[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Steuerungs-/Sicherungsblock einer Hydraulikpresse
und insbesondere einen Pressenblock gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein gattungsgemäßer Pressenblock oder auch Pressenmodul dient zum Aufbau einer betriebssicheren
Presse, welche u.a. die Sicherheitsvorschriften gemäß der Deutschen Industrienorm
DIN EN 693 erfüllt.
[0003] Aus dem Stand der Technik gemäß der Veröffentlichung "Werkzeugmaschine - Sicherheit
- Hydraulische Pressen; Deutsche Fassung EN 693:2001+A1:2009, herausgegeben im November
2009 durch den Beuth Verlag GmbH, ist eine hydraulische Steuerung einer Hydraulikpresse
bekannt, welche die vorstehend genannte Deutsche Industrienorm erfüllt und wie sie
in der anliegenden Fig. 1 schematisch dargestellt ist.
[0004] Demzufolge ist der Verbraucher als eine Kolben-/Zylindereinheit dargestellt mit einer
Kolbenkammer, die über ein selbstüberwachendes Sicherheitsventil der 2/2-Schaltventilbauweise
mit einem Fluidtank Verbindung hat. Stromauf zum Sicherheitsventil gabelt eine Zweigleitung
ab, die in ein Richtungsventil der 4/3-Schaltventilbauweise mündet, an das ferner
eine Druckmittelquelle sowie der Fluidtank unmittelbar angeschlossen sind.
[0005] An die Ringkammer des Verbrauchers ist ein selbstüberwachendes Hochhalteventil der
2/2-Schaltventilbauweise angeschlossen, das wiederum an das selbstüberwachende Richtungsventil
angeschlossen ist. Stromauf zum Hochhalteventil zweigt eine Überdruckleitung ab, in
die ein Druckbegrenzungsventil eingesetzt ist, mittels dem der maximale Ringkammerdruck
einstellbar ist.
[0006] Schließlich zweigt von der Druckmittelquelle ebenfalls eine Überdruckleitung in den
Fluidtank ab, in der ein Druckbegrenzungsventil angeordnet ist.
[0007] Prinzipiell werden mit der bekannten hydraulischen Steuerung gemäß der Fig. 1 die
grundsätzlichen Bewegungssteuer- und Sicherungsfunktionen der Hydraulikpresse ermöglicht.
Jedoch besteht für Hydraulikpressen dieser Art die Notwendigkeit, weitere Bewegungsabläufe
und Funktionen zu steuern, wobei das hierfür erforderliche Steuer- und Sicherheitskonzept
auch weiterhin die genannte Deutsche Industrienorm zu erfüllen hat.
[0008] Angesichts dieser Sachlage ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes
Pressenmodul bereit zu stellen, dessen grundsätzliches Steuerungs- und Sicherheitskonzept
unabhängig von zusätzlichen Steuerfunktionen zumindest der genannten Deutschen Industrienorm
entspricht.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Pressenblock mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Prinzipiell ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Druckraum einen presseneigenen
Verbraucher, der für ein Hochhalten der oberen Matrize Druckbeaufschlagt ist (vorliegend
beispielhaft die Ringkammer einer Kolben-/Zylindereinheit, die den Pressenzylinder
bzw. Pressenstößel darstellt), direkt an den Steuerblock angeschlossen ist. Im Steuerblock
sind ein überwachtes Hochschaltventil und ein überwachtes Richtungsventil direkt,
ohne weitere zwischengeschaltete Ventile in Reihe geschaltet. Dies entspricht insoweit
dem eingangs genannten Stand der Technik.
[0011] Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Sicherheits- und Steuerungskonzepts gemäß
einem Aspekt besteht nunmehr darin, dass unabhängig weiterer zusätzlicher Steuerfunktionen
im genannten Grundblock gemäß vorstehender Definition ein sicherer Fluidpfad bestehend
aus
[0012] "der definierten Verbraucherkammer (beispielsweise die Ringkammer gemäß Ausführungsbeispiel)
- Hochhalteventil - Richtungsventil" beibehalten wird, in den entweder überhaupt keine
oder ausschließlich vorzugsweise über Düsen (Drosselstellen) begrenzte/limitierte
Zu-/Abflüsse münden. D.h., das erfindungsgemäße Konzept sieht vor, dass in den genannten
Fluidpfad keine anderen Ventile zur Steuerung des Bewegungsablaufs etc. eingeschleift
werden. Solche Ventile sind von der Verbraucherseite (Ringkammerseite) aus gesehen
erst stromab des Richtungsventils vorgesehen, z.B. ein Druckbegrenzungsventil oder
ein Eilgangventil.
[0013] Der vorstehend genannte Stand der Technik weist zwar ebenfalls einen Fluidpfad entsprechend
der Erfindung auf, indessen ist jedoch in diesem Stand der Technik die Steuerung ausschließlich
für die Grundsteuerung der Presse tauglich, wobei keine weiteren Steuerelemente für
zusätzliche Steuerfunktionen vorgesehen sind. Daher ist auch kein Steuer- und Sicherungskonzept
gemäß der vorliegenden Erfindung ableitbar.
[0014] Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, zusätzliche Pressenfunktionen, die über
die Grundfunktionen gemäß dem genannten Stand der Technik hinaus gehen (beispielsweise
Pressflächenzuschaltung im Fall eines 3-Flächen-Zylinders) über einen zwischen den
vorstehend definierten Grundblock und das Richtungsventil eingefügten (externen) Zwischenblock
zu steuern. Dabei bleibt jedoch ebenfalls der sichere Fluidpfad
"definierte Druckkammer am Verbraucher - Hochhalteventil - Richtungsventil"
ggf. unter Zwischenschaltung eines Durchgangskanals des Zwischenblocks) erhalten.
[0015] Vorteilhaft ist es, wenn das Hochhalteventil für die betreffende Verbraucher-Druckkammer
(Ringkammer), ein Sicherungsventil für die Druckmittelquelle (nachfolgend einfach
als Pumpe bezeichnet), ein selbstüberwachtes Bypass-Ventil bzw. Sicherheitsventil
für die andere Verbraucher-Druckkammer (Kolbenkammer) sowie ein Eilgangventil vorzugsweise
mit Druckbegrenzungsfunktion in einen Standard-Grundblock eingeschraubt oder eingesetzt
sind.
[0016] Des Weiteren kann die Hydrauliksteuerung mit einer Einrichtfunktion ausgebildet sein,
wofür ein weiteres Richtungsventil vorgesehen ist, das über (zwei) Düsen bzw. Drosselstellen
mit den Druckkammern (Ringkammer, Kolbenkammer) des Verbrauchers verbunden ist um
wahlweise die Kammern mit einem Steuerfluid von einer/der Pumpe zu versorgen. Infolge
der Düsen ist dabei die auf- und abwärts gerichtete Einrichtgeschwindigkeit des Verbrauchers
(vorzugsweise auf maximal 10mm/s) gegenüber dem Normalbetrieb begrenzt.
[0017] Vorteilhaft ist es ferner, wenn der Zwischenblock solche weitere Funktionen trägt,
welche den Sicherheitssteuerkreis gemäß vorstehender Definition nicht beeinträchtigen.
Wenn in der Grundausführung das Richtungsventil auf den Grundblock aufgeschraubt ist,
dann wird im Falle einer Zwischenblockanordnung der Zwischenblock vorzugsweise zwischen
dem Grundblock und dem Richtungsventil prinzipiell zwischengeschaltet, ohne den Sicherheitssteuerkreis
gemäß Definition im Grundblock zu beeinträchtigen. Demnach weist der Zwischenblock
eine Durchgangsbohrung auf, die vom Hochhalteventil innerhalb des Grundblocks kommend
bis zum auf dem Zwischenblock aufgeschraubten Richtungsventil reicht, ohne dass weitere
Pfade hiervon abgehen oder nur über zwischengeschaltete Düsen abgehen, an denen die
Strömung limitiert ist.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine hydraulische Pressenssteuerung gemäß dem Stand der Technik,
Fig. 2 zeigt ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Pressenmoduls
in der Ausbildung eines sogenannten Grundblocks und
Fig. 3 zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Pressenmoduls
in der Ausbildung eines Grundblocks mit einem Zwischenblock.
[0019] Gemäß der Fig. 2 dient der Pressenblock gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung zur Steuerung und Sicherung eines Verbrauchers, wie er in der Fig. 2
schematisch als eine Kolben-/Zylindereinheit 1 dargestellt ist. Die Kolben-/Zylindereinheit
1 hat einen Kolben 1a mit daran fixierter Kolbenstange 1 b, der den Zylinder 1 c in
eine Kolbenkammer K und eine Ringkammer R fluiddicht unterteilt. An der Kolbenstange
1 b hängt vorliegend ein Gewicht, beispielsweise das obere Ziehkissen einer Hydraulikpresse
(nicht dargestellt).
[0020] In der Fig. 2 ist der Verbraucher 1 in einer zurückgezogenen, d.h. eingefahrenen
Position dargestellt, in der das Gewicht frei und sicher gehalten werden muss. Demzufolge
ist die Ringkammer R über eine erste Druckleitung 2 mit einem selbstüberwachenden
hydraulischen Hochhalteventil 4 vorzugsweise der 2/2-Schaltventilbauweise verbunden,
das in einer ersten Schaltposition (Konstruktionslage) eine Fluidströmung zumindest
aus der Ringkammer R sperrt und in einer zweiten Schaltposition die Fluidverbindung
vollständig freigibt. Stromauf zum Hochhalteventil 4 (d.h. zwischen Hochhalteventil
und Ringkammer R) zweigt eine Überdruckleitung 6 von der Druckleitung 2 in einen Druckmitteltank
T ab, in die ein Druckbegrenzungsventil 8 zur Einstellung eines maximalen Ringkammerdrucks
eingesetzt ist.
[0021] Das Hochhalteventil 4 ist wiederum in Serie unmittelbar (d.h. ohne Zwischenschaltung
weiterer Schaltelemente) an ein selbstüberwachendes Richtungsventil 10 vorzugsweise
der 4/3-Schaltventilbauweise angeschlossen, dessen einer weiterer Anschluss über eine
Druckentspannungsleitung 12 mit dem Durckmitteltank T Verbindung hat. An das Richtungsventil
10 ist ferner eine Druckmittelquelle P angeschlossen, an deren Ausgang eine in den
Druckmitteltank T führende Überdruckleitung 14 mit eingesetztem Druckbegrenzungsventil
16 ebenfalls angeschlossen ist.
[0022] Die Kolbenkammer K des Verbrauches 1 ist über eine Druckleitung 18 ebenfalls unmittelbar
mit dem Richtungsventil 10 verbunden, wobei von der Druckleitung 18 eine Tankleitung
20 zum Druckmitteltank T abzweigt, in die ein Sicherheitsventil 22 vorzugsweise der
2/2-Schaltventilbauweise eingesetzt ist. Das Sicherheitsventil 22 sperrt hierbei in
einer ersten Schaltposition die Tankleitung 20 und gibt diese in einer zweiten Schaltposition
frei.
[0023] Wie aus der Fig. 2 weiterhin zu entnehmen ist, befindet sich in der Druckentspannungsleitung
12 zwischen dem Richtungsventil 10 und dem Tank T ein Druckbegrenzungsventil 24, das
die Druckentspannungsleitung 12 erst bei einem bestimmten Leitungsdruck öffnet, wobei
eine das Druckbegrenzungsventil 24 umgehende Bypass-Leitung 26 vorgesehen ist, in
der ein Eilgangventil 28 vorzugsweise der 2/2-Schaltventilbauweise angeordnet ist.
Dabei sperrt das Eilventil 28 in einer ersten Schaltposition die Bypass-Leitung 26
völlig (Konstruktionslage) und gibt diese in einer zweiten Schaltposition frei.
[0024] Schließlich ist gemäß der Fig. 2 an die Überdruckleitung 6 zwischen dem Druckbegrenzungsventil
8 und dem Druckmitteltank T ein Einrichtventil 30 vorzugsweise der 4/3-Schaltventilbauweise
angeschlossen, dessen einer weitere Anschluss mit einer oder der Druckmittelquelle
P verbunden ist. Ferner ist das Einrichtventil über eine Drosselstelle oder Düse 32
mit der Druckleitung 2 zwischen der Abzeigstelle zur Überdruckleitung 6 und dem Hochhalteventil
4 verbunden, wohingegen der letzte Anschluss des Einrichtventils 30 über eine weitere
Drosselstelle oder Düse 34 mit der Kolbenkammer K bzw. der Druckleitung 18 zwischen
der Kolbenkammer K und dem Sicherheitsventil 22 fluidverbunden ist.
[0025] Aus der Fig. 2 ist dabei zu entnehmen, dass die gesamte, vorstehend beschriebene
Steuerung in einem Pressenblock oder Grundblock zusammengefasst ist mit zumindest
einem Pumpeneingang P1, der an das Richtungsventil 10 unmittelbar angeschlossen ist,
einem Steuerdruckeingang ST, der zum Einrichtventil 30 führt und einem Tankanschluss
T1. Des Weiteren sind zumindest zwei Verbraucheranschlüsse X1, X2 vorgesehen, die
zur Koben-und Ringkammer K, R des Verbrauchers 1 münden.
[0026] Konstruktiv sind im Grundblock alle Ventile mit Ausnahme des Richtungsventils 10
eingesetzt und über im Grundblock ausgebohrte Kanäle hydraulisch verschaltet. Das
Richtungsventil 10 ist hingegen auf den Grundblock aufgeschraubt, derart, dass sämtliche
Anschlüsse zum und vom Richtungsventil 10 gemäß vorstehender Beschreibung durch das
Anschrauben des Richtungsventils 10 an den Grundblock hergestellt werden.
[0027] Aus der Schalttafel der Fig. 2 sind die Schaltfunktionen der hydraulischen Steuerung
der Presse gemäß dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung zu entnehmen.
Demzufolge sind für einen Stillstand der Presse das Richtungsventil 10, das Hochhalteventil
4, das Eilgangventil 28, das Sicherheitsventil 22 und das Einrichtventil 30 unbetätigt,
d.h. alle genannten Ventile sind in Sperrposition (Konstruktionslage).
[0028] Soll der Verbraucher 1 schnell ausgefahren werden (Eilgangsteuerfunktion), wird das
Richtungsventil 10 in eine Schaltposition geschaltet, in der vorliegend die Kolbenkammer
K mit der Druckmittelquelle P und die Ringkammer R mit dem Tank T Verbindung bekommen
kann. Gleichzeitig wird das Eilgangventil 28 in seine Freigabeposition geschaltet,
um das Fluid aus der Ringkammer R schnell in den Tank T fördern zu können. Schließlich
befindet sich das Hochhalteventil 4 ebenfalls in seiner Freigabeposition.
[0029] Für ein Ausfahren des Verbrauchers 1 im normalen Betrieb, d.h. unter Presslast, wird
das Eilgangventil 28 in Sperrposition geschaltet, wobei alle anderen Ventile in der
vorstehend beschriebenen Schaltposition für den Eilgang verbleiben.
[0030] Soll der Verbraucher 1 eingefahren werden, kehren das Hochhalteventil 4 und das Eilgangventil
28 in ihre Konstruktionslagen (Sperrpositionen) zurück und das Richtungsventil 10
wird in eine Schaltposition gebracht, in der die Kolbenkammer K Verbindung mit der
Druckmittelquelle P (Pumpe) und die Ringkammer R Verbindung mit dem Druckmitteltank
T über das Druckbegrenzungsventil 24 erhält.
[0031] Um schließlich den Verbraucher 1 für ein Einrichten der Presse bewegen zu können,
wird das Einrichtventil 30 aus seiner Sperrposition in eine erste oder zweite Schaltposition
geschaltet, in der es wahlweise die Kolbenkammer K für ein Ausfahren und die Ringkammer
R für ein Einfahren des Verbrauchers mit dem Steuerdruckanschluss ST verbindet. Da
diese Verbindungen jeweils über die (beiden) Düsen 32, 34 erfolgen, wird eine verlangsamte
Aus-und Einfahrt des Verbrauchers 1 erreicht.
[0032] Aus der vorstehenden Beschreibung wird ersichtlich, dass sämtliche Steuerfunktionen
der Presse durch Ventile erfolgt, die entweder zwischen dem Richtungsventil 10 und
der Pumpe P bzw. dem Tank T angeordnet sind oder in limitierter Weise, beispielsweise
über die genannten Düsen 32, 34 an die Kolben- und Ringkammer K, R des Verbrauchers
1 angeschlossen sind. Es entsteht dadurch konzeptionell ein im Grundblock gemäß der
Fig. 2 sicherer Fluidpfad bestehend aus Ringkammer R - Hochhalteventil 4 - Richtungsventil
10, für den entweder keine oder nur über die Düsen 32, 34 begrenzte Zu- bzw. Abflüsse
gewährleistet werden.
[0033] Der Sicherheitskreis gemäß vorstehender Definition ist im Grundblock prinzipiell
immer gleich, unabhängig von den zusätzlichen Bestückungsvarianten, von denen nachfolgend
eine Variante anhand des zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben wird.
Im Fall einer Abwärtsbewegung (Pumpe P ist auf Kolbenkammer K geschaltet) wird nur
das Richtungsventil 10 entsprechend betätigt. Im Fall einer Aufwärtsbewegung (Pumpe
P ist auf Ringkammer R geschaltet) werden nur das Richtungsventil 10 und das Hochhalteventil
4 entsprechend betätigt. Das Eilgangventil 28 mit Druckbegrenzungsfunktion liegt nicht
in dem sicheren Strömungspfad.
[0034] Im nachfolgenden wird anhand der Fig. 3 ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben, wobei aus Vereinfachungsgründen lediglich auf die zum ersten
Ausführungsbeispiel unterschiedlichen Merkmale eingegangen werden soll.
[0035] Demnach ist beim zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Zwischenblock
vorgesehen, der konstruktiv zwischen den Grundblock und das Richtungsventil 10 am
Grundblock montiert ist. Im Zwischenblock sind eine Anzahl von Anschlüssen in Form
von Bohrungsmündungen vorgesehen, die mit den (vier) Anschlüssen im Grundblock mit
der Montage (quasi automatisch) verbunden werden, wobei an einer Außenseite des Zwischenblocks
nunmehr das Richtungsventil 10 aufgeschraubt ist. Zumindest ein Kanal (Durchgangsbohrung
A) innerhalb des Zwischenblocks, der die Verbindung zwischen dem Hochhalteventil 4
und dem Richtungsventil 10 herstellt, bildet somit einen Teil oder Abschnitt des gesicherten
Fluidpfads gemäß der vorstehenden Definition.
[0036] Wie aus der Fig. 3 weiterhin zu entnehmen ist, befindet sich im Zwischenblock ein
Schaltventil 35 der 2/2-Schaltventilbauart in einer Druckleitung 36 zwischen dem Richtungsventil
10 und der Kolbenkammer K des Verbrauchers 1 welche parallel zur Druckleitung 18 gemäß
dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung geschaltet ist. In einer ersten Schaltposition
gibt das Schaltventil 35 die parallel geschaltete Druckleitung 36 frei und sperrt
diese in zumindest eine Richtung hin zur Kolbenkammer K in einer zweiten Schaltposition.
[0037] Schließlich ist ein druckgesteuertes Wechselventil 38 im Zwischenblock untergebracht,
das zum Einen über eine Drossel oder Düse 40 mit dem Kanal zwischen Hochhalteventil
4 und Richtungsventil 10 verbunden ist und zum Anderen an die parallel geschaltete
Druckleitung 36 zwischen dem Richtungsventil 10 und dem Schaltventil 35 angeschlossen
ist.
[0038] Die Schaltfunktionen des zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sind
in der Schalttafel gemäß der Fig. 3 gezeigt.
[0039] Wie dabei hieraus zu ersehen ist, entsprechen die Schaltpositionen der Ventile gemäß
der Fig. 3 für die einzelnen Betätigungsfunktionen der Presse im Wesentlichen jenen
des ersten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 2. Lediglich im Fall des Eilgang-Ausfahrens
wird das Schaltventil 35 in seine teilweise sperrende Schaltposition betätigt, in
der eine Strömung in Richtung zur Kolbenkammer K über die parallele Druckleitung 36
geblockt ist.
[0040] Offenbart wird ein hydraulischer Steuerungsblock einer Presse bestehend aus einem
Grundblock mit einem Hochhalteventil, das mit einem Anschluss für eine erste ausgewählte
Druckkammer eines hydraulischen Pressenverbrauchers verbunden ist und an das ausgehend
von ersten Druckkammeranschluss stromab ein Richtungsventil angeschlossen ist, das
wahlweise ein Druckmittel von einem stromab zum Richtungsventil angeordneten, mit
einer Pumpe verbindbaren Druckmittelanschluss über das Hochhalteventil zum ersten
Druckkammeranschluss oder zu einem Anschluss für eine zweite Gegendruckkammer leitet,
um vorbestimmte Grundbewegungs- und Sicherungsfunktionen zu ermöglichen. Erfindungsgemäß
wird im Grundblock ein sicherer Fluidpfad definiert bestehend aus dem ersten Druckkammeranschluss,
dem Hochhalteventil und dem Richtungsventil, in den entweder überhaupt keine oder
ausschließlich strömungstechnisch begrenzte oder limitierte Zu- und/oder Abflüsse
münden.
Bezugszeichenliste
[0041]
- Verbraucher
- 1
- Kolben
- 1a
- Kolbenstange
- 1b
- Zylinder
- 1c
- Druckleitung
- 2
- Hochhalteventil
- 4
- Überdruckleitung
- 6
- Druckbegrenzungsventil
- 8
- Richtungsventil
- 10
- Druckentspannungsleitung
- 12
- Überdruckzweigleitung
- 14
- Überdruckventil
- 16
- Druckleitung
- 18
- Tankleitung
- 20
- Sicherheitsventil
- 22
- Druckbegrenzungsventil
- 24
- Bypass-Leitung
- 26
- Eilgangventil
- 28
- Einrichtventil
- 30
- Drosseln
- 32, 34
- Schaltventil
- 35
- Parallele Druckleitung
- 36
- Wechselventil
- 38
- Drossel/Düse
- 40
1. Hydraulischer Steuerungsblock einer Presse bestehend aus einem Grundblock mit einem
Hochhalteventil (4), das mit einem Anschluss für eine erste ausgewählte Druckkammer
(R) eines hydraulischen Pressenverbrauchers (1) verbunden ist und an das ausgehend
vom ersten Druckkammeranschluss stromab ein Richtungsventil (10) angeschlossen ist,
das wahlweise ein Druckmittel von einem stromab zum Richtungsventil (10) angeordneten,
mit einer Pumpe (P) verbindbaren Druckmittelanschluss über das Hochhalteventil (4)
zum ersten Druckkammeranschluss (R) oder zu einem Anschluss für eine zweite Gegendruckkammer
(K) leitet, um vorbestimmte Grundbewegungs- und Sicherungsfunktionen zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass im Grundblock ein sicherer Fluidpfad bestehend aus dem ersten Druckkammeranschluss
(R), dem Hochhalteventil (4) und dem Richtungsventil (10) definiert ist, in den entweder
überhaupt keine oder ausschließlich strömungstechnisch begrenzte oder limitierte Zu-
und/oder Abflüsse münden.
2. Hydraulischer Steuerungsblock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im oder am Grundblock ein Eilgangventil (28) angeordnet ist, dass ausgehend von der
ersten ausgewählten Druckkammer (R) stromab zu Richtungsventil (10) zwischen dem Richtungsventil
(10) und einem Tankanschluss vorgesehen ist, um eine schnelle Bewegung des Verbrauchers
(1) infolge geringer begrenzten Strömung aus einer der ausgewählten Druckkammern zum
Tank zu ermöglichen.
3. Hydraulischer Steuerungsblock nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein Druckbegrenzungsventil (24) das in einer Druckentspannungsleitung (12) parallel
zum Eilgangventil (28) angeordnet ist.
4. Hydraulischer Steuerungsblock nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Einrichtventil (30), das ein Steuerfluid von einer Pumpe (P) wahlweise an einen
der beiden Druckkammeranschlüsse des Steuerungsblocks leitet, wobei zwischen dem Einrichtventil
(30) und den Druckkammerschlüssen jeweils ein Strömungsbegrenzendes Mittel (32, 34)
zwischengeschaltet ist.
5. Hydraulischer Steuerungsblock nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsbegrenzung durch eine Drossel oder Düse (32, 34) bewirkt ist.
6. Hydraulischer Steuerungsblock nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Richtungsventil (10) an den Grundblock außenseitig anschraubbar ist.
7. Hydraulischer Steuerungsblock nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen ausgewählte Zusatzfunktionen tragenden Zwischenblock, der konstruktiv zwischen
dem Grundblock und dem Richtungsventil (10) montiert ist.
8. Hydraulischer Steuerungsblock nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenblock eine erste Durchgangsbohrung (A) hat, die an ihrer einen Mündung
mit dem Hochhalteventil (4) und mit ihrer anderen Mündung mit dem Richtungsventil
(10) verbunden ist, das vorzugsweise auf den Zwischenblock aufgesetzt ist.
9. Hydraulischer Steuerungsblock nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der die erste Durchgangsbohrung (A) einen Teilabschnitt des sicheren Fluidpfads bildet.