[0001] Die Erfindung geht aus von einem Temperaturschutzschalter mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Ein solcher Temperaturschutzschalter dient dem Schutz von elektrischen Geräten, Motoren,
Transformatoren und dergleichen vor Überhitzung. Er soll öffnen, wenn die Temperatur
an seinem Einsatzort einen vorgegebenen Grenzwert übersteigt. Dieser Grenzwert wird
nachfolgend als die Schalttemperatur bezeichnet. Die Schalttemperatur wird durch eine
Bimetallscheibe vorgegeben, die ihre Gestalt bzw. Krümmung nicht stetig ändern kann,
sondern nur sprunghaft, wenn sich durch Temperaturänderung in der Bimetallscheibe
eine von der Gestalt der Bimetallscheibe und von ihren elastischen Eigenschaften bestimmte
mechanische Mindestspannung aufgebaut hat. Aus Sicherheitsgründen sind für die Schalttemperatur
vorgegebene Toleranzgrenzen einzuhalten.
[0003] Ein Temperaturschutzschalter mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen
ist aus der
DE 195 09 656 C2 bekannt. Bei dem bekannten Schalter trägt die Bimetallscheibe den beweglichen Kontakt.
Bei geschlossenem Schalter fließt der Strom deshalb über die Bimetallscheibe. Dabei
wird in der Bimetallscheibe Wärme erzeugt, die von der Stromstärke und dem ohmschen
Widerstand der Bimetallscheibe abhängt. Diese ist für manche Anwendungen nachteilig,
weil durch die in der Kontaktfeder erzeugte Stromwärme eine Temperatur vorgetäuscht
werden kann, welche höher ist als die Temperatur an dem zu überwachenden Einsatzort
des elektrischen Geräts. Es kann deshalb zu unterwünschten Auslösungen des Thermobimetallschalters
kommen.
[0004] Aus der
EP 1 774 555 B1 ist ein Temperaturschutzschalter mit einer verbesserten Stromtragfähigkeit bekannt,
bei dem die Bimetallscheibe eine Kontaktbrücke trägt, die bei geschlossenem Schalter
einen Festkontakt des ersten Anschlussblechs elektrisch leitend mit einem Festkontakt
des zweiten Anschlussblechs verbindet. Bei geschlossenem Schalter fließt der Strom
deshalb nicht mehr durch die Bimetallscheibe, sondern stattdessen durch die Kontaktbrücke,
die einen wesentlich geringeren elektrischen Widerstand hat. Dieser Schalter kann
deshalb wesentlich höhere elektrische Ströme tragen, bevor ohmsche Verlustwärme zu
einem Öffnen des Schalters führt.
[0005] Ein Temperaturschutzschalter für hohe Ströme ist auch aus der
DE 10 2008 048 554 B3 bekannt. Dieser Schalter hat einen flachen Isolatorkörper, der auf seiner Oberseite
und seiner Unterseite jeweils ein Anschlussblech trägt. Der bewegliche Kontakt ist
über eine Blattfeder elektrisch leitend mit einem der beiden Anschlussbleche verbunden.
In einer Aussparung des Isolatorkörpers liegt eine Bimetallscheibe, an der eine Ausbeulung
der Blattfeder anliegt. Beim Umschnappen hebt die Bimetallscheibe die Blattfeder an,
so dass sich der an der Blattfeder befestigte bewegliche Kontakt von dem Festkontakt
abhebt. Ähnlich wie bei dem aus der
EP 1 774 555 B1 bekannten Schalter fließt der Strom also nicht durch die Bimetallscheibe, so dass
die zulässigen Ströme nicht durch den elektrischen Widerstand der Bimetallscheibe
begrenzt sind.
[0006] Aus der
DE 31 36 312 A1 ist ein Temperaturschutzschalter bekannt, bei dem die Anschlussbleche außen an einem
topfförmigen Isolator befestigt sind und jeweils über einen Niet mit einem Kontakt
im Inneren des Isolators verbunden sind. Einer der beiden Kontakte ist als ein Festkontakt
ausgebildet, der an einer Seitenwand des topfförmigen Isolators angeordnet ist. Der
Festkontakt wirkt mit einem beweglichen Kontakt zusammen, der über eine U-förmig gebogene
Feder elektrisch leitend mit dem Niet des zweiten Anschlussblechs verbunden ist. Auf
dem Federschenkel, der den beweglichen Kontakt trägt, lastet ein Stößel, der durch
einen den topfförmigen Isolator verschließenden Block hindurchgeführt ist und von
einer Bimetallscheibe bewegt wird, die außerhalb von dem topfförmigen Isolatorkörper
in einem Metallgehäuse angeordnet ist. Bei Überschreiten der Schalltemperatur drückt
die Bimetallscheibe die beiden Schenkel der Kontaktfeder zusammen, so dass sich der
bewegliche Kontakt von dem Festkontakt abhebt.
[0007] Um Temperaturschutzschalter als Stromwächter auszubilden, d.h. bei einem kritischen
Strom ein Auslösen des Schalters zu erzwingen, ist es bekannt, den elektrischen Widerstand
des Schalters zu erhöhen, beispielsweise indem die Anschlusselektroden mit einem Heizwiderstand
in Reihe geschaltet sind oder selbst einen relativ hohen elektrischen Widerstand haben,
der sich durch deren Länge, Querschnitt und Material einstellen lässt. Wesentlich
schwieriger ist es aber, ein strombedingtes Auslösen eines Temperaturschutzschalters
zu verhindern.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Weg aufzuzeigen, wie sich ein kompakter
Temperaturschutzschalter realisieren lässt, der ein zuverlässiges Schaltverhalten
zeigt, welches von der im Temperaturschutzschalter erzeugten Stromwärme weitestgehend
unbeeinflusst ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Temperaturschutzschalter mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Temperaturschutzschalter fließt der Strom durch eine Kontaktfeder,
die an einem ersten Schenkel den beweglichen Kontakt trägt und mit einem zweiten Schenkel
das zweiten Anschlussblech kontaktiert. Zwischen dem ersten Schenkel der Feder und
der Bimetallscheibe ist ein Stößel angeordnet, den die Bimetallscheibe bei Überschreiten
der Schalttemperatur gegen den ersten Schenkel drückt und so den beweglichen Kontakt
von dem Festkontakt abhebt. Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht einen kompakten
Temperaturschutzschalter, der auch bei hohen elektrischen Leistungen eingesetzt werden
kann, beispielsweise für Ströme von mehr als 10 A bei einer Netzspannung von 230 V.
Insbesondere hat ein erfindungsgemäßer Temperaturschutzschalter gegenüber bekannten
Temperaturschutzschaltern die folgenden Vorteile:
[0011] Die Stromtragfähigkeit eines erfindungsgemäßen Schalters ist höher als bei dem aus
der
DE 10 2008 048 554 B3 bekannten Schalter, da die Bimetallscheibe in einem größeren Abstand von der Kontaktfeder
angeordnet ist. Eine bei höheren Strömen unvermeidliche Erwärmung der Kontaktfeder
wirkt sich deshalb deutlich weniger auf die Bimetallscheibe aus. Mit anderen Worten
wird die Bimetallscheibe eines erfindungsgemäßen Temperaturschutzschalters durch die
Verlustwärme eines durch den Schalter fließenden Stroms noch weniger beeinträchtigt.
Zudem lässt sich mit einem erfindungsgemäßen Temperaturschutzschalter auch der Nachteil
des aus der
DE 10 2008 048 554 B3 bekannten Schalter überwinden, dass die Bimetallscheibe im Inneren des Isolatorkörpers
von der Umgebung thermisch isoliert ist und der bekannte Schalter auf Änderungen der
Umgebungstemperatur deshalb nur sehr träge reagiert.
[0012] Ein erfindungsgemäßer Temperaturschutzschalter hat vorteilhaft einen ebenso flachen
Aufbau wie der aus der
DE 195 09 656 C2 bekannte Temperaturschutzschalter. Die Stromtragfähigkeit eines erfindungsgemäßen
Schalters ist jedoch wesentlich größer, da eine Erwärmung der Bimetallscheibe durch
ohmsche Verlustwärme vermieden wird.
[0013] Die Stromtragfähigkeit eines erfindungsgemäßen Schalters ist ebenso gut wie die Stromtragfähigkeit
des aus der
DE 31 36 312 A1 bekannten Schalters. Allerdings hat ein erfindungsgemäßer Schalter einen wesentlich
kompakteren Aufbau und lässt sich einfacher herstellen. Das topfförmige Gehäuse des
bekannten Temperaturschutzschalters hat nämlich eine erhebliche Bauhöhe zur Folge,
die eine Verwendung zum Schutz von Elektromotoren praktisch unmöglich macht. Zudem
besteht der bekannte Schalter aus einer sehr großen Zahl von Einzelteilen, die in
einer großen Zahl von komplexen Fertigungsschritten zusammen gefügt werden müssen.
Die Anschlussbleche und die Kontaktfeder müssen an dem topfförmigen Isolator fest
genietet werden und die Metalischeibe muss mit einem tellerförmigen Metallgehäuse
an dem topfförmigen Isolator befestigt werden.
[0014] Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die beiden
Schenkel der Feder zum Öffnen des Schalters von dem Stößel auseinander gebogen werden.
Bei einem Umschnappen der Bimetallscheibe drückt der Stößel den ersten Schenkel der
Feder, der den beweglichen Kontakt trägt, also von dem zweiten Schenkel weg. Mit anderen
Worten wird die Feder eines erfindungsgemäßen Temperaturschutzschalters beim Öffnen
des Schalters also auf Zug beansprucht, während im Gegensatz dazu die Schenkel der
Kontaktfeder bei dem aus der
DE 31 36 312 A1 bekannten Temperaturschutzschalter zum Öffnen des Schalters von dem Stößel zusammen
gedrückt werden. Die erfindungsgemäße Maßnahme, dass die beiden Schenkel der Feder
zum Öffnen des Schalters von dem Stößel auseinander gebogen werden, ermöglicht eine
besonders kompakte Ausgestaltung des Temperaturschutzschalters.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Feder an
dem zweiten Anschlussblech mit einem Abschnitt befestigt ist, der sich quer zur Längsrichtung
der beiden Federschenkel erstreckt. Auf diese Weise kann die Feder kompakt zwischen
den beiden Anschlussblechen angeordnet werden.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Isolatorkörper
aus zwei Teilkörpern zusammengesetzt ist, wobei die beiden Anschlussbleche zwischen
den Teilkörpern liegen. Auf diese Weise lässt sich die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Temperaturschutzschalters erheblich vereinfachen. Die Anschlussbleche können zusammen
mit der Feder und den beiden Kontakten in einen ersten Teilkörper eingelegt werden.
Danach wird auf die Kontaktbleche ein zweiter Teilkörper aus einem elektrisch isolierenden
Material, bevorzugt aus Kunststoff, auf die Anschlussbleche gelegt. Die beiden Teilkörper
können formschlüssig miteinander verbunden werden, beispielsweise durch verbördeln
oder verrasten, kraftschlüssig, beispielsweise durch verklemmen oder heißverprägen,
oder stoffschlüssig verbunden werden, beispielsweise verklebt oder verschweißt werden.
Die beiden Teilkörper können aber beispielsweise auch durch das aufgeschobene Gehäuse
zusammengehalten werden. Als Alternative zu der Verwendung von Teilkörpern ist es
auch möglich, den Isolatorkörper durch Umspritzen der Anschlussbleche herzustellen.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Bimetallscheibe
außen an dem Isolatorkörper sitzt. Die Temperatur der Bimetallscheibe nährt sich auf
diese Weise weitestgehend an die Umgebungstemperatur des Temperaturschutzschalters
an und bleibt weitestgehend von Verlustwärme des durch den Temperaturschutzschalter
fließenden Stroms unbeeinflusst. Bevorzugt sitzt die Bimetallscheibe in einer Vertiefung
an der Außenseite des Isolatorkörpers. Auf diese Weise lässt sich vorteilhaft die
Montage des Temperaturschutzschalters erleichtern.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse
eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, die über Schmalseiten miteinander verbunden
sind. Ein solches Gehäuse ist flach, was ein wichtiger Vorteil bei einer Verwendung
des Temperaturschutzschalters zum Schutz von Motoren und ähnlichen Geräten ist. Bevorzugt
ist das Gehäuse an einer seiner Schmalseiten offen und mit dieser Seite auf den Isolatorkörper
aufgesteckt. Besonders bevorzugt ist, das Gehäuse länglich. Die sich in Längsrichtung
des Gehäuse erstreckenden Schmalseiten haben dann eine größere Länge als die sich
quer zur Längsrichtung erstreckende Gehäuseöffnung.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass
ein Abschnitt des Isolatorkörpers aus dem Gehäuse herausragt, beispielsweise kann
der Isolatorkörper einen Anschlag für das Gehäuse bilden. Bevorzugt ist in einem aus
dem Gehäuse herausragenden Abschnitt ein Abschnitt der Feder angeordnet. Besonders
bevorzugt ist dabei, dass ein gebogener Abschnitt der Feder, der die beiden Federschenkel
verbindet, in dem aus dem Gehäuse herausragenden Abschnitt des Isolatorkörpers angeordnet.
Dies bedeutet, dass eine durch die Gehäuseöffnung definierte Schnittebene durch die
Feder hindurch verläuft.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass
der Isolatorkörper an einer Stirnseite, aus der die Anschlussbleche herausragen, einen
hervorstehenden Abschnitt hat, der zischen den Anschlussblechen liegt. Bevorzugt liegt
in diesem Abschnitt der gebogene Abschnitt der Feder, der die beiden Federschenkel
verbindet
[0021] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass
das Gehäuse aus einem ferromagnetischen Material, beispielsweise aus Stahl ist. Auf
diese Weise kann vorteilhaft mit einfachen Mitteln eine magnetische Abschirmung erreicht
werden.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass
der Stößel bei geöffnetem Schalter zwischen den beiden Anschlussblechen hindurchragt.
Bevorzugt ragt der Stößel auch bei geschlossenem Schalter zwischen den Anschlussblechen
hindurch.
[0023] Der Festkontakt kann bei einem erfindungsgemäßen Temperaturschutzschalter von dem
ersten Anschlussblech gebildet werden. Bevorzugt ist der Festkontakt aber ein separates
Bauteil, das auf dem Anschlussblech befestigt ist.
[0024] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Gleiche und einander entsprechende
Komponenten sind darin mit übereinstimmenden Bezugszahlen bezeichnet. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Explosionsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Temperaturschutzschalters;
- Figur 2
- eine Schrägansicht des Temperaturschutzschalters ohne Gehäuse;
- Figur 3
- eine Ansicht zu Figur 2 mit abgenommenem Teilkörper;
- Figur 4
- eine Schnittansicht des Temperaturschutzschalters; und
- Figur 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Temperaturschutzschalters.
[0025] Der in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Temperaturschutzschalter hat ein erstes Anschlussblech
1, das einen Festkontakt 2 trägt, und ein zweites Anschlussblech 3, das über eine
Feder 4 elektrisch leitend mit einem beweglichen Kontakt 5 verbunden ist. Die Anschlussbleche
1, 3 sind in den Figuren 1 und 3 als einstückiges Stanzteil dargestellt. Nach der
Montage werden die Anschlussbleche 1, 3 vereinzelt, indem ein die Anschlussbleche
verbindender Steg entfernt wird.
[0026] Der Festkontakt 2 kann an dem ersten Anschlussblech 1 beispielsweise durch Schweißen
oder Nieten befestigt werden. Ebenso kann die bevorzugt U-förmig gebogene Feder 4
mit dem beweglichen Kontakt 5 und mit dem zweiten Anschlussblech 3 verschweißt oder
vernietet werden. Die Anschlussbleche 1, 3 sowie die Kontakte 2, 5 und die Feder 4
können zu einer Baugruppe vormontiert werden. Die Anschlussbleche 1, 3 können dabei
noch als ein gemeinsames Bauteil ausgebildet sein, wie dies in Figur 1 dargestellt
ist. Wie insbesondere Figur 3 zeigt, ist die Feder 4 über einem Zwischenraum zwischen
den beiden Anschlussblechen 1, 3 angeordnet.
[0027] Die beiden Anschlussbleche 1, 3 ragen aus einem Isolatorkörper heraus, der aus zwei
Teilkörpern 6a, 6b zusammengesetzt ist. Die beiden Teilkörper 6a, 6b bestehen aus
einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise aus Kunststoff. Der erste Teilkörper
6a bildet eine Aufnahme für die Anschlussbleche 1, 3, die dann von dem zweiten Teilkörper
6b verschlossen wird.
[0028] Außen an dem Isolatorkörper, bevorzugt in einer Ausnehmung des ersten Teilkörpers
6a, ist eine Bimetallscheibe 7 angeordnet, die bei Überschreiten einer Schalttemperatur
eine leitende Verbindung zwischen den beiden Anschlussblechen 1, 3 trennt. Die Bimetallscheibe
7 wirkt über einen Stößel 8 auf die Kontaktfeder 4 ein, der zwischen den beiden Anschlussblechen
1, 3 hindurch ragt. Der Stößel 8 ist in einem Kanal des ersten Teilkörpers 6a angeordnet.
Wenn die Bimetallscheibe 7 bei Überschreiten ihrer Schalltemperatur umschnappt, wird
der Stößel 8 von der Bimetallscheibe 7 gegen den ersten Schenkel 4a der Kontaktfeder
4 gedrückt, der den beweglichen Kontakt 5 trägt. Dabei wird der erste Schenkel 4a
von dem zweiten Schenkel 4b, der an dem zweiten Anschlussblech 3 anliegt, weggebogen.
Mit anderen Worten werden die beiden Schenkel 4a, 4b der Feder 4 zum Öffnen des Temperaturschutzschalters
von dem Stößel 8 auseinandergebogen. Die Kontaktfeder 4 ist also eine Bügelfeder,
die zum Öffnen des Temperaturschutzschalters aufgebogen wird.
[0029] Die Bimetallscheibe 7 ist in der Ausnehmung einer Außenseite des ersten Teilkörpers
6a von einem Ring 9 gehalten. Der Ring 9 ist bevorzugt aus Metall, da so die thermische
Ankopplung der Bimetallscheibe 7 an die Umgebung des Schalters verbessert ist. Der
Ring 9 bedeckt den Rand der Bimetallscheibe 7 und kann beispielsweise durch Kleben
oder Klemmen, beispielsweise durch Heißverprägen, an dem Teilkörper 6a des Isolatorkörpers
befestigt sein. Die Bimetallscheibe 7 liegt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
auf einem Wulst des Isolatorkörpers auf. Auf diese Weise lässt sich die Kontaktfläche
zwischen Bimetallscheibe 7 und Isolatorkörper somit auch die Wärmeankopplung der Bimetallscheibe
minimieren.
[0030] Der Isolatorkörper 6a, 6b wird nach der Montage in ein Gehäuse 10 gesteckt. Das Gehäuse
10 ist eine flache Gehäusekappe. Das Gehäuse 10 hat also eine Oberseite und eine Unterseite,
die über Schmalseiten verbunden sind. An einer der Schmalseiten ist das Gehäuse 10
offen, so dass in dieses Ende des bevorzugt länglichen Gehäuses 10 der Isolatorkörper
6a, 6b eingesteckt werden kann. Bevorzugt ragen die Anschlussbleche 1, 3 mit einem
Ende aus dem Gehäuse 10 heraus. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, ragt der Isolatorkörper
6a, 6b aus dem Gehäuse 10 heraus. In dem aus dem Gehäuse 10 herausragenden Abschnitt
des Isolatorkörpers ist ein Abschnitt der Feder 4 angeordnet, nämlich der die beiden
Federschenkel 4a, 4b verbindende gebogene Abschnitt. Die Feder 4 ist also nur teilweise
in dem Gehäuse 10 angeordnet.
[0031] Die Anschlussbleche 1, 3 ragen aus einer Stirnseite des Isolatorkörper 6a, 6b heraus.
An der Stirnseite hat der Isolatorkörper 6a, 6b einen hervorstehenden Abschnitt, der
zischen den beiden Anschlussblechen liegt. Dieser hervorstehende Abschnitt ragt aus
dem Gehäuse 10 heraus und enthält den gebogenen Abschnitt der Feder 4, der die beiden
Federschenkel verbindet.
[0032] Das Gehäuse 10 kann aus ferromagnetischem Metall, beispielsweise Stahl hergestellt
werden, um das Schaltwerk des Temperaturschutzschalters magnetisch abzuschirmen. Dies
ist beispielsweise bei der Verwendung des Temperaturschutzschalters für Elektromotoren
oder Transformatoren wichtig, da bei derartigen Anwendungen typischerweise starke
Magnetfelder auftreten.
[0033] Die Bimetallscheibe 7 ist bevorzugt eine Kreisscheibe, kann jedoch auch eine andere
Form haben und beispielsweise als ein länglicher Streifen ausgebildet sein.
[0034] Figur 5 zeigt in einer Explosionsdarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Temperaturschutzschalters. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nur dadurch, dass eine Selbsthaltefunktion
des Schalters hinzugefügt wurde. Diese Selbsthaltefunktion bewirkt, dass nach einem
Öffnen des Schalters ausreichend Wärme produziert wird, um ein selbsttätiges Schließen
des Schalters zu verhindern. Für die Selbsthaltefunktion ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ein Widerstand 11, bevorzugt ein keramischer Widerstand, beispielsweise
ein PTC-Widerstand, vorgesehen, der die beiden Anschlussbleche 1, 3 elektrisch leitend
miteinander verbindet. Der Widerstand 11 kann von einer Blattfeder 12 gegen die beiden
Anschlussbleche 1, 3 gedrückt werden.
[0035] Ein elektrischer Widerstand für eine Selbsthaltefunktion kann beispielsweise auch
außerhalb von dem Gehäuse, beispielsweise auf einer aus der Gehäuseöffnung herausragenden
Stirnseite des Isolatorkörpers 6a, 6b angeordnet werden. Möglich ist es auch, den
Isolatorkörper 6a, 6b als elektrischen Widerstand für eine Selbsthaltefunktion auszubilden.
In diesem Fall ist der Isolatorkörper 6a, 6b oder zumindest einer der beiden Teilkörper
6a, 6b ein schlechter Isolator bzw. ein schlechter elektrischer Leiter, so dass bei
geöffnetem Schalter durch den Isolatorkörper ein Strom fließt, der eine ausreichende
Verlustwärme erzeugt, um ein Abkühlen der Bimetallscheibe 7 unter ihrer Schalttemperatur
zu verhindern.
Bezugszahlen
[0036]
- 1
- erstes Anschlussblech
- 2
- Festkontakt
- 3
- zweites Anschlussblech
- 4
- Kontaktfeder
- 4a
- erste Schenkel
- 4b
- zweite Schenkel
- 5
- beweglicher Kontakt
- 6a
- erster Teilkörper
- 6b
- zweiter Teilkörper
- 7
- Bimetallscheibe
- 8
- Stößel
- 9
- Ring
- 10
- Gehäuse
- 11
- Widerstand
- 12
- Blattfeder
1. Temperaturschutzschalter mit
einem ersten Anschlussblech (1) mit einem Festkontakt (2),
einem zweiten Anschlussblech (3), das elektrisch leitend mit einem beweglichen Kontakt
(5) verbunden ist,
einem Isolatorkörper, aus dem die beiden Anschlussbleche (1, 3) herausragen, einer
Bimetallscheibe (7), die bei Überschreiten einer Schalttemperatur eine leitende Verbindung
zwischen den beiden Anschlussblechen (1, 3) trennt,
einem Gehäuse (10), in das der Isolatorkörper (6a, 6b) gesteckt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der bewegliche Kontakt (5) an einem ersten Schenkel (4a) einer Feder (4) befestigt
ist, die mit einem zweiten Schenkel (4b) das zweite Anschlussblech (3) kontaktiert,
wobei zwischen dem ersten Schenkel (4a) der Feder (4) und der Bimetallscheibe (7)
ein Stößel (8) angeordnet ist, den die Bimetallscheibe (7) bei Überschreiten der Schalttemperatur
gegen den ersten Schenkel (4a) drückt und so den beweglichen Kontakt (5) von dem Festkontakt
(2) abhebt.
2. Temperaturschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel (4a, 4b) der Feder (4) zum Öffnen des Temperaturschutzschalters
von dem Stößel (8) auseinandergebogen werden.
3. Temperaturschutzschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (4b) der Feder (4) an dem zweiten Anschlussblech (3) anliegt.
4. Temperaturschutzschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolatorkörper aus zwei Teilkörpern (6a, 6b) zusammengesetzt ist, wobei die beiden
Anschlussbleche (1, 3) zwischen den beiden Teilkörpern (6a, 6b) liegen.
5. Temperaturschutzschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) aus einem ferromagnetischen Material, vorzugsweise aus Stahl, ist.
6. Temperaturschutzschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bimetallscheibe (7) außen an dem Isolatorkörper sitzt.
7. Temperaturschutzschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bimetallscheibe (7) in einer Vertiefung an der Außenseite des Isolatorkörpers
sitzt.
8. Temperaturschutzschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (8) bei geöffnetem Schalter zwischen den beiden Anschlussblechen (1, 3)
hindurchragt.
9. Thermosschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolatorkörper einen Ring (9) trägt, der den Rand der Bimetallscheibe (7) bedeckt.
10. Thermosschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) eine Oberseite und eine Unterseite aufweist, die über Schmalseiten
miteinander verbunden sind.
11. Thermoschalter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) an einer seiner Schmalseiten offen und mit dieser Seite auf den
Isolatorkörper (6a, 6b) aufgesteckt ist.
12. Thermosschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der beiden Schenkel (4b) der Feder (4) einen seitlichen Fortsatz
hat, der sich quer zur Längsrichtung des Schenkels (4b) erstreckt.