[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Austausch einer Filterplatte einer Kernschiessanlage,
die den unteren Abschluss einer Dichthaube bildet, unter die, entsprechend den Verfahrensstufen
des Kernschiessens, abwechselnd eine Begasungskammer und eine Kernschiesskammer einführbar
ist, mit Lösen einer Arretierung zwischen der Dichthaube und de Filterplatte, Abheben
der Dichthaube von einer verschmutzten Filterplatte, seitliches Herausbewegen der
Begasungskammer mit aufliegende Filterplatte aus der Kernschiessanlage, Austauschen
der verschmutzten Filterplatte gegen eine gereinigte Filterplatte, Zurückbewegen der
Begasungskammer mit aufliegender, gereinigter Filterplatte in die Kernschiessanlage,
Absenken der Dichthaube und Arretieren der gereinigten Filterplatte an der Dichthaube.
[0002] Ausserdem betrifft die Erfindung eine Kernschiessmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 2.
[0003] Bei solchen mit verhältnismässig hoher Taktzahl von z.B. 40 Sekunden arbeitenden
Kernschiessmaschinen muss für die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Gasdurchlässigkeit
die genannte, auch als Schiesssieb bezeichnete Filterplatte z.B. nach jeweils einer
Stunde gegen eine gereinigte Filterplatte ausgetauscht werden. Hierzu muss zu gegebener
Zeit jeweils Bedienpersonal bereit stehen, um die verschmutzte, verhältnismässig schwere
Filterplatte von der ausgefahrenen Begasungskammer abzuheben und durch eine gesäuberte
Filterplatte zu ersetzen. Aufgrund der konstruktionsmässig vorgegebenen Höhe der Maschine
muss dies in einer für die Handhabung ungünstigen Position erfolgen. Ausserdem ist
dies mit einem Zeitaufwand von jeweils ca. 5 Minuten verbunden, so dass die effektive
Betriebszeit der Kernschiessanlage entsprechend begrenzt ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Austauschen einer verschmutzten Filterplatte
zu vereinfachen, so dass der dabei anfallende Zeit- und Arbeitsaufwand verringert
wird und die Produktivität der Kernschiessanlage entsprechend erhöht wird. Die Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1. Ausserdem wird hierzu eine Kernschiessanlage mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 2 vorgeschlagen.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche
und der folgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigt:
Fig.1 eine perspektivische und schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Kernschiessanlage,
Fig.2 eine Seitenansicht der Kernschiessanlage nach Fig.1,
Fig.3 einen Längsschnitt durch die Kernschiessanlage nach Fig.1 und Fig.2 entlang
der Linie III-III und
Fig.4 Längsschnitte der Kernschiessanlage nach Fig.1 bis Fig.3 mit aufeinander folgenden
Bewegungsphasen "a" bis "n" von Komponenten dieser Anlage beim Austausch einer verschmutzten
Filterplatte.
[0006] Die Kernschiessanlage 1 besteht zum Wesentlichen aus einem Formkasten 2 mit oberem
und unterem Formteil 3,4, über den durch eine Querbewegung entsprechend dem Arbeitstakt
der Anlage, entweder eine Kernschiesskammer 5 oder eine Begasungskammer 6 in Position
gebracht wird. Über diesen befindet sich eine mittels einer Presseinheit 7 dichtend
auf sie absenkbare, nach unten durch eine Filterplatte 8 geschlossene Dichthaube 9.
Ein in die Dichthaube 9 einmündendes Pressluftrohr 10 dient der Beaufschlagung der
Kernschiesskammer 5 zum Einschiessen von Kernsand in den Formkasten 2, der zuvor über
den Trichter 11 mit einer ausreichenden Menge von Formsand gefüllt worden ist. Zum
Aushärten des Formsandes wird die Kernschiesskammer 5 entlang eines Transferschlittens
12 in ihre in Fig.1 und Fig.3 gezeigte Position zurückgefahren, so dass die Begasungskammer
6 zwischen die Dichthaube 9 und den Formkasten 2 einfährt und nach dichtendem Aufsetzen
der Dichthaube 9 Gas über das an ihr vorgesehene Begasungsrohr 13 dem Formkasten zuströmen
kann.
[0007] Für ein Zeit und Arbeitsaufwand sparendes Auswechseln der Filterplatte 8 nach Erreichen
eines bestimmten Verschmutzungsgrades ist seitlich an der Kernschiessanlage 1 eine
schwenkbare Plattenhalterung 14 mit drei im Winkel von vorzugsweise jeweils 120° zueinander
angeordneten, gabelförmigen Plattenaufnahmen 15, 16 und 17 vorgesehen. Dabei befindet
sich eine erste Plattenaufnahme 15 zu Beginn des Austausches einer verschmutzten Filterplatte
8 in einer zum Transferschlitten 12 parallelen Ebene, so dass die Übergabe der Filterplatte
8 an die Plattenhalterung 14 bzw. das Einschieben in eine Plattenaufnahme 15 durch
die Fahrbewegung der Begasungskammer 6 erfolgen kann. Nach Zurückbewegung der Begasungskammer
6 in eine Position oberhalb des Kernkastens 2 ist die Plattenhalterung schwenkbar,
so dass durch eine Schwenkbewegung die verschmutzte Filterplatte 8 aus ihrer horizontalen
Lage in eine schräg nach unten gerichtete, zugriffsgünstige Schräglage gelangt, so
dass ein Zugriff zu ihr und damit ein Austausch gegen eine gereinigte oder neue Filterplatte
8 erleichtert wird. Ausserdem gelangt durch diese Schwenkbewegung eine auf Vorrat
in einer anderen (17) der drei Plattenaufnahmen 15, 16 und 17 auf Vorrat gehaltene
Filterplatte 8 in die Position, in der sich zuvor die verschmutze Filterplatte 8 befand,
so dass diese sofort neu von der Kernschiessanlage aufgenommen werden kann.
[0008] Damit eine in eine Plattenaufnahme 15, 16 oder 17 eingeschobene Filterplatte 8 durch
die um eine horizontal gerichtete Achse 18 erfolgende Schwenkbewegung bzw. durch die
sich dabei ergebende steile Schräglage nicht aus der Plattenaufnahme 15, 16 oder 17
herausfällt, befindet sich am inneren Ende jeder gabelförmigen Plattenaufnahme 15,
16 oder 17 jeweils eine Rastklinke 19, 20 oder 21. Für die Ausführung der Schwenkbewegung
ist an der Antriebswelle 23 der schwenkbaren Plattenhalterung 14 ein nicht dargestellter,
geeigneter Drehantrieb angekoppelt.
[0009] Der Ablauf der zum Austausch einer Filterplatte 8 zu durchlaufenden Bewegungsphasen
ist in Fig. 4 durch die Darstellung der hierbei aufeinander folgenden Positionen "a"
bis "n" veranschaulicht. Ausgehend von der Position "a" erfolgt nach Position "b"
ein Absenken der Dichthaube 9 und Lösen der am Rand der Filterplatte 8 vorgesehenen
Arretierung 22. In Position "c" wurde die Dichthaube 9 von der Filterplatte 8 abgehoben,
so dass sie lose auf der Begasungskammer 6 aufliegt. Gemäss Position "d" ist die Begasungskammer
6 mit aufliegender Filterplatte 8 nach links zu der Plattenhalterung 14 gefahren,
so dass die Filterplatte 8 in Eingriff mit der Plattenaufnahme 15 gelangt und dort
mit der Klinke 19 verrastet. Nach Position "e" hat sich die Begasungskammer 6 abgesenkt,
so dass sie den Kontakt mit der Filterplatte 8 verloren hat. Folglich kann sich die
Begasungskammer 6 in die Position nach "f" oberhalb des Kernkastens 2 zurückbewegen.
Dies ermöglicht eine Schwenkbewegung der Plattenhalterung 14 derart, dass die verschmutzte
Filterplatte um 120° in eine nach unten gerichtete, zugriffsgünstige Schräglage gelangt,
wie sie in Position "g" dargestellt ist. Gleichzeitig schwenkt dabei die in der Plattenaufnahme
17 auf Vorrat gehaltene saubere Filterplatte 8 in die freigewordene horizontale Übergabeposition,
in der die Begasungskammer 6 unter die Filterplatte 8 einfahren kann, so dass sie
die Position "h" erreicht. Gemäss Position "i" ist die unter die neue, bzw. gereinigte
Filterplatte 8 eingefahrene Begasungskammer 6 angehoben worden, so dass die Filterplatte
8 auf ihr aufliegt. Anschliessend fährt die Begasungskammer 6 mit aufliegender Filterplatte
in die Position "k" zurück. Gemäss Position "I" hat sich anschliessend die Dichthaube
9 auf die neue Filterplatte 8 abgesenkt und zwischen beiden wurde die Arretierung
18 in Eingriff gebracht. In Position "m" hat sich die Dichthaube 9 zusammen mit der
an ihr arretierten neuen Filterplatte 8 für eine Ausgangsposition zu einem neuen Produktionstakt
wieder angehoben. Ausserdem wurde in dieser Position "m" die nach unten geschwenkte,
verschmutzte Filterplatte 8 aus der Plattenaufnahme 15 entfernt und eine neue gereinigte
Filterplatte 8 in sie eingeschoben. In Position "n" wurde die Plattenhalterung 14
um weitere 120° um ihre horizontale Achse 19 geschwenkt, so dass die gereinigte Filterplatte
8 in die Bereitschaftsposition entsprechend Position "a" gelangt.
[0010] Es versteht sich, dass die Bewegungen der beschriebenen Anlagekomponenten automatisch
gesteuert durch geeignete elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betriebene Antriebselemente
relativ schnell ausgeführt werden kann.
1. Verfahren zum Austausch einer Filterplatte einer Kernschiessanlage, die den unteren
Abschluss einer Dichthaube (9) bildet, unter die, entsprechend den Verfahrensstufen
des Kernschiessens, abwechselnd eine Begasungskammer (6) und eine Kernschiesskammer
(5) einführbar ist, mit Lösen einer Arreierung (18) zwischen der Dichthaube (9) und
der Filterplatte (8), Abheben der Dichthaube (9) von einer verschmutzten Filterplatte
(8), seitliches Herausbewegen der Begasungskammer (6) mit aufliegendem Filterplatte
(8) aus der Kernschiessanlage (1), Austauschen der verschmutzten Filterplatte (8)
gegen eine gereinigte Filterplatte (8), Zurückbewegen der Begasungskammer (6) mit
aufliegender gereinigter Filterplatte (8) in die Kernschiessanlage (1), Absenken der
Dichthaube (9) und Arretieren der gereinigten Filterplatte (8) an der Dichthaube (9),
gekennzeichnet durch Einschieben der Filterplatte (8) beim Herausbewegen der Begasungskammer (6) in eine
Aufnahme (15) einer schwenkbaren Halterung (14), anschliessendes Zurückbewegen der
Begasungskammer (6) ohne Filterplatte zu der Kernschiessanlage (1), Schwenken der
Halterung (14) und damit Positionieren einer eine gereinigte Filterplatte (8) auf
Vorrat tragenden zweiten Aufnahme (17) in die dadurch frei gewordene Filterplattenposition, erneutes Herausbewegen der Begasungskammer
(6) zur Aufnahme der gereinigten Filterplatte (8), Zurückbewegung der die gereinigte
Filterplatte (8) tragenden Begasungskammer (6) zur Kernschiessanlage (1) und Arretieren
der neuen Filterplatte (8) an der Dichthaube (9).
2. Kernschiessanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer vertikal
zwischen einer Öffnungsposition und einer abgedichteten Schliessposition beweglichen
Dichthaube (9) für die Zufuhr von Druckluft zu einer Kernschiesskammer (2) oder zum
Abdichten einer durch Querbewegung gegen diese austauschbaren Begasungskammer (6),
wobei an der Dichthaube (9) abströmseitig eine Filterplatte (8) lösbar befestigt ist,
so dass sie abgelöst auf die Begasungskammer (6) ablegbar ist und mit deren Querbewegung
seitlich von der Dichthaube (9) weg in eine Austauschposition beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Austauschposition eine einen Teil einer schwenkbaren Halterung (14) bildende
Filterplattenaufnahme (15) angeordnet ist, so dass diese durch diese Querbewegung
mit der Filterplatte (8) in Eingriff gelangt, wobei die Filterplattenaufnahme (15)
zusammen mit mindestens einer zweiten, eine zweite Filterplatte (8) tragenden Filterplatteaufnahme
(17) an einer Schwenkachse (19) befestigt ist.
3. Kernschiessanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Halterung (14) drei im Abstand von jeweils 120° von einer gemeinsamen,
horizontalen Schwenkachse (19) abstehende Filterplattenaufnahmen (15,16,17) aufweist.
4. Kernschiessanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterplattenaufnahmen (15,16,17) jeweils eine zweischenkelige Aufnahmegabel
bilden.
5. Kernschiessanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Filterplattenaufnahme (15,16,17) eine Rastklinke (19, 20 oder 21) für die
lösbare Positionssicherung einer Filterplatte (8) vorgesehen ist.