[0001] Dichtstreifen zur Abdichtung einer Fuge zwischen einem Rahmenprofil, etwa Fensterrahmenprofil,
und einer Wand, mit einem komprimierbaren und rückstellfähigen, vorzugsweise verzögert
rückstellfähigen, Schaumstoffstreifen, wobei der Dichtstreifen zwei gegenüberliegende
Breitseiten aufweist, welche jeweils an eine Anlagefläche von Rahmen und Wand anlegbar
sind, und zwei gegenüberliegende, sich quer zu den Breitseiten erstreckende Schmalseiten.
[0002] Gattungsgemäße Dichtstreifen können rauminnen- oder raumaußenseitig an der Fuge angeordnet
sein, um die Außenabdichtung der Fuge zu ergeben, wobei der Dichtstreifen dann gegebenenfalls
zusammen mit anderen Dichtungsmitteln wie z.B. einem Polymerschaum (Ortschaum) eingesetzt
werden kann. Andererseits sind gattungsgemäße Dichtstreifen bekannt, welche sich zumindest
im Wesentlichen über die gesamte Rahmenbreite erstrecken können, also sowohl eine
raumaußenseitige als auch eine rauminnenseitige Abdichtung der Fuge ausbilden. Derartige
Dichtstreifen müssen je nach Anwendung vielfältige Anforderungen erfüllen, beispielsweise
in Hinblick auf die zu erzielende Wärmedämmung, Luftdichtheit, Schlagregendichtheit,
Wasserdampfdiffusionseigenschaften und dergleichen.
[0003] Andererseits werden in Bezug auf die Ausbildung von Gebäudehüllen weitergehende Anforderungen
gestellt, so beispielsweise auch in Bezug auf eine verbesserte Schalldämmung. Hierzu
wurden bei Fenstern und Türen zum Teil erhebliche Anstrengungen gemacht, beispielsweise
durch Dreifachverglasung, spezielle Rahmenprofile u. dgl. Es hat sich jedoch herausgestellt,
dass insbesondere bei vergleichsweise breiten Fugen auch eine Verbesserung der Fugenabdichtung
in Bezug auf erhöhte Schalldämmung wünschenswert ist, da die Fugenabdichtungen insoweit
eine Schwachstelle bei dem Aufbau einer schalldämmenden Gebäudehülle darstellt. Dies
gilt insbesondere bei hohen Geräuschpegeln.
[0004] Weiterhin besteht das Bedürfnis, die Handhabung der Dichtstreifen beim Anbringen
an einem Rahmenprofil oder beim Einbringen in die Fuge zwischen Rahmenprofil und Wand
zu verbessern. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Dichtstreifen in einer Form konfektioniert
vorliegt, beispielsweise als Rolle, welche sich von der Einbaugestalt des Dichtstreifens
in der Fuge bzw. an dem Rahmenprofil unterscheidet. Dies gilt insbesondere dann, wenn
der Dichtstreifen zur verzögerten Rückstellung imprägniert ist. Ist der Dichtstreifen
von seinem Bevorratungszustand ausgehend zu deformieren, um an dem Rahmenprofil befestigt
bzw. in die abzudichtende Fuge eingebracht zu werden, beispielsweise von einer Rolle
abzurollen, so wird der Dichtstreifen nur mit gewisser zeitlicher Verzögerung in seine
Sollgestalt überführt, beispielsweise in einen gestreckten, geradlinigen Zustand.
Hierdurch kann die Befestigung des Dichtstreifens an dem Rahmenprofil oder dessen
Einbringung in die Fuge zeitlich verzögert werden bzw. es ergibt sich leichter die
Gefahr einer fehlerhaften Befestigung des Dichtstreifens an dem Rahmenprofil, beispielsweise
dass der Dichtstreifen nicht exakt in seiner Sollposition sondern aus dieser verrückt
an dem Rahmenprofil befestigt wird, oder Zwickel bzw. Taschen mit unsachgemäßer Befestigung
und Anlage der Unterseite des Dichtstreifens an dem Rahmenprofil verbleiben, insbesondere
bei Befestigung mittels einer Selbstklebeschicht. Dies kann dann auch zu einer Beeinträchtigung
der Luft- und Wasserdichtheit der Fugenabdichtung führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dichtstreifen zur Abdichtung einer
Fuge zwischen einem Rahmenprofil und einer Wand bereitzustellen, welcher eines oder
mehrere der oben genannten Probleme löst.
[0006] Die Erfindung wird durch einen Dichtstreifen nach Anspruch 1 gelöst, bei welchem
der Dichtstreifen einen sich zumindest über einen Teil dessen Breite erstreckenden
Zusatzstreifen aufweist, welcher zumindest teilweise aus einem Material mit Schwerstoffanteilen
besteht. Vorzugsweise erstreckt sich hierbei der Zusatzstreifen in Längsrichtung des
Dichtstreifens, was allgemein im Rahmen der Erfindung gelten kann. Hierdurch kann
zum einen die Schalldämmung des Dichtstreifens, welcher einen Schaumstoffstreifen
mit relativ schlechten Schalldämmungseigenschaften umfasst, deutlich verbessert werden,
insbesondere, da das mit Schwerstoffanteilen versehene Material des Zusatzstreifens
sowie gegebenenfalls bei Verbindung von Schaumstoffstreifen und Zusatzstreifen, z.B.
durch Verklebung, die angrenzenden Bereiche des Schaumstoffstreifens, nur erschwert
durch den Schall in Schwingungen versetzt werden.
[0007] Zwar ist es bereits bekannt, Dichtstreifen mit sich in dessen Längsrichtung erstreckenden
Zusatzstreifen zu versehen, beispielsweise aus der
EP 1 811 111 A1. Hier dient jedoch der Zusatzstreifen nur dazu, an dem gegebenen Querschnittsbereich
des Dichtstreifens einen erhöhten Wasserdampfdiffusionswiderstand desselben auszubilden,
so dass der Wasserdampfdiffusionswiderstand rauminnenseitig größer ist als raumaußenseitig.
Weiterhin besteht hier der Zusatzstreifen auch nur aus dem Material des Schaumstoffstreifens
selber oder aus einem einfachen Kunststoffmaterial, wodurch die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe nicht zufriedenstellend gelöst werden kann.
[0008] Zugleich und unabhängig von dem oben Gesagten hat es sich herausgestellt, dass der
erfindungsgemäße Dichtstreifen aufgrund der Ausbildung des Zusatzstreifens mit Schwerstoffanteilen
einfacher handhabbar ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Dichtstreifen in einer
Form konfektioniert vorliegt, beispielsweise als Rolle, welche sich von der Einbaulage
des Dichtstreifens in der Fuge bzw. der Gestalt des Dichtstreifens an dem Rahmenprofil
unterscheidet, wobei ein derart vorkonfektionierter Dichtstreifen von der Erfindung
mit umfasst ist. Es hat sich im Zuge der Erfindung herausgestellt, dass der erfindungsgemäße
Dichtstreifen mit Schwerstoffanteilen in dem Zusatzstreifen, insbesondere wenn dieser
zur verzögerten Rückstellung imprägniert oder sonst wie behandelt ist, schneller in
seine ursprüngliche Gestalt, die dieser vor der Überführung in die Bevorratungsgestalt
hatte, zurückkehrt, insbesondere in eine gestreckte, geradlinige Gestalt. Der erfindungsgemäße
Dichtstreifen ist hierdurch beim Abrollen und geradlinigem Ausrichten leichter manuell
handhabbar. Der Dichtstreifen, der zumindest im Wesentlichen aus einem Schaumstoff
besteht, legt aufgrund der Schwerstoffanteile leichter "von selbst" leichter flach,
als ohne Zusatzstreifen mit Schwerstoffanteilen. Dies wird jeweils auf das erhöhte
Gewicht des Zusatzstreifens zurückgeführt, welcher sozusagen den Dichtstreifen insgesamt
unter Schwerkrafteinwirkung niederdrückt. Der derart flachgelegte Dichtstreifen kann
dann manuell einfacher gehandhabt und exakter an seiner Befestigungsfläche festgelegt
werden, beispielsweise an dieser verklebt werden. Gegebenenfalls entstehenden Zwickel
oder taschenförmige Einbuchtungen an den Breitseiten des Dichtstreifens, welche zu
Verbindungs- und damit Abdichtfehlern führen würden, können leichter vermieden werden.
Der Dichtstreifen wird somit durch das erhöhte Gewicht des Dichtstreifens schneller
in seine Sollgestalt überführt, wodurch der Dichtstreifen leichter handhabbar und
die entsprechende Abdichtung sicherer durchführbar ist.
[0009] Weiterhin ist der erfindungsgemäße Dichtstreifen einfach herstellbar, da lediglich
der Zusatzstreifens an dem Schaumstoffstreifen anzubringen ist. Hierbei kann der Zusatzstreifen
an der Oberseite des Schaumstoffstreifens befestigt werden, beispielsweise verklebt
werden, ggf. kann der Zusatzstreifen auch mit einem Teil oder seiner gesamten Höhe
in den Schaumstoffstreifen eingesetzt werden. Hierzu kann der Schaumstoffstreifen
mit einer rinnenförmigen Vertiefung oder Nut versehen sein, welche ggf. zu einer Schmalseite
des Dichtstreifens hin offen ausgebildet sein kann.
[0010] Die Matrix des Zusatzstreifens kann aus einem Kunststoffmaterial bestehen, beispielsweise
aus einem Polyolefin wie Polyäthylen, Polypropylen usw., PVC (Polyvinylchlorid) o.dgl.
Die Schwerstoffanteile können verteilt, vorzugsweise gleichmäßig verteilt, in der
Matrix des Zusatzstreifens angeordnet sein, ggf. können jedoch auch Zonen oder Teilbereich
erhöhter und verringerter Anteile an Schwerstoffe vorliegen (ggf. in Teilbereichen
auch ohne Schwerstoffanteile). Die Schwerstoffanteile können partikelförmig in der
Matrix des Zusatzstreifens vorliegen und in dieser verteilt angeordnet sein. Ggf.
können die Schwertstoffanteile jedoch auch als Schicht oder zusammenhängenden Bereich
des Zusatzstreifens ausgebildet sein.
[0011] Zweckmäßigerweise weist das Material des Zusatzstreifens mit Schwerstoffanteilen
eine spezifische Dichte von ≥ 1,4 g/cm
3, vorzugsweise eine spezifische Dichte von ≥ 1,45 bis 1,55 g/cm
3. In Bezug auf die Schalldämmung und/oder die beschriebenen Handhabungsvorteile ist
es besonders vorteilhaft, dass das Zusatzstreifenmaterial eine spezifische Dichte
von ≥ 1,65-1,75 g/cm
3 aufweist, ggf. auch ≥ 1,85 g/cm
3oder ≥ 2 g/cm
3. Eine bestimmte Obergrenze der spezifischen Dichte des Zusatzstreifensmaterials ist
nicht gegeben, der Zusatzstreifen insgesamt sollte jedoch ein Gewicht aufweisen, welches
von dem Schaumstoffmaterial des Dichtstreifens getragen werden kann, also der Zusatzstreifen
ohne äußere Einwirkungen nicht in das Schaumstoffmaterial einsinkt. Andererseits kann
dem im Einbauzustand des Dichtstreifens entgegengewirkt werden, wenn der Zusatzstreifen
mit Befestigungsmitteln an der korrespondierenden Anlagefläche von Rahmenprofil oder
Mauerwerkslaibung befestigbar ist, beispielsweise durch einen Selbstklebestreifen.
Dies ist allgemein im Rahmen der Erfindung bevorzugt, um auch im Bereich des Zusatzstreifens
eine Haftung mit der Anlagefläche zu ergeben. Aus praktischen Gründen kann die spezifische
Dichte des Zusatzstreifenmaterials ≤ 3,5-4 g/cm
3 oder 3,0-3,25 g/cm
3 aufweisen, gegebenenfalls auch ≤ 2,5-2,75 g/cm
3. Eine spezifische Dichte im Bereich von ca. ≤ 3,5-4 g/cm
3 hat sich für viele Anwendungsfälle als besonders zweckmäßig erwiesen.
[0012] Das Schwerstoffmaterial des Zusatzstreifens kann eine spezifische Dichte von ≥ 2-2,25
g/cm
3 aufweisen, beispielsweise von ≥ 2,5-2,70 g/cm
3, vorzugsweise von ≥ 3,0-3,5 g/cm
3 oder besonders bevorzugt von ≥ 3,75-4 g/cm
3. Die spezifische Dichte des Schwerstoffmaterials kann ≤ 6-8 g/cm
3 oder ≤ 5,5 g/cm
3 betragen. Die angegebene spezifische Dichte des Schwerstoffmaterials bezieht sich
hierbei jeweils auf die Bulk-Dichte, also die des homogenen Festkörpermaterials. Schwerstoffmaterialien
mit möglichst hoher spezifischer Dichte sind bevorzugt, da hierdurch ggf. ein geringerer
Anteil desselben in dem Zusatzstreifenmaterial vorgesehen und letzteres hierdurch
flexibler an andere Anforderungen, beispielsweise im Hinblick auf seine Biegeelastizität,
angepasst werden kann. Als Schwerstoffmaterialien können beispielsweise mineralische
und/oder metallische Füllstoffe eingesetzt werden, beispielsweise auch Silikate oder
Siliziumdioxid (vorzugsweise wasserfrei, beispielsweise als Quarz), Metalloxide wie
Titandioxid, Eisenoxide o. dgl. Als besonders bevorzugt haben sich Erdalkalisalze
wie Carbonate, Phosphate oder Sulfate herausgestellt, insbesondere Sulfate. Als besonders
vorteilhaft haben sich auch gemischte Erdalkaliverbindungen, z.B. enthaltend andere
Metallionen wie gemischte Erdalkalimetalle wie Calcium-Barium-Verbindungen, Erdalkali-Übergangsmetall-Verbindungen
o. dgl. erwiesen, wobei die gemischten Erdalkalimetallverbindungen, insbesondere Erdalkalimetall-Übergangsmetallverbindungen
auch gemischte Oxide darstellen können, beispielsweise Bariumtitanat, Bariumferrate
und dergleichen. Die Erdalkalimetallverbindungen, insbesondere gemischten Erdalkalimetallverbindungen,
können andere Anionen enthalten, wie gemischte Carbonat-Phosphate, Phosphat-Sulfate,
Carbonat-Sulfate oder dergleichen, insbesondere des Calciums und/oder Bariums. Sulfate
haben sich als besonders bevorzugt herausgestellt, da diese chemisch inert sind (beispielsweise
auch gegenüber Wasser bei saurem pH-Wert). Als besonders bevorzugt haben sich einzeln
oder in Kombination Calciumcarbonat, Bariumcarbonat, Calciumsulfat und Bariumsulfat
herausgestellt, insbesondere Bariumcarbonat und/ oder Bariumsulfat, ganz besonders
Bariumsulfat.
[0013] Das Schwerstoffmaterial kann in einem Gehalt von 5-95 Gew.-% in dem Zusatzstreifenmaterial
vorliegen, beispielsweise im Bereich von 10-90 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von
20-80 Gew.-% oder 30-70 Gew.-%.
[0014] Das Zusatzmaterial kann ein Flächengewicht von ≥ 2-2,5 kg/m
2, vorzugsweise ≥ 3-4 kg/m
2, besonders bevorzugt im Bereich von 4,5-8 kg/m
2 aufweisen. Das Flächengewicht kann ≤ 9-10 kg/m
2 betragen, ohne hierauf beschränkt zu sein. Dies kann gegebenenfalls gelten für eine
Dicke des Zusatzmaterials von 3 mm, aber auch unabhängig hiervon. Ein derartiges Material
hat sich in Hinblick auf die Erfüllung der Schalldämmung und der beschriebenen Handhabungsvorteile,
jeweils getrennt und in Kombination, als vorteilhaft bzw. besonders vorteilhaft erwiesen,
da dies einerseits eine hohe Beschwerung des Dichtstreifens ermöglicht, andererseits
noch ausreichend flexibel ist und andererseits nicht mit zu hohem Aufwand wie z.B.
mittels einer Selbstklebeschicht oder Klemmverbindungen an der Anlagefläche wie dem
Rahmenprofil befestigbar ist. Überraschenderweise kann dieses Material das gestellte
komplexe Anforderungsprofil erfüllen.
[0015] Der Zusatzstreifen kann an dem Dichtstreifen dauerhaft oder lösbar befestigt sein,
beispielsweise stoff-, form- und/oder kraftschlüssig. Die Befestigung kann nach einer
bevorzugten Variante durch eine Klebeschicht, z. B. eine dauerhafte Klebeschicht oder
durch eine Selbstklebeschicht erfolgen. Die Verbindung kann auch form- und/oder kraftschlüssig
erfolgen, wozu der Dichtstreifen und/oder der Zusatzstreifen Hinterschneidungen aufweisen
können, welche von dem jeweils anderen Bauteil hintergriffen werden. Ggf. kann der
Zusatzstreifen auch durch ein Verbindungsmittel wie ein Verbindungsprofil an dem Dichtstreifen
befestigt sein. Das Verbindungsprofil kann form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit
einem der beiden Elemente von Zusatzstreifen und Dichtstreifen oder mit beiden verbunden
sein, insbesondere mit dem Zusatzstreifen. Ggf. kann der Zusatzstreifen auch lediglich
lose an dem Dichtstreifen anliegen.
[0016] Der Zusatzstreifen kann eine Dicke bzw. Höhe von ≥ 0,25 mm oder ≥ 0,5-1 mm aufweisen,
vorzugsweise eine Dicke von ≥ 1,5-2 mm oder auch ≥ 3-5 mm. Es versteht sich, dass
die Höhe bzw. Dicke des Zusatzstreifens an die jeweiligen Erfordernisse in Bezug auf
Schalldämmung und/oder dessen Handhabung oder anderer Eigenschaften wie den Wasserdampfdiffusionswiderstand
durch den Dichtstreifen optimiert werden kann, da das Material des Zusatzstreifens
zumeist einen höheren Wasserdampfdiffusionswiderstand aufweist als das Schaumstoffmaterial
des Dichtstreifens. Die Dicke des Zusatzstreifens ist nicht beschränkt, vorzugsweise
weist dieser jedoch eine Dicke ≤ 8-10 mm oder 4-6 mm auf, so dass er einerseits ausreichend
Gewicht und andererseits ausreichend Flexibilität aufweist.
[0017] Der Zusatzstreifen kann eine Breite von ≥ 3-5 mm oder ≥ 7 mm, vorzugsweise von ≥
10-15 mm aufweisen, beispielsweise ≥ 20-30 mm. Der Zusatzstreifen kann sich ggf. auch
über die gesamte Breite des Dichtstreifens erstrecken, vorzugsweise erstreckt sich
der Zusatzstreifen jedoch nur über einen Teil der Breite des Dichtstreifens, beispielsweise
≤ 50-75 % desselben oder ≤ 30-40 % der Breite des Dichtstreifens, so dass der Zusatzstreifen,
wenn dieser überdeckend zu dem Schaumstoffstreifen angeordnet ist, zugleich als Wasserdampfdiffusionsbremsmittel
im Sinne der
EP 1 811 111 A1 wirken kann. Der Zusatzstreifen kann sich über ≥ 5-10 % der Breite des Dichtstreifens
erstrecken, vorzugsweise über ≥ 20-25 % oder ggf. auch oder ≥ 33 % der Breite des
Dichtstreifens. Hierdurch kann der Zusatzstreifen ausreichend Gewicht aufweisen, um
vorteilhaft in Bezug auf Schalldämmung und/oder Handhabung ausgebildet zu sein.
[0018] Der Zusatzstreifen kann ein Gewicht je laufendem Meter von ≥ 10-20 g, vorzugsweise
≥ 30-50 g, besonders bevorzugt ≥ 75 -100 g aufweisen, damit der Dichtstreifen ausreichend
beschwert ist, insbesondere bei schmalen Dichtstreifen jedoch gegebenenfalls auch
weniger. Der Zusatzstreifen kann eine Gewicht je laufendem Meter von ≥ 200-300 g,
vorzugsweise ≤ 400-450g oder ≤ 500g, insbesondere bei breiten Dichtstreifen gegebenenfalls
auch mehr, so zu hohe Gewichte des Dichtstreifens, welche dessen Handhabung erschweren
würden, vermieden werden.
[0019] Der Zusatzstreifen kann einen Anteil von ≥ 10-20%, vorzugsweise 30-50%, besonders
bevorzugt ≥ 60-75% oder ≥ 80% am Gesamtgewicht des Dichtstreifens haben. Der Zusatzstreifen
kann einen Anteil von ≤ 95-98% oder ≤ 85-90% am Gesamtgewicht des Dichtstreifens haben,
vorzugsweise ≤ 70-80% oder ≤ 50-60%. Das Gesamtgewicht bezieht sich auf den Dichtstreifen
in Einbauzustand, also z.B. ohne Berücksichtigung einer zu entfernenden Abdeckung
einer Klebeschicht oder dergleichen, aber mit Selbstklebeschicht, falls vorhanden.
[0020] Gegebenenfalls kann der Schwerstoffe enthaltende Zusatzstreifen selber, beispielsweise
durch geeignete Profilierung, mit integrierten, einstückig angeformten Mitteln zur
Festlegung an dem Rahmenprofil ausgerüstet sein (diese Mittel sind also verschieden
von einer etwaig vorhandenen Klebeschicht/Selbstklebeschicht). Diese Profilierung
kann beispielsweise in Form von Nuten, Vorsprüngen oder dergleichen ausgeführt sein.
Der Zusatzstreifen kann gegebenenfalls auch frei von derartigen integrierten, einstückig
angeformten Mitteln zur Festlegung an dem Rahmenprofil sein.
[0021] Der Dichtstreifen kann eine Breite von ≥ 1-2 cm, vorzugsweise ≥ 3-5 cm aufweisen,
z.B. bis zu 10 cm oder gegebenenfalls bis zu 15 cm oder bis zu 20 cm oder auch mehr,
um an die Tiefen der abzudichtenden Fugen angepasst zu sein.
[0022] Der Schaumstoffstreifen und der Zusatzstreifen können verschiedene Querschnittsprofile
aufweisen, beispielsweise unabhängig voneinander einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt, aber auch jeweils unabhängig voneinander eine profilierte obere und/oder
untere Breitseite, wobei vorzugsweise nur eine der Breitseiten profiliert ist. Die
Profilierung kann hierbei Bereiche unterschiedlicher Profilhöhen ausbilden, welche
stufenförmig oder mit kontinuierlichen Bereichen ineinander übergehen können. Der
Zusatzstreifen kann einen Bereich aufweisen, welcher den Schaumstoffstreifen zumindest
teilweise an einer Schmalseite mit einem Bereich zusätzlich abdeckt, wobei sich dieser
Bereich von dem Korpus des Zusatzstreifens aus in Form eines Vorsprunges oder eines
Profilbereichs erstrecken kann. Der Zusatzstreifen kann auch einen Bereich aufweisen,
welcher sich über dessen Korpus hinausgehend in das Schaumstoffmaterial erstreckt
und eine Querschnittsverengung des Schaumstoffmaterials ausgebildet. Hierdurch kann
eine zusätzliche sichere Schallbarriere geschaffen werden. Der Zusatzstreifen kann
im einfachsten Fall in Art einer Leiste ausgeführt sein.
[0023] Der Zusatzstreifen kann an beiden Breitseiten, welche parallel zu den Breitseiten
des Dichtstreifens bzw. der Hauptebene des Dichtstreifens verlaufen, eben ausgebildet
sein. Ggf. kann der Zusatzstreifen auch an zumindest einer Breitseite profiliert sein,
insbesondre auch der dem Schaumstoffstreifen zugewandten Breitseite. Hierdurch können
im Einbauzustand des Dichtstreifens auch Bereiche unterschiedlicher Kompression oder
Materialanhäufung und damit auch unterschiedlichen Wasserdampfdiffusionswiderstandes
in dem Schaumstoffstreifen erzeugt werden.
[0024] Der Dichtstreifen mit Zusatzstreifen kann verbiegbar ausgeführt sein, insbesondere
derart, dass der Dichtstreifen als Rolle konfektionierbar oder konfektioniert ist,
wobei der Dichtstreifen in seiner Längsrichtung aufgerollt sein kann. Das Material
des Zusatzstreifens kann eine nur geringe oder gegebenenfalls praktisch keine Biegesteifigkeit
aufweisen. Die Biegesteifigkeit des Materials kann derart sein, dass das Material
skaliert auf eine Breite von 3 cm und eine Dicke von 3 mm bei einer Länge von 10 cm
an einem Ende horizontal eingespannt (nur) unter Schwerkrafteinwirkung am gegenüberliegenden
Ende um ≥ 0,5-1 cm absinkt, vorzugsweise ≥ 2-3 cm oder besonders bevorzugt ≥ 4-5 cm,
und zwar gegenüber dem eingespannten Ende. Die Länge von 10 m bezieht sich die frei
von der Einspannung vorstehende Streifenlänge. Die Biegesteifigkeit unter diesen Bedingungen
kann derart sein, dass das freie Ende um nicht mehr als 9-9,5 cm oder vorzugsweise
nicht mehr als 7-8 cm absinkt. Das Material weist hierbei einen rechteckigen Querschnitt
auf, mit der Breitenerstreckung horizontal ausgerichtet. Ein derartiges Material hat
sich in Hinblick auf die Erfüllung der Schalldämmung und der beschriebenen Handhabungsvorteile,
jeweils getrennt und in Kombination, als vorteilhaft bzw. besonders vorteilhaft erwiesen.
Einerseits hat das Material also eine gewisse Rückstellelastizität, andererseits ist
es mit nur geringen Kräften verbiegbar und damit fertigungstechnisch einfach aufrollbar.
Anderseits werden aber beim Abrollen keine elastischen Biegekräfte freigesetzt, was
sich für die Handhabung als wesentliche Erleichterung herausgestellt hat, da hierdurch
der Dichtstreifen ohne störende Einflüsse sehr genau an der zugeordneten Anlagefläche,
z.B. dem Rahmenprofil, positionierbar ist. Es versteht sich, dass hiermit die intrinsischen
Materialeigenschaften beschrieben werden, unabhängig von der Querschnittsgestalt des
jeweiligen Zusatzstreifens.
[0025] Zusätzlich zu dem zumindest einen Zusatzstreifen enthaltenen Schwerstoffanteile können
mindestens einer oder mehrere weitere Zusatzstreifen, vorzugsweise aus Kunststoffmaterial,
vorgesehen sein, welche geringere oder keine Schwerstoffanteile enthalten. Dieser
weitere Zusatzstreifen kann beispielsweise ausgebildet sein, um das Profil des Wasserdampdiffusionswiderstandes
über die Breitenerstreckung des Dichtstreifens einzustellen, ggf. unabhängig von der
Anordnung des Zusatzstreifens enthaltend Schwerstoffanteile. Natürlich können unterschiedliche
Bereiche des Dichtstreifens im Hinblick auf ihre Schalldämmung einerseits und ihren
Wasserdampfdiffusionswiderstand oder ihre Wärmedämmung andererseits unabhängig voneinander
optimiert werden.
[0026] Das Material des Zusatzstreifens weist vorzugsweise eine geringere Porosität (Gesamtporenvolumen)
und/oder höhere Biegesteifigkeit auf, als das Schaumstoffmaterial des Dichtstreifens.
Die Porosität des Materials des Zusatzstreifens kann kleiner/gleich der 2-5 fachen
oder vorzugsweise kleiner/gleich der 10-25 fachen oder kleiner/gleich der 50-100 fachen
Porosität des Schaumstoffmaterials des Dichtstreifens sein. Die Biegesteifigkeit des
Zusatzstreifens kann größer/gleich der 2-5 fachen oder vorzugsweise größer/gleich
der 10-25 fachen oder besonders bevorzugt größer/gleich der 50-100 fachen Biegesteifigkeit
des Schaumstoffmaterials des Dichtstreifens sein. Das Matrixmaterial des Zusatzstreifens
kann insbesondere ein ungeschäumtes Kunststoffmaterial sein, wodurch dieses, welches
Schwerstoffanteile enthält, einfach herstellbar ist, beispielsweise durch ein Extrusionsverfahren.
Das Material des Zusatzstreifens kann unter Anwendungsbedingungen, also bezogen auf
den Einbauzustand, im wesentlich inkompressibel sein.
[0027] Der Dichtstreifen bzw. das Schaumstoffmaterial desselben ist vorzugsweise elastisch
rückstellfähig ausgeführt. Das Schaumstoffmaterial kann geschlossen- oder offenzellig
oder gemischt geschlossen- und offenzellig ausgebildet sein. Das Schaumstoffmaterial
kann an einer Schmalseite (und/oder einen Volumenbereich, welcher sich vorzugsweise
an eine Schmalseite anschließt), imprägniert sein. Durch die Imprägnierung können
eine oder mehrere der Eigenschaften wie der Wasserdampfdiffusionswiderstand, die Wasser-
und/oder Luftdichtigkeit und/oder die Rückstelleigenschaften des Schaumstoffmaterials
nach einer Kompression desselben eingestellt sein. Insbesondere kann der Dichtstreifen
bzw. das Schaumstoffmaterial desselben zur verzögerten Rückstellung imprägniert sein,
so dass der Dichtstreifen sich aus seinem komprimierten Zustand verzögert zurückstellend
ausgerüstet ist, wie dies vorbekannt ist. Hierzu können an sich bekannte Kunststoffharze,
Polymerpartikel, insbesondere organische Polymerpartikel, oder Wachse wie z.B. Polywachse
oder Mikrowachse, einschließlich chlorhaltige Wachse und Paraffine, Bitumen oder bituminöse
Produkte, eingesetzt werden. Die Imprägniermittel können insbesondere in Form von
Dispersionen eingesetzt werden, insbesondere in Form von wässrigen Dispersionen, wie
z.B. Acrylatdispersionen, Dispersionen von Poletherglykolen, Latex-Dispersionen (mit
natürlichen und/oder synthetischen Kautschuken), Polychloropren, Butadien-Styrol-Polymere
usw., oder Dispersionen der Wachse, oder in Form anderer vorzugsweise wässriger Beschichtungszusammensetzungen,
insbesondere enthaltend organische Polymere, ohne hierauf beschränkt zu sein. Die
vorzugsweise wässrigen Beschichtungszusammensetzungen können auch organische Verbindungen,
beispielsweise Monomere und/oder Oligomere der oben genannten Verbindungen, in gelöster
Form als "Klebemittel" enthalten, gegebenenfalls auch Kombination mit den oben beschriebenen
dispergierten Partikeln. Der mittlere Polymerisationsgrad der Imprägnatpartikel kann
≥ 50-100 oder ≥ 200-300 oder vorzugsweise ≥ 500 Monomeren betragen, vorzugsweise ≤
500.000 Monomeren oder vorzugsweise ≤ 100.000 Monomeren, vorzugsweise im Bereich von
1000 bis 25.000 Monomeren liegen, ohne hierauf beschränkt zu sein. Die dispergierten
Imprägnatpartikel können einen für die Imprägnierung geeigneten Durchmessern aufweisen,
insbesondere mittlere Durchmessern von ≤ 0,075-0,1 mm oder ≤ 0,2 mm, vorzugsweise
mittleren Durchmessern von ≥ 0,01-0,05 oder ≥ 0,1-0,25 Mikrometer oder ≤ 0,5-1 Mikrometer,
beispielsweise im Bereich von 1-10 Mikrometer, aber auch im Nanometerbereich. Die
Viskosität des Imprägnats kann ≤ 300-500 mPas betragen. Das Imprägniermittel kann
die Steifigkeit der Zellwände erhöhen, wie z.B. bei Wachsen. Vorzugsweise weist das
Imprägniermittel eine ausreichende Klebrigkeit auf, um die Rückstellung zu verzögern,
wobei die Klebekraft durch die elastischen Rückstellkräfte des komprimierten Schaumstoffes
überwunden werden können. Die Imprägnierung kann beispielsweise in einem Tauchbad
mit dem Imprägniermittel erfolgen, mit Walzen und Entspannen im Tauchbad und nachfolgendem
Trocken. Die Imprägnierung zur verzögerten Rückstellung kann derart erfolgen, dass
das Schaumstoffmaterial homogen getränkt ist, und also eine gleichmäßige Rückstellung
über den Querschnitt des Dichtstreifens erfolgt. Alternativ können unterschiedliche
Bereiche des Schaumstoffmaterials verschieden stark imprägniert sein, wobei manche
Bereiche des Schaumstoffmaterials weniger stark oder nicht zur verzögerten Rückstellung
imprägniert sind. Die stärker imprägnierten Bereiche können im mittleren Bereich oder
an den Randbereichen des Dichtstreifens angeordnet sein. Die Imprägnierung zur verzögerten
Rückstellung kann derart erfolgen, dass nach maximaler Kompression die vollständige
Rückstellung erst nach ≥ 0,25-0,5 Stunden, ≥ 1-2 Stunden oder ≥ 5-10 Sunden erfolgt,
vorzugsweise ≤ 48 -72 Stunden oder ≤ 24 Stunden oder maximal nach einer Zeit wie sie
der vollständigen Tränkung (maximale Imprägnataufnahme) des Schaumstoffmaterials entspricht.
Diese Angaben beziehen sich jeweils auf 20°C und 50% relative Luftfeuchtigkeit. Das
Imprägnat kann wie üblich weitere Komponenten wie Flammschutzkomponenten enthalten.
[0028] Allgemein kann der Dichtstreifen in seiner Einbausituation gegenüber dem vollständig
dekomprimierten Zustand auf eine Dicke von 7-40% der Dicke im dekomprimierten Zustand
komprimiert sein bzw. komprimierbar sein, vorzugsweise auf eine Dicke im Bereich von
10-30% oder 10-20%, insbesondere ca. 15%.Der erfindungsgemäße Dichtstreifen kann rauminnenseitig
und/ oder raumaußenseitig in der abzudichtenden Fuge eingebracht sein bzw. für eine
derartige Einbringung hergerichtet sein, beispielsweise eine hierfür geeignete Breite
aufweisen. Ggf. kann der Dichtstreifen auch im mittleren Bereich einer Fuge eingesetzt
sein, beispielsweise um eine Wärmedämmung auszubilden. Es versteht sich, dass der
Dichtstreifen dann mit anderen Fugendichtungsmaterialien einzusetzen ist. Vorzugsweise
erstreckt sich der Dichtstreifen sowohl rauminnenseitig als auch im mittleren Bereich
der Fuge, ggf. vorzugsweise raumaußenseitig sowie über den mittleren Bereich der Fuge.
Besonders bevorzugt erstreckt sich der Dichtstreifen über zumindest annährend die
gesamte Rahmenbreite, so dass der Dichtstreifen die Fuge gleichzeitig rauminnenseitig
und raumaußenseitig abdichten kann (es versteht sich, dass dann die Dichtstreifenbreite
geringfügig kleiner als die Rahmenbreite sein kann, bspw. beidseitig jeweils um ≤
5-10 mm oder ≤ 2-3 mm weniger breit, um ein "auspilzen" des Dichtbandes zu Vermeiden).
[0029] Besonders bevorzugt ist der Zusatzstreifen mit Schwerstoffanteilen auf Höhe des Schaumstoffstreifens
angeordnet, so dass der Zusatzstreifen im Einbauzustand des Dichtstreifens zumindest
einen Teilbereich oder nur einen Teilbereich des Schaumstoffstreifens (jeweils in
Bezug auf dessen Breitenerstreckung gesehen) überdeckt und somit komprimiert. Vorzugsweise
ist der Zusatzstreifen derart an dem Dichtstreifen angeordnet und ausgebildet, dass
dieser einen Schaumstoffstreifenbereich (insbesondere eine Schmalseite) stärker komprimiert,
als ein angrenzender Schaumstoffstreifenbereich komprimiert ist, was für den Einbauzustand
des Dichtstreifens gilt. Hierdurch kann der Zusatzstreifen zugleich als Wasserdampfdiffusionbremsmittel
fungieren, entsprechend einem Zusatzstreifen nach der
EP 1 801 111 A1. Der Dichtstreifen kann jedoch auch weitere Wasserdampfdiffusionsbrems- oder -sperrmittel
aufweisen, einschließlich einer geeigneten Gestaltung des Höhenprofils des Schaumstoffstreifens.
[0030] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Rahmenprofil mit an diesem befestigten, erfindungsgemäßen
Dichtstreifen. Der Dichtstreifen kann mit dem Zusatzstreifen dem Rahmenprofil zugewandt
angeordnet und gegebenenfalls an diesem befestigt sein oder zur Befestigung ausgebildet
sein. Hierzu kann der Dichtstreifen geeignete Befestigungsmittel wie Klebeschichten,
insbesondere Selbstklebeschichten aufweisen, und/oder Profilierungen, welche mit Profilierungen
des Rahmenprofils zusammenwirken können, um den Dichtstreifen an dem Rahmenprofil
lösbar oder dauerhaft zu befestigen. Da der Zusatzstreifen verglichen mit dem Schaumstoffmaterial
oft eine geringere Deformierbarkeit aufweist, ist so eine exakte Anordnung des Zusatzstreifens
innerhalb der Fuge gewährleistet. Alternativ kann der Zusatzstreifen jedoch auch an
der dem Rahmenprofil abgewandten Seite des Dichtstreifens angeordnet sein, wenn der
Dichtstreifen an dem Rahmenprofil angeordnet oder befestigt ist oder zur Befestigung
an diesem ausgebildet ist.
[0031] Der Dichtstreifen kann allgemein auf der dem Zusatzstreifen zugewandten Breitseite
und/oder der dem Zusatzstreifen abgewandten Breitseite mit Befestigungsmitteln versehen
sein, zur Befestigung des Dichtstreifens an der jeweiligen Anlagefläche, z.B. von
Rahmenprofil oder Mauerwerkslaibung.
[0032] Weiterhin umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Abdichtung einer Fuge zwischen
einem Rahmenprofil und einer Wand, wobei ein erfindungsgemäßer Dichtstreifen in eine
Fuge zwischen einem Rahmenprofil und einer Laibung eines Mauerwerks eingebracht wird,
so dass auch der Zusatzstreifen zumindest teilweise in die Fuge zwischen Mauerwerk
und Rahmen eingebracht wird und der Zusatzstreifen zumindest einen Teilbereich des
Schaumstoffstreifens innerhalb der Fuge komprimiert, vorzugsweise stärker komprimiert
als einen dem Zusatzstreifen benachbarten Bereich des Schaumstoffstreifens.
[0033] Ferner umfasst die Erfindung die Verwendung eines Dichtstreifens nach der Erfindung
zur verbessert schalldämmenden Abdichtung einer Fuge zwischen einem Rahmenprofil und
einer Wand, insbesondere einer Mauerwerkslaibung, durch Einbringen des Dichtstreifens
in die Fuge.
[0034] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1-5:
- Querschnittsdarstellungen erfindungsgemäßer Dichtstreifen unterschiedlicher Ausführungsformen,
- Fig. 6-8:
- Anordnungen von Dichtstreifen im Einbauzustand zwischen Rahmenprofil und Mauerlaibung.
[0035] Figur 1a zeigt einen erfindungsgemäßen Dichtstreifen 1 zur Abdichtung einer Fuge
2 zwischen einem Rahmenprofil 3, beispielsweise einem Fenster- oder Türrahmenprofil,
und einer Wand 4, wobei der Abdichtbereich der Wand zumeist die dem Rahmenprofil zugewandte
Wandlaibung 4a ist (siehe Figur 6). Der Dichtstreifen 1 umfasst einen Schaumstoffstreifen
6, welcher aus einem elastisch komprimierbaren und rückstellfähigem Material besteht,
beispielsweise einem offen- oder geschlossenzelligem Material. Der Schaumstoffstreifen
6 ist nach den Ausführungsbeispielen dieser Erfindung verzögert rückstellfähig, wobei
sich dieser Bereich nur über eine Zone oder den gesamten Schaumstoffstreifen erstrecken
kann. Dies kann allgemein so erfolgen, dass der vollständig komprimierte Schaumstoffstreifen
erst nach einer Zeitdauer von ≥ 5 Minuten oder ≥ 30 Minuten nach Aufhebung der Komprimierungskraft
in seinen vollständig entspannten Zustand übergeht, jedoch ≤ 5-10 Stunden. Hierzu
ist dieser mit einer geeigneten Imprägnierung, z.B. einer Polymerdispersion wie einer
Acrylatdispersion, Latex-dispersion oder einem Wachs, versehen ist, die mittlere Partikelgröße
liegt im Bereich von 1-10 Mikrometer. Der Schaumstoffstreifen kann hierbei bereichsweise
oder in Gänze (also vorzugsweise homogen) mit einer derartigen Imprägnierung versehen
sein. Der Dichtstreifen ist in Fig. 1 in vollständig dekomprimiertem und zurückgestelltem
Zustand dargestellt. Ggf. kann die Imprägnierung 15 auch eine wasserdampfdiffusionsbremsende
Wirkung aufweisen.
[0036] Der Dichtstreifen 1 weist zwei gegenüberliegende Breitseiten 1a, 1b auf, welche jeweils
an die korrespondierenden Anlageflächen 3a, 4a von Rahmenprofil 3 und Wand 4 anlegbar
sind. Quer zu diesen Breitseiten erstrecken sich Schmalseiten 1c, 1d des Dichtstreifens,
welche die Fuge 2 überbrücken und im Einbauzustand des Dichtstreifens zumeist eine
geringere Breite aufweisen, als die Breitseiten. Im Einzelfall können jedoch die Schmalseiten
auch eine größere Breite aufweisen, als die Breitseiten des Dichtstreifens (was im
vollständig zurückgestellten (dekomprimierten) Zustand des Dichtstreifens gelten kann,
im Einbauzustand sollte das Verhältnis max. 1:1 betragen). Dies kann jeweils allgemein
im Rahmen der Erfindung gelten.
[0037] Der Dichtstreifen 1 weist erfindungsgemäß weiterhin einen Zusatzstreifen 7 auf, welcher
zumindest teilweise aus einem Material mit Schwerstoffanteilen besteht, durch welchen
die Schallschutzdämmung der Fugenabdichtung und auch unabhängig hiervon die Handhabung
des Dichtstreifens gegenüber herkömmlichen Dichtstreifen wesentlich verbessert werden.
[0038] Der Zusatzstreifen 7 ist bei dem Dichtstreifen der Ausführungsbeispiele überlappend
mit dem Schaumstoffstreifen 6 ausgebildet, was insbesondere im Einbauzustand gilt.
Diese Überlappung ist insbesondere zu sehen im Hinblick auf die Erstreckung des Dichtstreifens
zwischen erster und zweiter Breitseite. Bei Anordnung des Dichtstreifens im komprimierten
Zustand in der Fuge wird somit der Schaumstoffstreifen zumindest bereichsweise durch
den Zusatzstreifen komprimiert.
[0039] Der Zusatzstreifen 7 ist in einer Rinne bzw. Nut 6a des Schaumstoffstreifens 6angeordnet,
wobei diese Nut zu der Schmalseite 1d hin offen ausgebildet ist (was jedoch nicht
zwingend erforderlich ist), der Zusatzstreifen 7 kann auch auf der Oberseite des Schaumstoffstreifens
6 angeordnet sein. Der Zusatzstreifen 7 ist an dem Schaumstoffstreifen befestigt,
hier durch eine Klebeschicht 7a, beispielsweise eine Selbstklebeschicht. Zur Befestigung
des Dichtstreifens an dem Rahmenprofil ist an der Breitseite 1b ein geeignetes Befestigungsmittel
8b angeordnet, hier jeweils in Form einer Klebeschicht, insbesondere Selbstklebeschicht.
Die Klebschichten können generell im Rahmen der Erfindung mit einer abziehbaren Schutzfolie
abgedeckt sein (nicht dargestellt). Mittels der genannten Befestigungsmittel kann
der Dichtstreifen an mindestens einer oder beiden der Anlageflächen von Rahmen und
Wand befestigt oder zumindest angehaftet werden, so dass der Dichtstreifen sicher
in der Fuge angeordnet werden kann und trotz des vergleichsweise hohen Gewichtes des
Zusatzstreifens eine ordnungsgemäße und langlebige Montage des Dichtstreifens sichergestellt
ist.
[0040] Der Zusatzstreifen besteht nach dem Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoffmaterial
wie z.B. PVC mit einem mineralischen oder metallischen Füllstoff, insbesondere Bariumsulfat.
Der Füllstoff ist in der Matrix des Zusatzstreifens verteilt, genauer gesagt homogen
verteilt, angeordnet. Der Zusatzstreifen weist eine spezifische Dichte von ca. 2 g/cm
3 auf bzw. bei einer Dicke von ca. 3 mm ein Flächengewicht von 6 kg/qm, hierzu weist
der Zusatzstreifen einen geeigneten Anteil an schweren Füllstoffen, hier Bariumsulfat
in einem Anteil von ca. 30 bis 40 Gew.-% in dem Material des Zusatzstreifens. Der
Zusatzstreifen weist weiterhin nach dem Ausführungsbeispiel eine Dicke von ca. 3 mm
auf und eine Breite von ca. 3 cm und weist einen rechteckigen Querschnitt auf. Der
Zusatzstreifen erstreckt sich nach dem Beispiel über eine Breite von 25 bis 50 % der
Breite des Dichtstreifens, was aber von der Tiefe der jeweiligen Fuge und damit der
Breite des einzusetzenden Dichtstreifens abhängt. Im komprimierten Zustand in der
Fuge kann die Höhe des Zusatzstreifens 10-50% oder mehr, bspw. ca. 25 % der Fugenbreite
betragen. Der Zusatzstreifen weist nach dem Ausführungsbeispiel ein Gewicht je laufendem
Meter von 150g auf. Der Zusatzstreifen hat einen Anteil von ca. 50% am Gesamtgewicht
des Dichtstreifens, bezogen auf dessen Einbauzustand.
[0041] Der Zusatzstreifen besteht aus einem nicht-geschäumten, also massivem Material. Der
Zusatzstreifen besteht unabhängig hiervon aus einem wenig biegesteifen Material, wodurch
der Dichtstreifen in Längsrichtung aufrollbar ist, insbesondere auch unter Kompression
des Schaumstoffmaterials, und beim Abrollen des Dichtstreifens sich dieser aufgrund
des Gewichtes des Zusatzstreifens leicht an die Anlagefläche, zumeist die Anlagefläche
des Rahmenprofils, anpasst (der mit Dichtstreifen versehene Rahmen kann dann an der
Wand bzw. in der Wandöffnung eingefügt und in dieser befestigt werden). Dennoch ist
die Biegesteifigkeit des Zusatzstreifens ein Vielfaches höher als die des Schaumstoffmaterials
des Dichtstreifens. Liegt ein Streifen des Zusatzmaterials mit rechteckigem Querschnitt
vor mit einer Breite von 3 cm und einer Dicke von 3 mm bei einer Länge von 10 cm (von
der Einspannung vorstehende Länge) und ist dieser an einem Ende horizontal und flachliegend
eingespannt, so sinkt das gegenüberliegende freie Ende des Streifens unter Schwerkrafteinwirkung
(d.h. unter Eigengewicht) um ca. 5 cm ab. Aufgrund der geringen Biegesteifigkeit ist
zudem ein Aufrollen des Dichtstreifens nicht durch die zu überwindende Biegespannung
erschwert, was zusätzliche fertigungstechnische Vorteile ergibt, und auch ein störungsfreies
und exaktes abrollen des Dichtstreifens möglich.
[0042] Der Dichtstreifen 1 kann einen weiteren Zusatzstreifen 9 umfassen, welcher keine
Schwerstoffanteile enthält und bspw. zur Erzeugung einer (zusätzlichen) Wasserdampfdiffusionssperre
oder für andere Zecke vorgesehen ist. Der weitere Zusatzstreifen kann auch aus einem
Schaumstoffmaterial, auch aus dem Material des Schaumstoffstreifens selber, bestehen.
Hierdurch können unterschiedliche Bereiche des Dichtstreifens im Hinblick auf ihre
Schalldämmung oder ihrem Wasserdampfdiffusionswiderstand unabhängig voneinander optimiert
werden.
[0043] Figur 1b zeigt eine Abwandlung der Ausführungsform nach Figur 1a, wobei das Befestigungsmittel
8b, vorzugsweise in Form einer Klebeschicht, insbesondere in Form einer Selbstklebeschicht,
an der dem Zusatzstreifen 7 abgewandten Breitseite des Dichtstreifens angeordnet ist,
also der in der Figur oberen Breitseite. In bestimmten Fällen ergeben sich hieraus
Handhabungsvorteile, bspw. wenn der Zusatzstreifen auf der dem Rahmenprofil abgewandten
Seite angeordnet werden soll. Im Übrigen sei vollumfänglich auf das oben Gesagte verwiesen.
[0044] Figur 2 zeigt einen Dichtstreifen entsprechend Figur 1, wobei die Abwandlung darin
besteht, dass die Klebeschicht 18a, insbesondere Selbstklebeschicht, zusätzlich an
der Breitseite 1a mit dem Zusatzstreifen 7 angeordnet ist. Die Klebeschicht 18a erstreckt
sich wie dargestellt nur über die Breite des Zusatzstreifens 7, kann sich aber auch
seitlich darüber hinaus erstrecken. Allgemein kann die Klebeschicht oder ein anderes
Befestigungsmittel für die korrespondierende Anlagefläche auch nur an einer Breitseite
(der Breitseite 1a oder 1b) oder an beiden Breitseiten 1a, 1b vorgesehen sein. Die
Klebeschicht 18a ist hier jedoch nur optional. Das Befestigungsmittel kann sich an
der entsprechenden Breitseite jeweils auch (gegebenenfalls nur) über den Zusatzstreifen
erstrecken (wie hier dargestellt, siehe Klebeschicht 18a). Im Übrigen sei vollinhaltlich
auf die Ausführungen von Figur 1 verwiesen.
[0045] Figur 3 zeigt eine Abwandlung des Dichtstreifens nach Figur 1, wobei die Abwandlung
in einer anderen Profilgestaltung des Zusatzstreifens 27 besteht, im Übrigen sei vollumfänglich
auf die Ausführungen zu Figur 1 verwiesen. Der Zusatzstreifen 27 erstreckt sich hier
über dessen Korpus 27a hinaus über die Schmalseite 1c, wozu der Zusatzstreifen eine
an der Schmalseite 1d angeordnete Flanke 27b aufweist. Der Zusatzstreifen ist hierdurch
im Wesentlichen L-förmig ausgebildet. Hierdurch erstreckt sich der Zusatzstreifen
somit über einen größeren Teil der Höhe des Dichtstreifens, insbesondere auch im Einbauzustand
desselben, so dass eine verbesserte Schalldämmung gegeben ist, und zugleich auch ein
erhöhter Wasserdampfdiffusionswiderstand im Bereich des Zusatzstreifens, bzw. bei
entsprechender Anordnung des Dichtstreifens an der Rauminnenseite der Abdichtung.
Im Übrigen kann der Zusatzstreifen relativ flach sein.
[0046] Figur 4 zeigt eine weitere Abwandlung des Zusatzstreifens 37 nach Figur 1, wobei
im Übrigen auf die Ausführungen zu Figur 1 verwiesen wird. Der Unterschied besteht
hier darin, dass sich der Zusatzstreifen 37 über die gesamte Breite des Dichtstreifens
1 erstreckt, wodurch sich eine weiterhin verbesserte Schalldämmung ergibt. Unabhängig
hiervon weist der Zusatzstreifen einen zum Inneren des Schaumstoffstreifens 6 hin
vorspringenden Bereich 37b auf, welcher eine Querschnittseinengung des Schaumstoffstreifens
6 ausbildet, und dadurch die Schalldämmung weiterhin verbessert. Ist der vorspringende
Bereich 37b außermittig angeordnet, vorzugsweise im Bereich einer Schmalseite, so
kann dieser zugleich zur Erzeugung eines Wasserdampfdiffusionsgefälles dienen, so
dass der Dichtstreifen im Einbauzustand innen diffusionsdichter als außen ist. Es
versteht sich, dass sich hierbei der Zusatzstreifen 37 nicht über die gesamte Breite
des Dichtstreifens erstrecken muss, beispielsweise entsprechend den Figuren 1, 2.
Die Klebeschicht 8a kann sich über die gesamte Breite des Zusatzstreifens erstrecken.
[0047] Figur 5 zeigt eine weitere Abwandlung des erfindungsgemäßen Dichtstreifens 1, bei
welchem der Zusatzstreifen 47 mittels eines Profilstreifens 48 an dem Schaumstoffstreifen
befestigt ist. Der Profilstreifen 48 kann auf geeignete Weise, beispielsweise form-
und/oder stoffschlüssig mit dem Schaumstoffstreifen 6 verbunden sein, beispielsweise
einen Verankerungsvorsprung 48a aufweisen, welcher in den Schaumstoffstreifen hineinragt,
beispielsweise unter Hintergreifung einer Hinterschneidung des Schaumstoffstreifens.
Alternativ oder gleichzeitig kann der Profilstreifen 48 mit dem Schaumstoffstreifen
6 verklebt sein. Der Zusatzstreifen 7 ist durch geeignete Mittel an dem Profilstreifen
48 befestigt, beispielsweise an diesem verklebt oder im Klemmsitz an einem Befestigungsprofil
48b desselben festgelegt. Um eine stärkere Kompression des Dichtbandes im Einbauzustand
zu ermöglichen können der Zusatzstreifen 47 und Profilstreifen 48 eine geringere Höhe
aufweisen.
[0048] Die Figuren 6 bis 8 zeigen Anordnungen erfindungsgemäßer Dichtstreifen in der Fuge
zwischen Rahmenprofil und Wand ausgehend von einem Dichtstreifen nach Figur 1, es
versteht sich dass entsprechendes auch für die anderen Dichtstreifen nach der Erfindung,
insbesondere der Ausführungsbeispiele gelten kann. Es versteht sich ferner, dass diese
Darstellungen entsprechend auch für die Anordnung des Dichtstreifens 1 an dem Rahmenprofil
gelten, d.h. unabhängig der Anordnung der Wand. Dies kann beispielsweise dann gelten,
wenn der Dichtstreifen an dem Rahmenprofil vormontiert ist, um in die zugeordnete
Mauwerksöffnung eingesetzt zu werden.
[0049] Nach den Figuren 6 bis 8 erstreckt sich der Dichtstreifen zumindest im Wesentlichen
über die gesamte Rahmenbreite FT, stellt also sowohl eine Abdichtung zum Rauminneren
RI als auch zur Raumaußenseite RA dar. Die Anordnung weiterer Dichtmittel zur Abdichtung
der Fuge ist hierdurch entbehrlich. Es versteht sich jedoch, dass der Dichtstreifen
auch eine geringere Breite in Bezug auf die jeweilige Rahmenbreite aufweisen kann,
also beispielsweise nur eine rauminnenseitige und/oder nur eine raumaußenseitige Abdichtung
ergibt, gegebenenfalls jeweils auch unter Ausbildung einer Abdichtung im mittleren
Bereich der Fuge, dann unter Zuhilfenahme weiterer Abdichtmittel. Der Dichtstreifen
kann jeweils an die allgemeinen Anforderungen angepasst sein, z.B. zur raumaußenseitigen
Abdichtung durch ein geeignetes Mittel 62 wie eine Folie, eine Beschichtung oder Imprägnierung
verstärkt wasserabweisend oder schlagregendicht ausgebildet sein. Der Dichtstreifen
an der Rauminnenseite kann einen erhöhten Wasserdampfdiffusionswiderstand gegenüber
dem mittleren bzw. raumaußenseitigen Bereich des Dichtstreifens aufweisen, beispielsweise
durch Anordnung des Zusatzstreifens 7 aber auch alternativ oder zusätzlich durch andere
Mittel, beispielsweise eine diffusionshemmende Imprägnierung, Beschichtung usw.
[0050] Figur 6 zeigt eine Anordnung eines Dichtstreifens 1 nach Fig. 1 in einer Fuge 2 zwischen
Rahmenprofil 3 und Wand 4, wobei der Dichtstreifen komprimiert zwischen den Anlageflächen
3a, 4a von Rahmenprofil und Wand angeordnet ist. Der Zusatzstreifen 7 dient der Verbesserung
der Schalldämmung. Der Zusatzstreifen 7 ist hierbei raumaußenseitig RA angeordnet,
RI zeigt die Rauminnenseite an. Der Zusatzstreifen 7 liegt an der Anlagefläche des
Rahmenprofils 3 an, gegebenenfalls kann der Dichtstreifen auch derart in der Fuge
angeordnet sein, dass der Zusatzstreifen 7 der Wand 4 bzw. Laibung zugewandt ist.
Ein weiterer Zusatzstreifen 9, welcher keine Schwerstoffanteile enthalten muss aber
enthalten kann, überdeckt hier den Schaumstoffstreifen 6, so dass der Bereich 6a des
Schaumstoffstreifens 6 auf Höhe des Zusatzstreifens 9 stärker komprimiert ist, als
der an diesen angrenzende raumaußenseitige Bereich 6b des Schaumstoffstreifens, und
hierdurch zugleich einen höheren Wasserdampfdiffusionswiderstand hat als der Bereich
6b und als Wasserdampfdiffusionsbremse wirkt. Der Dichtstreifen kann mit einem Befestigungsmittel,
beispielsweise einer geeigneten Profilierung oder einer Klebeschicht, insbesondere
Selbstklebeschicht, an der Anlagefläche 3a des Rahmenprofils und/oder der Anlagefläche
4a der Wand befestigt bzw. angehaftet sein, und ggf. ausgenommen des Befestigungsmittels
an der jeweiligen Anlagefläche anliegen.
[0051] Figur 7 zeigt eine alternative Anordnung des Dichtstreifens gegenüber Figur 6, wobei
im Übrigen auf das oben Gesagte verwiesen wird. Nach diesem Ausführungsbeispiel ist
der erfindungsgemäße Zusatzstreifen enthaltend Schwerstoffanteile raumaußenseitig
angeordnet, hier dem Rahmenprofil 3 zugewandt (wobei in bestimmten Fällen auch eine
Orientierung zur Wand hin gegeben sein mag). Eine Befestigung des Dichtstreifens gegenüber
dem Rahmenprofil 3 kann auch hier durch geeignete Befestigungsmittel erfolgen, wie
beschrieben. Der Dichtstreifen kann auch hier insbesondere mit der Anlagefläche der
Wand durch eine Selbstklebschicht verbunden sein. Die Selbstklebeschicht an der Breitseite
1a (dem Rahmenprofil zugewandt) kann sich über den Zusatzstreifen erstrecken, gegebenenfalls
nur über diesen. Der Zusatzstreifen 7 überdeckt hier den Schaumstoffstreifen 6, so
dass der Bereich des Schaumstoffstreifens 6a auf Höhe des Zusatzstreifens 7 stärker
komprimiert ist, als der an diesen angrenzende raumaußenseitige Bereich 6b, und hierdurch
zugleich einen höheren Wasserdampfdiffusionswiderstand hat und als Wasserdampfdiffusionsbremse
wirkt. Zugleich dient der Zusatzstreifen 7 der Schalldämmung. Zusätzlich kann an der
inneren Schmalseite 1c eine Dampfdiffusionsbremse oder -sperre 71 vorgesehen sein,
z.B. durch eine geeignete Folie, Imprägnierung oder Beschichtung.
[0052] Figur 8 zeigt eine weitere Abwandlung des erfindungsgemäßen Dichtstreifens, wobei
der Zusatzstreifen 7 im mittleren Bereich des Schaumstoffstreifens 6 angeordnet ist.
Der Zusatzstreifen 7 ist hier mittig an dem Schaumstoffstreifen angeordnet. Nach einer
besonders bevorzugten Abwandlung ist der Zusatzstreifen zur Erzeugung eines Wasserdampfdiffusionsgefälles
außermittig in Bezug auf die Mittelebene 82 des Dichtstreifens verschoben, insbesondere
zur Rauminnenseite hin, damit der Dichtstreifen im montierten Zustand bezogen auf
einen Dampfdiffusionswiderstand innen dichter als außen ist. Im Übrigen sei auf das
oben Gesagte verwiesen.
1. Dichtstreifen zur Abdichtung einer Fuge zwischen einem Rahmenprofil, etwa Fensterrahmenprofil,
und einer Wand, mit einem komprimierbaren und rückstellfähigen, vorzugsweise verzögert
rückstellfähigen, Schaumstoffstreifen, wobei der Dichtstreifen zwei gegenüberliegende
Breitseiten aufweist, welche jeweils an eine Anlagefläche von Rahmen und Wand anlegbar
sind, und zwei gegenüberliegende, sich quer zu den Breitseiten erstreckende Schmalseiten,
DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Dichtstreifen wenigstens einen Zusatzstreifen, welcher zumindest teilweise aus
einem Material mit Schwerstoffanteilen besteht, umfasst.
2. Dichtstreifen nach Anspruch 1, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass die Schwerstoffanteile in einer Matrix des Basis-Materials des Zusatzstreifens eingebettet
sind.
3. Dichtstreifen nach Anspruch 1 oder 2, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass das Material des Zusatzstreifens mit Schwerstoffanteilen eine spezifische Dichte
von ≥ 1,4 g/cm3 aufweist.
4. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass das Schwerstoffmaterial eine spezifische Dichte von ≥ 2 g/cm3 aufweist.
5. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass das Schwerstoffmaterial ein mineralischer oder metallischer Füllstoff ist.
6. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Zusatzstreifen ein Flächengewicht von ≥ 2 kg/m2 aufweist.
7. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Zusatzstreifen eine Dicke von ≥ 0,5 mm und/oder dass der Zusatzstreifen eine
Breite von ≥ 2 mm aufweist.
8. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Zusatzstreifen sich über ≥ 5 % der Breite und/oder ≥ 5 % der Höhe des Dichtstreifens
erstreckt.
9. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass das Zusatzmaterial eine nur geringe Biegesteifigkeit aufweist, derart, dass es skaliert
auf eine Breite von 3 cm und eine Dicke von 3 mm bei einer Länge von 10 cm an einem
Ende horizontal eingespannt unter Schwerkrafteinwirkung am gegenüberliegenden Ende
um ≥ 0,5 cm absinkt.
10. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Zusatzstreifen in einem Querschnittsbereich des Dichtstreifens zugleich als Wasserdampfdiffusionsbremsmittel
wirkt und/oder dass der Dichtstreifen unabhängig von dem Zusatzstreifen enthaltend
Schwerstoffe und dem Schaumstoffstreifen bezogen auf dessen konstante Höhe Wasserdampfdiffusionsbrems-
oder -sperrmittel umfasst.
11. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Dichtstreifen mit Zusatzstreifen aufrollbar ausgeführt oder als Rolle konfektioniert
ist.
12. Dichtstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Dichtstreifen sich aus dem komprimierten Zustand verzögert zurückstellend ausgerüstet
ist.
13. Rahmenprofil mit zugeordnetem oder mit an diesem befestigten Dichtstreifen nach einem
der Ansprüche 1 bis 12.
14. Rahmenprofil nach Anspruch 13, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Dichtstreifen mit dem Zusatzstreifen dem Rahmen zugewandt an diesem befestigt
oder zur Befestigung ausgebildet ist.
15. Rahmenprofil nach Anspruch 13 oder 14, DADURCH GEKENNZEICHNET, dass der Zusatzstreifen an der Rauminnenseite des Rahmenprofils angeordnet ist.
16. Mauerwerk mit in einer Mauerwerksöffnung eingesetztem Rahmenprofil nach einem der
Ansprüche 13 bis 15.