[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportsystem für einen Transport eines Kabels in einer
Kabelbearbeitungsmaschine zur Konfektionierung des Kabels.
[0002] Das in einer Kabelbearbeitungsmaschine zu bearbeitende, bzw. zu konfektionierende
Kabel wird zur Bearbeitung in die Maschine hinein transportiert und nach der Bearbeitung
einer Ablage übergeben. Das Kabel wird im Wesentlichen mittels einer Vorschubeinrichtung
einem Kabelvorrat entnommen und je nach gewünschter Kabelabschnittlänge in die Maschine
geschoben.
[0003] Aus der Schrift
EP 2 028 732 A2 ist eine Einrichtung zur Konfektionierung eines Kabelabschnittes bekannt geworden,
mittels der die Enden des Kabelabschnittes bearbeitbar sind. Ein Kabelvorschub schiebt
das Kabel ab einem Kabelvorrat vor bis das vorauseilende Ende des Kabels mittels eines
Greifers eines ersten Schwenkarmes fassbar ist. Der erste Schwenkarm führt das vorauseilende
Kabelende zur Bearbeitung einer ersten Konfektionierstation zu. Nach der Bearbeitung
wird der erste Schwenkarm wieder in die Ausgangslage zurückgeschwenkt und das Kabel
mittels Kabelvorschub weiter vorgeschoben. Dabei gelangt das Kabel auf ein Förderband
und wird von diesem fortbewegt. Nach Erreichen der gewünschten Kabelabschnittlänge
stoppt der Kabelvorschub und ein Greifer eines zweiten Schwenkarmes fasst das nacheilende
Kabelende des Kabelabschnittes und ein Messer trennt den Kabelabschnitt ab. Der zweite
Schwenkarm führt das nacheilende Kabelende zur Bearbeitung einer zweiten, neben dem
Förderband angeordneten Konfektionierstation zu. Dabei fällt der Kabelabschnitt am
vorauseilenden Ende vom Transportband in eine Sammelrinne. Nach der Bearbeitung wird
der Greifer des zweiten Schwenkarms geöffnet und der fertig konfektionierte Kabelabschnitt
fällt vollständig in die Sammelrinne.
[0004] Beim Vorschieben ist das Kabel als biegeschlaffes Element anfällig auf ungewollte
Bewegungen und Deformationen. Das Kabel kann an Maschinenteilen hängen bleiben oder
sich verbiegen und/oder an unerwünschte Stellen in der Maschine gelangen. Das Kabel
kann sich auch langsamer oder schneller als gewünscht vorwärtsbewegen. Dabei verklemmt
sich das Kabel oder wird beschädigt oder es behindert die korrekte Bearbeitung nachfolgender
Kabel.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Hauptansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden
und ein Transportsystem in einer Kabelbearbeitungsmaschine zu schaffen, mittels dem
ein Kabel problemlos transportierbar ist.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0007] Zur Lösung des Problems wird das Kabel nicht in die Kabelbearbeitungseinrichtung
bzw. Kabelbearbeitungsmaschine hinein geschoben, sondern hinein gezogen. Anstelle
eines Förderbandes ist ein bandantriebartiges Tansportsystem vorgesehen.
[0008] An zwei parallel angeordneten, umlaufenden Riemen sind vorstehende Förderelemente
angeordnet, so dass die Förderelemente des einen Riemens benachbart zu den Förderelementen
des anderen Riemens sind. Je nach Lage der benachbarten Förderelemente zueinander
bewirken sie ein Führen, Umschliessen oder Klemmen des zwischen den Führungselementen
liegenden Kabels oder geben das Kabel frei. Die Lage der Förderelemente und somit
deren Funktion wird beeinflusst, indem die Riemen relativ zueinander bzw. voneinander
bewegt werden.
[0009] Im Gegensatz zu einem Förderband wird mit dem Transportsystem das Kabel beim Transport
besser geführt und kontrolliert. Kollisionen des Kabels mit anderen Kabeln oder Maschinenteilen
können verhindert werden. Betriebsstörungen und Verarbeitungsfehler in der Maschine
lassen sich so auf ein Minimum begrenzen.
[0010] Die Förderelemente führen beim Einlauf der Riemen eine konvergierende Bewegung aus,
wobei das Kabel beim Einlauf mittels der Förderelemente horizontal eingefangen und
zentriert wird.
[0011] Mit der besseren Führung des Kabels kann die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Maschine
ohne Einbusse an Zuverlässigkeit erhöht werden. Das Kabel kommt während des Transports
mit sehr wenigen stillstehenden oder sich mit einer anderen Geschwindigkeit bewegenden
Maschinenteilen in Berührung, womit Beschädigungen des Kabels oder der daran befestigten
Teile vermieden werden.
[0012] Obwohl das Kabel vom Transportsystem festgehalten wird, kann sich das Kabel um die
Kabellängsachse drehen und so Torsionsspannungen abbauen. Das Transportsystem ist
einfach aufgebaut und hat eine kleine bewegte Masse. Auf die Riemen mit den Förderelementen
sind weder Energie noch Steuersignale zu übertragen. Das Transportsystem kann Kabel
am Eingang oder am Ausgang horizontal übernehmen. Die Kabel können auch von oben eingelegt
werden und/oder nach unten abgegeben werden. Die Transportvorrichtung kann gehaltene
Kabel horizontal in der Kabellängsachse vor- und rückwärts bewegen.
[0013] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1
eine Kabelbearbeitungsmaschine mit zwei Schwenkarmen und einem Transportsystem,
Fig. 2
eine dreidimensionale Darstellung des Transportsystems in geschlossener Stellung zum
Transportieren eines Kabels,
Fig. 2a
eine Draufsicht des Transportsystems in geschlossener Stellung zum Transportieren
des Kabels,
Fig. 2b
Einzelheiten von Förderelementen zum Tragen und Transportieren des Kabels,
Fig. 3
eine dreidimensionale Darstellung des Transportsystems in geöffneter Stellung zum
Abgeben des Kabels,
Fig. 3a
eine Draufsicht des Transportsystems in geöffneter Stellung zum Abgeben des Kabels,
Fig. 4
eine Aufsicht des Transportsystems mit einer Ablage für die bearbeiteten Kabel,
Fig. 5
eine dreidimensionale Darstellung des Transportsystems zum Festklemmen und Transportieren
des Kabels und
Fig. 5a
Einzelheiten von Förderelementen zum Festklemmen und Transportieren des Kabels.
[0015] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Kabelbearbeitungsmaschine 1 mit einer
als Bandantrieb 2 ausgebildeten Kabelvorschubeinrichtung, wobei der Bandantrieb 2
ein Kabel 3 einem ersten Schwenkarm 4 mit einem ersten Greifer 5 zuführt. Mittels
ersten Antrieben 6 kann der erste Schwenkarm 4 in eine mit einem Pfeil P1 symbolisierte
Schwenkbewegung und/oder in eine mit einem Pfeil P2 symbolisierte Linearbewegung versetzt
werden. Mit Trenn-/Abisoliermessern 7.1 kann das Kabel getrennt und/oder abisoliert
werden.
[0016] Im weiteren weist die Kabelbearbeitungsmaschine 1 einen zweiten Schwenkarm 8.1 mit
einem zweiten Greifer 9 auf. Mittels zweiten Antrieben 12 kann der zweite Schwenkarm
8.1 in eine mit einem Pfeil P3 symbolisierte Schwenkbewegung und/oder in eine mit
einem Pfeil P4 symbolisierte Linearbewegung versetzt werden. Der erste Schwenkarm
4 bedient als Zuführeinrichtung mittels Drehbewegung P1 und Linearbewegung P2 seitlich
der Kabellängsachse angeordnete erste Bearbeitungsstationen 10 (beispielsweise Crimppressen
und/oder Tüllenbestücker) mit vorauseilenden Kabelenden 3.1. Der mittels zweiten Antrieben
12 in Bewegung versetzte zweite Schwenkarm 8.1 bedient als Zuführeinrichtung mittels
Drehbewegung P3 und Linearbewegung P4 seitlich der Kabellängsachse angeordnete Bearbeitungsstationen
10 (beispielsweise Crimppressen und/oder Tüllenbestücker) mit nacheilenden Kabelenden
3.2. Nach der Bearbeitung des vorauseilenden Kabelendes 3.1 wird das Kabel 3 mittels
eines Transportsystems 11 weitertransportiert. Der zweite Greifer 9 fasst das nacheilende
Kabelende 3.2, danach wird das Kabel 3 getrennt und das nacheilende Kabelende 3.2
abisoliert und einer zweiten Bearbeitungsstation 10.1 zugeführt. Nach der Bearbeitung
des nacheilenden Kabelendes 3.2 gelangt das Kabel 3 in eine Ablage 13.
[0017] Fig. 2, Fig. 2a und Fig. 2b zeigen das Transportsystem 11 in der das Kabel 3 transportierenden
Stellung, auch geschlossene Stellung genannt. Das Transportsystem 11 besteht aus einem
Paar symmetrisch aufgebauter Hälften. Es können auch mehrere Paare Hälften in Kaskade
angeordnet sein. Eine erste Hälfte umfasst eine erste Fördereinrichtung mit einem
ersten endlosen Band, beispielsweise einem Riemen 20, der mittels einer ersten Antriebsrolle
22 und einer ersten Umlenkrolle 23 umgelenkt wird. Die ersten Rollen 22, 23 sind an
einem ersten Träger 20.1 festgemacht. Die erste Antriebsrolle 22 wird mittels eines
ersten Motors 8 angetrieben. Am ersten Riemen 20 sind erste Förderelemente 21, beispielsweise
in regelmässigen Abständen angeordnet. Unregelmässige Abstände sind auch möglich.
[0018] Eine zweite Hälfte umfasst eine zweite Fördereinrichtung mit einen zweiten endlosen
Band, beispielsweise einem Riemen 30, der mittels einer zweiten Antriebsrolle 32 und
einer zweiten Umlenkrolle 33 umgelenkt wird. Die zweiten Rollen 32, 33 sind an einem
zweiten Träger 30.1 festgemacht. Die zweite Antriebsrolle 32 wird mittels eines zweiten
Motors 7 angetrieben. Am zweiten Riemen 30 sind zweite Förderelemente 31 beispielsweise
in regelmässigen Abständen angeordnet. Unregelmässige Abstände sind auch möglich.
Die Förderelemente 21, 31 sind mittels Befestigungselementen 21.3, 31.3 mit dem Riemen
20, 30, beispielsweise mit Schraubverbindungen oder Nietverbindungen, verbunden. Die
Förderelemente 21, 31 sind beispielsweise aus Metall oder Kunststoff oder Kautschuk
und können steif oder elastisch sein.
[0019] Wie in den Fig. 2, 2a und 2b gezeigt sind in der das Kabel 3 transportierenden Stellung
des Transportsystems 11 die Förderelemente 21, 31 der einen Fördereinrichtung 20,
30 benachbart zu den Förderelementen 21, 31 der anderen Fördereinrichtung 20, 30 und
tragen und transportieren so das Kabel 3.
[0020] Fig. 2b zeigt wie das Kabel 3 vom ersten Förderelement 21 und vom zweiten Förderelement
31 getragen wird. Die Förderelemente 21, 31 bilden zusammen ein konkaves, das Kabel
3 aufnehmendes Querschnittprofil 21.1. In der geschlossenen Stellung der Förderelemente
21, 31 wie in den Fig. 2, Fig. 2a und Fig. 2b gezeigt werden der erste Riemen 20 und
der zweite Riemen 30 synchron (geschwindigkeitsmässig und lagemässig) angetrieben.
Jedes erste Förderelement 21 des ersten Riemens 20 bildet zusammen mit seinem benachbarten
zweiten Förderelement 31 des zweiten Riemens 30 ein konkaves, beispielsweise ein U-
oder V-förmiges Querschnittprofil 21.1 wie gezeigt in Fig. 2b.
[0021] Die Motoren 7, 8 sind beispielsweise Servomotoren, die mit Winkelmesssystemen, beispielsweise
Encoder, ausgerüstet sind. Damit sind die Stellungen der Motorrotoren und somit auch
die gegenseitige Lage der Förderelemente 21, 31 zueinander erfassbar und eine die
Kabelbearbeitungsmaschine 1 steuernde Steuerung kann die gegenseitige Lage der Förderelemente
21, 31 steuern. Falls verschiedene Abstände der Förderelemente vorgesehen sind, werden
die absoluten Riemenstellungen beispielsweise mit feststehenden Sensoren festgestellt,
die beispielsweise die Förderelemente 21, 31 detektieren.
[0022] Fig. 3 und Fig. 3a zeigen das Transportsystem 11 in einer das Kabel 3 abgebender
Stellung, auch geöffnete Stellung genannt. Die beiden Riemen 20, 30 werden relativ
voneinander bewegt, wobei sich das erste Förderelement 21 gegenüber dem zweiten Förderelement
31 (oder umgekehrt oder beide) bewegt. Das in der Fig. 2b gezeigte, konkave Querschnittprofil
21.1 wird mit der Relativbewegung der Förderelemente 21, 31 in Richtung der Kabellängsachse
aufgehoben. Das Kabel 3 kann von den ersten Förderelementen 21 allein bzw. von den
zweiten Förderelementen 31 allein nicht getragen und/oder transportiert werden und
wird abgegeben bzw. das Kabel 3 fällt nach unten. Wie in Fig. 3a gezeigt ist die Relativbewegung
der Förderelemente 21, 31 in Richtung der Kabellängsachse derart, dass der Abstand
zwischen einem ersten Förderelement 21 und einem zweiten Förderelement 31 etwa gleich
gross ist wie zwischen einem zweiten Förderelement 31 und einem ersten Förderelement
21. Das Kabel 3 liegt mit einem Schlängelverlauf neben den Förderelementen 21, 31
und wird abgegeben bzw. fällt dann nach unten in die Ablage 13.
[0023] Wie weiter oben erwähnt schiebt der Bandantrieb 2 das vorauseilende Kabelende 3.1
bis zum ersten Greifer 5 vor, der das vorauseilende Kabelende 3.1 seitlich ausschwenkt
und zur Konfektionierung ersten Bearbeitungsstationen 10 zuführt. Danach wird das
konfektionierte, vorauseilende Kabelende 3.1 in die Ausgangslage zurückgeschwenkt
und mittels Bandantrieb 2 weiter vorgeschoben, wobei das vorauseilende Kabelende 3.1
an einen mit 40 bezeichneten Eingang des Transportsystems 11 gelangt. Die mit dem
Bandantrieb 2 geschwindigkeitsmässig synchronisierten Riemen 20, 30 nehmen das Kabel
3 wie in Fig. 2b gezeigt mittels der Förderelemente 21, 31 auf. Die Förderelemente
21, 31 zentrieren und transportieren das Kabel 3 solange weiter wie der Bandantrieb
2 Kabel 3 vorschiebt bis die gewünschte Kabelabschnittlänge erreicht ist. Danach wird
der Kabelabschnitt vom Kabel getrennt und das nacheilende Kabelende wie weiter oben
dargestellt konfektioniert. Nach der Konfektionierung wird das Transportsystem 11
mittels einer Relativbewegung der Förderelemente 21, 31 in die geöffnete Stellung
gebracht, wobei das Kabel 3 mit einem Schlängelverlauf neben den Förderelementen 21,
31 liegt und dann nach unten in die Ablage 13 fällt. Die Relativbewegung der Förderelemente
21, 31 kann alternativ gegen Ende des Kabeltransports der Transportbewegung überlagert
werden.
[0024] Der Bandantrieb 2 ist mit einem Längenmesssystem, beispielsweise ein Encoderrad und
ein Gegenrad ausgerüstet, wobei das Längenmesssystem sicherstellt, dass die gewünschte
Kabellänge mit grosser Genauigkeit gefördert bzw. abgetrennt wird. Somit ist der übergeordneten
Steuerung immer bekannt, wo sich das voreilende Kabelende 3.1 befindet bzw. welche
Bewegungen damit ausgeführt werden. Die Steuerung synchronisiert das Transportsystem
11 bzw. die Förderelemente 21, 31 mit dem Längenmesssystem des Bandantriebs 2.
[0025] Fig. 4 zeigt eine Aufsicht des Transportsystems 11, bei dem die in Fig. 1 gezeigte
Ablage 13 für die bearbeiteten Kabel 3 als schwenkbare Wanne 50 ausgebildet ist. Jedes
Kabel 3 liegt während und nach der Konfektionierung zwischen den Riemen 20, 30 und
fällt dann in der geöffneten Stellung des Transportsystems 11 bzw. bei voneinander
bewegten Förderelementen 21, 31 nach unten in die Wanne 50. Bei voller Wanne 50 oder
nach der Bearbeitung eines Kabelloses schwenkt ein Aktuator 50.1, beispielsweise ein
pneumatischer Zylinder die Wanne 50 und die konfektionierten Kabel 3 gelangen in ein
nicht dargestelltes Gebinde.
[0026] Fig. 5 und Fig. 5a zeigen eine Ausführungsvariante des Transportsystems 11 zum Festklemmen
und Transportieren des Kabels 3.
[0027] Bei dieser Ausführungsvariante klemmen die Förderelemente 21a, 31a in der geschlossenen
Stellung des Transportsystems 11 das Kabel 3. Damit kann das Kabel 3 mittels der Förderelemente
21a, 31a in die Maschine gezogen werden. Die Förderelemente 21a, 31a können beispielsweise
elastisch sein und so geformt sein, dass die Förderelemente 21a des ersten Riemens
20 und die Förderelemente 31a des zweiten Riemens 30 sich berühren. Die Förderelemente
21a, 31a können auch so ausgebildet sein, dass zwei gegenüberliegende Förderelemente
21a, 31a das Kabel 3 ganz oder nur teilweise, beispielsweise mit einer Öffnung nach
oben umschliessen. Fig. 5a zeigt eine Variante, bei der die gegenüberliegenden Förderelemente
21a, 31a eine Öffnung 21.2 bilden und das Kabel 3 umschliessen.
[0028] Die Förderelemente 21a, 31a können auch ihrer jeweiligen Funktion entsprechend ausgestaltet
sein. Beispielsweise kann ein Paar gegenüberliegende Förderelemente 21a, 31a so ausgestaltet
sein, dass sie das vorauseilende Kabelende 3.1 je nach Art der Konfektionierung (beispielsweise
ein Crimpkontakt) beim Eingang 40 besonders effizient und schonend aufnehmen, während
die übrigen Förderelemente 21a, 31a der Riemen 20, 30 eine engere Öffnung 21.2 zur
präzisen Kabelführung aufweisen.
[0029] Die Führungselemente 21a, 31a des einen Riemens 20, 30 können auch so ausgebildet
sein, dass sie sich durch die Berührung mit den Führungselementen 21a, 31a des anderen
Riemens 20, 30 wegklappen oder sich in anderer gewünschter Form bewegen, beispielsweise
zur Abgabe des Kabels 3.
[0030] Zur Bearbeitung und Führung von langen Kabeln 3 können mehrere Transportsysteme 11
in Kabeltransportrichtung hintereinander angeordnet bzw. kaskadiert werden. Die Transportsysteme
11 werden geschwindigkeitsmässig synchronisiert und die Förderelemente lagemässig
so abgestimmt, dass eine Übergabe bzw. eine Übernahme des voreilenden Kabelendes 3.1
bei voller Geschwindigkeit möglich ist.
[0031] Das Transportsystem 11 kann auch als Zwischenspeicher für bearbeitete Kabel 3 verwendet
werden. Dazu wird unter dem Transportsystem 11 nach Fig. 1 ein zweites Transportsystem
11 mit oben offenen Förderelementen angeordnet. Wenn die Förderelemente des unteren
Transportsystems 11 in der geschlossenen Stellung sind, bleiben die Kabel 3, die vom
oberen Transportsystem 11 auf das untere Transportsystem fallen, liegen. Die zwischengelagerten
Kabel 3 können nun entweder in der Kabellängsachse weitertransportiert werden, wenn
alle Förderelemente in der geschlossenen Stellung sind oder wenn die Förderelemente
in der offenen Stellung sind, werden die Kabel abgegeben bzw. fallen die Kabel 3 nach
unten in die Ablage 13 bzw. in die Wanne 50.
[0032] In einer weiteren Ausführungsvariante kann das Transportsystem 11 mit einem weiteren
Antrieb versehen sein, der die beiden Hälften voneinander und zueinander horizontal
senkrecht zur Kabellängsachse oder in Richtung der Kabellängsachse bewegt, wobei sich
die Förderelemente 21, 31 voneinander entfernen und das Kabel 3 nach unten abgeben
bzw. die Förderelemente 21, 31 in die geschlossene Stellung gebracht werden. Zusätzlich
oder an Stelle der Förderelemente kann auch unten oder zusätzlich oben ein durchgehender
Wulst auf einem oder beiden Riemen angebracht sein, so dass das Kabel kontinuierlich
geführt wird.
[0033] Die beiden Riemen 20, 30 können auch nur mit einem gemeinsamen Antrieb bewegt werden
oder mit dem Bandantrieb 2 gekoppelt sein. Eine zuschaltbare Kupplung zwischen den
beiden Riemen sorgt dann dafür, dass die beiden Riemen relativ zueinander bzw. voneinander
bewegbar sind.
[0034] Alternativ zu den beiden Riemen 20, 30 sind auch gliederartige Bänder möglich, beispielsweise
können anstelle der Riemen Kettenantriebe vorgesehen sein.
1. Transportsystem (11) für einen Transport eines Kabels (3) in einer Kabelbearbeitungsmaschine
(1) zur Konfektionierung des Kabels (3) bestehend aus mindestens einem Paar Hälften
mit je einer Fördereinrichtung (20, 30), wobei jede Fördereinrichtung Förderelemente
(21, 21a, 31, 31a) aufweist und wobei die Fördereinrichtungen (20, 30) relativ zueinander
bewegbar sind und dabei die Förderelemente (21, 31) in eine das Kabel (3) transportierende
Stellung bringbar sind und wobei die Fördereinrichtungen (20, 30) relativ voneinander
bewegbar sind und dabei die Förderelemente (21, 21a, 31, 31a) in eine das Kabel (3)
abgebende Stellung bringbar sind.
2. Transportsystem nach Anspruch 1, wobei die Fördereinrichtung ein endloses Band (20,
30) aufweist, das mittels Rollen (22, 23) umlenkbar ist und an dem die Förderelemente
(21, 21a, 31, 31a) angeordnet sind.
3. Transportsystem nach Anspruch 2, wobei jedes Förderelement (21) des einen Bandes (20)
zusammen mit seinem benachbarten Förderelement (31) des anderen Bandes (30) ein konkaves
Querschnittprofil (21.1) bildet zum Tragen und Transportieren des Kabels (3).
4. Transportsystem nach Anspruch 2, wobei jedes Förderelement (21) des einen Bandes (20)
zusammen mit seinem benachbarten Förderelement (31) des anderen Bandes (30) eine Öffnung
(21.2) bildet zum Festklemmen und Transportieren des Kabels (3).
5. Kabelbearbeitungseinrichtung (1) zur Konfektionierung eines Kabels (3) mit einem Transportsystem
(11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
6. Verfahren zum Transportieren eines Kabels (3) in einer Kabelbearbeitungsmaschine (1)
mit folgenden Schritten:
a)
Förderelemente (21,31) von Fördereinrichtungen (20, 30) in eine das Kabel (3) transportierende
Stellung bringen,
b)
vorauseilendes Kabelende (3.1) des Kabels (3) am Eingang (40) eines Transportsystems
(11) aufnehmen,
c)
Kabel (3) aus der Kabelbearbeitungsmaschine (1) ausziehen und Kabel (3) weitertransportieren
mittels des aus zwei Hälften mit je einer Fördereinrichtung (20, 30) bestehenden Transportsystems
(11), wobei die Förderelemente (21, 21a, 31, 31a) der Fördereinrichtungen in der das
Kabel (3) transportierenden Stellung sind und
d)
Kabel (3) mittels einer Relativbewegung der einen Fördereinrichtung (20, 30) gegenüber
der anderen Fördereinrichtung (20, 30) abgeben, wobei die Förderelemente (21, 21a,
31, 31a) der Fördereinrichtungen (20, 30) in eine das Kabel (3) abgebende Stellung
gebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Relativbewegung in der Kabeltransportrichtung
ausgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Förderelemente der einen Fördereinrichtung
mittels einer Relativbewegung gegenüber den Förderelementen der anderen Fördereinrichtung
bewegt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Relativbewegung horizontal
senkrecht zur Kabeltransportrichtung ausgeführt wird.