[0001] Die Erfindung betrifft eine Diebstahlabsicherungsvorrichtung und ein Verfahren zur
Erkennung von unberechtigten Eingriffen und Zutritten nach dem Oberbergriff von Anspruch
1 beziehungsweise 15.
[0002] Durch Ladendiebstahl entsteht ein enormer wirtschaftlicher Schaden. Es werden deshalb
aufwändige Maßnahmen ergriffen, um Diebstahl zu verhindern und die Täter zu fassen.
Bekannt ist, bis auf die Ebene einzelner Artikel elektronische Kennzeichnungen vorzunehmen,
etwa mit Hilfe von RFID-Tags, um den Diebstahl zu erkennen. Die entsprechenden Detektionseinrichtungen
stehen in der Regel am Ausgang des Ladens. Dann befindet sich der Täter bereits beim
Verlassen des Hauses, und ein Zugriff ist nur noch unter erheblichen Schwierigkeiten
möglich. Außer dem oft verspäteten Alarm haben derartige elektronische Warensicherungssysteme
auch noch den Nachteil, dass das elektronische Auslesen relativ leicht durch Abschirmmaßnahmen
außer Funktion gesetzt werden kann.
[0003] Eine weitere herkömmliche Technik zur Diebstahlabsicherung ist die Videoüberwachung.
Dabei werden Überwachungskameras fest installiert, die entweder ein starres Sichtfeld
oder, wie etwa im Fall von Domekameras, ein wechselndes Sichtfeld überwachen. Die
Bilder der Videoüberwachung werden entweder manuell ausgewertet, oder es wird versucht,
mit Hilfe von motion capturing software Diebstähle in den aufgezeichneten Bilddaten
frühzeitig zu erkennen und aufzuklären. Die Videotechnik hat jedoch nur einen eingeschränkten
Sichtbereich, so dass die Kamera meist per Zufallsprinzip die jeweiligen Bereiche
abschwenkt. Oft werden nur unscharfe Bilder geliefert, und gefährliche Situationen
werden nicht selbsttätig erkannt, weil eine Kamera kein aktiver Sensor ist, sondern
nur passiv Bilddaten erzeugt. Zusätzlich kann es zu Beeinträchtigungen der Bildqualität
durch Abschattungen, unzureichende Bildveränderungen, zu schwachen Pixelkontrasten
oder zu geringer Bildauflösung kommen, so dass eine Alarmauslösung unterbleibt.
[0004] Ungenügende Sicherungsmaßnahmen werden herkömmlich besonders im Bereich von Verkaufstheken
getroffen, die häufig zugleich den Kassenbereich bilden. Einerseits sind derartige
Bereiche meist klar durch eine Theke oder einen Tresen abgegrenzt. Dafür ändert sich
die Situation durch Personenbewegung ständig und erschwert so die automatisierte Erkennung
kritischer Momente. Deshalb erfolgt in diesen besonders gefährdeten Bereichen die
Überwachung meist durch das Personal selbst. Es befindet sich aber nicht ständig ein
Mitarbeiter in diesem Bereich, der diese Aufgabe mit der erforderlichen Aufmerksamkeit
erfüllt. Dann wird der Diebstahl nicht oder zu spät bemerkt. Bei einem Überfall, bei
dem der Täter über den Tresen springt, gelingt es dem Personal selten, noch rechtzeitig
einen Alarm auszulösen. Die herkömmliche Absicherung von solchen Verkaufstresen, die
für Diebe wegen der oft besonders hochwertigen Güter oder der Kasse besonders attraktiv
sind, ist demnach unzureichend.
[0005] Es ist bekannt, den Zugang zu wertvollen Gegenständen mit Hilfe eines Laserscanners
zu überwachen. Ein solcher herkömmlicher Laserscanner ist in Figur 6 in einer schematischen
Schnittdarstellung gezeigt. Ein von einem Lichtsender 12, beispielsweise einem Laser,
erzeugter Lichtstrahl 14, der einzelne Lichtimpulse aufweist, wird über Lichtablenkeinheiten
16a-b in eine Überwachungsebene 18 gelenkt und dort von einem gegebenenfalls vorhandenen
Objekt remittiert. Das remittierte Licht 20 gelangt wieder zu dem Laserscanner 10
zurück und wird dort über die Ablenkeinheit 16b und mittels einer Empfangsoptik 22
von einem Lichtempfänger 24 detektiert, beispielsweise einer Photodiode.
[0006] Die Lichtablenkeinheit 16b ist in der Regel als Drehspiegel ausgestaltet, die durch
Antrieb eines Motors 26 kontinuierlich rotiert. Die jeweilige Winkelstellung der Lichtablenkeinheit
16b wird über einen Encoder 28 erfasst. Der von dem Lichtsender 12 erzeugte Lichtstrahl
14 überstreicht somit die durch die Rotationsbewegung erzeugte Überwachungsebene 18.
Wird ein von dem Lichtempfänger 24 empfangenes reflektiertes Lichtsignal 20 aus der
Überwachungsebene 18 empfangen, so kann aus der Winkelstellung der Ablenkeinheit 16b
mittels des Encoders 28 auf die Winkellage des Objektes in der Überwachungsebene 18
geschlossen werden.
[0007] Zusätzlich wird die Laufzeit der einzelnen Laserlichtpulse von ihrem Aussenden bis
zu dem Empfang nach Reflexion an dem Objekt in der Überwachungsebene 18 ermittelt.
Aus der Lichtlaufzeit wird unter Verwendung der Lichtgeschwindigkeit auf die Entfernung
des Objektes von dem Laserscanner 10 geschlossen. Diese Auswertung erfolgt in einer
Auswerteeinheit 30, die dafür mit dem Lichtsender 12, dem Lichtempfänger 24, dem Motor
26 und dem Encoder 28 verbunden ist. Somit stehen über den Winkel und die Entfernung
zweidimensionale Polarkoordinaten aller Objekte in der Überwachungsebene 18 zur Verfügung.
Diese Informationen über Objektpositionen sind über eine Schnittstelle 32 ausgebbar.
[0008] Mit Hilfe eines solchen Laserscanners wird beispielsweise vor einem wertvollen Gemälde
mit der Überwachungsebene des Laserscanners eine Art virtueller Vorhang vor dem Gemälde
aufgespannt und ein Alarm ausgelöst, wenn sich jemand unzulässig nahe heran bewegt.
Diese Art der Absicherung lässt sich auf einen Verkaufstresen aber nicht einfach übertragen,
weil die Anwesenheit von Personen in dem abzusichernden Bereich gar nicht verboten
werden soll, denn andernfalls könnte das Verkaufspersonal nicht arbeiten.
[0009] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Diebstahlabsicherung an Bereichen wie einer
Verkaufs- oder Ausgabetheke zu verbessern.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Diebstahlabsicherungsvorrichtung und ein Verfahren
zur Erkennung von unberechtigten Eingriffen nach Anspruch 1 beziehungsweise 15 gelöst.
Dabei geht die Lösung von dem Grundgedanken aus, Bereiche in der Umgebung und besonders
oberhalb beziehungsweise im Inneren der Barriere mit einem Laserscanner auf Übergreifen
oder Übersteigen zu überwachen. Damit sich Verkaufspersonal in dem abgesicherten Bereich
aufhalten kann, ohne ein Diebstahlsignal auszulösen, wird der Laserscanner nur aktiviert,
solange sich keine autorisierte Person in dem abgesicherten Bereich befindet. Dazu
erkennt eine Autorisierungseinrichtung Durchtritte durch den Zugangsbereich und prüft,
ob diese Durchtritte autorisiert sind. Ein solcher autorisierter Durchtritt ist dann
der Auslöser für das Aktivieren oder Deaktivieren des Laserscanners. Dabei fließen
vorzugsweise Faktoren wie die Bewegungsrichtung des Durchtritts und die Anzahl der
bisher in den abgesicherten Bereich autorisiert eingetretenen Personen in die Aktivierungsentscheidung
ein, damit der Laserscanner genau dann aktiv ist, wenn sich niemand vom Personal in
dem abgesicherten Bereich befindet.
[0011] Anders als bei gängigen Diebstahlsicherungssystemen wird nicht auf Artikelebene überwacht,
sondern es werden anhand der räumlichen Gegebenheiten besonders kritische Bereiche
auf Zutritt und Eingriffe geprüft. Gerade bei geometrisch durch eine Barriere abgegrenzten
Bereichen wird eine Überwachungstechnik benötigt, die klare Überwachungsgrenzen setzt.
Dabei muss die Grenze für das Verkaufspersonal und dessen Eintreten und Verlassen
des abgesicherten Bereichs sowie die übliche Geschäftstätigkeit durchlässig und dennoch
sicher gegenüber Diebstahlversuchen sein.
[0012] Die Erfindung hat den Vorteil, dass gerade die höherwertigen Güter, die in der Regel
in einem von einer Barriere geschützten Bereich gelagert oder ausgestellt werden,
durch geeignete Maßnahmen besonders geschützt sind. Das gilt erst recht für Bargeldbestände,
weil auch Kassen häufig in derart von einer Barriere abgegrenzten Bereichen stehen.
Jeder Diebstahl wird frühzeitig erkannt, so dass genügend Reaktionszeit für eine Beweissicherung
oder ein Ergreifen des Täters zur Verfügung steht. Aufgrund der existierenden Architektur
und des Designs der Diebstahlabsicherungsvorrichtung ist eine Nachrüstung sowie eine
Adaption an die jeweilige Umgebung einfach möglich. Dazu kann der Laserscanner vorzugsweise
an bestehende Alarmanlagen durch Schaltrelaiskontake angeschlossen und nahezu unsichtbar
aufgebaut werden. Auch durch einfache Nachrüstung (Retrofit) an bestehende Anlagen
bietet die Diebstahlabsicherungsvorrichtung eine wirtschaftliche Lösung, und die Amortisationszeit
ist aufgrund der hohen Zuverlässigkeit der Diebstahlverhinderung gering. Durch entsprechende
Hinweise wird bereits ohne Eingreifen der Diebstahlabsicherungsvorrichtung die Abschreckung
erhöht.
[0013] Die Erfindung bietet eine hohe Zuverlässigkeit bei geringer Falschalarmrate und somit
eine hohe Akzeptanz beim Verkaufspersonal. Das Verkaufspersonal fühlt sich besser
gegen Überfälle geschützt. Die Kundenzufriedenheit bleibt trotz der erhöhten Überwachung
gewahrt, da ein ehrlicher Kunde mit der Absicherung nicht in Berührung kommt.
[0014] Die Barriere ist bevorzugt ein Verkaufstresen oder eine Theke. Die Barriere wird
dabei von der entsprechenden Möblierung gebildet. Dabei ist beabsichtigt, dass eine
Kommunikation und ein Austausch von Gegenständen über die Barriere hinweg möglich
bleibt. Der Missbrauch dieser Zugänglichkeit durch Diebe wird durch die Erfindung
zuverlässig ausgeschlossen.
[0015] Die Überwachungsebene ist bevorzugt horizontal orientiert und überdeckt den abgesicherten
Bereich zumindest teilweise. Mit einer solchen Überwachungsebene bleiben jegliche
Eingriffe oberhalb der Barriere erlaubt. Sobald aber ein Täter versucht, über die
Barriere hinweg zu greifen oder gar hinüberzuspringen, wird dies zuverlässig erkannt.
[0016] Vorzugsweise schließt die Überwachungsebene direkt an die Oberkante der Barriere
an. Denkbar ist aber auch ein gewisser Abstand nach oben, vor allem wenn dieser Abstand
klein genug ist, um einen unentdeckten Eingriff mit dem ganzen Arm oder Körper zu
verhindern. Ebenso ist ein Versatz nach unten denkbar, wobei dann natürlich die Überwachungsebene
nicht überlappend mit der Barriere angeordnet sein sollte. Auch mit einer solchen
Überwachungsebene werden Übergriffe und vor allem ein Hineinspringen in den abgesicherten
Bereich noch zuverlässig erkannt, und Fehlalarme sind so gut wie ausgeschlossen, weil
ohne Eingriffsabsicht die Überwachungsebene für Personen außerhalb der Barriere nicht
erreichbar ist.
[0017] Die Überwachungsebene überdeckt bevorzugt auch einen Bereich vor der Barriere. Erkannte
Eingriffe in den Bereich vor der Barriere erzeugen aber besonders bevorzugt anstelle
des Diebstahlsignals ein Anwesenheitserkennungssignal. Die Erkennung derartiger Eingriffe
dient nicht der Diebstahlsicherung, denn es soll stets erlaubt bleiben, sich vor der
Barriere aufzuhalten. Es kann aber nützlich sein, eine anwesende Person zu erkennen,
beispielsweise um einem Verkäufer zu signalisieren, dass ein Kunde anwesend ist. Die
Position des Eingriffs erlaubt Auswertungen, mit denen die Aufenthaltsdauer in bestimmten
Bereichen vor der Barriere festgestellt werden kann, etwa um die Wirkung von Sonderaktionen,
Werbemaßnahmen oder die Attraktivität ausgestellter Waren zu bewerten.
[0018] Die Überwachungsebene ist bevorzugt angrenzend an die Oberkante der Barriere, die
Barriere nach oben fortsetzend vertikal oder diagonal in den abgesicherten Bereich
hinein angeordnet. Dies ermöglicht eine hohe Montage des Laserscanners. Die physische
Barriere wird so nach oben hin durch eine virtuelle Barriere ergänzt. Je nach Neigung
der Überwachungsebene wird die Annäherung an den abgesicherten Bereich restriktiver
oder weniger streng erlaubt.
[0019] Der Laserscanner ist bevorzugt dafür ausgebildet, Teilbereiche der Überwachungsebene
zu konfigurieren, in welche ein Eingriff erlaubt oder nicht erlaubt ist. Durch die
Konfiguration von Teilbereichen erfolgt eine einfache Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten,
insbesondere an eine Geometrie der Barriere. Das erleichtert den Einsatz oder die
Umrüstung auf die erfindungsgemäße Diebstahlabsicherungsvorrichtung, weil der Laserscanner
und nicht etwa die vorhandene oder durch andere Überlegungen festgelegte Barriere
angepasst wird.
[0020] Vorzugsweise ist eine Alarmanlage vorgesehen, welche das Diebstahlsignal empfängt
und daraufhin eine akustische Warnung auslöst. Das lenkt sofort die Aufmerksamkeit
auf den Dieb, um ihn zu fassen oder zumindest rasch in die Flucht zu schlagen, ehe
wertvolle Gegenstände gestohlen werden können.
[0021] In vorteilhafter Weiterbildung ist ein Videoüberwachungssystem vorgesehen, welches
das Diebstahlsignal empfängt und daraufhin eine Bildaufzeichnung der Umgebung der
Barriere erzeugt. Das Videosystem wird also gezielt durch einen Eingriff in die Überwachungsebene
des Laserscanners aktiv geschaltet. Mit Hilfe einer solchen ereignisgesteuerten Kamerazuschaltung
können täterbezogene Beweismittel gewonnen werden. Dabei bleibt auch der Datenschutz
gewahrt, denn es wird nur bei einer unerlaubten Feldverletzung des Laserscanners aufgezeichnet.
Ein ehrlicher Kunde wird demnach im Gegensatz zu einer ständigen Kameraüberwachung
nicht erfasst. Da die Überwachung tatortbezogen ist, können die Kameras ganz gezielt
positioniert und ausgerichtet werden und liefern scharfe Bilder, welche Täter und
Tat eindeutig dokumentieren. Prinzipiell kann die Kamera sogar noch bewegt oder eine
von mehreren Kameras ausgewählt werden, um die von dem Laserscanner erfasste Position
des Eingriffs und damit gezielt den Täter aufzunehmen. Die ereignisbezogene Aufzeichnung
hat noch den zusätzlichen Vorteil, dass wesentlich weniger Bildmaterial entsteht als
bei einer ständigen Videoüberwachung und somit Speicherplatz und PC-Infrastruktur
eingespart werden kann.
[0022] Vorteilhafterweise ist ein Videoüberwachungssystem vorgesehen, welches eine Bildaufzeichnung
des abgesicherten Bereichs erzeugt, solange sich dort Personen aufhalten. Diese Überwachung
erfolgt also gerade komplementär zu einer ereignisbezogenen Bildaufzeichnung eines
unzulässigen Eingriffs in die Überwachungsebene des Laserscanners. Damit können Beweise
gegen Innentäter, also das eigene Verkaufspersonal gesichert werden. Außerdem werden
so zumindest im Nachhinein Personen erkannt, die sich unberechtigt Zutritt in den
abgesicherten Bereich verschafft haben, beispielsweise mit einem fremden Schlüssel
oder Zugangscode. Die Aufzeichnung kann für diese zusätzliche Personenüberprüfung
auf einen kurzen Zeitraum nach einem autorisierten Durchtritt begrenzt werden.
[0023] Die Autorisierungseinrichtung enthält bevorzugt einen Statusspeicher, um Informationen
über autorisierte Durchtritte zu speichern. Damit ist stets bekannt, ob sich eine
autorisierte Person in dem abgesicherten Bereich aufhält und wer das ist. Wenn beispielsweise
mehrere Personen den abgesicherten Bereich betreten haben, wird der Laserscanner erst
dann aktiv geschaltet, wenn die letzte dieser Personen den abgesicherten Bereich wieder
verlassen hat.
[0024] Die Autorisierungseinrichtung weist bevorzugt einen RFID-Leser oder einen Codeleser
auf. Dazu kann beispielsweise ein RFID-Tag oder ein optischer Code in die Arbeitskleidung
des Verkaufspersonals integriert sein. Die Autorisierung bei einem Durchtritt erfolgt
kontaktlos ohne besondere Handlung des Verkaufspersonals, was zu einer erhöhten Akzeptanz
führt. Durch Zuweisung bestimmter Codes kann ein Zutrittsmanagement erfolgen, das
dem Verkaufspersonal je nach Stellung und Funktion den Zugang zu bestimmten Bereichen
erlaubt oder verbietet. Beispielhafte Alternativen zu einer kontaktlosen Zutrittskontrolle
sind Schlüsselkarten oder mechanische Schlüssel.
[0025] Vorzugsweise ist mindestens ein zusätzlicher Sensor an dem Zugangsbereich vorgesehen,
insbesondere eine Lichtschranke oder ein Lichtgitter, um Durchtritte durch den Zugangsbereich
zu erkennen. Der zusätzliche Sensor schließt die Barriere auch durch die Zugangsbereiche.
Damit kann das Diebstahlsignal auch dann ausgegeben werden, wenn ein unautorisierte
Zutritt durch einen Zugangsbereich erkannt wird. Außerdem dient der zusätzliche Sensor
vorzugsweise als Auslöser für die Autorisierungseinrichtung bei kontaktlosen Autorisierungsverfahren
etwa per RFID, da diese Techniken an sich häufig noch nicht positionsspezifisch genug
sind, um zu erkennen, wann eine Autorisierung erforderlich ist.
[0026] Vorzugsweise weist die Diebstahlabsicherungsvorrichtung mindestens einen weiteren
Sensor auf, insbesondere eine Lichtschranke, ein Lichtgitter oder einen weiteren Laserscanner,
um Eingriffe in verbleibende Lücken zwischen der Barriere und der Überwachungsebene
zu erkennen. Manche Geometrien der Barriere erlauben nicht, sämtliche Möglichkeiten
für Übergreifen oder Übersteigen mit nur einer einzigen Überwachungsebene zu erfassen.
Derartige Überwachungslücken können durch weitere Sensoren geschlossen werden.
[0027] Der Laserscanner weist bevorzugt einen Lichtsender zum Aussenden eines Lichtstrahls
in die Überwachungsebene, einen Lichtempfänger zum Erzeugen eines Empfangssignals
aus dem von Objekten in der Überwachungsebene remittierten Lichtstrahl, eine bewegliche
Ablenkeinheit zur periodischen Ablenkung des Lichtstrahls, um im Verlauf der Bewegung
die Überwachungsebene abzutasten, und eine Auswertungseinheit zur Erfassung der Objekte
anhand des Empfangssignals auf. Damit wird mit einem einzigen Sensor eine Überwachungsebene
über einen großen Winkel von bis zu 360° überwachbar. Als optisches System ist ein
Laserscanner flexibel und besonders wirtschaftlich einsetzbar.
[0028] Der Laserscanner ist besonders bevorzugt als Entfernungsmesser ausgebildet, indem
in der Auswertungseinheit die Lichtlaufzeit zwischen Aussenden und Empfang des Lichtstrahls
und daraus die Entfernung eines Objekts bestimmbar ist. So wird nicht nur ein Eingriff
als solcher erkannt, sondern auch der Abstand des Eingriffs zu dem Laserscanner. Noch
bevorzugter weist der Laserscanner eine Winkelmesseinheit auf, mittels derer die Winkelstellung
der Ablenkeinheit erfassbar ist. Dies dient der Lokalisierung der Eingriffe in Winkelrichtung.
Werden von dem Laserscanner Entfernung und Winkel bestimmt, so stehen damit vollständige
Positionsinformationen des Eingriffs in zweidimensionalen Polarkoordinaten zur Verfügung
(Lidar). Dadurch kann die Überwachungsebene auf beliebige Weise in Felder eingeteilt
werden, in denen Eingriffe erlaubt sind oder nicht, und so an die örtlichen Gegebenheiten
adaptiert werden. Auch ist zu jedem Eingriff sofort bekannt, an welcher Stelle eingegriffen
wurde, beispielsweise um eine Kamera auszurichten oder gegebenenfalls gestaffelte
Maßnahmen zu ergreifen, etwa lediglich ein Warnschild einzuschalten, einen internen
oder externen Alarm auszulösen oder sogar die Ausgänge zu blockieren.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf ähnliche Weise weitergebildet werden und
zeigt dabei ähnliche Vorteile. Derartige vorteilhafte Merkmale sind beispielhaft,
aber nicht abschließend in den sich an die unabhängigen Ansprüche anschließenden Unteransprüchen
beschrieben.
[0030] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile beispielhaft
anhand von Ausführungsformen und unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
Die Abbildungen der Zeichnung zeigen in:
- Fig. 1
- eine schematische dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemäß gegen Diebstahl abgesicherten
Verkaufstresens während der Anwesenheit von Verkaufspersonal;
- Fig. 2
- eine schematische dreidimensionale Ansicht eines Diebstahlversuchs an dem Verkauftresen
gemäß Figur 1 in Abwesenheit des Verkaufspersonals;
- Fig. 3
- eine weitere schematische dreidimensionale Ansicht eines Verkaufstresens mit einer
alternativen Anordnung einer Überwachungsebene;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf einen Verkaufstresen bei einer weiteren alternativen
Anordnung der Überwachungsebene, die in den Bereich vor dem Verkaufstresen hineinragt;
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Beispiel eines Verkauftresens mit einem
alternativen Zugangsbereich; und
- Fig. 6
- eine schematische Schnittdarstellung eines beispielhaften Laserscanners nach dem Stand
der Technik, der in der erfindungsgemäßen Diebstahlabsicherungsvorrichtung verwendet
werden kann.
[0031] Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils eine schematische dreidimensionale Ansicht eines
Verkaufstresens 100 mit einer erfindungsgemäßen Diebstahlabsicherung. Der Verkaufstresen
100 bildet rundum eine physische Barriere 102a-b um einen abgesicherten Bereich 104.
Nach hinten und nach links sind die Barrieren 102a, 102b übermannshoch und verhindern
damit jeglichen Zutritt. Nach vorne hin bildet die Barriere 102c einen halbhohen Tisch
oder Tresen, über den das Verkaufspersonal Gegenstände mit Kunden austauschen kann.
Zur rechten Seite hin befindet sich ein Zugangsbereich 106, über den Verkaufspersonal
den abgesicherten Bereich 104 betreten und verlassen kann. Die dargestellte Geometrie
von Barrieren 102a-c, abgesichertem Bereich 104 und Zugangsbereich 106 sind dabei
rein beispielhaft zu verstehen. Auch andere Anwendungen mit derartigen physischen
Barrieren 102a-b sind denkbar, etwa bei Lagerbereichen mit Sperrzonen.
[0032] Die Diebstahlsicherung umfasst einen Laserscanner 108, eine Autorisierungseinrichtung
110 und ein Lichtgitter 112, von dem nur die Überwachungsstrahlen eingezeichnet sind.
Der Laserscanner 108 ist in diesem Beispiel so montiert, dass seine Überwachungsebene
114 horizontal angeordnet ist und den abgesicherten Bereich 104 überdeckt. Die Autorisierungseinrichtung
110 befindet sich in der Nähe des Zugangsbereichs 106, wobei das Lichtgitter 112 anhand
von Strahlunterbrechungen erkennt, wenn jemand den abgesicherten Bereich 104 betritt
oder verlässt.
[0033] In Figur 1 befindet sich eine autorisierte Verkaufsperson 116 hinter dem Verkaufstresen
100. Der Laserscanner 108 ist deshalb inaktiv, weshalb seine Überwachungsebene 114
in Figur 1 nicht eingezeichnet ist. In Figur 2 dagegen hat die autorisierte Verkaufsperson
116 den Verkaufstresen 100 verlassen, der Laserscanner 108 ist aktiv und erkennt Eingriffe
in die Überwachungsebene 114. Versucht ein Dieb 118 die Abwesenheit der Verkaufsperson
116 auszunutzen und einen Gegenstand von der Innenseite des Verkaufstresens 100 zu
stehlen, so wird der Übergriff über die vordere Barriere 102c des Verkaufstresens
100 von dem Laserscanner 108 erkannt. Ebenso würde erkannt, wenn sich der Dieb 118
nicht nur über den Verkaufstresen 100 beugt, sondern sogar in den abgesicherten Bereich
104 hineinsteigt oder hineinspringt.
[0034] Der Laserscanner 108 ist beispielsweise so ausgebildet wie einleitend zu Figur 6
beschrieben. Als aktiv tastendes optisches System arbeitet der Laserscanner 108 berührungslos
und tastet seine Überwachungsebene 114 zweidimensional ab. Reflektoren oder Positionsmarken
werden dabei nicht benötigt. Für die Anwendung zur Bereichs-überwachung können Überwachungsfelder
konfiguriert werden, die mit einer internen Ausgangsschaltung verknüpft sind. Dadurch
kann die Überwachungsebene 114 an die Barriere 102a-c angepasst werden, und es können
abweichend von der Darstellung in Figur 2 auch nicht überwachte Teilbereiche definiert
werden. Einen externen Computer oder eine sonstige externe Auswertung benötigt der
Laserscanner 108 nicht unbedingt, wenn die Signale, also die Eingänge und Ausgänge,
in dem Laserscanner 108 selbst verarbeitet und anschließend ausgegeben werden.
[0035] Die Messdaten des Laserscanners 108 stehen dann in Rohform oder direkt als Eingriffe
in bestimmte konfigurierte Teilbereiche beziehungsweise Position des potentiellen
Täters an einer Schnittstelle zur Verfügung. Eine Echtzeitauswertung sorgt für sehr
schnelle Reaktionszeiten.
[0036] Der Laserscanner 108 ist in den Figuren 1 und 2 beispielhaft an der hinteren Barriere
102a des Verkaufstresens 100 montiert, wobei die Überwachungsebene 114 horizontal
innerhalb der Barriere 102a-c aufgespannt wird. Die Überwachungsebene 114 wird auf
Eingriffe überwacht, wenn wie in Figur 1 der Verkaufstresen 100 unbeaufsichtigt ist,
sich also keine Verkaufsperson 116 in dem abgesicherten Bereich 104 befindet.
[0037] Wird dann ein Eingriff erkannt, wie der beispielhafte Übergriff des Diebes 118 in
Figur 2, so gibt der Laserscanner 108 ein entsprechendes Diebstahlsignal aus. Dazu
kann der Laserscanner an eine bestehende Alarmanlage angeschlossen werden. Das alarmierte
Personal ist dann rasch in der Lage, die Situation zu prüfen und gegebenenfalls zu
reagieren. Unerwünschte Meldungen sind selten, weil der Laserscanner 108 sehr selektiv
auf unzulässige Eingriffe reagiert. Damit bleibt trotz der erheblich erhöhten Sicherheit
gegenüber Diebstählen die Kundenzufriedenheit hoch.
[0038] Anstelle des Alarms oder mit dem Alarm wird vorzugsweise auch eine Überwachungskamera
120 aktiviert, um die kritische Szene nach dem erkannten Eingriff aufzuzeichnen. Da
die Position des Eingriffs bekannt ist, kann die Überwachungskamera 120 richtig ausgerichtet
und fokussiert werden. Damit ist die Überwachungskamera in die Lage versetzt, ereignisgesteuert
scharfe Bilder von dem Vorgang und dem Täter zu liefern.
[0039] Prinzipiell ist denkbar, anstelle eines Laserscanner 108 einen anderen Sensor einzusetzen.
In Frage kommt ein Lichtgitter, das aber in der Installation aufwändiger ist und keine
frei anpassbaren Überwachungsfelder bietet. Außerdem werden von einem Lichtgitter,
anders als von dem Laserscanner 108, keine hinreichend genauen Positionsangaben für
eine Kamerasteuerung und -fokussierung erfasst. Eine weitere mögliche Alternative
ist ein passiver Infrarotmelder, der aber den Überwachungsbereich im Gegensatz zu
einem Laserscanner 108 nicht zentimetergenau begrenzt, so dass eventuell zu früh oder
fälschlich ein Alarm ausgelöst wird oder Überwachungslücken verbleiben. Dies beeinträchtigt
einerseits die Rate an unerwünschten Meldungen und damit die Kundenzufriedenheit und
Akzeptanz beim Verkaufspersonal und andererseits die Sicherheit. Deshalb ist ein Laserscanner
108 der erfindungsgemäß bevorzugte Sensor.
[0040] Der Laserscanner 108 arbeitet in der erfindungsgemäßen Diebstahlsicherung im Verbund
mit der Autorisierungseinrichtung 110. Diese erkennt, ob eine Verkaufsperson 116 berechtigt
durch den Zugangsbereich 106 hindurchtritt. Dazu werden Autorisierungsverfahren wie
beispielsweise RFID, Schlüsselkarten oder optische Codes eingesetzt, wobei die Autorisierungseinrichtung
110 dann eine entsprechende Leseeinrichtung und autorisierte Verkaufspersonen 116
den entsprechenden RFID-Tag, Code oder Schlüssel mit sich führt. Dabei erhöht eine
kontaktlose, möglichst vollständig automatisierte Authentifizierung den Komfort für
das Verkaufspersonal.
[0041] Der Durchtritt durch den Zugangsbereich 106 wird vorzugsweise mit Hilfe eines weiteren
Sensors erkannt, etwa des Lichtgitters 112. Dies ermöglicht, die Authentifizierung
auszulösen und zuverlässig zu verhindern, dass jemand unbemerkt den Zugangsbereich
106 passiert.
[0042] Betritt eine Verkaufsperson 116 den abgesicherten Bereich 104 durch den Zugangsbereich
106, so erfolgt eine Authentifizierung. Ist die Verkaufsperson 116 berechtigt, wird
über ein Eingangssignal an den Laserscanner 108 dessen Überwachungsfeld 114 deaktiviert.
Abhängig von den Einsatzbedingungen ist auch denkbar, das Überwachungsfeld 114 nur
umzuschalten, um weiterhin Teilbereiche des abgesicherten Bereichs 104 zu überwachen.
Dazu werden die verschiedenen einstellbaren Felder des Laserscanners 108 ausgenutzt.
Scheitert die Authentifizierung, weil es sich nicht um eine Verkaufsperson 116 handelt
oder diese nicht zum Zutritt berechtigt ist, wird ähnlich wie bei einem Übergriff
durch einen Dieb 118 in das Überwachungsfeld 114 ein Alarm ausgesetzt und die Überwachungskamera
120 aktiviert. Die Authentifizierung lässt sich zugleich als Zutrittsmanagement nutzen,
um nur bestimmte Mitarbeiter in bestimmten Bereichen zuzulassen.
[0043] Es ist denkbar, auch bei einem autorisierten Eintritt durch den Zugangsbereich 106
die Überwachungskamera 120 zu aktivieren. Dabei wird also gerade dann der abgesicherte
Bereich 104 überwacht, wenn sich dort eine autorisierte Verkaufsperson 116 befindet.
Dies dient dem Schutz gegen Innentäter, also das eigene Personal, oder dazu, einen
Missbrauch des Authentifizierungscodes aufzudecken.
[0044] Verlässt umgekehrt die Verkaufsperson 116 in der Situation der Figur 1 den abgesicherten
Bereich 104 durch den Zugangsbereich 106, so ist eine Authentifizierung in der Regel
nicht erforderlich. Die Autorisierungseinrichtung 110 merkt sich aber vorzugsweise
auch diesen Vorgang, um Buch darüber zu führen, wie viele und welche Personen sich
in dem abgesicherten Bereich 104 aufhalten. Jedes Verlassen des abgesicherten Bereichs
104 kann dann beispielsweise dafür genutzt werden, andere Bereiche des Überwachungsfelds
114 aktiv zu schalten. Sobald die letzte Verkaufsperson 116 den abgesicherten Bereich
104 verlässt, wird das Überwachungsfeld 114 wie in Figur 2 aktiviert.
[0045] Da mit einer einzigen Überwachungsebene 114 nicht in allen Situationen und Geometrien
der Barriere 102a-c eine lückenlose Absicherung gegen Übergriffe möglich ist, beispielsweise
um ein seitliches Tunneln zu verhindern, können zusätzliche Sensoren in die Diebstahlabsicherung
aufgenommen werden, etwa zusätzliche Laserscanner oder auch Lichtschranken beziehungsweise
Lichtgitter. Seitliches Eintauchen oder sonstige Ausweichversuche eines Diebes 118
werden damit erkannt, und es folgen direkt oder über den Laserscanner 108 die entsprechenden
Absicherungsmaßnahmen.
[0046] Figur 3 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Ansicht eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Diebstahlsicherung an einem Verkaufstresen 100. Im Unterschied
zu den Figuren 1 und 2 ist dabei der Laserscanner 108 weiter oben montiert und überwacht
eine schräge Überwachungsebene 114. Der Neigungswinkel der Überwachungsebene 114 sowie
die Position des Laserscanners 108 können variiert werden, um den abgesicherten Bereich
104 in unterschiedlicher Höhe und in unterschiedlichem Grad abzudecken. Dabei kann
die vordere Barriere 102c je nach Konfiguration innerhalb oder außerhalb sowie teilweise
innerhalb des abgesicherten Bereichs 104 liegen. Aufgrund der höheren Montage des
Laserscanners 108 ist es in manchen Situationen erleichtert, die Überwachungsebene
114 frei von ausgestellten Gegenständen zu halten. Prinzipiell ist auch denkbar, die
Überwachungsebene 114 vertikal zu orientieren, beispielsweise in direkter Fortsetzung
der vorderen Barriere 102c nach oben.
[0047] Figur 4 zeigt in einer Draufsicht ein weiteres Beispiel einer Barriere 102a-c und
einer Konfiguration der Überwachungsebene 114, die vorzugsweise horizontal angeordnet
ist, aber mit einem Teilbereich 114a über den Verkaufstresen 100 hinausragt. Somit
kann zusätzlich ein Teil des Verkaufsraums vor dem Verkaufstresen 100 überwacht werden.
Dabei löst der Laserscanner 108 bei Erkennung eines Eingriff in den nach vorne hinausragenden
Teilbereich 114a kein Diebstahlsignal, sondern lediglich ein Anwesenheitssignal aus,
denn der Aufenthalt in dem Teilbereich 114a ist gestattet. Es ist aber auf diese Weise
möglich, der abwesenden Verkaufsperson 116 ein Signal zu geben, dass sich ein interessierter
Kunde vor dem Verkaufstresen aufhält und eventuell eine Beratung wünscht. In einem
weiteren Teilbereich 114b der Überwachungsebene oberhalb der vorderen Barriere 102c
löst der Laserscanner 108 bei Erkennung eines Eingriffs wahlweise das Diebstahlsignal
oder das Anwesenheitssignal aus.
[0048] Mit Hilfe des in den vorderen Verkaufsraum hineinragenden Teilbereichs 114a kann
anhand der Position von Eingriffen ermittelt werden, wie lange sich ein Kunde für
einen ausgestellten Gegenstand interessiert, indem die Verweildauer an bestimmten
Positionen oder in Teilfeldern gemessen und ausgegeben wird. Aus diesen Daten kann
die Wirksamkeit von Sonderaktionen oder Werbung gemessen werden, und es ergeben sich
außerdem Hinweise auf mögliche verkaufsfördernde Änderungen des Sortiments oder von
dessen Anordnung.
[0049] Figur 5 zeigt in einer Draufsicht ähnlich Figur 4 eine weitere alternative Anordnung
der Barriere 102a-c, des Zugangsbereichs 106 und des Laserscanners 108 mit seiner
Überwachungsebene 114. Die Barriere 102 ist hier zu beiden Seiten unüberwindbar geschlossen,
und der abgesicherte Bereich 104 wird durch einen als Tür ausgestalteten Zugangsbereich
106 betreten und verlassen. Der Sensor 112 zur Überwachung von Durchtritten ist demnach
anstelle eines Lichtgitters ein Türschalter. Dies ist ein weiteres von zahlreichen
Beispielen für mögliche Anordnungen und Geometrien des Verkaufstresens 102, dessen
Zugangsbereichen 106 und der Überwachungsebene 114 zur Diebstahlsicherung.
[0050] Neben der Absicherungsfunktion kann mit der Erfindung auch eine Art von Zutrittsmanagement
erfolgen. Dabei wird erkannt, ob eine Person, die den von dem Laserscanner 108 überwachten
definierten Bereich hinter der Barriere 102 betritt, dazu berechtigt ist. Mittels
einer berührungslosen Identifikation wird gemeldet, ob der definierte Bereich frei
oder belegt ist, ob sich dort also eine Person aufhält. Ist das der Fall, kann zusätzlich
festgestellt und gemeldet werden, ob diese Person zu dem Aufenthalt autorisiert ist
oder nicht.
1. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) zur Erkennung von unberechtigten Eingriffen
oder Zutritten in einen abgesicherten Bereich (104), insbesondere einen Kassenbereich
oder Verkaufsbereich, der von einer physischen Barriere (102) umgeben ist, die mindestens
einen Zugangsbereich (106) aufweist und die außerhalb des Zugangsbereichs (106) durch
Übergreifen oder Übersteigen überwunden werden kann, wobei die Vorrichtung (108, 110)
einen Laserscanner (108) umfasst, der so angeordnet und orientiert ist, dass seine
Überwachungsebene (114) Übergreifen und Übersteigen der Barriere (102) erkennt, um
daraufhin ein Diebstahlsignal auszugeben,
gekennzeichnet durch
eine Autorisierungseinrichtung (110) des Zugangsbereiches (106), die dafür ausgebildet
ist, bei einem autorisierten Durchtritt durch den Zugangsbereich (106) den Laserscanner (108) zu aktivieren oder zu deaktivieren.
2. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach Anspruch 1,
wobei die Barriere (102) ein Verkaufstresen (100) oder eine Theke ist.
3. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Überwachungsebene (114) horizontal orientiert ist und den abgesicherten
Bereich (104) zumindest teilweise überdeckt.
4. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Überwachungsebene (114) auch einen Bereich vor der Barriere (102) überdeckt,
wobei insbesondere erkannte Eingriffe in den Bereich vor der Barriere (102) anstelle
des Diebstahlsignals ein Anwesenheitserkennungssignal erzeugen.
5. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Überwachungsebene (114) angrenzend an die Oberkante der Barriere (102),
die Barriere (102) nach oben fortsetzend vertikal oder diagonal in den abgesicherten
Bereich (104) hinein angeordnet ist.
6. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Laserscanner (108) dafür ausgebildet ist, Teilbereiche der Überwachungsebene
(114) zu konfigurieren, in welche ein Eingriff erlaubt oder nicht erlaubt ist.
7. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei eine Alarmanlage vorgesehen ist, welche das Diebstahlsignal empfängt und daraufhin
eine akustische Warnung auslöst.
8. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Videoüberwachungssystem (120) vorgesehen ist, welches das Diebstahlsignal
empfängt und daraufhin eine Bildaufzeichnung der Umgebung der Barriere (102) erzeugt.
9. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Videoüberwachungssystem (120) vorgesehen ist, welches eine Bildaufzeichnung
des abgesicherten Bereichs (104) erzeugt, solange sich dort Personen (116) aufhalten.
10. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Autorisierungseinrichtung (110) einen Statusspeicher enthält, um Informationen
über autorisierte Durchtritte zu speichern.
11. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Autorisierungseinrichtung (110) einen RFID-Leser oder einen Codeleser aufweist.
12. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei mindestens ein zusätzlicher Sensor (112) an dem Zugangsbereich (106) vorgesehen
ist, insbesondere eine Lichtschranke oder ein Lichtgitter, um Durchtritte durch den
Zugangsbereich (106) zu erkennen.
13. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
die mindestens einen weiteren Sensor aufweist, insbesondere eine Lichtschranke, ein
Lichtgitter oder einen weiteren Laserscanner, um Eingriffe in verbleibende Lücken
zwischen der Barriere (102) und der Überwachungsebene (114) zu erkennen.
14. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Laserscanner (10, 108) einen Lichtsender (12) zum Aussenden eines Lichtstrahls
(14) in die Überwachungsebene (18, 114), einen Lichtempfänger (24) zum Erzeugen eines
Empfangssignals aus dem von Objekten in der Überwachungsebene (18, 114) remittierten
Lichtstrahl (20), eine bewegliche Ablenkeinheit (16) zur periodischen Ablenkung des
Lichtstrahls (14, 20), um im Verlauf der Bewegung die Überwachungsebene (18, 114)
abzutasten, und eine Auswertungseinheit (30) zur Erfassung der Objekte anhand des
Empfangssignals aufweist, wobei der Laserscanner (10, 108) insbesondere als Entfernungsmesser
ausgebildet ist, indem in der Auswertungseinheit (30) die Lichtlaufzeit zwischen Aussenden
und Empfang des Lichtstrahls (14, 20) und daraus die Entfernung eines Objekts bestimmbar
ist und/oder wobei der Laserscanner (10, 108) eine Winkelmesseinheit (28) aufweist,
mittels derer die Winkelstellung der Ablenkeinheit (16) erfassbar ist, so dass für
erfasste Objekte in der Überwachungsebene (18, 114) zweidimensionale Positionskoordinaten
zur Verfügung stehen.
15. Verfahren zur Erkennung von unberechtigten Eingriffen oder Zutritten in einen abgesicherten
Bereich (104), insbesondere einen Kassenbereich oder Verkaufsbereich, der von einer
physischen Barriere (102) umgeben ist, die mindestens einen Zugangsbereich (106) aufweist
und die außerhalb des Zugangsbereichs (106) durch Übergreifen oder Übersteigen überwunden
werden kann, wobei mit einem Laserscanner (108) der Bereich (114) oberhalb oder hinter
der Barriere (102) überwacht und bei Erkennen eines Übergreifens und Übersteigens
ein Diebstahlsignal ausgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Laserscanner (108) aktiviert oder deaktiviert wird, wenn ein autorisierter Durchtritt
durch den Zugangsbereich (106) erfolgt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) zur Erkennung von unberechtigten Eingriffen
oder Zutritten in einen abgesicherten Bereich (104), der von einer physischen Barriere
(102) umgeben ist, die mindestens einen Zugangsbereich (106) aufweist und die außerhalb
des Zugangsbereichs (106) durch Übergreifen oder Übersteigen überwunden werden kann,
wobei die Vorrichtung (108, 110) einen als Entfernungsmesser ausgebildeten Laserscanner
(108) umfasst, der eine Auswertungseinheit (30), in welcher die Lichtlaufzeit zwischen
Aussenden und Empfang eines Lichtstrahls (14, 20) und daraus die Entfernung eines
Objekts bestimmbar ist , und eine Winkelmesseinheit (28) aufweist, mittels derer die
Winkelstellung der Ablenkeinheit (16) erfassbar ist, so dass für erfasste Objekte
in der Überwachungsebene (18, 114) zweidimensionale Positionskoordinaten zur Verfügung
stehen, wobei der Laserscanner (108) so angeordnet und orientiert ist, dass seine
Überwachungsebene (114) Übergreifen und Übersteigen der Barriere (102) erkennt, um
daraufhin ein Diebstahlsignal auszugeben, und dafür ausgebildet ist, Teilbereiche
der Überwachungsebene (114) zu konfigurieren, in welche ein Eingriff erlaubt oder
nicht erlaubt ist, wobei eine Autorisierungseinrichtung (110) des Zugangsbereiches
(106) vorgesehen ist, die dafür ausgebildet ist, bei einem autorisierten Durchtritt
durch den Zugangsbereich (106) den Laserscanner (108) zu aktivieren oder zu deaktivieren.
2. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach Anspruch 1,
wobei die Barriere (102) ein Verkaufstresen (100) oder eine Theke ist.
3. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Überwachungsebene (114) horizontal orientiert ist und den abgesicherten
Bereich (104) zumindest teilweise überdeckt.
4. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Überwachungsebene (114) auch einen Bereich vor der Barriere (102) überdeckt,
wobei insbesondere erkannte Eingriffe in den Bereich vor der Barriere (102) anstelle
des Diebstahlsignals ein Anwesenheitserkennungssignal erzeugen.
5. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Überwachungsebene (114) angrenzend an die Oberkante der Barriere (102),
die Barriere (102) nach oben fortsetzend vertikal oder diagonal in den abgesicherten
Bereich (104) hinein angeordnet ist.
6. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der abgesicherte Bereich ein Kassenbereich oder ein Verkaufsbereich ist.
7. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei eine Alarmanlage vorgesehen ist, welche das Diebstahlsignal empfängt und daraufhin
eine akustische Warnung auslöst.
8. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Videoüberwachungssystem (120) vorgesehen ist, welches das Diebstahlsignal
empfängt und daraufhin eine Bildaufzeichnung der Umgebung der Barriere (102) erzeugt.
9. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein Videoüberwachungssystem (120) vorgesehen ist, welches eine Bildaufzeichnung
des abgesicherten Bereichs (104) erzeugt, solange sich dort Personen (116) aufhalten.
10. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Autorisierungseinrichtung (110) einen Statusspeicher enthält, um Informationen
über autorisierte Durchtritte zu speichern.
11. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Autorisierungseinrichtung (110) einen RFID-Leser oder einen Codeleser aufweist.
12. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei mindestens ein zusätzlicher Sensor (112) an dem Zugangsbereich (106) vorgesehen
ist, insbesondere eine Lichtschranke oder ein Lichtgitter, um Durchtritte durch den
Zugangsbereich (106) zu erkennen.
13. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
die mindestens einen weiteren Sensor aufweist, insbesondere eine Lichtschranke, ein
Lichtgitter oder einen weiteren Laserscanner, um Eingriffe in verbleibende Lücken
zwischen der Barriere (102) und der Überwachungsebene (114) zu erkennen.
14. Diebstahlabsicherungsvorrichtung (108, 110) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Laserscanner (10, 108) einen Lichtsender (12) zum Aussenden eines Lichtstrahls
(14) in die Überwachungsebene (18, 114), einen Lichtempfänger (24) zum Erzeugen eines
Empfangssignals aus dem von Objekten in der Überwachungsebene (18, 114) remittierten
Lichtstrahl (20), eine bewegliche Ablenkeinheit (16) zur periodischen Ablenkung des
Lichtstrahls (14, 20), um im Verlauf der Bewegung die Überwachungsebene (18, 114)
abzutasten, und eine Auswertungseinheit (30) zur Erfassung der Objekte anhand des
Empfangssignals aufweist.
15. Verfahren zur Erkennung von unberechtigten Eingriffen oder Zutritten in einen abgesicherten
Bereich (104), der von einer physischen Barriere (102) umgeben ist, die mindestens
einen Zugangsbereich (106) aufweist und die außerhalb des Zugangsbereichs (106) durch
Übergreifen oder Übersteigen überwunden werden kann, wobei mit einem entfernungsmessenden
Laserscanner (108) der Bereich (114) oberhalb oder hinter der Barriere (102) überwacht
und zweidimensionale Positionskoordinaten von erfassten Objekten anhand der Lichtlaufzeit
zwischen Aussenden und Empfang eines Lichtstrahls (14, 20) und einer Messung der Winkelstellung
einer Ablenkeinheit (16) des Laserscanners (108) bestimmt werden, und bei Erkennen
eines Übergreifens und Übersteigens in konfigurierte Teilbereiche der Überwachungsebene
(114), in welche ein Eingriff nicht erlaubt ist, ein Diebstahlsignal ausgegeben wird,
wobei der Laserscanner (108) aktiviert oder deaktiviert wird, wenn ein autorisierter
Durchtritt durch den Zugangsbereich (106) erfolgt.