[0001] Die Erfindung betrifft eine Fensterbank mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1. Eine solche Fensterbank besitzt ein aufsteckbares Abschlussprofil für den Anschluss
der Fensterbank an eine Fensterlaibung. Das Abschlussprofil umfasst im Querschnitt
wenigstens einen ersten Schenkel, sowie einen winklig, vorzugsweise rechtwinklig zum
ersten Schenkel angeordneten zweiten Schenkel. Das Abschlussprofil weist demnach bevorzugt
ein im Wesentlichen L- oder U-förmiges Querschnittsprofil auf.
[0002] Es wird darauf hingewiesen, dass sofern die Begriffe "Fenster" und "Fensterlaibung"
verwendet werden, sich diese in entsprechender Weise auch auf Türen und Türlaibungen
beziehen.
Stand der Technik
[0003] Bei einer Fensterbank handelt es sich in der Regel um ein Bauteil, das auf Maß industriell
vorgefertigt wird. Das Bauteil muss dann nur noch vor Ort eingesetzt und an angrenzende
Bauteile angeschlossen werden. Angrenzende Bauteile sind insbesondere die Wandaufbauten
der Außenwand sowie wenigstens ein in die Außenwand eingesetztes Fenster. Der Anschluss
an das Fenster erfolgt in der Regel über eine rückwärtige Aufkantung der Fensterbank,
mittels welcher die Fensterbank mit dem Blendrahmen des Fensters verbindbar ist. Vorzugsweise
wird die rückwärtige Aufkantung der Fensterbank mit dem Blendrahmen des Fensters verschraubt.
Der Anschluss an die Wandaufbauten der Außenwand erfolgt in der Regel über ein separates
mit der Fensterbank verbindbares Abschlussprofil, das im Bereich der Fensterlaibung
angeordnet wird. Die Fensterlaibung ist der Teil der Außenwand, welcher die Öffnung,
in welche das Fenster eingesetzt ist, seitlich begrenzt. In der Regel verläuft die
Laibung senkrecht zur Fensterebene. Eine Fensterlaibung entfällt, wenn das Fenster
fassadenbündig in die Außenwand eingesetzt ist. Aus bauphysikalischen Gründen werden
Fenster jedoch regelmäßig gegenüber der Fassadenebene zurückliegend, bevorzugt im
Bereich der Dämmebene oder flächenbündig mit der tragenden Wand eingebaut.
[0004] Sofern die Außenwand Dämmschichten und/oder ein- oder mehrlagige Putzaufbauten umfasst,
werden diese um die Laibung herum bis an das Fenster herangeführt. Bildet ein ein-
oder mehrlagiger Putzaufbau den Abschluss der Fassade, wird zunächst die Fensterbank
eingesetzt und danach der Putz aufgetragen. Die Putzschichten werden dabei bis an
das Abschlussprofil der Fensterbank herangeführt. Mit Aushärten der Putzschichten
ist dann das Abschlussprofil in seiner Lage fixiert. Zur Aufnahme thermisch bedingter
Längenänderungen der Fensterbank, ist die Verbindung des Abschlussprofils mit der
Fensterbank häufig derart gestaltet, dass sie eine Verschiebung der Fensterbank gegenüber
dem Abschlussprofil in einer Richtung parallel zur Längserstreckung der Fensterbank
zulässt. Zugleich muss jedoch sichergestellt sein, dass der Anschluss der Fensterbank
an die Fensterlaibung dicht ist, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit über die Anschlussfuge
in die Wandkonstruktion der Außenwand eindringt.
[0005] Aus der Offenlegungsschrift
DE 32 31 600 A1 geht eine Aluminium-Fensterbank mit seitlichen Abschlussenden hervor, welche jeweils
ein entgegen der Wirkung einer elastischen Abdichtvorrichtung axial verschiebbares,
Längenänderungen der Fensterbank bei Temperaturschwankungen kompensierendes Abdeckprofil
umfassen. Durch die elastische Abdichtvorrichtung wird zugleich das Eindringen von
Feuchtigkeit durch Spalten und Fugen zwischen den Abschlussenden der Fensterbank und
dem Mauerwerk verhindert. Das Abdeckprofil weist einen im Wesentlichen L-förmigen
Querschnitt mit einem ersten Schenkel und einem zweiten Schenkel sowie einem senkrecht
zum ersten Schenkel und parallel zum zweiten Schenkel verlaufenden Steg auf. Der Steg
wird vollständig von der elastischen Abdichtvorrichtung aufgenommen, welche in ein
am Abschlussende der Fensterbank angeordnetes C-förmiges Profil eingesetzt ist. Somit
wird ein flexibler und zugleich dichter Anschluss der Fensterbank an die Fensterlaibung
geschaffen. Als nachteilig erweist sich jedoch, dass die elastische Abdichtungsvorrichtung
bei einer thermisch bedingten Längenänderung der Fensterbank keine dauerhaft parallele
Ausrichtung des Abdeckprofils zur Fensterbankoberfläche gewährleisten kann. Denn die
elastische Abdichtungsvorrichtung vermag ein Kippen bzw. Schrägstellen des Abdeckprofils
bei großen Längenänderungen nicht zu verhindern, was zu einer Rissbildung zwischen
dem Abdeckprofil und der Putzschicht führen kann. Neben der optischen Beeinträchtigung
besteht ferner die Gefahr, dass aufgrund der Rissbildung die Dichtheit des Anschlusses
nicht mehr gewährleistet ist.
[0006] Eine Weiterbildung der zuvor beschriebenen Fensterbank geht aus der
DE 20 2008 004 201 U1 hervor. Als weiterbildende Maßnahme ist vorgesehen, dass das im Querschnitt im Wesentlichen
C-förmig ausgebildete Aufnahmeprofil einen flanschartigen Steg zur Aufnahme bzw. Auflage
des Abschlussprofils besitzt. Die zusätzliche Auflage bzw. Abstützung des Abschlussprofils
soll einem Kippen bzw. Schrägstellen des Abschlussprofils entgegenwirken.
[0007] Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Fensterbank mit einem aufsteckbaren Abschlussprofil bereitzustellen,
welche zum Einen einfach aufgebaut ist und zum Anderen einem Verkippen bzw. Schrägstellen
des Abschlussprofils entgegenwirkt, wenn die Fensterbank eine Längenänderung erfährt.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Fensterbank mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Die vorgeschlagene Fensterbank weist ein aufsteckbares Abschlussprofil für den Anschluss
der Fensterbank an eine Fensterlaibung auf. Das Abschlussprofil umfasst im Querschnitt
wenigstens einen ersten Schenkel sowie einen winklig, vorzugsweise rechtwinklig zum
ersten Schenkel angeordneten zweiten Schenkel. Erfindungsgemäß besitzt die Fensterbank
zur Aufnahme des Abschlussprofils wenigstens einen entlang einer Seitenkante verlaufenden,
im Querschnitt im Wesentlichen U-, L-, T- oder Doppel-T-förmig ausgebildeten Steg,
der einstückig mit der Fensterbank ausgebildet oder kraft- und/oder formschlüssig
mit der Fensterbank verbunden ist. Wird das vorzugsweise L- oder U-förmige Abschlussprofil
zur Verbindung mit der Fensterbank auf den Steg der Fensterbank aufgesteckt, kommt
wenigstens ein Schenkel des Abschlussprofils auf einen Schenkel des U-, L-, T- oder
Doppel-T-förmig ausgebildeten Steges zu liegen, welcher parallel zur Fensterbankoberfläche
ausgerichtet ist. Somit erfährt auch das Abschlussprofil - zumindest in Bezug auf
den am Schenkel des Steges anliegenden Schenkel - eine parallele Ausrichtung zur Fensterbankoberfläche.
Zudem ist ein Verkippen bzw. Schrägstellen des Abschlussprofils bei einer Längenänderung
der Fensterbank weitgehend ausgeschlossen.
[0010] Die einstückige Ausbildung des Steges mit der Fensterbank führt zu einer erhöhten
Formsteifigkeit, so dass eine dauerhaft parallele Ausrichtung des als Auflage dienenden
Schenkels des Steges parallel zur Fensterbankoberfläche gewährleistet ist. Denn ein
Verkippen des Abschlussprofils kann nur verhindert werden, wenn auch der Steg seine
Ausrichtung in Bezug auf die Fensterbankoberfläche dauerhaft beibehält. Diese Anforderung
wird am besten erfüllt, wenn der Steg einstückig mit der Fensterbank ausgebildet ist.
[0011] Um bei einer Längenänderung der Fensterbank eine Verschiebung der Fensterbank gegenüber
dem Abschlussprofil zu ermöglichen, ist der als Auflage dienende Schenkel des Stegs
kürzer als der hierauf aufliegende Schenkel des Abschlussprofils ausgebildet.
[0012] Alternativ zur einstückigen Ausbildung des Steges mit der Fensterbank wird vorgeschlagen,
dass der Steg kraft- und/oder formschlüssig mit der Fensterbank verbunden ist. Die
kraft- und/oder formschlüssige Verbindung sollte dabei ebenfalls eine Änderung der
Ausrichtung des Steges gegenüber der Fensterbankoberfläche wirksam verhindern.
[0013] Vorzugsweise ist die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung des Steges mit der
Fensterbank eine Klemm- oder Klebeverbindung. Zur Realisierung einer Klemmverbindung
kann am Steg, der weiterhin vorzugsweise im Querschnitt Doppel-T-förmig ausgebildet
ist, eine Klemmlasche ausgebildet sein, welche die Seitenkante der Fensterbank umgreift.
Vorzugsweise ist die Klemmlasche geringfügig federnd ausgebildet und verformt sich
beim Aufschieben des Steges auf die Seitenkante der Fensterbank, so dass die Klemmlasche
unter Vorspannung an der Fensterbank anliegt. Die Klemmverbindung weist gegenüber
der einstückigen Ausbildung den Vorteil auf, dass etwaige Fertigungstoleranzen der
Fensterbank bzw. bauseitige Bautoleranzen vor Ort ausgleichbar sind. Alternativ oder
ergänzend kann eine Klebeverbindung vorgesehen werden. In diesem Fall ist jedoch -
bei Verwendung eines eine dauerhafte Klebeverbindung bewirkenden Klebers - ein nachträgliches
zerstörungsfreies Lösen des Steges von der Fensterbank nicht mehr möglich.
[0014] Bei der einstückigen Ausbildung von Steg und Fensterbank ist diese vorzugsweise durch
Kanten, Schweißen und/oder Löten hergestellt worden. Beispielsweise kann ein im Querschnitt
U- oder L-förmiger Steg durch Kanten und ein im Querschnitt T- oder Doppel-T-förmiger
Steg durch Kanten und Schweißen bzw. Löten hergestellt worden sein. Darüber hinaus
können die Fensterbank und der Steg zunächst separat hergestellt und dann mittels
Schweißen bzw. Löten einstückig verbunden worden sein.
[0015] Zur Vereinfachung der einstückigen Ausbildung von Steg und Fensterbank wird weiterhin
vorgeschlagen, dass der Steg und die Fensterbank aus dem gleichen Werkstoff bestehen.
Der Werkstoff ist vorzugsweise ein Kunststoff oder ein Metall, insbesondere Aluminium
oder eine Aluminiumlegierung. Die Verwendung der vorstehend genannten Werkstoffe führt
zu einem geringen Gewicht der hieraus gefertigten Fensterbank, welche demzufolge leichter
zu handhaben ist.
[0016] Des Weiteren können Fensterbank und Steg, insbesondere bei nicht einstückiger Ausbildung,
aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sein. Beispielsweise können Kombinationen
der vorstehend genannten Werkstoffe eingesetzt werden, zum Beispiel eine Kombination
der Werkstoffe Aluminium und Kunststoff.
[0017] Vorteilhafterweise besitzt das auf den Steg aufsteckbare Abschlussprofil einen U-förmigen
Querschnitt. Das Abschlussprofil kann demnach derart auf den Steg aufgesteckt werden,
dass die beiden parallelen Schenkel des U-förmigen Querschnitts den Steg einfassen.
Der der Verbindung der beiden parallelen Schenkeln dienende weitere Schenkel des Abschlussprofils
liegt dabei an einem parallel zur Fensterbankoberfläche ausgerichteten Schenkel des
Steges an. Der Schenkel des Steges ist - im Querschnitt betrachtet - kürzer als der
hieran anliegende Schenkel des Abschlussprofils ausgebildet, um eine Verschiebung
der Fensterbank gegenüber dem Abschlussprofil in eine Richtung parallel zur Längserstreckung
der Fensterbank zu ermöglichen.
[0018] Vorteilhafterweise umfasst die Fensterbank wenigstens ein als Dehnungskeder einsetzbares
elastisches Dichtungselement. Das elastische Dichtungselement verhindert, dass Feuchtigkeit
über den Zwischenraum zwischen dem Abschlussprofil und dem Steg der Fensterbank in
die Wandkonstruktion eindringen kann. Bevorzugt ist beidseits des Steges wenigstens
ein elastisches Dichtungselement angeordnet, das den Zwischenraum zwischen Steg und
Abschlussprofil dichtend ausfüllt. Aufgrund der Elastizität bzw. Kompressibilität
des Dichtungselementes bzw. der Dichtungselemente ist weiterhin eine Verschiebung
der Fensterbank gegenüber dem Abschlussprofil in einer Richtung parallel zur Längserstreckung
der Fensterbank möglich.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das wenigstens eine elastische
Dichtungselement am Steg oder am Abschlussprofil angeordnet und liegt bei aufgestecktem
Abschlussprofil unter Vorspannung am Abschlussprofil und/oder am Steg an. Weiterhin
bevorzugt sind wenigstens zwei elastische Dichtungselemente beidseits des im Wesentlichen
senkrecht zur Fensterbank stehenden Schenkels des Steges oder an der Innenseite der
beiden parallelen Schenkel des vorzugsweise im Querschnitt U-förmig ausgebildeten
Abschlussprofils angeordnet. Beim Aufstecken des Abschlussprofiles auf den Steg werden
die beidseits angeordneten Dichtungselemente geringfügig zusammengedrückt, so dass
eine Klemmverbindung zwischen Abschlussprofil und Steg realisiert wird. Die Klemmverbindung
erleichtert die Montage der Fensterbank, da sie einem Lösen des Abschlussprofils vom
Steg der Fensterbank entgegenwirkt.
[0020] Um die Klemmverbindung zu bewirken, muss das elastische Dichtungselement mit Aufstecken
des Abschlussprofil geringfügig zusammengedrückt werden. Dadurch wird zugleich die
Dichtwirkung verbessert. Das Dichtungselement sollte bei aufgestecktem Abschlussprofil
jedoch weiter komprimierbar sein, um eine Verschiebung der Fensterbank gegenüber dem
Abschlussprofil in einer Richtung parallel zur Längserstreckung der Fensterbank zu
ermöglichen. Dies gilt in entsprechender Weise für jedes weitere elastische Dichtungselement,
das im Zwischenraum zwischen Abschlussprofil und Steg angeordnet ist.
[0021] Vorzugsweise sind mehrere Dichtungselemente vorgesehen, die derart angeordnet sind,
dass bei aufgestecktem Abschlussprofil beidseits des Steges jeweils wenigstens ein
elastisches Dichtungselement zu liegen kommt. Dies ist unabhängig davon realisierbar,
ob die Dichtungselemente an den parallelen Außenseiten des Steges oder an den parallelen
Innenseiten des Abschlussprofils befestigt sind. Die bevorzugte Anordnung der Dichtungselemente
beidseits des Steges ermöglicht sowohl eine Ausdehnung, als auch eine Verkürzung der
Fensterbank. Eine Ausdehnung erfährt die Fensterbank beispielsweise bei längerer Sonneneinstrahlung.
Sie verkürzt sich bei tiefen Außentemperaturen, insbesondere im Winter, oder, wenn
nach längerer Sonneneinstrahlung die Temperaturen deutlich fallen. In diesen Fällen
erweist sich der Einsatz der elastischen Dichtungselemente als Dehnungskeder als vorteilhaft,
da sowohl eine Ausdehnung, als auch eine Verkürzung der Fensterbank über die elastischen
Dichtungselemente in der Weise aufgenommen werden kann, dass die Längenänderung der
Fensterbank im Wesentlichen spannungsfrei erfolgt.
[0022] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das elastische Dichtungselement
als Vollprofil ausgebildet und besteht aus Polyethylen-, Polyurethan-, Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-
oder Silikonschaum. Ein solches geschäumtes Vollprofil ist leicht zu komprimieren
und gewährleistet aufgrund seiner geschlossenzelligen Struktur eine hinreichende Abdichtung
des Zwischenraums zwischen dem Abschlussprofil und dem Steg gegen eindringende Feuchtigkeit.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist das elastische Dichtungselement als rundes,
eliptisches, rechteckiges, faltenbalg- oder rautenförmiges Hohlkammerprofil ausgebildet
und besteht vorzugsweise aus Silikon, Gummi, PVC oder einem thermoplastischen Elastomer.
Bei Ausbildung des Dichtungselementes als Hohlkammerprofil sind ebenfalls die erforderliche
Kompressibilität sowie die gewünschte Dichtwirkung gewährleistet.
[0023] Sofern der Einbau des Fensters im Bereich der Dämmebene einer Außenwandkonstruktion
erfolgt, kommt auch die Fensterbank im Bereich der Dämmebene zu liegen. Die Kompressibilität
des elastischen Dichtungselementes sollte daher auf die Kompressibilität des Dämmstoffes
der Dämmebene abgestimmt werden, um zu vermeiden, dass die Längenänderungen vom Dämmstoff
der Dämmebene anstelle des elastischen Dichtungselementes aufgenommen werden. Vorzugsweise
ist daher der Werkstoff des elastischen Dichtungselementes derart gewählt, dass dieser
leichter zu komprimieren ist als der Dämmstoff der Dämmebene. Im umgekehrten Fall
können über das elastische Dichtungsprofil Druckkräfte auf das Abschlussprofil übertragen
werden, welche dazu führen, dass das Abschlussprofil von der außenliegenden Putzschicht
abreißt. Haben sich erst Risse gebildet, kann hierüber Feuchtigkeit in die Wandkonstruktion
eindringen. Einer Rissbildung kann dadurch entgegen gewirkt werden, dass ein relativ
weicher Dehnungskeder bzw. elastisches Dichtungselement verwendet wird. Auf diese
Weise ist weitgehend sicher gestellt, dass der Anschluss der Fensterbank dauerhaft
spannungsfrei bleibt.
[0024] Die vorstehend beschriebenen Vorteile eines relativ weichen Dehnungskeders kommen
nicht nur bei Außenwandkonstruktionen zum Tragen, bei welchen die Fenster im Bereich
der Dämmebene eingesetzt sind, sondern auch dann, wenn die tragende Wand Bestandteil
der Fensterlaibung ist, d.h. die im Bereich der Fensterlaibung aufgetragenen Dämm-
und/oder Putzschichten über die tragende Wand eine gewisse Abstützung erfahren.
[0025] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
- Figur 1a
- einen schematischen Längsschnitt durch eine eingebaute erste erfindungsgemäße Fensterbank
bei Normaltemperaturen,
- Figur 1b
- die Fensterbank der Figur 1a nach einer Ausdehnung aufgrund starker Sonneneinstrahlung,
- Figur 2a
- die Fensterbank der Figur 1a,
- Figur 2b
- die Fensterbank der Figur 2a nach einer Verkürzung aufgrund eines Temperaturabfalls,
- Figur 3
- einen schematischen Längsschnitt durch eine zweite erfindungsgemäße Fensterbank mit
aufgestecktem Abschlussprofil und
- Figur 4
- einen schematischen Längsschnitt durch eine dritte erfindungsgemäße Fensterbank mit
aufgestecktem Abschlussprofil.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0026] Die in der Figur 1a schematisch dargestellte erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Fensterbank 1 weist eine seitliche Aufkantung zur Ausbildung eines ersten Schenkels
eines im Querschnitt T-förmigen Steges 4 auf. Zur Ausbildung des T-förmigen Querschnittprofils
ist der erste Schenkel des Steges 4 mit einem parallel zur Fensterbank 1 ausgerichteten
weiteren Schenkel verschweißt. Alternativ hierzu kann der Steg 4 als im Querschnitt
T-förmiges Profil ausgebildet und nachträglich mit der Fensterbank verschweißt worden
sein.
[0027] Die in der Fig. 1a dargestellte einstückige Ausbildung des Steges 4 mit der Fensterbank
1 bietet das höchstmögliche Maß an Dichtheit, so dass kein Oberflächenwasser über
den Fensterbankanschluss im Laibungsbereich in den Wandaufbau einzudringen vermag.
Als ein weiterer Vorteil erweist sich die hohe Formstabilität der Fensterbank, so
dass ein Kippen bzw. Schrägstellen des Steges 4 in Bezug auf die Fensterbank 1 nicht
zu erwarten ist. Da der Steg 4 der Aufnahme eines Abschlussprofils 2 dient, ist durch
die hohe Formstabilität auch eine dauerhaft exakte Ausrichtung des am Steg 4 anliegenden
Abschlussprofils 2 sichergestellt. Vorliegend ist das Abschlussprofil 2 im Querschnitt
U-förmig ausgebildet. Es weist zwei parallele Schenkel 2.1, 2.3 sowie einen senkrecht
hierzu ausgerichteten Schenkel 2.2 auf, mit welchem das Abschlussprofil 2 auf dem
parallel zur Fensterbank 1 ausgerichteten Schenkel des Steges 4 aufliegt.
[0028] Der Schenkel 2.2 des Abschlussprofils 2 dient dem Anschluss der Fensterbank 1 an
eine Fensterlaibung 3. Im Bereich der Fensterlaibung 3 sind auf eine tragende Außenwand
8 eine Dämmschicht 7 und hierauf eine aus Unter- und Oberputz bestehende Putzschicht
6 aufgebracht. Die mehrlagige Putzschicht 6 und die Dämmschicht 7 sind bis an das
Abschlussprofil 2 herangeführt, so dass der auf dem Steg 4 aufliegende Schenkel 2.2
des Abschlussprofils 2 eine saubere Abschlusskante ausbildet. Dies setzt voraus, dass
die Fensterbank 1 und das Abschlussprofil 2 vor dem Verputzen eingebaut werden. Das
Abschlussprofil 2 kann dann mit eingeputzt werden. Nach Aushärten der Putzschicht
6 ist das Abschlussprofil 2 in seiner Lage fixiert.
[0029] Der Steg 4 ist vollständig im U-förmigen Querschnitt des Abschlussprofils 2 aufgenommen
und zwar dergestalt, dass unter normalen (Klima-)Bedingungen der Steg 4 der Fensterbank
1 mittig in Bezug auf das U-förmige Abschlussprofil 2 zu liegen kommt. Dadurch, dass
der als Auflage für das Abschlussprofil 2 dienende, parallel zur Fensterbank 1 ausgerichtete
Schenkel des Steges 4 kürzer als der Schenkel 2.2 des Abschlussprofils 2 ausgebildet
ist, ist eine Verschiebung der Fensterbank 1 gegenüber dem Abschlussprofil in eine
Richtung parallel zur Längserstreckung der Fensterbank 1 möglich. Somit können Längenänderungen
der Fensterbank 1 sowohl in Form einer Ausdehnung (siehe Pfeil A in Figur 1b), als
auch in Form einer Verkürzung (siehe Pfeil V in Figur 2b), ausgeglichen werden. Eine
Ausdehnung der Fensterbank 1 kann beispielsweise aufgrund längerer Sonneneinstrahlung
erfolgen, wobei sich der Steg 4 zur Außenwand 8 hin bewegt. Thermisch bedingte Längenänderungen
treten insbesondere bei Fensterbänken aus Aluminium auf. Ausgehend von einer Normaltemperatur
von etwa 20°C kann sich eine Aluminiumfensterbank ohne weiteres auf 70°C erhitzen
und in Abhängigkeit von ihrer Gesamtlänge eine Längenausdehnung von mehreren Millimetern
erfahren. Beträgt die Gesamtlänge der Fensterbank beispielsweise 300 cm und steigt
die Temperatur um 50°C, dehnt sich die Fensterbank um etwa 3,5 mm aus. Analog hierzu
verringert sich die Gesamtlänge der Fensterbank 1 bei tiefen Außentemperaturen, insbesondere
im Winter, oder, wenn nach längerer Sonneneinstrahlung die Temperatur stark abfällt.
Bei einem Temperaturabfall von 20°C auf beispielsweise -10°C kann die Verkürzung der
Fensterbank etwa 2 mm betragen.
[0030] Die Längenänderungen der Fensterbank 1 bei Temperaturanstieg und bei Temperaturabfall
sind beispielhaft in den Figuren 1a, 1b sowie 2a, 2b dargestellt.
[0031] Die Querschnittsabmessungen des Steges 4 sowie des Abschlussprofils 2 sind bevorzugt
auf das zu erwartende Maß der Ausdehnung bzw. Verkürzung der Fensterbank 1 abgestimmt.
Somit ist sichergestellt, dass genügend Bewegungsfreiraum verbleibt. Zu berücksichtigende
Faktoren bilden dabei die Gesamtlänge und der Werkstoff der Fensterbank sowie die
zu erwartenden Temperaturen.
[0032] Um ein Eindringen von Feuchtigkeit über den Zwischenraum zwischen dem Abschlussprofil
2 und dem Steg 4 der Fensterbank 1 in die Wandkonstruktion zu verhindern, ist beidseits
des senkrecht zur Fensterbank 1 ausgerichteten Schenkels des Steges 4 jeweils ein
elastisches Dichtungselement 5 angeordnet, das unter Vorspannung am Abschlussprofil
2 anliegt. Die Vorspannung ist jedoch derart gering gewählt, dass die elastischen
Dichtungselemente 5 weiter komprimierbar sind, um eine Verschiebung der Fensterbank
1 gegenüber dem Abschlussprofil 2 zuzulassen. Vorliegend sind die elastischen Dichtungselemente
5 als Vollkörper ausgebildet und bestehen aus einem geschlossenzelligen und demnach
nichtsaugenden Schaumwerkstoff. Ein Eindringen von Feuchtigkeit kann somit wirksam
verhindert werden.
[0033] Die Ausbildung des Steges 4 als im Querschnitt T-förmiges Profil weist den Vorteil
auf, dass zum Einen eine planebene Auflagefläche für das Abschlussprofil 2 über den
parallel zur Fensterbank 1 ausgerichteten Schenkel des Steges 4 geschaffen wird, zum
Anderen ein ausreichend großer Zwischenraum zwischen dem Steg 4 und dem Abschlussprofil
2 verbleibt, um diesen mit einem elastischen Dichtungsmaterial zu füllen. Der Zwischenraum
ist ausreichend groß bemessen, so dass anstelle eines Vollprofils auch ein Hohlprofil
als elastisches Dichtungselement 5 eingesetzt werden kann, das unter Vorspannung dichtend
am Abschlussprofil 2 und am Steg 4 anliegt.
[0034] Aus der Figur 3 geht eine Abwandlung einer erfindungsgemäßen Fensterbank 1 hervor,
welche anstelle einer einstückigen Ausbildung des Steges 4 mit der Fensterbank 1 eine
kraft- und/oder formschlüssige Verbindung des Steges 4 mit der Fensterbank 1 vorsieht.
Gemäß der Ausführungsform der Figur 3 ist der Steg 4 im Querschnitt Doppel-T-förmig
ausgebildet, wobei der auf der Fensterbank 1 aufliegende Schenkel eine Abkantung aufweist.
Die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung erfolgt vorliegend über eine Klebeverbindung
9, wobei der Steg 4 vorzugsweise derart auf die Fensterbank 1 aufgesetzt ist, dass
die Abkantung des auf der Fensterbank 1 aufliegenden Schenkels die Seitenkante der
Fensterbank 1 umgreift. Die Abkantung stabilisiert die Seitenkante der Fensterbank
und führt somit zu einer Erhöhten Formstabilität des Verbundes aus Fensterbank 1 und
Steg 4. Darüber hinaus entspricht der Aufbau der Fensterbank 1 dem der Fensterbank
der Figuren 1 und 2.
[0035] Eine weitere Abwandlung geht aus der Figur 4 hervor, bei welcher der Steg 4 ebenfalls
im Querschnitt im Wesentlichen Doppel-T-förmig ausgebildet ist und der auf der Fensterbank
1 aufliegende Schenkel des Steges 4 abgekantet ist. Die Abkantung des Schenkels bildet
vorliegend eine Klemmlasche 10 aus, mit welcher der Steg 4 über die Seitenkante auf
die Fensterbank 1 aufschiebbar ist. Die Klemmlasche 10 ist derart ausgebildet, dass
sie beim Aufschieben des Steges 4 auf die Fensterbank 1 aufgebogen werden muss. Die
aufgeschobene Klemmlasche 10 liegt demnach unter Vorspannung an der Unterseite der
Fensterbank 1 an. Auf diese Weise wird eine kraft- und formschlüssige Verbindung bewirkt.
[0036] Vorteile der Ausführungsformen der Figuren 3 und 4 ergeben sich daraus, dass die
nachträgliche Verbindung des Steges 4 mit der Fensterbank 1 den Ausgleich von Fertigungstoleranzen
vor Ort an der Baustelle ermöglicht. Sowohl die Fensterbank 1 als auch die Außenwand
8 können Fertigungstoleranzen aufweisen, welche gegebenenfalls einen Ausgleich erfordern.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen
Fensterbank weisen demgegenüber den Vorteil auf, dass eine erhöhte Formstabilität
der Fensterbank 1 gegeben ist. Die Formstabilität der Fensterbank 1 sowie die Elastizität
des Dichtungselementes 5 stellen sicher, dass es nicht zu einem Kippen des Abschlussprofils
2 und damit zum Abreißen des Abschlussprofils 2 von der Putzschicht 6 kommt. Die Bildung
von Rissen bzw. Fugen kann somit verhindert oder zumindest deutlich verringert werden.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Fensterbank
- 2
- Anschlussprofil
- 2.1
- erster Schenkel
- 2.2
- zweiter Schenkel
- 2.3
- dritter Schenkel
- 3
- Fensterlaibung
- 4
- Steg
- 5
- Dichtungselement
- 6
- Putzschicht
- 7
- Dämmschicht
- 8
- Außenwand
- 9
- Klebeverbindung
- 10
- Klemmlasche
1. Fensterbank (1) mit einem aufsteckbaren Abschlussprofil (2) für den Anschluss der
Fensterbank an eine Fensterlaibung (3), wobei das Abschlussprofil (2) im Querschnitt
wenigstens einen ersten Schenkel (2.1) sowie einen winklig, vorzugsweise rechtwinklig
zum ersten Schenkel (2.1) angeordneten zweiten Schenkel (2.2) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fensterbank (1) zur Aufnahme des Abschlussprofils (2) wenigstens einen entlang
einer Seitenkante verlaufenden, im Querschnitt im Wesentlichen U-, L-, T- oder Doppel-T-förmig
ausgebildeten Steg (4) besitzt, der einstückig mit der Fensterbank (1) ausgebildet
oder kraft- und/oder formschlüssig mit der Fensterbank (1) verbunden ist.
2. Fensterbank nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung des Steges (4) mit der Fensterbank
(1) eine Klemm- oder Klebeverbindung ist.
3. Fensterbank nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die einstückige Ausbildung des Steges (4) mit der Fensterbank (1) durch Kanten, Schweißen
und/oder Löten hergestellt worden ist.
4. Fensterbank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fensterbank (1) und der Steg (4) aus dem gleichen Werkstoff bestehen, wobei der
Werkstoff vorzugsweise ein Kunststoff oder ein Metall, insbesondere Aluminium oder
eine Aluminiumlegierung, ist.
5. Fensterbank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlussprofil (2) einen U-förmigen Querschnitt besitzt.
6. Fensterbank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fensterbank (1) wenigstens ein als Dehnungskeder einsetzbares elastisches Dichtungselement
(5) umfasst.
7. Fensterbank nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dichtungselement (5) am Steg (4) oder am Abschlussprofil (2) angeordnet
ist und bei aufgestecktem Abschlussprofil (2) unter Vorspannung am Abschlussprofil
(2) und/oder am Steg (4) anliegt.
8. Fensterbank nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dichtungselement (5) bei aufgestecktem Abschlussprofil (2) komprimierbar
ist, so dass eine Verschiebung der Fensterbank (1) gegenüber dem Abschlussprofil (2)
in eine Richtung parallel zur Längserstreckung der Fensterbank (1) möglich ist.
9. Fensterbank nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dichtungselement (5) als Vollprofil ausgebildet ist und aus Polyethylen-,
Polyurethan-, Ethylen-Propylen-Dien-Monomer- oder Silikonschaum besteht.
10. Fensterbank nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Dichtungselement (5) als rundes, elliptisches, rechteckiges, faltenbalg-
oder rautenförmiges Hohlkammerprofil ausgebildet ist und vorzugsweise aus Silikon,
Gummi, PVC oder einem thermoplastischen Elastomer besteht.