[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von gebundenen
Buchblocks gemäss Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Beim Klebebinden werden zuvor zu einem losen Buchblock zusammengetragene Einzelblätter
und/oder gefalzte Druckbogen an ihrem Rücken durch Fräsen bearbeitet und anschliessend
beleimt. Danach wird ein Umschlag an den Rücken des Buchblocks angedrückt und dadurch
fest mit diesem verklebt. Dabei wird zwischen der Herstellung von Druckerzeugnissen
mit flexiblem und mit steifem Umschlag (Hartdecke), d.h. zwischen sogenannten Softcover-
und Hardcoverprodukten unterschieden.
[0003] Beim Binden eines Softcover-Buchs wird der lose Buchblock zunächst am Rücken gefräst
und der Rücken anschliessend beleimt, bevor der Umschlag angebracht wird. Danach kann
das so gebundene Buch in einem Dreischneider auf das gewünschte Mass geschnitten werden.
[0004] Bei der Hardcoverproduktion wird der lose Buchblock in der Regel nach dem Fräsen
mit sogenannten Vorsatzbogen versehen, welche mit einer dünnen Leimspur beidseitig
an den Buchblock angeklebt werden. Im fertigen Buch dienen diese Vorsatzbogen als
Scharnier zum Umschlag. Anschliessend wird ein den Rücken des Buchblocks überlappender,
aus einem Gewebematerial bestehender Fälzelstreifen angebracht, d.h. beispielsweise
mit Heissleim oder PUR am Rücken des Buchblocks angeklebt. Der Fälzelstreifen dient
der Verstärkung des Buchblocks und hält diesen zusammen. Nachdem sowohl der Vorsatzbogen
als auch der Fälzelstreifen angepresst worden sind, wird der Buchblock mit einem steifen
Umschlag versehen.
[0005] Alternativ dazu kann auch ein fadengehefteter Buchblock mit einem steifen oder einem
flexiblen Umschlag verklebt werden.
[0006] Unabhängig davon, ob ein aus einem fadengehefteten oder aus einem klebegebundenen
Buchblock ein Soft- oder ein Hardcoverprodukt hergestellt werden soll, sind bei herkömmlichen
Vorrichtungen zum Anbringen des Umschlags oder des Fälzelstreifens zwei Schritte auszuführen.
Zunächst wird in einer ersten Station der Fälzelstreifen oder der Umschlag an den
Rücken des Buchblocks angeklebt und anschliessend in einer zweiten Station an den
Buchblock angepresst.
[0007] Aus der europäischen Patentanmeldung
EP1344655 A2 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von gebundenen Buchblocks, insbesondere für
Kleinauflagen bekannt. Die Vorrichtung weist eine Einrichtung zur Zuführung von Vorsatzbogen
sowie eine mit einer Schneideinrichtung zusammenwirkende Zuführvorrichtung für Fälzelstreifen
auf. Der Fälzelstreifen wird auf Mass geschnitten und anschliessend an den zuvor beleimten
Rücken des Buchblocks geklebt. Danach wird der Buchblock in eine weitere Bearbeitungsstation
transportiert, wobei eine Seitenbeleimung erfolgt. Alternativ zu der zur Herstellung
eines Hardcover-Buchs dienenden Zuführung von Vorsatzbogen und Fälzelstreifen kann
mit dieser Vorrichtung zwecks Herstellung eines Softcover-Buchs auch ein flexibler
Umschlag zugeführt werden. In der weiteren Bearbeitungsstation wird der an den Rücken
des Buchblocks angeklebte Fälzelstreifen oder der flexible Umschlag sowohl im Rücken-
als auch im Seitenbereich an den Buchblock angepresst. Das Anpressen erfordert entsprechend
ausgebildete, zusätzliche Vorrichtungen, wie beispielsweise eine Anpressstation.
[0008] Mit der
DE10005493 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zuführen von Umschlägen und/oder Fälzelstreifen
zu einem Klebebinder bekannt. Bei dieser eine geringe Bindeleistung aufweisenden und
ebenfalls lediglich für Kleinauflagen geeigneten Lösung werden die separat voneinander
zugeführten Umschläge und/oder Fälzelstreifen mittels einer Greifertrommel übernommen
und zum Anrollen an einen mittels einer Transporteinrichtung bewegten Buchblock gefördert.
Bei einer solchen Lösung wird der Transport der Umschläge auf der Oberfläche der Greifertrommel
mit zunehmender Steifigkeit der Umschläge schwieriger. Zudem kann die Qualität des
gebundenen Buchblocks durch eine auf der Oberfläche der Greifertrommel stattfindende
Verformung relativ steifer Umschläge negativ beeinflusst werden.
[0009] Die bei der Herstellung von Hardcoverprodukten verwendeten Vorrichtungen zum Anbringen
von Vorsatzbogen und Fälzelstreifen erfordern häufig längere Umrüstzeiten, weil sich
diese Vorrichtungen im Bereich eines für den Transport des Buchblocks genutzten, jeweils
nur auf eine Produktdicke einstellbaren Buchkanals befinden. Dabei muss darauf geachtet
werden, dass der Leim während des Transports des Buchblocks zur Anpressstation nicht
trocknet, weshalb die Transportgeschwindigkeit auf den verwendeten Leim, beispielsweise
Dispersionsleim, Heissleim oder PUR, abgestimmt werden muss. Ferner ist der Platzbedarf
einer solchen Vorrichtung relativ gross. Diese Aspekte tragen dazu bei, dass der Klebebinder
einerseits eine für den Anwender nicht unproblematische Baugrösse und anderseits relativ
hohe Kosten aufweist. Demgegenüber besteht ein Bedarf nach kompakten und universellen
Klebebindern, welche möglichst viele Funktionen auf kleinstem Raum vereinen.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren aufzuzeigen,
mit denen kostengünstig, bei geringem Platzbedarf und mit kürzesten Umrüstzeiten gebundene
Buchblocks hergestellt werden können, welche je nach Verwendung für ein Softcover-
oder ein Hardcoverprodukt einen Umschlag oder einen Fälzelstreifen aufweisen. Dabei
sollen sowohl mittlere wie auch Kleinstauflagen bis zu einem einzigen Buchblock wirtschaftlich
produzierbar sein.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0012] Die Vorrichtung besitzt eine mit der Anpressstation verbundene, eine im Wesentlichen
senkrecht zur Anpressrichtung verlaufenden Förderrichtung aufweisende, linear bewegbare,
gemeinsame Transporteinrichtung zur wahlweise aufeinander folgenden Übernahme eines
Fälzelstreifens oder eines Umschlags in die Anpressstation sowie zum Fördern des Fälzelstreifens
oder des Umschlags in der Anpressstation relativ zum Buchblock bis in eine Position,
aus welcher der Fälzelstreifen oder der Umschlag an den Rücken des Buchblocks anklebbar
ist. Demgemäss wird wahlweise aufeinander folgend ein Fälzelstreifen oder ein Umschlag
in einer im Wesentlichen senkrecht zur Anpressrichtung verlaufenden Förderrichtung
in die Anpressstation übernommen, in der Anpressstation in Förderrichtung linear bewegt
und relativ zum Buchblock bis in eine Position gefördert, aus der das Ankleben des
Fälzelstreifens oder des Umschlags an den Rücken des Buchblocks erfolgt.
[0013] Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung wird das Ankleben und Anpressen eines Fälzelstreifens
oder eines Umschlags an den Buchblock in der Anpressstation, d.h. in einer einzigen
Vorrichtung durchgeführt. Durch dieses Zusammenführen des Anklebens und des Anpressens
entfällt zumindest eine Transportstrecke, wodurch auch der Platzbedarf und die damit
verbundenen Kosten reduziert werden können. Schliesslich kann vorteilhaft ohne Unterbrechung
des Verfahrens von der Herstellung eines Buchblocks mit Fälzelstreifen auf die Herstellung
eines Buchblocks mit Umschlag und umgekehrt gewechselt werden.
[0014] Nachdem der Fälzelstreifen oder der Umschlag am beleimten Buchblock angebracht ist,
wird der somit gebundene Buchblock aus der erfindungsgemässen Vorrichtung ausgestossen
und einer Weiterverarbeitungsanlage zugeführt, beispielsweise einem Dreischneider,
der den Buchblock im Vorder-, Kopf- und Fussbereich auf das erforderliche Format schneidet.
[0015] In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Transporteinrichtung im Wesentlichen
horizontal bewegbar ausgebildet, so dass der Fälzelstreifens oder der Umschlag in
der Anpressstation vorteilhaft im Wesentlichen horizontal gefördert wird. Auf diese
Weise kann eine relativ einfache und kostengünstige Transporteinrichtung realisiert
werden.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Transporteinrichtung zumindest
einen angetriebenen Greifer und eine Führung für den zumindest einen angetriebenen
Greifer auf, wobei der Fälzelstreifen oder der Umschlag bei der Übernahme in die Anpressstation
durch den Greifer ergriffen, in die Anpressstation gezogen und in der Anpressstation
so weit gefördert wird, bis er mit Querkanten des Rückens des zugehörigen Buchblocks
bündig ist.
[0017] Gemäss einer nächsten Ausführungsform der Erfindung weist die Anpressstation zwei
Seitenanschläge zur beidseitigen Führung des Fälzelstreifens oder des Umschlags auf,
wobei an beiden Seitenanschlägen jeweils ein Greifer angeordnet ist. Auf diese Weise
kann eine besonders effektive und gleichmässige Führung des Fälzelstreifens oder des
Umschlags in der Anpressstation erreicht werden.
[0018] Entsprechend einer nächsten Ausführungsform der Erfindung weist die Anpressstation
zwei seitliche, voneinander beabstandete und zueinander parallele Anpressflächen sowie
eine untere Anpressfläche auf, wobei die seitliche Anpressflächen zum Anpressen des
Fälzelstreifens oder des Umschlags an den Buchblock aufeinander zu bewegbar ausgebildet
sind und die untere Anpressfläche nach oben bewegbar ausgebildet ist.
[0019] Während des Anbringens des Fälzelstreifens oder des Umschlags am Buchblock wird letzterer
mit einer an seiner Vorder- und Rückseite angreifenden Buchzange eingeklemmt und in
einer festen Position gehalten. Zum Ankleben an den Rücken des Buchblocks wird der
vorgängig beleimte Fälzelstreifen oder Umschlag in einer im Wesentlichen senkrecht
zur Förderrichtung verlaufenden Anpressrichtung so weit gegen den Buchblock bewegt,
bis er an diesem anliegt. Dazu liegt der Fälzelstreifen oder Umschlag in einer mit
Querkanten des Rückens des zugehörigen Buchblocks bündigen Position auf der parallel
zum Rücken des Buchblocks angeordneten, unteren Anpressfläche der Anpressstation auf.
Unmittelbar nach dem Ankleben wird der Fälzelstreifen oder der Umschlag sowohl mit
der unteren Anpressfläche an den Rücken als auch mittels der beiden seitlichen Anpressflächen
an die Vorder- und Rückseite des Buchblocks angepresst. Das im Wesentlichen gleichzeitig
mit dem Klebevorgang von drei Seiten erfolgende Anpressen verhindert ein Verrutschen
des Fälzelstreifens oder des Umschlags und sorgt für eine gute Kompaktierung des damit
gebundenen Buchblocks.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der Anpressstation und
der Fälzelzuführung sowie der Umschlagzuführung eine kombinierte Zuführstation mit
einer Fördereinrichtung zur wahlweisen Zufuhr von Fälzelstreifen oder Umschlägen angeordnet.
Damit kann der der Anpressstation ohne Unterbrechung aufeinander folgend wahlweise
ein Fälzelstreifen oder ein Umschlag zugeführt werden.
[0021] Dabei weist die Fördereinrichtung ein über mindestens eine angetriebene erste Umlenkrolle
und eine zweite Umlenkrolle sowie um eine Arbeitsplatte der kombinierten Zuführstation
umlaufendes Vakuumband mit Mitteln zum Ansaugen des Fälzelstreifens oder des Umschlags
an das Vakuumband auf, wobei insbesondere die Fälzelzuführung unterhalb und die Umschlagzuführung
oberhalb der Arbeitsplatte in die kombinierte Zuführstation einmündend angeordnet
sind. Aufgrund dieser ausserhalb der Anpressstation erfolgenden Vereinigung der Umschlagzuführung
mit der Fälzelzuführung kann die Vorrichtung dynamischer von der Herstellung von Buchblocks
für Softcoverprodukte auf die Herstellung von Buchblocks für Hardcoverprodukte und
umgekehrt umgestellt werden.
[0022] Schliesslich wird die erfindungsgemässe Vorrichtung in einem Klebebinder verwendet.
Durch die Einsparung von Transportelementen kann auch bei einer Kombination der erfindungsgemässen
Vorrichtung mit dem Klebebinder eine Kostensenkung der resultierenden Produktionslinie
realisiert werden. Schliesslich werden auch durch die Beschleunigung des Herstellungsprozesses
Kosten eingespart, da der Klebebinder besser ausgelastet werden kann.
[0023] Ausgewählte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
und werden in der nachfolgenden Beschreibung mit Hilfe von Figuren und Beispielen
detailliert erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur Herstellung gebundener Buchblocks,
- Fig. 2
- eine vergrösserte Detailansicht einer Zuführstation und einer Anpressstation der erfindungsgemässen
Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung.
[0024] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen strukturell bzw. funktionell gleich
wirkende Komponenten.
[0025] Fig. 1 zeigt eine Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung 1, mit der entweder
ein Fälzelstreifen 2 oder ein Umschlag 3 an einem losen Buchblock 4 angebracht wird.
Ein solcher Buchblock 4 besteht im Wesentlichen aus einer Anzahl von nicht näher dargestellten
Druckbogen oder Einzelblättern, welche an einem Rücken 4a (Fig. 2, Fig. 3) des Buchblocks
4 gebunden werden sollen. Die Vorrichtung 1 weist eine kombinierte Zuführstation 5
mit einer Umschlagzuführung 6, einer Fälzelzuführung 7 und einer Fördereinrichtung
8 für Fälzelstreifen 2 oder Umschläge 3 sowie eine in einer Förderrichtung 9 an die
kombinierte Zuführstation 5 anschliessende Anpressstation 10 auf. Dabei ist die kombinierte
Zuführstation 5 zwischen der Anpressstation 10 und der Fälzelzuführung 7 sowie der
Umschlagzuführung 6 angeordnet. In Fig. 1 und Fig. 3 sind die kombinierte Zuführstation
5 und ihre Komponenten mit einer gestrichelten Linie und die Anpressstation 10 sowie
deren Komponenten mit einer strichpunktierten Linie dargestellt.
[0026] Die kombinierte Zuführstation 5 besitzt zudem ein Leimwerk 11 mit mindestens einer
Leimdüse 11a zum Auftragen von Leim auf den Fälzelstreifen 2 oder auf den Umschlag
3. In der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung 1 umfasst das Leimwerk 11 zwei Leimdüsen 11a zum Auftragen gleicher oder
unterschiedlicher Leimtypen. Natürlich können auch mehr als zwei Leimdüsen 11a angeordnet
werden.
[0027] Das Leimwerk 11 ist oberhalb einer Arbeitsplatte 12 der kombinierten Zuführstation
5 und quer zu einer Förderrichtung 9 des Fälzelstreifens 2 oder des Umschlags 3 in
der Fördereinrichtung 8 bewegbar angeordnet. Die nur schematisch dargestellten Leimdüsen
11a sind in einer Verschieberichtung 13 hin und her bewegbar, so dass die zu beleimende
Fläche des Fälzelstreifens 2 oder des Umschlags 3 variabel eingestellt werden kann.
Dies ist besonders vorteilhaft für eine Anpassung an verschiedene Dicken der Buchblocks
4 und an unterschiedliche Typen von Fälzelstreifen 2 oder Umschlägen 3. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist das Leimwerk 11 derart ausgestaltet, dass es mehrere Leimdüsen
11a umfasst, wobei je nach Art des aufzutragenden Leims mindestens eine geeignete
Leimdüse 11a wählbar ist. Beispielsweise können für Dispersionsleim, Hotmelt oder
PUR verschiedene Leimdüsen 11a eingesetzt werden. Einen weiteren Freiheitsgrad bei
der Verwendung derartiger Leimdüsen 11a stellt die Art des Auftragens von Leim dar.
Je nach Anwendung kann der Leim aufgesprüht, strichweise oder auch grossflächig aufgetragen
werden, wofür ebenfalls entsprechend ausgebildete Leimdüsen 11a notwendig sind.
[0028] Je nachdem, ob die Vorrichtung 1 aktuell zur Herstellung gebundener Buchblocks 4
für Hardcover- oder Softcoverprodukte verwendet wird, dient die Fördereinrichtung
8 der kombinierten Zuführstation 5 zur Zufuhr von Fälzelstreifen 2 oder Umschlägen
3 in den Wirkungsbereich einer linear bewegbaren Transporteinrichtung 14 der Anpressstation
10. Die Fördereinrichtung 8 weist ein über mindestens eine erste und eine zweite Umlenkrolle
15, 15a sowie um die Arbeitsplatte 12 umlaufendes Vakuumband 16 auf (Fig. 2), welches
über als Öffnungen ausgebildete Mittel 16a (Fig. 3) zum Ansaugen des Fälzelstreifens
2 oder des Umschlags 3 an das Vakuumband 16 verfügt. Die Umlenkrollen 15, 15a werden
von einem aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Antriebsmittel angetrieben.
Natürlich kann auch nur eine der Umlenkrollen 15, 15a angetrieben werden.
[0029] Die Zufuhr der Fälzelstreifen 2 zur kombinierten Zuführstation 5 erfolgt mittels
der stromauf angeordneten Fälzelzuführung 7, in der zunächst ein auf einer Rolle 18
befindliches Fälzelband 19 abgerollt und in einer Zuführrichtung 20 zur kombinierten
Zuführstation 5 gefördert wird. Während dieses Transports wird das Fälzelband 19 bei
Bedarf von einer als Rad ausgebildeten ersten Schneideinrichtung 21 auf eine Länge
des Rückens 4a des entsprechenden Buchblocks 4 geschnitten. Natürlich kann dieses
Ablängen auch an anderer Stelle der kombinierten Zuführstation 5 oder auch stromauf
der kombinierten Zuführstation 5 und mit einem anderen Werkzeug erfolgen. Weiterhin
wird das Fälzelband 19 im Wesentlichen auf die Breite des Rückens 4a des Buchblocks
4 geschnitten, bevor der so entstandenen Fälzelstreifen 2 von einem unteren Trum 16b
des Vakuumbands 16 übernommen wird (Fig. 3). Je nach Anforderungen kann der Fälzelstreifen
2 auch breiter als der Rücken 4a des Buchblocks 4 sein, um auch eine Vorder- und Rückseite
des Buchblocks 4 in einem an dessen Rücken 4a angrenzenden Bereich einzufassen.
[0030] Die Umschlagzuführung 6 weist einen vorzugsweise externen Umschlagbehälter 22 auf,
aus dem nacheinander Umschläge 3 entnommen und mittels Führungsrollen 23 in einer
Zuführrichtung 24 zur kombinierten Zuführstation 5 gefördert werden. Während die Umschläge
3 dabei von oberhalb der Arbeitsplatte 12 an das Vakuumband 16 herangeführt werden,
erfolgt die Zufuhr der Fälzelstreifen 2 von unterhalb der Arbeitsplatte 12.
[0031] Die Fälzelstreifen 2 oder die Umschläge 3 werden von der Fördereinrichtung 8 der
kombinierten Zuführstation 5 erfasst und in Förderrichtung 9 derart in den Wirkungsbereich
von Greifern 14a der Transporteinrichtung 14 der Anpressstation 10 transportiert,
dass Querkanten des jeweiligen Fälzelstreifens 2 oder des jeweiligen Umschlags 3 während
des Transports quer zur Förderrichtung 9 ausgerichtet sind. Dabei werden der Anpressstation
10 mit dem Vakuumband 16 der Fördereinrichtung 8 ohne Unterbrechung wahlweise aufeinander
folgend Fälzelstreifen 2 oder Umschläge 3 zugeführt. Selbstverständlich kann die Fördereinrichtung
8 auch mit anderen Transportelementen ausgestattet sein, beispielsweise mit einem
Klammertransporteur.
[0032] Die Anpressstation 10 weist eine Montageplatte 25, zwei seitliche, voneinander beabstandete,
zueinander parallele und aufeinander zu bewegbare Anpressplatten 26, eine untere Anpressplatte
27 (Fig. 2), zwei Seitenanschläge 28 sowie die hier mit zwei Greifern 14a ausgestattete,
linear und insbesondere im Wesentlichen horizontal bewegbare, gemeinsame Transporteinrichtung
14 für Fälzelstreifen 2 oder Umschläge 3 auf. Letztere ist derart ausgestaltet, dass
sie wahlweise aufeinander folgend entweder einen Fälzelstreifen 2 oder einen Umschlag
3 zwischen die Seitenanschläge 28 in Förderrichtung 9 soweit in die Anpressstation
10 zieht, bis dieser eine Position erreicht, in der er mit Querkanten 4b (Fig. 2,
Fig. 3) des Rückens 4a des zugehörigen Buchblocks 4 bündig ist. Der Buchblock 4 wird
dabei von einer Buchzange 29 eingeklemmt und in einer festen Position gehalten. Anschliessend
wird der Fälzelstreifen 2 oder der Umschlag 3 mittels der Montageplatte 25, den seitlichen
Anpressplatten 26, der unteren Anpressplatte 27 sowie den Seitenanschlägen 28 in einer
Anpressrichtung 30 angehoben und dadurch an den Rücken 4a, d.h. an einen aus der Buchzange
29 nach unten herausragenden, den Rücken 4a einschliessenden Aushang 4c des Buchblocks
4 angeklebt. Nach dem Ankleben wird der Fälzelstreifen 2 oder der Umschlag 3 durch
eine weitere, in Anpressrichtung 30 erfolgende Bewegung der Montageplatte 25 an den
Rücken 4a sowie mittels der seitlichen Anpressplatten 26 an die rückennahen Bereiche
der Vorder- und Rückseite des Buchblocks 4 angepresst.
[0033] Wie schon eingangs erwähnt, ist es bei der herkömmlichen Herstellung gebundener Buchblocks
üblich, zunächst den Fälzelstreifen oder den Umschlag an den Rücken anzukleben, bevor
der Buchblock zu einer separaten Anpressstation gefördert wird, in welcher der Fälzelstreifen
oder der Umschlag an den Rücken oder den Aushang des Buchblocks angepresst wird.
[0034] Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 wird in der kombinierten Zuführstation 5
Leim auf den Fälzelstreifen 2 oder den Umschlag 3 aufgetragen. Der beleimte Fälzelstreifen
2 oder Umschlag 3, wird anschliessend zu der in Förderrichtung 9 stromab angeordneten
Anpressstation 10 transportiert und dort in einer gemeinsamen, im Wesentlichen senkrecht
zur Anpressrichtung 30 verlaufenden Förderrichtung 9 in die Anpressstation 10 übernommen
und in der Anpressstation 10 linear und relativ zum Buchblock 4 bis in eine Position
gefördert, aus der das Ankleben des Fälzelstreifens 2 oder des Umschlags 3 an den
Rücken 4a des Buchblocks 4 erfolgt. Dazu wird der Fälzelstreifen 2 oder der Umschlag
3 in der Anpressstation 10 mittels der auf der Montageplatte 25 angebrachten unteren
Anpressplatte 27 an den Rücken 4a des Buchblocks 4 angeklebt. Unmittelbar danach wird
der Fälzelstreifen 2 oder der Umschlag 3 sowohl mit der gleichen unteren Anpressplatte
27 als auch mittels der ebenfalls auf der Montageplatte 25 angebrachten seitlichen
Anpressplatten 26 an den Buchblock 4 angepresst. Der zwischen dem Buchblock 4 und
dem Fälzelstreifen 2 oder dem Umschlag 3 befindliche Leim wird dann ohne weiteres
Anpressen abgebunden. Dies geschieht entweder während der Buchblock 4 die Anpressstation
10 verlässt und/oder nachdem er diese bereits verlassen hat. Das Ankleben definiert
in diesem Zusammenhang einen Vorgang, bei dem der Fälzelstreifen 2 oder Umschlag 3
nur gerade so stark an den Rücken 4a des Buchblocks 4 angedrückt wird, dass er daran
haftet. Im Gegensatz dazu wird beim Anpressen sowohl im Rücken- als auch im Seitenbereich
des Buchblocks 4 eine erheblich höhere Druckkraft ausgeübt, so dass anschliessend
der Fälzelstreifen 2 oder der Umschlag 3 den zuvor aus losen Druckbogen bestehenden
Buchblock 4 zusammenhält. Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 gehen die Vorgänge
des Anklebens und Anpressens ineinander über und werden in einer einzigen Vorrichtung,
nämlich der Anpressstation 10 durchgeführt. Mit anderen Worten wird der Fälzelstreifen
2 oder der Umschlag 3 durch die in Anpressrichtung 30 erfolgende Bewegung der unteren
Anpressplatte 27 zunächst an den Buchblock 4 angeklebt und anschliessend durch erhöhte
Druckausübung der unteren Anpressplatte 27 und eine im Wesentlichen gleichzeitige
Druckausübung mittels der seitlichen Anpressplatten 26 an den Buchblock 4 angepresst.
[0035] Fig. 2 zeigt eine Detailansicht der kombinierten Zuführstation 5 sowie der Anpressstation
10 der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 zur Herstellung von gebundenen, einen Fälzelstreifen
2 oder einen Umschlag 3 aufweisenden Buchblocks 4. Wie im Zusammenhang mit Fig. 1
beschrieben, wird der Fälzelstreifen 2 oder der Umschlag 3 mittels der Transporteinrichtung
14 der Anpressstation 10 vom Vakuumband 16 der kombinierten Zuführstation 5 übernommen
und dabei zunächst durch die Greifer 14a der Transporteinrichtung 14 erfasst. Dazu
werden die Greifer 14a vor Eintreffen des mit der Fördereinrichtung 8 zuzuführenden
Fälzelstreifens 2 oder Umschlags 3 vorzugsweise pneumatisch gegen den Widerstand einer
nicht dargestellten Feder geöffnet und schliessen sich nach Beenden der Druckluftzufuhr
unter Wirkung der Feder wieder. Anschliessend wird der Fälzelstreifen 2 oder der Umschlag
3 mittels der Greifer 14a in Förderrichtung 9 linear zwischen die Seitenanschläge
28 in die Anpressstation 10 geführt und soweit eingezogen, bis er mit den Querkanten
4b des Rückens 4a des zwischenzeitlich in der Buchzange 29 gehaltenen Buchblocks 4
bündig ist. Dabei werden die Greifer 14a mittels eines mit einem nicht dargestellten
Antrieb verbundenen, hier beispielsweise als um nur andeutungsweise dargestellte Riemenräder
31 umlaufender Zahnriemen ausgebildeten Antriebselements 32 entlang einer als ebene
Fläche ausgebildeten Führung 33 eine entsprechende Strecke in Förderrichtung 9 bewegt.
Natürlich kann für die Greifer 14a auch jede andere geeignete Führung 33 verwendet
werden.
[0036] Ein Abstand a1 zwischen den Seitenanschlägen 28 wird durch eine erste, quer zur Förderrichtung
9 des Fälzelstreifens 2 oder Umschlags 3 verlaufende Bewegung mindestens eines der
Seitenanschläge 28 derart eingestellt, dass er im Wesentlichen einer Breite des Fälzelstreifens
2 oder Umschlags 3 entspricht. Analog dazu wird ein Abstand a2 zwischen den Greifern
14a der Transporteinrichtung 14 durch eine zweite, quer zur Förderrichtung 9 verlaufende
Bewegung mindestens eines der Greifer 14a eingestellt.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 ist jeder
Greifer 14a der Transporteinrichtung 14 an einem benachbarten Seitenanschlag 28 befestigt,
so dass die erste und die zweite Bewegung zusammenfallen. Vorteilhaft wird dadurch
für die Bewegung der Seitenanschläge 28 und der Greifer 14a lediglich ein einziger
Antrieb benötigt.
[0038] Die Endposition der Seitenanschläge 28 bzw. der Transporteinrichtung 14 bei der seitlichen
Bewegung, sowie eine Endposition des Fälzelstreifens 2 oder Umschlags 3 in der Anpressstation
10 wird von nicht dargestellten Sensoren überwacht. Insbesondere kann die Endposition
des Fälzelstreifens 2 oder Umschlags 3 beispielsweise durch einen nicht dargestellten
Anschlag am Ende der Führung 33 begrenzt werden. Durch eine mit einem solchen Anschlag
bündige Positionierung des Buchblocks 4 wird auf mechanische Weise erreicht, dass
der eingezogenen Fälzelstreifen 2 oder Umschlag 3 in der Anpressstation 10 bündig
mit den Querkanten 4b des Rückens 4a des Buchblocks 4 angeordnet ist. Zur bündigen
Ausrichtung des Fälzelstreifens 2 oder Umschlags 3 und des Buchblocks 4 zueinander
können beispielsweise auch Servomotoren verwendet werden.
[0039] Nach mittels der Transporteinrichtung 14 erfolgter Positionierung wird der Fälzelstreifen
2 oder der Umschlag 3, wie bereits erläutert, an den Rücken 4a des Buchblocks 4 herangeführt,
angeklebt und angepresst. Dazu wird die unterhalb des Rückens 4a und parallel zu diesem
angeordnete, untere Anpressplatte 27 in Anpressrichtung 30 gegen den Rücken 4a des
Buchblocks 4 bewegt und klebt den auf diese Weise herangeführten Fälzelstreifen 2
oder Umschlag 3 mittels einer nach oben bewegbaren Anpressfläche 27a von unten an
den Rücken 4a des Buchblocks 4 an. Anschliessend wird der Druck der unteren Anpressplatte
27 gegen den Rücken 4a des Buchblocks 4 erhöht, wodurch der Fälzelstreifen 2 oder
der Umschlag 3 an den Rücken 4a des Buchblocks 4 angepresst wird. Gleichzeitig werden
die seitlichen Anpressplatten 26 beidseitig an den Buchblock 4 angenähert und drücken
dabei mittels ihrer seitlichen Anpressflächen 26a den Fälzelstreifen 2 oder Umschlag
3 seitlich an den Aushang 4c des Buchblocks 4 an. Dieses gleichzeitig von drei Seiten
erfolgende Anpressen verhindert ein Verrutschen des Fälzelstreifens 2 oder des Umschlags
3 und sorgt für eine gute Kompaktierung des damit gebundenen Buchblocks 4.
[0040] Die untere Anpressplatte 27 kann sich der Form des Rückens 4a anpassen, wodurch der
Fälzelstreifen 2 oder der Umschlag 3 gleichmässig an den Buchblock 4 angepresst werden
kann. Diese Ausgestaltung der unteren Anpressplatte 27 erlaubt es, Fälzelstreifen
2 oder Umschläge 3 mit gleicher Qualität an einen Buchblock 4 anzupressen.
[0041] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 sowie der kombinierten
Zuführstation 5. Die Komponenten der kombinierten Zuführstation 5 sind im gestrichelten
Rechteck und Komponenten der Anpressstation 10 im strichpunktierten Rechteck dargestellt.
Insbesondere zeigt diese Seitenansicht einige der den Fälzelstreifen 2 bereitstellenden
Bauteile der kombinierten Zuführstation 5. Das Vakuumband 16 der Fördereinrichtung
8 läuft in einer Endlosschleife um die erste und die zweite Umlenkrolle 15, 15a. Dabei
wird das von der Fälzelzuführung 7 bereitgestellte Fälzelband 19 zunächst mittels
der in Fig. 1 dargestellten ersten Schneideinrichtung 21 optional auf die Länge des
Rückens 4a des zugehörigen Buchblocks 4 zugeschnitten. Anschliessend wird ein Ende
des Fälzelbands 19 unterhalb des unteren Trums 16b des Vakuumbandes 16 positioniert
und mittels einer unterhalb der Arbeitsplatte 12 angeordneten zweiten Schneideinrichtung
34 im Wesentlichen auf die Breite des Buchblocks 4 geschnitten. Selbstverständlich
kann die zweite Schneideinrichtung 34 auch seitlich der Arbeitsplatte 12 angeordnet
sein. Danach wird der auf diese Weise entstandene, vom Fälzelband 19 abgetrennte Fälzelstreifen
2 von den als Öffnungen ausgebildeten Mitteln 16a des unteren Trums 16b des Vakuumbands
16 angesaugt, um die zweite Umlenkrolle 15a auf ein oberes Trum 16c des Vakuumbands
16 und von dort in Förderrichtung 9 zur Anpressstation 10 transportiert.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die zweite Schneideinrichtung 34 ein
vertikal bewegbares, nicht dargestelltes Messer, das von dem an einer nicht dargestellten
Schneidkante anliegenden Fälzelband 19 einen Fälzelstreifen 2 abschneidet. In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst die zweite Schneideinrichtung 34 ein Messer
und ein Gegenmesser, welche den Fälzelstreifen 2 mittels eines Scherenschnitts vom
Fälzelband 19 abschneiden.
[0043] Das Zuschneiden des Fälzelstreifens 2 auf die entsprechend des zugehörigen Buchblocks
4 erforderliche Länge und Breite erfolgt vorzugsweise vor seiner Befestigung am Vakuumband
16 der Fördereinrichtung 8. Die Schneideinrichtung 21 und die Anpressstation 10 sind
dazu mit einer entsprechenden Steuerung 35 (Fig. 1) verbunden, was ein individuelles
Zuschneiden des Fälzelstreifens 2 je nach Format des zuzuführenden Buchblocks 4 sowie
einen entsprechenden Transport des Fälzelstreifens 2 in der Anpressstation 10 ermöglicht.
[0044] Nach dem Zuschneiden des Fälzelstreifens 2 wird dieser an das untere Trum 16b des
Vakuumbandes 16 angesaugt und durch dieses unterhalb der Arbeitsplatte 12 entgegen
der Förderrichtung 9 in Richtung der zweiten Umlenkrolle 15a transportiert. Mit dieser
Umlenkrolle 15a wird der Fälzelstreifen 2 in Förderrichtung 9 auf das obere Trum 16c
des Vakuumbandes 16 umgelenkt, bevor er oberhalb der Arbeitsplatte 12 in Förderrichtung
9 transportiert und in den Wirkungsbereich der Transporteinrichtung 14 der Anpressstation
10 gebracht wird. Diese platzsparende Anordnung der zweiten Schneideinrichtung 34
hat ausserdem eine Zeitersparnis zur Folge. Dieser Vorteil greift besonders dann,
wenn der Anpressstation 10 abwechselnd ein Umschlag 3 und ein Fälzelstreifen 2 zugeführt
wird. Während der Umschlag 3 zur Anpressstation 10 transportiert wird, kann der auf
diesen folgende Fälzelstreifen 2 bereits unterhalb der Arbeitsplatte 12 an das untere
Trum 16b des Vakuumbands 16 angesaugt und in Richtung der zweiten Umlenkrolle 15a
in Bewegung gesetzt werden.
[0045] Die kombinierte Zuführstation 5 und die Anpressstation 10 können gemeinsam mit der
Fälzelzuführung 7 und der Umschlagzuführung 6 sowie mit einer Abnahmeeinheit 36 (Fig.
1) für mit einem Fälzelstreifen 2 oder einem Umschlag 3 versehene Buchblocks 4 in
einem hier lediglich durch die Buchzange 29 angedeuteten Klebebinder verwendet werden.
[0046] Obwohl vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung gezeigt und beschrieben werden,
ist die Erfindung nicht auf diese beschränkt, sondern kann im Rahmen des Geltungsbereiches
der folgenden Ansprüche auf andere Weise ausgeführt und angewendet werden.
1. Vorrichtung (1) zur Herstellung von gebundenen, einen Fälzelstreifen (2) oder einen
Umschlag (3) aufweisenden Buchblocks (4), mit einer in einer Anpressrichtung (30)
bewegbaren Anpressstation (10) zum Ankleben und Anpressen des Fälzelstreifens (2)
oder des Umschlags (3) an einen Rücken (4a) des Buchblocks (4) und mit einer stromauf
der Anpressstation (10) angeordneten Fälzelzuführung (7) sowie einer stromauf der
Anpressstation (10) angeordneten Umschlagzuführung (6), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine mit der Anpressstation (10) verbundene, eine im Wesentlichen
senkrecht zur Anpressrichtung (30) verlaufenden Förderrichtung (9) aufweisende, linear
bewegbare, gemeinsame Transporteinrichtung (14) zur wahlweise aufeinander folgenden
Übernahme eines Fälzelstreifens (2) oder eines Umschlags (3) in die Anpressstation
(10) sowie zum Fördern des Fälzelstreifens (2) oder des Umschlags (3) in der Anpressstation
(10) relativ zum Buchblock (4) bis in eine Position, aus welcher der Fälzelstreifen
(2) oder der Umschlag (3) an den Rücken (4a) des Buchblocks (4) anklebbar ist, besitzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (14) im Wesentlichen horizontal bewegbar ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (14) zumindest einen angetriebenen Greifer (14a) und eine
Führung (33) für den zumindest einen angetriebenen Greifer (14a) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressstation (10) zwei Seitenanschläge (28) zur beidseitigen Führung des Fälzelstreifens
(2) oder Umschlags (3) aufweist und an beiden Seitenanschlägen (28) jeweils ein Greifer
(14a) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressstation (10) zwei seitliche, voneinander beabstandete und zueinander parallele
Anpressflächen (26a) sowie eine untere Anpressfläche (27a) aufweist, wobei die seitlichen
Anpressflächen (26a) zum Anpressen des Fälzelstreifens (2) oder des Umschlags (3)
an den Buchblock (4) aufeinander zu bewegbar ausgebildet sind und die untere Anpressfläche
(27a) nach oben bewegbar ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Anpressstation (10) und der Fälzelzuführung (7) sowie der Umschlagzuführung
(6) eine kombinierte Zuführstation (5) mit einer Fördereinrichtung (8) zur wahlweisen
Zufuhr von Fälzelstreifen (2) oder Umschlägen (3) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (8) ein über mindestens eine angetriebene erste Umlenkrolle
(15) und eine zweite Umlenkrolle (15a) sowie um eine Arbeitsplatte (12) der kombinierten
Zuführstation (5) umlaufendes Vakuumband (16) mit Mitteln (16a) zum Ansaugen des Fälzelstreifens
(2) oder des Umschlags (3) an das Vakuumband (16) aufweist, wobei insbesondere die
Fälzelzuführung (7) unterhalb und die Umschlagzuführung (6) oberhalb der Arbeitsplatte
(12) in die kombinierte Zuführstation (5) einmündend angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die kombinierte Zuführstation (5) ein quer zu einer Förderrichtung (9) des Fälzelstreifens
(2) oder des Umschlags (3) in der Fördereinrichtung (8) bewegbares Leimwerk (11) zum
Auftragen von Leim auf den Fälzelstreifen (2) oder den Umschlag (3) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Leimwerk (11) zumindest eine Leimdüse (11a), insbesondere jedoch mehrere Leimdüsen
(11a) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fälzelzuführung (7) zumindest eine Schneideinrichtung (21, 34) zum Zuschneiden
des Fälzelstreifens (2) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (21) und die Anpressstation (10) mit einer Steuerung (35)
zum individuellen Zuschneiden des Fälzelstreifens (2) entsprechend des Formats des
zuzuführenden Buchblocks (4) sowie zum Transportieren des Fälzelstreifens (2) verbunden
sind.
12. Verfahren zur Herstellung von gebundenen, einen Fälzelstreifen (2) oder einen Umschlag
(3) aufweisenden Buchblocks (4), bei dem der Fälzelstreifen (2) oder der Umschlag
(3) einer Anpressstation (10) zugeführt und in der Anpressstation (10) mit einer in
einer Anpressrichtung (30) erfolgenden Bewegung an einen Rücken (4a) des Buchblocks
(4) angeklebt und danach angepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass wahlweise aufeinander folgend ein Fälzelstreifen (2) oder ein Umschlag (3) in einer
im Wesentlichen senkrecht zur Anpressrichtung (30) verlaufenden Förderrichtung (9)
in die Anpressstation (10) übernommen, in der Anpressstation (10) linear bewegt und
relativ zum Buchblock (4) bis in eine Position gefördert wird, aus der das Ankleben
des Fälzelstreifens (2) oder des Umschlags (3) an den Rücken (4a) des Buchblocks (4)
erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Fördern des Fälzelstreifens (2) oder des Umschlags (3) in der Anpressstation
(10) im Wesentlichen horizontal erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Fälzelstreifen (2) oder der Umschlag (3) bei der Übernahme in die Anpressstation
(10) ergriffen, in die Anpressstation (10) gezogen und in der Anpressstation (10)
so weit gefördert wird, bis er mit Querkanten (4b) des Rückens (4a) des Buchblocks
(4) bündig ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpressstation (10) zwei Seitenanschläge (28) zur beidseitigen Führung des Fälzelstreifens
(2) oder Umschlags (3) besitzt und an beiden Seitenanschlägen (28) jeweils ein Greifer
(14a) angeordnet ist, wobei ein Abstand (a1) zwischen den Seitenanschlägen (28) oder
ein Abstand (a2) zwischen den Greifern (14a) durch eine quer zur Förderrichtung (9)
verlaufende Bewegung mindestens eines der Seitenanschläge (28) oder mindestens eines
der Greifer (14a) derart eingestellt wird, dass dieser Abstand im Wesentlichen einer
Breite des Fälzelstreifens (2) oder des Umschlags (3) entspricht.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Anpressstation (10) unterbruchslos aufeinander folgend wahlweise ein Fälzelstreifen
(2) oder ein Umschlag (3) zugeführt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine kombinierte Zuführstation (5) mit einer Fördereinrichtung (8) zum wahlweisen
Transport des Fälzelstreifens (2) oder des Umschlags (3) zur Anpressstation (10) vorgesehen
ist, wobei die Fördereinrichtung (8) ein über mindestens eine angetriebene erste Umlenkrolle
(15) und mindestens eine zweite Umlenkrolle (15a) sowie um eine Arbeitsplatte (12)
der kombinierten Zuführstation (5) laufendes Vakuumband (16) mit Mitteln (16a) zum
Ansaugen des Fälzelstreifens (2) oder des Umschlags (3) an das Vakuumband (16) aufweist,
und wobei der Fälzelstreifen (2) dem Vakuumband (16) unterhalb der Arbeitsplatte (12)
und der Umschlag (3) dem Vakuumband (16) oberhalb der Arbeitsplatte (12) zugeführt
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Fälzelstreifen (2) stromauf der kombinierten Zuführstation (5) oder in der kombinierten
Zuführstation (5) entsprechend der Breite und der Länge des Rückens (4a) des Buchblocks
(4) zugeschnitten wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die kombinierte Zuführstation (5) ein Leimwerk (11) mit mindestens einer Leimdüse
(11a) aufweist, die zum Auftragen von Leim auf den Fälzelstreifen (2) oder den Umschlag
(3), quer zur Förderrichtung (9) bewegt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Leimwerk (11) mehrere Leimdüsen (11a) zur Verarbeitung unterschiedlicher Leimtypen
aufweist, wobei je nach Typ des aufzutragenden Leims mindestens eine entsprechende
Leimdüse (11a) ausgewählt wird.
21. Verwendung der Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in einem Klebebinder.