[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Abgasrückführungs-Kühlermodul für einen Kfz-Verbrennungsmotor.
[0002] Ein Abgasrückführungs-Kühlermodul nach dem Stand der Technik weist einen Abgaseinlass,
einen Abgasauslass, einen Abgas-Kühlkanal und einen hierzu fluidisch parallelen Abgas-Bypasskanal
auf. Je nach Betriebszustand des Verbrennungsmotors wird das vom Verbrennungsmotor
kommende Abgas durch das Kühlermodul geleitet, und dort, ebenfalls abhängig von dem
Betriebszustand des Verbrennungsmotors bzw. der Temperatur des Abgases, teilweise
oder vollständig durch den Abgas-Kühlkanal oder den Abgas- Bypasskanal geleitet. Die
in das Kühlermodul eintretenden Abgase des Verbrennungsmotors können bei Volllast
Temperaturen von 700° bis zu 1000 °C erreichen, so dass gerade für diesen Fall ein
fluidisch entsprechend langer Abgas-Kühlkanal vorzusehen ist. Hierdurch wird das Kühlermodul
sehr sperrig und ragt von dem Verbrennungsmotor-Block, an dem es meistens unmittelbar
montiert ist, weit in den Motorraum des Kraftfahrzeugs hinein.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein kompaktes Abgasrückführungs-Kühlermodul
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Abgasrückführungs-Kühlermodul
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0005] Das erfindungsgemäße Abgasrückführungs-Kühlermodul weist einen Abgas-Kühlkanal auf,
der von mindestens zwei räumlich zueinander parallel angeordneten Kühlkanalschleifen
gebildet wird, die fluidisch seriell miteinander verbunden sind. Die mindestens zwei
Kühlkanalschleifen liegen also nebeneinander und sind zur Bildung eines einzigen Kühlkanals
derart miteinander verbunden, dass die stromaufwärts angeordnete Kühlkanalschleife
mit ihrem Auslass verbunden ist mit dem Einlass der stromabwärts angeordneten Kühlkanalschleife.
Die beiden Kühlkanalschleifen können beispielsweise jeweils einen ungefähr U-förmigen
Kühlkanal aufweisen. Auf diese Weise kann ein langer Abgas-Kühlkanal gebildet werden,
der eine relativ geringe Längserstreckung aufweist, also ein relativ kompaktes Kühlermodul
ermöglicht.
[0006] Der Abgas-Kühlkanal ist in einem Innengehäuse ausgeformt, wobei zwischen dem Innengehäuse
und einem Außengehäuse des Kühlermoduls einen Kühlmittelraum eingeschlossen ist, durch
den ein flüssiges Kühlmittel, beispielsweise Kühlwasser fließt.
[0007] Vorzugsweise ist ein Mischgehäuseteil vorgesehen, in dem der Bypasskanal und ein
von dem Bypasskanal abgeschirmter Verbindungskanal vorgesehen ist, der die beiden
Kühlkanalschleifen fluidisch seriell miteinander verbindet. Zum Zusammenbau des Kühlermoduls
wird das Mischgehäuseteil mit dem Kühlkanal-Innengehäuse und -Außengehäuse verbunden,
beispielsweise miteinander verschraubt. Durch die Aufnahme mehrerer Funktionen in
das Mischgehäuseteil kann dieses relativ kompakt gehalten werden.
[0008] Vorzugsweise weist das Mischgehäuseteil Kühlrippen auf, die in den Verbindungskanal
hineinragen. Das durch den Kühlkanal fließende Abgas wird also nicht nur großflächig
in den beiden Kühlkanalschleifen gekühlt, sondern auch über die in den Verbindungskanal
hineinragenden Kühlrippen in dem Verbindungskanal. Hierdurch wird sichergestellt,
dass auf der gesamten Länge des Kühlkanals, der von den beiden Kühlkanalschleifen
und dem Verbindungskanal gebildet wird, großflächig Wärme abgeführt werden kann.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist auch das Mischgehäuseteil einen Kühlmittelraum
auf, in dem das flüssige Kühlmittel fließt. Nicht nur die beiden Kühlkanalschleifen
werden auf diese Weise aktiv gekühlt, sondern auch der Verbindungskanal und der Bypasskanal
in dem Mischgehäuseteil.
[0010] Vorzugsweise ist für jede Kühlkanalschleife jeweils eine Kühlkanal-Kassette vorgesehen,
wobei die beiden Kassetten zueinander beanstandet das Innengehäuse bildend in dem
Außengehäuse angeordnet sind. Unmittelbar zwischen den beiden Kühlkanal-Kassetten
ist ein Kühlmittelraum gebildet, der bevorzugt spaltartig ausgebildet ist, so dass
die Kühlkanal-Kassetten von vielen Seiten aus durch das Kühlmittel gekühlt werden.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Bypassklappe vorgesehen, die zwischen
einer Bypassstellung und einer Kühlstellung schwenkbar ist, wobei der Klappenkörper
der Bypassklappe in der Kühlstellung bevorzugt annähernd parallel zu der Abgasströmung
steht. Die Bypassklappe steht also nicht senkrecht zu der Abgasströmung, so dass das
Abgas nicht in Strömungsrichtung auf die Bypassklappe aufprallt. Das vom Verbrennungsmotor
kommende Abgas kann in hohem Maße pulsieren. Durch die Anordnung der Bypassklappe
parallel zu der Abgasströmung prallen die Abgas-Pulse nicht in Impulsrichtung auf
die Bypassklappe auf, so dass der Verschleiß der Bypassklappe hierdurch möglichst
gering gehalten werden kann.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung tritt die Klappenwelle der Bypassklappe durch
den Verbindungskanal hindurch, wobei die Klappenwelle durch eine Wellenhülse hermetisch
von dem Verbindungskanal abgeschirmt ist. Der Aktuator für die Bypassklappe, beispielsweise
eine Pneumatikdose oder ein elektrischer Stellmotor, kann also relativ weit entfernt
von der Bypassklappe angeordnet sein. Die Klappenwelle wird in dem Verbindungskanal,
in dem das Abgas von der ersten Kühlkanalschleife zu der zweiten Kühlkanalschleife
fließt, durch die Wellenhülse vor dem Abgas geschützt.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung bildet die Wellenhülse das einzige Drehlager
der Bypassklappe. Damit hat die Wellenhülse eine Doppelfunktion, nämlich zum Einen
das Drehlager für die Klappenwelle zu bilden und die Klappenwelle hermetisch vor dem
Abgas in dem Verbindungskanal abzuschirmen.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein dreiseitiger Ventilklappensitz vorgesehen,
an dem der Klappenkörper der Bypassklappe in der Bypassstellung mit seinem Klappenkörper-Rand
dreiseitig anliegt. Hierdurch wird die Bypassklappe in der Bypassstellung mit einer
hohen Stabilität abgestützt, so dass durch das pulsierende Abgas induzierte starke
Eigenschwingungen des Klappenkörpers vermieden werden.
[0015] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
[0016] Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Abgasrückführungs-Kühlermoduls bestehend
aus einem Mischgehäuseteil und einem Kühlkanalschleifen-Teil,
Figur 2 das Kühlermodul der Figur 1 mit dem von dem Kühlkanalschleifen-Teil demontierten
Mischgehäuseteil,
Figur 3 das Kühlermodul der Figur 2 in umgedrehter perspektivischer Ansicht,
Figur 4 das Kühlermodul der Figur 2 in einer dritten perspektivischen Ansicht,
Figur 5 einen Längsschnitt des Kühlermoduls der Figur 1 mit der Bypassklappe in Kühlstellung,
Figur 6 einen Längsschnitt des Kühlermoduls der Figur 1 mit der Bypassklappe in Bypassstellung,
Figur 7 zwei Kühlkanal-Kassetten des Kühlermoduls der Figur 1 in perspektivischer
Ansicht, und
Figur 8 die Kühlkanal-Kassette der Figur 7 in einer zweiten perspektivischen Ansicht.
[0017] In den Figuren ist ein Abgasrückführungs-Kühlermodul 10 für einen Kraftfahrzeug-Verbrennungsmotor
dargestellt, das alle wesentlichen Funktionen und Bauelemente in sich vereint, nämlich
ein Einlassventil 46, einen Abgas-Kühlkanal zur Kühlung des Abgases, einen Abgas-Bypasskanal
20, um das Abgas an dem Abgas-Kühlkanal vorbei zum Abgasauslass zu leiten, und eine
Bypassklappe 50, die wahlweise den Kühlkanal öffnet und den Bypasskanal schließt bzw.
umgekehrt.
[0018] Das Gehäuse des Abgasrückführungs-Kühlermoduls 10 wird im Wesentlichen aus zwei Teilen
gebildet, nämlich dem Mischgehäuseteil 14 und dem Kühlergehäuseteil 12. An dem Mischgehäuseteil
14 ist ein Abgaseinlass 16 vorgesehen, der durch das integrierte Einlassventil 46
geöffnet oder vollständig verschlossen werden kann. Das Einlassventil 46 ist als Tellerventil
ausgebildet und wird durch einen elektrischen Stellmotor 44 angetrieben. Ferner weist
das Kühlermodul 10 einen Abgasauslass 18 auf, durch den das Abgas das Kühlermodul
10 wieder verlässt.
[0019] Für die Kühlung des Kühlermoduls bzw. des Abgases in dem Kühlermodul weist das Kühlermodul
10 einen Kühlmittel-Einlass 40 und einen Kühlmittel-Auslass 42 auf, der in Figur 4
dargestellt ist. Als Kühlmittel wird üblicherweise Kühlwasser verwendet.
[0020] In den Figuren 2-4 sind das Mischgehäuseteil 14 und das Kühlergehäuseteil 12 voneinander
getrennt dargestellt. Das Mischgehäuseteil 14 weist einen komplex geformten Gehäusekörper
15 auf, in dem das Abgas-Einlassventil 46, ein Bypasskanal 20, eine Bypassklappe 50
und ein Verbindungskanal 70 vorgesehen sind. Der Verbindungskanal 70 ist eine Ausnehmung
in dem Gehäusekörper 15, in die mehrere Kühlrippen 62 hineinragen.
[0021] Die insbesondere in den Figuren 5 und 6 gut erkennbare Bypassklappe 50 ist zwischen
einer in Figur 5 dargestellten Kühlstellung und einer in Figur 6 dargestellten Bypassstellung
umschaltbar. In der Kühlstellung der Bypassklappe 50 wird das durch den Abgaseinlass
16 und das geöffnete Einlassventil 46 einströmende Abgas zu dem Abgas-Kühlkanal geleitet,
der sich im Wesentlichen, jedoch nicht vollständig, in dem Kühlergehäuseteil 12 befindet.
Die Bypassklappe 50 wird über eine Klappenwelle 54, die in einer Wellenhülse 56 gelagert
ist, über einen Hebel 58 und eine Schubstange 59 von einem als Pneumatikdose 57 ausgebildeten
Aktuator verstellt.
[0022] Das Kühlergehäusetell 12 besteht im Wesentlichen aus einem Gehäusekörper 26, in dem
zwei Kühlkanal-Kassetten 22,23 eingesetzt sind, wobei jede Kühlkanal-Kassette 22,23
jeweils eine Kühlkanalschleife 33,37 definiert. Die beiden von den Kühlkanal-Kassetten
22,23 gebildeten Kühlkanalschleifen 33,37 definieren jeweils eine U-förmige Kühlkanalschleife
33,37, wobei die beiden Kühlkanalschleifen 33,37 räumlich übereinander liegen, also
räumlich parallel zueinander angeordnet sind. Fluidisch sind die beiden Kühlkanalschleifen
33,37 jedoch seriell hintereinander geschaltet, und sind durch einen Verbindungskanal
70 in dem Mischgehäuseteil 14 seriell miteinander verbunden. Wie in Figur 8 gut zu
erkennen ist, sind die beiden Kühlkanal-Kassetten 22,23 durch einen Abstandshalter-Steg
74 so voneinander beanstandet, dass zwischen den beiden Kassetten 22,23 ein spaltförmiger
Kühlmittelraum 72 gebildet ist. Zwischen den Kühlkanal-Kassetten 22,23 und dem Gehäusekörper
26 ist ebenfalls ein spaltartiger Kühlmittelraum 24 gebildet. Hierdurch wird sichergestellt,
dass jede Kühlkanal-Kassette 22,23 von fünf Seiten aus durch das Kühlmittel gekühlt
wird.
[0023] Die in Abgas-Strömungsrichtung die erste Kühlmittelschleife 33 definierende Kassette
23 weist einen Abgaseinlass 33 und einen Abgasauslass 34 auf, wobei der Abgasauslass
34 in den Verbindungskanal 70 mündet. Der Verbindungskanal 70 verbindet diesen Abgasauslass
34 mit einem Abgaseinlass 36 der die zweite Kühlmittelschleife 37 definierenden Kassette
22, aus der das Abgas aus dem Abgasauslass 38 in das Mischgehäuseteil 14 ausströmt.
[0024] An der Stirnwand 91 der ersten Kassette 23 sind ferner eine Kühlmittel-Einlassöffnung
28 und eine Kühlmittel- Auslassöffnung 30 vorgesehen, durch die das Kühlmittel in
den Kühlmittelraum 24 zwischen dem Außengehäuse 26 und den Kassetten 22,23 ein- bzw.
wieder herausströmt. Die Kühlmittel-Einlassöffnung 28 und die Kühlmittel-Auslassöffnung
29 korrespondieren mit einer entsprechenden Kühlmittel-Auslassöffnung 27 und einer
Kühlmittel-Einlassöffnung 29 des Mischgehäuseteils 14.
[0025] In der Ebene der Abgas-Einlassöffnung 32 der ersten Kühlkanal-Kassette 23 ist ein
dreiseitiger Ventilklappensitz 80, 81,82 vorgesehen, an den der Rand des Klappenskörpers
52 in seiner Bypassstellung vollständig anliegt. Hierdurch wird der Klappenkörper
52 in seiner Bypassstellung gut abgestützt, so dass die Abgas-Pulse nur relativ geringe
Vibrationen des Klappenkörpers 52 in seiner Bypassstellung verursachen können.
[0026] Das Mischgehäuseteil 14 und das Kühlergehäuseteil 12 weisen jeweils einen Flansch
auf, über den die beiden Teile gasdicht und flüssigkeitsdicht miteinander verbunden
sind.
1. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) mit
einen Abgaseinlass (16), einen Abgasauslass (18) und einem diese direkt miteinander
verbindenden Abgas-Bypasskanal (20),
einem Innengehäuse (21) mit einem Abgas- Kühlkanal und einem Außengehäuse (26), das
mit dem Innengehäuse (21) einen Kühlmittelraum (24) einschließt,
wobei der Abgas-Kühlkanal von mindestens zwei räumlich parallel zueinander angeordneten
Kühlkanalschleifen (33,37) gebildet wird, die fluidisch seriell miteinander verbunden
sind.
2. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) nach Anspruch 1, wobei ein Mischgehäuseteil (14)
den Bypasskanal (20) und einen davon abgeschirmten Verbindungskanal (70) aufweist,
der die beiden Kühlkanalschleifen (33,37) miteinander verbindet.
3. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
in den Verbindungskanal (70) hineinragende Kühlrippen (62) vorgesehen sind.
4. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
das Mischgehäuseteil (14) einen Kühlmittelraum (85) aufweist.
5. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
für jede Kühlkanalschleife (33,37) je eine Kühlkanal -Kassette (22, 23) vorgesehen
ist, die zueinander beabstandet in dem Außengehäuse (26) angeordnet sind und zwischen
sich einen Kühlmittelraum (72) bilden.
6. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
eine Bypassklappe (50) vorgesehen ist, die zwischen einer Bypassstellung und einer
Kühlstellung klappbar ist, wobei der Klappenkörper (52) der Bypassklappe (50) in der
Kühlstellung annähernd parallel zu der Abgasströmung steht.
7. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
eine Klappenwelle (54) der Bypassklappe (50) durch den Verbindungskanal (70) hindurchtritt
und durch eine Wellenhülse (56) hermetisch von dem Verbindungskanal (70) abgeschirmt
ist.
8. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
die Wellenhülse (56) das einzige Drehlager der Bypassklappe (50) bildet.
9. Abgasrückführungs-Kühlermodul (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei
ein dreiseitiger Ventilklappensitz (80,81,82) vorgesehen ist, an dem der Klappenkörper
(52) der Bypassklappe (50) in der Bypassstellung mit seinem Rand dreiseitig anliegt.