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EP 2 512 869 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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01.10.2014 Patentblatt 2014/40 |
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Anmeldetag: 24.11.2010 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2010/068114 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2011/073003 (23.06.2011 Gazette 2011/25) |
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VERFAHREN ZUR AUSGABE VON MUSIK-INFORMATIONEN IN EINEM FAHRZEUG
METHOD FOR OUTPUTTING MUSIC INFORMATION IN A VEHICLE
PROCÉDÉ D'ÉMISSION D'INFORMATIONS MUSICALES DANS UN VÉHICULE
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Priorität: |
19.12.2009 DE 102009059680
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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24.10.2012 Patentblatt 2012/43 |
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Patentinhaber: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft |
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80809 München (DE) |
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Erfinder: |
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- SCHAMBECK, Bernhard
82237 Wörthsee (DE)
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| (56) |
Entgegenhaltungen: :
KR-B1- 100 267 288 US-A1- 2009 080 672
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US-A1- 2007 223 728
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausgabe von Musik-Informationen in einem
Fahrzeug.
[0002] Es ist ein Verfahren zur Ausgabe von Musik-Informationen mittels einer Audioeinrichtung
in einem Fahrzeug bekannt, bei dem das Verhalten des Fahrers anhand von Daten eines
oder mehrerer Fahrsysteme und/oder eines oder mehrerer Komfortsysteme des Fahrzeuges
ermittelt wird, und bei dem für verschiedene Verhaltensweisen des Fahrers und/oder
Verkehrssituationen in einer Tabelle jeweils ein Musikstück als MusikInformation hinterlegt
ist. Diese Musikinformation wird bei Vorliegen des jeweiligen Fahrverhaltens und/oder
der jeweiligen Verkehrssituation über die Audioeinrichtung wieder-gegeben.
[0003] Aus
US2009/0080672A1 ist es bekannt ein Verfahren zur Ausgabe von gelagerte Laut-Data in einem Fahrzeug
mittels Lautsprecher im Front- und Heckbereich, bei dem das Position des Gaspedals
und Geschwindigkeit des Autos gemessen wird. Diese Messdata wird benutzt um die Frequenz
und Amplitude des Lautsprechers zu Steuern.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, den Aufmerksamkeitswert der Information
bei der Ausgabe für den Fahrer zu verbessern.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Mittel.
Die Erfindung ist darauf ausgerichtet, die Wiedergabe der Audio-Information abhängig
von der Längsdynamik der Fahrzeugbewegung zu steuern. Bei der Audio-Information kann
es sich wie bei dem bekannten Verfahren um ein Musikstück oder eine Tonsequenz handeln,
die durch einen Tongenerator erzeugt wird.
[0006] Ziel der Erfindung ist es, dem Fahrer eine nicht unmittelbar bemerkbare Hilfestellung
für sein weiteres Verhalten zu geben. Hierzu wird in Abhängigkeit von der Längsdynamik
der Fahrzeugbewegung die Wiedergabecharakteristik des Audioeinrichtung angepasst.
Enthält die Audioeinrichtung einen in Fahrtrichtung vorne und einen in Fahrtrichtung
hinten angeordneten Lautsprecher, wird dieser bei einer Vergrößerung /Verringerung
der Fahrzeuggeschwindigkeit dominant angesteuert. Er kann lauter werden als ohne eine
Längsbeschleunigung bei unveränderter Lautstärke des anderen Lautsprechers oder lauter
werden bei gleichzeitiger Verringerung der Lautstärke des anderen Lautsprechers. In
jedem Fall werden Fahrer und Fahrgast akustisch deutlich auf die besondere Fahrdynamik
aufmerksam gemacht. Diese Information wird intuitiv verstanden, da die örtliche Zuordnung
des dominanten Lautsprechers und der Beschleunigungsrichtung eindeutig ist.
Dasselbe gilt, wenn in Fahrtrichtung vorne und/oder hinten zwei und wie heute vielfach
üblich sogar mehr als zwei Lautsprecher vorhanden sind. Die vorne angeordneten Lautsprecher
werden ggf. gemeinsam stärker angesteuert. Entsprechendes gilt für zwei und mehr rückwärtig
angeordnete Lautsprecher im Falle einer entgegengesetzten Längs-Beschleunigung des
Fahrzeugs.
Wie für eine Längsbeschleunigung beschrieben, kann die Erfindung auch ausgeweitet
werden für den Fall einer Querbeschleunigung des Fahrzeugs. Ein oder mehrere seitlich
im Innern des Fahrzeugs angeordnete Lautsprecher werden bei einer Querbeschleunigung
des Fahrzeugs bevorzugt angesteuert. Auch hier werden Fahrer und Fahrgast akustisch
deutlich auf die besondere Fahrdynamik aufmerksam gemacht.
An Stelle eines konkreten Beschleunigungssensor kann die Information über eine Querbeschleunigung
hinsichtlich Richtung und Stärke auch aus ohnehin bereits vorhandenen Informationen
über eine Kurvenfahrt mit definierter Geschwindigkeit beispielsweise aus den Ausgangssignalen
der Radumdrehungssensoren gewonnen werden, die im Rahmen einer AntiBlockiereinrichtung
zum Einsatz kommen.
Ein Beispiel soll den Grundgedanken der Erfindung verdeutlichen: Angenommen, der Fahrer
befährt bei gutem Wetter erkennbar entspannt eine gemäßigt kurvige Landstraße mit
angemessener und gleichbleibender Geschwindigkeit; die Befindlichkeit des Fahrers
ergibt sich beispielsweise an Hand der Amplituden, der Geschwindigkeit und der Geschwindigkeitsänderungen
seiner Lenkbewegungen: Es wird ein "beschwingtes" Musikstück in gut hörbarer Lautstärke
abgespielt. Entsprechend der kaum wahrnehmbaren Querbeschleunigungsvorgängen des Fahrzeugs
werden auch die seitlichen Lautsprecher nicht oder zumindest kaum wahrnehmbar unterschiedlich
angesteuert.
[0007] Anders verhält es sich bei einer Fahrt, bei der der Fahrer erkennbar hektisch bei
dichtem und stauträchtigem Verkehr unterwegs ist. Seine Lenkbewegungen sind im Gegensatz
zum vorher betrachteten Fall wesentlich unruhiger, wie auch die Fahrzeuggeschwindigkeit
und die Fahrzeugrichtung starken Wechseln unterliegt: Die Wiedergabe des jeweiligen
Musikstücks mit den in Richtung der jeweils auftretenden Beschleunigung angeordneten
Lautsprechern unterliegt ebenfalls starken Wechseln.
[0008] Bei einer starken Erhöhung der Geschwindigkeit ohne Richtungswechsel werden die Hecklautsprecher
lauter, eine anschließende Rechtskurve führt zu einer Lautstärkeerhöhung der seitlich
links angeordneten Lautsprecher; eine anschließende Linkskurve, jeweils wieder ohne
Geschwindigkeitsänderung wird durch lautere Lautsprecher auf der rechten Fahrzeugseite
wahrgenommen, usw.
Linkskuren mit gleichzeitiger Vergrößerung der Geschwindigkeit führt zu lauten Lautsprechern
hintern und rechts, usw.
In allen Fällen dient die Änderung des Orts der dominanten Musikwiedergabe dazu, die
Stimmung des Fahrers im Sinne einer Verbesserung der Fahrperformance. Die Fahrperformance
kann im Sinne einer Verbrauchsoptimierung, einer Dynamikoptimierung oder einer Fahrsicherheitsverbesserung
verändert werden. Verbrauchsoptimierung und Fahrsicherheitsverbesserung werden erzielt,
indem die in Richtung der Beschleunigung liegenden Lautsprecher verstärkt angesteuert
werden. Lautere Lautsprecher hinten führen dazu, das der Fahrer "vom Gas geht", d.h.
die Längsbeschleunigung verringert. Lauter werdende Lautsprecher auf der rechten Fahrzeugseite
führen dazu, dass der Fahrer die Kurvengeschwindigkeit verringert mit der Folge einer
Lautstärkeverringerung auf der rechten Seite. In jedem Fall wird durch die Erfindung
ein Beitrag zur Energieverbrauchsreduzierung und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit
geleistet.
Die Erfindung leistet auch einen Beitrag, das Fahrerlebnis subjektiv wahrnehmbar zu
machen. Der fahrdynamische Eindruck, das subjektive Erleben des Fahrverhaltens, wird
mit einer weiteren Sinneswahrnehmung (Hören) erlebbar. In einem speziellen SPORT-Modus
des Fahrzeugs beispielsweise kann die Fahrfreude erhöht werden, wenn beispielsweise
eine perfekt gefahrene Kurve dem Fahrer durch eine harmonische Verlagerung der Klanginformation
akustisch angenehm wahrnehmbar wird. Parameter für eine perfekt gefahrene Kurve sind
z.B. Bremszeitpunkt, Einlenkverhalten, Kurveneingangsgeschwindigkeit, Kurvenausgangsgeschwindigkeit,
Lenkkorrekturen, Übersteuern, Untersteuern usw. Sind diese Parameter nicht optimal
für die jeweilige Kurven- oder Beschleunigungsfahrt abgestimmt, so werden diese Aspekte
über die Klanginformation für den Fahrer entsprechend negativ erlebbar. Unruhiges
Lenken, Übersteuern/Untersteuern wird hörbar z.B. durch ungleichmäßige, abgehackte
Verlagerung der akustischen Widergabe bei der Kurvenfahrt. Die Klanginformation spiegelt
somit eine subjektive Bewertung des Fahrverhaltens wieder.
1. Verfahren zur Ausgabe von Musik-Informationen in einem Fahrzeug mittels einer Lautsprecher
im Front- und Heckbereich aufweisenden Audioeinrichtung, bei dem das Verhalten des
Fahrzeugs mittels eines auf Längsbeschleunigungen ansprechenden Beschleunigungssensor
ermittelt wird und die Lautsprecher zumindest bevorzugt angesteuert werden, die in
der Richtung der jeweiligen Beschleunigung angeordnet sind.
2. Verfahren zur Ausgabe von Musik-Informationen in einem Fahrzeug mittels einer Lautsprecher
im Front- und Heckbereich aufweisenden Audioeinrichtung, bei dem das Verhalten des
Fahrzeugs mittels eines auf Längsbeschleunigungen ansprechenden Beschleunigungssensor
ermittelt wird und die Lautsprecher zumindest bevorzugt angesteuert werden, die entgegengesetzt
zur Richtung der jeweiligen Beschleunigung angeordnet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei beidseitig im Front- und Heckbereich angeordnete Lautsprechern gemeinsam
zumindest bevorzugt angesteuert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhalten des Fahrzeugs mittels eines auf Querbeschleunigungen ansprechenden
Beschleunigungssensor ermittelt wird und bei der die Lautsprecher zumindest bevorzugt
angesteuert werden, die in der Richtung der jeweiligen Beschleunigung angeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhalten des Fahrzeugs mittels eines auf Querbeschleunigungen ansprechenden
Beschleunigungssensor ermittelt wird und bei der die Lautsprecher zumindest bevorzugt
angesteuert werden, die entgegengesetzt zur Richtung der jeweiligen Beschleunigung
angeordnet sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Umfang der bevorzugten Ansteuerung vom Wert der ermittelten Beschleunigung abhängt.
1. A method for outputting music information in a vehicle by means of an audio device
having loudspeakers in the front and rear region, wherein the behaviour of the vehicle
is determined by means of an acceleration sensor responding to longitudinal accelerations,
and the loudspeakers, which are arranged in the direction of the respective acceleration,
are at least preferably activated.
2. A method for outputting music information in a vehicle by means of an audio device
having loudspeakers in the front and rear region, wherein the behaviour of the vehicle
is determined by means of an acceleration sensor responding to longitudinal accelerations,
and the loudspeakers, which are arranged opposing the direction of the respective
acceleration, are at least preferably activated.
3. A method according to claim 1 or 2, characterised in that two loudspeakers arranged on both sides in the front and rear region are in each
case at least preferably activated together.
4. A method according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the behaviour of the vehicle is determined by means of an acceleration sensor responding
to transverse accelerations and wherein the loudspeakers, which are arranged in the
direction of the respective acceleration, are at least preferably activated.
5. A method according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the behaviour of the vehicle is determined by means of an acceleration sensor responding
to transverse accelerations and wherein the loudspeakers, which are arranged opposing
the direction of the respective acceleration, are at least preferably activated.
6. A method according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the extent of the preferred activation depends on the value of the acceleration determined.
1. Procédé d'émission d'informations musicales dans un véhicule à l'aide d'une installation
audio comportant des haut-parleurs à l'avant et à l'arrière, le comportement du véhicule
étant obtenu par un capteur d'accélération répondant aux accélérations longitudinales,
procédé selon lequel les haut-parleurs correspondant à la direction de l'accélération
sont commandés de manière préférentielle.
2. Procédé d'émission d'informations musicales dans un véhicule à l'aide d'une installation
audio comportant des haut-parleurs à l'avant et à l'arrière, le comportement du véhicule
étant obtenu par un capteur d'accélération répondant aux accélérations longitudinales,
procédé selon lequel les haut-parleurs associés à la direction opposée à la direction
respective sont commandés de façon préférentielle.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
deux haut-parleurs situés des deux côtés de l'avant ou de l'arrière du véhicule sont
commandés en commun de manière préférentielle.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce qu'
on détermine le comportement du véhicule à l'aide d'un capteur d'accélération répondant
aux accélérations transversales et on commande de manière préférentielle les haut-parleurs
associés à la direction respective de l'accélération.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce qu'
on détermine le comportement du véhicule à l'aide d'un capteur d'accélération répondant
aux accélérations transversales et on commande au moins de manière préférentielle
les haut-parleurs associés à la direction opposée à celle de l'accélération respective.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce que
l'amplitude de la commande préférentielle dépend de la valeur déterminée de l'accélération.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente