TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Transporttechnik, wie sie
insbesondere im Rahmen der Druckweiterverarbeitung eingesetzt wird. Sie betrifft eine
Kreuzung zwischen zwei Transportstrecken gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei der Druckweiterverarbeitung, aber nicht nur dort, werden flächige Erzeugnisse,
z.B. gefalzte Druckbogen, Zeitungen, Broschüren, Flyer oder dgl., häufig in verdichteter
Form als Schuppenstrom, zwischen den verschiedenen Bearbeitungs- und/oder Speicherstationen
transportiert. Hierbei ist es oftmals nötig, Schuppenströme von einer Transportstrecke
auf eine andere, kreuzende Transportstrecke umzulenken, wobei diese Umlenkung umschaltbar
erfolgen soll. In einer ersten Einstellung werden die Erzeugnisse ohne weitere Behinderung
auf der einen Transportstrecke weitertransportiert. In einer umschaltbaren zweiten
Einstellung wird der Schuppenstrom von der einen Transportstrecke auf die kreuzende
andere Transportstrecke umgelenkt. Hierbei soll die Schuppenformation als solche möglichst
unverändert bleiben.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 33 02 935 ist eine Vorrichtung zum Wenden von aus Druckbogen od. dgl. bestehenden Teilschuppen
gegebener Länge um ihre vertikale Mittelachse bekannt, bei der Druckbogen in Form
einer Schuppe über einen rechtwinkligen Umlenker auf eine Weiche und von dieser auf
ein Wickelband gelenkt werden. Die Druckbogen werden mit einem Wickelband zu einem
Wickel auf einen Kern aufgewickelt and in dieser Form zwischengespeichert. Sind die
Druckbogen der Weiterverarbeitung zuzuführen, so wird das Wickelband vom Wickel ab-
und wieder von einer Bandvorratsrolle aufgerollt. Während des Abrollens des Wickelbandes
vom Wickel wird eine Weiche in eine untere Stellung verschwenkt, wodurch die Druckbogen
auf einen unteren rechtwinkligen Umlenker und von diesem auf einen Teil einer Förderstrecke
gelangen (siehe die dortigen Fig. 1 und 2). Die Umlenkung zwischen den einzelnen Strecken
erfolgt hierbei durch feststehende 90°-Umlenker, deren freie Enden übereinander angeordnet
sind und durch eine Weiche wahlweise angewählt werden können.
[0004] Die Druckschrift
DE 33 04 219 offenbart eine Vorrichtung zum Stapeln von Druckbogen mit einer in einem Maschinenständer
drehbar gelagerten Nabe, mit einem entlang einem vorgegebenen Weg an die Nabe herangeführten
and darauf auf- bzw. abwickelbaren Band, wobei am Weg des Bandes eine erste Übergabestelle
vorgesehen ist. Das Band ist Über mehrere Umlenkrollen geführt und kann wahlweise
auf einer von zwei Naben aufgewickelt werden und bildet auf seinem Weg eine erste
Übergabestelle und eine zweite Übergabestelle. Eine Weichenanordnung verbindet einerseits
die zweite Übergabestelle mit einer Zubringerförderstrecke und mit der ersten Übergabestelle.
Weiter verbindet sie die erste Übergabestelle mit einer Abtransportstrecke. Die Weichenanordnung
weist ein ortsfest gelagertes, nach zwei Richtungen antreibbares Förderband sowie
zwei parallele Förderbänder auf, deren dem einen Förderband zugewandte Enden auf-
und abschwenkbar sind. Wird auf der Zubringeförderstrecke eine Vielzahl von zu einer
Teilschuppe aneinander gefügter Druckbogen herantransportiert und werden die Druckbogen
von dort auf das eine Förderband abgeworfen, so werden diese Druckbogen wiederum in
Form einer Teilschuppe vom abgesenkten Ende des Förderbandes auf das andere Förderband
und von dort auf ein weiteres Band übergeben (siehe Fig. 1-3). Auch in diesem Fall
wird die umschaltbare Umlenkung ausschliesslich durch verschwenkbare Weichen bewirkt.
[0005] Dasselbe gilt auch für die Einrichtung zur Verarbeitung von Druckprodukten gemäss
der Drucksschrift
WO 94/02398.
[0006] In allen aus dem Stand der Technik bekannten Fällen werden aktiv angetriebene Weichen
eingesetzt, um die Umschaltbarkeit zu erreichen, was einen erhöhten Antriebs- und
Steuerungsaufwand erfordert. Darüber hinaus wird häufig die Schuppenformation verändert
oder beeinflusst.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemässe Kreuzung so auszubilden,
dass diese Nachteile vermieden werden, und dass insbesondere eine vereinfachte Umschaltung
möglich ist.
[0008] Diese und andere Aufgaben werden durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Die Erfindung geht aus von einer Kreuzung zwischen zwei Transportstrecken, welche
zum liegenden Transport von flächigen Erzeugnissen, insbesondere Druckprodukten, vorzugsweise
in Form eines Schuppenstroms, ausgebildet sind, von denen die eine Transportstrecke
über die andere Transportstrecke in einem vorgegebenen Abstand und Winkel hinweggeführt
ist, wobei im Bereich der Kreuzung steuerbare Mittel zur Überführung der transportierten
Erzeugnisse von der einen der Transportstrecken auf die andere der Transportstrecken
vorgesehen sind, welche in einer ersten Einstellung den Transport der Erzeugnisse
auf der einen der Transportstrecken ungehindert durchlassen und in einer zweiten Einstellung
die transportierten Erzeugnisse von der einen der Transportstrecken auf die andere
umlenken. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungsmittel eine Übergabevorrichtung
mit einer eine Raumkurve beschreibenden, anpassbaren Umlenkstrecke umfassen, welche
mit einem bewegbaren freien Ende in der ersten Einstellung einen Abstand zur einen
der Transportstrecken einhält und in der zweiten Einstellung mit dem freien Ende in
die eine der Transportstrecken umlenkend eingreift.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das andere Ende
der Umlenkstrecke mit der anderen der Transportstrecken transportmässig verbunden
ist. Hierdurch lässt sich der Verstellmechanismus weiter vereinfachen.
[0011] Besonders einfach wird der Mechanismus, wenn gemäss einer anderen Ausgestaltung die
Umlenkstrecke eine konstante Länge aufweist, und sich beim Bewegen des freien Endes
der Umlenkstrecke die Raumkurve der Umlenkstrecke ändert. Unter Bewegen wird dabei
unter Anderem ein Verfahren und auch ein Verschwenken verstanden.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstrecke
wenigstens einen der Raumkurve folgenden Stützstreifen aufweist, auf welchem die auf
der Umlenkstrecke transportierten Erzeugnisse aufliegend geführt werden.
[0013] Der Stützstreifen kann aus verschiedenen Materialien, z.B. einem Kunststoff, bestehen.
Insbesondere kann der wenigstens eine Stützstreifen ein Metall- bzw. Blechstreifen
sein, der im Betrieb besonders widerstandsfähig ist und sich bei gleichzeitig hoher
Stabilität gut an die Raumkurve anpasst.
[0014] Für die Unterstützung der Erzeugnisse ist es besonders vorteilhaft, wenn zwei zueinander
parallel laufende, voneinander beabstandete Stützstreifen vorgesehen sind, und zwischen
den Stützstreifen eine der Raumkurve folgende Rollenbahn angeordnet ist.
[0015] Insbesondere ist zum Transport der Erzeugnisse entlang der Rollenbahn ein auf der
Rollenbahn aufliegendes, angetriebenes Unterband vorgesehen.
[0016] Zum Fixieren der Erzeugnisse auf dem Unterband ist ein mit dem Unterband passiv mitbewegtes,
anliegendes Oberband vorgesehen.
[0017] Eine andere Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass in der einen
der Transportstrecken ein herausschwenkbarer Streckenabschnitt vorgesehen ist, und
dass am bewegbaren freien Ende der Umlenkstrecke ein Betätigungsmittel angeordnet
ist, mit welchem die Umlenkstrecke beim Eingreifen in die eine der Transportstrecken
den herausschwenkbaren Streckenabschnitt aus der einen der Transportstrecken herausschwenkt.
[0018] Vorzugsweise ist zum Bewegen des freien Endes der Umlenkstrecke eine Verstellvorrichtung
vorgesehen.
[0019] Die Verstellvorrichtung arbeitet mit Vorteil pneumatisch oder hydraulisch oder elektrisch.
[0020] Eine andere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die beiden Transportstrecken
unter einem Winkel von im Wesentlichen 90° kreuzen, und dass die Umlenkstrecke eine
Raumkurve beschreibt, die eine Umlenkung um im Wesentlichen 90° bei gleichzeitigem
Wenden der flächigen Erzeugnisse bewirkt.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0021] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- in der Draufsicht von oben das Schema einer Kreuzung gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei die Umlenkung durch einen gestrichelten Doppelpfeil angedeutet
ist;
- Fig. 2
- in zwei Teilfiguren 2(a) und 2(b) die Kreuzung aus Fig. 1 mit ausgeschalteter Umlenkung
(a) und mit eingeschalteter Umlenkung(b);
- Fig. 3
- in einer perspektivischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel für eine doppelt ausgebildete
Übergabevorrichtung, wie sie in einer (doppelten) Kreuzung gemäss Fig. 2 Anwendung
findet; und
- Fig. 4
- das Ausführungsbeispiel aus Fig. 3 in einer anderen perspektivischen Seitenansicht.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0022] In Fig. 1 ist in der Draufsicht von oben das (stark vereinfachte) Schema einer Kreuzung
gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Kreuzung 10 besteht
in diesem Fall aus zwei sich unter einem rechten Winkel von α=90° kreuzenden Transportstrecken
11 und 12, auf denen die flächigen Erzeugnisse 14 hier in Form eines Schuppenstroms
13 in Streckenlängsrichtung transportiert werden können. Grundsätzlich kann der Transport
auf den Transportstrecken 11, 12 in beiden Richtungen erfolgen. Im vorliegenden Beispiel
ist die Transportstrecke 12 als einfach durchgehende Strecke ausgebildet, während
die in einem Abstand darüber hinweg führende Transportstrecke 11 mehrere Streckenabschnitte
11 a-c umfasst. Wie aus Fig. 2 deutlich wird, ist der mittlere Streckenabschnitt 11b
als herausschwenkbarer Abschnitt ausgebildet.
[0023] Zwischen der unteren Transportstrecke 12 und der in einem Abstand d darüber liegenden,
kreuzenden Transportstrecke 11 ist eine Übergabevorrichtung 15 angeordnet, die in
Fig. 1 lediglich durch einen gestrichelten Doppelpfeil angedeutet ist, in der Seitenansicht
der Fig. 2 jedoch in schematischer Darstellung zu sehen ist. Die Übergabevorrichtung
15 umfasst eine Umlenkstrecke 25, die einer in sich verdrehten Raumkurve folgt, so
dass die auf der Umlenkstrecke 25 transportierten Erzeugnisse 14 in der Ebene der
sich kreuzenden Transportstrecken 11, 12 um 90° umgelenkt werden und gleichzeitig
gewendet werden. Darüber hinaus werden die Erzeugnisse 14 in der Höhe um den Abstand
d, je nach Transportrichtung, angehoben beziehungsweise abgesenkt. Eine solche in
sich verdrehte Raumkurve hat den besonderen Vorteil, dass sie anpassbar ist.
[0024] Diese Anpassbarkeit der Umlenkstrecke 25 ist für die vorliegende Erfindung von besonderer
Bedeutung, weil sie eine besonders einfache Ausgestaltung der umschaltbaren Übergabevorrichtung
15 ermöglicht. Dies lässt sich anhand der Fig. 2 auf einfache Weise erklären: Gemäss
Fig. 2a ist die Umlenkstrecke 25 der Übergabevorrichtung 15 derart unterhalb des mittleren
Streckenabschnitts 11b der darüber liegenden Transportstrecke 11 angeordnet, dass
bei einem Strecken der gekrümmten Umlenkstrecke 25 (Übergang von Fig. 2a zu Fig. 2b)
die Umlenkstrecke 25 mit ihren freien Ende bzw. Kopf 16 über ein Betätigungsmittel
17 von unten gegen den schwenkbaren bzw. aufklappbaren mittleren Streckenabschnitt
11b drückt und ihn nach oben herausgeschwenkt (Fig. 2b). Gleichzeitig schliesst die
Umlenkstrecke 25 mit dem Kopf 16 so an den Streckenabschnitt 11a an, dass auf diesem
Streckenabschnitt herantransportierte Erzeugnisse 14 direkt an die Umlenkstrecke 25
übergeben werden können bzw. (bei umgekehrter Transportrichtung) über die Umlenkstrecke
25 herangeführte Erzeugnisse 14 direkt an den Streckenabschnitt 11a weitergeleitet
werden können. Das Herausschwenken des mittleren Streckenabschnitts 11b kann -wie
oben beschrieben - passiv erfolgen. Es ist aber auch denkbar, für das Herausschwenken
einen eigenen Antriebsmechanismus vorzusehen.
[0025] Soll der Eingriff der Übergabevorrichtung 15 in die Transportstrecke 11 beendet werden,
wird der Kopf 16 wieder abgesenkt, wodurch der mittlere Streckenabschnitt 11b in die
unausgeschwenkte Position der Fig. 2a zurück sinkt und die Transportstrecke 11 wieder
schliesst und durchgängig macht. Bei diesem Umschaltvorgang bleibt das andere Ende
der Übergabevorrichtung 15 bzw. der Umlenkstrecke 25 fest mit der Transportstrecke
12 verbunden. Es ist jedoch grundsätzlich denkbar, dass die Übergabevorrichtung 15
auch auf dieser Seite analog umschaltbar ausgebildet ist.
[0026] Des Weiteren ist es bei bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen (siehe auch Fig.
3), die Übergabevorrichtung 15 entlang der Transportstrecke 12 verfahrbar auszubilden,
um mit derselben Übergabevorrichtung 15 andere Kreuzungen der Transportstrecke 12
bzw. mehr als eine Kreuzung mit quer darüber hin laufenden Transportstrecken zum Zwecke
der Umlenkung anzufahren. Es ist aber auch denkbar, auf der Transportstrecke 12 zwei
gegenläufig umlenkende Übergabevorrichtungen der beschriebenen Art vorzusehen, die
wahlweise unter die Kreuzung 10 gefahren werden, um einen auf der Transportstrecke
11 ankommenden Schuppenstrom 13 nach links oder nach rechts auf die Transportstrecke
12 umzulenken.
[0027] In Fig. 3 sind nebeneinander zwei parallel arbeitende Übergabevorrichtungen 15a und
15b dargestellt, die jeweils auf einer zugehörigen Transportstrecke 18a bzw. 18b verfahrbar
sind. Auf den Transportstrecken 18a,b sind in Streckenlängsrichtung umlaufende Transportbänder
19a,b vorgesehen, mit denen der Transport der Erzeugnisse 14 von und zu den Übergabevorrichtungen
15a,b erfolgt.
[0028] In den Übergabevorrichtungen 15a,b ist jeweils eine Rollenbahn 21 mit Rollen angeordnet,
die entlang einer vorgegebenen Raumkurve hintereinander angebracht sind. Über die
Rollen der Rollenbahn läuft ein motorisch angetriebenes Unterband 22, auf welchem
die Erzeugnisse in Schuppenformation aufliegen. Von oben schmiegt sich ein Oberband
23 in der Raumkurve an das Unterband 22 an, so dass der Schuppenstrom der Erzeugnisse
zwischen beiden Bändern 22 und 23 gehalten und transportiert wird. Das Oberband 23
ist hier nicht selbst angetrieben, sondern läuft durch Reibschluss mit.
[0029] Auf beiden Seiten der Rollenbahn 21 sind breite Stützstreifen 20a,b angeordnet, die
parallel zur Rollenbahn 21 die vorgegebene Raumkurve durchlaufen. Die Stützstreifen
20a,b können als Kunststoffstreifen ausgebildet sein, bestehen jedoch bevorzugt aus
einem biegbaren Stahlblech. Hierdurch wird u.a. erreicht, dass elektrostatische Ladungen
weitgehend vermieden werden. Die Form der Raumkurve der Umlenkstrecke 25 wird dabei
massgeblich vom Verwindungsverhalten der Stützstreifen 20a,b mitbestimmt. Wie der
Name sagt, stützen die Stützstreifen 20a,b die zwischen den Bändern 22 und 23 gehaltenen
flächigen Erzeugnisse seitlich ab.
[0030] Am Kopf 16 der Übergabevorrichtungen 15a,b, der beim Umschalten in vertikaler Richtung
bewegt wird, ist ein Betätigungsmittel 17 angeordnet, welches eine in einem nach oben
abstehenden Rahmen gelagerte Achse 26 umfasst. Um diese Achse 26 ist das Oberband
23 umlenkend geführt und bildet zusammen mit dem Unterband 22 einen Einlauf für die
zu übernehmenden Erzeugnisse.
[0031] Der Kopf 16 mit dem Betätigungsmittel 17 kann durch eine hydraulisch oder pneumatisch
(oder auch elektrisch) betätigbare Verstellvorrichtung 24 (Stellzylinder) vertikal
bewegt werden, so dass das Betätigungsmittel 17 mit dem mittleren Streckenabschnitt
11b in Eingriff oder ausser Eingriff kommt. Wie in Fig. 4 erkennbar ist, weist die
Rollenbahn 21 im Bereich des Kopfes 16 einen verschwenkbaren Abschnitt 27 auf, deren
mittels der Verstellvorrichtung 24 um eine Schwenkachse 28 nach oben oder unten verschwenkt
werden kann und dabei das Betätigungsmittel 17 bewegt.
[0032] Beim Verschwenken des Abschnitts 27 beziehungsweise des Betätigungsmittels 17 werden
die Stützstreifen 20a,b geometrisch verformt. Dank ihrer elastischen Biegefähigkeit
können diese den Höhenunterschied, den der Kopf 16 in unterer und oberer Position
erfährt, kompensieren. Es ist ein besonderer Vorteil, dass bei punktbezogener Aufhängung
der Stützstreifen 20a,b die notwendige geometrische Verformung über die gesamte oder
jedenfalls über grössere Flächenbereiche der Stützstreifen 20a,b ausgeglichen werden
kann. Selbstredend werden die Rollenbahn 21 und die Bänder 22 und 23 bei diesem Vorgang
entsprechend der Höhenverstellung mitbewegt. Deren räumliche Kompensationsbewegung
ist aufgrund deren Flexibilität konstruktiv mit bekannten Mitteln erreichbar.
[0033] Die Transportstrecken 11 und 12 sind bei den hier gezeigten Ausführungsformen eben
und geradlinig ausgebildet. Es kann bei besonderen Anwendungen jedoch auch vorteilhaft
sein, die Transportstrecken bzw. deren Streckenabschnitte 11 a-c entlang räumlichen
Kurven anzuordnen (z.B. in einer ebenen Kurve oder auch mit einer Strecke, die einen
Ebenenversatz überwindet). Die Einführung des Kopfes 16 ist bei solchen Anordnungen
so zu wählen, dass ein homogener Einführungsbereich entsteht. Selbstverständlich kann
auch die Transportstrecke 12 bei Bedarf mehrere Teilstrecken aufweisen.
[0034] Weiterhin kann bei bevorzugten Ausführungsformen der Einführbereich für die flächigen
Produkte im Bereich des Kopfes 16 anstelle eines aufklappbaren Streckenabschnitts
auch in einem schliessbaren Öffnungsbereich zwischen den Streckenabschnitten 11a und
11b erfolgen. Diesfalls besteht zwischen den Enden der beiden Streckenabschnitte 11a,b
ein Zwischenraum, der vorzugsweise durch ein verschiebbares bzw. bewegliches Zwischenelement
(nicht abgebildet) überbrückt sein kann. Bei Anheben des Kopfes 16 kann, beispielsweise
durch ein geeignetes Hebelsystem, das Zwischenelement weggeschoben werden. Diese Lösung
ist dann vorteilhaft, wenn die Anhebung des Streckenabschnitts 11b (vgl. Fig. 2) Kollisionen
mit darüberliegenden Bauteilen herbeiführen könnte. Auch hier erfolgt die Freigabe
an der Einführstelle nur durch einen den Kopf 16 betätigenden Antrieb.
[0035] Die Umlenkstrecke 25, wie in den Figuren 2a und 2b gezeigt, weist die erwähnte verdrehte
Raumkurve auf. Es ist im Rahmen des erfinderischen Gedankens möglich, diese Raumkurve
in verschiedenen Kurvenformen auszuführen, z.B. auch loopingartig, um die Produkte
von oben auf den Streckenabschnitt 11 bzw. von diesem weg zu führen.
[0036] Der Transport der Produkte kann in bekannter Weise in Form eines Schuppenstroms,
aber auch vereinzelt oder mehrlagig erfolgen. Weiterhin kann der Winkel, den die Transportstrecken
11 und 12 miteinander einschliessen, neben dem gezeigten rechten Winkel auch in anderen
Anordnungen erfolgen, bspw. mit einer 60°-Winkelstellung.
[0037] Werden mit der beschriebenen Anordnung die Erzeugnisse in Form von Schuppen transportiert
und übergeben, kann diese bei geeignetem Betrieb auch dazu verwendet werden, um den
Schuppenstrom entweder durch Verkürzung des Abstands zwischen aufeinanderfolgenden
Erzeugnissen zu verdichten oder durch Verlängerung desselben Abstands auseinanderzuziehen.
Eine solche Veränderung der Schuppenstromdichte wird dadurch erreicht, dass die Transportgeschwindigkeit
der Schuppe vor und nach der Übergabe zwischen zwei Strecken unterschiedlich gewählt
wird: Zum Strecken der Schuppe ist die Transportgeschwindigkeit nach der Übergabe
höher, zum Stauchen ist sie niedriger. Durch das Wenden der Schuppe in der Übergabevorrichtung
15a,b kann dabei sichergestellt werden, dass das vorderste Erzeugnis in der Schuppe
immer zuunterst zu liegen kommt.
[0038] Typischerweise nutzt die Erfindung eine matrixartige 1:n oder eine m:n Anordnung
der Transportstrecken (also bspw. 1 Transportstrecke 11 gekreuzt mit n Transportstrecken
12 oder m Transportstrecken 11 gekreuzt mit n Transportstrecken 12).
1. Kreuzung (10) zwischen zwei Transportstrecken (11, 12), welche zum liegenden Transport
von flächigen Erzeugnissen (14), insbesondere Druckprodukten, vorzugsweise in Form
eines Schuppenstroms (13), ausgebildet sind, von denen die eine Transportstrecke (11)
über die andere Transportstrecke (12) in einem vorgegebenen Abstand (d) und Winkel
hinweggeführt ist, wobei im Bereich der Kreuzung (10) steuerbare Mittel (15) zur Überführung
der transportierten Erzeugnisse von der einen der Transportstrecken (11, 12) auf die
andere der Transportstrecken (11, 12) vorgesehen sind, welche in einer ersten Einstellung
den Transport der Erzeugnisse auf der einen der Transportstrecken (11, 12) ungehindert
durchlassen und in einer zweiten Einstellung die transportierten Erzeugnisse von der
einen der Transportstrecken (11, 12) auf die andere umlenken, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungsmittel eine Übergabevorrichtung (15) mit einer eine Raumkurve beschreibenden,
anpassbaren Umlenkstrecke (25) umfassen, welche mit einem verfahrbaren freien Ende
(16) in der ersten Einstellung einen Abstand zur einen der Transportstrecken (11,
12) einhält und in der zweiten Einstellung mit dem freien Ende in die eine der Transportstrecken
(11, 12) umlenkend eingreift.
2. Kreuzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Ende der Umlenkstrecke (25) mit der anderen der Transportstrecken (11,
12) transportmässig verbunden ist.
3. Kreuzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstrecke (25) eine konstante Länge aufweist, und dass sich beim Bewegen
des freien Endes (16) der Umlenkstrecke (25) die Raumkurve der Umlenkstrecke (25)
ändert.
4. Kreuzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstrecke (25) wenigstens einen der Raumkurve folgenden biegbaren Stützstreifen
(20a,b) aufweist, auf welchem die auf der Umlenkstrecke (25) transportierten Erzeugnisse
(14) aufliegend geführt werden.
5. Kreuzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Stützstreifen (20a,b) ein Blechstreifen ist.
6. Kreuzung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei zueinander parallel laufende, voneinander beabstandete Stützstreifen (20a,b)
vorgesehen sind, und dass zwischen den Stützstreifen (20a,b) eine der Raumkurve folgende
Rollenbahn (21) angeordnet ist.
7. Kreuzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Transport der Erzeugnisse (14) entlang der Rollenbahn (21) ein auf der Rollenbahn
(21) aufliegendes, angetriebenes Unterband (22) vorgesehen ist.
8. Kreuzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Fixieren der Erzeugnisse (14) auf dem Unterband (22) ein mit dem Unterband (22)
passiv mitbewegtes, anliegendes Oberband (23) vorgesehen ist.
9. Kreuzung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass in der einen der Transportstrecken (11, 12) ein herausschwenkbarer Streckenabschnitt
(11 b) vorgesehen ist, und dass am bewegbaren freien Ende (16) der Umlenkstrecke (25)
ein Betätigungsmittel (17) angeordnet ist, mit welchem die Umlenkstrecke (25) beim
Eingreifen in die eine der Transportstrecken (11, 12) den herausschwenkbaren Streckenabschnitt
(11b) aus der einen der Transportstrecken (11, 12) herausschwenkt.
10. Kreuzung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bewegen des freien Endes (16) der Umlenkstrecke (25) eine Verstellvorrichtung
(24) vorgesehen ist.
11. Kreuzung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung (24) pneumatisch oder hydraulisch oder elektrisch arbeitet.
12. Kreuzung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass sich die beiden Transportstrecken (11, 12) unter einem Winkel von im Wesentlichen
90° kreuzen, und dass die Umlenkstrecke (25) eine Raumkurve beschreibt, die eine Umlenkung
um im Wesentlichen 90° bei gleichzeitigem Wenden der flächigen Erzeugnisse bewirkt.