[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler,
mit einem einen Fahrersitz und eine Bodenplattform umfassenden Fahrerarbeitsplatz,
der an zwei aneinander angrenzenden Seiten von einer wandartigen Seitenbegrenzung
begrenzt ist.
[0002] Bei Flurförderzeugen erfolgt in der Regel eine Bedienung, in dem sich eine Bedienperson
innerhalb des Fahrerarbeitsplatzes in einer dem Lastteil zugewandten Bedienposition
befindet. In einer derartigen Bedienposition kann eine mit dem Lastteil aufgenommene
Last die Sicht der Bedienperson einschränken.
[0003] Um eine ergonomisch günstige Fahrt sowohl in Vorwärtsfahrt, d.h. einer Fahrt in Richtung
des Lastteils mit dem Lastteil in Fahrtrichtung vorne, als auch in Rückwärtsfahrt,
d.h. einer Fahrt in entgegengesetzter Richtung mit dem Lastteil in Fahrtrichtung hinten,
zu ermöglichen, ist es bereits bekannt, den Fahrersitz um eine vertikale Schwenkachse
zwischen verschiedenen Bedienpositionen verschenkbar im Fahrerarbeitslatz anzuordnen.
Ein Flurförderzeug mit einem um eine vertikale Achse um 180° verschwenkbaren Fahrersitz
ist aus der
DE 30 42 956 A1 bekannt. Bei derartigen, verschwenkbaren Fahrersitzen ist nachteilig, dass im Bereich
einer Bodenplattform des Fahrerarbeitsplatzes eine Schwenkkonsole oder eine Drehteller
zum Verschwenken des Fahrersitzes erforderlich ist, so dass ein Betrieb des Flurförderzeugs
in einer stehenden Bedienstellung, bei der die Bedienperson auf der Bodenplattplattform
steht, zu einer ungünstigen Ergonomie führt.
[0004] Aus der
DE 100 13 082 A1 ist ein Flurförderzeug mit einer drehbaren Fahrerkabine bekannt, die um eine vertikale
Achse um 180° verschwenkbar angeordnet ist, um eine verbesserte Sicht für eine in
der Fahrerkabine befindliche Bedienperson bei Vorwärtsfahrt und Rückwärtsfahrt zu
ermöglichen. Eine verschwenkbare Fahrerkabine weist jedoch einen hohen Bauaufwand
auf.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem durch Verstellen des Fahrersitzes
eine ergonomisch günstige Vorwärtsfahrt und Rückwärtsfahrt ermöglicht wird und eine
stehende Bedienstellung für eine Bedienperson mit günstiger Ergonomie erzielt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Fahrersitz an der wandartigen
Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes zwischen verschiedenen Bedienpositionen,
in denen der Fahrersitz bezüglich einer vertikalen Achse unterschiedlich orientiert
ist, verstellbar angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist der Fahrersitz an der wandartigen
Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes verstellbar angeordnet, um den Fahrersitz
zwischen verschiedenen Bedienpositionen zu verschwenken. Durch eine verstellbare Anbringung
des Fahrersitzes an einer wandartigen Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes kann
gegenüber einer schwenkbaren Anordnung des Fahrersitzes an der Bodenplattform erzielt
werden, dass keine Schwenkkonsolen oder Drehteller zum Verschwenken des Fahrersitzes
an der Bodenplattform erforderlich sind, so dass eine durchgehende und geschlossenen
Bodenplattform ohne störende Hindernisse erzielt wird. Eine derartige Bodenplattform
ermöglicht eine ergonomisch günstige stehende Bedienstellung für die Bedienperson,
so dass mit der erfindungsgemäßen Verstellung und Variabilität des Fahrersitzes entlang
einer Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes unterschiedliche Bedienposition des
Fahrersitzes ermöglicht werden, in denen durch die hindernisfreie Bodenplattform sowohl
eine sitzende Bedienstellung als auch eine stehende Bedienstellung bei günstiger Ergonomie
ermöglicht wird. Mit der erfindungsgemäßen Verstellung des Fahrersitzes entlang einer
Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes wird somit ein ergonomisch günstiger Fahrerarbeitsplatz
erzielt, der eine ergonomische Bedienung des Flurförderzeugs in Vorwärtsfahrt und
in Rückwärtsfahrt sowohl in stehender Bedienstellung als auch in sitzender Bedienstellung
ermöglicht.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Fahrersitz in Umfangsrichtung
der Seitenbegrenzung an der Seitenbegrenzung verschiebbar angeordnet. Mit einer verschiebbaren
Anordnung des Fahrersitzes an der wandartigen Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes
kann ein Verschwenken des Fahrersitzes um eine imaginäre vertikale Schwenkachse innerhalb
des Fahrerarbeitsplatzes mit geringem Bauaufwand erzielt werden.
[0008] Der Fahrersitz ist gemäß einer möglichen Ausgestaltungsform der Erfindung zwischen
einer dem Lastteil zugewandten Bedienposition und einer quer ausgerichteten Bedienposition
verstellbar angeordnet. Der Fahrersitz ist somit zwischen einer Bedienposition für
eine Vorwärtsfahrt, in der der Fahrersitz dem Lastteil zugewandt ist und somit eine
an oder auf dem Fahrersitz befindliche Bedienperson in Längsrichtung des Flurförderzeugs
in Richtung des Lastteils blickt, und einer quer ausgerichteten Bedienposition, in
der eine an oder auf dem Fahrersitz befindliche Bedienperson in Querrichtung des Flurförderzeugs
blickt, um im Wesentlichen 90° verstellbar an der wandartigen Seitenbegrenzung angeordnet.
In der quer ausgerichteten Bedienposition kann die Bedienposition durch leichtes Drehen
des Kopfes eine ergonomisch günstige Haltung für eine Rückwärtsfahrt mit in Fahrtrichtung
hinten liegendem Lastteil einnehmen.
[0009] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der Fahrersitz gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform
der Erfindung zwischen einer dem Lastteil zugewandten Bedienposition und einer dem
Lastteil abgewandten Bedienposition verstellbar angeordnet ist. Der Fahrersitz ist
somit zwischen einer Bedienposition für eine Vorwärtsfahrt, in der der Fahrersitz
dem Lastteil zugewandt ist und somit eine an oder auf dem Fahrersitz befindliche Bedienperson
in Längsrichtung des Flurförderzeugs in Richtung des Lastteils blickt, und einer gegenüberliegenden
Bedienposition für eine Rückwärtsfahrt, in der der Fahrersitz dem Lastteil abgewandt
ist und somit eine an oder auf dem Fahrersitz befindliche Bedienperson in Längsrichtung
des Flurförderzeugs in eine dem Lastteil entgegengesetzte Richtung blickt und den
Lastteil im Rücken hat, um im Wesentlichen 180° verstellbar an der Seitenbegrenzung
angeordnet. Der Fahrersitz kann somit durch Verschieben entlang der Seitenbegrenzung
in einfacher und schneller Weise zwischen einer Vorwärtsfahrtstellung und einer Rückwärtsfahrtstellung
verstellt werden.
[0010] Hinsichtlich eines geringen Bauaufwandes ergeben sich Vorteile, wenn gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der Fahrersitz mittels eines Linearführungsmittels
an der Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes verschiebbar angeordnet ist. Mit
einem Linearführungsmittel kann auf einfache Weise und bei geringem Bauaufwand eine
Verstellung des Fahrersitzes entlang der wandartigen Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes
zum imaginären Verschwenken des Fahrersitzes im Fahrerarbeitsplatz erzielt werden.
[0011] Das Linearführungsmittel weist bevorzugt eine an der Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes
angeordnete Führungsschiene oder Kurvenbahn auf, an der der Fahrersitz mittels einer
Konsole verstellbar geführt ist. Mit einer an der Seitenbegrenzung des Fahrerarbeitsplatzes
angeordneten Führungsschiene bzw. Kurvenbahn, in der der Fahrersitz mittels einer
Konsole verstellbar und verschiebbar angeordnet ist, kann ein Linearführungsmittel
zum Verschieben des Fahrersitzes in Umfangsrichtung der Seitenbegrenzung auf einfache
Weise erzielt werden.
[0012] Sofern gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung der Fahrersitz mittels
mindestens einer Verstelleinrichtung an der Konsole verstellbar angeordnet ist, kann
eine Höhenverstellung des Fahrersitzes in dem Fahrerarbeitsplatz und/oder eine zusätzliche
Verschwenkbarkeit des Fahrersitzes um eine vertikale Schwenkachse auf einfache Weise
erzielt werden.
[0013] Zweckmäßigerweise ist ein Arretierungsmittel zum Arretieren des Fahrersitzes in unterschiedlichen
Bedienpositionen vorgesehen. Bevorzugt ist hierbei der Fahrersitzes an der Führungsschiene
oder Kurvenbahn stufenlos oder gerastet arretierbar angeordnet, so dass ebenfalls
der Fahrersitz in bestimmten oder beliebigen Zwischenstellungen festgesetzt werden
kann.
[0014] Der Fahrersitz kann als Stehsitz für eine stehende Bedienstellung oder als Sitz für
eine sitzende Bedienstellung ausgebildet sein. Das Flurförderzeug kann somit durch
einen entsprechenden Fahrersitz als reines Standgerät mit einer stehenden Bedienstellung
für die Bedienperson oder als reines Sitzgerät mit einer sitzenden Bedienstellung
für die Bedienperson ausgebildet werden.
[0015] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
der Fahrersitz als Kombisitz für eine stehende Bedienstellung und für eine sitzende
Bedienstellung ausgebildet ist. Mit einem derartigen Kombisitz kann ein universeller
Einsatz des Flurförderzeugs erzielt werden, bei dem eine Bedienperson das Flurförderzeug
in allen durch die Verstellung des Fahrersitzes entlang der Seitenbegrenzung mögliche
Bedienpositionen sowohl in stehender als auch in sitzender Bedienstellung bedienen
kann. Entsprechend des Einsatzes des Flurförderzeugs kann somit eine Bedienperson
unterschiedliche Bedienpositionen und unterschiedliche Bedienstellungen wählen, so
dass das Flurförderzeug hohen ergonomischen Anforderungen genügt und für unterschiedliche
Einsätze eine günstige Ergonomie für die Bedienperson aufweist.
[0016] Ein derartiger Kombisitz kann von einem Klappsitz mit einer Rückenlehne und einer
klappbaren Sitzfläche gebildet werden.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Kombisitz ein in
einer Sitzschale längsverstellbares Polsterelement auf, das in einer ersten Stellung
eine Anlehnfläche für eine stehende Bedienstellung und in einer zweiten Stellung eine
Sitzfläche und eine Rückenlehne für eine sitzende Bedienstellung bildet. Ein derartiger
Kombisitz, bei dem ein Polsterelement durch Längsverstellen in einer Sitzschale von
einer Anlehnfläche für eine stehende Bedienstellung in eine Sitzfläche und eine Rückenlehne
wandelbar ist, weist gegenüber einem Klappsitz mit einer nach unten klappbare Sitzfläche
für eine sitzende Bedienstellung einen geringen Bauraumbedarf im Fahrerarbeitsplatz
auf und weist in der Bedienstellung für eine stehende Bedienperson durch Ausbildung
einer Anlehnfläche, an der sich die Bedienperson flächig anlehnen kann, eine verbesserte
Ergonomie in der Betriebsstellung für eine stehende Bedienstellung auf.
[0018] Zweckmäßigerweise ist der Fahrersitz mit Seitenwangen versehen. Durch Seitenwangen
kann insbesondere der Seitenhalt der Bedienperson in stehender Bedienstellung verbessert
werden, wodurch die Ergonomie in stehender Bedienstellung weiter verbessert wird.
[0019] Besondere Vorteile hinsichtlich einer ergonomisch günstigen Bedienung sind erzielbar,
wenn der Fahrersitz mit mindestens einer seitlichen Armauflage versehen ist, an der
mindestens ein Bedienelement des Flurförderzeugs angeordnet ist. Mit einer an dem
Fahrersitz angeordneten und beim Verschieben des Fahrersitzes entlang der wandartigen
Seitenbegrenzung mitverstellten Armlehne, an der ein Bedienelement angeordnet ist,
kann eine ergonomisch günstige Bedienung bestimmter Fahrzeugfunktionen, beispielsweise
eines Fahrantriebs, einer Lenkung und/oder eines Hubantriebs des Lastaufnahmemittels,
in allen Betriebspositionen und Betriebsstellungen des Fahrersitzes erzielt werden.
[0020] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
Figur 1 ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug in einer perspektivischen Darstellung,
Figur 2 das Flurförderzeug der Figur in einer Ansicht auf den Fahrerarbeitsplatz,
Figur 3 eine erste Ausführungsform mit einem als Stehsitz ausgebildeten Fahrersitz
in einer ersten Bedienposition,
Figur 4 die Ausführungsform der Figur 3 mit dem Fahrersitz in einer zweiten Bedienposition,
Figur 5 die Ausführungsform der Figur 3 mit dem Fahrersitz in einer dritten Bedienposition,
Figur 6 eine zweite Ausführungsform mit einem als Kombisitz ausgebildeten Fahrersitz
in einer ersten Bedienstellung für eine stehende Bedienperson,
Figur 7 den Kombisitz der Figur 6 in einer Zwischenstellung und
Figur 8 den Kombisitz der Figuren 5, 6 in einer zweiten Bedienstellung für eine sitzende
Bedienperson.
[0021] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 dargestellt, das einen
Antriebsteil 2 und einen Lastteil 3 umfasst, der von einem als Lastgabel ausgebildeten
Lastaufnahmemittel 4 gebildet ist. Das Antriebsteil 2 weist ein Fahrerschutzdach 5
auf, innerhalb dessen ein Fahrerarbeitsplatz F ausgebildet ist.
[0022] An einem ersten stirnseitigen Bereich des Antriebsteils 2 ist ein Hubgerüst 6 zum
Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 4 angeordnet. Das Hubgerüst 6 besteht
aus zwei in Fahrzeugquerrichtung beabstandet angeordneten teleskopierbaren Hubgerüstsäulen
6a, 6b. Das als Lastgabel ausgebildete Lastaufnahmemittel 4 besteht aus zwei Gabelzinken,
die an einem in dem teleskopierbaren Hubgerüst 6 anhebbar und absenkbar angeordneten
Gabelträger 7 angeordnet sind. Die Gabelzinken können hierbei um eine horizontale
Schwenkachse 8 klappbar angeordnet sein, insbesondere um 90° nach oben eingeklappt
werden.
[0023] Das Flurförderzeug 1 ist als batterie-elektrisch betriebenes Flurförderzeug ausgebildet,
wobei an dem zweiten, dem Hubgerüst 6 gegenüberliegenden stirnseitigen Bereich des
Antriebsteils 2 eine nicht näher dargestellte Traktionsbatterie 10, beispielsweise
eine Lithium-lonen-Batterie, angeordnet ist.
[0024] Im Bereich des Hubgerüstes 6 ist der Antriebsteil 2 mit lastnahen Rädern versehen.
In Längsrichtung des Flurförderzeugs 1 gesehen gegenüberliegend zum Lastteil 3 ist
mindestens ein lastfernes Rad an dem Antriebsteil angeordnet. Bevorzugt ist das lastferne
Rad als lenkbares Antriebsrad ausgebildet, wobei die lastnahen Räder als Laufrollen
ausgebildet sind. Es ist jedoch ebenfalls möglich, die beiden lastnahen Räder als
Antriebsräder auszubilden. Der Fahrantrieb ist von mindestens einem elektrischen Fahrmotor
gebildet. Im Bereich der Traktionsbatterie 10 ist weiterhin ein Aggregateraum für
eine nicht mehr dargestellte Arbeitshydraulikeinheit, beispielsweise ein elektrisches
Hydraulikaggregat, zur Versorgung eines Hubantriebs, ausgebildet, mittels dem das
am Hubgerüst 6 angeordnete Lastaufnahmemittel 4 auf- und abbewegbar ist und das zur
Versorgung gegebenenfalls vorhandener hydraulischer Zusatzantriebe bzw. Zusatzverbraucher
dient.
[0025] Die Traktionsbatterie 10 bildet weiterhin ein dem Lastteil 3 gegenüberliegendes Gegengewicht
11 des Flurförderzeugs 1. Die Traktionsbatterie 10 ist bevorzugt in Querrichtung des
Flurförderzeugs 1 angeordnet und erstreckt sich über die gesamte Fahrzeugbreite. Zusätzlich
zu der Traktionsbatterie 10 kann ein zusätzliches Gegengewicht am lastfernen Ende
des Antriebsteils 2 angeordnet bzw. ausgebildet werden.
[0026] Der Fahrerarbeitsplatz F für eine Bedienperson ist zwischen dem Lastteil 3 und der
als Gegengewicht 11 wirkenden Traktionsbatterie 10 am Antriebsteil 2 angeordnet und
umfasst - wie aus der Figur 2 weiter ersichtlich ist - eine als Standplattform ausgebildete
Bodenplattform 15 und einen Fahrersitz 16. Ein Ein- und Ausstieg in den Fahrerarbeitslatz
5 kann durch eine an einer Fahrzeugseite angeordnete Tür 17 gebildet werden.
[0027] Wie aus den Figur 2 und 3 näher dargestellt ist, ist der Fahrerarbeitsplatz F am
lastfernen Ende des Antriebsteils 2 durch eine vertikale, in Fahrzeugquerrichtung
angeordnete Begrenzungswand 18 und an der der Tür 17 gegenüberliegenden Fahrzeugseite
durch ein vertikale, sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Begrenzungswand 19
begrenzt. Die beiden Begrenzungswände 18 und 19 sind aneinander angrenzend angeordnet
und gehen in einem Übergangsbereich ineinander über. Die beiden Begrenzungswände 18,
19 bilden somit eine Seitenbegrenzung 20 des Fahrerarbeitsplatzes F an zwei aneinder
angrenzenden Seiten.
[0028] Erfindungsgemäß ist der Fahrersitz 16 entlang der von den beiden Begrenzungswänden
18,19 gebildeten Seitenbegrenzung 20 und in Umfangsrichtung der Seitenbegrenzung 20
des Fahrerarbeitsplatzes F verschiebbar angeordnet.
[0029] Zur Längsverschiebung des Fahrersitzes 16 entlang der beiden Begrenzungswände 18,
19 ist ein Linearführungsmittel 25 vorgesehen. Das Linearführungsmittel 25 weist eine
an der Seitenbegrenzung 20 und somit den beiden Begrenzungswänden 18, 19 des Fahrerarbeitsplatzes
F angeordnete Führungsschiene oder Kurvenbahn 26 auf, an der der Fahrersitz 16 mittels
einer Konsole 27 verschiebbar angeordnet ist. Die Konsole 27 befindet sich bevorzugt
an einer Seite des Fahrersitzes 16. Die Führungsschiene bzw. Kurvenbahn 26 ist bevorzugt
in einer horizontalen Ebene an den beiden Begrenzungswände 18, 19 angeordnet. Am Übergang
von der Begrenzungswand 18 zu der Begrenzungswand 19 ist die Führungsschiene bzw.
Kurvenbahn 26 bevorzugt mit einem kurvenförmigen bzw. bogenförmigen Verlauf versehen.
[0030] Zur Arretierung des Fahrersitzes 16 in verschiedenen Bedienpositionen an dem Linearführungsmittel
25 ist ein nicht näher dargestelltes Arretierungsmittel vorgesehen, beispielsweise
eine Klemmvorrichtung oder eine Rastvorrichtung.
[0031] In der Figur 3 ist eine erste Bedienposition dargestellt, in der sich der Fahrersitz
16 an der sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Begrenzungswand 18 befindet und
somit benachbart zu der Traktionsbatterie 10 und dem lastfernen Ende des Antriebsteils
2 angeordnet ist. Die Konsole 27 befindet sich hierbei an einer ersten Endstellung
an einem der Tür 17 zugewandten Ende der Führungsschiene bzw. Kurvenbahn 26 an der
Fahrzeugaußenseite der Begrenzungswand 18. Der Fahrersitz 16 befindet sich in somit
in einer ersten, in Fahrzeuglängsrichtung orientierten Bedienposition für eine Bedienperson
in einer dem Lastteil 3 zugewandten Stellung für eine Vorwärtsfahrtstellung, bei der
eine nicht näher dargestellte Bedienperson in Richtung des Lastteils 3 orientiert
ist und den Blick in Richtung des Lastteils 3 gerichtet hat.
[0032] Durch Verschieben der den Fahrersitz 16 tragenden Konsole 27 entlang der Führungsschiene
bzw. Kurvenbahn 26 kann der Fahrersitz 16 in eine in der Figur 4 dargestellten zweiten
Bedienposition gebracht werden, in der sich der Fahrersitz 16 an der sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckenden Begrenzungswand 19 befindet und sich der Fahrersitz 16 in einer der
Tür 17 zugewandten Stellung befindet. In dieser seitlichen Stellung des Fahrersitzes
16 kann eine seitlich, in Fahrzeugquerrichtung orientierte Bedienposition für eine
Bedienperson erzielt werden, die einen ergonomischen Betrieb in Vorwärtsfahrtrichtung
in Richtung des Lastteils 3 sowie in Rückwärtsfahrtrichtung in Richtung lastfernen
Endes des Antriebsteils 2 erzielbar ist.
[0033] Durch weiteres Verschieben der den Fahrersitz 16 tragenden Konsole 27 entlang der
Führungsschiene bzw. Kurvenbahn 26 kann der Fahrersitz 16 in eine in der Figur 5 dargestellten
dritte Bedienposition verstellt werden, in der der Fahrersitz 16 benachbart und zwischen
dem Hubgerüst 6 angeordnet ist. Die Konsole 27 befindet sich hierbei an einer zweiten
Endstellung an einem dem Lastteil 3 zugewandten vorderen Ende der Führungsschiene
bzw. Kurvenbahn 26 an der seitlichen Begrenzungswand 19. Der Fahrersitz 16 befindet
sich in einer dritten, in Fahrzeuglängsrichtung orientierten Bedienposition für eine
Bedienperson in einer dem lastfernen Ende des Antriebsteils 2 zugewandten und somit
dem Lastteil 3 abgewandten Stellung, bei der eine nicht näher dargestellte Bedienperson
für eine Rückwärtsfahrtstellung in Richtung des lastfernen Endes des Antriebsteils
2 orientiert ist und den Blick in Richtung des lastfernen Endes des Antriebsteils
2 gerichtet hat.
[0034] Zur Bedienung des Flurförderzeugs 1 ist der entlang der Führungsschiene bzw. Kurvenbahn
26 verstellbare Fahrersitz 16 mit einer seitlichen Armlehne 30 versehen, an der ein
oder mehrere Bedienelemente 31 angeordnet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist an der Armlehne ein beispielsweise als Joystick ausgebildetes Bedienelement 31
angeordnet, mit dem der Fahrantrieb und/oder die Lenkung des Flurförderzeugs 1 gesteuert
werden kann.
[0035] Die erfindungsgemäße Sitzverstellung des Fahrersitzes 16 entlang der von den beiden
Begrenzungswänden 18, 19 gebildeten Seitenbegrenzung 20 mittels des Linearführungsmittels
25 ermöglicht ein Verschwenken des Fahrersitzes 16 um eine imaginäre vertikale Achse
innerhalb des Fahrerarbeitsplatzes, wobei an der Bodenplattform 15 keine störenden
Schwenkkonsolen oder Drehteller erforderlich sind, so dass bei dem erfindungsgemäßen
Flurförderzeug 1 eine hindernisfreie Bodenplattform 15 erzielt wird.
[0036] In den Figuren 2 bis 5 ist der Fahrersitz 16 als Stehsitz 37 ausgebildet, der ein
Rückenpolster und eine Anlehnfläche 35 für eine auf der Bodenplattform 15 stehende
Bedienperson 15 bildet. Das Flurförderzeug 1 ist somit als Standgerät ausgebildet,
das von einer Bedienperson in einer auf der Bodenplattform 15 stehenden Bedienstellung
bedient werden kann. Um der stehenden, sich an dem als Stehsitz 37 ausgebildeten Fahrersitz
16 anlehnenden Bedienperson seitlichen Halt zu geben, ist der Fahrersitz mit seitlichen
Seitenwangen 36a, 36b versehen.
[0037] In den Figuren 6 bis 8 ist eine weitere Ausführungsform eines mittels des Linearführungsmittels
25 entlang der von den beiden Begrenzungswänden 18, 19 gebildeten Seitenbegrenzung
20 verschiebbaren und den Bedienpositionen analog der Figuren 3 bis 5 verstellbaren
Fahrersitzes 16 dargestellt, der als Kombisitz 40 für eine stehende Bedienstellung
und für eine sitzende Bedienstellung ausgebildet ist.
[0038] Der als Kombisitz 40 ausgebildete Fahrersitz 16 weist ein in einer Sitzschale 41
längsverstellbares bzw. längsverschiebbares Polsterelement 42 auf, das in einer ersten,
hochgeschobene Stellung, die in der Figur 6 dargestellt ist, mit der Oberseite eine
durchgehende, bevorzugt gegenüber der Vertikalen geneigten Anlehnfläche für eine stehende
Bedienstellung bildet. Durch Längsverschieben des Polsterelements 42 in der Sitzschale
41 nach unten - wie in den Figuren 7 und 8 durch den Pfeil 43 verdeutlicht ist - kann
das Polsterelement 42 in eine zweite Stellung gebracht werden, in der das Polsterelement
42 mit der Oberseite eine im Wesentlichen horizontal orientierte Sitzfläche 42a und
eine gegenüber der Vertikalen geneigte Rückenlehne 42b für eine sitzende Bedienstellung
bildet. In der Figur 8 ist die zweite Stellung des Kombisitzes 40 für eine sitzende
Bedienstellung dargestellt, in der das Polsterelement 42 vollständig nach unten verschoben
ist.
[0039] Das Polsterelement 42 kann hierbei - wie in den Figuren 6 bis 8 dargestellt ist -
zweiteilig ausgeführt sein und beispielsweise eine klappbar bzw. verschwenkbare angeordnete
Sitzfläche 42a aufweisen, die beim Verstellen des Polsterelements 42 in der Sitzschale
41 mitbetätigt wird. Hierzu kann eine entsprechende Kulissenführung für die Sitzfläche
42a in der Sitzschale 41 vorgesehen werden. Alternativ kann das Polsterelement 42
als einteiliges Polsterelement ausgeführt werden, das durch einen entsprechenden Übergangsbereich
beim Längsverstellen in der Sitzschale 41 umgelenkt wird und die Sitzfläche 42a bilden
kann.
[0040] Der als Kombisitz 40 ausgebildete Fahrersitz 16 ermöglicht eine Bedienung des Flurförderzeugs
1 in den Bedienpositionen gemäß der Figuren 2 bis 5 sowohl in stehender Bedienstellung
als auch in sitzender Bedienstellung der Bedienperson.
[0041] In der Figur 7 ist eine Zwischenstellung des Kombisitzes 41 dargestellt, in der eine
Bedienung des Flurförderzeugs 1 in einer Stehsitzposition erfolgen kann.
[0042] Zwischen dem Fahrersitz 16 der Figuren 2 und 8 und der in der Führungsschiene bzw.
Kurvenbahn 26 längsverschiebbaren Konsole 27 können weitere Verstelleinrichtungen,
beispielsweise eine Höhenverstellung zur vertikalen Höheneinstellung des Fahrersitzes
16 in dem Fahrerarbeitsplatz F und Anpassung des Fahrersitzes an unterschiedliche
Körpergrößen der Bedienperson ausgebildet werden. Zudem kann zwischen der Konsole
27 und dem Fahrersitz 16 eine vertikale Schwenkachse ausgebildet werden, die ein Verstellen
des Fahrersitzes 16 entlang der Seitenbegrenzung 20 erleichtert.
[0043] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug 1 ermöglicht durch den entlang der Seitenbegrenzung
20 des Fahrerarbeitsplatzes F verschiebbaren Fahrersitz 16 an den Einsatzfall und
den Arbeitsablauf angepasste Bedienpositionen. Durch entsprechendes Verstellen des
Fahrersitzes 16 entlang der Seitenbegrenzung 20 können auf einfache Weise ergonomisch
günstige Bedienpositionen mit guten Sichtverhältnissen für einen Stapelbetrieb, einen
Fahrbetrieb und Transportbetrieb mit aufgenommener Last, einen Kommissionierbetrieb
und/oder einen Schlepperbetrieb mit angehängten Anhängern erzielt werden. Durch die
Anordnung des Linearführungsmittels 25 für die Verstellung des Fahrersitzes 16 an
der Seitenbegrenzung 20 des Fahrerarbeitsplatzes F kann bei dem erfindungsgemäßen
Flurförderzeug 1 eine hindernisfreie Bodenplattform 15 im Fahrerarbeitsplatz F erzielt
werden, die in Verbindung mit einem als Sitz- und Stehhilfe ausgebildeten Kombisitz
40 eine ergonomisch günstige stehende Bedienstellung oder eine sitzende Bedienstellung
des Flurförderzeugs ermöglicht, die entsprechend des Einsatzfalls und des Arbeitsablaufs
bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug 1 gewählt werden kann.
1. Flurförderzeug, insbesondere Gegengewichtsgabelstapler, mit einem einen Fahrersitz
und eine Bodenplattform umfassenden Fahrerarbeitsplatz, der an zwei aneinander angrenzenden
Seiten von einer wandartigen Seitenbegrenzung begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) an der wandartigen Seitenbegrenzung (20) des Fahrerarbeitsplatzes
(F) zwischen verschiedenen Bedienpositionen, in denen der Fahrersitz (16) bezüglich
einer vertikalen Achse unterschiedlich orientiert ist, verstellbar angeordnet ist.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) in Umfangsrichtung der Seitenbegrenzung (20) an der Seitenbegrenzung
(20) verschiebbar angeordnet ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) zwischen einer dem Lastteil (3) zugewandten Bedienposition und
einer quer ausgerichteten Bedienposition verstellbar angeordnet ist.
4. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) zwischen einer dem Lastteil (3) zugewandten Bedienposition und
einer dem Lastteil (3) abgewandten Bedienposition verstellbar angeordnet ist.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) mittels eines Linearführungsmittel (25) an der Seitenbegrenzung
(20) des Fahrerarbeitsplatz (F) verschiebbar angeordnet ist.
6. Flurförderzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Linearführungsmittel (25) eine an der Seitenbegrenzung (20) des Fahrerarbeitsplatzes
(F) angeordnete Führungsschiene oder Kurvenbahn (26) aufweist, an der der Fahrersitz
(16) mittels einer Konsole (27) verstellbar geführt ist.
7. Flurförderzeug nach Anspruch 6, dass der Fahrersitz (16) mittels mindestens einer
Verstelleinrichtung an der Konsole (27) verstellbar angeordnet ist.
8. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Arretierungsmittel zum Arretieren des Fahrersitzes (16) in unterschiedlichen
Bedienpositionen vorgesehen ist.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) als Stehsitz (37) für eine stehende Bedienstellung oder als Sitz
für eine sitzende Bedienstellung ausgebildet ist.
10. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) als Kombisitz (40) für eine stehende Bedienstellung und für eine
sitzende Bedienstellung ausgebildet ist.
11. Flurförderzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kombisitz (40) ein in einer Sitzschale (41) längsverstellbares Polsterelement
(42) aufweist, das in einer ersten Stellung eine Anlehnfläche für eine stehende Bedienstellung
und in einer zweiten Stellung eine Sitzfläche (42a) und eine Rückenlehne (42b) für
eine sitzende Bedienstellung bildet.
12. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) mit Seitenwangen (36a; 36b) versehen ist.
13. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrersitz (16) mit mindestens einer seitlichen Armauflage (30) versehen ist,
an der mindestens ein Bedienelement (31) des Flurförderzeugs (1) angeordnet ist.