[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler,
mit einem Antriebsteil und einem Lastteil, das ein bezüglich des Antriebsteils anhebbares
und absenkbares Lastaufnahmemittel aufweist, wobei das Antriebsteil mit einem Fahrwerk
versehen ist, das zumindest ein Rad an einem lastzugewandten Bereich und zumindest
ein Rad an einem lastfernen Bereich aufweist.
[0002] Bei derartigen Flurförderzeugen, die mit einem von Rädern an einem Antriebsteil gebildeten,
als Dreiradfahrwerk oder Vierradfahrwerk ausgebildeten Fahrwerk auf einer Fahrbahn
abgestützt sind, befindet sich das anhebbare und absenkbare Lastaufnahmemittel außerhalb
der Radbasis des Fahrwerks an dem Antriebsteil. Ein Dreiradfahrwerk besteht hierbei
in der Regel aus zwei am lastzugewandten Bereich des Antriebsteils angeordneten lastnahen
Rädern und einem dritten am lastfernen Bereich des Antriebsteils angeordneten lastfernen
Rad. In der Regel sind bei einem derartigen Dreiradfahrwerk die beiden am lastnahen
Bereich angeordneten Räder als nicht lenkbare Laufräder ausgebildet, wobei das dritte,
am lastfernen Bereich angeordnete Rad als lenkbares Antriebsrad ausgebildet ist. Ein
Vierradfahrwerk besteht aus zwei am lastnahen Bereich angeordneten Rädern und zwei
am lastfernen Bereich angeordneten Rädern. In der Regel sind die beiden am lastnahen
Bereich angeordneten Räder als Antriebsräder ausgebildet, wobei die beiden lastfernen
Räder als nicht angetriebene lenkbare Räder ausgebildet sind.
[0004] Bei derartigen Flurförderzeugen bildet der lastferne Bereich des Antriebsteils ein
Gegengewicht, das maßgeblich die Tragfähigkeit des Flurförderzeugs und das Gewicht
der mit dem Lastaufnahmemittel aufnehmbaren Last bestimmt.
[0005] Das Gegengewicht bildet jedoch weiterhin einen Bestandteil der Fahrzeugmasse, die
im Fahrbetrieb des Flurförderzeugs beschleunigt und bewegt werden muss und somit zum
Energieverbrauch des Flurförderzeugs beiträgt. Sofern das Flurförderzeug zur Handhabung
von kleinen, leichten Lasten eingesetzt wird, die unterhalb der maximalen Tragfähigkeit
des Flurförderzeugs liegen, führt das Vorhandensein eines auf die maximale Tragfähigkeit
ausgelegten Gegengewichts zu einem Mehrverbrauch an Energie. Insbesondere bei batterie-elektrisch
betriebenen Flurförderzeugen, bei denen als elektrische Energiequelle eine Traktionsbatterie
zur Versorgung der Verbraucher eines elektrischen Antriebssystem eingesetzt wird,
die in bestimmten Zeitabständen aufgeladen werden muss oder gegen eine aufgeladene
Traktionsbatterie ausgetauscht werden muss, ist ein sparsamer Energieverbrauch gewünscht,
um eine möglichst lange Betriebszeit mit einer Ladung der Traktionsbatterie zu erzielen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das im Betrieb an die Handhabung von unterschiedlich
schweren Lasten angepasst werden kann und hinsichtlich des Energieverbrauchs optimiert
ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Flurförderzug an dem
lastfernen Bereich des Antriebsteils mit einem Andockmittel zur wahlweisen Aufnahme
eines Zusatzgegengewichts im Betrieb des Flurförderzeugs versehen ist. Das erfindungsgemäße
Flurförderzeug ist somit mit dem Andockmittel in der Lage, während des Betriebs durch
wahlweises Aufnehmen eines Zusatzgegengewichts die Tragfähigkeit an unterschiedlich
schwere Lasten oder den Einsatzfall oder einen gewünschten Arbeitsablauf anzupassen.
Bevorzugt weist das Flurförderzeug mit abgenommenem Zusatzgegengewicht eine erste
Tragfähigkeit auf, die geringer als die maximale Tragfähigkeit ist und die Handhabung
von kleinen, leichten und mittelschweren Lasten ermöglicht. Sofern das Flurförderzeug
zur Handhabung von großen, schweren Lasten eingesetzt werden soll, kann durch temporäres,
zeitlich begrenztes Andocken des Zusatzgegengewichts die Tragfähigkeit auf die maximale
Tragfähigkeit angehoben werden. Das wahlweise, mittels des Andockmittels andockbare
und abbaubare Zusatzgegengewicht ermöglicht es somit, die Fahrzeugmasse des Flurförderzeugs
im Betrieb variabel und zeitlich begrenzt an die handzuhabende Last anzupassen, so
dass ein Betrieb mit optimiertem Gewicht und optimierter Fahrzeugmasse des Flurförderzeugs
ermöglicht wird und das Bewegen von unnötiger Fahrzeugmasse durch den Abbau des optionalen
Zusatzgegengewichts vermieden werden. Durch die erfindungsgemäße, durch Aufnahme bzw.
Abbau des optionalen Zusatzgegengewichts erzielbare Anpassbarkeit der Fahrzeugmasse
an den Einsatzfall und/oder die handzuhabende Last kann insbesondere bei der Handhabung
von kleinen, leichten und mittelschweren Lasten der Energieverbrauch des Flurförderzeugs
verringert werden. Bei abgebautem Zusatzgegengewicht weist das Flurförderzeug zudem
in Fahrzeuglängsrichtung kompakte Abmessungen auf, wodurch der Einsatz des Flurförderzeugs
in Regaleinlagen und in engen Lagergassen sowie Einfahrten erleichtert wird.
[0008] Das Andockmittel kann durch eine lösbare magnetische Anbindung des Zusatzgegengewichts
an das Antriebsteil gebildet werden.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Andockmittel von
einem lösbaren formschlüssigen Verbindungsmittel gebildet. Mit einem lösbaren formschlüssigen
Verbindungsmittel, das eine Lösestellung und eine Befestigungsstellung aufweist, kann
mit geringem Bauaufwand eine sichere mechanische Verbindung des Zusatzgegengewichts
mit dem Antriebsteil erzielt werden.
[0010] Hinsichtlich einer einfachen Handhabbarkeit beim Andocken zum An- und Abbau des Zusatzgegengewichts
ergeben sich besondere Vorteile, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung das als lösbare formschlüssige Verbindungsmittel ausgebildete Andockmittel
von mindestens einer lösbaren Hakenverbindung gebildet ist. Mit einer Hakenverbindung
kann auf einfache Weise das Zusatzgegengewicht im Bedarfsfall temporär angebaut bzw.
durch Lösen der Hakenverbindung wieder abgebaut werden.
[0011] Ein derartiges, als Hakenverbindung ausgebildetes Andockmittel weist gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung zumindest eine an einer lastfernen Stirnwand
des Antriebsteils angeordnete Hakenaufnahme auf, in die ein an dem Zusatzgegengewicht
angeordneter Rasthaken einführbar ist. In eine Hakenaufnahme an der lastfernen Stirnwand
des Antriebsteils kann auf einfache Weise das Zusatzgegengewicht mit einem entsprechenden
Rasthaken zum Andocken eingehackt und somit am Antriebsteil befestigt werden. Eine
Hakenaufnahme, die bevorzugt in der lastfernen Stirnwand des Antriebsteils versenkt
angeordnet ist und somit in die Außenkontur des Antriebsteils eingelassen und integriert
ist, ermöglicht es weiterhin, dass an dem Antriebsteil bei angebautem Zusatzgegengewicht
keine überstehende Bestandteile des Andockmittels vorhanden sind, die im Betrieb des
Flurförderzeugs ohne Zusatzgegengewicht beschädigt werden könnten. Mit entsprechenden
Hakenaufnahmen in der lastfernen Stirnwand des Antriebsteils kann somit ein robustes
und hinsichtlich der Funktionalität betriebssicheres Andockmittel zum An- und Abbau
eines Zusatzgegengewichts erzielt und zur Verfügung gestellt werden.
[0012] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Flurförderzeug gemäß einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung ein batterie-elektrisches Antriebssystem aufweist und
das Antriebsteil mit einer Traktionsbatterie als elektrische Energiequelle versehen
ist, wobei das wahlweise, im Betrieb des Flurförderzeugs andockbare Zusatzgegengewicht
von einer Zusatztraktionsbatterie gebildet ist oder das andockbare Zusatzgegengewicht
mit einer Zusatztraktionsbatterie versehen ist. Das andockbare Zusatzgegengewicht
weist somit weiterhin die Funktion eines zusätzlichen elektrischen Energiespeichers
auf. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, den zusätzlich erforderlichen Energiebedarf
des in der Fahrzeugmasse vergrößerten Flurförderzeugs bei angebautem Zusatzgegengewicht
und bei der Lasthandhabung von schweren Lasten zur Verfügung zu stellen. Das Zusatzgegengewicht
ermöglicht es in der Funktion als zusätzlicher elektrischer Energiespeicher zudem
auf einfache Weise, eine verlängerte Betriebszeit und Reichweite des Flurförderzeugs
mit einer Batterieladung zu erzielen.
[0013] Die Handhabung eines derartigen, die Funktion einer Zusatztraktionsbatterie aufweisenden
Zusatzgegengewichts wird erleichtert, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung das Andockmittel automatisch kontaktierbare elektrische Verbindungsmittel
umfasst, die beim Andocken des Zusatzgegengewichts eine automatische elektrische Verbindung
bzw. Trennung der Zusatztraktionsbatterie mit dem elektrischen Antriebssystem des
Flurförderzeugs ermöglichen.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Flurförderzeug mit
Lastarmen versehen, die an dem Antriebsteil zwischen einer Außerbetriebsstellung und
einer Betriebsstellung verstellbar angeordnet sind, wobei sich die Lastarme in der
Betriebsstellung unterhalb des Lastaufnahmemittels befinden und die Lastarme an den
lastteilseitigen Enden mit mindestens einer Lastrolle als Zusatzfahrwerk versehen
sind. Derartige zusätzliche Lastarme ermöglichen es auf einfache Weise, dass das Flurförderzeug
in der Betriebsstellung der Lastarme ein Fahrwerk aufweist, das von den Lastrollen
an den lastteilseitigen Enden der Lastarmen und dem mindestens einen lastfernen Rad
an dem Antriebsteil gebildet ist, so dass bei in der Betriebsstellung befindlichen
Lastarme ein verlängerter Radstand erzielt wird und die auf dem Lastaufnahmemittel
angeordnete Last innerhalb der Radbasis des Flurförderzeugs getragen wird. Durch Verstellen
der Lastarme in die Betriebsstellung kann bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug
auch ohne Andocken des Zusatzgegengewichts eine erhöhte Tragfähigkeit erzielt werden
und somit eine Anpassbarkeit an unterschiedlich schwere zu handhabende Lasten erzielt
werden. Sofern das Zusatzgegengewicht nicht angebaut ist, kann somit bei geringer
Fahrzeugmasse durch die in der Betriebsstellung befindlichen Lastarme, die entsprechende
lastteilseitige Laststützen bilden, die Handhabung von schweren Lasten bei maximaler
Tragfähigkeit ermöglicht werden, wodurch die Energieeffizient des erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs durch eine geringe Fahrzeugmasse weiter optimiert werden kann.
[0015] Sofern sich das Flurförderzeug in der Außerbetriebsstellung der Lastarme gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung mit den Rädern des Antriebsteils auf
einer Fahrbahn abstützt, kann auf einfache Weise mit den Rädern des Antriebsteils
ein Dreiradfahrwerk bzw. ein Vierradfahrwerk gebildet werden. In der Außerbetriebsstellung
der Lastarme, wobei die Lastrollen an den Lastarmen von der Fahrbahn abgehoben sind,
arbeitet das erfindungsgemäße Flurförderzeug somit nach der Art einen Gegengewichtsgabelstaplers,
bei dem die Last außerhalb der Radbasis angeordnet ist und freitragend aufgenommen
wird.
[0016] In der der Betriebsstellung der Lastarme stützt sich das Flurförderzeug gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung mit den Lastrollen an den Lastarmen und
dem zumindest einen Rad an dem lastfernen Bereich des Antriebsteils auf der Fahrbahn
ab. In der Betriebsstellung der Lastarme kann somit auf einfache Weise mit den Lastrollen
an den Lastarmen und dem mindestens einen Rad am lastfernen Bereich des Antriebsteils
ein Dreiradfahrwerk bzw. ein Vierradfahrwerk mit verlängertem Radstand gebildet werden.
Bevorzugt ist in der Betriebsstellung der Lastarme das mindestens eine lastnahe Rad
am Antriebsteil von der Fahrbahn abgehoben. In der Betriebsstellung der Lastarme,
wobei die Lastrollen an den Lastarmen mit der Fahrbahn in Kontakt stehen, arbeitet
das erfindungsgemäße Flurförderzeug nach der Art eines Radarmstaplers, bei dem die
Last innerhalb der Radbasis angeordnet ist und aufgenommen wird.
[0017] Die Lastarme können um eine horizontale oder eine vertikale Schwenkachse klappbar
bzw. schwenkbar an dem Antriebsteil zwischen der Außerbetriebsstellung und der Betriebsstellung
angeordnet werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Lastarme in Fahrzeugslängsrichtung verschiebbar an dem Antriebsteil angeordnet. Eine
verschiebbare Anordnung der Lastarme an dem Antriebsteil kann durch eine entsprechende
Linearführung auf einfache Weise und mit geringem Bauaufwand erzielt werden. Zudem
ist mit einer Linearführung durch entsprechende Neigungsanordnung der Ausschub- bzw.
Einzugsbewegung der Lastarme auf einfache Weise erzielbar, dass das Flurförderzeug
im Bereich des Lastteils bei in der Außerbetriebsstellung befindlichen Lastarmen mit
den lastteilnahen Rädern auf der Fahrbahn aufsteht und die Lastrollen an den Lastarmen
von der Fahrbahn abgehoben sind sowie bei in der Betriebsstellung befindlichen Lastarmen
mit den Lastrollen an den Lastarmen auf der Fahrbahn abgestützt ist, wobei die lastnahen
Räder des Antriebsteils von der Fahrbahn abgehoben sind. Alternativ können die Lastrollen
an den Lastarmen und/oder die lastnahen Räder des Antriebsteils aktiv in der Höhe
verstellt werden, um diese auf die Fahrbahn abzusenken bzw. von der Fahrbahn abzuheben.
[0018] Die Lastrollen können in den Lastarmen feststehend eingebaut sein, so dass an den
Lastarmen keine zusätzliche Hubbewegung erzielt wird. Die Lastarme des erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs weisen somit in der Betriebsstellung die Funktion zusätzlicher Laststützen
mit drehbaren Lastrollen auf, um die Last innerhalb eines verlängerten Radstands zu
tragen.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Lastarme mit einer
Initialhubeinrichtung versehen. Mit einer Initialhubeinrichtung kann weiterhin eine
Hebe- und Senkbewegung der Lastarme erzielt werden, so dass die Lastarme in der Betriebsstellung
ein zweites Lastaufnahmemittel bilden und mit den Lastarmen ein weiterer Ladungsträger,
beispielsweise eine Palette, gehandhabt werden kann. Das erfindungsgemäße Flurförderzeug
ermöglicht somit einen Doppelstockbetrieb, bei dem mit den Lastarmen ein erster Ladungsträger
und mit dem angehobenen Lastaufnahmemittel des Lastteils ein zweiter Ladungsträger
gehandhabt werden kann. Eine derartige Initialhubvorrichtung kann auf einfache Weise
gebildet werden, indem die Lastrollen in Lastrollenträgern angeordnet sind, die an
den Lastarmen mittels einer Antriebseinrichtung verschwenkt werden können, so dass
sich der Abstand der Lastrollen bezüglich der Lastarme beim Verschwenken der Lastrollenträger
verändert und eine Hebe- Senkbewegung der Lastarme bezüglich der Fahrbahn erzielt
wird.
[0020] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 2
- das Flurförderzeug 1 der Figur mit ausgefahrenem Fahrerschutzdach,
- Figur 3
- das Flurförderzeug der Figuren 1 und 2 in einer schematischen Seitenansicht,
- Figur 4
- das Flurförderzeug der Figuren 2 und 3 in einer Ansicht auf den Fahrerarbeitsplatz,
- Figur 5
- das Flurförderzeug der Figuren 1 bis 4 beim Andocken eines Zusatzgegengewichts,
- Figur 6
- eine Ansicht auf die lastferne Stirnwand des Flurförderzeugs,
- Figur 7
- das Flurförderzeug mit angedocktem Zusatzgegengewicht,
- Figur 8
- eine Weiterbildung des Flurförderzeugs der Figuren 1 bis 7 mit in einer Betriebsstellung
befindlichen Lastarmen und
- Figur 9
- das Flurförderzeug der Figur 8 mit angehobenem Lastaufnahmemittel.
[0021] In den Figuren 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 dargestellt, das
einen Antriebsteil 2 und einen Lastteil 3 umfasst, der von einem als Lastgabel ausgebildeten
Lastaufnahmemittel 4 gebildet ist.
[0022] Das Flurförderzeug 1 kann wahlweise von einer Bedienperson bedient werden oder in
einem unbemannten automatisierten Betrieb betrieben werden.
[0023] Hierzu ist das Antriebsteil 2 mit einem anhebbar und absenkbar angeordneten Fahrerschutzdach
5 versehen. In der Figur 1 befindet sich das Fahrerschutzdach 5 in einer abgesenkten
und eingefahrenen Stellung für den unbemannten automatisierten Betrieb. Durch Anheben
und Ausfahren des Fahrerschutzdaches 5 nach oben kann das Flurförderzeug 1 in die
in der Figur 2 dargestellte Betriebsstellung gebracht werden, in der innerhalb des
angehobenen Fahrerschutzdach 5 ein Fahrerarbeitsplatz F für eine Bedienperson im Antriebsteil
2 ausgebildet ist und das Flurförderzeug 1 von einer Bedienperson bedient werden kann.
[0024] An einem ersten stirnseitigen Bereich des Antriebsteils 2 ist ein Hubgerüst 6 zum
Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 4 angeordnet. Das Hubgerüst 6 besteht
aus zwei in Fahrzeugquerrichtung beabstandet angeordneten teleskopierbaren Hubgerüstsäulen
6a, 6b. Das als Lastgabel ausgebildete Lastaufnahmemittel 4 besteht aus zwei Gabelzinken,
die an einem in dem teleskopierbaren Hubgerüst 6 anhebbar und absenkbar angeordneten
Gabelträger 7 angeordnet sind. Die Gabelzinken können hierbei um eine horizontale
Schwenkachse 8 klappbar angeordnet sein, insbesondere um 90° nach oben eingeklappt
werden. Die Klappbewegung der Gabelzinken kann durch eine nicht näher dargestellte
Antriebseinrichtung erzielt werden.
[0025] Das Flurförderzeug 1 ist als batterie-elektrisch betriebenes Flurförderzeug ausgebildet,
wobei an dem zweiten, dem Hubgerüst 6 gegenüberliegenden stirnseitigen Bereich des
Antriebsteils 2 eine in der Figur 3 näher dargestellte Traktionsbatterie 10, beispielsweise
eine Lithium-lonen-Batterie, angeordnet ist.
[0026] Im Bereich des Hubgerüstes 6 und somit dem lastzugewandten Bereich ist der Antriebsteil
2 - wie in der Figur 3 näher dargestellt ist - mit lastnahen Rädern 9a versehen. In
Längsrichtung des Flurförderzeugs 1 gesehen gegenüberliegend zum Lastteil 3 ist mindestens
ein lastfernes Rad 9b an dem lastfernen Bereich des Antriebsteils 2 angeordnet. Bevorzugt
ist das lastferne Rad 9b als lenkbares Antriebsrad ausgebildet, wobei die lastnahen
Räder 9a als Laufrollen ausgebildet sind. Der Fahrantrieb ist von mindestens einem
elektrischen Fahrmotor gebildet. Im Bereich der Traktionsbatterie 10 ist weiterhin
ein Aggregateraum für eine nicht mehr dargestellte Arbeitshydraulikeinheit, beispielsweise
ein elektrisches Hydraulikaggregat, zur Versorgung eines Hubantriebs, ausgebildet,
mittels dem das am Hubgerüst 6 angeordnete Lastaufnahmemittel 4 auf- und abbewegbar
ist und das zur Versorgung gegebenenfalls vorhandener hydraulischer Zusatzantriebe
bzw. Zusatzverbraucher dient.
[0027] Die im Antriebteils 2 angeordnete Traktionsbatterie 10 bildet weiterhin ein dem Lastteil
3 gegenüberliegendes, fahrzeugfestes Gegengewicht 11 des Flurförderzeugs 1. Die Traktionsbatterie
10 ist bevorzugt in Querrichtung des Flurförderzeugs 1 angeordnet und erstreckt sich
über die gesamte Fahrzeugbreite. Zusätzlich zu der Traktionsbatterie 10 kann ein zusätzliches
Gegengewicht am lastfernen Ende des Antriebsteils 2 angeordnet bzw. ausgebildet werden.
[0028] Der Fahrerarbeitsplatz F für eine Bedienperson ist zwischen dem Lastteil 3 und der
als Gegengewicht 11 wirkenden Traktionsbatterie 10 am Antriebsteil 2 angeordnet und
umfasst - wie in Verbindung mit der Figur 4 weiter ersichtlich ist - eine als Standplattform
ausgebildete Bodenplattform 15 und einen Fahrersitz 16. Ein Ein- und Ausstieg in den
Fahrerarbeitslatz 5 kann durch eine an einer Fahrzeugseite angeordnete Tür 17 gebildet
werden.
[0029] Wie aus der Figur 4 näher dargestellt ist, ist der Fahrerarbeitsplatz F am lastfernen
Ende des Antriebsteils 2 durch eine vertikale, in Fahrzeugquerrichtung angeordnete
Begrenzungswand 18 und an der der Tür 17 gegenüberliegenden Fahrzeugseite durch ein
vertikale, sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Begrenzungswand 19 begrenzt.
Die beiden Begrenzungswände 18 und 19 sind aneinander angrenzend angeordnet und gehen
in einem Übergangsbereich ineinander über. Die beiden Begrenzungswände 18, 19 bilden
somit eine Seitenbegrenzung 20 des Fahrerarbeitsplatzes F an zwei aneinder angrenzenden
Seiten.
[0030] Der Fahrersitz 16 kann entlang der von den beiden Begrenzungswänden 18,19 gebildeten
Seitenbegrenzung 20 und in Umfangsrichtung der Seitenbegrenzung 20 des Fahrerarbeitsplatzes
F verschiebbar angeordnet sein.
[0031] Zur Längsverschiebung des Fahrersitzes 16 entlang der beiden Begrenzungswände 18,
19 ist ein Linearführungsmittel 25 vorgesehen. Das Linearführungsmittel 25 weist eine
an der Seitenbegrenzung 20 und somit den beiden Begrenzungswänden 18, 19 des Fahrerarbeitsplatzes
F angeordnete Führungsschiene oder Kurvenbahn 26 auf, an der der Fahrersitz 16 mittels
einer Konsole 27 zur Erzielung verschiedener Bedienpositionen für die Bedienperson
verschiebbar angeordnet ist. Die Konsole 27 befindet sich bevorzugt an einer Seite
des Fahrersitzes 16.
[0032] Zur Bedienung des Flurförderzeugs 1 durch die im Fahrerarbeitsplatz F befindliche
Bedienperson ist der Fahrersitz 16 mit einer seitlichen Armlehne 30 versehen, an der
ein oder mehrere Bedienelemente 31 angeordnet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist an der Armlehne 30 ein beispielsweise als Joystick ausgebildetes Bedienelement
31 angeordnet, mit dem der Fahrantrieb und/oder die Lenkung des Flurförderzeugs 1
gesteuert werden kann.
[0033] Der Fahrersitz 16 ist bevorzugt als sogenannter Kombisitz 40 ausgebildet, der die
Funktion eines Sitzes für eine sitzende Bedienstellung und die Funktion einer Stehhilfe
für eine stehende Bedienstellung der Bedienperson aufweist.
[0034] Erfindungsgemäß ist das Flurförderzeug 1 - wie in den Figuren 5 bis 7 dargestellt
ist - an dem lastfernen Bereich des Antriebsteils 2 mit einem Andockmittel 40 zur
wahlweisen und temporären, zeitlich begrenzten Aufnahme eines Zusatzgegengewichts
50 im Betrieb des Flurförderzeugs 1 versehen.
[0035] Das Andockmittel 40 zur lösbaren Aufnahme des Zusatzgegengewichts 50 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel von einem lösbaren formschlüssigen Verbindungsmittel 45 gebildet.
Das lösbare formschlüssige Verbindungsmittel 55 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
von einer lösbaren Hakenverbindung gebildet, die an der an der lastfernen Stirnwand
41 des Antriebsteils 2 angeordnete Hakenaufnahmen 42, 43 aufweist, in die an dem Zusatzgegengewicht
50 angeordnete Rasthaken 51 einführbar ist. Die Hakenaufnahmen 42, 43 sind in der
Stirnwand 41 des Antriebsteils 2 versenkt angeordnet und somit integriert, um überstehende
Bauteile des Andockmittels 40 am Antriebsteil 2 bei nicht angedocktem Zusatzgegengewicht
50 zu vermeiden. Die Rasthaken 51, von denen in der Figur 5 lediglich ein mit der
Hakenaufnahme 42 zusammenwirkender Rasthaken 51 gezeigt ist, sind an einer Innenwand
des Zusatzgegengewichts 50 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das
Antriebsteil 2 an der lastfernen Stirnwand 41 mit einer abgerundeten Kontur versehen.
Das Zusatzgegengewicht 50 weist eine schalenartige Form auf, die an der Innenwand
und der Außenwand mit einer an den Konturverlauf des Antriebsteils 2 angepassten Kontur
versehen ist.
[0036] In der Figur 5 ist das Flurförderzeug 1 beim Andocken des Zusatzgegengewichts 50
dargestellt. Durch Heranfahren des Flurförderzeugs 1 an ein bereitgestelltes Zusatzgegengewicht
50 können die Rasthaken 51 des Zusatzgegengewichts 50 in die entsprechenden Hakenaufnahmen
42, 43 an der Stirnwand 41 des Antriebsteils 2 einrasten und somit eine Befestigungsstellung
des formschlüssigen Verbindungsmittels 55 erzielt werden, so dass das Flurförderzeug
1 im Bedarfsfall mit dem Zusatzgegengewicht 50 gekoppelt werden kann. In der Figur
7 ist das Flurförderzeug mit an der lastfernen Stirnwand 41 angekoppeltem Zusatzgegengewicht
50 dargestellt.
[0037] Durch die schalenartige, an die Kontur des Antriebsteils 2 angepasste Form des Zusatzgegengewichts
50 weist das Flurförderzeug bei angebautem Zusatzgegengewicht 50 - wie in der Figur
3 ersichtlich ist - lediglich eine geringfügige Zunahme der Fahrzeuglänge auf.
[0038] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind an der lastfernen Stirnwand 41 des Antriebsteils
2 Leuchtmittel 44, 45 angeordnet, die Arbeitsscheinwerfer bilden können. Die Leuchtmittel
44, 45 sind bevorzugt als streifen- bzw. linienförmige LED-Scheinwerfer ausgebildet,
die in die von der lastfernen Stirnwand 41 gebildeten Außenkontur des Antriebsteils
2 integriert sind.
[0039] Um bei aufgenommenen Zusatzgegengewicht 50 die Funktion der Leuchtmittel 44, 45 als
Arbeitsscheinwerfer weiterhin zu ermöglichen, ist das Zusatzgegengewicht 50 im Bereich
der Leuchtmittel 44, 45 mit entsprechenden schlitzförmigen Ausnehmungen 52 versehen.
[0040] Das Zusatzgegengewicht 50 kann die Funktion eines reinen Zusatzgewichts aufweisen,
um bei angedocktem Zusatzgegengewicht 50 in Verbindung mit dem Gegengewicht 11 im
Antriebsteil 2 ein im Gewicht vergrößertes Gegengewicht zur Vergrößerung der Tragfähigkeit
des Flurförderzeugs 1 und zur Anpassung der Fahrzeugmasse an unterschiedlich schwere
zu handhabende Lasten zu erzielen.
[0041] Bevorzugt ist das Zusatzgegengewicht 50 als Zusatztraktionsbatterie ausgebildet bzw.
mit einer Zusatztraktionsbatterie versehen, so dass das Zusatzgegengewicht 50 die
Funktion eines Zusatzgegengewichts und einer zusätzlichen elektrischen Energiequelle
bildet. Mit einem derartigen Zusatzgegengewicht 50 kann somit durch Andocken des Zusatzgegengewichts
50 eine verlängerte Reichweite und eine längere Betriebszeit des batterie-elektrisch
betriebenen Flurförderzeugs 1 mit einer Batterieladung erzielt werden.
[0042] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug 1 ist weiterhin an dem Antriebsteil 2 mit Lastarmen
60, 61 versehen, die an dem Antriebsteil 2 zwischen einer in der Figur 3 sowie den
Figuren 8 und 9 dargestellten Betriebsstellung und einer in den Figuren 2 und 4 dargestellten
Außerbetriebsstellung verstellbar angeordnet sind.
[0043] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Lastarme 60, 61 im Bodenbereich
des Antriebsteils 2 in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar angeordnet, wie in der Figur
3 und den Figuren 8, 9 durch den Pfeil 62 verdeutlicht ist. Die Längsführung der Lastarme
60, 61 kann durch eine nicht näher dargestellte Linearführung erfolgen. Die Verschiebebewegung
der Lastarme 60, 61 zwischen der Außerbetriebsstellung und der Betriebsstallung kann
mittels einer nicht näher dargestellten Antriebseinrichtung erzielt werden.
[0044] Die Lastarme 60, 61 sind an den lastteilseitigen Enden mit jeweils mindestens einer
als Einzelrolle oder als Tandemrolle ausgeführten Lastrolle 63, 64 zur Abstützung
auf der Fahrbann versehen.
[0045] In der in Richtung des Lastteils 3 ausgefahrenen Betriebsstellung der Lastarme 60,
61 stehen die Lastrollen 63, 64 an den Lastarmen 60, 61 mit der Fahrbahn in Kontakt,
wobei die lastnahen Räder 9a am Antriebsteil 2 von der Fahrbahn abgehoben sind. In
der ausgefahrenen Stellung der Lastarme 60, 61 befinden sich die Lastarme 60, 61 in
vertikaler Richtung unter dem von der Lastgabel gebildeten Lastaufnahmemittel 4 des
Lastteils 3.
[0046] In der eingefahren Außerbetriebsstellung befinden sich die Lastarme 60, 61 innerhalb
der Kontur des Antriebsteils 2, bevorzugt vollständig unterhalb des Antriebsteils
2, und stehen nicht in Richtung des Lastteils 3 über. In der eingefahren Außerbetriebsstellung
der Lastarme 60, 61 sind die Lastrollen 63, 64 von der Fahrbahn abgehoben, so dass
sich das Flurförderzeug 1 im lastteilseitigen Bereich mit den lastnahen Rädern 9a
des Antriebsteil 2 auf der Fahrbahn abstützt.
[0047] In der Außerbetriebsstellung der Lastarme 60, 61 weist somit das Flurförderzeug 1
ein von den lastnahen Rädern 9a und dem lastfernen Rad 9b des Antriebsteils 2 gebildetes
Fahrwerk aus, dessen Radstand durch den Abstand der Räder 9a, 9b in Fahrzeugslängsrichtung
bestimmt ist. Bei in die Betriebsstellung in Richtung des Lastteils 3 ausgefahrenen
Lastarmen 60, 61 sind die lastnahen Räder 9a des Antriebsteils 2 von der Fahrbahn
abgehoben, so dass sich das Flurförderzeug 1 im Bereich des Lastteils 3 mit den Lastrollen
63, 64 der ausgefahrenen Lastarme 60, 61 auf der Fahrbahn abstützt. Das Flurförderzeug
1 weist somit in der Betriebsstellung der Lastarme 60, 61 ein von den Lastrollen 63,
64 der Lastarme 60, 61 und dem lastfernen Rad 9b des Antriebsteils 9b gebildetes Fahrwerk
auf, dessen Radstand durch den Abstand der Lastrollen 63, 64 an den Lastarmen 6, 61
und dem Rad 9b in Fahrzeugslängsrichtung bestimmt ist.
[0048] Die Lastarme 60, 61 weisen somit die Funktion von Laststützen auf, mit denen der
Radstand des Flurförderzeugs 1 verlängert werden kann. Bei in der Außerbetriebsstellung
befindlichen Lastarmen 60, 61 arbeitet das Flurförderzeug nach der Art eines Gegengewichtsgabelstaplers,
bei dem die Last an dem Lastaufnahmemittel 4 außerhalb der Radbasis freitragend getragen
wird. Bei in der Betriebsstellung befindlichen Lastarmen 60, 61 wird die Last auf
dem Lastaufnahmemittel 4 innerhalb der verlängerten Radbasis getragen, so dass das
Flurförderzeug 1 nach der Art eines Radarmstaplers arbeitet.
[0049] Bevorzugt sind die Lastarme 60, 61 mit einer durch den Pfeil 65 in der Figur 9 verdeutlichten
Initialhubeinrichtung versehen, die einen Hebe- und Senkbewegung der Lastarme 60,
61 ermöglicht. Die Lastarme 60, 61 bilden somit in der Betriebsstellung ein zusätzliches
Lastaufnahmemittel, mit dem ein Ladungsträger, beispielsweise eine Palette, unterfahren
und angehoben werden kann. Die Lastarme 60, 61 bilden somit ein zweites Lastaufnahmemittel,
so dass - wie in der Figur 9 dargestellt ist - mit den Lastarmen 60, 61 eine erster
Ladungsträger und mit dem angehobenen, von der Lastgabel gebildeten Lastaufnahmemittel
4 ein zweiter Ladungsträger gehandhabt werden kann und das Flurförderzeug 1 einen
Doppelstockbetrieb ermöglicht.
[0050] Bei angedocktem Zusatzgegengewicht 50 oder in der Betriebsstellung befindlichen Lastarmen
60, 61 weist das Flurförderzeug 1 eine maximale Tragfähigkeit auf.
[0051] Bei abgebautem Zusatzgegengewicht 50 weist das Flurförderzeug 1 bei in der Außerbetriebsstellung
befindlichen Lastarmen 60, 61 eine gegenüber der maximalen Tragfähigkeit reduzierte
Tragfähigkeit auf. Mit dem Flurförderzeug 1 können somit bei geringer Fahrzeugmasse
kleine, leichte und mittelschwere Lasten gehandhabt werden.
[0052] Sofern große, schwere Lasten gehandhabt werden müssen, kann die Tragfähigkeit des
Flurförderzeugs 1 durch Verstellen der Lastarme 60, 61 in die Betriebsstellung erhöht
werden, so dass von dem Flurförderzeug 1 bei geringer Fahrzeugmasse große, schwere
Lasten im Bereich der maximalen Tragfähigkeit bei geringem Energieverbrauch gehandhabt
werden können.
[0053] Durch Andocken des optionalen Zusatzgegengewichts 50 kann in Einsatzfällen oder bei
Arbeitsabläufen, bei denen die Tragfähigkeit nicht durch die Verstellung der Lastarme
60, 61 in die Betriebsstellung erhöht werden kann, temporär und zeitlich begrenzt
die Fahrzeugmasse und das Gewicht des Gegengewichts im Betrieb des erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs 1 erhöht werden, um die Handhabung von großen, schweren Lasten zu
ermöglichen. Derartige Einsatzfälle können beispielsweise das Be- und Entladen von
Lastkraftwagen darstellen. Da bei angedocktem Zusatzgegengewicht 50 die Fahrzeugmasse
erhöht wird und größere, schwerere Lasten gehandhabt werden können, kann mit einem
Zusatzgegengewicht 50, das die Funktion eine Zusatztraktionsbatterie aufweist, die
erforderliche zusätzliche elektrische Energie für den Betrieb des Flurförderzeugs
auf einfache Weise bereit gestellt werden.
[0054] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug 1 kann somit auf einfache Weise im Betrieb an
die Handhabung von unterschiedlich schweren Lasten angepasst werden kann, wobei insbesondere
durch das zeitlich begrenzte Andocken eines Zusatzgegengewichts 50 nur in derartigen
Einsatzfällen und Arbeitsabläufen eine zusätzliche Fahrzeugmasse bewegt wird, in denen
eine erhöhte Tragfähigkeit erforderlich ist und diese durch ein entsprechend schweres
Gegengewicht zur Verfügung gestellt werden muss. Durch die Anpassbarkeit der Fahrzeugsmasse
durch das optionale, im Betrieb zeitlich begrenzte Andocken des Zusatzgegengewichts
50 an dem lastfernen Ende des Antriebsteils 2 kann somit der Betrieb des Flurförderzeugs
1 mit unnötiger Fahrzeugmasse vermieden werden, wodurch das erfindungsgemäße Flurförderzeug
1 hinsichtlich des Energieverbrauchs optimiert ist.
1. Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, mit einem Antriebsteil und
einem Lastteil, das ein bezüglich des Antriebsteils anhebbares und absenkbares Lastaufnahmemittel
aufweist, wobei das Antriebsteil mit einem Fahrwerk versehen ist, das zumindest ein
Rad an einem lastzugewandten Bereich und zumindest ein Rad an einem lastfernen Bereich
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Flurförderzug (1) an dem lastfernen Bereich des Antriebsteils (2) mit einem Andockmittel
(40) zur wahlweisen Aufnahme eines Zusatzgegengewichts (50) im Betrieb des Flurförderzeugs
(1) versehen ist.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Andockmittel (40) von einem lösbaren formschlüssigen Verbindungsmittel (55) gebildet
ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das lösbaren formschlüssigen Verbindungsmittel (55) von mindestens einer Hakenverbindung
gebildet ist.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Andockmittel (40) zumindest eine an einer lastfernen Stirnwand (41) des Antriebsteils
(2) angeordnete Hakenaufnahme (42, 43) aufweist, in die ein an dem Zusatzgegengewicht
(50) angeordneter Rasthaken (51) einführbar ist.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Flurförderzeug (1) ein batterie-elektrisches Antriebssystem aufweist und das
Antriebsteil (2) mit einer Traktionsbatterie (10) als elektrische Energiequelle versehen
ist, wobei das wahlweise andockbare Zusatzgegengewicht (50) von einer Zusatztraktionsbatterie
gebildet ist oder das andockbare Zusatzgegengewicht (50) mit einer Zusatztraktionsbatterie
versehen ist.
6. Flurförderzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Andockmittel (40) automatisch kontaktierbare elektrische Verbindungsmittel umfasst,
die beim Andocken des Zusatzgegengewichts (50) eine automatische elektrische Verbindung
der Zusatztraktionsbatterie mit dem elektrischen Antriebssystem des Flurförderzeugs
(1) ermöglichen.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Flurförderzeug (1) mit Lastarmen (60, 61) versehen ist, die an dem Antriebsteil
(2) zwischen einer Außerbetriebsstellung und einer Betriebsstellung verstellbar angeordnet
sind, wobei sich die Lastarme (60, 61) in der Betriebsstellung unterhalb des Lastaufnahmemittels
(4) befinden und die Lastarme (60, 61) an den lastteilseitigen Enden mit mindestens
einer Lastrolle (63, 64) als Zusatzfahrwerk versehen sind.
8. Flurförderzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Flurförderzeug (1) in der Außerbetriebsstellung der Lastarme (60, 61) mit
den Rädern (9a, 9b) des Antriebsteils (2) auf einer Fahrbahn abstützt.
9. Flurförderzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Flurförderzeug (1) in der Betriebsstellung der Lastarme (60, 61) mit den
Lastrollen (63, 64) an den Lastarmen (60, 61) und dem zumindest einen Rad (9b) an
dem lastfernen Bereich des Antriebsteils (2) auf der Fahrbahn abstützt.
10. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastarme (60, 61) in Fahrzeugslängsrichtung verschiebbar an dem Antriebsteil
(2) angeordnet sind.
11. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lastarme (60, 61) mit einer Initialhubeinrichtung (65) versehen sind.