[0001] Die Erfindung betrifft eine Entwässerungseinrichtung, insbesondere für Fassaden mit
einem Pfosten, der mindestens eine in Längsrichtung verlaufende Entwässerungsrinne
aufweist, die zu einem Falzraum hin offen ist, wobei an dem Pfosten mindestens ein
Entwässerungsteil montiert ist, durch das in dem Falzraum befindliche Feuchtigkeit
nach außen hin ableitbar ist, wobei das Entwässerungsbauteil einen in die Entwässerungsrinne
eingreifenden Formkörper aufweist, an dem eine Sammelrinne zum Ableiten von Feuchtigkeit
in eine Entwässerungsrinne an dem Entwässerungsteil ausgebildet ist.
[0002] Die
DE 102 075 52 offenbart eine Fassade, bei der entlang einem Pfosten eine Entwässerungsrinne ausgebildet
ist, in die ein Formteil mit wenigstens einer Wasserableitung eingefügt wird. Dadurch
kann in der Entwässerungsrinne angeordnete Feuchtigkeit über Kanäle an die Fassadenaußenseite
geleitet werden. Bei solch einer Entwässerung besteht allerdings der Nachteil, dass
das Einbringen der Formteile aufwändig ist und zudem mehrere Entwässerungsbauteile
kaskadenartig hintereinander angeordnet sind, um die Flüssigkeit zur Fassadenaußenseite
zu leiten. Dadurch ist der Aufbau aufwendig und zudem besteht das Problem, dass die
Formteile selbst eine Barriere bilden, die bei Verstopfen des Entwässerungskanals
ein Ansammeln von Feuchtigkeit ermöglichen.
[0003] Die
EP 846 832 offenbart eine Rahmenkonstruktion, bei der in einer Entwässerungsrinne ein Dichtungsteil
eingefügt ist, mittels dem Feuchtigkeit nach außen abgeleitet werden kann. Das Dichtungsteil
weist dabei elastische Dichtlippen auf, die sich an die Wand der Entwässerungsrinne
anlegen und dadurch für eine Abdichtung sorgen. Solche Dichtungsteile werden in regelmäßige
Abständen an einen Pfosten montiert, sodass es passieren kann, dass bei Verstopfung
eines Entwässerungskanals, beispielsweise durch angefrorenes Kondenswasser, Verschmutzungen
oder durch ungünstige Druckverhältnisse die Feuchtigkeit nicht an die Außenseite gelangen
kann. Dabei bilden die Dichtungsteile ein Auffangbecken für die Feuchtigkeit, sodass
die nicht abgeführte Feuchtigkeit die Fassadenkonstruktion beschädigen kann.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Entwässerungseinrichtung zu
schaffen, die neben einer Entwässerung auch zusätzlich eine Entlüftung an einem Pfosten
bereitstellt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Entwässerungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist der in die Entwässerungsrinne eingreifende Formkörper so angeordnet,
das er zumindest an einer Seite beabstandet von der Entwässerungsrinne positioniert
ist. Dadurch ist es möglich, dass über dem Formkörper ein Großteil der in der Entwässerungsrinne
auftretenden Feuchtigkeit nach außen abgeführt wird, indem der Formkörper die auftretende
Feuchtigkeit über eine Sammelrinne in eine Entwässerungsrinne ableitet. Sollte diese
Ablaufmöglichkeit verstopfen, beispielsweise durch Verschmutzung, Vereisen oder andere
Umstände, kann die Feuchtigkeit zusätzlich noch über eine Entlüftung abgeführt werden,
da der Fremdkörper an einer Seite mit einem Abstand zur Wand der Entwässerungsrinne
angeordnet ist. Dadurch wird vermieden, dass eine hermetische Abdichtung der Entwässerungsrinne
im Bereich des Formkörpers vorhanden ist. Es hat sich bei Versuchen herausgestellt,
das bei Formkörpern, die nicht dichtend an allen Wänden der Entwässerungsrinne anliegen,
die Probleme aufgrund der zusätzlichen Durchlüftung deutlich vermindert werden, wenn
die Entwässerungsrinne verstopft ist. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
liegt der Formkörper zumindest an einer Seite formschlüssig an einer Wand der Entwässerungsrinne
an. Dadurch wird gewährleistet, dass der Formkörper exakt positioniert ist und zudem
die an dieser Wand auftretende Feuchtigkeit sicher aufnehmen kann. Vorzugsweise ist
der Formkörper beabstandet von einem Boden der Entwässerungsrinne angeordnet. Dadurch
kann der Formkörper nur an einer Seite an der Entwässerungsrinne anliegen, während
er am Boden und an der gegenüberliegenden Seitenwand mit Abstand angeordnet ist.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein Abstandshalter
vorgesehen, um den Formkörper innerhalb der Entwässerungsrinne exakt zu positionieren.
Der Abstandshalter kann dabei integral mit dem Formkörper ausgebildet sein. Als Abstandshalter
können beispielsweise streifen- oder punktförmige Vorsprünge vorgesehen sein, die
sich an einer Wand der Entwässerungsrinne abstützen. Dadurch lässt sich der Formkörper
exakt in der Entwässerungsrinne positionieren.
[0008] Der Spalt zwischen Formkörper und Wand der Entwässerungsrinne ist vorzugsweise mit
einer Größe zwischen 0, 2 mm und 2 mm, insbesondere 0, 5 mm und 1 mm ausgebildet.
Dadurch ist sichergestellt, dass eine gewisse Entlüftung über den Spalt erfolgen kann.
[0009] Vorzugsweise ist an dem Entwässerungsteil ein in eine Schraubnut des Pfostens eingreifender
Positioniersteg ausgebildet, sodass das Entwässerungsteil sicher an dem Pfosten positionsgenau
montiert werden kann.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Entwässerungseinrichtung
bei der Montage;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht der Entwässerungseinrichtung der Figur 1 mit montiertem
Entwässerungsteil;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf den Pfosten mit dem Entwässerungsteil der Figur 2 in einer leicht
modifizierten Ausführungsform;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des Entwässerungsteils;
- Figur 5
- eine Draufsicht auf ein modifiziertes Entwässerungsteil in einer montierten Position;
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht des Entwässerungsteils der Figur 5 und
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Entwässerungsteils.
[0011] Eine Entwässerungseinrichtung 1 umfasst einen Pfosten 2, der als hohles Stahlprofil
ausgebildet ist, an dem an einer Seite ein Aufsatz 3 mit einer Schraubnut 4 festgelegt
ist. Der Aufsatz 3 umfasst an den gegenüberliegenden Seiten einen Halter 5, an dem
jeweils eine Dichtung 6 festgelegt ist. Die Schraubnut 4 ist von einem Mittelsteg
7 der Dichtungsprofile überdeckt. Zwischen dem Mittelsteg 7 an der Schraubnut 4 und
den Dichtungsprofilen 6 ist eine vertikale Entwässerungsrinne 8 ausgebildet, durch
die die Feuchtigkeit abgeleitet werden kann.
[0012] An dem Pfosten 2 wird eine Andruckleiste 9 montiert, die randseitig streifenförmige
Dichtungsprofile 10 hält, sodass zwischen den Dichtungsprofilen 10 und den Dichtungen
6 ein Füllungselement, beispielsweise eine Isolierglasscheibe festgeklemmt werden
kann. Mehrere beabstandete Pfosten 2 können über Riegelprofile zu einer Fassade verbunden
sein. An dem Andruckprofil 9 ist eine Öffnung 11 ausgespart, um eine an einem Entwässerungsteil
12 ausgebildete Entwässerungsrinne 14 nach außen zu führen, damit die Feuchtigkeit
nach außen abgeleitet werden kann.
[0013] Das Entwässerungsteil 12 weist zwei Formkörper 13 auf, die in die Entwässerungsrinne
8 eingesteckt werden, wie dies in Figur 2 gezeigt ist. In dieser vormontierten Position
kann nun das Füllungselement und das Andruckprofil 9 montiert werden.
[0014] In Figur 3 ist das Entwässerungsteil 12 in einer an einem Pfosten 2' montierten Position
gezeigt, wobei der Pfosten 2' als Aluminiumprofil ausgebildet ist und zu beiden Seiten
eine Schraubnut 4 integral ausgebildete Nuten 5 zum Fixieren von Dichtungen 6 aufweist.
Zwischen den Nuten 5' und den Dichtungen 6 sowie der Schraubnut 4 ist jeweils eine
Entwässerungsrinne 8 ausgebildet, an der auftretende Feuchtigkeit entwässert werden
soll.
[0015] Hierfür ist das Entwässerungsteil 12 mit den Formkörpern 13 in die Entwässerungsrinne
8 eingesteckt, wobei die Formkörper 13 an der Schraubnut 4 formschlüssig anliegen,
aber zum Boden der Entwässerungsrinne 8 ein Spalt 15 ausgebildet ist und auf der zur
Schraubnut 4 abgewandten Seite ein Spalt 16 vorhanden ist. Die Breite der Spalte 15
bis 16 liegt in einem Bereich von 0, 2 mm und 2 mm, vorzugsweise 0, 5 mm bis 1 mm.
Zur Fixierung des Entwässerungsteils 12 an dem Profil 2' ist ferner ein Positioniersteg
18 ausgebildet, der klemmend in die Schraubnut 4 eingreift.
[0016] In Figur 4 ist das Entwässerungsteil 12 im Detail dargestellt. Die Formkörper 13
stehen von der Entwässerungsrinne 14 nach oben hervor und bilden Sammelrinnen 17 aus,
damit die auftretende Feuchtigkeit über die Sammelrinne 17 in die breitere Entwässerungsrinne
14 abgeleitet werden kann. Die Positionierung des Entwässerungsteils erfolgt über
die Formkörper 13 und/oder den Positioniersteg 18, wobei das Entwässerungsteil 12,
beispielsweise aus EPDM, hartem oder weichem Kunststoff, Gummi oder einem ähnlichen
Material besteht.
[0017] In Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Entwässerungseinrichtung dargestellt,
bei der an einem Pfosten 2', ein Entwässerungsteil 12' montiert ist. Gleiche Bauteile
sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen. Das Entwässerungsteil 12' unterscheidet
sich von dem Entwässerungsteil 12 durch die Anbringung von Abstandshaltern 20 an dem
Formkörper 13. Die Abstandshalter 20 sind als punktförmige seitliche integral ausgebildete
Vorsprünge ausgebildet, die an einer Seitenwand der Entwässerungsrinne 8 anliegen.
Dadurch lässt sich der Formkörper 13 noch exakter in der Entwässerungsrinne 8 positionieren.
[0018] In Figur 6 ist das Entwässerungsteil 12' im Detail dargestellt. An einer Seitenwand
des Formkörpers 13 sind drei punktförmige Abstandshalter 20 ausgebildet, wobei es
natürlich möglich ist, weniger oder mehr als drei Abstandshalter 20 integral dann
im Formkörper 13 vorzusehen, beispielsweise auch im Bereich des Bodens der Entwässerungsrinne
8, um den Spalt 15 exakt zu gestalten.
[0019] In Figur 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Entwässerungsteiles 12" gezeigt,
das wie die vorangegangenen Ausführungsbeispiele ausgebildet ist, bis auf die Form
eines Abstandshalters 21, der streifenförmig an einer Außenseite der Formkörper 13
angeordnet ist. Der vertikale Streifen 21 sorgt für einen gleichmäßigen Abstand des
Formkörpers 13 an einer Seitenwand der nutförmigen Entwässerungsrinne 8.
[0020] Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen erfolgt eine Belüftung durch die Spalte 15
und 16 zwischen dem Formkörper 13 und einer Wand der Entwässerungsrinne 8. Es ist
natürlich möglich, Belüftungskanäle auch in dem Formkörper 13 auszubilden, beispielsweise
durch vertikale Durchgangskanäle. Die Form der Kanäle muss lediglich so gestaltet
sein, dass eine gewisse Belüftung zum Entfernen von Feuchtigkeit möglich ist.
[0021] Zudem kann die dem Spalt 15 oder 16 zugewandte Seite des Formkörpers 13 statt eben
auch profiliert, rillenförmig (erhaben bzw. vertieft) oder schräg ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Entwässerungseinrichtung
- 2
- Pfosten
- 2'
- Pfosten
- 3
- Aufsatz
- 4
- Schraubnut
- 5
- Nuten
- 6
- Dichtung
- 7
- Mittelsteg
- 8
- Entwässerungsrinne
- 9
- Andruckleiste
- 10
- Dichtungsprofile
- 11
- Öffnung
- 12
- Entwässerungsteil
- 12'
- Entwässerungsteil
- 12"
- Entwässerungsteil
- 13
- Formkörper
- 14
- Entwässerungsrinne
- 15
- Spalt
- 16
- Spalt
- 17
- Sammelrinne
- 18
- Positioniersteg
- 20
- Abstandshalter
- 21
- Abstandshalter
1. Entwässerungseinrichtung (1), insbesondere für Fassaden mit einem Pfosten (2, 2'),
der mindestens eine in Längsrichtung verlaufende Entwässerungsrinne (8) aufweist,
die zu einem Falzraum hin offen ist, wobei an dem Pfosten (2, 2') mindestens ein Entwässerungsteil
(12, 12', 12") montiert ist, durch das in den Falzraum befindliche Feuchtigkeit nach
außen ableitbar ist, wobei das Entwässerungsteil (12, 12', 12") einen in die Entwässerungsrinne
(8) eingreifenden Formkörper (13), an dem eine Sammelrinne (17) zum Ableiten von Feuchtigkeit
in eine Entwässerungsrinne (14) an dem Entwässerungsteil (12, 12', 12") ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (13) zumindest in einer Seite beabstandet von der Entwässerungsrinne
(8) angeordnet ist.
2. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (13) zumindest an einer Seite formschlüssig an einer Wand der Entwässerungsrinne
(8) anliegt.
3. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (13) beabstandet von einem Boden der Entwässerungsrinne (8) angeordnet
ist.
4. Entwässerungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abstandshalter (20, 21) vorgesehen ist, um den Formkörper (13) innerhalb
der Entwässerungsrinne (8) zu positionieren.
5. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (20, 21) integral mit dem Formkörper (13) ausgebildet sind.
6. Entwässerungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter als integral ausgebildete Streifen oder mehrere punktförmige Abstandshalter
(20, 21) integral mit dem Formkörper (13) ausgebildet sind.
7. Entwässerungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (15, 16) zwischen dem Formkörper (13) und einer Wand der Entwässerungsrinne
(8) zwischen 0, 2 mm bis 2 mm, insbesondere 0, 5 mm bis 1 mm groß ist.
8. Entwässerungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Entwässerungsteil (12, 12', 12") in eine Schraubnut (4) des Pfostens (2, 2')
eingreifende Positioniersteg (18) ausgebildet ist.