[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlussprofil für an Dämmstofflagen mit Putz angrenzende
Bauteile, beispielsweise Fenster- oder Türstöcke, mit einem Basisprofil, welches am
Bauteil befestigt ist und einen Einputzschenkel aufweist.
[0002] Zum sauberen Anschluss einer Putzfläche an Einbauteile, wie beispielsweise Fenster-
oder Türstöcke, ist aus der
EP 1 674 649 A1 ein Laibungsanschlussprofil bekannt, welches ein Basisprofil aufweist, das bauteilseitig
mit einem selbstklebenden Dichtungsband ausgestattet ist und damit am Fenster- oder
Türstock befestigt wird. Weiters weist das Anschlussprofil ein Außenprofil auf, welches
mit einem Einputzschenkel ausgestattet ist und einen Befestigungsschenkel aufweist,
der zwischen einem am Basisprofil ausgebildeten Haltesteg und dem Bauteil eingeschoben
werden kann. Am Außenprofil ist ein Federelement angeformt, durch welches das Außenprofil
in der im Wesentlich U-förmigen Aufnahme zwischen Bauteil und Haltesteg festgehalten
wird.
[0003] Bei der Montage des Anschlussprofils wird zunächst das Basisprofil auf das Bauteil
aufgeklebt und danach eine Dämmschicht eingesetzt, die an der Kante des Haltesteges
ausgerichtet wird. Danach wird das Außenprofil mit dessen Befestigungsschenkel in
den U-förmigen Aufnahmeraum eingeschoben, der durch den Haltesteg und den angrenzenden
Bereich des Bauteiles gebildet wird. Anschließend wird der Einsputzschenkel mit Hilfe
eines an dessen Rückseite angeordneten Klebebandes an der Dämmschicht fixiert. Nach
dem Einbau des Anschlussprofils kann dessen Außenschenkel sowohl Bewegungen in der
Ebene des Bauteils als auch Zugbewegungen in eine Richtung weg vom Einbauteil kompensieren.
Bevorzugt sind der Befestigungsschenkel und/oder das Federelement durch Materialwahl
oder Formgebung elastisch ausgeführt, um auf Relativbewegungen zwischen den Bauteilen
entsprechend elastisch zu reagieren.
[0004] Um eine Fassade rissfrei an Rahmenteile anzuschließen, werden auch elastisch rückstellfähige
Schaumstoffe verwendet, die in komprimiertem Zustand in eine Dichtfuge eingebaut werden,
wobei nach dem Einbau durch Auftrennen einer Abdeckung oder durch Lösen einer Naht
der Schaumstoff zur Rückstellung freigegeben wird. In diesem Zusammenhang ist aus
der
EP 0 530 653 A1 eine Dichtleiste zum Ankleben an ein Rahmenteil bekannt geworden, bei welcher der
Schaumstoffstreifen im komprimierten Zustand verschlossen in einem im Wesentlichen
U-förmigen Kanal der Dichtleiste angeordnet ist. Der Kanal ist in Richtung Einbauteil
durch einen formstabilen Deckstreifen verschlossen, der randseitig in einer lösbaren
Formschluss-Eingriffsverbindung zum Stirnbereich der Kanalwände gehalten ist. Der
formstabile Deckstreifen kann mit Hilfe einer die Eingriffsverbindung durchsetzenden
Folie nach dem Einbau der Dichtleiste entfernt werden, so dass der Dichtstreifen freigesetzt
wird und sich zwischen der Basis der Dichtleiste und dem mit dem Einbauteil durch
einen Klebestreifen verbundenen, formstabilen Deckstreifen entfaltet. Nachteilig ist
der relativ komplizierte Aufbau und die bauteilseitig nicht unproblematische Handhabung.
[0005] Aus der
AT 008.398 U1 ist weiters ein zweiteiliges Laibungsanschlussprofil bekannt, das ein am Bauteil
befestigbares Basisprofil aufweist, sowie einen durch das Basisprofil beweglich fixierbares
Außenprofil, welches einen Einputzschenkel aufweist. Das Außenprofil besteht aus einem
flexiblen Material und liegt vor der bestimmungsgemäßen Fixierung am Basisprofil aufgerollt
vor, wobei das Außenprofil einen Befestigungsschenkel aufweist, welcher nach der Befestigung
des Basisprofils am Bauteil zwischen einem am Basisprofil angeformten, federnden Haltesteg
und dem Bauteil selbst einschiebbar ist. Weiters kann auch das Basisprofil aus einem
flexiblen Material bestehen und vor dessen Montage für die Lagerung und den Transport
aufgerollt vorliegen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Laibungsanschlussprofil vorzuschlagen, mit welchem
bei Verwendung einer Dämmschicht einerseits eine dauerhafte Abdichtung zwischen der
Fassade und den angrenzenden Bauteilen erreicht werden kann und andererseits Relativbewegungen
zwischen Putz und Bauteil in ausreichendem Ausmaß kompensiert werden können. Weiters
soll das Anschlussprofil ohne großen Aufwand herstellbar und möglichst einfach montierbar
sein.
[0007] Beim Einsetzen der einzelnen Elemente der Dämmstofflage ist meist ein Spalt unregelmäßiger
Höhe zum Anschlussprofil nicht zu vermeiden, so dass hier Undichtheiten und Kältebrücken
im Anschlussbereich entstehen können. Erfindungsgemäß kann nun zwischen dem Anschlussprofil
und den dem Anschlussprofil zugekehrten Stirn- und/oder Seitenflächen der Dämmstofflage
zumindest ein Dichtelement angeordnet sein, welches elastisch verformbar ist und den
Spalt zwischen Anschlussprofil und Dämmstofflage schließt.
[0008] Erfindungsgemäß kann am Basisprofil zumindest ein von der Dämmstofflage verformbarer,
elastischer Dichtstreifen oder eine an der Stirnseite der Dämmstofflage anliegende
elastisch verformbare Dichtlippe angeordnet sein. Die Dichtlippen bestehen aus einem
im Vergleich zum Basisprofil weicheren Material, beispielsweise aus TPE, und können
durch Koextrusion hergestellt sein.
[0009] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung können die dem Anschlussprofil zugekehrten
Stirn- und/oder Seitenflächen der Dämmstofflage zumindest ein elastisch verformbares
Dichtelement aufweisen, welches an diesen Stirn- und/oder Seitenflächen befestigbar
ist oder in die Stirn- und/oder Seitenflächen integriert ist.
[0010] Weitere Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- das erfindungsgemäße Anschlussprofil in eingebautem Zustand in einer Schnittdarstellung;
sowie die
- Fig. 2
- bis Fig. 4 weitere Ausführungsvarianten des Anschlussprofils in einer Schnittdarstellung
gemäß Fig. 1.
[0011] Gemäß Fig. 1 wird zunächst das Basisprofil 2 des Anschlussprofils 1 beispielsweise
mittels Klebeband 37 auf einen Fenster- oder Türstock 10 aufgeklebt. Das Basisprofil
2 weist einen im Wesentlichen U-förmigen Aufnahmeraum 6 für ein elastisches oder expandierendes
Dichtband 7 auf, wobei der Aufnahmeraum 6 von einem Haltesteg 5 und zumindest zum
Teil direkt vom Bauteil 10 begrenzt ist. Der von einem Fußteil 30 ausgehende Haltesteg
5 weist eine in Richtung Bauteil 10 ragende Haltekante 16 zur Fixierung des bauseits
in den Aufnahmeraum 6 einschiebbaren, elastischen oder expandierenden Dichtbandes
7 auf.
[0012] Am Haltesteg 5 ist eine Abzugkante 18 für eine Spachtelmasse 13 vorgesehen, die auf
die Dämmstofflage 11 aufgetragen wird. Weiters weist das freie Ende des Haltestegs
5 eine Putzleiste 28 auf, an der der Edelputz 12 abgezogen werden kann.
[0013] Die vom Bauteil 10 abgewandte Seite des Haltestegs 5 weist einen Einputzschenkel
19 auf, der mit dem Haltesteg 5 einen Winkel vom ca. 90° einschließt.
[0014] Am Einputzschenkel 19 ist ein vorzugsweise mit Hilfe eines Haltestreifens 20 befestigtes
Armierungsgewebe 21 fixiert. Als erster Schritt der Montage wird somit das Basisprofil
2 auf das Bauteil 10 aufgeklebt und ein Dämmelement 11 eingesetzt, sowie die Spachtelmasse
13 aufgetragen.
[0015] Beim Einsetzen der einzelnen Elemente der Dämmstofflage 11 können unerwünschte Spalte
S1, S2 mit unregelmäßiger Spaltbreite zwischen den Stirn- und Seitenflächen 35, 36
der Dämmstoffelemente 11 und den zugeordneten Teilen (Basisteil 2 bzw. Einputzschenkel
19) des Anschlussprofils 1 auftreten. Das Problem wird dadurch gelöst, dass zwischen
dem Anschlussprofil 1 und den dem Anschlussprofil zugekehrten Stirn- und/oder Seitenflächen
35, 36 der Dämmstofflage 11 zumindest ein Dichtelement 31, 32, 33, 34 angeordnet ist,
welches elastisch verformbar ist und den Spalt zwischen Anschlussprofil 1 und Dämmstofflage
11 schließt. Durch diese Maßnahme werden Kältebrücken in diesem Bereich wirksam vermieden.
[0016] Wie in den Fig. 1 bis Fig. 4 dargestellt, kann am Basisprofil 2, vorzugsweise im
Übergangsbereich (z.B. senkrechter Steg) zwischen Fußteil 30 und Haltesteg 5, eine
elastisch verformbare Dichtlippe 31 (siehe Fig. 3), beispielsweise aus TPE, angeformt
sein, welche in Richtung Dämmstofflage 11 ragt. Beim Einsetzen der Dämmstofflage 11
gibt die Dichtlippe 31 elastisch nach und liegt auch bei in Profillängsachse variabler
Spalthöhe dichtend an der Stirnfläche 35 der Dämmstofflage 11 an.
[0017] Weiters kann an der der Dämmstofflage 11 zugekehrten Seite des Einputzschenkels 19
eine elastische Dichtlippe 34 angeformt sein, die auf die Seitenfläche 36 der Dämmstofflage
11 ausgerichtet ist (siehe Fig. 1 bis Fig. 4).
[0018] Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, am Fußteil 30 und/oder am Haltesteg
5 des Basisprofils 2 einen von der Dämmstofflage 11 verformbaren, elastischen Dichtstreifen
32, 33 anzuordnen. In der Variante gemäß Fig. 2 ist der elastische Dichtstreifen 32
am Fußteil 30 des Basisprofils 2 befestigt (z. B. angeklebt) und kann von der eingesetzten
Dämmstofflage 11 zusammengedrückt werden.
[0019] Gemäß einer weiteren Variante können auch die dem Anschlussprofil 1 zugekehrten Stirn-
und/oder Seitenflächen 35, 36 der Dämmstofflage 11 zumindest ein elastisch verformbares
Dichtelement 33 aufweisen, welches an diesen Flächen 35, 36 befestigt oder in diese
integriert ist. So zeigt beispielsweise Fig. 4 eine Variante, bei welcher der Dichtstreifen
33 auf die Stirnfläche 35 der Dämmstofflage 11 aufgeklebt wird.
[0020] Nach der Aushärtung der Spachtelmasse 13 wird eine Schicht Edelputz 12 aufgetragen
und an einer Putzleiste 28 des Haltestegs 5 abgezogen.
[0021] Zum Schutz der Bauteile 10 bei den Verputzarbeiten ist am Haltesteg 5, vorzugsweise
an der Putzleiste 28 für den Edelputz, ein abtrennbarer Schutzschenkel 22 mit einer
Klebefläche 23 zur Aufnahme einer Abdeckfolie befestigt.
[0022] Nach dem Abschluss der Verputzarbeiten und dem Entfernen des abtrennbaren Schutzschenkels
22 wird als letzter Schritt das expandierende Dichtband 7 eingesetzt, welches von
einer Dichtbandrolle abgespult und entsprechend der benötigten Länge zugeschnitten
wurde. Nach der zeitverzögerten Entfaltung liegt das Dichtelement 7 elastisch und
dichtend am Bauteil 10 und am Haltesteg 5 des Basisprofils 2 an. Eine zusätzliche
Verankerung des Dichtbandes 7 erfolgt durch die Haltekante 16 am Haltesteg 5.
[0023] Es kann auch ein elastisches Dichtband, beispielsweise eine Hohlkammerdichtung oder
eine schlauchförmige Dichtung, eingesetzt werden, deren Querschnitt beim Einsetzen
in den Aufnahmeraum 6 zusammengedrückt wird. Nach dem Einsetzen entfaltet sich das
Dichtband und füllt den Aufnahmeraum 6 aus. Weiters ist es auch möglich, einen Ein-
oder Mehrkomponenten-Schaumstoff in den Aufnahmeraum 6 einzubringen.
[0024] Die Verarbeitung des erfindungsgemäßen Anschlussprofils gemäß Fig. 1 bis Fig. 4 erfolgt
somit nach folgenden Schritten:
- Aufkleben des Basisprofils 2,
- Einsetzen der Dämmstofflage 11,
- Auftragen der Spachtelmasse 13,
- nach der Aushärtung der Spachtelmasse 13, Aufbringen des Oberputzes (Edelputz 12),
- nach der Entfernung des Schutzschenkels 22, Einlegen des elastischen bzw. expandierenden
Dichtbandes 7.
[0025] Nachträgliche Bewegungen zwischen Putz 12 und Bauteil 10 können auch bei dieser Ausführungsvariante
durch das relativ großvolumige, elastische bzw. expandierende Dichtband 7 aufgenommen
werden. Das Dichtband 7 kann beispielsweise aus einem imprägnierten, offenzelligen
Polyurethan-Schaumstoff bestehen oder als schlauchförmige Hohlkammerdichtung ausgeführt
sein.
1. Anschlussprofil (1) für an Dämmstofflagen (11) mit Putz (12) angrenzende Bauteile
(10), beispielsweise Fenster- oder Türstöcke, mit einem Basisprofil (2), welches am
Bauteil (10) befestigt ist und einen Einputzschenkel (19) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Anschlussprofil (1), insbesondere dessen Einputzschenkel (19), und den
dem Anschlussprofil (1) zugekehrten Stirn- und/oder Seitenflächen (35, 36) der Dämmstofflage
(11) zumindest ein Dichtelement (31, 32, 33, 34) angeordnet ist, welches elastisch
verformbar ist und den Spalt zwischen Anschlussprofil (1) und Dämmstofflage (11) schließt.
2. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Anschlussprofil (1) zugekehrten Stirn- und/oder Seitenflächen (35, 36) der
Dämmstofflage (11) zumindest ein elastisch verformbares Dichtelement (33) aufweisen,
welches an den Stirn- und/oder Seitenflächen (35, 36) befestigbar oder integriert
ist.
3. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisprofil (2) mit einem Fußteil (30) am Bauteil (10) befestigt, vorzugsweise
angeklebt, ist und einen Haltesteg (5) mit einer in Richtung Bauteil (10) ragenden
Haltekante (16) aufweist, der zur Fixierung eines elastischen oder expandierenden
Dichtbandes (7) dient.
4. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Basisprofil (2), vorzugsweise im Übergangsbereich zwischen Fußteil (30) und Haltesteg
(5), eine elastisch verformbare Dichtlippe (31) angeformt ist, welche in Richtung
Dämmstofflage (11) ragt.
5. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass am Fußteil (30) und/oder am Haltesteg (5) des Basisprofils (2) ein von der Dämmstofflage
(11) verformbarer, elastischer Dichtstreifen (32, 33) angeordnet ist.
6. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltesteg (5) einen Einputzschenkel (19) aufweist, der bezogen auf den Haltesteg
(5) im Wesentlichen normal ausgerichtet ist und an der der Dämmstofflage (11) zugekehrten
Seite eine elastische Dichtlippe (34) aufweist.