[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bohrkrone zum Bohren, insbesondere
Schlag- oder Drehschlagbohren von Löchern in Boden- und Gesteinsmaterial, wobei die
Bohrkrone aus einem Bohrkopf der einen im Wesentlichen eben ausgebildeten Zentralbereich
und einen zu dem Zentralbereich geneigten, im Wesentlichen ringförmigen Bereich aufweist,
welcher Bohrkopf mit einer Mehrzahl von Hartmetall- oder Hartmaterialeinsätzen bzw.
Bohrstiften versehen ist, sowie wenigstens eine Spülöffnung zum Ausbringen von Spülfluid
und Ausnehmungen zum Abtransport von Bohrklein aufweist und einen damit verbundenen
Grundkörper zur Verbindung über ein Bohrgestänge mit einem Antriebselement zum Antreiben
bzw. Beaufschlagen der Bohrkrone gebildet ist.
[0002] Bohrkronen für Lösewerkzeuge zum Bohren, insbesondere Schlag- oder Drehschlagbohren
von Löchern in Boden- oder Gesteinsmaterial sind in den unterschiedlichsten Ausbildungen
bekannt und werden insbesondere in Abhängigkeit von dem zu erwartenden zu lösenden
Gestein bzw. zu lösenden Material und spezifisch für den jeweiligen Bohrzweck gewählt,
so dass es erforderlich ist, eine Vielzahl von unterschiedlichen Bohrkronen auf Lager
zu halten, um den verschiedensten Anforderungen gerecht zu werden. Die Bohrkronen
sind beim Bohren, insbesondere Schlag- oder Drehschlagbohren von Löchern in Boden-
oder Gesteinsmaterial hohen Belastungen unterworfen, so dass sie üblicherweise aus
einem speziell gehärteten oder vergüteten Stahl hergestellt sind, um den auf sie wirkenden
Verschleißbeanspruchungen genügen zu können. In derartigen aus Spezialstahl hergestellten
Bohrkronen ist neben einer Vielzahl von Bohreinsätzen, wie Bohrstiften oder Schneidleisten,
wenigstens eine Spülöffnung vorgesehen, über welche Spülöffnung Spülfluid ausgebracht
wird, welches einerseits zum Kühlen der Bohrkrone dient und andererseits den Abtransport
von während dem Bohren gebildeten Bohrklein durch das Bohrgestänge bzw. neben dem
Bohrgestänge vorbei aus dem Bohrloch heraus erleichtern bzw. unterstützen soll, wobei
hierfür in der Bohrkrone zusätzliche Ausnehmungen für den Abtransport von Bohrklein
vorgesehen sind.
[0003] Prinzipiell sind gegenwärtig drei verschiedene Arten von Bohrkronen bekannt, welche
in den unterschiedlichsten Ausbildungen für das Bohren eingesetzt werden. Einerseits
sind dies mehrfach verwendbare Bohrkronen, deren Grundkörper aus einem besonders vergüteten
Stahl besteht und in welchen Grundkörper nach der Verwendung und nach Verschleiß der
in die Bohrkrone eingesetzten Hartmetall- bzw. Hartmaterialeinsätze, wie Bohrstifte
und Bohrleisten, vor einem neuerlichen Gebrauch die abgenutzten Lösewerkzeuge durch
Einsetzen neuer Lösewerkzeuge ersetzt werden.
[0004] Eine zweite Gruppe von Bohrkronen besteht aus einer sogenannten zweiteiligen Bohrkrone
umfassend eine Ringbohrkrone und eine Pilotbohrkrone, bei welcher nach Beendigung
des Bohrens bzw. Drehschlagbohrens des Lochs die Ringbohrkrone im Inneren des Bohrlochs
verbleibt und die Pilotbohrkrone durch Ziehen des Bohrgestänges, gemeinsam mit diesem
zurück gewonnen und für neuerliche Bohreinsätze, gegebenenfalls nach Ersatz der Bohrstifte,
wiederverwertet werden kann. Bei dieser Art einer Bohrkrone kann der die Hauptlösearbeit
verrichtende außen liegende Teil der Bohrkrone, die Ringbohrkrone, aus einem etwas
verschleißanfälligeren Material gebildet sein und es werden Bohrstifte auf der Ringbohrkrone
angeordnet, welche lediglich dem zu erwartenden Verschleiß während des Bohrens eines
Lochs standhalten. Nachteilig hat sich bei diesen Bohrkronen die erforderliche Kopplung
der Pilotbohrkrone mit der Ringbohrkrone erwiesen, welche einerseits nicht zuverlässig
und andererseits technisch aufwendig ist. Eine derartige Kopplung bricht häufig während
des Bohrens oder wird ausgeschlagen, so dass ein angefangenes Bohrloch nicht fertig
gestellt werden kann, da die Ringbohrkrone von der Pilotbohrkrone nicht mehr sicher
mitgeführt wird und der geplante Bohrquerschnitt des Bohrlochs nicht erzielt werden
kann. Zur Vermeidung einer derartigen Bruchgefahr werden neuerdings Bohrkronen, welche
die Form kombinierter Bohrkronen aufweisen, jedoch die Teile fix miteinander verbunden
aufweisen, eingesetzt.
[0005] Eine dritte Art von Bohrkronen stellen die sogenannten verlorenen Bohrkronen dar,
welche so ausgebildet sind, dass sie nach einem einmaligen Bohr- bzw. Drehschlagbohrvorgang
im Inneren des ausgebildeten Bohrlochs verbleiben und somit nach Ende des Bohrvorgangs
entsprechend abgenützt bzw. verschlissen sein können.
[0006] Unabhängig davon, welche Art von Bohrkronen für das Ausbilden eines Bohrlochs herangezogen
wird, ist allen Bohrkronen der Nachteil gemeinsam, dass üblicherweise eine Vielzahl
verschiedenster Kronen mit insbesondere unterschiedlichen Anzahlen und Größen von
Bohrstiften vorrätig gehalten werden muss, da das Gestein, in welchem ein Bohrloch
auszubilden ist, normalerweise nicht durchgehend homogen in der Konsistenz ist und
somit verschiedenste Bohrkronen für härteres und weicheres Gestein im Vorrat gehalten
werden müssen. Eine derartige Vorratshaltung macht das Ausbilden von einer Mehrzahl
von Löchern, welche beispielsweise für das Ausbilden von Rohrschirmen über Tunnel
erforderlich sind, unverhältnismäßig teuer und erfordert einen enormen logistischen
Aufwand.
[0007] Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, eine universell einsetzbare und an
die jeweiligen Gesteinsverhältnisse beliebig adaptierbare Bohrkrone zur Verfügung
zu stellen, die weder die technischen noch die wirtschaftlichen Nachteile, die aus
dem Stand der Technik bekannte Bohrkonen aufweisen, besitzt und zusätzlich extrem
einfach an den weiteren Bereich der jeweiligen Boden- und Gesteinsmaterialien anpassbar
ist, um das Bohren eines Lochs sicher und zuverlässig bis zu der gewünschten Bohrtiefe
ausführen zu können.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrkopf wenigstens in dem geneigten im Wesentlichen ringförmigen Bereich sowohl
einstückig mit dem Bohrkopf ausgebildete Bohrstifte als auch mit Festlegungseinrichtungen
versehene Sacklöcher aufweist und dass in die Sacklöcher mit komplementären Festlegungseinrichtungen
versehene Bohrstifte lösbar einsetzbar sind. Indem der Bohrkopf wenigstens in dem
geneigten, im Wesentlichen ringförmigen Bereich, welcher überdies bei kombinierten
Bohrkronen, welche aus einer Ringbohrkrone und einer Pilotbohrkrone bestehen, der
Ringbohrkrone entspricht, einstückig mit dem Bohrkopf ausgebildete Bohrstiftes, sowie
mit Festlegungseinrichtungen versehene Sacklöcher vorhanden sind und weiters in die
Sacklöcher mit komplementären Festlegungseinrichtungen versehene Bohrstifte lösbar
einsetzbar sind, gelingt es, die Ringbohrkrone bzw. den am Außenumfang einer Bohrkrone
vorgesehenen, im Wesentlichen ringförmigen Bereich beliebig mit Bohrstiften so zu
versehen, dass dieser Bereich der Bohrkorne an das jeweils zu lösende Gesteinsmaterial
optimal angepasst werden kann. Durch eine derartige Anpassung der Bohrkrone an das
zu lösende Gesteinsmaterial gelingt einerseits eine deutliche Materialeinsparung bei
der Bohrkrone bzw. an Bohrstiften und andererseits kann die Vorratshaltung an verschiedensten
Bohrkronen drastisch herabgesetzt werden, so dass insgesamt neben einem ökonomischen
Vorteil einer derartigen Bohrkrone vor allem ein arbeitsmäßiger Vorteil dahingehend
erzielt wird, dass ein insbesondere rascher Bohrfortschritt erzielbar ist, da bei
Änderung des Gesteinsmaterials, in welchem Bohrlöcher auszubilden sind, jeweils nur
eines oder alle Sacklöcher entweder mit Bohrstiften versehen werden müssen oder eine
entsprechende Anzahl von lösbaren Bohrstiften aus der Bohrkrone entfernt werden muss.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann die Bohrkrone so weitergebildet
sein, dass im Zentralbereich der Bohrkrone wenigstens ein mit einer Festlegungseinrichtung
versehenes Sackloch oder eine mit einer Festlegungseinrichtung versehene Durchtrittsöffnung
vorgesehen ist. Dadurch dass im Zentralbereich der Bohrkrone wenigstens ein mit einer
Festlegungseinrichtung versehenes Sackloch vorgesehen ist, kann ebenso wie im ringförmigen
Bereich auch der Zentralbereich der Bohrkorne mit wenigstens einem zusätzlichen Bohrstift
bestückt werden, um an die jeweiligen Gegebenheiten rasch und zuverlässig direkt vor
Ort angepasst werden zu können.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Variante ist es jedoch auch möglich, dass der Zentralbereich
eine mit einer Festlegungseinrichtung versehene Durchtrittsöffnung aufweist, welche
Durchtrittsöffnung zusätzlich zu der Möglichkeit, dass in sie Bohrstifte eingesetzt
werden kann, sie auch für weitere im Zuge des Schlag- oder Drehschlagbohrens von Löchern
erforderliche Maßnahmen oder Gegebenheiten adaptierbar ist, wie beispielsweise das
Abtransportieren von Bohrklein durch den zentralen Bereich der Bohrkrone oder das
Austragen von Kühlflüssigkeit zum Kühlen und leichteren Abtransport von Bohrklein
durch diese Durchtrittsöffnung.
[0011] Für eine besonders einfache und rasche Adaptierung der Bohrkrone an die unterschiedlichsten
Gegebenheiten ist die Erfindung gemäß einer bevorzugten Weiterbildung so ausgebildet,
dass die Festlegungseinrichtung in den Sacklöchern oder der wenigstens einen Durchtrittsöffnung
als Gewinde ausgebildet ist. Indem die Festlegungseinrichtung in den Sacklöchern oder
der wenigstens einen Durchtrittsöffnung als Gewinde ausgebildet ist, gelingen eine
besonders einfache, lösbare Festlegung von Bohrstiften in den dafür vorgesehenen Ausnehmungen
bzw. Öffnungen und weiterhin ein zuverlässiger Halt derselben während eines Bohrens
von Löchern in Boden- oder Gesteinsmateriat. Weiterhin kann bei einer derartigen Ausbildung
der Bohrkrone auf die bis dato erforderliche, aufwendige Festlegung von Bohrstiften
durch Schweißen, Schrumpfen oder dgl. vollständig verzichtet werden, so dass nicht
nur eine beliebige Adaptierbarkeit der Bohrkrone erzielt wird, sondern insbesondere
auch ein nicht unwesentlicher Zeitgewinn, sei es bei der Herstellung der Bohrkrone
oder auch bei der Ausbildung des Bohrlochs.
[0012] Indem, wie dies einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung entspricht,
die Bohrkrone so ausgebildet ist, dass die Sacklöcher oder die wenigstens eine Durchtrittsöffnung
an ihrem zum Äußeren des Bohrkopfs gerichteten Endbereich mit einer eine ringförmige
Anschlagfläche ausbildenden Erweiterung versehen sind, und dass die in die Sacklöcher
oder die wenigstens eine Durchtrittsöffnung einsetzbaren Bohrstifte eine komplementäre,
ringförmige Anschlagfläche aufweisen, gelingt es, die Bohrstifte in die entsprechenden
Sacklöcher bzw. Durchtrittsöffnung(en) so einzusetzen, dass sie satt auf der Anschlagfläche
aufliegen, wodurch im Betrieb das jeweilige Gewinde frei von einer Belastung gehalten
werden kann und somit ein Ausschlagen bzw. eine Beschädigung des Gewindes mit Sicherheit
hinangehalten wird, so dass im Falle einer wieder verwertbaren Bohrkrone die Bohrstifte
nach dem Gebrauch auch wieder aus der Bohrkrone herausgedreht werden können, um entfernt
oder durch neue ersetzt werden zu können.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Bohrkrone so weitergebildet,
dass die wenigstens eine Durchtrittsöffnung an ihrem von der ringförmigen Anschlagfläche
abgewandten Endbereich mit einer einen Teil des Querschnitts der Durchtrittsöffnung
einnehmenden, insbesondere ringförmigen Anschlagfläche ausgebildet ist. Indem die
Durchtrittsöffnungen an dem von der ringförmigen Anschlagfläche abgewandten Endbereich
mit einer weiteren Anschlagfläche, insbesondere einer ringförmigen Anschlagfläche
ausgebildet sind, gelingt es, die Bohrstifte auch in den Durchtrittsöffnungen sicher
aufzunehmen. Durch die Ausbildung einer Anschlagfläche an der von einer Abbaufläche
abgewandten Seite der Durchtrittsöffnung wird auch eine Beschädigung des Gewindes
der Bohrstifte und der Durchtrittsöffnung durch beispielsweise durch das Bohrgestänge
eingebrachte Spülflüssigkeit, welche häufig mit hohem Druck ausgetragen wird, mit
Sicherheit vermieden.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die Bohrkrone so ausgebildet, dass das
in den Sacklöchern ausgebildetes Gewinde in unmittelbarer Nachbarschaft der ringförmigen
Anschlagfläche ausgebildet ist und sich über weniger als die halbe Höhe des Sacklochs
erstreckt und dass das an den Bohrstiften ausgebildete Gewinde an einem von einer
Abbaufläche der Bohrstifte abgewandten Endbereich der Bohrstifte ausgebildet ist und
sich über weniger als die halbe Länge eines in dem Sackloch aufgenommenen Teils des
Bohrstiftes erstreckt. Indem die Gewinde der Sacklöcher bzw. der Durchgangsöffnungen
und der jeweils zugehörigen Bohrstifte sich jeweils nur über eine Hälfte der Höhe
erstrecken, können die Bohrstifte in die Sacklöcher bzw. Durchtrittsöffnungen so weit
eingeschraubt werden, bis die Gewinde nicht mehr greifen, so dass in der Folge die
Bohrstifte in den entsprechenden Öffnungen einen festen Halt haben, jedoch gleichzeitig
frei drehbar in denselben aufgenommen sind. Mit einer derartigen freien Drehbarkeit
gelingt während eines Bohrens eine Selbstschärfung der Bohrstifte, wodurch eine weitere
Beschleunigung der Lösearbeit sowie eine verlängerte Standzeit der gesamten Bohrkrone
erreicht werden kann.
[0015] Indem, wie dies einer Weiterbildung der Erfindung entspricht, die Bohrstifte aus
einem die Festlegungseinrichtung aufweisenden Grundkörper und einem an dem Grundkörper
festgelegten Hartmaterialeinsatz ausgebildet sind, kann mit einer minimalen Menge
an Hartmaterial für die Bohrstifte das Auslangen gefunden werden, wodurch eine insbesondere
günstigere Variante einer Bohrkrone zur Verfügung gestellt werden kann.
[0016] Indem, wie dies einer Weiterbildung der Erfindung entspricht, der Hartmaterialkörper
am Grundkörper lösbar, insbesondere mittels eines Gewindes lösbar festgelegt ist,
kann je nach zu lösendem Gestein ein anderer dem Einsatzzweck angepasster Hartmaterialeinsatz
in den Grundkörper eingeschraubt werden, wobei der Hartmaterialeinsatz sowohl in Bezug
auf die Dicke als auch in Bezug auf die Form unterschiedlich sein kann, um den jeweiligen
Gegebenheiten optimal zu entsprechen. Schließlich gelingt es bei einer derartigen
Ausbildung der Bohrkrone im Falle von wiedergewinnbaren Bohrkronen problemlos, lediglich
den Hartmaterialeinsatz nach seiner Abnutzung auszutauschen und den Grundkörper unverändert
in der Bohrkrone zu belassen, so dass eine weitere Herabsetzung der Gesamtkosten erzielt
werden kann.
[0017] Eine besonders einfache und kostengünstige Variante ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper der Bohrstifte aus einem gegenüber den Hartmaterialeinsätzen weicheren
bzw. duktileren Material ausgebildet ist.
[0018] Für eine weitere Anpassung an die unterschiedlichsten Gegebenheiten kann gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung die Bohrkrone so ausgebildet sein, dass die lösbar einsetzbaren
Bohrstifte eine von den mit dem Bohrkopf einstückig ausgebildeten Bohrstiften verschiedene
Außenkontur bzw. Außenabmessung aufweisen.
[0019] Eine besonders vielseitig einsetzbare Bohrkrone wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung dadurch erzielt, dass in die wenigstens eine Durchtrittsöffnung ein
Spülventil lösbar einsetzbar ist. Dadurch, dass eine Bohrkrone während des Bohrfortschritts
mit Spülfluid gekühlt werden muss bzw. auch sich im Bereich der Bohrkrone angesammeltes
Bohrklein mittels Spülfluid entfernt werden muss, hat es sich als besonders bevorzugt
erwiesen, dass zusätzlich zu den fabrikseitig vorgesehenen Durchtrittsöffnungen für
Spülfluid die wenigstens eine Durchtrittsöffnung so ausgebildet ist, dass ein Spülventil
bzw. Spülventile lösbar einsetzbar ist (sind), wodurch deutlich erhöhte Mengen an
Spülfluid ausgebracht werden können. Ein derartiges Spülventil kann auch gegebenenfalls
nach einem Verschleiß ersetzt werden.
[0020] Um einen verfrühten Verschleiß des Spülventils mit Sicherheit hinanzuhalten, ist
gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung die Ausbildung so getroffen, dass
das Spülventil gegenüber der zu einem Bohrlochinneren gewandten Fläche des Bohrkopfs
versenkt eingesetzt ist. Indem das Spülventil gegenüber der zu einem Bohrlochinneren
gewandten Fläche des Bohrkopfs versenkt eingesetzt ist, sind die empfindlichen Teile
des Spülventils nämlich die Spüldüse vor einem Anschlagen an das abzubauende Gestein
mit Sicherheit geschützt, so dass das Spülventil eine ausreichende lange Standzeit
aufweist und über die Gesamtlebensdauer eines Bohrlochs funktionsfähig zu sein.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläuternd in dieser zeigt:
Fig. 1 eine Bohrkrone gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht, in welcher
sämtliche Sacklöcher bzw. Durchtrittsöffnungen mit Bohrstiften versehen sind,
Fig. 2 die Bohrkorne von Fig. 1, in welcher sämtliche Sacklöcher bzw. Durchtrittsöffnungen
ohne eingesetzte Bohrstifte dargestellt sind;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines in die Sacklöcher bzw. Durchtrittsöffnungen
einsetzbaren Bohrstifts;
Fig. 4 einen Schnitt durch den Bohrstift gemäß Fig. 3 ,
Fig. 5 den Hartmaterialeinsatz des Bohrstifts von Fig. 3,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer andere Variante eines Bohrstifts, welcher
in die Sacklöcher einsetzbar ist,
Fig. 7 einen Schnitt durch den Bohrstift gemäß Fig. 6, und
Fig. 8 einen in den Bohrstift von Fig. 6 einsetzbaren Hartmaterialeinsatz.
[0022] In Fig. 1 ist mit 1 allgemein eine Bohrkrone dargestellt, welche einen Bohrkopf 2,
der einen im Wesentlichen eben ausgebildeten Zentralbereich 3 sowie einen daran unlösbar
angelenkten, im Wesentlichen ringförmigen Bereich 4, welcher zu dem Zentralbereich
3 geneigt ausbildet ist, aufweist. Mit dem Bohrkopf 2 ist ein Grundkörper 5 unlösbar
verbunden, an welchem entweder unmittelbar ein Bohrgestänge oder ein Adapter 6 zum
Verbinden des Grundkörpers 5 mit einem nicht dargstellten Bohrgestänge und einem Antriebselement,
um die Bohrkrone anzutreiben bzw. zu beaufschlagen, angelenkt ist.
[0023] In dem Bohrkopf 2 sind hiebei sowohl in dem eben ausgebildeten Bereich 3 als auch
in dem abgeschrägt ausgebildeten Bereich 4 eine Mehrzahl von Bohrstiften 7 festgelegt,
welche unlösbar mit dem Grundkörper 5 der Bohrkrone 1 verbunden sind. Neben den Bohrstiften
7 weist die Bohrkrone 1 Öffnungen 8 für das Ausbringen von Spülfluid sowie Ausnehmungen
9 für den Abtransport von Bohrklein in das Innere eines mit der Bohrkrone 1 verbundenen
Hüllrohrs, welches hier nicht dargestellt ist, auf, um das während des Bohrens gebildetes
Bohrklein sicher und zuverlässig in Richtung zum Bohrlochäußeren abführen zu können.
[0024] Zusätzlich zu den fest mit dem Bohrkopf verbundenen Bohrstiften 7 sind der Darstellung
von Fig. 1 eine Mehrzahl von Bohrstiften 10 entnehmbar, welche gegenüber den fest
mit dem Bohrkopf 2 verbundenen Bohrstiften 7 eine etwas vergrößerte Außenabmessung
aufweisen. Diese Bohrstifte 10 sind lösbar an der Bohrkrone 1 festgelegt.
[0025] Wie dies in der Darstellung von Fig. 2 ersichtlich ist, in welcher überdies die Bezugszeichen
von Fig. 1 beibehalten sind, sind für das lösbare Festlegen der Bohrstifte 10 in dem
Bohrkopf 1 Sacklöcher 11 bzw. Durchtrittsöffnungen 12 ausgebildet. Die Sacklöcher
11, welche sich in dem geneigten, im Wesentlichen ringförmigen Bereich 4 des Bohrkopfs
2 befinden, weisen neben einem Gewinde 13 im Inneren des Sacklochs 11 zusätzlich eine
als ringförmige Anschlagfläche 15 ausbildende Erweiterung auf, auf welcher Erweiterung
eine entsprechende Schulter eines lösbar festlegbaren Bohrstiftes 10 aufruht. Mit
dieser Ausbildung gelingt es, Bohrstifte 10 lösbar in den Sacklöchern 11 bzw. Durchtrittsöffnungen
12, welche überdies analog zu den Sacklöchern 11 ausgebildet sind, festzulegen, ohne
dass ein Verlust der Bohrstifte 10 zu befürchten ist und ohne dass ein Ausschlagen
des Gewindes 13 während dem Bohrbetrieb zu befürchten ist.
[0026] In Fig. 3 ist eine perspektivische Darstellung eines Bohrstifts 10 gezeigt, welcher
in sowohl die Sacklöcher 11 als auch die Durchtrittsöffnungen 12 der Bohrkrone 1 einsetzbar
ist. Dieser Bohrstift 10 weist hierbei ein zu dem Gewinde 13 komplementäres Gewinde
15 auf, so dass durch Zusammenwirken der zwei Gewinde 13 bzw. 15 eine sichere und
zuverlässige Festlegung des Bohrstifts 10 im Inneren von sowohl den Sacklöchern 11
als auch den Durchtrittsöffnungen 12 gelingt. Überdies weist der Bohrstift 10 eine
entsprechende ringförmige Aufweitung 16 auf, welche auf der entsprechenden eine ringförmige
Anschlagfläche bildenden Aufweitung 14 der Sacklöcher 11 bzw. Durchtrittsöffnungen
12 aufruhen kann.
[0027] Zusätzlich ist in dem Bohrstift 10 ein Hartmetalleinsatz 17 vorgesehen, welcher auf
dem Bohrstift 10 lösbar festgelegt ist, wie dies schematisch der Fig. 4 entnehmbar
ist. Die Hartmetalleinsatz bzw. das Hartmetallelement 17, welches gelöst von dem Bohrstift
10 in Fig. 5 dargestellt ist, weist hiebei in seinem Inneren wiederum ein Gewinde
18 auf, welches mit einem komplementären Gewinde 19 des Bohrstifts 10 zusammenwirkt,
um eine lösbare Festlegung des Hartmetalleinsatzes 17 an dem Bohrstift 10 zu gewährleisten.
[0028] In den Fig. 6 bis 8 ist eine alternative Variante eines Bohrstifts 10 dargestellt,
in welchem abweichend von der Darstellung gemäß Fig. 3 bis 5 der Hartmaterialeinsatz
20 einen im wesentlichen zylindrischen Fortsatz 21 aufweist, auf welchem Fortsatz
21 ein Gewinde 22 ausgebildet ist, das mit einem komplementären Gewinde 23 des Hartmaterialstifts
10 wechselwirkt. Bei den Varianten gemäß den Fig. 6 bis 8 ist somit eine größere Menge
an Hartmaterial vorgesehen und der Stift der Fig. 6 bis 8 ist somit für den Einsatz
in härterem Gestein bzw. für größere Bohrtiefen verwendbar als jener gemäß Fig. 3
bis 5. Auch die Stifte gemäß Fig. 6 bis 8 weisen eine Schulter 16 zum Aufruhen auf
entsprechenden Anschlagflächen 14 der Bohrkorne 1 auf.
[0029] Mit einer derartigen Ausbildung der Bohrkrone gelingt es somit, die Bohrkrone an
die unterschiedlichsten Gegebenheiten zu adaptieren, indem entweder keine oder alle
bzw. sämtliche oder beliebige Anzahlen von Bohrstiften in die dafür vorgesehenen Sacklöcher
11 bzw. Durchtrittsöffnungen 12 eingesetzt werden, wodurch eine frei wählbare Adaptierung
der Bohrkrone an unterschiedlichste Gegebenheiten ermöglicht wird.
[0030] Es ist überdies festzuhalten, dass statt der Bohrstifte 10 in die Durchtrittsöffnungen
12 auch Ventile einsetzbar sind, so dass eine verbesserte Spülung der Bohrkrone und
auch eine vergrößerte Menge an Spülfluid ausgetragen werden kann.
[0031] Schließlich ist festzuhalten, dass eine derartige Ausbildung auf jede Variante einer
Bohrkrone unabhängig davon, ob es eine einteilig oder mehrteilig ausgebildete Bohrkrone
ist, ob es sich um verlorene Bohrkronen oder wieder verwertbare Bohrkronen oder Kombinationen
davon handelt, anwendbar ist, da das Einsetzen von zusätzlichen Bohrstiften in eine
Bohrkrone, welche bereits mit einer gewissen Anzahl von Bohrstiften versehen ist,
nicht auf eine spezielle Ausführungsform der Bohrkrone beschränkt ist.
1. Bohrkrone zum Bohren, insbesondere Schlag- oder Drehschlagbohren von Löchern in Boden-
und Gesteinsmaterial, wobei die Bohrkrone (1) aus einem Bohrkopf (2), der einen im
Wesentlichen eben ausgebildeten Zentralbereich (3) und einen zu dem Zentralbereich
(3) geneigten, im Wesentlichen ringförmigen Bereich (4) aufweist, welcher Bohrkopf
(2) mit einer Mehrzahl von Hartmetall- oder Hartmaterialeinsätzen bzw. Bohrstiften
(7, 10) versehen ist, sowie wenigstens eine Spülöffnung (8) zum Ausbringen von Spülfluid
und Ausnehmungen (9) zum Abtransport von Bohrklein aufweist und einen damit verbundenen
Grundkörper (5) zur Verbindung über ein Bohrgestänge mit einem Antriebselement zum
Antreiben bzw. Beaufschlagen der Bohrkrone (1) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrkopf (2) wenigstens in dem geneigten im Wesentlichen ringförmigen Bereich
(4) sowohl einstückig mit dem Bohrkopf (2) ausgebildete Bohrstifte (7) als auch mit
Festlegungseinrichtungen versehene Sacklöcher (11) aufweist und dass in die Sacklöcher
mit komplementären Festlegungseinrichtungen versehene Bohrstifte (10) lösbar einsetzbar
sind.
2. Bohrkrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Zentralbereich (3) der Bohrkrone (1) wenigstens ein mit einer Festlegungseinrichtung
versehenes Sackloch (11) oder eine mit einer Festlegungseinrichtung versehene Durchtrittsöffnung
(12) vorgesehen ist.
3. Bohrkrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Festlegungseinrichtung in den Sacklöchern (11) oder der wenigstens einen Durchtrittsöffnung
(12) als Gewinde (13) ausgebildet ist.
4. Bohrkrone nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sacklöcher (11) oder die wenigstens eine Durchtrittsöffnung (12) an ihrem zum
Äußeren des Bohrkopfs (2) gerichteten Endbereich mit einer eine ringförmige Anschlagfläche
(14) ausbildenden Erweiterung versehen sind, und dass die in die Sacklöcher (11) oder
die wenigstens eine Durchtrittsöffnung (12) einsetzbaren Bohrstifte (10) eine komplementäre,
ringförmige Anschlagfläche (16) aufweisen.
5. Bohrkrone nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Durchtrittsöffnung (12) an ihrem von der ringförmigen Anschlagfläche
(14) abgewandten Endbereich mit einer einen Teil des Querschnitts der Durchtrittsöffnung
(12) einnehmenden, insbesondere ringförmigen Anschlagfläche ausgebildet ist.
6. Bohrkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das in den Sacklöchern (11) ausgebildete Gewinde (13) in unmittelbarer Nachbarschaft
der ringförmigen Anschlagfläche (14) ausgebildet ist und sich über weniger als die
halbe Höhe des Sacklochs (11) erstreckt und dass das an den Bohrstiften (10) ausgebildete
Gewinde (15) an einem von einer Abbaufläche der Bohrstifte (10) abgewandten Endbereich
der Bohrstifte (10) ausgebildet ist und sich über weniger als die halbe Länge eines
in dem Sackloch (11) aufgenommenen Teils des Bohrstiftes (10) erstreckt.
7. Bohrkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrstifte (10) aus einem die Festlegungseinrichtung aufweisenden Grundkörper
und einen an dem Grundkörper festgelegten Hartmaterialeinsatz (17) ausgebildet sind.
8. Bohrkrone nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hartmaterialeinsatz (17) an dem Grundkörper lösbar, insbesondere mittels eines
Gewindes (18, 22), festgelegt ist.
9. Bohrkrone nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper der Bohrstifte (10) aus einem gegenüber den Hartmaterialeinsätzen
(17) weicheren bzw. duktileren Material ausgebildet ist.
10. Bohrkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbar einsetzbaren Bohrstifte (10) eine von den mit dem Bohrkopf (2) einstückig
ausgebildeten Bohrstiften (7) verschiedene Außenkontur bzw. Außenabmessung aufweisen.
11. Bohrkrone nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in die wenigstens eine Durchtrittsöffnung (12) ein Spülventil lösbar einsetzbar ist.
12. Bohrkrone nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülventil gegenüber der zu einem Bohrlochinneren gewandten Fläche des Bohrkopfs
(2) versenkt eingesetzt ist.