohr und damit dessen Lagerung
reduziert sind.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst,
dass jede Düse über einen zumindest teilweise in Richtung der Längsachse des Düsenrohres
verlaufenden, im oder am Düsenrohr angeordneten Kanal mit Fluid versorgt wird, an
dessen einem Ende eine Eintrittsöffnung für das Fluid und an dessen anderem Ende mindestens
eine der Düsen angeordnet ist, wobei die zeitweilige Versorgung jeder Düse mit dem
Fluid mindestens ein Steuerschlitz steuert, der sich in Umfangsrichtung über einen
Teilumfang und in Längsrichtung über eine Teillänge des Düsenrohres erstreckt.
[0007] Indem jeder Düse das Fluid gezielt über einen ihr zugeordneten Kanal zugeführt wird,
kann die zeitweilige Versorgung jeder Düse mit dem Fluid über einen Steuerschlitz
erfolgen, der im Verhältnis zu einem sich über die gesamte Breite des Düsenrohrs erstreckenden
Steuerschlitz nach dem Stand der Technik eine deutlich geringere Steuerschlitzfläche
aufweist. Des Weiteren ermöglicht die zeitweilige Zufuhr des Fluids über den jeder
Düse zugeordneten Kanal die Anordnung des Steuerschlitzes bzw. der Steuerschlitze
an einer oder beiden Stirnseiten der Vorrichtung. Die flächenmäßig kleineren Steuerschlitze
vermindern die Leckverluste und zugleich die durch das Fluid zeitweilig auf das Düsenrohr
und damit die Lagerung einwirkenden Kräfte.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der mit
einer das Fluid zuführenden Leitung verbundene Steuerschlitz ortsfest, beispielsweise
in einem Lagergehäuse der Vorrichtung angeordnet. Der Steuerschlitz erstreckt sich
in Umfangsrichtung über einen Teilumfang des Düsenrohrs, in dem eine Beaufschlagung
der Düsen mit Fluid erfolgen soll. Der dem Teilumfang zugeordnete Mittelpunktswinkel
liegt typischerweise in einem Bereich zwischen 15 - 45 Grad. Die im Querschnitt gegenüber
dem Steuerschlitz deutlich kleineren Eintrittsöffnungen der Kanäle zur Versorgung
der Düsen mit Fluid sind während der Drehung des Düsenrohrs zeitweilig mit dem Steuerschlitz
in Überdeckung bringbar.
[0009] Der in Richtung der Längsachse des Düsenrohrs verlaufende Abschnitt des Kanals kann
als so genannte Tieflochbohrung von der Stirnseite aus in das Düsenrohr eingebracht
werden. Im Endbereich des axialen Abschnitts befindet sich mindestens ein radialer
Abschnitt, der in der Mantelfläche des Düsenrohrs mündet. Jeder radiale Abschnitt
ist insbesondere schräg in Richtung der Stirnseite des Düsenrohres ausgerichtet und
nimmt einen Flachstrahl-Düseneinsatz auf oder dient selbst als Vollstrahldüse. An
dem der Düse gegenüberliegenden Ende des Kanals befindet sich die Eintrittsöffnung
an einem zum Inneren des Düsenrohres weisenden radialen Abschnitt.
[0010] Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die Eintrittsöffnungen der Kanäle vorzugsweise auf einer ringförmig das Düsenrohr
an einer Stirnseite umgebenden Linie in gleichmäßigem Abstand zueinander angeordnet.
Durch kontinuierliches Drehen des Düsenrohrs in einer Drehrichtung gelangen die Eintrittsöffnungen
der Kanäle sukzessiv in den Wirkungsbereich des ortsfesten Steuerschlitzes. Während
sich die Eintrittsöffnungen in Überdeckung mit dem Steuerschlitz befinden, werden
die Düsen mit Fluid beaufschlagt. Durch unterschiedlich lange horizontale Abschnitte
der Kanäle kann bezogen auf die Längsachse des Düsenrohrs ein quasi quer zur Längsachse
des Düsenrohrs wandernder Fluidstrahl erzeugt werden, wobei die Beaufschlagung der
Düsen vorzugsweise nacheinander von der Bandmitte zur Bandkante hin erfolgt.
[0011] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind über den Umfang des Düsenrohres
mehrere Steuerschlitze in oder an dem drehbaren Düsenrohr angeordnet, wobei die Eintrittsöffnung
mindestens eines endseitig eine Düse aufweisenden Kanals in jedem Steuerschlitz mündet.
Vorzugsweise sind jedem Steuerschlitz jedoch mehrere Kanäle zugeordnet.
[0012] Jeder im Düsenrohr angeordnete Steuerschlitz ist während der Drehung des Düsenrohrs
mit einer im Querschnitt gegenüber dem Steuerschlitz kleineren Austrittsöffnung einer
das Fluid zuführenden Leitung zeitweilig in Überdeckung bringbar. Sofern an einem
Steuerschlitz mehrere Kanäle mit mehreren Düsen angeschlossen sind, werden diese Düsen
gruppenweise beaufschlagt, solange der Steuerschlitz mit der ortsfesten Austrittsöffnung
in Überdeckung steht. Hiervon unterscheidet sich die Lösung nach Anspruch 2 dadurch,
dass die Gruppe der beaufschlagten Kanäle "wandert".
[0013] Eine weiteren Ausgestaltung der Erfindung mit umlaufenden Steuerschlitzen zeichnet
sich dadurch aus, dass der Steuerschlitz und damit die Düse erst dann mit dem Fluiddruck
beaufschlagt werden, wenn der umlaufende Steuerschlitz mit der ortsfesten Austrittsöffnung
in einem ortsfesten hohlzylindrischen Speicher für das Fluid in Überdeckung steht.
Der Steuerschlitz erstreckt sich in Umfangsrichtung nur über einen Teilumfang des
Düsenrohrs, insbesondere einen Teilumfang dem ein Mittelpunktswinkel zwischen 15 -
45 Grad zugeordnet ist. Infolge dessen erfolgt die Fluidbeaufschlagung der Düsen nur
über einen geringen Teil des Düsenrohrumfangs. In Folge dessen sind sowohl die Leckverluste
als auch die auf das Düsenrohr wirkenden Druckkräfte gering.
[0014] Um die Leckverluste zu minimieren, erstreckt sich jeder Steuerschlitz unabhängig
von der Ausführungsform der Erfindung in Längsrichtung über eine Teillänge des Düsenrohres,
die der Erstreckung der Eintrittsöffnungen der Kanäle bzw. der ortsfesten Austrittsöffnung
der Fluid zuführenden Leitung in Längsrichtung entspricht. In Folge dessen ergibt
sich gegenüber dem bisherigen Stand der Technik eine deutlich geringere Steuerschlitzfläche.
Die geringe Erstreckung des Steuerschlitzes in Längsrichtung des Düsenrohrs ermöglicht
es darüber hinaus, dass jeder Steuerschlitz ausschließlich an einer der beiden Stirnseiten
der Vorrichtung, insbesondere an den Enden des Düsenrohrs angeordnet ist.
[0015] Um bei kompressiven Fluiden die Leckverluste weiter zu reduzieren, ist in einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung am äußeren Umfang des Düsenrohrs mindestens ein Sperrelement
angeordnet, das ausschließlich zu Beginn der zeitweiligen Versorgung jeder Düse mit
dem Fluid einen Fluidaustritt aus der Düse unterbindet. Zu Anfang der Freigabe des
Fluids durch den Steuerschlitz werden kompressive Fluide in dem zu der Düse führenden
Kanal zunächst verdichtet. Da in der Verdichtungsphase der Druck nicht hinreichend
ist, muss der Steuerschlitz den Fluidstrom entsprechend früher freigeben. Damit während
der Verdichtungsphase nur geringe Leckverluste entstehen, werden die Düsen während
der Verdichtungsphase durch das Sperrelement am äußeren Umfang des Düsenrohres verschlossen.
[0016] Vorzugsweise beträgt der Druck, der den Düsen zugeleiteten Fluide zwischen 5 - 200
bar.
[0017] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist regelmäßig Bestandteil einer Bandbearbeitungsanlage.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren 1 - 9 näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit im wesentlichen
axialen Kanälen und zentralem Antrieb im Teillängsschnitt,
- Figur 2
- einen Teilquerschnitt durch eine Vorrichtung nach Figur 1
- Figur 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit im wesentlichen
axialen Kanälen und dezentralem Antrieb im Teillängsschnitt
- Figur 4
- einen Teilquer - und Teillängsschnitt durch die Vorrichtung nach Figur 3,
- Figur 5
- eine Abwicklung eines Düsenrohres der Vorrichtung nach Figur 3,
- Figur 6
- einen Teilquerschnitt durch ein Düsenrohr einer Vorrichtung nach Figuren 1 oder 3
in Verbindung mit einer Düsensperre,
- Figur 7
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit umlaufenden
Steuerschlitzen im Teilquerschnitt,
- Figur 8
- ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit umlaufenden
Steuerschlitzen im Teilquer-und Teillängsschnitt und
- Figur 9
- ein geteiltes Düsenrohr im Teilquer - und Teillängsschnitt.
[0019] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Bedüsen (1) der
Oberfläche eines Bandes einer Bandbearbeitungsanlage mittels eines Fluidstrahls umfassend
ein um eine Längsachse drehbares Düsenrohr (2) mit mehreren Düsen (3) zum Bedüsen
der Oberfläche des Bandes mit dem Fluid. Jede Düse (3) wird über einen zumindest teilweise
in Richtung der Längsachse (4) des Düsenrohres verlaufenden, im Düsenrohr (3) angeordneten
Kanal (5) mit Fluid versorgt. An einem Ende des Kanals (5) ist eine Eintrittsöffnung
(6) und an dem anderen Ende des Kanals (5) ist jeweils eine Düse (3) angeordnet. Der
in Richtung der Längsachse (4) des Düsenrohrs (2) verlaufende axiale Abschnitt (5a)
des Kanals (5) kann als so genannte Tieflochbohrung von der Stirnseite (2b) aus in
das Düsenrohr (2) eingebracht werden. Im Endbereich des axialen Abschnitts (5a) befindet
sich ein radialer Abschnitt (5b), der in der Mantelfläche (2a) des Düsenrohrs (2)
mündet. Der radiale Abschnitt (5b) ist insbesondere schräg in Richtung der Stirnseite
(2b) des Düsenrohres (2) abgewinkelt und nimmt einen Flachstrahl-Düseneinsatz als
Düse (3) auf. An dem der Düse (3) gegenüberliegenden Ende des Kanals (5) befindet
sich die Eintrittsöffnung (6) an einem zur Drehachse (10) des Düsenrohres (2) weisenden
radialen Abschnitt (5c). Der radiale Abschnitt (5c) erstreckt sich teilweise durch
einen stirnseitig das Düsenrohr (2) abschließenden Düsenrohrdeckel (2f).
[0020] Die zeitweilige Versorgung jeder Düse (3) mit dem Fluid steuert ein Steuerschlitz
(7), der sich in Umfangsrichtung über einen Teilumfang (2e) und in Längsrichtung über
eine Teillänge (2d) des Düsenrohres (2) erstreckt. Der Steuerschlitz (7) ist ortsfest
in einem Lagergehäuse (9) der Vorrichtung (1) angeordnet. Der Steuerschlitz (7)) mündet
in der Mantelfläche des Lagergehäuses (9), um das das Düsenrohr (2) drehbar ist. Das
Lagergehäuse(9) ragt an den Stirnseiten des Düsenrohrs (2) in einen von dem Düsenrohrdeckel
(2f) gebildeten Einzug (2h) hinein. Über eine Leitung (8) im Inneren des Lagergehäuses
(9) wird das Fluid dem Steuerschlitz (7) zugeführt. Zwischen dem Lagergehäuse (9)und
dem Einzug (2h) des Düsenrohrdeckels (2f) befindet sich ein Ringspalt (25), der in
Verbindung mit Dichtringen einen abgedichteten Übergang des Fluids von dem ortsfesten
Steuerschlitz (7) zu den drehenden Eintrittsöffnungen (6) der Kanäle (5) sicherstellt.
[0021] Der Steuerschlitz (7) erstreckt sich in Umfangsrichtung über den Teilumfang (2e)
des Düsenrohrs (2), in dem eine Beaufschlagung der Düsen (3) mit Fluid erfolgen soll.
Der dem Teilumfang (2e) zugeordnete Mittelpunktswinkel liegt typischerweise in einem
Bereich zwischen 15 - 45 Grad.
[0022] Die im Querschnitt gegenüber dem Steuerschlitz (7) deutlich kleineren Eintrittsöffnungen
(6) der Kanäle (5) zur Versorgung der Düsen (3) mit Fluid überlappen sich während
der Drehung des Düsenrohrs (2) um seine Drehachse (10) zeitweilig mit dem Steuerschlitz
(7). Der Längsschnitt in Figur 1 zeigt einen zentralen Antrieb (13) zum Drehen des
Düsenrohrs (2), der an einem Zapfen (12a) einer Antriebswelle (12) angreift. Auf der
Antriebswelle (12) sitzt drehfest der Düsenrohrdeckel (2f), der mit dem zylindrischen
Abschnitt (2g) des Düsenrohres (2) verschraubt ist.
[0023] Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform nach Figur 1 sind die Eintrittsöffnungen(6)
der Kanäle (5) auf einer ringförmig das Düsenrohr (2) umgebenden Linie an der Stirnseite
(2b) in gleichmäßigem Abstand zueinander angeordnet. Durch kontinuierliches Drehen
des Düsenrohrs (2) in einer Drehrichtung (11) gelangen die Eintrittsöffnungen (6)
der Kanäle (5) sukzessiv in den Wirkungsbereich des ortsfesten Steuerschlitzes (7).
Während die Eintrittsöffnungen (6) in Überdeckung mit dem Steuerschlitz (7) stehen,
werden die Düsen (3) mit Fluid beaufschlagt. Durch unterschiedlich lange axiale Abschnitte
(5a) der Kanäle (5) kann bezogen auf die Längsachse (4) des Düsenrohrs (2) ein entlang
der Längsachse (4) des Düsenrohrs (2) wandernder Fluidstrahl erzeugt werden, wobei
die Beaufschlagung der Düsen (3) vorzugsweise nacheinander von der Bandmitte zur Bandkante
hin erfolgt. In dem dargestellten Beispiel werden immer nur jeweils fünf Kanäle (5)
des umlaufenden Düsenrohrs (2) mit Fluid versorgt (vgl.Figur 2).
[0024] Zur Montage der Vorrichtung (1) wird von einer Seite der Düsenrohrdeckel (2f) auf
die Antriebswelle (12) geschoben. Nachdem von der anderen Seite das Düsenrohr (2)
und der zweite Düsenrohrdeckel (2f) aufgeschoben sind, werden die beiden Düsenrohrdeckel
(2f) an den Stirnseiten (2b) mit dem zylindrischen Abschnitt (2g) des Düsenrohrs(2)
verschraubt.
[0025] Figur 3 zeigt einen Längsschnitt einer Vorrichtung (1) zum Bedüsen mit einem dezentralen
Antrieb (13) des Düsenrohrs (2) mittels eines Riemens (14). Alternativ kann der Antrieb
über eine Kette oder ein Reibrad erfolgen. Abweichend von der Ausführung nach Figur
1 sind die Düsenrohrdeckel (2f) nicht mit einer Antriebswelle verbunden, sondern sind
stirnseitig mit einem Radkörper (17) des Riementriebs verbunden. Ein feststehender
Labyrinthring (15) mit dem Steuerschlitz (7) umgibt zusammen mit einem Achsrohr (16)
die Leitung (8), über die das Fluid zum Steuerschlitz (7) und von dort in die Kanäle
(5) des Düsenrohrs (2) gelangt. Über ein Kugellager (18) stützt sich der Düsenrohrdeckel
(2f) und damit das Düsenrohr (2) beidseitig an dem Achsrohr (16) ab. In weiterer Abweichung
zu der Ausführungsform nach Figur 1 werden bei der Ausführungsform nach Figur 3 von
einem Kanal (5) jeweils zwei Düsen (3) mit Fluid versorgt. Dies ist insbesondere auch
aus Figur 4 erkennbar, die einen teilweisen Quer- und Längsschnitt des Düsenrohrs
(2) nach Figur 3 zeigt.
[0026] Figur 5 zeigt eine Abwicklung eines Düsenrohrs (2) einer Ausführungsform nach Figur
3 mit zwei Düsen (3) je Kanal (5). Das Düsenrohr (2) ist mit einer einzelnen Düsenreihe
(19) ausgeführt, die spiegelbildlich zur Mitte (20) des Düsenrohrs (2) einen rechtsgängigen
und einen linksgängigen Teil aufweist, so dass das Fluid bei Drehung des Düsenrohrs
(2) jeweils von der Bandmitte zur Bandkante hin bewegt wird.
[0027] Das Düsenrohr (2) kann auch mit mehreren Düsenreihen (19) versehen werden. Diese
können gleichgerichtet oder gegenläufig und zusätzlich in Umfangsrichtung versetzt
sein. Über einen sich in Richtung der Längsachse (4) erstreckenden Kanal (5) können
die auf einer Winkelposition befindlichen Düsen (3) einer Düsenreihe (19) als auch
mehrerer Düsenreihen mit Fluid versorgt werden.
[0028] Figur 6 zeigt eine Vorrichtung (1) entsprechend Figur 1 in Verbindung mit einem Sperrelement
(21), das am äußeren Umfang des Düsenrohr (2) angeordnet ist, das ausschließlich zu
Beginn der zeitweiligen Versorgung jeder Düse (3) mit dem Fluid einen Fluidaustritt
aus der Düse (3) unterbindet. Bei Freigabe der Fluidzufuhr zu der Düse (3) durch den
Steuerschlitz (7) werden während der Drehung des Düsenrohres (2) kompressive Fluide
in dem Kanal (5) zunächst verdichtet. Für die Verdichtungsphase muss der Steuerschlitz
(7) entsprechend früher geöffnet werden. Damit während der Verdichtungsphase nur geringe
Leckverluste entstehen, werden die Düsen (3) während dieser Verdichtungsphase durch
das Sperrelement (21) verschlossen.
[0029] Die Vorrichtung nach Figur 7 unterscheidet sich von der Vorrichtung nach Figur 1
dadurch, dass gleichmäßig über den Umfang des Düsenrohres (2) in dessen Düsenrohrdeckel
(2f) mehrere, gleich lange und breite Steuerschlitze (7) angeordnet sind und die Eintrittsöffnungen
(6) von jeweils drei Kanälen (5) mit einem der Steuerschlitze (7) verbunden sind,
wobei jeder Steuerschlitz (7) während der Drehung des Düsenrohres (2) mit einer ortsfesten
Austrittsöffnung (22) einer das Fluid zuführenden Leitung (8) zeitweilig in Überdeckung
bringbar ist. Die endseitig an den jeweils drei Kanälen (5) angeordneten Düsen (3)
werden gleichzeitig mit Fluid beaufschlagt. Die Austrittsöffnungen (22) münden in
der Mantelfläche eines kreiszylindrischen Lagergehäuses (9), um das das Düsenrohr
(2) drehbar ist. Die Austrittsöffnung (22) entspricht in Richtung der Längsachse (4)
des Düsenrohrs (2) der Breite der Steuerschlitze (7). In Umfangsrichtung erstreckt
sich die Austrittsöffnung (22) jedoch lediglich über eine Teillänge des Steuerschlitzes
(7), die etwa ein fünftel der Länge der Steuerschlitze (7) beträgt.
[0030] Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung (1)
bei der die zeitweilige Versorgung jeder Düse (3) mit dem Fluid ein Steuerschlitz
(7) steuert, der sich in Umfangsrichtung über einen Teilumfang (2e) und in Längsrichtung
über eine Teillänge (2d) des Düsenrohres (2) erstreckt. In Längsrichtung (4) und über
den Umfang des Düsenrohres (2) sind versetzt zueinander mehrere Steuerschlitze (7)
an dem drehbaren Düsenrohr (2) angeordnet. Jeder Steuerschlitz (7) ist während der
Drehung des Düsenrohres (2) mit jeweils einer ortsfesten Austrittsöffnung (23) für
das Fluid zeitweilig in Überdeckung bringbar. Die Austrittsöffnungen (23) münden in
der Mantelfläche eines hohlzylindrischen Speichers (24), um den das Düsenrohr (2)
drehbar ist. Der Speicher (24) erstreckt sich über die gesamte Länge des Düsenrohres
(2). Über den Hohlraum im
[0031] Inneren des Speichers (24) wird das Fluid zugeführt. Zwischen dem Speicher (24) und
dem Düsenrohr (2) befindet sich ein Ringspalt (25), der einen weitgehend abgedichteten
Übergang des Fluids von jeder Austrittsöffnung (23) zu jedem Steuerschlitz (7) sicherstellt.
Jeder Steuerschlitz (7) und damit die ihm zugeordnete Düse (3) werden erst dann mit
Druck beaufschlagt, wenn der Steuerschlitz (7) die Position der Austrittsöffnung (23)
in dem Speicher (24) erreicht. Da der Bereich der Beaufschlagung nur einen geringen
Teil des Düsenrohrumfangs ausmacht, sind sowohl die Leckverluste als auch die auf
das Düsenrohr (2) wirkenden Druckkräfte gering.
[0032] Konstruktiv kann der zylindrische Abschnitt (2g) eines Düsenrohres (2) mit Kanälen
(5) für eine Vorrichtung nach Figuren 1 oder 3 auch mehrteilig ausgeführt sein. Figur
9 zeigt einen zylindrischen Abschnitt (2g) eines Düsenrohres (2), welches lediglich
die radialen Abschnitte (5b) mit darin eingesetzten Düsen (3) bzw. die Düsen (3) aufweist.
Die axialen Abschnitte (5a) der Kanäle (5) sind indes in kreisförmige Schalensegmente
(26) eingebracht, die innen in das Düsenrohr (2) eingesetzt, z.B. eingeschraubt werden.
[0033] Eine weitere, der Figur 9 entsprechende mehrteilige Ausführungsform des zylindrischen
Teils des Düsenrohres weist kreissegmentförmige Düsensegmente auf, die auf ein Rohr
mit eingearbeiteten Kanälen aufgeschraubt sind.
[0034] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung steuert ein Steuerschlitz die zeitweilige
Versorgung jeder Düse mit dem Fluid, wobei sich der Steuerschlitz in Umfangsrichtung
über einen Teilumfang und in Längsrichtung über eine Teillänge des Düsenrohrs erstreckt.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Vorrichtung zum Bedüsen
- 2
- Düsenrohr
2a Mantelfläche
2b Stirnseiten
2c Innere
2d Teillänge
2e Teilumfang
2f Düsenrohrdeckel
2g zylindrischer Abschnitt
2h Einzug
- 3
- Düsen
- 4
- Längsachse Düsenrohr
- 5
- Kanal
5a axialer Abschnitt
5b radialer Abschnitt
5c radialer Abschnitt
- 6
- Eintrittsöffnung Kanal
- 7
- Steuerschlitz
- 8
- Leitung Fluid
- 9
- Lagergehäuse
- 10
- Drehachse Düsenrohr
- 11
- Drehrichtung Düsenrohr
- 12
- Antriebswelle
12a Zapfen
- 13
- Antrieb
- 14
- Riemen
- 15
- Labyrinthring
- 16
- Achsrohr
- 17
- Radkörper
- 18
- Kugellager
- 19
- Düsenreihe
- 20
- Mitte Düsenrohr
- 21
- Sperrelement
- 22
- Austrittsöffnung Lagergehäuse
- 23
- Austrittsöffnung Speicher
- 24
- Speicher
- 25
- Ringspalt
- 26
- Schalensegmente
1. Vorrichtung zum Bedüsen (1) der Oberfläche eines Bandes einer Bandbearbeitungsanlage
mittels eines Fluidstrahls umfassend ein um eine Längsachse (4) drehbares Düsenrohr
(2), mehrere Düsen (3) zum Bedüsen der Oberfläche des Bandes mit dem Fluid sowie Steuerungsmittel
zur zeitweiligen Versorgung jeder Düse (3) mit dem Fluid, dadurch gekennzeichnet, dass jede Düse (3) über einen zumindest teilweise in Richtung der Längsachse (4) des Düsenrohres
(2) verlaufenden, im oder am Düsenrohr (2) angeordneten Kanal (5) mit Fluid versorgt
wird, an dessen einem Ende eine Eintrittsöffnung (6) für das Fluid und an dessen anderem
Ende mindestens eine der Düsen (3) angeordnet ist, wobei die zeitweilige Versorgung
jeder Düse (3) mit dem Fluid mindestens ein Steuerschlitz (7) steuert, der sich in
Umfangsrichtung über einen Teilumfang (2e) und in Längsrichtung über eine Teillänge
(2d) des Düsenrohres (2) erstreckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mit einer das Fluid zuführenden Leitung (8) verbundene Steuerschlitz (7) ortsfest
angeordnet ist und mit den Eintrittsöffnungen (6) der Kanäle (5) während der Drehung
des Düsenrohres (2) zeitweilig in Überdeckung bringbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über den Umfang des Düsenrohres (2) mehrere Steuerschlitze (7) in oder an dem Düsenrohr
(2) angeordnet sind und die Eintrittsöffnung (6) mindestens eines Kanals (5) in jedem
Steuerschlitz mündet, wobei jeder Steuerschlitz (7) während der Drehung des Düsenrohres
(2) mit einer ortsfesten Austrittsöffnung (22) einer das Fluid zuführenden Leitung
(8) zeitweilig in Überdeckung bringbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich jeder Steuerschlitz (7) in Richtung der Längsachse (4) über eine Teillänge (2d)
des Düsenrohres (2) erstreckt, die der Erstreckung der Eintrittsöffnungen (6) der
Kanäle (5) oder der ortsfesten Austrittsöffnung (22) in Richtung der Längsachse (4)
entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Steuerschlitz (7) an einer der beiden Stirnseiten (2b) des Düsenrohres (2)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung zum Bedüsen (1) der Oberfläche eines Bandes einer Bandbearbeitungsanlage
mittels eines Fluidstrahls umfassend ein um eine Längsachse (4) drehbares Düsenrohr
(2), mehrere Düsen (3) zum Bedüsen der Oberfläche des Bandes mit dem Fluid sowie Steuerungsmittel
zur zeitweiligen Versorgung jeder Düse (3) mit dem Fluid, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitweilige Versorgung jeder Düse (3) mit dem Fluid mehrere Steuerschlitze (7)
steuern, die sich in Umfangsrichtung über einen Teilumfang (2e) und in Längsrichtung
über eine Teillänge (2d) des Düsenrohres (2) erstrecken, dass die Steuerschlitze (7)
in Längsrichtung und über den Umfang des Düsenrohres versetzt zueinander an dem drehbaren
Düsenrohr (2) angeordnet sind, wobei jeder Steuerschlitz (7) während der Drehung des
Düsenrohres (2) mit einer ortsfesten Austrittsöffnung (23) für das Fluid zeitweilig
in Überdeckung bringbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das das Düsenrohr (2) unter Ausbildung eines Ringspaltes (25) einen ortsfesten hohlzylindrischen
Speicher (24) für das Fluid umgibt und die Austrittsöffnungen (23) in dem hohlzylindrischen
Speicher (24) für das Fluid angeordnet sind, um den das Düsenrohr (2) drehbar gelagert
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am äußeren Umfang des Düsenrohres (2) mindestens ein Sperrelement (21) angeordnet
ist, das geeignet ist, um ausschließlich zu Beginn der zeitweiligen Versorgung jeder
Düse mit dem Fluid einen Fluidaustritt aus der Düse (3) zu unterbinden.
9. Bandbearbeitungsanlage mit mindestens einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8.
10. Bandbearbeitungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Vorrichtung an der Oberseite und mindestens eine Vorrichtung an der
Unterseite des Bandes angeordnet sind.