[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlbehältnis sowie ein Verfahren zu seiner
Verwendung. Kühlbehältnisse, z.B. in der Form von Kühlboxen, können allgemein zum
Transport zu kühlender, im Einzelfall auch anderer empfindlicher Güter verwendet werden.
Insbesondere werden sie zum Transport von Lebensmitteln und Arzneimitteln eingesetzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Transport eines Kühlgutes
sowie einen Bausatz für ein Kühlbehältnis.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Bislang sind Kühlboxen, beispielsweise zum Transport von Lebensmitteln oder zum Transport
von Arzneimitteln, ganz überwiegend in der Form von Styroporboxen gebräuchlich. Eine
solche Box wird beispielsweise in der Gebrauchsmusterschrift
DE 200 18 635 offenbart.
[0003] Eine aufwendigere Konstruktion für die Verpackung zum Transport von thermisch empfindlichen
Produkten wird in der Patentschrift
DE 102 06 109 C1 offenbart. Ein thermisch empfindliches Gut soll hier von mehreren isolierenden Lagen
umgeben werden. Das Gut selbst wird unmittelbar von Kühlelementen, welche aus jeweils
drei Folienkissen bestehen, umgeben. Diese Folienkissen greifen so ineinander, dass
sie eine erste vollständige Umhüllung des zu transportierenden Produktes bilden. Diese
innerste Umhüllung wird von einem Innenkasten umgeben, welcher aus Polyurethan-Hartschaumplatten
gebildet wird. Der Innenkasten wiederum wird von einer weiteren Umhüllungsschicht
umschlossen. Diese Umhüllungsschicht besteht aus vier Seitenplatten, einer Bodenplatte
und einer Deckenplatte. Diese Platten sollen aus Schaumstoff gebildet werden. Als
weitere äußere Lage ist eine Umverpackung im Wesentlichen in der Form eines gebräuchlichen
Kartons vorgesehen. Wenn auch zu hoffen ist, dass diese mehrlagige Umhüllng insgesamt
eine gute Isolationswirkung zeigt, so ist doch auch deutlich erkennbar, dass diese
mit erheblichem Aufwand erreicht wird. Dadurch erfordert die Lagerung der Verpackung
vom leeren Zustand viel Platz. Im Übrigen können die verwendeten Materialien nur sehr
bedingt als umweltfreundlich gelten.
[0004] Die Offenlegungsschrift
26 52 354 offenbart einen Tieftemperatur-Speicherbehälter. Dieser Speicherbehälter soll aus
einem Innengefäß zur Aufnahme eines Gutes und einem dieses umschließenden gasdichten
Außenbehälters bestehen. Der Zwischenraum zwischen dem Innengefäß und dem Außenbehälter
kann evakuiert werden. In diesem Zwischenraum können zusätzlich Faserschichtlagen
vorgesehen werden. Dieses Konzept erlaubt die Verwendung einer Vielzahl verschiedener
Faserschichtlagen. Allerdings wird die Isolationswirkung vor allem wohl durch das
Evakuieren des gebildeten Hohlraums erzeugt. Wiederum hat das Gefäß gefüllt und ungefüllt
einen hohen Platzbedarf. Außerdem ist eine Konstruktion, bei welcher ein Vakuum über
längere Zeit gehalten werden kann, in aller Regel sowohl nicht ganz preiswert als
auch stoßempfindlich.
[0005] Die vorliegende Erfindung strebt eine Verbesserung des Standes der Technik an. Es
soll eine lang und zuverlässig kühlende Kühlbox zur Verfügung gestellt werden. In
einem wichtigen Aspekt wird dies mit Herstellungsverfahren getan, welche in der Regel
geringe Investitionskosten verlangen. In einem weiteren wichtigen Aspekt soll dies
in einer ökologischen Weise erreicht werden. Ökologische Überlegungen betreffen sowohl
die Kühlbox selbst als auch Verfahrensaspekte bei ihrer Herstellung und Verwendung.
Nähere Beschreibung der Erfindung
[0006] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlbehältnis, welches beispielsweise in einer
Form zur Verfügung gestellt werden kann, welche üblicherweise als Kühlbox bezeichnet
wird. Im Inneren weist das Kühlbehältnis einen Aufnahmeraum auf. Dieser kann beispielsweise
quaderförmig oder zylindrisch sein. Es kommt auch eine speziell angepasste Form des
Aufnahmeraums in Betracht. Zur Anpassung können zusätzliche Stütz- und Polstermittel
im Aufnahmeraum vorgesehen sein. Es kommt auch in Frage, dass Teile des hierin noch
näher beschriebenen Isolationsmaterials, insbesondere eine Isolationsschicht so gestaltet
werden, dass sie Stütz- und Polsterfunktion für bestimmte Produkte übernimmen können.
[0007] Im Rahmen dieser Erfindung wird von einem Kühlbehältnis gesprochen und entsprechend
von einem Kühlgut, das Behältnis eignet sich aber auch zur Aufnahme warmer oder heißer
Materialien (auch von Speisen) und kann dann zum Warmhalten dienen. Dies ist jeweils
mitzuverstehen.
[0008] Außen ist das Kühlbehältnis von einer äußeren Hülle umgeben. Diese kann dem Kühlbehältnis
jede konventionelle Form geben. Beispielsweise kommt eine Zylinderform oder eine Quaderform
gut in Frage. Die äußere Hülle sollte aus einem festen selbsttragenden Material bestehen.
Somit kann die geometrische Stabilität der Kühlbox im Wesentlichen durch das Material
der äußeren Hülle der Box gegeben sein. Es kommt allerdings auch in Betracht, die
Stärke des Materials der äußeren Hülle so zu wählen, dass die Kühlbox eine hinreichende
Gebrauchsstabilität erst durch die Kombination der äußeren Hülle mit anderen Elementen
enthält. Die äußere Hülle sollte bereits eine gewisse Isolationswirkung bieten. Dazu
soll sie Lufteinschlüsse oder Luftkammern aufweisen. Für die äußere Hülle kommen als
Materialien grundsätzlich Kunststoffe, Styropor und Pappmaterialien, wie beispielsweise
Kraftkarton oder Wellpappe, in Frage. Lufteinschlüsse oder Luftkammern dienen dazu,
ein bevorzugtes Verhältnis zwischen Stabilität und Isolationswirkung zu erreichen.
Daher kommt Wellpappe besonders gut in Betracht. Bei einem bevorzugten Material weist
das Material 10 - 90 Volumenprozent Luftkammern auf, zweckmäßig sind 20 - 80 Volumenprozent
oder auch 50 - 70 Volumenprozent.
[0009] Günstig ist eine beidseitig kaschierte Wellpappe. Die leichte Bedruckbarkeit der
Aussenfläche der äußeren Hülle ist eine relevanter zusätzlicher Nutzen eines solchen
Materials. Ein zweckmäßiges Wellpapp-Material ist die sogenannte B-Welle, welche zwichen
zwei Aussenlagen eine Wellenlage mit Wellenteilung zwischen 5,5 und 6,5 mm und Wellenhöhe
zwischen 2,2 und 3,0 mm aufweist.
[0010] In einer alternativen Weiterbildung der Erfindung wären auch solche Materialien,
beispielsweise unter den Kunststoffmaterialien, welche in der Regel weniger Volumenprozent
an Lufkammern oder sogar keine Luftkammern aufweisen, für eine Verwendung als äußere
Hülle geeignet.
[0011] Das Kühlbehältnis soll eine Isolationsschicht aufweisen welche aus einer Vielzahl
von einzelnen Isolationselementen gebildet wird. Die Isolationselemente enthalten
ein fasrigen Isoliermaterial mit einer Dichte von weniger als 100 Kg / m
3, zweckmäßigerweise bestehen die Isolationselemente überwiegend oder im Wesentlichen
aus dem fasrigen Isoliermaterial. Noch geringere Dichten des fasrigen Isoliermaterials
können vorteilhaft sein, beispielsweise Dichten im Bereich von 10 - 50 oder 20 - 40
Kg / m
3. Diese Dichteangaben beziehen sich dabei auf das Isolationsmaterial, also beispielsweise
eine faserige Wolle. Die Dichte der entsprechenden Fasern selbst kann höher sein,
beispielsweise sind Fasern mit einer Dichte von 100 - 200 Kg / m
3 zweckmäßig. Geeignete Materialien zur Herstellung einer entsprechenden Isolationsschicht
sind Hanf, Sisal, Nessel oder Flachs. Ferner kommen Glaswolle, Steinwolle oder Cellulose
in Betracht. Aus den entsprechenden Fasern lässt sich jeweils gut eine Isolationswolle
herstellen. Besonders vorteilshaft allerdings sind faserige Materialien, welche keine
Eiweiße enthalten. Diese haben sich nicht nur als günstig für die Isolation erwiesen,
sondern vermeiden auch mit Eiweißen verbundene Hygieneprobleme.
[0012] Die Isolationsschicht soll aus einer Vielzahl von einzelnen Isolationselementen gebildet
werden. Dabei können die Isolationselemente im Wesentlichen flach sein. Die Isolationselemente
können also die Form eines Quaders aufweisen, dessen Dicke nur ein Fünftel, ein Zehntel
oder ein Zwanzigstel des Mittels der Seitenlängen beträgt. In dieser Weise lassen
sich Isolationselemente zur Verfügung stellen, welche leicht herstellbar, aber auch
leicht lagerbar sind. Insbesondere sind sie leicht stapelbar. Die Isolationselemente
lassen sich bei hinreichender Standardisierung auch mit Kühlbehältnissen verschiedener
Größe verwenden.
[0013] Das Kühlbehältnis soll ferner eine Schutzschicht aufweisen, welche zwischen Aufnahmeraum
und Isolationsschicht angeordnet ist. Eine solche Schutzschicht führt zu einer zusätzlichen
thermischen Isolierung. Durch die Schutzschicht lässt sich aber eine den Aufnahmeraum
umgebende Oberfläche schaffen, welche in ihren Eigenschaften unabhängig von dem verwendeten
Isolationsmaterial, also etwa den Hanffasern, ist. Für den Transport von Lebensmitteln
kann die Schutzschicht entsprechende hygienische Anforderungen erfüllen. Beim Transport
von Arzneimitteln kann die Schutzschicht auf die Anforderungen eines solchen Transportes
hin optimiert werden. Wie auch aus den nachfolgenden Ausführungen deutlich werden
wird, ist das Kühlbehältnis so aufgebaut, dass ein Kühlgut nur in Kontakt mit der
Schutzschicht ist. Wenn es also etwa strenge arzneimittelrechtliche Anforderungen
zu erfüllen gilt (es kämen hier auch Anforderungen an den Organtransport in Betracht),
so genügt es, die Schutzschicht auf diese Transportaufgaben hin zu optimieren. Die
Schutzschicht kann beispielsweise im Wesentlichen durch eine Kunststofffolie zur Verfügung
gestellt werden.
[0014] Im Rahmen der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Isolationselemente
formflüssig den Aufnahmeraum umschließen können. Dabei kommt es in Frage, dass die
Isolationselemente im Inneren der äußeren Hülle passgenau an Anstoßfugen aneinanderstoßen.
[0015] Besonders zweckmäßig ist es ferner, wenn die Isolationselemente die Schutzschicht
tragen. Dabei kommt es in Betracht, dass die einzelnen Isolationselemente vollständig
oder zumindest teilweise von der Schutzschicht umhüllt sind. Die Schutzschicht kann
dabei die Isolationselemente wie ein Umschlag umschließen. Die Schutzschicht kann
auch in der Form von Schlauchabschnitten (sogenannten Flowpacks) die Isolationselemente
umschließen.
[0016] Besonders zweckmäßig ist es, wenn aus dem Material der Schutzschicht mindestens ein
Verbindungsstreifen gebildet wird, welcher zwischen zwei Isolationselementen angeordnet
werden kann. Der Verbindungsstreifen kann eine einstückige Fortsetzung der die Isolationselemente
umhüllenden Schutzschicht sein. Es können auch pro Isolationselement zwei (oder mehr)
Verbindungsstreifen verwendet werden. Ein solcher Verbindungsstreifen kann in der
Stoßfuge zwischen zwei Isolationselementen platziert werden. Dort kann er eine Dichtwirkung
entfalten, beispielsweise um nicht ganz passgenaue Anstoßflächen in den Isolationselementen
auszugleichen. In dieser Funktion würde der Verbindungsstreifen hierin auch als Dichtstreifen
bezeichnet werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Verbindungsstreifen auch außerhalb
einer Stoßfuge angeordnet werden und diese abdecken. Vorteilhafterweise wird er dabei
zwischen Stoßfuge und äußerer Hülle platziert. In dieser Funktion würde der Verbindungsstreifen
hierin als Isolationsstreifen bezeichnet. Der Verbindungsstreifen wird also vorteilhafterweise
(ganz oder zumindest teilweise) zwischen je zwei Isolationselementen angeordnet und
befindet sich dabei ganz oder teilweise im Bereich der Stoßfuge und kann diese auch
nach aussen abdecken. Zweckmäßigerweise wird die Schutzschicht durch eine Kunststofffolie
gebildet. Wegen der für solche Zwecke hinreichend zur Verfügung stehenden Maschinen
ist es dabei zweckmäßig, die Schutzhülle in Form einer Schlauchumhüllung (oder eines
"Flow Packs" oder "Flow Wraps") um die Isolationselemente anzubringen. An beiden Enden
werden die jeweiligen Schlauchabschnitte dabei in üblicher Weise versiegelt.
[0017] Alternativ können die Isolationselemente aber auch durch eine Wellpapphülle eingeschlossen
werden. Die Außenflächen der Wellpapphüllen können dann die Schutzschicht des Kühlbehältnisses
bilden. Auch bei Wellpapphüllen ist es, beispielsweise durch eine überstehende Lasche,
leicht möglich, einen Verbindungsstreifen zur Verwendung als Dicht- und/oder Isolationsstreifen
zur Verfügung zu stellen.
[0018] Nützlich ist ein Kühlbehältnis, bei dem die äußere Hülle die Form eines zweiteiligen
Kastens hat. Ein solcher Kasten besteht aus einem Unterteil und einem Deckelteil.
Das Unterteil weist einen Boden und ihn umgebende Seitenwandabschnitte auf. Das Deckelteil
weist einen Deckel und ihn umgebende Seitenwandabschnitte auf. Zweckmäßig kann es
sein, die Isolationselemente so zu bemessen, dass sie, wenn sie in das Unterteil eingesetzt
werden, die Oberkante des Unterteils überragen. Bei entsprechender Bemaßung können
sie dann eine Isolationsschicht im Deckelteil bilden. Vorzugsweise wird diese Isolationsschicht
die Seitenwandabschnitte des Deckelteils vollständig bedecken. Zu diesem Zweck müssen
die Isolationselemente höher sein als die korrenspondierenden Seitenwandabschnitte
des Unterteils - zweckmässigerweise mindestens 20% bis 200% oder 50 bis 100 % höher.
[0019] Die Erfindung erstreckt sich auch auf einen Bausatz für ein Kühlbehältnis der hierin
beschriebenen allgemeinen und spezielleren Ausführung. Zweckmäßig ist insbesondere
ein Kühlbehältnis und ein Bausatz dafür mit einem auffaltbaren Unterteil und einem
auffaltbaren Deckelteil. Unterteil und Deckelteil können dann in einer im Wesentlichen
flachen Konfiguration gelagert werden, in der sie keinen oder einen im Vergleich zum
Aufnahmeraum nur kleinen Leerraum einschließen (z.B. kleiner als 10% des Aufnahmeraums).
Das Auffalten ist beispielsweise durch einen Klappmechanismus mit Gelenken denkbar.
Besonders einfach lässt sich ein auffaltbares Unterteil und ein auffaltbares Deckelteil
herstellen, wenn als Zuschnittmaterial für dieselben ein halbsteifes Material, z.B.
Wellpappe, verwendet wird. Durch entsprechende Schwächungs- oder Falzkanten etwa ist
ein Auffalten aus einer flachen Konfiguration in eine vordefinierte raumgreifende
Konfiguration leicht möglich. Erfindungsgemäß umfasst ein solcher Bausatz auch eine
Vielzahl im Wesentlichen flacher Isolationselemente, beispielsweise vier oder sechs
Isolationselemente. Ebenfalls zweckmäßig ist es, wenn die Isolationselemente mit einer
Folie umhüllt werden. Weiterhin zweckmäßig ist es, wenn das Deckelteil des Bausatzes
oder allgemein im Sinne dieser Erfindung auch das Deckelteil des Kühlbehältnisses
einen Haltemechanismus zum Halten eines Isolationselementes aufweist. Ein solcher
Haltemechanismus kann beispielsweise durch ausklappbare, vorzugsweise federnd leicht
vorgespannte Laschen zur Verfügung gestellt werden.
[0020] Die vorliegende Erfindung kann auch im Sinne eines besonders ökologischen aber auch
ökonomisch vorteilhaften Verfahrens zum Transport eines Kühlgutes eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Transport eines Kühlgutes umfasst dabei die folgenden
Schritte, vorzugsweise in der Reihenfolge der Aufzählung:
- Zurverfügungstellen eines Bausatzes
- Aufbau des Behälterunterteils, ausgehend von einem gefalteten Anlieferungszustand
- Bestücken des Behälterunterteils mit mindestens einem Isolierelement
- Bestücken des Behälterunterteils mit einem Kühlgut
- Aufbau des Behälterdeckelteils
- Transport des Kühlgutes
[0021] Dabei kann das Bestücken des Behälterunterteils auch nach dem Aufbau des Behälterdeckelteils
erfolgen. Vorzugsweise umfasst das Verfahren auch noch einen abschliesseden Schritt
der teilweisen oder vollständigen Zerlegung des Kühlbehältnisses in Einzelteile, also
in Unterteil, Deckelteil und Isolierelemente.
[0022] Vorzugsweise kommt bei einem solchen Verfahren ein Bausatz der hierin beschriebenen
Art und eine Kühlbox mit den weiteren hierin beschriebenen Merkmalen zum Einsatz.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei diesem Verfahren die Isolationselemente wiederverwendet
werden. Dazu ist es zweckmäßig, wenn die Isolationselemente und Kühlbehältnisse normierte
Größen haben. Die Isolationselemente können dann mit einer neuen äußeren Hülle wiederverwendet
werden. In der Regel werden die Isolationselemente mit der sie umgebenen Schutzhülle
weiterverwendet. Es kann aber auch in Betracht kommen, nur das Isolationsmaterial
der Isolationselemente weiter zu verwenden, und die Schutzhülle zu ersetzen, oder
mit einer weiteren die erste Schutzhülle umgebende Schutzhülle zu versehen. Die Wiederverwendung
von Ober- und Unterteil kann im Einzelfall ebenfalls zweckmäßg sein, kann aber auch
unterbleiben. Wenn diese Teile aus Wellpappe hergestellt werden, ist in der Regel
ihre Zuführung zu einem üblichen Papierrecycling erwägenswert. Für einen weiteren
Kühltransport kann dann ein Kühlbehältnis mit unbenutzter äußerer Hülle zur Verfügung
gestellt werden.
[0023] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Bausatzsystem zur Herstellung von Kühlbehältnissen
verschiedener Größe und auf ein entsprechendes Verfahren. Erfindungsgemäß kann ein
Bausatzsystem zur Verfügung gestellt oder verwendet werden, bei dem Material für die
äußere Hülle von Kühlbehältnissen verschiedener Größe zur Verfügung gestellt wird.
Ferner werden Isolationselemente zur Verfügung gestellt. Die Größe der äußeren Hüllen
und die Größe der Isolationselemente ist dabei so aufeinander abgestimmt, dass Isolationselemente
mit verschiedenen äußeren Hüllen verwendet werden können. Wenn beispielsweise zwei
quaderförmige äußere Hüllen zur Verfügung gestellt werden, welche jeweils kleinere
Stirnflächen und längere Seitenflächen aufweisen, so kann ein Bausatzsystem in folgender
Weise verwirklicht werden: Die Seitenfläche einer kleineren äußeren Hülle kann genau
die Größe der Stirnfläche einer größeren äußeren Hülle haben. Es kommt auch in Betracht,
dass die Isolationselemente in verschiedener Orientierung in verschiedene äußere Hüllen
eingesetzt werden, beispielsweise 90 Grad zueinander verdreht. In einem bevorzugten
Bausatzsystem für Kühlbehältnisse kommen quaderförmige Kühlbehältnisse zur Verwendung,
welche jeweils sechs Isolationselemente von drei verschiedenen Größen aufweisen. Gleichgroße
Isolationselemente kommen jeweils an den gegenüberliegenden Stirnseiten, gegenüberliegenden
Seitenflächen und im Deckel und im Boden zum Einsatz. Bei einem Kühlbehältnis mit
einer äußeren Hülle anderer Größe kann dann ein oder können sogar zwei Paare von Isolationselementen
in anderer Position ebenfalls verwendet werden.
[0024] Im Rahmen der Erfindung geht es also auch um ein Verfahren, bei dem eine Vielzahl
quaderförmiger äußerer Hüllen für Kühlboxen mit einer Vielzahl von Isolationselementen
kombiniert wird, wobei die Vielzahl der Isolationselemente die Vielzahl der äußeren
Hüllen um weniger als einen Faktor 3 übertrifft. In dieser Weise lässt sich ein System
von Bausätzen für Kühlbehältnisse in der Material und Lagerkosten sparender Weise
zur Verfügung stellen.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren kann also die folgenden Schritte, vorzugsweise in
der Reihenfolge der Aufzählung, umfassen:
- Zurverfügungstellen einer Vielzahl äußerer Hüllen für Kühlbehältnisse erster und zweiter
Größe
- Zurverfügungstelleen einer Vielzahl von Isolationselementen verschiedener Größe
- Aufbau eines Kühlbehältnisses erster Größe unter Verwendung einer ersten Auswahl von
Isolationselementen
- Aufbau eines Kühlbehältnisses zweiter Größe unter Verwendung einer zweiten Auswahl
von Isolationselementen, wobei die zweite Auswahl mindestens ein Isolationselement
enthält, welches auch in der ersten Auswahl enthalten ist
[0026] Dabei können die äußeren Hüllen quaderförmig sein. Dabei können ferner jeweils drei
Paare von Isolationselementen gleicher Größe für eine äußere Hülle vorgesehen sein.
Dabei kann die zweite Auswahl mindestens ein Paar von Isolationselementen enthalten,
welches auch in der ersten Auswahl enthalten ist. Ferner kann statt des Aufbaus oder
zusätzlich dazu auch die Anleitung zum Aufbau eines Kühlbehältnisses erster oder zweiter
Größe Teil des Verfahrens sein.
[0027] Weitere Merkmale, aber auch Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
aufgeführten Zeichnungen und der zugehörigen Beschreibung. In den Abbildungen und
in den dazugehörigen Beschreibungen sind Merkmale der Erfindung in Kombination beschrieben.
Diese Merkmale können allerdings auch in anderen Kombinationen von einem erfindungsgemäßen
Gegenstand umfasst werden. Jedes offenbarte Merkmal ist also auch als in technisch
sinnvollen Kombinationen mit anderen Merkmalen offenbart zu betrachten. Bei den (teilweise
leicht vereinfachten, schematischen) Abbildungen zeigen:
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Kühlbehältnisses während
seiner Zusammensetzung;
- Fig. 2
- zeigt einen weiteren Schritt des Zusammenbaus eines erfindungsgemäßen Kühlbehältnisses;
- Fig. 3
- zeigt einen noch weiteren Schritt des Zusammenbaus, bei dem das Unterteil des Kühlbehältnisses
im Wesentlichen vollständig ist;
- Fig. 4
- zeigt eine perspektivische Ansicht eines Isolationselementes;
- Fig. 5
- zeigt eine Aufsicht auf das Unterteil des Kühlbehältnisses von oben, wobei ein Teil
zusätzlich in vergrößerter Darstellung wiedergegeben ist;
- Fig. 6
- zeigt einen Zuschnitt für ein Deckelteil;
- Fig. 7
- zeigt das Deckelteil, welches zur Verwendung als Teil des Kühlbehältnisses vorbereitet
wird;
- Fig. 8
- zeigt eine weitere Ansicht des Deckelteils;
- Fig. 9
- zeigt eine Ansicht eines Isolationseinsatzes für das Deckelteil;
- Fig. 10
- zeigt ein Deckelteil zur Aufnahme einer solchen Einheit;
- Fig. 11
- zeigt das Deckelteil und das Unterteil eines erfindungsgemäßen Kühlbehältnisses;
- Fig. 12
- zeigt den Transportzustand des erfindungsgemäßen Kühlbehältnisses;
- Fig. 13
- zeigt ein Herstellungsverfahren für Isolationselemente für das Kühlbehältnis;
- Fig. 14
- ein Diagramm zum Kühlverhalten eines erfindungsgemäßen Kühlbehältnisses.
[0028] Die Fig. 1 zeigt einige Grundelemente eines noch nicht fertig zusammengesetzten Kühlbehältnisses
10. Das Kühlbehältnis 10 besteht aus einer äußeren Hülle 12, in welcher eine Isolationsschicht
14 vorgesehen ist.
[0029] Die Isolationsschicht 14 wird von mehreren, hier zunächst zwei einzelnen Isolationselementen
16 zur Verfügung gestellt. Die Elemente 16 sind im Wesentlichen flach, haben also
die Form flächiger Quader. Da die äußere Hülle im gezeigten Beispiel die eines quaderförmigen
Kühlbehältnisses ist, können die Isolationselemente 16 bequem passgenau entlang der
Innenwände der äußeren Hülle eingesetzt werden.
[0030] Fig. 2 zeigt die äußere Hülle 12, in denen zwei Isolationselemente 16A und 16B passgenau
eingesetzt worden sind. Diese beiden Elemente sind Teile der Isolationsschicht 14.
[0031] Fig. 3 zeigt einen weiteren Schritt des Zusammenbaus eines erfindungsgemäßen Kühlelementes
aus verschiedenen Einzelteilen. Die äußere Hülle 12 wird in diesem Zustand weiterhin
nur durch ein Unterteil 20 zur Verfügung gestellt. Dieses Unterteil hat eine offene
Kastenform. Die äußere Hülle 12 ist nunmehr mit vier sichtbaren Isolationselementen
bestückt, welche sich an die Seitenwände anschmiegen. Dieses sind die Isolationselemente
16A, 16B, 16C und 16D. Diese vier Isolationselemente stoßen bündig aneinander an.
An ihrer Innenfläche wird eine Schutzschicht 18 zur Verfügung gestellt. Die Isolationselemente
überragen das Unterteil 20 der äußeren Hülle 12. Sie schließen einen Aufnahmeraum
22 ein. In das Unterteil 20 mit den so positionierten Isolationselementen 16 könnte
bereits ein Kühlgut gegeben werden.
[0032] Fig. 4 zeigt nähere konstruktive Details eines zweckmäßigen Isolationselementes 16.
Dieses Element kann aus einem geeigneten Isolationsmaterial bestehen, welches durch
eine Schutzumhüllung 24 umgeben wird. Diese Schutzumhüllung 24 kann etwa in der Form
einer Schlauchfolie zur Verfügung gestellt werden. Die Schutzumhüllung kann einen,
oder wie hier gezeigt, zwei Endstreifen 26A und 26B aufweisen. Zweckmäßigerweise dienen
die Endstreifen auch zum Verschließen der offenen Enden der Schutzumhüllung 24. Die
Schutzumhüllung hat also im Wesentlichen eine flache Quaderform, sie muss jedoch keine
planen Stirnseiten aufweisen, sondern kann strukturierte Stirnseiten aufweisen. Die
Struktur der Stirnseiten kann dabei beispielsweise die gezeigten Endstreifen 26 umfassen.
[0033] Fig. 5 zeigt eine Aufsicht auf ein zur Aufnahme eines Kühlgutes vorbereitetes Kühlbehältnis,
wie es in perspektivischer Ansicht in Fig. 3 gezeigt wurde. Diese Aufsicht erkennt
man aus den Umläufen, die aus der Hülle 12, welche die Form eines Rechtecks beschreibt.
Innen daran anstoßend sind Isolationselemente 16A, 16B, 16C und 16D vorgesehen. Der
Boden des Kühlbehältnisses 12 ist mit einem Isolationselement 16E bedeckt. Diese Isolationselemente
16 stellen in Richtung des Aufnahmeraums des Kühlbehältnisses eine Schutzschicht zur
Verfügung. Dies ist eine im Wesentlichen durchgehende Schutzschicht, welche aber verschiedene
Abschnitte aufweist, nämlich die Abschnitte 18A, 18B, 18C und 18D, welche von den
entsprechenden Isolationselementen 16 zur Verfügung gestellt werden. Die einzelnen
Isolationselemente sind jedoch allseitig von dem Material der Schutzschicht umschlossen,
welches für die Isolationselemente 16 eine Schutzumhüllung 24 zur Verfügung stellen.
[0034] Die gezeigten vier seitlichen Isolationselemente 16A, 16B, 16C und 16D weisen jeweils
Endstreifen 26 auf. Analog zu Fig. 4 sind für das Isolationselement 16D ein linker
Endstreifen 26A und ein rechter Endstreifen 26B dargestellt. Im Rahmen der Erfindung
von Interesse ist die Lage dieser Endstreifen 26 relativ zu den Stoßfugen 28, welche
sich zwischen zwei benachbarten Isolationselementen ergeben. Die Lage der Endstreifen
ist besonders gut an der vergrößerten Ausschnittsdarstellung der oberen rechten Ecke
der Aufsicht erkennbar.
[0035] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, jeweils einen Endstreifen nach Art des Endstreifens
26A so abzuknicken, dass er einen Isolationsstreifen 30 bildet. Ein solcher Isolationsstreifen
soll die Stoßfuge nach außen, zur äußeren Hülle 12 hin abdecken. Somit stellt er eine
zusätzliche Isolation des potenziellen Wärmespalts dar, welcher sich im Bereich der
Stoßfuge zwischen den Isolationselementen 16 öffnet oder öffnen könnte. Es ist ebenfalls
zweckmäßig, Endstreifen, wie beispielsweise den Endstreifen 26B, so abzuknicken, dass
er als Dichtstreifen 32 in der Stoßfuge zwischen zwei Isolationselementen 16 platziert
wird. Dort fungiert er als Dichtstreifen 32. Der entsprechende Dichtstreifen sorgt
für ein zusätzliches Abdichten der Fuge, insbesondere dann, wenn diese nicht von allen
Stellen eine vollständig formflüssige Verbindung der Isolationselemente bewirkt. Da
das Füllmaterial der Isolationselemente, nämlich das Isoliermaterial etwa in Form
von Hanf, nicht sehr fest ist und daher nicht zu ganz regelmäßig quaderförmigen Isolationselementen
zusammengefügt werden kann, haben solche Isolationsstreifen 30 und Dichtstreifen 32
eine sehr günstige unterstützende Isolierungsfunktion.
[0036] Die Fig. 6 - 10 zeigen nun nähere Details des Deckelteils 40. Aus der perspektivischen
Ansicht der Fig. 6 ist zunächst zu erkennen, dass ein Deckelteil 40 zweckmäßig aus
einem Zuschnitt 42 hergestellt werden kann. Es könnte sich beispielsweise um einen
Zuschnitt aus einer Wellpappbahn handeln. Durch ein entsprechendes Schnittmuster ist
es möglich, ein Deckelteil mit zweckmäßigen seitlichen Wandabschnitten herzustellen.
Beispielsweise haben die gegenüberliegenden Wandabschnitte 46A und 46C einfache Materialstärke.
Dagegen werden bei dem Wandabschnitt 46B zwei Materiallagen des Zuschnitts übereinandergelegt.
[0037] Fig. 7 zeigt, wie der eigentliche Deckel 44 des Deckelteils 40 mit einem Isolationselement
bedeckt werden kann. Das Isolationselement 16F bedeckt die Deckelfläche 44 vollständig.
Damit es unter Einfluß der Schwerkraft, insbesondere beim Aufsetzen des Deckelteils
40 auf das Unterteil 20 nicht aus dem Deckel fällt, wird das Isolationselement 16F
durch einen Haltemechanismus festgehalten. Dieser Haltemechanismus kann beispielsweise
aus Haltelaschen 48A und 48B bestehen. Solche Haltelaschen können einstückig im Zuschnitt
42 vorgesehen sein. Sie können federnd vorgespannt sein.
[0038] Fig. 8 zeigt das Deckelteil, in welches das Isolationselement 16F passgenau eingesetzt
wurde. Das Isolationselement 16F wird nun von den gegenüberliegenden Haltelaschen
48A und 48B erhalten.
[0039] Fig. 9 zeigt ein alternatives Innenteil für den Deckel. Ein Isolationselement 16F
der bekannten Art wird hierbei kombiniert mit einer Kühlmittelaufnahme.
Die Kühlmittelaufnahme kann beispielsweise aus Wellpappe hergestellt sein.
Wellpappe hat die nötige Steifigkeit, um bequem einen Quader herzustellen.
Das Isolationselement 16F kann zweckmäßig dabei auch durch eine Wellpapphülse umgeben
sein. Es kann aber auch durch eine Schutzumhüllung in Form einer Folie umgeben sein.
Zwischen Folie und Kühlmittelaufnahme kann beispielsweise durch eine Klebung eine
günstige Verbindung hergestellt werden. Die Kühlmittelaufnahme kann Trockeneis oder
ein anderes geeignetes Kühlmittel aufnehmen. Zirkulationslöcher vorzusehen, ist dabei
zweckmäßig.
[0040] In Fig. 10 wird das Einsetzen eines solchen Isolationselementes 16F mit Kühlmittelaufnahme
50 in ein Deckelteil 40 gezeigt. Das Vorsehen einer Kühlmittelaufnahme ist aber im
Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht immer erforderlich. Es kann zweckmäßig sein,
ein Kühlmittel, wie etwa Trockeneis, unmittelbar mit dem Kühlgut in Kontakt zu bringen.
[0041] In Fig. 11 ist nun perspektivisch das Aufsetzen eines Deckelteils 40 auf ein Unterteil
20 gezeigt. Die Isolationsschicht ist bereits formflüssig ist das Unterteil 20 eingebracht
und steht über die Oberkante des Unterteils über. In dieser Weise kann die Isolationsschicht
14 auch als Isolationsschicht im Bereich der Wandabschnitte 46 des Deckelteils dienen.
Es ist durch die das Unterteil 20 überragende Isolationsschicht 14 sehr leicht, den
Deckel passgenau überzustülpen, so dass eine fugenlose äußere Hülle entsteht.
[0042] Die transportbereite Kühlbox ist in Fig. 12 gezeigt. Unterteil 20 und Deckelteil
40 bilden eine glatte einheitliche äußere Hülle 12. Es gibt eine Stoßfuge zwischen
Unterteil 20 und Deckelteil 40. Diese Stoßfuge kann durch ein Verbindungsband gedeckt
werden. Dieses Verbindungsband sorgt sowohl für eine noch verbesserte Isolierung als
auch für die mechanische Verbindung von Unterteil 20 und Deckelteil 40. Ein handelsübliches
Klebeband ist als Verbindungsband in der Regel geeignet.
[0043] Fig. 13 zeigt nun einen anderen Aspekt der Erfindung. Standardisierte flache Isolationselemente
lassen sich mit Hilfe einer Schlauchbeutelmaschine 60 (oder "Flow-Wrap-Maschine")
herstellen, welche für andere Verwendungszwecke auf dem Maschinenmarkt leicht verfügbar
ist. Eine solche Schlauchbeutelmaschine 60 verfügt zunächst über eine Zufuhr für Hüllmaterial
62. Hier werden nur die wesentlichsten Elemente der Maschine erörtert. Hinter der
Zuführung des Hüllmaterials 62 ist ein Faltkasten 64 angeordnet. Durch den Faltkasten
64 können im laufenden Betrieb Seitenkanten des Hüllmaterials 62 aufgerichtet werden.
Das Hüllmaterial 62 bewegt sich also mit U-förmigen Querschnitt voran. In das nach
oben offene U können einzelne Innenteile 66 für Isolationselementen eingelegt werden.
Beispielsweise kann es sich dabei um quaderförmige Hanfelemente handeln. Diese Elemente
laufen auf einen Quersiegler 68 zu. Der Quersiegler 68 leitet Abschnitte von dem Füllmaterial
ab und versiegelt die Enden gleichzeitig. In dieser Weise werden die Isolationselemente
umhüllt und versiegelt. Gleichzeitig werden die sehr vorteilhaften Endstreifen durch
den Quersiegler 68 erzeugt.
[0044] Fig. 14 zeigt, dass das erfindungsgemäße Kühlbehältnis 10 nicht nur in ökonomischer
und ökologischer Sicht bekannten Konzepten überlegen ist, sondern auch eine hervorragende
Kühlwirkung zur Verfügung stellt. Gezeigt ist ein Diagramm, welches als Kurve K1 Temperaturdaten,
und als Kurve K2 Daten zur relativen Feuchtigkeit wiedergibt. Dem Diagramm liegen
Messungen an einem erfindungsgemäßen Kühlbehältnis zugrunde, bei welchem über einen
Zeitraum von etwa 45 Stunden gemessen wurde. Nach einer Vorbereitungszeit wird die
Messung zu einer Stunde 0 abzulesen auf der Abszisse abgelesen. Zur Stunde 0 wird
eine Temperatur von etwa -40 Grad Celsius gemessen. Über die ersten 10 Stunden wird
diese Temperatur im Wesentlichen beibehalten. Ein Ansteigen über eine für fast alle
praktischen Zwecke immer noch sehr ausreichenden Temperatur von -30 Grad findet erst
etwa nach 23 Stunden statt. Nach der 25. Stunde gibt es einen langsamen Anstieg der
Temperatur, allerdings werden auch noch in einem Zeitfenster von 45 - 48 Stunden,
also nach fast zwei vollen Tagen, Minustemperaturen gemessen. Nach der erstmaligen
Kühlung wurde jedoch über die ganze Meßreihe nicht nachgekühlt. Ein entsprechend günstiger
Verlauf zeigt sich bei Messungen der relativen Feuchtigkeit in dem Kühlbehältnis,
welches durch die Kurve K2 dargestellt wird.
[0045] Insgesamt zeigt sich, dass sich aus diesen Konzept neuartige Möglichkeiten für einen
sehr effizienten aber auch Umwelt und Energie schonenden Kühltransport ergeben, sowohl
im Hinblick auf das Kühlbehältnis als auch im Hinblick auf den Bausatz dazu und die
entsprechenden Verfahren.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10
- Kühlbehältnis
- 12
- äussere Hülle
- 14
- Isolationsschicht
- 16
- Isolationselement (16A, 16B, 16C, 16D, Wandelemente; 16E Bodenelement; 16F Deckelelement)
- 18
- Schutzschicht
- 20
- Unterteil
- 22
- Aufnahmeraum
- 22
- Fasermaterial
- 24
- Schutzumhüllung
- 26
- Endsteifen
- 28
- Stoßfuge
- 30
- Isolationsstreifen
- 32
- Dichtstreifen
- 40
- Deckelteil
- 42
- Zuschnitt
- 44
- Deckel
- 46
- Wandabschnitte
- 48
- Haltelaschen
- 50
- Kühlmittelaufnahme
- 52
- Verbindungsband
- 60
- Schlauchbeutelmaschine
- 62
- Hüllmaterial
- 64
- Faltkasten
- 66
- Isolationsmaterial
- 68
- Quersiegler
- K1
- Temperturkurve
- K2
- Feuchtigkeitskurve
1. Kühlbehältnis (10), welches einen Aufnahmeraumraum (22) und eine äußere Hülle (12),
eine innere Isolationsschicht (14) und eine Schutzschicht (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Hülle (12) aus einem festen selbsttragenden Material besteht, welches
Luftkammern aufweist, und die Isolationsschicht (14) aus einer Vielzahl von einzelnen
Isolationselementen (16) gebildet wird, welche ein fasrigen Isoliermaterial mit einer
Dichte von weniger als 100 Kg / m3 enthalten, und die Schutzschicht (18) zwischen Aufnahmeraum (22) und Isolationsschicht
(14) angeordnet ist.
2. Kühlbehältnis (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Isolationselemente
(16) im Wesentlichen flach sind.
3. Kühlbehältnis (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das fasrige Isoliermaterial
Hanfwolle ist.
4. Kühlbehältnis (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Isolationselemente
(16) formschlüssig einen Aufnahmeraum (22) umschliessen.
5. Kühlbehältnis (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Isolationselemente
(16) die Schutzschicht (18) tragen.
6. Kühlbehältnis (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem aus dem Material
der Schutzschicht (18) zusätzlich mindestens ein Verbindungsstreifen (30; 32) gebildet
wird, welcher zumindest teilweise zwischen je zwei Isolationselementen (16) angeordnet
ist.
7. Kühlbehältnis (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Isolationselemente
(16) im Wesentlichen vollständig von dem Material der Schutzschicht (18) umhüllt werden.
8. Kühlbehältnis (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die äußere Hülle
(12) die Form eines zweiteiligen Kastens hat, welcher aus einem Unterteil (20) und
einem Deckelteil (40) besteht.
9. Kühlbehältnis (10) nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem zumindest einige Isolationselemente
(16) die Oberkante des Unterteils (20) überragen und eine Isolationsschicht (14) im
Deckelteil (40) bilden.
10. Bausatz für ein Kühlbehältnis (10), welcher aus einem auffaltbaren
Unterteil (20) und einem auffaltbaren Deckelteil (40) und einer Vielzahl von im Wesentlichen
flachen Isolationselementen (16) besteht.
11. Bausatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die Isolationselemente
(16) mit einer Folie umhüllt sind.
12. Bausatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Deckelteil (40) einen
Haltemechanismus (30) zum Halten eines Isolationselementes (16) aufweist.
13. Verfahren zum Transport eines Kühlgutes, welches die folgenden
Schritte umfasst:
- Zurverfügungstellen eines Bausatzes
- Aufbau des Unterteils (20) des Kühlbehältnisses (10) ausgehend von einem gefalteten
Anlieferungszustand,
- Bestücken des Unterteils (20) des Kühlbehältnisses (10) mit Isolierelementen
- Bestücken des Unterteils (20) des Kühlbehältnisses (10) mit einem Kühlgut,
- Aufbau des Deckelteils (40) des Kühlbehältnisses (10),
- Transport des Kühlgutes,
- Zerlegung des Kühlbehältnisses (10) in Einzelteile.
14. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem ein Bausatz
nach den Ansprüchen 11 - 13 zum Einsatz kommt.
15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die
Isolationselemente (16) wiederverwendet werden.