GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen Roststab, ein Auflageelement, ein Brennbahnelement und
ein Fußelement dafür sowie einen Vorschubrost einer Verbrennungsanlage nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, 7, 8, 9 bzw. 10.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Bei dem aus der
EP 1 975 507 A1 bekannten Vorschubrost für Feuerungsanlagen sind mehrere stufenförmige Roststäbe
treppenartig übereinander angeordnet. Das Brenngut wird dabei durch Relativbewegung
der Roststäbe in horizontaler Richtung entlang der so gebildeten Roststabtreppe nach
unten verschoben. Jeder Roststab weist dabei im hinteren Bereich eine sich nach unten
erstreckende Auflagepartie zur Verbindung mit einem Halte- oder Vortriebselement zum
Halten oder Hin- und Herbewegen des Roststabs relativ zu einem vertikal benachbarten
Roststab, im vorderen Bereich einen Vorschubabschnitt zum Vorschieben von Brenngut
auf dem vertikal unterhalb benachbarten Roststab und sowie eine Oberläche für Brenngut
auf. Derartige Roststäbe sind auch aus der
EP 2 306 086 A2 bekannt.
[0003] Die bekannten Roststäbe für Vorschubroste weisen eine Vielzahl von Nachteilen auf.
[0004] So neigen die bekannten Roststäbe dazu, dass sich Luftdüsen in der Oberfläche zusetzen.
Dies führt dazu, dass der Luftstrom verstärkt über benachbarte Luftdüsen dem Brenngut
zugeführt wird und diese Luftdüsen ausbrennen. Auch zwischen dem Vorschubabschnitt
und der Oberfläche eingeklemmte Brenngutrückstände können einen hohen Verschleiß bewirken.
Zudem muss bei Verschleiß eines Roststabes der Roststab stets als Ganzes ausgewechselt
werden, wozu häufig die gesamte treppenförmige Anordnung zu demontieren ist. Dies
führt zu langen und kostspieligen Stillstandzeiten. Auch ist die Lagerhaltung teuer,
da stets große Roststäbe vorzuhalten sind. Schließlich können die bekannten Roststäbe
nicht an besondere Feuerungsbedingungen und unterschiedliches Brenngut angepasst werden.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Roststab, ein Auflageelement,
ein Brennbahnelement und ein Fußelement dafür sowie einen Vorschubrost einer Verbrennungsanlage
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, 7, 8, 9 bzw. 10 zu schaffen, die bei einfacher
und kostengünstiger Herstellbarkeit eine flexible Konfiguration, eine erhöhte Lebensdauer
sowie eine vereinfachte Handhabung, Montage, Demontage und Reparatur ermöglichen.
Auch die Fahrweise der Anlage kann besser gesteuert werden.
[0006] Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1, 7, 8, 9 bzw. 10 gelöst.
[0007] Demnach wird ein Roststab für einen Vorschubrost einer Verbrennungsanlage, mit einem
Brennbahnabschnitt für Brenngut, einem frontseitigen Fußabschnitt und einem hinteren
Auflageabschnitt, geschaffen, der modular aus einzelnen auswechselbaren Elementen
zusammengesetzt ist, die form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
[0008] Hierdurch kann der Roststab flexibel den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend aus
geeigneten Elementen, insbesondere mindestens drei und bis zu 20 , 25 oder 30 Elementen,
zusammengesetzt werden. Bei Verschleißerscheinungen, Bruch und dergleichen müssen
nur die betroffenen Elemente ersetzt werden. Dies spart Kosten, da weniger Material
ersetzt werden muss. Die Geometrie des Roststabs ist flexibel änderbar und die Lagerhaltung
wird günstiger, da nur noch diejenigen Elemente vorgehalten werden müssen, die häufig
und/oder schnell verschleißen und/oder versagen.
[0009] Vorzugsweise ist der Roststab aus einem den Auflageabschnitt bildenden Auflageelement,
einem oder mehreren, insbesondere 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 bis 10, 15, 20, 25 oder
30 den Brennbahnabschnitt bildenden Brennbahnelementen und/oder einem den Fußabschnitt
bildenden Fußelement zusammengesetzt. Diese Aufteilung hat sich als besonders zweckmäßig
erwiesen, da sie die höchste Flexibilität bei der Konfiguration und eine größtmögliche
mechanische Stabilität bei bester Verschleißresistenz aufweist.
[0010] Das Auflageelement bildet bevorzugt eine Auflagefläche mit einer Auflagepartie zur
Auflage des Roststabs auf einen Auflagestab oder dergleichen zwecks Halten oder Hin-
und Herbewegen, sowie einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung mit dem Fußabschnitt.
[0011] Der Verbindungsabschnitt kann dabei eine Rippe, bevorzugt zwei parallele seitliche
Rippen, mit einem Teil einer Schwalbenschwanzverbindung, beispielsweise der Schwalbenschwanzausnehmung,
und/oder eine bevorzugt mittlere Rippe mit einer Aussparung für ein stabförmiges Verbindungselement
aufweisen, das sich durch eine entsprechende Rippe eines Fußabschnitts erstrecken
kann. Dies ermöglicht eine einfache Montage durch Einschieben in die Schwalbenschwanzverbindung
und eine einfache Fixierung in dieser Position durch Verschraubung oder dergleichen.
[0012] Das Fußelement kann ebenfalls eine einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung mit
dem Auflageabschnitt und einen Fuß sowie eine sich zwischen dem Verbindungsabschnitt
und dem Fuß erstreckende Verbindungsrippe für einen Brennbahnabschnitt aufweisen,
wodurch eine einfache und schnell herstell- sowie lösbare Verbindung geschaffen wird.
[0013] Das Brennbahnelement kann unterseitige Rippen mit Ausnehmungen für ein stabförmiges
Verbindungselement aufweisen. So können auf einfache Weise ein oder ggf. mehrere Brennbahnelemente
mit nur einer Verbindung wie etwa einer Stange oder dergleichen am Fußelement sicher
und lösbar sowie vorzugsweise mit Spiel befestigt werden.
[0014] Das Brennbahnelement ist zweckmäßigerweise mit seitlichen Ausnehmungen versehen,
die Luftdüsen beliebiger Form und Anzahl bilden. Ausnehmungen benachbarter Brennbahnelemente
können dabei gemeinsam Luftdüsen bilden. Da die Brennbahnelemente mit einem montagespielbedingten
Abstand zueinander montiert werden können und in befestigtem Zustand bevorzugt in
vertikaler Richtung gegeneinander beweglich sein können, sind die Luftdüsen selbstreinigend.
Der aus dem Stand der Technik bekannte hohe Verschleiß nebst Durchbrennen wird minimiert.
[0015] Die einzelnen Elemente können jeweils unterschiedliche mechanische Eigenschaften
wie etwa Hitzebeständigkeit und Abriebfestigkeit aufweisen und/oder aus einem anderen
Material gebildet sein und/oder ein anderes Material aufweisen. Damit ist eine flexible
Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten der Verbrennungsanlage und an das Brenngut
möglich und besonders stark oder schwach beanspruchte Elemente können jeweils optimal
ausgestaltet werden.
[0016] Bei einem Vorschubrost einer Verbrennungsanlage, der mehrere stufenartig angeordnete
Roststäbe aufweist, ergeben sich die eingangs genannten Vorteile hinsichtlich Verschleißfestigkeit,
Kostenverringerung und Flexibilität.
[0017] Die Erfindung schafft zudem ein Auflageelement, ein Brennbahnelement und ein Fußelement
für einen Roststab, die jeweils für sich verkehrsfähig sind. Die Bauteile können Gussteile
und/oder aus Stahl-/Blechlegierungen gebildet sein.
[0018] Es sind bei Defekten nur noch die jeweils verschlissenen Elemente, insbesondere die
Brennbahnelemente, auszutauschen und nicht mehre der gesamte Roststab. Ein hohes Maß
an Flexibilität bei der Gestaltung einschließlich der Möglichkeit, die Luftführung
durch tauschbare Losteile optimal abzustimmen, dies ggf. auch nach Erstmontage, wird
ermöglicht. Die Geometrie kann durch Austausch einzelner Elemente verändert werden.
Die Luftdüsen bleiben durch die Relativbewegungen stets frei. Verschiedene Zusammenbauvarianten
mit identischen Grundelementen verringern die Lagerhaltungskosten. Durch die Einzelelemente
ist auch eine ökonomischere Fertigung möglich.
[0019] Weitere Ausgestaltungen und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0020]
Fig. 1A, 1B und 1C zeigen einen Roststab aus verschiedenen Perspektiven, wobei in
Fig. 1C einzelne Elemente durchscheinend dargestellt sind.
Fig. 2A, 2B, 2C, 2D und 2E zeigt ein Auflageelement in Seitenansicht, Stirnansicht,
Draufsicht, schräg von oben bzw. schräg von unten.
Fig. 3A, 3B, 3C, 3D und 3E zeigt ein Auflageelement in Seitenansicht, Stirnansicht,
Draufsicht, schräg von oben bzw. schräg von unten.
Fig. 4A, 4B, 4C, 4D und 4E zeigt ein Brennbahnelement in Seitenansicht, Stimansicht,
Draufsicht, schräg von oben bzw. schräg von unten.
Fig. 5A, 5B, 5C, 5D und 5E zeigt ein weiteres Brennbahnelement in Seitenansicht, Stirnansicht,
Draufsicht, schräg von oben bzw. schräg von unten.
Fig. 6A und 6B zeigen eine weitere Ausführungsform eines Roststabs aus verschiedenen
Perspektiven.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINZELNER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0021] Der in Fig. 1 dargestellte Roststab 1 für einen Vorschubrost einer Verbrennungsanlage
ist aus einem Auflageelement 2, beispielhaft vier Brennbahnelementen 3 und einem Fußelement
4 zusammengesetzt, die in den Fig. 2 bis 4 im einzelnen dargestellt sind.
[0022] Das Auflageelement 2 weist eine Oberfläche auf, die mit einem flächigen Verstärkungselement
versehen sein kann. Nach unten ist einen Auflagepartie 5 vorgesehen zur Verbindung
und/oder zum Aufsetzten auf eine Besfestigung und/oder einen Antriebsmechanismus zum
Hin- und Herbewegen vorzugsweise in der Flächenebene. Eine Schwalbenschwanzverbindung
6 oder dergleichen an hier zwei seitlichen Rippen 7 des Auflageelements 2 sowie an
zwei ebenfalls seitlichen Rippen 8 des Fußelements 4 verbindet beide miteinander.
Gesichert wird das Fußelement 4 am Auflageelement 2 durch eine Verschraubung 9 oder
dergleichen.
[0023] Die in Fig. 1C durchscheinend dargestellten beiden mittleren Brennbahnelemente 3
lassen erkennen, dass das Fußelement 4 über Rippen 8, 10 die Brennbahnelemente 3 stützen
kann. Die Rippen 10 weisen zudem Ausnehmungen 11 wie etwa fluchtende Bohrungen auf,
in die eine Stange 12 einsgeschoben werden kann, um die Brennbahnelemente 3, die ebenfalls
über hier paarweise Rippen 13 mit Ausnehmungen 11 verfügen, zu befestigen. Die Stange
12 kann endseitig mit Abschlusselementen 14 wie etwa angeschweißten Unterlegscheiben
befestigt sein, wobei vorzugsweise ein Spiel verbleibt, damit die Brennbahnelemente
3 seitlich um mindestens 2, 5, 7, 10, 15, 20 mm insbesondere durch die Heißluftbewegungen
infolge Verbrennung beweglich bleiben.
[0024] In der Fläche der Brennbahnelemente 3 und insbesondere wie dargestellt an den aneinander
angrenzenden Seiten 15 der Brennbahnelemente 3 können Luftdüsen 16 vorgesehen sein,
die hier beispielhaft schräg und ggf. verjüngt verlaufen. Die Seiten 15 können aber
auch luftdüsenfrei sein, vgl. Fig. 5, um den Rostdurchfall in der Austragszone zu
verhindern.
[0025] Der modulare Aufbau erlaubt auch eine unterschiedliche flexible Anpassung der verschiedenen
Stufen eines Stufenrosts auf Basis der Standardbauteile. Beispielsweise kann eine
Stufe mit und eine andere ohne Luftdüsen ausgestaltet sein.
[0026] Anstelle des Schwalbenschwanzeingriffs kann der Befestigungsbereich 6 zwischen dem
Auflageelement 2 und dem Fußelement 4 auch die Form eines wechselseitigen Eingriffs
aufweisen, vgl. Fig. 6. Zwei hakenförmige Eingriffselemente greifen dabei wechselseitig
ineinander ein. Damit ist u.a. eine einfachere Montage verbunden.
[0027] Zur Sicherung des Fußelements 4 am Auflageelement 2 kann ein sich bevorzugt über
die gesamte Breite erstreckender Anschlag 17, 18 vorgesehen sein nebst Schraubsicherung
19, insbesondere beidenends und/oder mittig.
1. Roststab (1) für einen Vorschubrost einer Verbrennungsanlage, mit einem Brennbahnabschnitt
für Brenngut, einem frontseitigen Fußabschnitt und einem hinteren Auflageabschnitt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Roststab (1) modular aus einzelnen auswechselbaren Elementen (2, 3, 4) zusammengesetzt
ist, die form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
2. Roststab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Auflageabschnitt bildendes Auflageelement (2), ein den Brennbahnabschnitt
zumindest teilweise bildendes Brennbahnelement (3) und/oder ein den Fußabschnitt bildendes
Fußelement (4) vorgesehen ist.
3. Roststab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageelement (2) eine Auflagefläche mit einer Auflagepartie (5) zur Auflage
des Roststabs (1) auf einen Auflagestab und mit einem Verbindungsabschnitt zur Verbindung
mit dem Fußabschnitt aufweist, wobei der Verbindungsabschnitt eine Rippe (7) mit einem
Teil einer Schwalbenschwanzverbindung (6) und/oder eine Rippe mit einer Aussparung
für ein stabförmiges Verbindungselement (9) aufweisen kann.
4. Roststab nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fußelement (4) eine einen Verbindungsabschnitt (9) zur Verbindung mit dem Auflageabschnitt
und einen Fuß sowie eine sich zwischen dem Verbindungsabschnitt und dem Fuß erstreckende
Verbindungsrippe (8, 10) für einen Brennbahnabschnitt aufweist, wobei der Verbindungsabschnitt
einen Teil einer Schwalbenschwanzverbindung (6) und/oder eine Rippe (9) mit einer
Aussparung für ein stabförmiges Verbindungselement aufweisen kann.
5. Roststab nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennbahnelement (3) unterseitige Rippen (13) mit Ausnehmungen für ein stabförmiges
Verbindungselement (12) und/oder seitliche Ausnehmungen (16) aufweist; und/oder dass
mehrere in befestigtem Zustand gegeneinander bewegliche Brennbahnelemente (3) vorgesehen
sind.
6. Roststab nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Elemente (2, 3, 4) eine andere mechanische Eigenschaft aufweist und/oder
aus einem anderen Material gebildet ist und/oder ein anderes Material aufweist als
ein anderes der Elemente (2, 3, 4).
7. Auflageelement (2) für einen Roststab (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen Verbindungsabschnitt zur Verbindung mit einem Fußelement(4), wobei der Verbindungsabschnitt
eine Rippe (7) mit einem Teil einer Schwalbenschwanzverbindung oder eines wechselseitigen
Eingriffs aufweist.
8. Brennbahnelement (3) für einen Roststab (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch unterseitige Rippen (13) mit Ausnehmungen für ein stabförmiges Verbindungselement
(12) und/oder seitliche Ausnehmungen (16).
9. Fußelement (4) für einen Roststab (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine einen Verbindungsabschnitt (9) zur Verbindung mit einem Auflageelement (2) nach
Anspruch 7 und einen Fuß sowie eine sich zwischen dem Verbindungsabschnitt (9) und
dem Fuß erstreckende Verbindungsrippe (8, 10) für einen Brennbahnelement (3) nach
Anspruch 8 aufweist.
10. Vorschubrost einer Verbrennungsanlage, mit mehreren stufenartig angeordneten Roststäben
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
11. Vorschubrost nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwei modular aufgebaute Stufen unterschiedlich ausgestaltet sind.
12. Roststab-Baukasten mit einer Vielzahl an Auflageelementen, Brennbahnelementen und
Fußelementen nach Ansprüche 7, 8 bzw. 9.