[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine sogenannte Staubsauger-Turbobürste, also
ein Staubsaugermundstück mit einer durch eine Turbine angetriebenen Bürsten- oder
Borstenwalze für einen Staubsauger, insbesondere einen Staubsauger in einer Ausführung
als Bodenstaubsauger, aber auch für sogenannte Handstaubsauger.
[0002] Turbobürsten sind an sich bekannt und werden zum Beispiel zum Reinigen von Teppichböden
oder dergleichen sowie zum Saugen von Teppichen mit festgetretenem Schmutz im Teppichflor
verwendet. Zum druckschriftlichen Stand der Technik kann insoweit auf die
DE 34 14 862 C2 verwiesen werden, in der ein Staubsaugermundstück mit Saugrohranschluss, Gleitsohle
und rotierender Bürstenwalze beschrieben ist. Die Bürstenwalze wird durch eine radial
angeströmte Turbine angetrieben. Stromabwärts der Turbine ist eine relativ enge, bewegliche
Leitdüse vorgesehen, die den das Mundstück passierenden Saugluft- oder Hauptluftstrom
konzentriert auf das Laufrad oder Turbinenrad lenkt. Bei der Turbine handelt es sich
um einen sogenannten Widerstandsläufer. Weil die Turbine im Hauptluftstrom, also mit
verschmutzter Saugluft, betrieben wird, kann es vorkommen, dass aufgesaugte Schmutzpartikel
den Ansaugkanal mit der Leitdüse verstopfen oder das Laufrad blockieren. Solche Verschmutzungen
müssen dann durch den Benutzer der Turbobürste beseitigt werden, was grundsätzlich
zwar ohne Weiteres möglich ist, aber dennoch als lästig empfunden wird.
[0003] Neben Turbobürsten mit Turbinen, die mit der Saugluft angetrieben werden, sind auch
Turbobürsten bekannt, bei denen die Turbinen als Überdruckturbinen in einem Nebenluftstrom
mit sauberer Umgebungsluft angetrieben werden.
[0004] Nachteilig bei den bisherigen Konzepten ist für eine Turbine im Hauptluftstrom vor
allem ein zumeist reduzierter Wirkungsgrad, der sich daraus ergibt, dass aufgrund
der zu erwartenden Schmutzpartikel im Luftstrom nicht mit den sonst möglichen Spaltmaßen
zwischen Laufrad und Turbinengehäuse gearbeitet werden kann. Außerdem müssen die Schaufelabstände
vergleichsweise groß ausgeführt sein, damit Schmutzpartikel das Laufrad passieren
können. Bekannte Überdruckturbinen, die im Nebenluftstrom mit sauberer Umgebungsluft
betrieben werden, erfordern möglichst geringe Spaltmasse zwischen Laufrad und Turbinengehäuse
um einen ausreichenden Wirkungsgrad zu erzielen. Außerdem ist aufgrund einer im Vergleich
zum Widerstandsläufer deutlich höheren Laufraddrehzahl (typisch Faktor vier) ein aufwändigeres
Umsetzungsgetriebe zur Übertragung der Antriebsleistung auf die Borstenwalze erforderlich.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine weitere Ausführungsform einer Turbobürste
anzugeben, insbesondere eine Ausführungsform einer Turbobürste mit einer verbesserten
Effizienz der in der Turbobürste eingesetzten Turbine.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Staubsauger-Turbobürste mit den Merkmalen des Anspruchs
1 oder einem Staubsauger mit einer solchen Staubsauger-Turbobürste gelöst. Dabei ist
für die Staubsauger-Turbobürste vorgesehen, dass die Turbine im Nebenluftstrom angeordnet
und als Gleichdruckturbine ausgeführt ist.
[0007] Die Anordnung der Turbine im Nebenluftkanal und damit im sich im Betrieb ergebenden
Nebenluftstrom verhindert Schmutzeintrag wie er bei einer Anordnung im Hauptluftstrom
unvermeidlich ist. Bei der Ausführung als Gleichdruckturbine, weist die Umgebungsluft
als Arbeitsmedium vor und nach dem Laufrad den gleichen statischen Druck auf. Zum
Antrieb des Laufrads wird demnach ausschließlich die umgewandelte Bewegungsenergie,
der dynamische Druck, der eingesaugten Umgebungsluft genutzt. Eine Gleichdruckturbine
hat einen Reaktionsgrad von Null, während Überdruckturbinen einen Reaktionsgrad größer
Null haben.
[0008] Der Vorteil einer Gleichdruckturbine besteht wegen der fehlenden Druckdifferenz vor
und nach dem Laufrad vor allem in der Möglichkeit der weniger genauen Abdichtung zwischen
den Schaufeln des Laufrads und dem Turbinengehäuse. Dies vereinfacht die Fertigung
und erlaubt eine Herstellung der Einzelkomponenten mit weniger strengen Toleranzen.
Weiterhin liegt ein Drehzahlniveau einer Gleichdruckturbine bei gleicher Leistungsabgabe
um etwa ein Drittel unter dem Drehzahlniveau einer Überdruckturbine. Dadurch ergibt
sich entweder eine geringere Geräuschentwicklung im Betrieb oder eine Möglichkeit
zur Fertigungsvereinfachung gegenüber einer Überdruckturbine, weil weniger Augenmerk
auf geräuschreduzierende Maßnahmen oder Materialen gerichtet werden muss. Dies führt
zu einer leichter und kostengünstiger herzustellenden Turbine oder einer Einheit aus
Turbine und einem damit kombinierten Getriebe, denn auch für das Getriebe resultiert
zunächst die geringere Drehzahl in einer verminderten Geräuschentwicklung. Schließlich
gibt bei gleichem Massenstrom und gleichem Turbinendurchmesser eine Gleichdruckturbine
doppelt so viel Leistung ab wie eine Überdruckturbine mit einem Reaktionsgrad von
0,5.
[0009] Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei verwendete
Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstands des Hauptanspruchs
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruchs hin. Sie können auch selbständige
Erfindungen enthalten, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Ansprüche
unabhängige Gestaltung aufweisen und sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung
eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für deren Merkmale zu verstehen. Des
Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung
eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige
Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
[0010] In einer Ausführungsform ist die Turbine als axial angeströmte Gleichdruckturbine
ausgeführt. Dies erlaubt einfache Verhältnisse beim Einpassen in einen Nebenluftkanal,
durch den der Nebenluftstrom angesaugt wird. Das Turbinengehäuse kann mit seiner runden
Außenkontur in einen ebenfalls runden Abschnitt des Nebenluftkanals eingepasst werden,
so dass kantenfreie oder zumindest weitgehend kantenfreie Übergänge zwischen dem Nebenluftkanal
und dem Turbinengehäuse und weiter zwischen dem Turbinengehäuse und dem stromaufwärts
anschließenden Teil des Nebenluftkanals möglich werden. Zudem ist anders als bei radial
angeströmten Turbinen, die eine rechteckige oder quadratische Anströmfläche benötigen,
auch eine kantenfreie Gestaltung des Luftkanals selbst möglich, weil zum Beispiel
keine Übergange zwischen einem eckigen Abschnitt zur Aufnahme der Turbine und einem
daran anschließenden evtl. anders gestalteten Abschnitt erforderlich sind.
[0011] In einer besonderen Ausführungsform weist die Staubsauger-Turbobürste ein der Turbine
nachgeordnetes zweistufiges Getriebe, insbesondere in einer Ausführungsform als Riemengetriebe,
zum Antrieb der Borstenwalze auf. Das Getriebe erlaubt eine hohe Drehzahl der Borstenwalze
mit einer niedrigeren Drehzahl der Turbine als bei einem Direktantrieb der Borstenwalze.
Mit einem zweistufigen Getriebe kann die bauartbedingte, im Vergleich zu einer Überdruckturbine
geringere Drehzahl einer Gleichdruckturbine kompensiert oder mehr als kompensiert
werden. Eine Ausführung als Riemengetriebe erlaubt bei den sich im Betrieb ergebenden
Drehzahlen eine weitgehende Vermeidung von Laufgeräuschen.
[0012] Wenn bei der Turbobürste eine mit einem Laufrad der Turbine drehfest kombinierte
Turbinenwelle von einem Wellengehäuse, insbesondere einem einstückigen Wellengehäuse,
umgeben ist, fungiert das Wellengehäuse im Bereich eines Übergangs zum Laufrad als
Turbulenzen verhinderndes oder reduzierendes Leitelement für die einströmende Umgebungsluft
und im Bereich der Turbinenwelle als Ummantelung der Turbinenwelle und zur Aufnahme
von Lagerelementen zur Halterung der Turbinenwelle. Wenn das Wellengehäuse im Bereich
des Übergangs zum Laufrad auf den kompletten Durchmesser des Laufrades aufgeweitet
ist und zum Anströmen des Laufrads Öffnungen aufweist, fungiert dieser Teil des Wellengehäuses
zudem als Leitstufe für das Laufrad. Wenn eine solche Leitstufe Teil des Wellengehäuses
ist, insbesondere einstückig mit dem restlichen Wellengehäuse verbunden ist, ergeben
sich einfache Verhältnisse für die Fertigung des Wellengehäuses und wegen des dann
möglichen kantenfreien Übergangs günstige Voraussetzungen für eine laminare, turbulenzenfreie
oder turbulenzenarme Umströmung des Wellengehäuses und zwar von der Ummantelung der
Turbinenwelle über ein Leitelement, das die einströmende Umgebungsluft weg von der
im Zentrum des Nebenluftkanals angeordneten Turbinenwelle und hin zu den Schaufeln
des Laufrades lenkt, bis zur Leitstufe.
[0013] In einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Staubsauger-Turbobürste
ein das Getriebe umgebendes Getriebegehäuse mit einer Turbinenwellenöffnung und einer
Abtriebsriemenöffnung sowie Mitteln zur Kombination mit dem Wellengehäuse aufweist.
Das Getriebegehäuse kapselt auch das Getriebe, so dass im Nebenluftstrom oder im Bereich
des Nebenluftstroms ein wesentlicher Anteil der beweglichen Komponenten, abgesehen
selbstverständlich von dem Turbinenrad, gekapselt sind, so dass einerseits Verschmutzungen
aber andererseits auch Turbulenzen auslösende und damit den Wirkungsgrad der Turbine
verringernde Luftverwirbelungen vermieden oder reduziert werden.
[0014] In umfangreichen Untersuchungen hat sich ergeben, dass sich besonders günstige Strömungsverhältnisse
und damit ein besonders guter Wirkungsgrad erreichen lässt, wenn in der Leitstufe
vorgesehene Leitelemente und als Turbinenschaufeln fungierende Zapfen am Laufrad eine
bestimmte Geometrie aufweisen. Danach ist für die in der Leitstufe gebildeten Leitelemente
im Querschnitt eine in Anströmrichtung zunächst kreisbogenförmigen und danach geraden
Kontur vorgesehen. Am Laufrad sind entlang von dessen Umfangslinie gleichmäßig verteilten,
aerodynamisch geformten Zapfen vorgesehe, wobei die aerodynamische Form sich durch
eine beidseitig parabelförmig begrenzte Querschnittsfläche auszeichnet.
[0015] In einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass bei der beidseitig parabelförmig
begrenzten Querschnittsfläche der Zapfen des Laufrads an einer in Rotationsrichtung
unteren Seitenfläche durch einen weiteren Parabelbogen und einer in Rotationsrichtung
oberen Seitenfläche durch einen engeren Parabelbogen begrenzt ist. Eine solche Geometrie
macht jeden Zapfen zu einer aerodynamischen Fläche nach Art eines Tragflächenprofils
und verbessert damit den Wirkungsgrad der Turbine.
[0016] Wenn bei der Staubsauger-Turbobürste mit einem Gehäuse und einem darin gebildeten
Hauptluft- und Nebenluftkanal die Turbine im Nebenluftkanal angeordnet ist und der
Hauptluftkanal mittig im Gehäuse sowie der Nebenluftkanal seitlich neben dem Hauptluftkanal
angeordnet sind, ist eine Konzentration der Saugleistung auf den Hauptluftkanal gewährleistet.
Nur ein Teil der Saugleistung führt zum Ansaugen von Umgebungsluft über den Nebenluftkanal.
Damit ergibt sich ein Optimum von einerseits hoher Saugleistung über den Hauptluftkanal
und hoher Turbinenleistung zum Antrieb der Borstenwalze.
[0017] Für ein Gehäuse der Staubsauger-Turbobürste kommt in Betracht, dass dieses zum einen
eine Unterschale und mit der Unterschale verbundene Wandungen des Haupt- und Nebenluftkanals,
insbesondere mit der Unterschale einstückig verbundene Wandungen, und zum anderen
eine Zwischenschale zur Abdeckung des Haupt- und Nebenluftkanals in der Unterschale
aufweist. Dies führt zu konstruktiv einfachen Verhältnissen. Die Unterschale oder
die Unterschale mit damit einstückig verbundenen Kanalwandungen kann in einem Fertigungsschritt,
zum Beispiel als Spritzgussteil, hergestellt werden. Gleiches gilt für die Zwischenschale.
Nach dem Anbringen zumindest der Turbine im Nebenluftkanal oder im Bereich eines Einströmbereichs
des Nebenluftkanals kann die Zwischenschale in einem einfachen Montageschritt mit
der Unterschale kombiniert werden.
[0018] In einer besonderen Ausführungsform weist das Gehäuse der Staubsauger-Turbobürste
eine Deckschale auf, in der zumindest eine Zuluftöffnung oder Zuluftöffnungen für
die Turbine gebildet sind. Durch die Anordnung der Zuluftöffnungen in der Deckschale,
also entfernt von der zu saugenden Oberfläche wird zum einen vermieden, dass mit dem
Nebenluftstrom Schmutzpartikel aufgenommen werden, die den Betrieb der Turbine beeinträchtigen
können, und zum anderen erreicht, dass sich beim Abheben der Staubsauger-Turbobürste
vom Boden kein störendes Aufheulen aufgrund der mit dem Abheben einhergehenden plötzlichen
Änderung der Strömungswege ergibt.
[0019] Wenn die Zuluftöffnungen beidseitig vom Hauptluftkanal in der Deckschale gebildet
sind, insbesondere symmetrisch verteilt, ergibt sich für den Wesentlichen, beim Betrieb
sichtbaren Teil des Gehäuses ein ansprechendes Äußeres, bei dem die Zuluftöffnung
oder eine Gruppe von Zuluftöffnungen in das Design des Gehäuses oder dessen Deckschale
einbezogen werden können.
[0020] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0021] Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen.
Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Abänderungen oder
Modifikationen möglich, insbesondere solche, die z. B. durch Kombination oder Abwandlung
von einzelnen, in Verbindung mit den in der allgemeinen Beschreibung, des oder jedes
Ausführungsbeispiels sowie den Ansprüchen beschriebenen und in den Zeichnungen enthaltenen
Merkmalen oder daraus ersichtlichen Verfahrensschritten für den Fachmann im Hinblick
auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem
neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten oder Verfahrensschrittfolgen führen.
[0022] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Staubsauger-Turbobürste mit geöffnetem Gehäuse,
- Fig. 2
- eine Turbine der Staubsauger-Turbobürste in perspektivischer, teilweise geschnittener
Darstellung,
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung der Turbine aus Fig. 2,
- Fig. 4
- Details der Turbine als Schnitt durch deren Laufrad und eine vorgelagerte Leitstufe,
- Fig. 5
- die Staubsauger-Turbobürste aus Fig. 1 mit im Gehäuse angebrachter Zwischenschale
und
- Fig. 6
- die Staubsauger-Turbobürste aus Fig. 1 oder Fig. 2 mit geschlossenem Gehäuse.
[0023] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung jedoch schematisch vereinfacht eine
insgesamt mit 10 bezeichnete Staubsauger-Turbobürste mit geöffnetem Gehäuse 12. Das
Gehäuse 12 umfasst eine Unterschale 14 und eine erst in den nachfolgenden Figuren
sichtbare Zwischenschale 16 und Deckschale 18.
[0024] Im Gehäuse 12, nämlich in der dargestellten Ausführungsform in der Unterschale 14,
sind ein Hauptluftkanal 20 und ein Nebenluftkanal 22 gebildet. Im Nebenluftkanal 22
und damit im sich dort im Betrieb der Staubsauger-Turbobürste 10 ergebenden Nebenluftstrom
ist eine Turbine 24 angeordnet, die als axial angeströmte Gleichdruckturbine ausgeführt
ist. Der Turbine 24 nachgeordnet und von der Turbine 24 angetrieben befindet sich
ein Getriebe, in der dargestellten Ausführungsform ein zweistufiges Riemengetriebe
26. Das Riemengetriebe 26 ist seinerseits in an sich bekannter Art zum Antrieb einer
Borstenwalze 28 der Staubsauger-Turbobürste 10 vorgesehen. In der Darstellung erkennt
man den insoweit vorgesehenen Antriebsriemen 30. In der Darstellung ist tatsächlich
das Riemengetriebe 26 nicht erkennbar sondern nur ein dieses umgebendes Getriebegehäuse.
Hier und im Folgenden werden das Getriebe und das Getriebegehäuse mit der gleichen
Bezugsziffer 26 bezeichnet. Das Getriebegehäuse weist zum Austritt des Antriebsriemens
30 eine Antriebsriemenöffnung und zur Kombination mit der Turbine 24 eine Turbinenwellenöffnung
(nicht sichtbar) auf.
[0025] Der Hauptluftkanal 20 ist mittig im Gehäuse 12 angeordnet. Der Nebenluftkanal 22
befindet sich seitlich neben dem Hauptluftkanal 20. Haupt- und Nebenluftkanal 20,
22 öffnen sich zu einem Saugrohranschluss 32, mit dem in an sich bekannter Art und
Weise zum Beispiel ein nicht dargestellter Staubsaugerschlauch (Saugrohr) kombinierbar
ist, so dass der vom Staubsaugergebläse (ebenfalls nicht dargestellt) erzeugte Saugluftstrom
einen Hauptluftstrom durch den Hauptluftkanal 20 und einen Nebenluftstrom durch den
Nebenluftkanal 22 erzeugt. Der Haupt- und der Nebenluftkanal 20, 22 sind durch in
der Unterschale 14 gebildete oder mit der Unterschale 14 kombinierbare Wandungen 34
gebildet. Fig. 2 zeigt weitere Details der Turbine 24, auf deren Beschreibung und
Erwähnung im Zusammenhang mit Fig. 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet
wurde. Die Turbine 24 ist teilweise geschnitten und in perspektivischer Darstellung
gezeigt. Bei der Turbine 24 handelt es sich um eine axial angeströmte Gleichdruckturbine,
die im Folgenden kurz nur als Turbine 24 bezeichnet wird. Die Turbine umfasst in an
sich bekannter Art und Weise ein Turbinengehäuse 36, ein Laufrad 38 und eine mit dem
Laufrad 38 drehfest verbundene Turbinenwelle 40. Die Turbinenwelle 40 wird von einem
Lagergehäuse 42 umgeben, das sich ausgehend von einem Abschnitt im Bereich der Welle
kantenfrei auf einer dem Laufrad 38 zugewandten Seite aufweitet und so einen Übergang
44 bildet. Im Innern des Lagergehäuses 42 befinden sich Lagerelemente 46, so dass
Turbinenwelle 40 und Lagerelemente 46 im Betrieb vor Verschmutzungen geschützt sind.
Zudem wird auf diese Weise die Anbringung der Turbine 24 in der Unterschale 14 (Fig.
1) des Gehäuse 10 erleichtert. Eine solche Anbringung kann sich nämlich darauf beschränken,
dass die Turbine 24 mit ihrem Turbinengehäuse 36 in eine dafür vorgesehene und in
der Unterschale 14 in Nebenluftkanal 22 gebildete Ausnehmung eingesetzt wird, welche
die Turbine 24 in Strömungsrichtung fixiert. Mit dem Anbringen der Zwischenschale
16 (Fig. 5) wird die Turbine 24 im Nebenluftkanal 22 insgesamt arretiert.
[0026] Auf der dem Laufrad 38 abgewandten Seite weist das Lagergehäuse 42 Mittel zum Kombinieren
mit einem Gehäuse des Getriebes 26 auf, nämlich in der dargestellten Ausführungsform
einen Dichtungsbereich 48. Die Turbinenwelle 40 endet auf der dem Getriebe 26 zugewandten
Seite in einer Riemenscheibe 50. Hier weist das Getriebe 26 umgebende Getriebegehäuse
(in den Darstellungen nicht sichtbar) eine Turbinenwellenöffnung auf, in welche die
Riemenscheibe 50 hineinragt. Weiter weist das Getriebegehäuse Mittel zur Kombination
mit dem Lagergehäuse 42 auf, nämlich zum Beispiel eine Dichtung, die die Turbinenwellenöffnung
zusammen mit dem Dichtungsbereich 48 des Lagergehäuses 42 verschließt, insbesondere
staubdicht verschließt.
[0027] Auf der dem Laufrad 38 zugewandten Seite ist hinter dem Übergang 44 an das Lagergehäuse
42 das Turbinengehäuse 36 mit einem ersten Teil 51 einer Leitstufe einstückig angeformt
oder mit diesem lösbar kombiniert. Ein zweiter Teil 52 der Leitstufe 53 ist auf den
Übergang 44 aufgesetzt. Leitstufe 53 und Laufrad 38 werden anhand von Fig. 4 näher
erläutert. Zuvor zeigt Fig. 3 noch eine teilweise geschnittene Explosionsdarstellung
der Turbine gemäß Fig. 2.
[0028] Fig. 4 zeigt schematisch vereinfacht einen Ausschnitt aus einem tangentialen Schnitt
durch das Laufrad 38 und die Leitstufe 53. Der aufwärts weisende Blockpfeil verdeutlicht
die sich im Betrieb ergebende Anströmrichtung mit Umgebungsluft/Nebenluft. Erkennbar
ist, dass die Leitstufe eine Mehrzahl von Leitflächen 54 und das Laufrad eine Mehrzahl
von als Turbinenschaufeln fungierende Zapfen 56 aufweist. Zapfen 56 und Leitflächen
54 sind, wie sich besser anhand der Darstellung in Fig. 2 oder Fig. 3 erkennen lässt,
gleichmäßig über den Umfang des Laufrads 38 bzw. der Leitstufe 53 verteilt. Die Geometrie
der Leitflächen 54 ist derart, dass diese zunächst kreisbogenförmig und danach gerade
die anströmende Umgebungsluft zum Laufrad 38 leiten. Die Zapfen 56 sind aerodynamisch
geformt, wobei die aerodynamische Form sich durch eine beidseitig parabelförmig begrenzte
Querschnittsfläche auszeichnet. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die beidseitig
parabelförmig begrenzten Querschnittsfläche jedes Zapfens 56 durch eine in Rotationsrichtung
(durch den nach rechts weisenden, einfachen Pfeil verdeutlicht) obere Seitenfläche
58 und eine daran anschließende untere Seitenfläche 60 begrenzt. Die obere Seitenfläche
58 bildet einen ersten Parabelbogen. Die untere Seitenfläche 60 bildet einen im Vergleich
zum ersten Parabelbogen unterschiedlich geformten zweiten Parabelbogen, wobei der
erste Parabelbogen enger als der zweite Parabelbogen ist. Anders ausgedrückt ist der
untere, zweite Parabelbogen weiter als der obere, erste Parabelbogen. Diese Geometrie
ist eine Möglichkeit zur Realisierung einer Querschnittsfläche der Zapfen 56, die
diese insgesamt zu einer aerodynamisch wirksamen Geometrie nach Art eines Tragflächenprofils
macht.
[0029] Fig. 5 zeigt in gleicher Perspektive die Staubsauger-Turbobürste 10 aus Fig. 1. Im
Gegensatz zu der in Fig. 1 gezeigten Situation ist in der Unterschale 14 jetzt die
Zwischenschale 16 angebracht. Diese schließt mit den Wandungen 34 (in Fig. 5 nicht
mehr sichtbar; vgl. Fig. 1) den Haupt- und Nebenluftkanal 20, 22 (in Fig. 5 nicht
mehr sichtbar; vgl. Fig. 1) oben ab. Des Weiteren erkennt man, dass der Antriebsriemen
30 (in Fig. 5 nicht mehr sichtbar; vgl. Fig. 1) durch eine mit dem Getriebegehäuse
kombinierte Abdeckung geschützt ist. Von der Turbine 24 sind im dargestellten, im
Nebenluftkanal 22 eingebauten Zustand noch deren Leitstufe 53 (Fig. 2) und die Turbinenwelle
40 erkennbar. Weiterhin erkennt man, das sich der Nebenluftkanal 22 mit seinen Wandungen
und der Zwischenschale 16 trichterförmig aufweitet und so einen Einströmbereich für
die Turbine 24 bildet. Mit der Zwischenschale 16 ist der Nebenluftkanal 22 an das
innere Volumen des Gehäuses 12 angekoppelt, so dass als Nebenluft in das Gehäuse 12
einströmende Umgebungsluft angesaugt wird.
[0030] Fig. 6 zeigt schließlich eine Staubsauger-Turbobürste 10 mit einem mit einer angebrachten
Deckschale 18 verschlossen Gehäuse 12. In der Deckschale 18 sind Zuluftöffnungen 62
in Form von hier zwei symmetrisch verteilten Gruppen von Zuluftöffnungen 62 gebildet.
Über die Zuluftöffnungen gelangt Umgebungsluft in das Innere des Gehäuses 12. Wie
oben bereits erläutert, ist der Nebenluftkanal 22 an das Innenvolumen des Gehäuses
12 gekoppelt, so dass bei eingeschaltetem Staubsaugergebläse und sich damit ergebendem
Saugluftstrom durch die Zuluftöffnungen 62 Umgebungsluft für den Nebenluftstrom angesaugt
wird.
[0031] Zusammenfassend lassen sich einzelne Aspekte der vorgeschlagenen Neuerung damit wie
folgt herausstellen: Es wird eine Staubsauger-Turbobürste für einen Staubsauger angegeben,
die zum Antrieb einer Borstenwalze 28 eine Turbine 24 aufweist, wobei die Turbine
24 in einem Nebenluftkanal 22 und damit im Betrieb in einem Nebenluftstrom angeordnet
und als Gleichdruckturbine, insbesondere als axial angeströmte Gleichdruckturbine
ausgeführt ist. Insgesamt betrifft die Erfindung oder Ausgestaltungen davon auch einen
Staubsauger mit einer Staubsauger-Turbobürste wie hier beschrieben.
1. Staubsauger-Turbobürste (10) mit einer Turbine im Nebenluftstrom,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Turbine (24) als Gleichdruckturbine ausgeführt ist.
2. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 1, wobei die Turbine (24) als axial angeströmte
Gleichdruckturbine ausgeführt ist.
3. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 1 oder 2, mit einem der Turbine (24) nachgeordneten
zweistufigen Riemengetriebe (26).
4. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 3, mit einer mit einem Laufrad (36) der Turbine
(24) drehfest kombinierten Turbinenwelle (40) und einem die Turbinenwelle (40) umgebenden
Lagergehäuse (42), das im Bereich des Laufrads (36) als Übergang (44) und/oder Leitstufe
(51) und im Bereich der Turbinenwelle (40) als Ummantelung der Turbinenwelle (40)
und zur Aufnahme von Lagerelementen (46) zur Halterung der Turbinenwelle (40) fungiert.
5. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 4, mit einem das Getriebe (26) umgebenden Getriebegehäuse
mit einer Turbinenwellenöffnung und einer Abtriebsriemenöffnung sowie Mitteln zur
Kombination mit dem Lagergehäuse (42).
6. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 4 oder 5, mit in der Leitstufe (53) gebildeten,
im Querschnitt in Anströmrichtung zunächst kreisbogenförmigen und danach geraden Leitflächen
(54), und an einem Laufrad (38) der Turbine (24) entlang von dessen Umfangslinie gleichmäßig
verteilten, aerodynamisch geformten Zapfen (56), wobei die aerodynamische Form sich
durch eine beidseitig parabelförmig begrenzte Querschnittsfläche auszeichnet.
7. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 6, wobei bei der beidseitig parabelförmig begrenzten
Querschnittsfläche der Zapfen (56) des Laufrads (38) eine in Rotationsrichtung untere
Seitenfläche (60) durch einen weiteren Parabelbogen und eine in Rotationsrichtung
obere Seitenfläche (58) durch einen engeren Parabelbogen begrenzt ist.
8. Staubsauger-Turbobürste nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem Gehäuse
(12) und einem darin gebildeten Hauptluft- und Nebenluftkanal (20, 22), wobei die
Turbine (24) im Nebenluftkanal (22) angeordnet ist und der Hauptluftkanal (20) mittig
im Gehäuse (12) sowie der Nebenluftkanal (22) seitlich neben dem Hauptluftkanal (20)
angeordnet sind.
9. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 8, mit einer Unterschale (14) als Teil des Gehäuses
(12), mit der Unterschale (14) verbundenen Wandungen (34) des Haupt- und Nebenluftkanals
(20, 22), und einer Zwischenschale (16) zur Abdeckung des Haupt- und Nebenluftkanals
(20, 22) in der Unterschale (14).
10. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 8 oder 9, mit einer Deckschale (18) als Teil
des Gehäuses (12) und darin gebildeten Zuluftöffnungen (62) für die Turbine (24).
11. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 8, 9 oder 10, mit beidseitig vom Hauptluftkanal
(20) in der Deckschale (18) gebildeten Zuluftöffnungen (62).
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Staubsauger-Turbobürste (10) mit einer Turbine (24) im Nebenluftstrom, welche als
Gleichdruckturbine ausgeführt ist,
gekennzeichnet durch
• ihre Ausführung als axial angeströmte Gleichdruckturbine
• ihre Ausstattung mit einer mit einem Laufrad (36) der Turbine (24) drehfest kombinierten
Turbinenwelle (40) und einem die Turbinenwelle (40) umgebenden Lagergehäuse (42),
das (42) im Bereich des Laufrads (36) als Übergang (44) und/oder Leitstufe (51) und
im Bereich der Turbinenwelle (40) als Ummantelung der Turbinenwelle (40) und zur Aufnahme
von Lagerelementen (46) zur Halterung der Turbinenwelle (40) fungiert,
und
• ihre Ausstattung mit in der Leitstufe (53) gebildeten, im Querschnitt in Anströmrichtung
zunächst kreisbogenförmigen und danach geraden Leitflächen (54), und an einem Laufrad
(38) der Turbine (24) entlang von dessen Umfangslinie gleichmäßig verteilten, aerodynamisch
geformten Zapfen (56), wobei die aerodynamische Form sich durch eine beidseitig parabelförmig begrenzte Querschnittsfläche auszeichnet.
2. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 1, mit einem der Turbine (24) nachgeordneten
zweistufigen Riemengetriebe (26).
3. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 2, mit einem das Getriebe (26) umgebenden Getriebegehäuse
mit einer Turbinenwellenöffnung und einer Abtriebsriemenöffnung sowie Mitteln zur
Kombination mit dem Lagergehäuse (42).
4. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 3, wobei bei der beidseitig parabelförmig begrenzten
Querschnittsfläche der Zapfen (56) des Laufrads (38) eine in Rotationsrichtung untere
Seitenfläche (60) durch einen weiteren Parabelbogen und eine in Rotationsrichtung
obere Seitenfläche (58) durch einen engeren Parabelbogen begrenzt ist.
5. Staubsauger-Turbobürste nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem Gehäuse
(12) und einem darin gebildeten Hauptluft- und Nebenluftkanal (20, 22), wobei die
Turbine (24) im Nebenluftkanal (22) angeordnet ist und der Hauptluftkanal (20) mittig
im Gehäuse (12) sowie der Nebenluftkanal (22) seitlich neben dem Hauptluftkanal (20)
angeordnet sind.
6. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 5, mit einer Unterschale (14) als Teil des
Gehäuses (12), mit der Unterschale (14) verbundenen Wandungen (34) des Haupt- und
Nebenluftkanals (20, 22), und einer Zwischenschale (16) zur Abdeckung des Haupt- und
Nebenluftkanals (20, 22) in der Unterschale (14).
7. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 5 oder 6, mit einer Deckschale (18) als Teil
des Gehäuses (12) und darin gebildeten Zuluftöffnungen (62) für die Turbine (24).
8. Staubsauger-Turbobürste nach Anspruch 5, 6 oder 7, mit beidseitig vom Hauptluftkanal
(20) in der Deckschale (18) gebildeten Zuluftöffnungen (62).