[0001] Die Erfindung betrifft eine Formscheibe zum Verarbeiten von Lebensmittelprodukten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Schneidvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen
Formscheibe.
[0002] Aus der Fleischindustrie sind Formscheiben bekannt, die zum Herstellen von gehackten
Lebensmitteln, insbesondere Hackfleisch, verwendet werden. Die Formscheiben weisen
hierzu eine Vielzahl von Durchgangslöchern auf, durch welche die Lebensmittel hindurchgedrückt
werden. Benachbart zu der Formscheibe befindet sich ein rotierendes Messer, das die
Lebensmittel zerkleinert und hierzu mit den Durchgangslöchern zusammenwirkt.
[0003] Das Patent
RU 2 184 613 T2 zeigt eine runde Lochscheibe zum Wolfen mit einer Vielzahl von Durchgangslöchern,
die über die gesamte Formscheibenfläche in konzentrischer Anordnung angeordnet sind.
Darüber hinaus verfügt die Formscheibe zwei Sacklöcher zum Zwischenspeichern der zu
verarbeitenden Fleischmasse.
[0004] In
DE 201 01 396 U1 ist eine Wolfscheibe offenbart, bei der eine Vielzahl von Löchern auf einer Stirnfläche
der Wolfscheibe ausschließlich innerhalb eines Lochteilbereichs auf der Scheibenfläche
angeordnet sind.
[0005] Das Einsatzgebiet der Formscheibe unterscheidet sich von demjenigen der Lochscheibe
zum Wolfen dadurch, dass das geförderte Produkt nur noch portioniert, geformt und
ggf. homogenisiert wird, nicht aber zerkleinert. Zudem sind die "Zerkleinerungslöcher"
bei Wolfscheiben in der Regel über die gesamte Fläche der Scheibe verteilt.
[0006] Beide Wolfscheiben haben den Nachteil, dass ein drauf rotierendes Messer außerhalb
der Löcher vollständig auf der Scheibenfläche aufliegt. Dies führt zur Reibung des
Messers an der Formscheibe und dadurch zum Verschleiß. Das Messer stumpft schneller
ab und muss öfters nachgeschliffen werden.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Formscheibe aufzuzeigen, mittels derer der
Verschleiß eines mit dieser Formscheibe zusammenwirkenden Schneideinrichtung verringerbar
ist.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst mittels einer Formscheibe der eingangs genannten Art, bei
der eine Vertiefung außermittig in der Seitenfläche ausgebildet ist.
[0009] Die erfindungsgemäße Formscheibe verringert vorteilhafterweise die Reibung zwischen
einer Schneideinrichtung und der Formscheibe im Bereich der Vertiefung. Eine Schneideinrichtung
ist im Bereich der Vertiefung berührungsfrei an der Seitenfläche bewegbar. Die Vertiefung
verläuft entlang der Bewegungsbahn einer Schneideinrichtung. Die Vertiefung nimmt
einen Teilbereich auf der Seitenfläche der Formscheibe ein, der sich nicht mit dem
Mittelpunkt der Formscheibe überschneidet.
[0010] Vorteilhaft ist dabei eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formscheibe, bei
der die Vertiefung länglich ausgebildet ist. Die Vertiefung weist in dieser Ausführungsform
unterschiedlich lange Seitenlängen auf. Die längliche Form der Vertiefung ermöglicht
eine besonders gute Anpassbarkeit der Vertiefung an die Bewegungsbahn der Schneide
einer Schneideinrichtung. Eine länglich ausgebildete Vertiefung ist in der Formgebung
besonders variabel und ermöglicht einen möglichst großen Bereich der Seitenfläche
als eine Vertiefung auszubilden.
[0011] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formscheibe, bei
welcher die Formscheibe kreisförmig und die Vertiefung kreisbogenförmig ausgebildet
ist. Bei kreisförmigen Formscheiben erreicht die kreisbogenförmige Vertiefung eine
besonders gute Anpassbarkeit der Vertiefung zum Verringern der Reibfläche zwischen
der Formscheibe und einer rotierenden Schneideinrichtung.
[0012] Eine weiterbildende vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formscheibe
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung konzentrisch zur Formscheibe angeordnet
ist. Es wird hierdurch erreicht, dass stets ein gleichbleibender Bereich einer um
die Mittelachse der Formscheibe rotierenden Schneideinrichtung an der Seitenfläche
der Formscheibe berührungsarm bewegbar ist.
[0013] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formscheibe ist mit einer Vertiefung
ausgebildet, die zu dem die Löcher aufweisenden Teilbereich benachbart ist, und erreicht
auf diese Weise, die Reibungsflächen einer Schneideinrichtung im Bereich zwischen
der Vertiefung und dem Teilbereich zu minimieren. Der Abstand zwischen der Vertiefung
und dem Teilbereich ist nach dieser Ausführungsform möglichst klein bemessen.
[0014] Vorteilhaft ist auch eine erfindungsgemäße Ausführungsform der Formscheibe, bei der
die Breite des Teilbereichs kleiner oder gleich der Breite der Vertiefung ist. Auf
diese Weise wird sichergestellt, dass ein schneidwirksamer Teil bzw. Abschnitt einer
Schneideinrichtung, der mit den Löchern in dem Teilbereich zum Verarbeiten der Lebensmittelprodukte
zusammenwirkt, im Bereich der Vertiefung keinem Verschließ unterliegt.
[0015] Es ist weiterhin bevorzugt, die erfindungsgemäße Formscheibe so auszuführen, dass
mindestens ein zu dem Teilbereich benachbarter Flächenabschnitt der Vertiefung als
stufenlose Übergangsfläche zur Seitenfläche ausgebildet ist. Diese Übergangsfläche
verhindert einen abrupten Übergang zwischen der Vertiefung und der Seitenfläche der
Formscheibe. Ein Aufschlagen einer Schneideinrichtung auf eine Kante der Vertiefung
wird auf diese Weise weitestgehend verhindert.
[0016] Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formscheibe, bei
der die Seitenfläche am Randbereich keine Vertiefung aufweist und auf diese Weise
einer Schneideinrichtung eine Auflagefläche bietet. Dieser Randbereich ist üblicherweise
so dimensioniert, dass nur ein nicht schneidwirksamer Teil einer Schneideinrichtung
darauf aufliegt.
[0017] Auch ist es vorteilhaft , wenn der die Löcher aufweisende Teilbereich im Wesentlichen
kreisbogenförmig ist. Auf diese Weise ist die Formscheibe für eine rotierende Schneideinrichtung
besonders verschleißschonend auslegbar.
[0018] Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formscheibe, bei
dem die Löcher in mehreren benachbarten Gruppen innerhalb des Teilabschnitts angeordnet
sind. Auf diese Weise ist eine variable Gestaltung des Teilbereichs möglich. Ferner
sind unterschiedliche Portionierungen der Lebensmittelprodukte erreichbar.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formscheibe ist dadurch
gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen dem Radius der Formscheibe und der Breite
der Vertiefung in radialer Richtung im Bereich von 1,25:1 - 2,75:1 und bevorzugt in
einem Bereich von 1,75:1 zu 2,5:1 liegt. Die Ausführungsform erlaubt eine besonders
vorteilhafte Dimensionierung der Vertiefung und der Auflageflächen für eine Schneideinrichtung.
[0020] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Verarbeiten
von Lebensmittelprodukten, enthaltend eine Formscheibe nach einem der vorstehenden
Ausführungsformen oder nach einem der Ansprüche 1-11, und eine Schneideinrichtung,
welche an der axialen Seitenfläche der Formscheibe anliegend angeordnet ist und relativ
zu dieser bewegbar ist.
[0021] Die Schneidvorrichtung nach dem zweiten Aspekt der Erfindung erlaubt aufgrund des
geringeren Verschleißes der Schneideinrichtung an der Formscheibe eine Erhöhung der
Lebensdauer und geringere Wartungskosten für die Schneideinrichtung. Die Schneideinrichtung
ist vorzugsweise rotierbar. Denkbar wären auch Schneideinrichtungen, die entlang nicht
kreisförmiger Bewegungsbahnen bewegbar sind, z. B. geradlinige, viereckige, elliptische,
usw. Bewegungsbahnen.
[0022] Besonders vorteilhaft ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform der Schneidvorrichtung,
bei dem die Übergangsfläche eine Randlinie zur Seitenfläche aufweist, die schräg zur
Bewegungsrichtung der Schneideinrichtung verläuft. Auf diese Weise ist die Schneideinrichtung
besonders verschleißarm über die Randlinie bewegbar.
[0023] Vorteilhaft ist weiterhin eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung,
bei der die Schneideinrichtung mehrere Rippen mit Schneiden aufweist. Auf diese Weise
ist die Schneideinrichtung besonders stabil auf der Formscheibe bewegbar. Ferner erhöht
sich mittels dieser Ausführungsform die Verarbeitungsleistung der Schneidvorrichtung.
[0024] Bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform der Schneidvorrichtung, bei der die Rippen
mittels mindestens eines Verstärkungsgliedes miteinander verbunden sind, wobei das
Verstärkungsglied vorzugsweise kreisförmig oder kreisbogenförmig geformt ist. Verbiegungen
oder Schwingungen der Rippen können auf diese Weise effektiv vermindert werden.
[0025] Ferner ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung vorteilhaft,
die ferner ein Gehäuse mit einem Einlass und einem Auslass, und Fördermittel zum Fördern
der Lebensmittelprodukte zum Auslass enthält, wobei die Formscheibe am Auslass angeordnet
ist und so ausgebildet ist, um den Querschnitt des Auslasses auszufüllen.
[0026] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel der Formscheibe,
- Figur 2
- eine Seitenschnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels entlang der Schnittlinie
A-A (Figur 1),
- Figur 3
- eine Teilschnittseitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels entlang der Schnittlinie
B-B (Figur 1),
- Figur 4
- eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel der Formscheibe,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel der Schneidvorrichtung,
- Figur 6
- eine Draufsicht auf das erste Ausführungsbeispiel der Schneidvorrichtung,
- Figur 7
- eine Seitenansicht auf das erste Ausführungsbeispiel der Schneidvorrichtung,
- Figur 8
- eine Seitenschnittansicht auf das erste Ausführungsbeispiel der Schneidvorrichtung
entlang der Schnittlinie A-A (Figur 6), und
- Figur 9
- eine Seitenansicht auf ein zweiten Ausführungsbeispiel der Schneidvorrichtung.
[0027] Figuren 1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Formscheibe 1. Die Formscheibe
weist eine Vielzahl von Löchern in Form von Durchgangslöchern 40 zum Verarbeiten von
Lebensmittelprodukten auf, die in einen Teilbereich 41 einer axialen Seitenfläche
2 der Formscheibe 1 münden. In der axialen Seitenfläche 2 ist eine Vertiefung 10 außermittig
ausgebildet. Der Teilbereich 41 nimmt nur einen Bruchteil der gesamten Scheibenfläche
ein, vorzugsweise weniger als die Hälfte, besonders bevorzugt weniger als ein Drittel
der gesamten Fläche. Der Teilbereich 41 ist radial im Wesentlichen auf der gleichen
Höhe wie die Vertiefung 10 angeordnet.
[0028] Die Formscheibe 1 ist kreisförmig ausgebildet. Sie ist vorzugsweise aus einem metallischen
Material, z. B. Edelstahl, gefertigt. Denkbar wären auch rechteckige, polygonale,
ellipsenförmige oder andere Grundformen der Formscheibe. Wie in Figur 1 gezeigt, weist
die Formscheibe 1 eine Lagerungseinrichtung 42 auf. Die Lagerungseinrichtung 42 ist
in Form einer Sacklochbohrung 42 ausgebildet. Die axiale Seitenfläche 2 der Formscheibe
1 fungiert als Eintrittsseitenfläche für die zu verarbeitenden Lebensmittelprodukte.
Eine zweite axiale Seitenfläche 4 gegenüber der Eintrittsseitenfläche 2 fungiert als
Austrittsseitenfläche 4 der Formscheibe 1.
[0029] Die Sacklochbohrung 42 dient zum Aufnehmen einer Schneideinrichtung 60 und / oder
einer Lager- und Antriebswelle für die Schneideinrichtung 60. Eine Schneideinrichtung
60 ist beispielsweise in Form einer rotierenden Messerscheibe 60 ausgebildet, wie
in Figur 5 dargestellt. Zum Aufnehmen der Schneideinrichtung 60 wären jedoch auch
andere Varianten denkbar, z. B. ein von der Seitenfläche 2 axial abstehender Vorsprung
oder eine mit der Formscheibe 1 einstückig ausgebildete Lagerwelle. Die Sacklochbohrung
42 ist konzentrisch zur Mittelachse M der Formscheibe 1 ausgerichtet. Zwischen der
Sacklochbohrung 42 und der Vertiefung 10 befindet sich eine innere Auflagefläche 8
für eine Schneideinrichtung 60. Die Tiefe der Sacklochbohrung 42 beträgt im ersten
Ausführungsbeispiel etwa zwei Drittel der Formscheibendicke.
[0030] Die Vertiefung 10 ist kreisbogenförmig ausgebildet und weist ein im Wesentlichen
rechteckiges Querschnittsprofil auf. Je nach Form der Formscheibe 1 wären auch länglich
ausgebildete Vertiefungen 10 denkbar. Die Breite der Vertiefung 10 in radialer Richtung
beträgt etwa die Hälfte des Radius der Formscheibe 1. Die Form der Vertiefung 10 gleicht
damit auch einem Teil einer Ringscheibe oder eines flachen Torus. Das Verhältnis zwischen
dem Radius der Formscheibe 1 und der Breite der Vertiefung 10 in radialer Richtung
könnte alternativ auch im Bereich von 1,25:1 bis 2,75:1 liegen. Die Vertiefung 10
ist konzentrisch zur Mittelachse M der Formscheibe 1 angeordnet. Zwischen der Vertiefung
10 und dem Außenrand der Eintrittsseitenfläche 2 ist eine äußere Auflagefläche 6 vorgesehen.
Im ersten Ausführungsbeispiel ist die Vertiefung 10 so angeordnet, dass der Abstand
der Vertiefung 10 zur Sacklochbohrung 42 und dem Außenrand der Eintrittsseitenfläche
2 bzw. die Breite der inneren und äußeren Auflagefläche 6, 8 in radialer Richtung
annähernd gleich groß ist. Die Tiefe der Vertiefung 10 beträgt im ersten Ausführungsbeispiel
etwa der Hälfte der Dicke der Formscheibe 1. Die Vertiefung 10 ist gefräst. Je nach
Tiefe der Vertiefung 10 wären auch andere Herstellungsverfahren denkbar.
[0031] Ein zu den Durchgangslöchern 40 bzw. Teilbereich 41 benachbarter Flächenabschnitt
12 der Vertiefung 10 ist als stufenlose Übergangsfläche 12 zur Eintrittsseitenfläche
2 ausgebildet. Der Flächenabschnitt 12 befindet sich an einem Ende 18 der Vertiefung
10. Wie in Figur 1 zu dargestellt, ist in diesem Ausführungsbeispiel nur der Flächenabschnitt
12 am linken Ende 18 der Vertiefung 10 als Übergangsfläche ausgebildet. Am zweiten
Ende 20 der Vertiefung 10 auf der rechten Seite in Figur 1 fällt die Vertiefung senkrecht
von der Eintrittsfläche ab. Bei einer im Uhrzeigersinn rotierenden Schneideinrichtung
würde das zweite Ende 20 das Einlaufende und das erste Ende 18 das Auslaufende der
Schneideinrichtung darstellen. Alternativ könnten auch beide Enden 18, 20 der Vertiefung
10 mit einer Übergangsfläche 12 versehen sein. Wie in Figur 3 vergrößert dargestellt,
verläuft die Übergangsfläche 12 schräg von der Eintrittsseitenfläche 2 in die Vertiefung
10 hinein und weist eine abgerundete Kante 14 zum ebenen Abschnitt der Vertiefung
10 auf. Zwischen der Übergangsfläche 12 und der Eintrittsseitenfläche 2 verläuft der
Übergang fließend. Die Randlinie 15 der Übergangsfläche 12 zur Eintrittsfläche weist
keine Kante auf. In diesem Ausführungsbeispiel verläuft sie quer zur radialen Richtung
der Formscheibe 1. Die Randlinie 15 verläuft somit schräg zu einer relativ zur Formscheibe
1 rotierenden Schneideinrichtung 60 und verhindert einen Kontakt zwischen einem Großteil
der Randlinie 15 mit der Schneideinrichtung 60. Ferner zeigen in Figur 1 und 2, dass
die Innenkanten bzw. Ecken 16 der Vertiefung 10 abgerundet sind. Dies hat den Vorteil,
dass sich weniger Lebensmittelprodukte in den Ecken 16 ablagern und festsetzen. Auch
können die Lebensmittelprodukte besser entfernt werden.
[0032] Die Durchgangslöcher 40 sind zum Verarbeiten von Lebensmittelprodukten vorgesehen
und münden in den Teilbereich 41 auf der Eintrittsseitenfläche 2. Die Durchgangslöcher
40 haben einen Durchmesser von wenigen Millimetern. Sie verlaufen axial durch die
Formscheibe und münden in einen weiteren Teilbereich auf der Austrittsseitenfläche
4, wie in Figur 2 dargestellt.
[0033] Im ersten Ausführungsbeispiel weist der Teilbereich 41 eine rechteckige Form auf.
Der Teilbereich 41 ist zu den Enden 18, 20 der die Vertiefung 10 benachbart. Die Breite
des Teilbereichs 41 ist kleiner als die Breite der Vertiefung 10 in radialer Richtung.
Denkbar wäre auch die Breite des Teilbereichs 41 entsprechend zur Breite der Vertiefung
10 in radialer Richtung zu dimensionieren. Innerhalb des Teilbereichs 41 sind die
Durchgangslöcher 40 dicht benachbart zueinander angeordnet. Wie in Figur 1 dargestellt,
tangieren sich die Ränder der Durchgangslöcher 40 annähernd. Die Durchgangslöcher
40 sind ferner in Reihen angeordnet, wobei die Reihen abwechselnd zueinander versetzt
sind. Ein Durchgangsloch 40 liegt zwischen zwei Durchgangslöchern 40 der benachbarten
Reihen.
[0034] Figur 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Formscheibe 1 mit einer unterschiedlichen
Anordnung der Durchgangslöcher 40. Die Durchgangslöcher 40 sind in mehreren benachbarten
Gruppen 43, 43b, 44a, 44b, 45 innerhalb des Teilbereichs 41 angeordnet, wobei der
die Durchgangslöcher 40 aufweisende Teilbereich 41 im Wesentlichen kreisbogenförmig
ist. Die Gruppen sind kreis- 43a, 43b, ellipsenförmig 44a, 44b oder rechteckig 45
geformt. Die Anordnung der Gruppen 43, 43b, 44a, 44b, 45 innerhalb des Teilbereichs
41 ist achsensymmetrisch. Die Breite des Teilbereichs 41 entspricht im Wesentlichen
der Breite der Vertiefung 10 in radialer Richtung und grenzt an den Enden 18, 20 der
Vertiefung 10 an. Der Bereich, den die die Vertiefung 10 und der Teilbereich 41 der
Durchgangslöcher 40 auf der Eintrittsseitenfläche 2 einnehmen, entspricht der Form
einer Ringscheibe. Diese Form und Anordnung der Vertiefung 10 und des Teilbereichs
41 ist bei Verwendung der Formscheibe 1 in Kombination mit einer rotierenden Messerscheibe
60 besonders vorteilhaft.
[0035] Figur 5 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schneidvorrichtung 100 mit, einer
Formscheibe 1 nach dem ersten Ausführungsbeispiel und mit einer Schneideinrichtung
60, welche an der axialen Seitenfläche 2 bzw. der Eintrittsseitenfläche der Formscheibe
1 anliegend angeordnet ist und relativ zu dieser bewegbar ist.
[0036] Die Schneideinrichtung 60 weist einen felgenförmigen Aufbau mit mehreren Rippen 62
auf. Die Rippen 62 sind mittels eines kreisförmigen Verstärkungsgliedes 68 und einer
Nabe 70 miteinander verbunden. Die Schneideinrichtung 60 ist einstückig ausgebildet.
Die Rippen 62 sind aus einer quaderförmigen Klinge 64 und einer Versteifung 65 aufgebaut.
Denkbar wären auch Klingen mit einem unterschiedlichen Aufbau. Die quaderförmige Klinge
64 liegt auf der Eintrittsseitenfläche 2 der Formscheibe 1 auf, wobei die Auflagefläche
der Klinge 64 eine Schneide 66 aufweist. Die Länge der Klinge 64 ist größer als die
Breite der Vertiefung 10 in radialer Richtung. Ein Teil der Klinge 64 liegt auf der
Eintrittsseitenfläche 2 auf den inneren und äußeren Auflageflächen 6, 8 auf. Dies
sichert eine stabile Auflage der Messerscheibe 60. Die Länge der Klinge 64 ist zugleich
kleiner als der Radius der Formscheibe 1, um einen Überstand der Klinge 64 außerhalb
der Formscheibe 1 zu vermeiden.
[0037] Die Versteifung 65 ist auf mittlerer Höhe der Klinge angebaut und kommt mit der Formscheibe
1 nicht in Berührung. Ferner ist die Versteifung 65 relativ zur Drehrichtung der Schneideinrichtung
im Uhrzeigersinn betrachtet hinter der der Klinge 64 angebracht. Die Rippen 62 sind
gleichwinklig zueinander angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel sind die vier Rippen
62 jeweils in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet. Denkbar wären auch Schneideinrichtungen
60 mit einer höheren oder geringeren Anzahl von Rippen 62. Die Rippen 62 sind mittels
eines Verstärkungsgliedes 68 miteinander verbunden. Das Verstärkungsglied 68 ist kreisförmig
geformt. Es ist jeweils mit den äußeren Enden der Rippen 62 in radialer Richtung verbunden.
Wie in Figur 7 ist zu dargestellt, ist das Verstärkungsglied 68 auf mittlerer Höhe
der Klingen 64 mit den Versteifungen 65 einstückig ausgebildet.
[0038] Die Schneideinrichtung 60 wird mittels der Lager- und Antriebswelle, die nicht in
den Figuren gezeigt ist, an der Formscheibe 1 drehbar gelagert. Die Lager- und Antriebswelle
ist hierzu mit der Nabe 70 der Schneideinrichtung 60 sowie der Sacklochbohrung 42
der Formscheibe 1 formschlüssig verbunden. Zum Aufnehmen der Lager- und Antriebswelle,
weist die Nabe eine Ausnehmung 72 auf. Die Schneideinrichtung 60 ist konzentrisch
zur Formscheibe ausgerichtet. Wie in den Figuren 7 und 8 zu dargestellt, ist die Nabe
70 in der Höhe größer ausgebildet als die Klinge 64. Auf diese Weise wird eine höhere
Drehsteifigkeit der Nabe 70 erreicht.
[0039] Figur 9 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Schneidvorrichtung 200 enthaltend
ein Gehäuse 80 mit einem Einlass 82 und einem Auslass 84, und Fördermittel 86 zum
Fördern der Lebensmittelprodukte zum Auslass 84 sowie die Schneidvorrichtung 100 nach
dem ersten Ausführungsbeispiel. Der Einlass 82 ist in Form eines Trichters ausgebildet,
der optional mit mehreren Schnecken zum zusätzlichen Fördern und Mischen der Lebensmittelprodukte
ausgestattet sein kann. Die Formscheibe 1 ist am Auslass 84 angeordnet und so ausgebildet,
um den Querschnitt des Auslasses 84 auszufüllen.
[0040] Denkbar wäre auch eine Kombination des ersten Ausführungsbeispiels der Schneidvorrichtung
100 mit einer Vorrichtung zum Fördern und Bearbeiten von Lebensmitteln nach
DE 10 2008 013 393.
[0041] Zum Verarbeiten von Lebensmittelprodukten wird die Schneideinrichtung 60 mittels
der Antriebswelle relativ zur Formscheibe 1 rotiert. Die Fördermittel fördern die
Lebensmittelprodukte in die Durchgangslöcher 40, wobei die Schneideinrichtung 60 dafür
sorgt, dass die Lebensmittel in kleine Stück gehackt werden, sobald sie in die Durchgangslöcher
40 gelangen. Außerhalb des Teilbereichs 41 befindet sich ein schneidwirksamer Teil
bzw. Abschnitt der Klinge 64 über der Vertiefung 10, so dass der Kontakt zwischen
diesem Teil der Klinge 64 und der Formscheibe 1 aufgehoben wird. Auf diese Weise wird
ein Abstumpfen der Schneide 66 abseits des Teilbereichs 41 verhindert.
1. Formscheibe (1) zum Verarbeiten von Lebensmittelprodukten enthaltend,
eine Vielzahl von Löchern (40), insbesondere Durchgangslöchern, zum Verarbeiten von
Lebensmittelprodukten, die in einen Teilbereich (41) einer axialen Seitenfläche (2)
der Formscheibe münden,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Vertiefung (10) außermittig in der Seitenfläche (2) ausgebildet ist,
die Formscheibe (1) kreisförmig und die Vertiefung (10) kreisbogenförmig ausgebildet
ist, und
die Vertiefung (10) konzentrisch zur Formscheibe (1) angeordnet ist.
2. Formscheibe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (10) länglich ausgebildet ist.
3. Formscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (10) benachbart zu dem die Löcher (40) aufweisenden Teilbereich (41)
ausgebildet ist.
4. Formscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Teilbereichs (41) kleiner oder gleich der Breite der Vertiefung (10)
ist.
5. Formscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein zu dem Teilbereich (41) benachbarter Flächenabschnitt der Vertiefung
(41 ) als stufenlose Übergangsfläche (12) zur Seitenfläche (2) ausgebildet ist.
6. Formscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenfläche (2) am Randbereich (6) keine Vertiefung aufweist.
7. Formscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der die Löcher (40) aufweisende Teilbereich (41) im Wesentlichen kreisbogenförmig
ist.
8. Formscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (40) in mehreren benachbarten Gruppen innerhalb des Teilbereichs (41)
angeordnet sind.
9. Formscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen dem Radius der Formscheibe (1) und der Breite der Vertiefung
(10) in radialer Richtung im Bereich von 1,25:1 bis 2,75:1 und bevorzugt in einem
Bereich von 1,75:1 zu 2,5:1 liegt.
10. Schneidvorrichtung (100) zum Verarbeiten von Lebensmittelprodukten enthaltend,
eine Formscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, und
eine Schneideinrichtung (60), welche an der axialen Seitenfläche (2) der Formscheibe
(1) anliegend angeordnet ist und relativ zu dieser bewegbar ist.
11. Schneidvorrichtung (100) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsfläche (12) eine Randlinie (15) zur Seitenfläche (2) aufweist, die schräg
zur Bewegungsrichtung der Schneideinrichtung (60) verläuft.
12. Schneidvorrichtung (100) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (60) mehrere Rippen (62) mit Schneiden (66) aufweist.
13. Schneidvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (62) mittels mindestens eines Verstärkungsgliedes (68) miteinander verbunden
sind, wobei das Verstärkungsglied (68) vorzugsweise kreisförmig geformt ist.
14. Schneidvorrichtung (200) nach einem der Ansprüche 10 bis 17 ferner enthaltend,
ein Gehäuse (80) mit einem Einlass (82) und einem Auslass (84), und
Fördermittel zum Fördern der Lebensmittelprodukte zum Auslass (84),
wobei die Formscheibe (1) am Auslass (84) angeordnet ist und so ausgebildet ist, um
den Querschnitt des Auslasses (84) auszufüllen.