[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bereitstellung von elektrischer Energie
für elektrisch betreibbare Fahrzeuge mit mindestens einem Steckelement, wobei das
mindestens eine Steckelement leitend mit einer ortsfesten Versorgungsleitung verbunden
ist und über ein Gegensteckelement mit einem Energiespeicher des Fahrzeugs verbindbar
ist, mit mindestens einer Schalteinrichtung zum individuellen Ein- und Ausschalten
des mindestens einen Steckelements und mit einer Steuereinrichtung, welche datentechnisch
mit dem mindestens einen Steckelement und mit der Schalteinrichtung zusammenwirkt.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer elektrische Energie
für elektrisch betreibbare Fahrzeuge bereitstellenden Vorrichtung.
[0003] Gattungsgemäße Vorrichtungen werden als Ladestationen in zunehmender Zahl beispielsweise
auf Parkplätzen oder in der heimischen Garage installiert, um elektrisch betreibbare
Fahrzeuge, insbesondere mit einem Elektromotor und einem Verbrennungsmotor ausgestattete
Hybridfahrzeuge oder reine Elektrofahrzeuge, mit elektrischer Energie zu versorgen.
Derartige Vorrichtungen weisen heute eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Ladestation
und ihrer Funktionskomponenten. Aus der
DE 10 2009 034 887 A1 ist bekannt, die Steuereinrichtung mit einem zentralen Rechenmodul auszustatten.
Das zentrale Rechenmodul wirkt mit einem Energiemengenzähler, einer Kommunikationseinheit,
einem an ein elektrisches Versorgungsnetz angeschlossenen Steckelement sowie dem Steckelement
zugeordneten Sicherungs- und Überwachungseinrichtungen zusammen. Das Rechenmodul verarbeitet
die von diversen Sensoren ermittelten bzw. über die Kommunikationseinheit empfangenen
Daten und trägt Sorge dafür, dass die Ladestation sicher betrieben werden kann. Kommt
es zu einem Ausfall des zentralen Rechenmoduls, fällt die Ladestation aus.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Bereitstellung elektrischer
Energie für elektrisch betreibbare Fahrzeuge derart weiterzubilden, dass die Verfügbarkeit
verbessert wird. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren für den sicheren
Betrieb einer verbesserten Vorrichtung anzugeben.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eine zentrale Steuereinheit und
eine zu der Anzahl der Steckelemente korrespondierende Anzahl von dezentralen Steuereinheiten
aufweist, wobei jedem Steckelement eine dezentrale Steuereinheit zugeordnet ist und
wobei die zentrale Steuereinheit mit allen dezentralen Steuereinheiten datentechnisch
verbunden ist.
[0006] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Vorsehen einer
Mehrzahl von Steuereinheiten hardwareseitig eine Redundanz geschaffen wird mit der
Folge, dass der Ausfall einer Steuereinheit durch die weiter fehlerfrei arbeitenden
anderen Steuereinheiten ausgeglichen werden kann oder sicher erkannt wird. Beispielsweise
bemerkt der Kunden keine Beeinträchtigung, wenn die zentrale Steuereinheit kurzzeitig
ausfällt und neu startet werden muss und die dezentrale Steuereinheiten den Ladevorgang
in der Zwischenzeit aufrecht erhalten. Der Ausfall einer einzigen Steuereinheit führt
daher nicht zu einem dauerhaften Ausfall oder zu einer für einen Kunden wahrnehmbaren
Beeinträchtigung der Funktion der Vorrichtung. Zudem können sich die Steuereinheiten
wechselseitig überwachen, so dass ein Ausfall sicher erkannt wird.
[0007] Darüber hinaus ist eine hierarchische Systemstruktur mit einer zentralen Steuereinheit
und den Steckelementen zugeordneten dezentralen Steuereinheiten vorgesehen. Die hierarchische
Struktur ist für den Betrieb einer Vorrichtung mit mehr als einem Steckelement besonders
geeignet, da zentrale Programmroutinen zum Betrieb der Vorrichtung von der zentralen
Steuereinheit ausgeführt werden können. Demgegenüber können für die Ansteuerung der
einzelnen Steckelemente erforderliche Programmroutinen durch die dezentralen Steuereinheiten
ausgeführt werden.
[0008] Zur Verbindung der Ladestation mit dem elektrisch betreibbaren Fahrzeug kann ein
externes Ladekabel vorgesehen sein, welches mit dem Steckelement der Ladestation einerseits
und dem Gegensteckelement des Fahrzeugs andererseits verbunden wird. Typischerweise
sind das Steckelement der Ladestation und das Gegensteckelement des Fahrzeugs hierbei
als Steckdosen ausgebildet; das externe Ladekabel weist üblicherweise an den beiden
Endseiten desselben in die Steckdosen einsetzbare Stecker auf. Ebenfalls ist bekannt,
dass das Ladekabel als ein integriertes Ladekabel fester Bestandteil der Ladestation
ist. An einem einzigen freien Ende des Ladekabels ist in diesem Fall üblicherweise
eine Kupplung als Steckelement vorgesehen, welche in eine als Gegensteckelement dienende
Steckdose des Fahrzeugs einsetzbar ist. Insofern kann die Ladestation entweder über
ein externes Ladekabel oder über das integrierte interne Ladekabel mit dem Fahrzeug
verbunden werden.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind ein Rechenmodul der zentralen
Steuereinheit und ein Rechenmodul der dezentralen Steuereinheit derart ausgestaltet,
dass gleichartige Programmroutinen zum Betrieb der Vorrichtung wahlweise auf dem Rechenmodul
der zentralen Steuereinheit und/oder auf dem Rechenmodul der dezentralen Steuereinheit
ausführbar sind. Beispielsweise können sicherheitskritische Programmroutinen sowohl
von der zentralen Steuereinheit als auch von der dezentralen Steuereinheit ausgeführt
und die Ergebnisdaten verglichen werden, um eine Redundanz zu schaffen und Fehlfunktionen
vorzubeugen. Gleichartige Programmroutinen führen insofern die gleiche Aufgabe aus.
Eine Identität der Programmroutine, insbesondere hinsichtlich des Quellcodes oder
der Programmiersprache, ist nicht zwingend. Beispielsweise können in der zentralen
Steuereinheit und in den dezentralen Steuereinheiten identische Rechenmodule vorgesehen
sein.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die zentrale Steuereinheit einen Sicherheitsdatenspeicher
auf, der derart ausgebildet ist, dass in dem Sicherheitsdatenspeicher Ergebnisdaten
von Programmroutinen abgelegt werden, die von der dezentralen Steuereinheit ausgeführt
worden sind. Ferner weist wenigstens eine dezentrale Steuereinheit einen Sicherheitsdatenspeicher
auf, der derart ausgelegt ist, dass in dem Sicherheitsdatenspeicher Ergebnisdaten
von Programmroutinen abgelegt werden, die von der zentralen Steuereinheit ausgeführt
worden sind. Vorteilhaft können Ergebnisdaten schnell verglichen und verifiziert werden
mit der Folge, dass Fehlfunktion sicher erkannt und Maßnahmen zur Behebung der Fehlfunktion
eingeleitet werden können. Zudem kann durch die wechselseitige Bereitstellung der
Ergebnisdaten in den Steuereinheiten ein Vergleich auch durchgeführt werden, wenn
eine Steuereinheit vorübergehend ausgefallen und momentan neu gestartet wird.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine zu der Anzahl der Steckelement korrespondierende
Anzahl von Messeinheiten vorgesehen, die mit der zentralen Steuereinheit zusammenwirken
und dazu dienen, den Iststrom zu messen, der jeder einzelnen Steckelement zugeführt
wird. Beispielsweise können die Messeinheiten als Strommesseinheiten oder als Leistungsmesseinheiten
ausgebildet sein. Vorteilhaft besteht hierdurch die Möglichkeit, den Ladestrom direkt
oder indirekt zu überwachen und im Fehlerfall Maßnahmen zur Sicherung des Systems
zu veranlassen, so dass sich die Sicherheit erhöht.
[0012] Zur Lösung der Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren durch die Verfahrensschritte
des Patentanspruchs 6 gekennzeichnet.
[0013] Vorteilhaft wird hierdurch sichergestellt, dass - sofern vorhanden - weder ein externes
Ladekabel noch die Vorrichtung beschädigt werden und dass die Versorgungsleitung nicht
unzulässig belastet ist. Der versorgungsleitungsseitig maximal zulässige Ladestrom
wird beispielsweise von extern an die Steuereinrichtung der Ladestation gesendet.
Beispielsweise kommuniziert eine zentrale Steuereinheit der Steuereinrichtung zu diesem
Zweck mit einem dem Versorgungsnetz zugeordneten Serviceeinheit. Der vorrichungsseitig
maximale Ladestrom kann als konstanter Wert in einem Datenspeicher der Steuereinrichtung
abgespeichert sein.
[0014] Üblicherweise wird der so von der Steuereinrichtung ermittelte Sollladestrom bzw.
maximale Ladestrom an das Fahrzeug übertragen. Eine in dem Fahrzeug vorgesehene Steuerung
ist so ausgelegt, dass der von dem Fahrzeug gezogene Ladestrom den maximalen Ladestrom
nicht überschreitet und alle Komponenten vor einer Beschädigung geschützt werden.
[0015] Der Sollladestrom kann regelmäßig neu bestimmt werden, da der versorgungsleitungsseitig
maximal zulässige Ladestrom z.B. infolge der Belastung der Versorgungsleitung durch
andere Abnehmer als der Vorrichtung selbst starken Schwankungen unterliegen kann.
Beispielsweise kann aus einer mit der Belastung der Versorgungsleitung variierenden
Netzfrequenz auf den versorgungsleitungsseitig maximal zulässigen Ladestrom geschlossen
werden. Beispielsweise kann der Sollladestrom von einer einzigen Steuereinheit bestimmt
werden.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden der Sollladestrom, der
versorgungsleitungsseitig maximal zulässige Ladestrom, der vorrichtungsseitig maximal
zulässige Ladestrom bzw. der ladekabelseitig maximal zulässige Ladestrom von einer
ersten Steuereinheit und von einer zweiten Steuereinheit der Vorrichtung separat bestimmt,
miteinander verglichen bzw. abgespeichert. Vorteilhaft kann der Sollladestrom unabhängig
von zwei oder mehr Steuereinheiten bestimmt werden, so dass eine Redundanz geschaffen
wird und eine Fehlfunktion, die die Betriebssicherheit beeinflusst oder zu einem Hardwaredefekt
führen kann, vermieden wird. Kommt es beispielsweise zur Bestimmung abweichender Sollladeströme,
kann auf den Defekt wenigstens einer Steuereinheit geschlossen und eine Steuereinheit
abgeschaltet bzw. neu gestartet werden. Insbesondere kann die Information über den
Sollladestrom als sicherheitskritischer und funktionsrelevanter Betriebsparameter
in der ersten Steuereinheit (zentrale Steuereinheit) und in der zweiten Steuereinheit
(dezentrale Steuereinheit) abgespeichert werden.
[0017] Kerngedanke der Erfindung ist es, dass die Sicherheit der Vorrichtung durch die Schaffung
einer hardwareseitigen und softwareseitigen Redundanz grundlegend erhöht wird. Einer
Fehlfunktion der Vorrichtung ist hierdurch in besonders effektiver Weise vorgebeugt.
[0018] Die Steuereinheiten können zudem unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen. Beispielsweise
kann die erste Steuereinheit als eine zentrale Steuereinheit und die zweite Steuereinheit
als eine dezentrale Steuereinheit eines mit einer elektrischen Versorgungsleitung
elektrisch leitend verbundenen Steckelements ausgebildet sein. Die dezentrale Steuereinheit
kann beispielsweise mit dem elektrisch betreibbaren Fahrzeug kommunizieren, etwa via
PWM-Signal oder Power Line Kommunikation (PLC). Die zentrale Steuereinheit kann beispielsweise
via TCP/IP-Kommunikation mit einer übergeordneten Serviceeinheit, dem Netzbetreiber
oder anderen Ladestationen kommunizieren.
[0019] Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden in dem Ladekabel kodiert gespeicherte
Kenndaten in der ersten Steuereinheit und in der zweiten Steuereinheit dekodiert.
Die dekodierten Daten der ersten Steuereinheit und der zweiten Steuereinheit werden
miteinander verglichen. Vorteilhaft wird hierdurch sichergestellt, dass auch die Kenndaten
des Ladekabels durch zwei unabhängige Instanzen (Steuereinheiten) bestimmt werden
und redundant vorliegen. Auf Basis des Vergleichsergebnisses können dann adäquate
Maßnahmen veranlasst werden.
[0020] Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden als Kenndaten Informationen über eine
ladekabelseitig maximal zulässigen Ladestrom widerstandskodiert empfangen. Wird das
Ladekabel mit einem unzulässig hohen Ladestrom beaufschlagt, kann es zu einer Überlastung
des Ladekabels kommen mit der Folge, dass das Ladekabel irreparabel geschädigt ist.
Es ist daher essentiell wichtig, dass der maximal zulässige Ladestrom von beispielsweise
13 Ampere, 20 Ampere, 32 Ampere oder 64 Ampere nicht überschritten wird. Da jedoch
zugleich die Ladedauer mit steigendem Ladestrom reduziert wird, soll nicht mit einem
unnötig geringen Ladestrom geladen werden. Demzufolge ist das Erkennen des ladekabelseitig
maximal zulässigen Ladestroms von erheblicher Bedeutung. Die Information über den
ladekabelseitig maximal zulässigen Ladestrom ist üblicherweise in den endseitig vorgesehenen
Steckern des Ladekabels widerstandskodiert abgelegt.
[0021] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird der von der ersten Steuereinheit ein
über eine Messeinheit ermittelter Istladestrom mit dem Sollladestrom verglichen. Bei
einer unzulässig großen Abweichung wird eine Anpassung des Sollladestroms an den Istladestrom
veranlasst oder der Ladevorgang unterbrochen wird. Beispielsweise wird der Ladevorgang
unterbrochen, indem die Spannung abgeschaltet wird. Ebenfalls kann der Istladestrom
angepasst werden, indem von der Ladestation an das Fahrzeug ein verändertes Istladestrom-Signal
übertragen wird. Beispielsweise können die erste Steuereinheit als zentrale Steuereinheit
und die zweite Steuereinheit als eine dezentrale Steuereinheit der Vorrichtung ausgebildet
sein. In diesem Fall kann die zentrale Steuereinheit den Istladestrom messen, und
die dezentrale Steuereinheit kann die Kommunikation mit dem Fahrzeug abwickeln. Insofern
überprüft die zentrale Steuereinheit anhand der Strommessung, ob der von der dezentralen
Steuereinheit an das Fahrzeug übermittelte Sollladestrom korrekt eingehalten wird.
[0022] Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden eine einwandfreie Funktion der ersten
Steuereinheit und eine einwandfreie Funktion der zweiten Steuereinheit mittels Prüfroutinen
überprüft. Nicht einwandfreie arbeitende Steuereinheiten werden deaktiviert oder neu
gestartet (resettet). Vorteilhaft kann durch die Deaktivierung bzw. den Neustart nicht
einwandfrei arbeitender Steuereinheiten einer unerwünschten bzw. sicherheitskritischen
Fehlfunktion der Vorrichtung vorgebeugt werden. Dies ist beispielsweise der Fall,
wenn sich bei redundant ausgeführten Programmroutinen unzulässige Abweichungen zeigen.
Darüber hinaus kann die Verfügbarkeit der einzelnen Steuereinheiten mittels unabhängiger
Programmroutinen kontinuierlich überwacht werden, um etwa den Ausfall einzelner Steuereinheiten
zeitnah zu erkennen. Dies kann beispielsweise über geeignet ausgebildete Hand-Shake-Signale,
welche zwischen den Steuereinheiten ausgetauscht werden, bewirkt werden.
[0023] Beispielsweise kann die Steuereinrichtung so ausgebildet sein, dass die zentrale
Steuereinheit als erste Steuereinheit die zweite, dezentrale Steuereinheit resetten
kann. Es muss nicht zwingend vorgesehen sein, dass die zweite Steuereinheit die erste
Steuereinheit resetten kann.
[0024] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
[0026] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Figur 2
- ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0027] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Figur 1 ist nach Art einer Ladesäule ausgebildet.
Die Vorrichtung umfasst als wesentliche Komponenten zwei mit einer elektrischen Versorgungsleitung
1 über individuelle Zuführleitungen 2, 3 elektrisch leitend verbundene Steckelemente
4, 5, eine Schalteinrichtung 6 zum individuellen Ein- und Ausschalten der Steckelemente
4, 5 sowie eine Steuereinrichtung 7, die datentechnisch mit den zwei Steckelementen
4, 5 und mit der Schalteinrichtung 6 zusammenwirkt.
[0028] Derartige Ladesäulen werden beispielsweise auf öffentlichen Parkplätzen bereitgestellt,
um einen elektrischen Energiespeicher eines elektrisch betreibbaren Fahrzeugs zu laden.
Hierzu wird ein mit dem Energiespeicher des Fahrzeugs elektrisch leitend verbundenes
externes Ladekabel 8 mit einem Steckelement 4 der Ladesäule verbunden. Die Steuereinrichtung
7 detektiert das an das Steckelement 4 angesetzte Ladekabel 8 und legt eine Spannung
an das Steckelement 4 an, indem die Schalteinrichtung 6 betätigt wird. Um die Steckelemente
4, 5 individuell ein- und ausschalten zu können, weist die Schalteinrichtung 6 einen
ersten Schalter 9 und einen zweiten Schalter 10 auf. Die Schalter 9, 10 können von
der Steuereinrichtung 7 individuell betätigt werden.
[0029] Die Steuereinrichtung 7 weist eine Mehrzahl von Steuereinheiten 11, 12, 13 auf. Eine
erste Steuereinheit 11 ist als eine zentrale Steuereinheit 11 ausgebildet. Weitere
Steuereinheiten 12, 13 sind als dezentralen Steuereinheiten 12, 13 ausgebildet. Jede
dezentrale Steuereinheit 12, 13 ist genau einem Steckelement 4, 5 zugeordnet. Die
zentrale Steuereinheit 11 ist datentechnisch verbunden mit den dezentralen Steuereinheiten
12, 13 und der Schalteinrichtung 6. Über die dezentralen Steuereinheiten 12, 13 kommuniziert
die zentralen Steuereinheit 11 zudem indirekt mit den Steckelementen 4, 5. Jede dezentrale
Steuereinheit 12, 13 ist datentechnisch direkt mit dem ihr zugeordneten Steckelement
4, 5 sowie der zentralen Steuereinheit 11 verbunden. Über die zentrale Steuereinheit
11 sind die dezentralen Steuereinheiten 12, 13 zudem indirekt mit der Schalteinrichtung
6 datentechnisch gekoppelt. Die Vorrichtung ist so ausgelegt, dass die indirekte Kommunikation
über eine zwischengeschaltete Funktionskomponente auch dann erhalten bleibt, wenn
die zwischengeschaltete Funktionskomponente ausfällt.
[0030] Die Steuereinheiten 11, 12, 13 weisen jeweils ein Rechenmodul 14, 15, 16 sowie einen
Sicherheitsdatenspeicher 17, 18, 19 auf. Das der zentralen Steuereinheit 11 zugeordnete
Rechenmodul 14 und die den dezentralen Steuereinheiten 12, 13 zugeordneten Rechenmodule
15, 16 können baugleich ausgebildet sein. Der Sicherheitsdatenspeicher 17 der zentralen
Steuereinheit 11 und die Sicherheitsdatenspeicher 18, 19 der dezentralen Steuereinheiten
12, 13 können ebenfalls baugleich sein.
[0031] Die zentrale Steuereinheit 11 ist datentechnisch verbunden mit zwei Messeinheiten
20, 21, welche den Zuführleitungen 2, 3 der Steckelemente 4, 5 zugeordnet sind. Die
Messeinheiten 20, 21 dienen dazu, einen durch die Zuführleitungen 2, 3 fließenden
Istladestrom - nach Steckelementen 4, 5 getrennt - zu erfassen. Die dezentralen Steuereinheiten
12, 13 sind über die zentrale Steuereinheit 11 indirekt mit den Messeinheiten 20,
21 gekoppelt.
[0032] Während des Betriebs der Ladestation führt die Steuereinrichtung 7 diverse Programmroutinen
aus. Einzelne Programmroutinen werden hierbei von der zentralen Steuereinheit 11 ausgeführt.
Insbesondere können dies übergeordnete Programmroutinen sein, beispielsweise Routinen
zur Betätigung einer nicht dargestellten Kommunikationseinheit, über die die Ladestation
mit einem Betreiber der Vorrichtung kommuniziert. Andere Programmroutinen werden dezentral
in den dezentralen Steuereinheiten 12, 13 ausgeführt. Beispielsweise werden Programmroutinen,
welche einen Ladevorgang über das Steckelement 4 betreffen, von der dem Steckelement
4 zugeordneten dezentralen Steuereinheit 12 ausgeführt. Insbesondere kann die Kommunikation
mit dem Fahrzeug von der dezentralen Steuereinheit 12 durchgeführt werden.
[0033] Einzelne von der zentralen Steuereinheit 11 ausgeführte Programmroutinen liefern
Ergebnisdaten, welche in den Sicherheitsdatenspeichern 18, 19 der dezentralen Steuereinheiten
12, 13 abgelegt werden. Ebenso werden Ergebnisdaten von Programmroutinen der dezentralen
Steuereinheiten 12, 13 in dem Sicherheitsdatenspeicher 17 der zentralen Steuereinheit
11 abgelegt.
[0034] Für den sicheren Betrieb der Vorrichtung kritische Programmroutinen (Sicherheitsroutinen)
bzw. für die Kontrolle der Funktion der Steuereinheiten 11, 12, 13 besonders geeignete
Programmroutinen (Prüfroutinen) können von der zentralen Steuereinheit 11 und von
wenigstens einer dezentralen Steuereinheit 12, 13 ausgeführt. Anhand der sowohl in
den Sicherheitsdatenspeicher 17 der zentralen Steuereinheit 11 als auch der Sicherheitsdatenspeichern
18, 19 der dezentralen Steuereinheiten 12, 13 bereitstehenden Ergebnisdaten können
die Ergebnisse der SIcherheits- und/oder Prüfroutinen besonders schnell und sicher
verglichen werden. Sofern die Sicherheitsroutinen bzw. Prüfroutinen zu einem gleichen
Ergebnis führen, wird auf eine korrekte Funktion aller Steuereinheiten 11, 12, 13
geschlossen. Kommt es jedoch zu Abweichungen bei der Ausführung der Kontroll- bzw.
Sicherheitsroutinen, wird dies als Hinweis auf eine nicht einwandfreie Funktion wenigstens
einer Steuereinheit 11, 12, 13 gewertet. In diesem Fall können weitere Prüfroutine
durchgeführt werden zur Identifikation einer nicht einwandfrei arbeitenden Steuereinheit
11, 12, 13. Die nicht einwandfrei arbeitende Steuereinheit 11, 12, 13 wird nach ihrer
Identifikation beispielsweise zeitweise deaktiviert oder neu gestartet.
[0035] Exemplarisch zeigt Figur 2 ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung. Beispielsweise
wird das Ladekabel 8 mit einem nicht dargestellten dargestellten Fahrzeug verbunden
und an das Steckelement 4 der Vorrichtung angesetzt. Die Steuereinrichtung 7 erkennt
das Vorhandensein des Ladekabels 8. In Vorbereitung des Ladevorgangs wird aus dem
Ladekabel 8 eine widerstandskodierte Stromkennung übertragen. Die Stromkennung gibt
an, mit welchem Ladestrom I
max,LK das Ladekabel 8 maximal betrieben werden kann.
[0036] Die korrekte Dekodierung der Stromkennung und die Prüfung der Stromkennung auf Plausibilität
sind von besonderer Bedeutung, da ein zu hoher Ladestrom I
max,LK das Ladekabel 8 irreparabel schädigen und zu sicherheitskritischen Fehler führen
kann, während ein zu geringer Ladestrom I
max,LK die Ladedauer unnötig verlängert. Die Dekodierung der Stromkennung wird als Sicherheitsroutine
behandelt und erfolgt in der Steuereinrichtung 7 sowohl in der dem Steckelement 4
zugeordneten dezentralen Steuereinheit 12 als auch in der zentralen Steuereinheit
11. Eine dekodierten Stromkennungen der zentralen Steuereinheit I
max,LK,1 und der dezentralen Steuereinheit I
max,LK,2 werden verglichen.
[0037] Stimmen die ermittelten dekodierten Stromkennungen I
max,LK,1, I
max,LK,2 überein, wird die Vorrichtung normal weiter betrieben. Ein Sollladestrom I
soll wird festgelegt, indem der ladekabelseitig zulässige Ladestrom I
max,LK mit dem vorrichtungsseitig maximal zulässigen Ladestrom I
max,Ls und dem versorgungsleitungsseitig maximal Ladestrom I
max,Netz verglichen wird und der Minimalwert der zulässigen Ladeströme I
max,LK, I
max,Ls, I
max,Netz als Sollladestrom I
soll festgelegt wird.
[0038] Sofern die dekodierten Stromkennungen I
max,LK,1 und I
max,LK,2 voneinander abweichen, werden Prüfroutinen durchgeführt zur Identifikation der nicht
korrekt arbeitetenden Steuereinheit 11, 12, 13. Beispielsweise kann - nachdem die
dezentrale Steuereinheit 12 als nicht korrekt arbeitend identifiziert ist - die dezentrale
Steuereinheit 12 von der zentralen Steuereinheit 11 neu gestartet.
[0039] Der Sollladestrom I
soll wird von der Steuereinrichtung 7 mit dem durch die dem Steckelement 4 zugeordnete
Messeinheit 20 ermittelt. Weichen der Sollladestrom I
soll und der Istladestrom I
ist voneinander ab, gleicht die Steuereinrichtung 7 den Istladestrom I
ist an den Sollladestrom I
soll an.
[0040] Als Fahrzeuge im Sinne der Erfindung gelten alle Automobile (PKW, LKW, Wohnmobile,
Zweiräder usw.), Schienenfahrzeug (insbesondere Lokomotiven), Wasserfahrzeuge (Schiffe),
Luftfahrzeuge sowie Anhänger (Wohnanhänger), mobile Verkaufsstände usw.
1. Vorrichtung zur Bereitstellung von elektrischer Energie für elektrisch betreibbare
Fahrzeuge mit mindestens einem Steckelement (4, 5), wobei das mindestens eine Steckelement
(4, 5) leitend mit einer ortsfesten Versorgungsleitung (1) verbunden ist und über
ein Gegensteckelement mit einem Energiespeicher des Fahrzeugs verbindbar ist, mit
mindestens einer Schalteinrichtung (6) zum individuellen Ein- und Ausschalten des
mindestens einen Steckelements (4, 5) und mit einer Steuereinrichtung (7), welche
datentechnisch mit dem mindestens einen Steckelement und mit der Schalteinrichtung
(6) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (7) eine zentrale Steuereinheit (11) und eine zu der Anzahl
der Steckelemente (4, 5) korrespondierende Anzahl von dezentralen Steuereinheiten
(12, 13) aufweist, wobei jedem Steckelement (4, 5) eine dezentrale Steuereinheit (12,
13) zugeordnet ist und wobei die zentrale Steuereinheit (11) mit allen dezentralen
Steuereinheiten (12, 13) datentechnisch verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rechenmodul (14) der zentralen Steuereinheit (11) und Rechenmodule (15, 16) der
dezentralen Steuereinheiten (12, 13) derart ausgestaltet sind, dass gleichartige Programmroutinen
zum Betrieb der Vorrichtung auf dem Rechenmodul (14) der zentralen Steuereinheit (11)
und/oder auf wenigstens einem Rechenmodul (15, 16) einer dezentralen Steuereinheiten
(12, 13) ausführbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuereinheit (11) einen Sicherheitsdatenspeicher (17) aufweist, der
derart ausgebildet ist, dass in dem Sicherheitsdatenspeicher (17) Ergebnisdaten von
Programmroutinen abgelegt werden, die von der dezentralen Steuereinheit (12, 13) ausgeführt
worden sind, und/oder dass wenigstens eine dezentrale Steuereinheit (12, 13) einen
Sicherheitsdatenspeicher (18, 19) aufweist, der derart ausgelegt ist, dass in dem
Sicherheitsdatenspeicher (18, 19) Ergebnisdaten von Programmroutinen abgelegt werden,
die von der zentralen Steuereinheit (11) ausgeführt worden sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Steuereinheit (11) datentechnisch mit einer zu der Anzahl an Steckelementen
(4, 5) korrespondierenden Anzahl an Messeinheiten (20, 21) zum individuellen Messen
eines jedem Steckelement (4, 5) zugeführten Ladestroms (Iist) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheiten (20, 21) als Strommesseinheiten und/oder als Leistungsmesseinheiten
ausgebildet sind.
6. Verfahren zum Betrieb einer elektrische Energie für elektrisch betreibbare Fahrzeuge
bereitstellenden Vorrichtung, insbesondere eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichent, dass
- zunächst entweder ein versorgungsleitungsseitig maximal zulässiger Ladestrom (Imax,Netz) und ein vorrichtungsseitig maximal zulässiger Ladestrom (Imax,Ls) oder - sofern die Vorrichtung über ein externes Ladekabel elektrisch und/oder mechanisch
mit dem Fahrzeug verbunden wird - ein versorgungsleitungsseitig maximal zulässiger
Ladestrom (Imax,Netz), ein vorrichtungsseitig maximal zulässiger Ladestrom (Imax,Ls) und ein ladekabelseitig maximal zulässige Ladestrom (Imax,LK) verglichen werden und
- dann ein Sollladestrom (ISoll) vorgegeben wird, der kleiner oder gleich einem Minimum der verglichenen Ladeströme
(Imax,LK, Imax,Ls, Imxm,Netz) ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollladestrom (ISoll) und/oder der versorgungsleitungsseitig maximal zulässige Ladestrom (Imax,Netz) und/oder der vorrichtungsseitig maximal zulässige Ladestrom (Imax,Ls) und/oder der ladekabelseitig maximal zulässige Ladestrom (Imax,LK) von einer ersten Steuereinheit (11, 12, 13) und von einer zweiten Steuereinheit
(11, 12, 13) der Vorrichtung separat bestimmt und/oder miteinander verglichen und/oder
separat abgespeichert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- in dem Ladekabel kodiert gespeicherte Kenndaten werden in der ersten Steuereinheit
(11, 12, 13) und in der zweiten Steuereinheit (11, 12, 13) dekodiert;
- die dekodierten Daten der ersten Steuereinheit (11, 12, 13) und der zweiten Steuereinheit
(11, 12, 13) werden miteinander verglichen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Kenndaten Informationen über den ladekabelseitig maximal zulässigen Ladestrom
(Imax,LK) widerstandskodiert ermittelt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein von der ersten Steuereinheit (11, 12, 13) über eine Messeinheit (20, 21) ermittelter
Istladestrom (Iist) mit dem Sollladestrom (Isoll) verglichen wird, und dass bei einer unzulässigen Abweichung von Istladestrom (Iist) und Sollladestrom (Isoll) eine Anpassung des Istladestroms (Iist) an den Sollladestrom (Isoll) veranlasst und/oder der Ladevorgang unterbrochen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine einwandfreie Funktion der ersten Steuereinheit (11, 12, 13) und eine einwandfreie
Funktion der zweiten Steuereinheit mittels Prüfroutine geprüft werden und dass eine
nicht einwandfrei arbeitende Steuereinheit (11, 12, 13) deaktiviert oder resettet
oder neu gestartet wird.