[0001] Die Erfindung betrifft eine Lüftungsanlage zur Einstellung von Lüftungsverhältnissen
an einem Arbeitsplatz mit einem Kochfeld, insbesondere zur Einstellung von Lüftungsverhältnissen
oberhalb des Kochfeldes.
[0002] Beim Kochen entstehen Wrasen, die von dem Arbeitsplatz mit Kochfeld entfernt werden
müssen, um eine Beeinträchtigung des Benutzers des Kochfeldes zu und eine Ablagerung
von Verunreinigungen in dem Raum, in dem sich das Kochfeld befindet, insbesondere
in der Küche, zu verhindern. Hierzu ist es bekannt Dunstabzugshauben oberhalb des
Kochfeldes anzubringen. Die Dunstabzugshauben können an der Raumdecke oder Raumwand
montiert sein. Zudem sind sogenannte Tischlüfter bekannt, die hinter dem Kochfeld
an dem Arbeitsplatz angeordnet sind.
[0003] Da aber aufgrund von beispielsweise Bewegungen im Raum die Wrasen von seiner Hauptströmungsrichtung,
die zu der Dunstabzugshaube oder dem Tischlüfter gerichtet ist, abgelenkt werden können,
ist die Wrasenfangrate bei diesen Anordnungen nicht zufriedenstellend.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Lösung zu schaffen, mit der
die Wrasenfangrate einer Absaugvorrichtung auf einfache Weise optimiert werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Aufgabe gelöst werden kann,
indem eine gezielte Luftführung zu der Absaugvorrichtung durch Kombination unterschiedlicher
Module oder Komponenten bereit gestellt wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe daher gelöst durch eine Lüftungsanlage zur Einstellung
von Lüftungsverhältnissen oberhalb eines Kochfeldes, wobei die Lüftungsanlage mindestens
eine Absaugvorrichtung zum Absaugen von Luft mit mindestens einer Absaugfläche und
mindestens eine Luftaustrittseinheit mit mindestens einer Auslassfläche zum Zuleiten
von Luft in den Bereich des Kochfeldes aufweist. Die Lüftungsanlage ist dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Auslassfläche benachbart zu dem Kochfeld angeordnet ist, die
Hauptabströmrichtung an der Auslassfläche der Luftaustrittseinheit zu der Hauptabsaugrichtung
an der Absaugfläche der Absaugvorrichtung in einem Winkel von kleiner 180° steht und
dass die Lüftungsanlage zumindest eine Steuereinrichtung aufweist, die mit der Absaugvorrichtung
und der Luftaustrittseinheit verbunden ist.
[0007] Als Lüftungsanlage wird erfindungsgemäß eine Anlage bezeichnet, mittels derer Lüftungsverhältnisse
an einem Arbeitsplatz mit einem Kochfeld eingestellt werden können. Lüftungsverhältnisse
umfassen in diesem Zusammenhang insbesondere die Strömungsrichtungen, Volumenströme
und Luftzusammensetzung der Luft an dem Arbeitsplatz, insbesondere oberhalb des Kochfeldes.
Zudem können weitere Strömungsverhältnisse, wie beispielsweise die Temperatur der
Luft an dem Arbeitsplatz und/oder der Druck an dem Arbeitsplatz eingestellt werden.
[0008] Die Lüftungsanlage weist erfindungsgemäß mindestens eine Absaugvorrichtung zum Absaugen
von Luft mit mindestens einer Absaugfläche und mindestens eine Luftaustrittseinheit
mit mindestens einer Auslassfläche zum Zuleiten von Luft in den Bereich des Kochfeldes
auf. Als Absaugvorrichtung wird eine Vorrichtung bezeichnet, mittels derer Luft aus
dem Bereich oberhalb des Kochfeldes abgesaugt werden kann. Vorzugsweise stellt die
Absaugvorrichtung eine Vorrichtung dar, mittels derer die angesaugte Luft gereinigt
wird. Insbesondere kann angesaugte verunreinigte Luft, die auch als Wrasen bezeichnet
wird, in der Absaugvorrichtung von Flüssigkeits- und Feststoffen gereinigt werden.
Diese werden insbesondere an einem oder mehreren Fettfiltern abgeschieden. Die Absaugfläche
der Absaugvorrichtung stellt die Eintrittsfläche zu dem Inneren der Absaugvorrichtung
dar, über die Luft in die Absaugvorrichtung gelangen kann. In der Absaugfläche ist
vorzugsweise mindestens ein Fettfilter vorgesehen.
[0009] Als Luftaustrittseinheit wird erfindungsgemäß eine Einheit der Lüftungsanlage bezeichnet,
die eine Vorrichtung zur Ausgabe von Luft in den Bereich des Kochfeldes darstellt.
Insbesondere weist die Luftaustrittseinheit mindestens eine Auslassfläche auf, über
die Luft zu dem Bereich oberhalb und/oder um das Kochfeld zugeführt werden kann. Ein
weiterer Bestandteil der Luftaustrittseinheit kann insbesondere ein Verteilerraum
vor der Auslassfläche sein, in dem sich die Luft, die über die Auslassfläche austreten
soll, vor dem Austreten verteilt. Die Luftaustrittseinheit umfasst vorzugweise mehrere
Luftaustrittselemente, wobei jedes der Luftaustrittselemente eine Auslassfläche aufweist
und gegebenenfalls einen Verteilerraum umfasst.
[0010] Erfindungsgemäß ist die mindestens eine Auslassfläche benachbart zu dem Kochfeld
angeordnet. Vorzugsweise ist die Luftaustrittseinheit in einer Arbeitsplatte, in der
das Kochfeld eingebracht ist, so integriert, dass die mindestens eine Auslassfläche
in der Ebene der Arbeitsplatte liegt. Alternativ kann die Luftaustrittseinheit auch
im Randbereich des Kochfeldes angeordnet sein. In diesem Fall kann die Auslassfläche
in einer Abdeckplatte des Kochfeldes integriert sein. Indem die mindestens eine Auslassfläche
der Luftaustrittseinheit benachbart zu dem Kochfeld angeordnet ist, wird die Luft,
die aus dieser austritt, in unmittelbarer Nähe zu dem Entstehungsort der Wrasen ausgegeben
und kann somit frühzeitig auf die Richtung des Wrasens Einfluss nehmen. Zudem stellt
die Luftaustrittseinheit bei der erfindungsgemäßen Lüftungsanlage somit eine separate
Komponente zu der Absaugvorrichtung dar. Hierdurch wird es möglich herkömmliche Absaugvorrichtungen
ohne Modifikationsbedarf für die erfindungsgemäße Lüftungsanlage zu verwenden.
[0011] Die Luftaustrittseinheit kann eines oder mehrere Luftaustrittselemente umfassen.
Hierbei können die Luftaustrittselemente an zwei Seiten oder auch umlaufend um das
Kochfeld angeordnet sein. Das Luftaustrittselement kann jeweils mit einem starren
Austrittsgitter an der Auslassfläche ausgestattet sein. Optional ist auch ein Gitter
mit verstellbaren Lamellen zur anwenderspezifischen Anpassung der Installation möglich.
[0012] Zusätzlich steht bei der erfindungsgemäßen Lüftungsanlage die Hauptabströmrichtung
an der Auslassfläche der Luftaustrittseinheit zu der Hauptabsaugrichtung an der Absaugfläche
der Absaugvorrichtung in einem Winkel von kleiner 180°. Die Hauptabströmrichtung an
der Auslassfläche der Luftaustrittseinheit steht vorzugsweise senkrecht zu der Auslassfläche.
Auch die Hauptabsaugrichtung an der Absaugfläche der Absaugvorrichtung steht vorzugsweise
senkrecht zu der Absaugfläche. Als Winkel zwischen der Hauptabströmrichtung und der
Hauptabsaugrichtung wird der Winkel bezeichnet, der sich zwischen den Richtungsvektoren
dieser Richtungen aufspannt, wenn diese von einem gemeinsamen Punkt aus ausgehen.
[0013] Indem zwischen diesen beiden Hautströmungsrichtungen ein Winkel von weniger als 180°
vorliegt, wird der Betrag, um den die Richtung des Luftstroms von der Auslassfläche
zu der Absaugfläche geändert werden muss, gering gehalten. Hierdurch kann ein zuverlässiges
Absaugen der aus der Auslassfläche austretenden Luft gewährleistet werden und so ein
Luftschleier um das Kochfeld gebildet werden. Zudem sind der Druck und der Volumenstrom,
der für eine Richtungsänderung - sofern diese überhaupt erfolgen muss - gering. Somit
können das oder die Gebläse der Lüftungsanlage, durch die der Luftauslass an der Luftaustrittseinheit
und das Absaugen an der Absaugvorrichtung erzeugt werden, kleiner ausgelegt oder bei
geringeren Werten der Betriebsparameter, wie der Gebläseleistung, betrieben werden.
[0014] Schließlich umfasst die Lüftungsanlage zumindest eine Steuereinrichtung aufweist,
die mit der Absaugvorrichtung und der Luftaustrittseinheit verbunden ist. Die Steuereinrichtung
kann eine elektronische Steuereinrichtung oder eine strömungstechnische Steuereinrichtung
sein.
[0015] Indem die Steuereinrichtung sowohl mit der Absaugvorrichtung als auch mit der Luftaustrittseinheit
verbunden ist, können diese beiden Module der Lüftungsanlage aufeinander eingestellt
werden. Da die Steuereinrichtung eine separate Komponente zu der Absaugvorrichtung
und der Luftaustrittseinheit darstellt, können für die erfindungsgemäße Lüftungsanlage
herkömmliche Module, insbesondere Absaugvorrichtungen und Luftaustrittseinheiten verwendet
werden. zudem können durch die gemeinsame Steuereinrichtung die Strömungsverhältnisse
an der Absaugvorrichtung berücksichtigt werden, um geeignete Werte an der Luftaustrittseinheit
- oder umgekehrt - einzustellen. Durch die gemeinsame Steuereinrichtung kann beispielsweise
das Auftreten eines Unterdrucks in dem Raum, in dem die Lüftungsanlage betrieben wird,
das hießt der Küche, verhindert werden.
[0016] Durch die Kombination der Anordnung der mindestens einen Auslassfläche in der Nähe
des Kochfeldes, die Ausrichtung der Strömungen an den Flächen der Absaugvorrichtung
und der Luftaustrittseinheit und des Vorsehens der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung,
kann auf einfache und zuverlässige Weise die Wrasenfangrate der Absaugvorrichtung
verbessert werden. Zudem können durch diese Kombination auch die Anforderungen an
die einzelnen Komponenten gering gehalten werden, wodurch beispielsweise die Geräuschentwicklung
und der Energiebedarf gering gehalten werden können. Zudem kann die Lüftungsanlage
benutzerspezifisch ausgelegt werden, da die einzelnen Komponenten oder Module, insbesondere
die Absaugvorrichtung und die Luftaustrittseinheit keiner Modifikation bedürfen.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform liegt der Winkel zwischen der Hauptabströmrichtung an
der Auslassfläche der Luftaustrittseinheit und der Hauptabsaugrichtung an der Absaugfläche
der Absaugvorrichtung im Bereich von 0° bis 90°. Bei einem Winkel von 0° liegt die
Auslassfläche der Absaugfläche vorzugsweise gegenüber, das heißt diese beiden Flächen
liegen um die Horizontale gespiegelt vor. Bei dieser Ausführungsform ist keine Richtungsänderung
der aus der Luftaustrittseinheit ausströmenden Luft erforderlich, damit diese zu der
Absaugöffnung gelangt. Zudem wird bei dieser Ausführungsform, aufgrund der Tatsachen,
dass die mindestens eine Auslassfläche zu dem Kochfeld benachbart ist, die Auslassöffnung
vorzugsweise in der Horizontalen liegt und die Hauptabströmrichtung in der Vertikalen
liegt, ein Luftschleier geschaffen, der sich in der Hauptströmrichtung der Wrasen
bewegt. Somit sind durch den Luftschleier keine Strömungshindernisse zu überwinden
und die Wrasen können zuverlässig zu der Absaugfläche geleitet werden. Bei einem Winkel
von 0° zwischen den beiden Hauptströmungsrichtungen, ist die Absaugfläche vorzugsweise
an einer Absaugvorrichtung angeordnet, die an der Raumdecke oder einer Raumwand des
Raumes befestigt ist, in der die Lüftungsanlage betrieben wird. Da aber keine Richtungsänderung
der Hauptströmrichtungen erforderlich ist, ist die erforderliche Leistung zum Absaugen
der aus der Luftaustrittseinheit ausgegebenen Luft auch bei relativ großem Abstand
zwischen der Absaugvorrichtung und der Luftaustrittseinheit gering.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform stellt die Absaugvorrichtung eine separate Baueinheit
zu der Luftaustrittseinheit dar. Als Baueinheit wird in diesem Zusammenhang eine Einheit
verstanden, die vormontiert ist oder vormontierbar ist. Die Absaugvorrichtung kann
beispielsweise eine Dunstabzugshaube, einen Deckenlüfter oder einen Tischlüfter darstellen.
Die Luftaustrittseinheit kann hingegen in einem Unterschrank einer Küche oder in einem
Gehäuse eines Herdes eingebracht werden. Da die Absaugvorrichtung und die Luftaustrittseinheit
separate Baueinheiten darstellen, kann somit die erfindungsgemäße Lüftungsanlage einfach
durch Nachrüsten der einen oder anderen Baueinheit hergestellt werden. Zudem erlaubt
diese Ausführungsform das gezielte Einstellen eines Abstandes und Winkels zwischen
der Auslassfläche der Luftaustrittseinheit und der Absaugfläche der Absaugvorrichtung.
[0019] Die Bereitstellung des erforderlichen Volumenstroms für die Luftauslasseinheit zur
Erzeugung des erforderlichen Luftschleiers kann erfindungsgemäß auf unterschiedliche
Arten erzielt werden. Zum einen kann der Volumenstrom durch Umleiten eines Luftstroms
aus der Absaugvorrichtung zu der Luftaustrittseinheit erfolgen. Dabei kann wahlweise
der gesamte Volumenstrom beziehungsweise ein über eine Bypassregelung abgezweigter
Teilvolumenstrom zum Einsatz kommen. Zur Anpassung des Volumenstroms für die Luftaustrittseinheit
ist der Bypass vorzugsweise mit einer Einstellmöglichkeit zur Abstimmung des Volumenstromverhältnisses
zwischen Haupt- und Nebenstrom ausgestattet.
[0020] An der Absaugvorrichtung ist vorzugsweise eine Abführleitung vorgesehen, über die
Luft, die von der Absaugvorrichtung angesaugt und vorzugsweise in dieser von Verunreinigungen
befreit wurde, aus der Absaugvorrichtung abgeleitet werden kann. Diese Abführleitung
ist gemäß einer Ausführungsform der Lüftungsanlage mit einer Zuführleitung zu der
Luftaustrittseinheit verbunden. Die Zuführleitung bezeichnet hierbei eine Leitung,
über die Luft zu der Luftaustrittseinheit geleitet werden kann, um von dort über die
Auslassfläche ausgegeben zu werden. Indem die Abführleitung mit der Zuführleitung
verbunden ist, kann die Luft, die die Absaugvorrichtung verlässt, zur Erzeugung des
Luftschleiers durch die Luftaustrittseinheit verwendet werden. Hierdurch kann beispielsweise
auf eine separate Frischluftzufuhr zu der Luftaustrittseinheit von Außen verzichtet
werden. Die Ausführungsform, bei der die Absaugvorrichtung und die Luftaustrittseinheit
strömungstechnisch miteinander verbunden sind, wird auch als raumluftabhängige Lüftungsanlage
bezeichnet. Die raumluftabhängige Lüftungsanlage weist den weiteren Vorteil auf, dass
die Saugleistung an der Absaugvorrichtung und die Druckleistung an der Luftaustrittseinheit
durch ein einziges Gebläse erzeugt werden können. Beispielsweise kann hierzu ein an
einer Absaugvorrichtung vorgesehenes Gebläse verwendet werden, das bei herkömmlichen
Absaugvorrichtungen in der Absaugvorrichtung enthalten ist. Die Luftaustrittseinheit
kann bei dieser Ausführungsform als reines Luftleitelement ausgestaltet sein, über
das Luft zu der Luftauslassöffnung transportiert und über diese ausgegeben wird. Die
strömungstechnische Verbindung zwischen der Abführleitung und der Zuführleitung kann
durch einfache Kanäle oder Rohre gebildet werden. Hierdurch ist es möglich die Lüftungsanlage
auch nachträglich, beispielsweise nach Anschaffung und Einbau einer Absaugvorrichtung
herzustellen.
[0021] Bei einer Lüftungsanlage, bei der die Abführleitung mit der Zuführleitung zu der
Luftaustrittseinheit verbunden ist, umfasst die Steuereinrichtung vorzugsweise ein
Einstellelement, über das der Volumenstrom von der Abführleitung zu der Zuführleitung
eingestellt werden kann. Dieses Einstellelement kann als Klappe, beispielsweise Absperrklappe
oder Ventil ausgestaltet sein. Bei dieser Ausführungsform ist vorzugsweise eine weitere
Leitung in der Lüftungsanlage vorgesehen, über die Umluft in den Raum, in dem die
Lüftungsanlage betrieben wird, zurückgeführt oder Abluft in die Umgebung abgegeben
werden kann. Diese Abluft-/Umluftleitung ist vorzugsweise an dem Einstellelement angeschlossen.
Das heißt, dass sich die Leitung an dem Einstellelement vorzugsweise verzweigt. Hierdurch
kann der Luftstrom, der durch die Abführleitung zu dem Einstellelement gelangt, je
nach Bedarf in die Zuführleitung oder in die Abluft-/Umluftleitung geleitet werden.
Hierdurch kann insbesondere entweder der gesamte Volumenstrom aus der Abführleitung
in die Zuführleitung geleitet werden. Alternativ kann bei Bedarf aber auch ein Teil
des Volumenstroms der Abführleitung in die Abluft-Umluftleitung geleitet werden. Hierdurch
lassen sich die Strömungsverhältnisse an der Luftaustrittseinheit auf einfache Weise
einstellen. Da das Einstellelement in der Abführleitung beziehungsweise in der Zuführleitung
vorgesehen ist, ist diese vorzugsweise beabstandet zu der Absaugvorrichtung und der
Luftaustrittseinheit, insbesondere dem Luftaustrittselement. Somit kann das Einstellelement
einfach nachträglich vorgesehen werden, das heißt nachgerüstet werden.
[0022] Die Lüftungsanlage kann mit einem einzigen Gebläse betrieben werden, dass sowohl
den notwendigen Unterdruck zum Absaugen von Luft aus dem Bereich oberhalb des Kochfeldes
als auch den Druck für das Ausblasen von Luft an den Auslassflächen bereitstellt.
Bei dieser Ausführungsform sind die Zuführ- und Abführleitungen der Dunstabzugshaube
miteinander verbunden. Allerdings ist es auch möglich mehrere Gebläse in der Lüftungsanlage
einzusetzen.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform sind in der Lüftungsanlage mindestens zwei Gebläse vorgesehen
und mindestens ein Gebläse stellt ein Gebläse der Absaugvorrichtung und mindestens
ein weiteres Gebläse ein Gebläse der Luftaustrittseinheit dar. Das Gebläse der Luftaustrittseinheit
kann auch als Zusatzgebläse oder Hilfsgebläse bezeichnet werden. Durch das Vorsehen
eines Zusatzgebläses, kann ein eventuell aufgrund großer Entfernung der Absaugvorrichtung
zu der Luftaustrittseinheit auftretender Druckverlust ausgeglichen werden. Es ist
bei dieser Ausführungsform aber auch möglich, dass die Abführleitung und die Zuführleitung
der Lüftungsanlage nicht miteinander verbunden sind sondern die Absaugvorrichtung
ausschließlich durch deren Gebläse und die Luftaustrittseinheit ausschließlich durch
das Zusatzgebläse mit dem erforderlichen Druck versorgt wird. Bei dieser Ausführungsform
kann die Luftaustrittseinheit beispielsweise mit einer Frischluftleitung, die auch
als Zuluftleitung bezeichnet werden kann, verbunden sein, die Luft von Außen zu der
Luftaustrittseinheit bringt. Alternativ kann über die Frischluftleitung auch Luft
aus dem Raum, in dem die Lüftungsanlage betrieben wird, zu der Auslassfläche geleitet
werden.
[0024] Der eingesetzte Volumenstrom an der Luftaustrittseinheit kann dabei konstant sein
oder über eine Regelung an verschiedene Betriebszustände angepasst werden. Der Volumenstrom
des Hilfsgebläses, speziell beim Ansaugen von Außenluft, muss nicht identisch mit
dem in der Absaugvorrichtung eingesetzten Volumenstrom sein. Sollte der Volumenstrom
des Hilfsgebläses identisch mit dem Volumenstrom der Absaugvorrichtung sein, was bei
einer motorischen Abluft- oder Zuluftlösung realisiert werden kann, wobei ein Unterdruck
im Raum verhindert wird. Sollte bei dieser Ausführungsform aber aus strömungstechnischen
Gründen ein geringer Volumenstrom für den Betrieb der Luftaustrittseinheit erforderlich
sein, so kann der benötigte Anteil über eine Bypass-Regelung vom Zuluft-Volumenstrom
abgezweigt werden während der Rest-Volumenstrom an einem beliebigen Ort, der von dem
Kochfeld abgesetzt sein kann, in den Küchenraum geleitet wird.
[0025] Ein Vorteil des Vorsehens zweier Gebläse in der Lüftungsanlage ist, dass die Nachrüstbarkeit
einfach möglich ist. Zudem kann die Lüftungsanlage als raumluftabhängige oder zuluftabhängige
Lüftungsanlage ausgelegt werden. die zuluftabhängige Lüftungsanlage kann auch als
außenluftabhängige Lüftungsanlage bezeichnet werden.
[0026] Bei der Ausführungsform, bei der die Lüftungsanlage mindestens zwei Gebläse umfasst,
umfasst die Steuereinrichtung vorzugsweise eine Steuereinheit zum Steuern der mindestens
zwei Gebläse. Indem die beiden Gebläse somit durch eine einzige Steuereinheit gesteuert
werden, können die Volumenströme an der Absaugvorrichtung und der Luftaustrittseinheit
den jeweiligen Bedingungen angepasst werden. Beispielsweise kann das Auftreten eines
Unterdrucks in dem Raum, in dem die Lüftungsanlage betrieben wird, verhindert werden.
Mit dieser Ausführungsform werden sowohl das Gebläse für die Absaugvorrichtung als
auch das Gebläse für die Luftaustrittseinheit über eine gemeinsame Steuereinheit geregelt.
In diesem Ansatz kann auch eine Zulufterwärmung mit einbezogen werden.
[0027] Optional kann jedes der eingesetzten Luftaustrittselemente einer Luftaustrittseinheit
mit einem eigenständigen, in das Gehäuse des Luftaustrittselementes integrierten Gebläse
ausgestaltet sein.
[0028] Der von der Ansaugvorrichtung erzeugte und über die Abführleitung geleitete Volumenstrom
wird vorzugsweise vor dem Umleiten in die Luftaustrittseinheit über einen Geruchsfilter
gereinigt. Der Rest-Volumenstrom, falls vorhanden, kann entweder als Abluft aus dem
Küchenraum hinausgeleitet werden oder über einen Geruchsfilter in den Küchenraum zurückgeleitet
werden.
[0029] In Strömungsrichtung kann somit der Absaugvorrichtung mindestens ein Geruchsfilter
nachgeschaltet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Luftaustrittseinheit ein
Temperaturregler vorgeschaltet sein. Diese Ausführungsformen weisen den Vorteil auf,
dass außer dem Volumenstrom auch weitere Prozessparameter, wie Temperatur und Zusammensetzung
der Luft beeinflusst werden können ohne bauliche Änderungen an der Absaugvorrichtung
und / oder der Luftaustrittseinheit selber vornehmen zu müssen. Ist in der Abführleitung
ein Einstellelement vorgesehen, kann ein Geruchsfilter vor und/oder nach dem Einstellelement
vorgesehen sein. Ist an das Einstellelement eine Umluftleitung angeschlossen, wird
der Geruchsfilter vorzugsweise in Strömungsrichtung vor dem Einstellelement vorgesehen.
Ist hingegen eine Abluftleitung an dem Einstelleelement mit der Abführleitung verbunden,
kann der Geruchsfilter nach dem Einstellelement angeordnet sein. Letztere Ausführungsform
weist den Vorteil auf, dass ein geringerer Volumenstrom über den Geruchsfilter geleitet
werden muss und so die Effizienz der Lüftungsanlage gesteigert wird.
[0030] Die Luftaustrittseinheit kann beispielsweise mit einem in Abhängigkeit von der Außentemperatur
geregelten elektrischen Heizregister zur Zulufterwärmung ausgestattet sein. Das elektrische
Heizregister stellt einen Temperaturregler dar. Die Temperaturregelung der Zulufterwärmung
erfolgt über eine Steuerung, die einen Abgleich zwischen Raumtemperatur und Temperatur
der zugeführten Luft ermöglicht. Die Anordnung eines Temperaturfühlers erfolgt vorzugsweise
im Bereich des Luftaustrittselementes.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform ist an der Lüftungsanlage zumindest eine Frischluftzufuhrleitung
vorgesehen. Als Frischluftzufuhrleitung wird insbesondere eine Zuleitung zu der Luftaustrittseinheit
bezeichnet, über die Außenluft zu der Luftaustrittseinheit geleitet wird. Allerdings
kann auch Raumluft zu der Luftaustrittseinheit über die Frischluftleitung geleitet
werden. Die Ausführungsform der Lüftungsanlage mit einer Frischluftleitung ist insbesondere
bei der Ausführungsform von Vorteil, bei der der Luftaustrittseinheit ein eigenes
Gebläse zugeordnet ist. Wird über dieses Zusatzgebläse mehr Frischluft eingesaugt
als an der Luftaustrittseinheit benötigt wird, so kann die überschüssige Luft an einem
anderen Ort in dem Raum, in dem die Lüftungsanlage betrieben wird, abgegeben werden.
[0032] Mit der vorliegenden Erfindung wird unter anderem ein Installationskonzept bereitgestellt,
bei dem das Absaugverhalten einer über dem Kochfeld angeordneten Absaugvorrichtung,
beispielsweise einer Deckenlüftung, einer Inselesse oder einer Wandesse, durch einen
von einer auf Arbeitsplattenebene angeordneten Luftaustrittseinheit erzeugten Luftschleier
verbessert wird.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform stellt die Absaugvorrichtung daher eine Dunstabzugshaube
oder einen Deckenlüfter dar. Als Dunstabzugshaube wird eine Abzugsvorrichtung bezeichnet,
die an der Raumdecke oder einer Raumwand befestigt ist. Bei der Dunstabzugshaube befindet
sich das Gebläse in der Regel oberhalb der Absaugfläche. Als Deckenabsaugung wird
eine Absaugvorrichtung bezeichnet, bei der die Absaugfläche in der Fläche der Raumdecke
liegt und die weiteren Komponenten der Absaugvorrichtung oberhalb der Raumdecke angeordnet
sind.
[0034] Alternativ kann die Absaugvorrichtung auch einen Tischlüfter darstellen. Als Tischlüfter,
der auch als Tischabsaugung bezeichnet wird, wird hierbei eine Absaugvorrichtung bezeichnet,
die sich von der Arbeitsplatte aus nach oben erstreckt und an deren oberen, vorderen
Ende die Absaugfläche vorgesehen ist. Das Gebläse zum Ansaugen von Luft über die Absaugfläche
befindet sich bei dem Tischlüfter vorzugsweise unterhalb der Arbeitsplatte. Die Tischabsaugung
ist hierbei vorzugsweise positionsfest vorgesehen, das heißt der vertikale Abstand
der Absaugfläche zur Arbeitsplatte und damit zu einem in der Arbeitsplatte vorgesehenen
Kochfeld ist fest.
[0035] Mit der vorliegenden Erfindung kann somit auch ein Installationskonzept bereitgestellt
werden, bei dem das Absaugverhalten eines Tischlüfters beziehungsweise einer Tischabsaugung,
die feststehend oder in die Arbeitsfläche - beispielsweise motorisch - einfahrbar
sein kann, durch einen von einer auf der Arbeitsplattenebene angeordneten Luftaustrittseinheit
erzeugten Luftschleier verbessert wird. Die Absaugfläche, die auch als Lufteintrittsstelle
am Filtermodul bezeichnet werden kann, sollte dabei von der Kochfeldebene in vertikaler
Richtung signifikant nach oben abgesetzt sein. Bei der Ausführungsform, bei der die
Absaugvorrichtung eine Tischlüftung darstellt, ist die Luftaustrittseinheit vorzugsweise
frontseitig vor dem Kochfeld angeordnet. Der Luftaustritt kann hierbei nach oben oder
gezielt nach hinten gerichtet sein. Auch bei dieser Ausführungsform können unterschiedliche
Ansätze zur Luftversorgung an der Luftaustrittseinheit zum Einsatz kommen. Beispielsweise
kann eine Abzweigung des Luftstroms von dem Hauptgebläse erfolgen. Alternativ oder
zusätzlich kann ein zusätzliches Hilfsgebläse oder Zusatzgebläse verwendet werden.
Es können sogenannte Bypassregelungen getroffen werden. Schließlich kann ein zuluft-
und/oder raumluftabhängiger Betrieb eingestellt werden.
[0036] Vorzugsweise weist die Lüftungsanlage einen modularen Aufbau auf. Die Module der
Lüftungsanlage können hierbei beispielsweise die Absaugvorrichtung, die Luftaustrittseinheit,
eine Zuführleitung sowie eine Abführleitung darstellen. In der Regel ist in der Absaugvorrichtung,
die beispielsweise eine Dunstabzugshaube darstellen kann, ein Gebläse vorgesehen.
Ein weiteres Modul kann daher ein Zusatzgebläse für die Luftaustrittseinheit sein.
Weiterhin kann als ein Modul eine Steuereinrichtung verwendet werden. Indem die Lüftungsanlage
durch Module gebildet ist, können die entsprechenden Module nach den Bedürfnissen
des Benutzers kombiniert werden. Die Lüftungsanlage kann daher auch als Baukastensystem
bezeichnet werden. Bei dieser Ausführungsform kann eine benutzerspezifische lüftungstechnische
Anlage auf einfache Weise hergestellt werden.
[0037] Die Erfindung wird im Folgenden erneut unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
erläutert. Hierbei zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lüftungsanlage;
- Figur 2:
- eine schematische Draufsicht auf ein Kochfeld mit einer Ausführungsform der Luftaustrittseinheit
gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Figur 3:
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Luftaustrittseinheit
der erfindungsgemäßen Lüftungsanlage;
- Figur 4:
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lüftungsanlage;
- Figur 5:
- eine schematische Schnittansicht der zweiten Ausführungsform der Lüftungsanlage nach
Figur 4;
- Figur 5a:
- eine schematische Darstellung des Winkels zwischen Hauptströmungsrichtungen;
- Figur 6:
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lüftungsanlage;
- Figur 7:
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lüftungsanlage, und
- Figur 8:
- eine schematische Blockdarstellung einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lüftungsanlage.
[0038] In Figur 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lüftungsanlage 1 schematisch
dargestellt. Die Lüftungsanlage 1 umfasst eine Absaugvorrichtung 10, die in der dargestellten
Ausführungsform eine Deckenlüftung darstellt. Weiterhin umfasst die Lüftungsanlage
1 eine Luftaustrittseinheit 11. Die Absaugvorrichtung 10 weist in der dargestellten
Ausführungsform vier Absaugflächen 100 auf, die in der Raumdecke angeordnet sind.
Oberhalb der Raumdecke sind weitere Komponenten, wie beispielsweise ein Gebläse (nicht
gezeigt), der Absaugvorrichtung 10 angeordnet. Die Luftaustrittseinheit 11 ist in
der dargestellten Ausführungsform in die Arbeitsplatte 20 eines Arbeitsplatzes 2 integriert.
In die Arbeitsplatte 20 ist ein Kochfeld 21 eingelassen. In der dargestellten Ausführungsform
sind links und rechts benachbart zu dem Kochfeld 21 Auslassflächen 111 der Luftaustrittseinheit
11 angeordnet. Mögliche Anordnungen der Auslassflächen 111 der Luftaustrittseinheit
11 sind in Figur 2 genauer gezeigt. Die Luftaustrittseinheit 11 umfasst bei der dort
dargestellten Ausführungsform drei Luftaustrittselemente 110. Die Luftaustrittselemente
110 sind seitlich zu und hinter dem Kochfeld 21 angeordnet. Wie in Figur 2 gezeigt,
kann auch vor dem Kochfeld 21 ein weiteres Luftaustrittselement 110 vorgesehen sein.
Die Oberseite der Luftaustrittselemente 110 wird durch die Auslassfläche 111 gebildet.
In dieser kann jeweils ein Gitter (nicht gezeigt) vorgesehen sein. Unterhalb der Arbeitsplattenebene
sind die weiteren Komponenten der Luftaustrittseinheit 11 vorgesehen. Dies ist schematisch
in Figur 3 gezeigt. Insbesondere ist unterhalb der Auslassflächen 111 jeweils ein
Verteilerraum 113 vorgesehen. Dieser ist mit einer Zuführleitung 112 verbunden. In
der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform sind, wie in Figur 1, lediglich zwei Luftaustrittselemente
110 benachbart zu dem Kochfeld 21 angeordnet. Jedes der Luftaustrittselemente 110
weist bei dieser Ausführungsform eine eigene Zuführleitung 112 auf, die von unten
zu der Auslassfläche 111 führt und über jeweils eine Krümmung 1120 mit dem jeweiligen
Verteilerraum 113 verbunden ist.
[0039] Wie sich aus Figur 1 ergibt, tritt die Luft aus den Luftaustrittselementen 110 im
Wesentlichen in vertikaler Richtung aus. Die Hautströmungsrichtung an der Auslassfläche
111, die auch als Hauptabströmrichtung SL bezeichnet wird, liegt daher in der Vertikalen
und ist nach oben gerichtet. Die Absaugflächen 100 der Absaugvorrichtung 10 werden
im Wesentlichen von unten angeströmt, so dass die Hauptströmungsrichtung an der Absaugfläche
100, die auch als Hauptabsaugrichtung SA bezeichnet wird, ebenfalls in der Vertikalen
nach oben gerichtet ist. Der Winkel zwischen der Hauptabströmrichtung und der Hauptabsaugrichtung
ist bei der dargestellten Ausführungsform daher 0°.
[0040] Die Möglichkeiten der Einstellung des Volumenstroms und der weiteren Strömungsverhältnisse
an der Luftaustrittseinheit 11 und der Absaugvorrichtung 10 werden später unter Bezugnahme
auf die Figuren 6 bis 8 genauer beschrieben.
[0041] In Figur 4 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lüftungsanlage 1
gezeigt. In dieser Ausführungsform stellt die Absaugvorrichtung 10 einen Tischlüfter
dar. Die Absaugvorrichtung 10 erstreckt sich daher bei dieser Ausführungsform hinter
dem Kochfeld 21 von der Arbeitsplatte 20 aus nach oben. Im oberen Bereich ist an der
Vorderseite der Absaugvorrichtung 10 die Absaugfläche 100 angeordnet, über die Luft
in die Absaugvorrichtung 10 eintreten kann. Die Absaugfläche 100 liegt bei dieser
Ausführungsform in der Vertikalen. In der Arbeitsplatte 20 ist, wie bei der ersten
Ausführungsform, ein Kochfeld 21 vorgesehen, das in der dargestellten Ausführungsform
unterschiedliche Arten von Kochstellen, nämlich Grill, Ceran®-Feld und Dampfgarfeld,
aufweist. Vor dem Kochfeld 21 ist ein Luftaustrittselement 110 angeordnet. Die Auslassfläche
111 erstreckt sich über die gesamte Breite des Kochfeldes 21.
[0042] Die Strömungsverhältnisse in der zweiten Ausführungsform der Lüftungsanlage 1 sind
in Figur 5 schematisch gezeigt.
[0043] Von der Absaugvorrichtung 10 wird über die Absaugfläche 100 Luft von dem Raum oberhalb
des Kochfeldes 21 abgesaugt. Die Hauptabsaugrichtung SA liegt hierbei in der Horizontalen.
Das Absaugen wird durch ein Gebläse 12 verursacht, das in der dargestellten Ausführungsform
im Bodenbereich, das heißt unter dem Kochfeld 21 und der Arbeitsplatte 20 angeordnet
ist.
[0044] Bevor die angesaugte Luft von der Absaugfläche 100 zu der nach unten gerichteten
Abführleitung 101 gelangt, wird diese über einen Fettfilter 3 geleitet. Nach dieser
Reinigung strömt die Luft über die Abführleitung 101 zu dem Gebläse 12. Von dem Gebläse
12 wird ein Teil des Luftstroms über ein Einstellelement 50, das ein Ventil oder eine
Klappe darstellen kann, in eine Zuführleitung 112 geführt, die zu dem Verteilerraum
113 des Luftaustrittselementes 111 führt. Über die Auslassfläche 111 wird diese abgezweigte
Luft, die auch als Bypass-Luft oder Nebenstrom N bezeichnet werden kann, nach oben
ausgegeben. Die Hauptabströmrichtung SL liegt somit in der Vertikalen und ist nach
oben gerichtet.
[0045] Der Winkel α zwischen der Hauptabsaugrichtung SA und der Hauptabströmrichtung SL
beträgt bei dieser zweiten Ausführungsform daher 90°. Es ist allerdings auch möglich,
dass die Hauptabströmrichtung SL von der Vorderkante des Kochfeldes 21 aus nach hinten
geneigt ist. In diesem Fall ist der Luftstrom von dem Luftaustrittselement 111 auf
die Absaugfläche 100 gerichtet und der Winkel α ist daher kleiner als 90°. Dies Strömungsrichtungen
sind schematisch in Figur 5a gezeigt.
[0046] Die Luft, die aufgrund des Einstellelementes 50 von dem Gebläse 12 nicht zu der Zuführleitung
112 geleitet wurde, wird bei der dargestellten Ausführungsform über einen Geruchsfilter
4 gereinigt und kann als Umluftstrom U in den Raum, insbesondere in die Küche, abgegeben
werden.
[0047] Die Luftmenge, die von dem Gebläse 12 zu der Zuführleitung 112 geleitet, kann über
das Einstellelement 50 eingestellt werden. Dadurch bestimmt sich auch die Menge an
Luft, die über den Geruchsfilter 4 in den Raum zurückgeführt wird.
[0048] In Figur 6 ist einer dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lüftungsanlage
1 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform umfasst die Lüftungsanlage 1 eine Dunstabzugshaube
in Form einer Inselesse als Absaugvorrichtung 10. Weiterhin sind in der Arbeitsplatte
20 seitlich zu dem Kochfeld 21 Luftaustrittselemente 110 einer Luftaustrittseinheit
11 angeordnet. Wie bereits bezüglich der ersten Ausführungsform beschrieben, ist auch
bei der dritten Ausführungsform der Winkel α zwischen der Hauptabströmrichtung und
der Hauptabsaugrichtung 0°. Die Ansaugfläche 100, die in der Figur 6 nicht zu erkennen
ist, befindet sich an der Unterseite der Absaugvorrichtung 10, insbesondere in dem
Wrasenschirm der Dunstabzugshaube.
[0049] Die Luftführung in der dritten Ausführungsform wird nun unter Bezugnahme auf die
Figur 6 genauer beschrieben. In der ersten Ausführungsform nach Figur 1 kann die Luftführung
entsprechend sein.
[0050] Luft wird in der Hauptabsaugrichtung SA in der Vertikalen nach oben von der Absaugvorrichtung
10 eingesaugt. Dies erfolgt über ein Gebläse 102, das in der Absaugvorrichtung 10
oberhalb der Absaugfläche 100, insbesondere in dem Kamin der Dunstabzugshaube, angeordnet
ist. Die so abgesaugte Luft, die in der Regel über einen Fettfilter (nicht sichtbar)
gereinigt wurde, wird als Hauptstrom H in einer Abführleitung 101 nach unten zu der
Luftaustrittseinheit 11 geleitet. Der Hauptstrom H wird hierbei über einen in der
Abführleitung 101 angeordneten Geruchsfilter 4 geleitet. Von dort gelangt der Hauptstrom
H zu dem Gebläse 12 der Luftaustrittseinheit 11, das in dieser Ausführungsform ein
Zusatz- oder Hilfsgebläse darstellt. Das Gebläse 12 ist im unteren Bereich eines Schrankes
vorgesehen, in dessen Oberseite das Kochfeld 21 angeordnet ist. Über zwei Zuführleitungen
112 wird die Luft des Hauptstroms so zu den Luftaustrittselementen 110 der Luftaustrittseinheit
11 geleitet. Über die Auslassflächen 111 tritt die Luft vorwiegend in der Hauptabströmrichtung
SA aus. Die Hauptabströmrichtung SA ist hierbei vertikal nach oben gerichtet. In Figur
6 ist eine Steuereinheit 51 zum Steuern des Gebläses 102 der Absaugvorrichtung 10
und des Zusatzgebläses 12 schematisch dargestellt. Über diese Steuereinheit 51, die
eine Steuereinrichtung 50 darstellt, können die Gebläseleistungen an den Gebläsen
12, 102 so eingestellt werden, dass die gewünschten Strömungsverhältnisse an der Absaugvorrichtung
10 und der Luftaustrittseinheit 11 erhalten werden. Insbesondere können die Strömungsverhältnisse,
wie der Volumenstrom an der Luftaustrittseinheit 11 in Abhängigkeit der Strömungsverhältnisse
an der Absaugvorrichtung 10 eingestellt werden. Hierdurch kann beispielsweise ein
Unterdruck in der Küche verhindert werden.
[0051] In Figur 7 ist eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lüftungsanlage 1
gezeigt. Diese unterscheidet sich von der dritten Ausführungsform nach Figur 6 lediglich
durch die Luftführung von der Absaugvorrichtung 10 zu der Luftaustrittseinheit 11.
In der Abführleitung 101 ist bei dieser Ausführungsform eine Steuereinrichtung 5 vorgesehen,
die insbesondere ein Einstellelement 50 in Form einer Stellklappe oder eines Klappenventils
oder eines anderen Ventils umfasst. Durch dieses Einstellelement 50 kann der Hauptstrom
H von der Absaugvorrichtung 10 aufgeteilt werden in einen Nebenstrom N und einen Abluft-
oder Umluftstrom A, U. Der Abluft-/ Umluftstrom A/U wird über eine Abluft- / Umluftleitung
13 entweder ins Freie geleitet oder aber dem Raum, insbesondere der Küche an einem
anderen Ort wieder zugeleitet. Der Nebenstrom N wird zu dem Gebläse 12 der Luftaustrittseinheit
11 geleitet. In der Figur 7 ist in der Leitung, in der der Nebenstrom N geführt ist,
ein Geruchsfilter 4 vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann, wie in Figur 7 gestrichelt
angedeutet, ein Geruchsfilter 4 auch in der Abführleitung 101 vor der Steuereinrichtung
5 vorgesehen sein. Diese Position des Geruchsfilters 4 bietet sich insbesondere dann
an, wenn die Luft über die Abluft-/Umluftleitung 13 wieder in den Raum, insbesondere
in die Küche zurück transportiert wird.
[0052] In Figur 7 ist zudem, wie bei der dritten Ausführungsform, eine Steuereinheit 51
zum Steuern des Gebläses 102 der Absaugvorrichtung 10 und des Zusatzgebläses 12 schematisch
dargestellt. Über diese Steuereinheit 51, die eine Steuereinrichtung 50 darstellt,
können die Gebläseleistungen an den Gebläsen 12, 102 so eingestellt werden, dass die
gewünschten Strömungsverhältnisse an der Absaugvorrichtung 10 der Luftaustrittseinheit
11 erhalten werden. Insbesondere können die Strömungsverhältnisse, wie der Volumenstrom
an der Luftaustrittseinheit 11 in Abhängigkeit der Strömungsverhältnisse an der Absaugvorrichtung
10 eingestellt werden. Hierdurch kann beispielsweise ein Unterdruck in der Küche verhindert
werden.
[0053] Die Luftführung, die in der Figur 7 gezeigt ist, kann auch bei der ersten Ausführungsform
der Lüftungsanlage 1 realisiert sein.
[0054] In Figur 8 ist eine Blockdarstellung einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Lüftungsanlage 1 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform sind die Absaugvorrichtung 10
und die Luftaustrittseinheit 11 strömungstechnisch voneinander getrennt. Insbesondere
wird über die Absaugvorrichtung 10 über ein darin vorgesehenes Gebläse 102 Luft angesaugt
und über eine Abführleitung 101 in die Umgebung abgegeben. Die Luftaustrittseinheit
11 hingegen ist über eine Frischluftleitung 14, die auch als Zuluftleitung bezeichnet
werden kann, mit Luft versorgt. Hierzu ist in der Luftaustrittseinheit 11 ein Gebläse
12 vorgesehen. Das Gebläse 102 der Absaugvorrichtung 10 und das Gebläse 12 der Luftaustrittseinheit
11 sind beide mit einer Steuereinheit 51 verbunden, über die die Gebläseleistungen
geregelt werden können. Zudem ist bei der Ausführungsform in Figur 8 in der Frischluftleitung
14 ein Einstellelement 140 angeordnet. Über dieses Einstellelement 140 kann ein Teil
des von der Umgebung angesaugten Luftstroms in eine Bypass-Leitung 142 geleitet werden,
über die die Luft beispielsweise an einem Ort, der zu dem Kochfeld räumlich beabstandet
ist, in der Küche ausgegeben werden kann. Weiterhin ist in der Frischluftleitung 14
ein Temperaturregler 141 vorgesehen, der beispielsweise als Heizregister ausgestaltet
sein kann. Der Temperaturregler 141 ist mit einem Temperaturfühler 143 verbunden,
der im Bereich der Auslassöffnung 111 des Luftaustrittselementes 110 angeordnet ist.
Der Temperaturregler 141 ist vorzugsweise so ausgelegt, dass über diesen in Abhängigkeit
der Außentemperatur eine Zulufterwärmung erfolgt. Hierzu wird ein Abgleich zwischen
der Raumtemperatur und der Zulufttemperatur vorgenommen. Der Temperaturregler 141
und das Einstellelement 140 können ebenfalls mit der Steuereinheit 51 verbunden sein
und über diese angesteuert werden. Bezüglich des Temperaturreglers 141 kann die Steuereinheit
51 beispielsweise für den Abgleich der Raumtemperatur und der Zulufttemperatur und
Ansteuerung des Temperaturreglers 141 entsprechend des Abgleichergebnisses dienen.
[0055] Die in Figur 8 gezeigte fünfte Ausführungsform stellt eine sogenannte außenluftabhängige
Lüftungsanlage 1 dar. Die ersten vier Ausführungsformen hingegen werden auch als raumluftabhängige
Lüftungsanlagen bezeichnet.
[0056] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Insbesondere
kann die Anzahl der Luftaustrittselemente einer Luftaustrittsöffnung von der gezeigten
Anzahl abweichen. Zudem ist auch die Anordnung der Gebläse, insbesondere des Zusatzgebläses
für die Luftaustrittseinheit nicht auf die dargestellte Position im Unterschrank beschränkt.
Zudem können beispielsweise auch bei einer Absaugvorrichtung, die einen Tischlüfter
darstellt, zwei Gebläse vorgesehen werden.
[0057] Vorteile der vorliegenden Erfindung sind unter anderem der Beitrag zur Optimierung
des Absaugverhaltens eines Lüftungsgerätes, die Kombination von weitgehend bekannten
Technologien und somit die Senkung des Entwicklungsaufwandes und des Entwicklungsrisikos,
die Möglichkeit des Einsatzes bereits bekannter Komponenten und die Senkung der Verteilung
der Kochgerüche. Zudem kann mit der Erfindung, da mit dieser ein modularer Aufbau
ermöglicht wird, eine einfache Ausrichtung der einzelnen Komponenten der Lüftungsanlage
zueinander erfolgen. Zudem ist auch ein nachträgliches Herstellen einer Lüftungsanlage
durch das Einbringen einer gemeinsamen Steuereinrichtung möglich.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Lüftungsanlage
- 10
- Absaugvorrichtung
- 100
- Absaugfläche
- 101
- Abführleitung
- 102
- Gebläse
- 11
- Luftaustrittseinheit
- 110
- Luftaustrittselement
- 111
- Auslassfläche
- 112
- Zuführleitung
- 1120
- Krümmung
- 12
- Gebläse
- 13
- Abluft-/Umluftleitung
- 14
- Frischluftleitung
- 140
- Einstellelement
- 141
- Temperaturregler
- 142
- Bypass
- 143
- Temperaturfühler
- 2
- Arbeitsplatz
- 20
- Arbeitsplatte
- 21
- Kochfeld
- 3
- Fettfilter
- 4
- Geruchsfilter
- 5
- Steuereinrichtung
- 50
- Einstellelement
- 51
- Steuereinheit
- SL
- Hauptabströmrichtung
- SA
- Hauptabsaugrichtung
- H
- Hauptstrom
- N
- Nebenstrom
- A/U
- Abluft-/Umluftstrom
- A
- Winkel zwischen Hauptabströmrichtung und Hauptabsaugrichtung
1. Lüftungsanlage zur Einstellung von Lüftungsverhältnissen oberhalb eines Kochfeldes
(21), wobei die Lüftungsanlage (1) mindestens eine Absaugvorrichtung (10) zum Absaugen
von Luft mit mindestens einer Absaugfläche (100) und mindestens eine Luftaustrittseinheit
(11) mit mindestens einer Auslassfläche (111) zum Zuleiten von Luft in den Bereich
des Kochfeldes (21) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Auslassfläche (111) benachbart zu dem Kochfeld (21) angeordnet
ist, die Hauptabströmrichtung (SL) an der Auslassfläche (111) der Luftaustrittseinheit
(11) zu der Hauptabsaugrichtung (SA) an der Absaugfläche (100) der Absaugvorrichtung
(10) in einem Winkel (α) von kleiner 180° steht und dass die Lüftungsanlage (1) zumindest
eine Steuereinrichtung (5) aufweist, die mit der Absaugvorrichtung (10) und der Luftaustrittseinheit
(11) verbunden ist.
2. Lüftungsanlage gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) zwischen der Hauptabströmrichtung (SL) an der Auslassfläche (111)
der Luftaustrittseinheit (11) und der Hauptabsaugrichtung (SA) an der Absaugfläche
(100) der Absaugvorrichtung (10) im Bereich von 0° bis 90° liegt.
3. Lüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung (10) eine separate Baueinheit zu der Luftaustrittseinheit (11)
darstellt.
4. Lüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abführleitung (101) der Absaugvorrichtung (10) zum Abführen der durch die Absaugvorrichtung
(10) angesaugten Luft mit der Zuführleitung (112) zu der Luftaustrittseinheit (11)
zum Zuführen von Luft zu der Luftaustrittseinheit (11) verbunden ist.
5. Lüftungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) eine Einstellelement (50) umfasst, über das der Volumenstrom
von der Abführleitung (101) zu der Zuführleitung (112) eingestellt werden kann.
6. Lüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Lüftungsanlage (1) mindestens zwei Gebläse (102, 12) vorgesehen sind und mindestens
ein Gebläse (102) ein Gebläse (102) der Absaugvorrichtung (10) und mindestens ein
weiteres Gebläse (12) ein Gebläse (12) der Luftaustrittseinheit (11) darstellt.
7. Lüftungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (5) eine Steuereinheit (51) zum Steuern der mindestens zwei
Gebläse (102, 12) umfasst.
8. Lüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugvorrichtung (10) in Strömungsrichtung mindestens ein Geruchsfilter (4)
nachgeschaltet und/oder der Luftaustrittseinheit (11) ein Temperaturregler (141) vorgeschaltet
ist.
9. Lüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Lüftungsanlage (1) zumindest eine Frischluftzufuhrleitung (14) vorgesehen
ist.
10. Lüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung (10) einen Tischlüfter, eine Dunstabzugshaube oder einen Deckenlüfter
darstellt.
11. Lüftungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsanlage (1) einen modularen Aufbau aufweist.