[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler,
mit einem eine Sitz- und Stehhilfe bildenden Fahrersitz, wobei das Flurförderzeug
für den Betrieb in stehender Bedienstellung und in sitzender Bedienstellung einer
Bedienperson ausgelegt ist.
[0002] Viele Typen von Flurförderzeugen, wie beispielsweise Gegengewichtsgabelstapler, Schubmast-
und Schubgabelstapler, Fahrersitzhubwagen, Hochhubkommissionierer und Hochregalstapler
sind mit einem Fahrersitz ausgestattet, auf den sich eine Bedienperson während des
Betriebs des Flurförderzeugs setzen kann. Der Fahrersitz befindet sich in der Regel
in einem räumlich sehr engen Fahrerplatz und ist entsprechend Platz sparend ausgeführt.
[0003] Flurförderzeuge der eingangs genannten Bauart können von dem Fahrer wahlweise in
sitzender Bedienstellung oder stehender Bedienstellung bedient werden. Häufig sind
hierbei als Klappsitze ausgebildete Fahrersitze mit einem klappbaren Sitzelement vorgesehen.
In der ersten, nach unten geklappten Stellung bildet das Sitzelement mit einer Oberseite
eine annähernd waagrecht angeordnete Sitzfläche. Gemeinsam mit einer hinter der Sitzfläche
angeordneten Rückenlehne ergibt sich eine einem herkömmlichen Fahrersitz entsprechende
Anordnung. Wenn das Sitzelement sich in seiner zweiten, nach oben geklappten Stellung
befindet, bildet das Sitzelement mit einer Unterseite eine Anlehnfläche, an der sich
ein stehender Fahrer anlehnen kann. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus
der
DE 299 02 139 U1 bekannt.
[0004] Bei bekannten Flurförderzeugen mit derartigen Klappsitzen ist die Anlehnfläche für
die stehende Bedienstellung von einer gepolsterten flachen Unterseite des klappbaren
Sitzelements gebildet. Eine solche Anordnung weist den ergonomischen Nachteil auf,
dass trotz der Polsterung der Unterseite des Sitzelements der die Anlehnfläche berührende
Körperteil der Bedienperson punktförmig belastet wird.
[0005] Zudem weisen derartige Klappsitze, die mit herunter geklapptem Sitzelement die Funktion
eines Sitzes bzw. einer Sitzhilfe für die sitzende Bedienstellung der Bedienperson
und mit hoch geklapptem Sitzelement die Funktion einer Stehhilfe für eine stehende
Bedienstellung der Bedienperson aufweisen, aufgrund der Klappbewegung des Sitzelements
einen hohen Bauraumbedarf innerhalb eines Fahrerarbeitsplatzes auf und verursachen
einen hohen Bauaufwand.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das in der stehenden Bedienstellung eine
verbesserte Ergonomie aufweist und für den Fahrersitz einen geringeren Bauraumbedarf
in einem Fahrerarbeitsplatz benötigt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Fahrersitz ein in einer
Sitzschale längsverstellbares Polsterelement aufweist, das mit einer Oberseite in
einer ersten Stellung eine Anlehnfläche für eine stehende Bedienstellung und in einer
zweiten Stellung mit der Oberseite eine Sitzfläche und eine Rückenlehne für eine sitzende
Bedienstellung bildet. Ein derartiger, die Funktion eines Sitzes und einer Stehhilfe
aufweisender Fahrersitz, bei dem ein Polsterelement durch Längsverstellen in einer
Sitzschale von einer Anlehnfläche für eine stehende Bedienstellung in eine Sitzfläche
und eine Rückenlehne wandelbar ist, weist gegenüber einem Klappsitz mit einer nach
unten klappbare Sitzfläche für eine sitzende Bedienstellung einen geringen Bauraumbedarf
im Fahrerarbeitsplatz auf. Bei dem erfindungsgemäßen Fahrersitz bildet die Oberseite
des Polsterelements die Anlehnfläche für die stehende Bedienstellung sowie die Sitzfläche
und die Rückenlehne für die sitzende Bedienstellung. In der Bedienstellung für eine
stehende Bedienperson kann mit dem erfindungsgemäßen Fahrersitz eine von dem Polsterelement
gebildete, großflächige Anlehnfläche erzielt werden, an der sich die Bedienperson
flächig anlehnen kann, so dass der Fahrersitz eine verbesserte Ergonomie in der Stellung
für eine stehende Bedienstellung aufweist. Das längsverstellbare Polsterelement, das
in der ersten Stellung mit der Oberseite die Anlehnfläche für den Körper der stehenden
Bedienperson bildet, ermöglicht es somit, dass die Bedienperson die von der Oberseite
des Polsterelement gebildete Anlehnfläche flächig berühren kann. Hierbei wird der
Körper der stehenden Bedienperson, insbesondere im unteren Rückenbereich und im Gesäßbereich,
von der von der Oberseite des Polsterelements gebildeten Anlehnfläche abgestützt.
Der erfindungsgemäße Fahrersitz mit der von der Oberseite des Polsterelements gebildeten
Anlehnfläche gewährleistet somit, dass die Anlehnfläche an dem Körper der Bedienperson
flächig anliegt, was eine ergonomische Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik
bedeutet. Auch das subjektive Komfortempfinden der sich in der stehenden Bedienstellung
befindlichen Bedienperson wird durch den erfindungsgemäßen Fahrersitz verbessert.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Polsterelement in
der Sitzschale verschiebbar angeordnet. Durch nach unten Schieben des Polsterelements
kann somit auf einfache Weise der Fahrersitz von der Stellung für die stehende Bedienstellung
in die Stellung für die sitzende Bedienstellung umgewandelt werden. Entsprechend kann
durch Hochziehen des Polsterelements der Fahrersitz von der Stellung für die sitzende
Bedienstellung in die Stellung für die stehende Bedienstellung verstellt werden. Mit
einer verschiebbaren Anordnung des Polterelements in einer Sitzschale kann bei geringem
Bauraumbedarf ein Fahrersitz zur Verfügung gestellt werden, der die Funktion eines
Sitzes für eine sitzende Bedienstellung und die Funktion einer Anlehnhilfe für eine
stehende Bedienstellung aufweist.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist das Polsterelement als zweiteiliges
Polsterelement ausgebildet. Mit einem zweiteiligen Polsterelement, das einen die Sitzfläche
bildenden Abschnitt und einen die Rückenlehne bildenden Abschnitt aufweist, wobei
die beiden Abschnitte in der ersten Stellung gemeinsam die Anlehnfläche bilden, kann
auf einfache Weise durch eine geeignete Führung, beispielsweise eine Kulissenführung,
der beiden Abschnitte in der Sitzschale der Fahrersitz zwischen der ersten Stellung
für die stehende Bedienstellung und der zweiten Stellung für die sitzende Bedienstellung
verstellt werden.
[0010] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist das Polsterelement als
einteiliges Polsterelement ausgebildet. Durch einen entsprechenden Übergangsbereich
in einem einteiligen Polsterelement kann beim Längsverstellen des Polsterelements
in der Sitzschale auf einfache Weise eine Umlenkung in der Sitzschale ermöglicht werden,
um in der zweiten Stellung für die sitzende Bedienstellung mit der Oberseite des Polsterelements
die Sitzfläche und die Rückenlehne zu bilden. Zweckmäßigerweise ist der Fahrersitz
mit Seitenwangen versehen. Durch Seitenwangen kann insbesondere der Seitenhalt der
Bedienperson in stehender Bedienstellung verbessert werden, wodurch die Ergonomie
in stehender Bedienstellung weiter verbessert wird.
[0011] Besondere Vorteile hinsichtlich einer ergonomisch günstigen Bedienung sind erzielbar,
wenn der Fahrersitz mit mindestens einer seitlichen Armauflage versehen ist, an der
mindestens ein Bedienelement des Flurförderzeugs angeordnet ist. Mit einer an dem
Fahrersitz angeordneten Armlehne, an der ein Bedienelement angeordnet ist, kann eine
ergonomisch günstige Bedienung bestimmter Fahrzeugfunktionen, beispielsweise eines
Fahrantriebs, einer Lenkung und/oder eines Hubantriebs des Lastaufnahmemittels, sowohl
in stehender Betriebsstellung als auch in sitzender Betriebsstellung erzielt werden.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 2
- das Flurförderzeug der Figur in einer Ansicht auf den Fahrerarbeitsplatz mit einem
erfindungsgemäßen Fahrersitz in einer ersten Bedienstellung für eine stehende Bedienperson,
- Figur 3
- den Fahrersitz der Figur 2 in einer Zwischenstellung und
- Figur 4
- den Fahrersitz der Figuren 2, 3 in einer zweiten Bedienstellung für eine sitzende
Bedienperson.
- Figur 5
- eine Weiterbildung der Erfindung mit dem Fahrersitz in einer zweiten Bedienposition
und
- Figur 6
- die Ausführungsform der Figur 5 mit dem Fahrersitz in einer dritten Bedienposition.
[0013] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 dargestellt, das einen
Antriebsteil 2 und einen Lastteil 3 umfasst, der von einem als Lastgabel ausgebildeten
Lastaufnahmemittel 4 gebildet ist. Das Antriebsteil 2 weist ein Fahrerschutzdach 5
auf, innerhalb dessen ein Fahrerarbeitsplatz F ausgebildet ist.
[0014] An einem ersten stirnseitigen Bereich des Antriebsteils 2 ist ein Hubgerüst 6 zum
Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 4 angeordnet. Das Hubgerüst 6 besteht
aus zwei in Fahrzeugquerrichtung beabstandet angeordneten teleskopierbaren Hubgerüstsäulen
6a, 6b. Das als Lastgabel ausgebildete Lastaufnahmemittel 4 besteht aus zwei Gabelzinken,
die an einem in dem teleskopierbaren Hubgerüst 6 anhebbar und absenkbar angeordneten
Gabelträger 7 angeordnet sind. Die Gabelzinken können hierbei um eine horizontale
Schwenkachse 8 klappbar angeordnet sein, insbesondere um 90° nach oben eingeklappt
werden.
[0015] Das Flurförderzeug 1 ist als batterie-elektrisch betriebenes Flurförderzeug ausgebildet,
wobei an dem zweiten, dem Hubgerüst 6 gegenüberliegenden stirnseitigen Bereich des
Antriebsteils 2 eine nicht näher dargestellte Traktionsbatterie 10, beispielsweise
eine Lithium-lonen-Batterie, angeordnet ist.
[0016] Im Bereich des Hubgerüstes 6 ist der Antriebsteil 2 mit lastnahen Rädern versehen.
In Längsrichtung des Flurförderzeugs 1 gesehen gegenüberliegend zum Lastteil 3 ist
mindestens ein lastfernes Rad an dem Antriebsteil angeordnet. Bevorzugt ist das lastferne
Rad als lenkbares Antriebsrad ausgebildet, wobei die lastnahen Räder als Laufrollen
ausgebildet sind. Es ist jedoch ebenfalls möglich, die beiden lastnahen Räder als
Antriebsräder auszubilden. Der Fahrantrieb ist von mindestens einem elektrischen Fahrmotor
gebildet. Im Bereich der Traktionsbatterie 10 ist weiterhin ein Aggregateraum für
eine nicht mehr dargestellte Arbeitshydraulikeinheit, beispielsweise ein elektrisches
Hydraulikaggregat, zur Versorgung eines Hubantriebs, ausgebildet, mittels dem das
am Hubgerüst 6 angeordnete Lastaufnahmemittel 4 auf- und abbewegbar ist und das zur
Versorgung gegebenenfalls vorhandener hydraulischer Zusatzantriebe bzw. Zusatzverbraucher
dient.
[0017] Die Traktionsbatterie 10 bildet weiterhin ein dem Lastteil 3 gegenüberliegendes Gegengewicht
11 des Flurförderzeugs 1. Die Traktionsbatterie 10 ist bevorzugt in
[0018] Querrichtung des Flurförderzeugs 1 angeordnet und erstreckt sich über die gesamte
Fahrzeugbreite. Zusätzlich zu der Traktionsbatterie 10 kann ein zusätzliches Gegengewicht
am lastfernen Ende des Antriebsteils 2 angeordnet bzw. ausgebildet werden.
[0019] Der Fahrerarbeitsplatz F für eine Bedienperson ist zwischen dem Lastteil 3 und der
als Gegengewicht 11 wirkenden Traktionsbatterie 10 am Antriebsteil 2 angeordnet und
umfasst - wie aus der Figur 2 weiter ersichtlich ist - eine als Standplattform ausgebildete
Bodenplattform 15 und einen Fahrersitz 16. Ein Ein- und Ausstieg in den Fahrerarbeitslatz
5 kann durch eine an einer Fahrzeugseite angeordnete Tür 17 gebildet werden.
[0020] Wie aus der Figur 2 näher dargestellt ist, ist der Fahrerarbeitsplatz F am lastfernen
Ende des Antriebsteils 2 durch eine vertikale, in Fahrzeugquerrichtung angeordnete
Begrenzungswand 18 und an der der Tür 17 gegenüberliegenden Fahrzeugseite durch ein
vertikale, sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Begrenzungswand 19 begrenzt.
Die beiden Begrenzungswände 18 und 19 sind aneinander angrenzend angeordnet und gehen
in einem Übergangsbereich ineinander über. Die beiden Begrenzungswände 18, 19 bilden
somit eine Seitenbegrenzung 20 des Fahrerarbeitsplatzes F an zwei aneinder angrenzenden
Seiten.
[0021] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug 1 ist für den Betrieb durch eine Bedienperson
in stehender Bedienstellung und in sitzender Bedienstellung ausgelegt und somit als
Flurförderzeug 1 ausgebildet, das wahlweise als Standgerät und als Sitzgerät bedient
werden kann.
[0022] Hierzu ist der Fahrersitz 16 als sogenannter Kombisitz 40 ausgebildet, der die Funktion
eines Sitzes für die sitzende Bedienstellung und die Funktion einer Stehhilfe für
die stehende Bedienstellung.
[0023] Der als Kombisitz 40 ausgebildete Fahrersitz 16 weist ein in einer Sitzschale 41
längsverstellbares bzw. längsverschiebbares Polsterelement 42 auf, das in einer ersten,
hochgeschobene Stellung, die in der Figur 2 dargestellt ist, mit der Oberseite eine
durchgehende, bevorzugt gegenüber der Vertikalen geneigten Anlehnfläche 42c für eine
stehende Bedienstellung bildet. Durch Längsverschieben des Polsterelements 42 in der
Sitzschale 41 nach unten - wie in den Figuren 3 und 4 durch den Pfeil 43 verdeutlicht
ist - kann das Polsterelement 42 in eine zweite Stellung gebracht werden, in der das
Polsterelement 42 mit der Oberseite eine im Wesentlichen horizontal orientierte Sitzfläche
42a und eine gegenüber der Vertikalen geneigte Rückenlehne 42b für eine sitzende Bedienstellung
bildet.
[0024] Die Figur 2 zeigt die erste Stellung des Fahrersitzes 16 als Stehhilfe für eine stehende
Bedienstellung, in der das Polsterelement 42 vollständig nach oben geschoben ist.
In der Figur 4 ist die zweite Stellung des Fahrersitzes 16 als Sitz für eine sitzende
Bedienstellung dargestellt, in der das Polsterelement 42 vollständig nach unten verschoben
ist. In der Figur 7 ist eine Zwischenstellung des Fahrersitzes 16 dargestellt, in
der eine Bedienung des Flurförderzeugs 1 in einer Stehsitzposition erfolgen kann.
[0025] Das Polsterelement 42 ist bevorzugt zweiteilig ausgeführt sein und weist einen oberen
Bereich und einen gegenüber dem oberen Bereich verstellbaren unteren Bereich auf.
Beim Verstellen des Polsterelements 42 in der Sitzschale 41 ist der untere Bereich
derart in der Sitzschale 41 geführt, so dass der untere Bereich in der oberen, ersten
Stellung des Polsterelements 42 zusammen mit dem oberen Bereich die durchgehenden
Anlehnfläche 42c bildet und der untere Bereich in der unteren, zweiten Stellung die
Sitzfläche 42a bildet, während der obere Bereich die Rückenlehne 42b bildet. Hierzu
kann eine entsprechende Kulissenführung für den unteren Bereich des Polsterelements
42 in der Sitzschale 41 vorgesehen werden. Alternativ kann das Polsterelement 42 als
einteiliges Polsterelement ausgeführt werden, das einen entsprechenden Übergangsbereich
im unteren Bereich aufweist, so dass der untere Bereich des Polsterelements 42 beim
Längsverstellen in der Sitzschale 41 umgelenkt werden und die Sitzfläche 42a bilden
kann.
[0026] Der als Kombisitz 40 ausgebildete Fahrersitz 16 ermöglicht somit eine Bedienung des
Flurförderzeugs 1 sowohl in stehender Bedienstellung als auch in sitzender Bedienstellung
der Bedienperson. Durch die Längsverstellung und Längsverschiebbarkeit des Polsterelements
42 in der Sitzschale 41 wird ein die Funktion einer Stehhilfe für die stehende Bedienstellung
und die Funktion eines Sitzes für die sitzende Bedienstellung aufweisender Fahrersitz
16 zur Verfügung gestellt, der einen geringen Bauraumbedarf im Fahrerarbeitsplatz
7 benötigt. Zudem wird in der ersten Stellung für die stehende Bedienstellung eine
großflächige Anlehnfläche 42c an der Oberseite des Polsterelements 42 zur Verfügung
gestellt, die ein flächiges Anlehnen der stehenden Bedienperson ermöglicht.
[0027] Um der stehenden, sich an dem in der Funktion als Anlehnhilfe dienenden Fahrersitz
16 anlehnenden Bedienperson zusätzlichen seitlichen Halt zu geben, ist der Fahrersitz
mit seitlichen Seitenwangen 36a, 36b versehen.
[0028] Zur Bedienung des Flurförderzeugs 1 ist der Fahrersitz 16 mit einer seitlichen Armlehne
30 versehen, an der ein oder mehrere Bedienelemente 31 angeordnet sind. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist an der Armlehne ein beispielsweise als Joystick ausgebildetes
Bedienelement 31 angeordnet, mit dem der Fahrantrieb und/oder die Lenkung des Flurförderzeugs
1 gesteuert werden kann.
[0029] In der Figur 2 ist weiterhin Linearführungsmittel 25 dargestellt, mit der der erfindungsgemäße
Fahrersitz 16 entlang der von den beiden Begrenzungswänden 18,19 gebildeten Seitenbegrenzung
20 und in Umfangsrichtung der Seitenbegrenzung 20 des Fahrerarbeitsplatzes F verschiebbar
angeordnet ist.
[0030] Das Linearführungsmittel 25 zur Längsverschiebung des Fahrersitzes 16 entlang der
beiden Begrenzungswände 18, 19 weist eine an der Seitenbegrenzung 20 und somit den
beiden Begrenzungswänden 18, 19 des Fahrerarbeitsplatzes F angeordnete Führungsschiene
oder Kurvenbahn 26 auf, an der der erfindungsgemäße Fahrersitz 16 mittels einer Konsole
27 verschiebbar angeordnet ist. Die Konsole 27 befindet sich bevorzugt an einer Seite
des Fahrersitzes 16. Die Führungsschiene oder Kurvenbahn 26 ist bevorzugt in einer
horizontalen Ebene an den beiden Begrenzungswände 18, 19 angeordnet. Am Übergang von
der Begrenzungswand 18 zu der Begrenzungswand 19 ist die Führungsschiene bzw. Kurvenbahn
26 bevorzugt mit einem kurvenförmigen bzw. bogenförmigen Verlauf versehen.
[0031] Zur Arretierung des Fahrersitzes 16 in verschiedenen Bedienpositionen an dem Linearführungsmittel
25 ist ein nicht näher dargestelltes Arretierungsmittel vorgesehen, beispielsweise
eine Klemmvorrichtung oder eine Rastvorrichtung.
[0032] In den Figuren 2 bis 4 ist eine erste Bedienposition des Fahrersitzes 16 dargestellt,
in der sich der Fahrersitz 16 an der sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Begrenzungswand
18 befindet und somit benachbart zu der Traktionsbatterie 10 und dem lastfernen Ende
des Antriebsteils 2 angeordnet ist. Die Konsole 27 befindet sich hierbei an einer
ersten Endstellung an einem der Tür 17 zugewandten Ende der Führungsschiene oder Kurvenbahn
26 an der Fahrzeugaußenseite der Begrenzungswand 18. Der Fahrersitz 16 befindet sich
in somit in einer ersten, in Fahrzeuglängsrichtung orientierten Bedienposition für
eine Bedienperson in einer dem Lastteil 3 zugewandten Stellung für eine Vorwärtsfahrtstellung,
bei der eine nicht näher dargestellte Bedienperson in Richtung des Lastteils 3 orientiert
ist und den Blick in Richtung des Lastteils 3 gerichtet hat.
[0033] Durch Verschieben der den Fahrersitz 16 tragenden Konsole 27 entlang der Führungsschiene
oder Kurvenbahn 26 kann der Fahrersitz 16 in eine in der Figur 5 dargestellten zweiten
Bedienposition gebracht werden, in der sich der Fahrersitz 16 an der sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckenden Begrenzungswand 19 befindet und sich der Fahrersitz 16 in einer der
Tür 17 zugewandten Stellung befindet. In dieser seitlichen Stellung des Fahrersitzes
16 kann eine seitlich, in Fahrzeugquerrichtung orientierte Bedienposition für eine
Bedienperson erzielt werden, die einen ergonomischen Betrieb in Vorwärtsfahrtrichtung
in Richtung des Lastteils 3 sowie in Rückwärtsfahrtrichtung in Richtung lastfernen
Endes des Antriebsteils 2 erzielbar ist.
[0034] Durch weiteres Verschieben der den Fahrersitz 16 tragenden Konsole 27 entlang der
Führungsschiene bzw. Kurvenbahn 26 kann der Fahrersitz 16 in eine in der Figur 6 dargestellten
dritte Bedienposition verstellt werden, in der der Fahrersitz 16 benachbart und zwischen
dem Hubgerüst 6 angeordnet ist. Die Konsole 27 befindet sich hierbei an einer zweiten
Endstellung an einem dem Lastteil 3 zugewandten vorderen Ende der Führungsschiene
oder Kurvenbahn 26 an der seitlichen Begrenzungswand 19. Der Fahrersitz 16 befindet
sich in einer dritten, in Fahrzeuglängsrichtung orientierten Bedienposition für eine
Bedienperson in einer dem lastfernen Ende des Antriebsteils 2 zugewandten und somit
dem Lastteil 3 abgewandten Stellung, bei der eine nicht näher dargestellte Bedienperson
für eine Rückwärtsfahrtstellung in Richtung des lastfernen Endes des Antriebsteils
2 orientiert ist und den Blick in Richtung des lastfernen Endes des Antriebsteils
2 gerichtet hat.
[0035] Die Sitzverstellung des Fahrersitzes 16 entlang der von den beiden Begrenzungswänden
18, 19 gebildeten Seitenbegrenzung 20 mittels des Linearführungsmittels 25 ermöglicht
ein Verschwenken des Fahrersitzes 16 um eine imaginäre vertikale Achse innerhalb des
Fahrerarbeitsplatzes F, wobei an der Bodenplattform 15 keine störenden Schwenkkonsolen
oder Drehteller erforderlich sind, so dass bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug
1 eine hindernisfreie Bodenplattform 15 erzielt wird. Der Fahrersitz 16 kann hierbei
in jeder der Bedienposition entlang des Linearführungsmittels 25 zwischen der ersten
Stellung für die stehende Bedienstellung und die zweite Stellung für die sitzende
Bedienstellung verstellt werden.
[0036] Zwischen dem Fahrersitz 16 der in der Führungsschiene oder Kurvenbahn 26 längsverschiebbaren
Konsole 27 können weitere Verstelleinrichtungen, beispielsweise eine Höhenverstellung
zur vertikalen Höheneinstellung des Fahrersitzes 16 in dem Fahrerarbeitsplatz F und
Anpassung des Fahrersitzes an unterschiedliche Körpergrößen der Bedienperson ausgebildet
werden. Zudem kann zwischen der Konsole 27 und dem Fahrersitz 16 eine vertikale Schwenkachse
ausgebildet werden, die ein Verstellen des Fahrersitzes 16 entlang der Seitenbegrenzung
20 erleichtert.
[0037] Das Flurförderzeug 1 weist mit dem erfindungsgemäßen Fahrersitz 16, der in der ersten
Stellung für die stehende Bedienperson an der Oberseite des Polsterelements 42 eine
großflächige Anlehnfläche 42c bildet, eine verbesserte Ergonomie für die sich anlehnende
Bedienperson in der stehenden Bedienstellung auf. Zudem kann durch Verschieben des
Polsterelements 42 in der Sitzschale 41 der erfindungsgemäße Fahrersitz 16 auf einfache
Weise und bei geringem Bauraumbedarf innerhalb des Fahrerarbeitsplatzes F zwischen
der ersten Stellung für die stehende Bedienstellung und die zweite Stellung für die
sitzende Bedienstellung verstellt werden. Der erfindungsgemäße, als Sitz- und Stehhilfe
ausgebildeten Fahrersitz 16 ermöglicht somit eine ergonomisch günstige stehende Bedienstellung
oder eine sitzende Bedienstellung des Flurförderzeugs, die entsprechend des Einsatzfalls
und des Arbeitsablaufs bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug 1 gewählt werden kann.
In Verbindung mit der Sitzverstellung des als Stehhilfe oder Sitz dienenden Fahrersitzes
16 entlang der Seitenbegrenzung 20 des Fahrerarbeitsplatzes F können weiterhin an
den Einsatzfall und den Arbeitsablauf angepasste Bedienpositionen des Fahrersitzes
16 erzielt werden. Durch entsprechendes Verstellen des Fahrersitzes 16 entlang der
Seitenbegrenzung 20 können auf einfache Weise ergonomisch günstige Bedienpositionen
mit guten Sichtverhältnissen für einen Stapelbetrieb, einen Fahrbetrieb und Transportbetrieb
mit aufgenommener Last, einen Kommissionierbetrieb und/oder einen Schlepperbetrieb
mit angehängten Anhängern erzielt werden. Durch die Anordnung des Linearführungsmittels
25 für die Verstellung des Fahrersitzes 16 an der Seitenbegrenzung 20 des Fahrerarbeitsplatzes
F kann bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug 1 eine hindernisfreie Bodenplattform
15 im Fahrerarbeitsplatz F erzielt werden, die in Verbindung mit einem als Sitz- und
Stehhilfe ausgebildeten Fahrersitzes 16 zu einer weiteren Verbesserung der Ergonomie
der stehenden Bedienstellung der Bedienperson führt.
1. Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, mit einem eine Sitz- und Stehhilfe
bildenden Fahrersitz, wobei das Flurförderzeug für den Betrieb in stehender Bedienstellung
und in sitzender Bedienstellung einer Bedienperson ausgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) ein in einer Sitzschale (41) längsverstellbares Polsterelement
(42) aufweist, das mit einer Oberseite in einer ersten Stellung eine Anlehnfläche
(42c) für eine stehende Bedienstellung und in einer zweiten Stellung mit der Oberseite
eine Sitzfläche (42a) und eine Rückenlehne (42b) für eine sitzende Bedienstellung
bildet.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polsterelement (42) in der Sitzschale (41) verschiebbar angeordnet ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Polsterelement (42) als zweiteiliges Polsterelement ausgebildet ist.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Polsterelement (42) als einteiliges Polsterelement ausgebildet ist.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis ,4 dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) mit Seitenwangen (36a; 36b) versehen ist.
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) mit mindestens einer seitlichen Armauflage (30) versehen ist,
an der mindestens ein Bedienelement (31) des Flurförderzeugs (1) angeordnet ist.