[0001] Die Erfindung betrifft eine Haarformvorrichtung, umfassend ein kammartig ausgebildetes
Formwerkzeug, welches Formwerkzeug über zwei Zinkenreihen verfügt, von denen die eine
gegenüber der anderen zum Öffnen und Schließen des zwischen jeweils einer Zinke der
einen Zinkenreihe und einer Zinke der anderen Zinkenreihe befindlichen Haarformspaltes
verstellbar ist.
[0002] Haarformvorrichtungen, etwa sogenannte Straightener, können mit einem kammartig ausgebildeten
Formwerkzeug, bei einem Straightener ein ausgestattet sein. Das Formwerkzeug derartiger
Haarformvorrichtungen umfasst eine aus voneinander beabstandeten Zinken gebildete
Kammreihe, wobei jeweils zwei benachbart und mit Abstand zueinander angeordnete Zinken
einen Haarformspalt einfassen. Für den Prozess des Haarglättens verfügt jede Haaraufnahme
bzw. zumindest eine der beiden jede Haaraufnahme einfassende Zinke über ein erstes
Formteil. Dieses ist gegenüber der weiteren, einen Haarformspalt einfassenden Zinke
bewegbar gelagert. Zwischen den beiden Formteilen, die für den Prozess des Haarformens
unter Vorspannung stehend gegeneinander wirken, befindet sich der Haarformspalt, in
den eine zum Glätten vorgesehene Haarsträhne eingelegt wird. Das Glätten als solches
wird durch Ansetzen der Haarformvorrichtung an dem zur Haarwurzel weisenden Ende des
zu glättenden Haarabschnittes, Einlegen der Haarsträhnen in die Haaraufnahmen bzw.
die Haarformspalte des Formwerkzeuges und Hindurchziehen der durch die Haarformspalte
erfassten Haarsträhnen durch das Formwerkzeug. Dieses erfolgt typischerweise durch
eine entsprechende Bewegung der Haarformvorrichtung gegenüber dem die zu glättenden
Haare tragenden Kopf einer Person, deren Haare geglättet werden sollen.
[0003] Gemäß einer vorbekannten Haarformvorrichtung sind die ersten bewegbar gelagerten
Formteile jeweils einzeln an einer Zinke gefedert gelagert. Bei einer solchen Haarformvorrichtung
erfolgt das Einlegen einer Haarsträhne in einen Haarformspalt gegen die Kraft des
auf die ersten Formteile wirkenden Federelementes. Befindet sich das Haar bzw. befinden
sich einzelne Haarsträhnen in den mehreren Haarformspalten, wird die Glättbewegung
ausgeführt. Dabei bestimmt die auf die einzelnen ersten Formteile wirkende Federkraft
diejenige Kraft, die für den Prozess des Glättens auf das Haar wirkt. Das zweite Formteil
stellt sodann das Widerlager dar. Zum Bereitstellen der für den Prozess der Haarglättung
notwendigen Wärme verfügt diese vorbekannte Haarformvorrichtung über ein Warmluftgebläse,
dessen Warmluftstrom in das Formwerkzeug eingeführt wird. Das Formwerkzeug selbst
verfügt im Bereich der Wurzelbereiche der feststehenden Zinken über Luftaustrittsöffnungen,
damit der daraus austretende Warmluftstrom an das zu formende Haar gelangt.
[0004] Aus
EP 1 721 539 A1 ist eine weitere gattungsgemäße Haarformvorrichtung bekannt. Diese Haarformvorrichtung
unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen, dadurch, dass die ersten Formteile
durch einen Steg miteinander verbunden sind und diese Formteile als Formteileinheit
insgesamt gegenüber den feststehenden Zinken gegen die Kraft einer Rückstellfeder
bewegt werden können. Dabei ist vorgesehen, dass die Formteileinheit mittels eines
Stellelementes in ihre den Haarformspalt öffnende Position gebracht werden können.
Dieses hat zum Vorteil, dass ein Einbringen der in die jeweiligen Haarformspalten
einzulegenden Haarsträhnen vereinfacht ist. Überdies ist es bei dieser Ausgestaltung
möglich, die Rückstellkraft und damit die auf die Haare für den Prozess des Haarglättens
wirkende Kraft einstellen zu können. Auch diese vorbekannte Haarformvorrichtung verfügt
über ein Warmluftgebläse zum Zuführen der für eine Haarformung benötigten Wärme.
[0005] Bei Haarformvorrichtungen der vorgenannten Art, die über ein kammartig ausgebildetes
Formwerkzeug verfügen, hat sich gezeigt, dass bei dem Prozess der Haarformung immer
wieder Haarsträhnen oder Teile davon aus den Haarformspalten heraustreten und daher
nicht oder zumindest nicht hinreichend geglättet werden. Dieses hat zur Folge, dass,
um alle gewünschten Haare zu glätten, der Glättvorgang mehrfach wiederholt werden
muss.
[0006] Um diesem Problem zu begegnen, ist in
DE 20 2009 011 098 U1 vorgeschlagen worden, dass die zwischen den Zinken befindlichen Haarformspalte zumindest
in der Haarformstellung der Zinken zueinander in Richtung zu der Wurzel der Zinken
hinterschnitten sind. Erreicht wird hiermit, dass sich nach einer Engstelle der Haarformspalt
in Richtung zu der Wurzel der in einen solchen einzubringen Haare vergrößert. Damit
ist der sich zwischen zwei Zinken befindlicher Haarformspalt bei dem Prozess des Haarglättens
durch partielles Anliegen der beiden Formteile aneinander in der Engstelle für den
Prozess des Haarformens geschlossen. Erreicht wird hiermit, dass, für den Fall, dass
eine zu große Haarsträne in einen Haarformspalt aufgenommen worden ist, im Zuge des
Haarformprozesses diejenigen Haare aus dem Haarformspalt austreten, die einen Verschluss
des Haarformspaltes behindert haben. Dadurch ist gewährleistet, dass zwischen zwei
Zinken in einem Haarformspalt keine zu große Haarsträne für den Vorgang des Glättens
verbleibt.
[0007] Mit dieser aus
DE 20 2009 011 098 U1 bekannten Haarformvorrichtung werden zufriedenstellende Glättergebnisse erzielt.
Es kann allerdings vorkommen, dass sich einzelne Haare innerhalb der Engstelle, an
der die beiden Zinken beim Vorgang des Glättens aneinander liegenden und durch die
der Haarformspalt in Richtung zur Oberseite der Zinken hin begrenzt ist, wenn auch
nur für eine kurze Zeitdauer, bis diese im Zuge des Glättvorganges aufgrund der Geometrie
des Haarformspaltes bzw. der Engestelle aus dieser herausgezogen sind. Dennoch wäre
es wünschenswert, wenn ein solcher auf einzelne Haare wirkender Zug bei dem Prozess
des Haarformens gänzlich vermieden werden könnte.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Haarformvorrichtung der eingangs
genannten Art dergestalt weiter zu bilden, dass eine als unangenehm empfundene Zugbelastung
einzelner Haare bei dem Prozess der Haarformung vermieden ist.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine eingangs genannte, gattungsgemäße Haarformvorrichtung,
bei der jeweils eine der beiden einen Haarformspalt einfassenden Zinken einen in der
Geschlossen-Stellung des Haarformspaltes eine von der Wurzel der komplementären Zinke
wegweisende Oberfläche übergreifenden Haarteilungsfortsatz aufweist.
[0010] Bei dieser Haarformvorrichtung verfügt jeweils eine Zinke eines einen Haarformspalt
einfassenden Zinkenpaares über einen Haarteilungsfortsatz. Dieser befindet sich oberhalb
der Formoberfläche der anderen Zinke, mit dem die den Haarteilungsfortsatz tragende
Zinke einen Haarformspalt einfasst. Der Haarteilungsfortsatz übergreift eine von der
Wurzel der Zinke wegweisende Oberfläche der anderen Zinke. Typischerweise handelt
es sich hierbei um den oberen Abschluss - die Oberseite - der anderen Zinke. Infolge
dieses bei dem Vorgang des Schließens des Haarformspaltes erfolgenden Übergreifens
des Haarteilungsfortsatzes der einen Zinke über die andere Zinke erfolgt eine Haarteilung
in Verschieberichtung der bewegbaren Zinkenreihe gegenüber der feststehenden Zinkenreihe,
ohne dass der Haarteilungsfortsatz gegen einen Anschlag wirkt. Mithin werden bei dieser
Haarformvorrichtung die nicht in den Haarformspalt einpassenden Haare bei einer Ausgestaltung
von dem Haarformspalt abgetrennt. Grundsätzlich ist es möglich, dass der über die
Oberfläche, insbsondere die Oberseite der anderen Zinke übergreifende Haarteilungsfortsatz
quasi spaltlos die andere Zinke übergreift. Aus Toleranzgründen ist allerdings bevorzugt,
zwischen dem Übergriff des Haarteilungsfortsatzes und der Oberseite der komplementären
Zinke einen Bewegungsspalt zu belassen, der zumindest dem 3-fachen bis 6-fachen Durchmesser
der mit der Haarformvorrichtung zu formenden Haare entspricht. Dadurch ist gewährleistet,
dass auch unbeabsichtigt keine einzelnen Haare zwischen dem Haarteilungsfortsatz und
der anderen Zinke verklemmt werden kann.
[0011] Durch Überkragen des Haarteilungsfortsatzes über eine Oberseite der komplementären
Zinke ist nicht nur eine wirksame Haarteilung zum Begrenzen der Größe eines in ein
Haarformspalt einzubringenden Haarsträhne sondern aufgrund der Labyrinth-Ausgestaltung
zugleich ein Herausrutschen von Haaren während des Glättvorganges verhindert.
[0012] Aufgrund der Konzeption des Überkragens des Haarteilungsfortsatzes an den Zinken
der einen Zinkenreihe überkragen diese die für die Haarteilung komplementäre Oberseite
der Zinken der anderen Zinkenreihe.
[0013] Bevorzugt ist eine Ausgestaltung der die Haarteilungsfortsätze tragenden Zinken,
dass diese sich ausgehend von dem eigentlichen Haarteilungsfortsatz in Richtung zu
dem oberen Scheitel der Zinken hin verjüngen.
[0014] Typischerweise sind die Zinken der verstellbaren Zinkenreihe mit einem solchen Haarteilungsfortsatz
ausgerüstet. Gleichwohl können prinzipiell auch die gegenüber den bewegten Zinken
feststehenden Zinken einen derartigen Haarteilungsfortsatz aufweisen.
[0015] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Bewegungsbetrag, mit dem die
Zinken der verstellbaren Zinkenreihe gegenüber den Zinken der anderen Zinkenreihe
zum Schließen der Haarformspalte bewegt werden durch einen Anschlag begrenzt, und
zwar dergestalt, dass die Formoberflächen der beiden einen Haarformspalt einfassenden
Zinken nicht aneinander liegen und mithin ein Spalt zwischen den beiden Formoberflächen
verbleibt. Dieser Spalt hat eine relativ geringe Weite, ist allerdings um ein Mehrfaches
größer als der Durchmesser des mit der Haarformvorrichtung zu formenden Haares. Mithin
wirkt auf das zu formende Haar bei dem Prozess des Glättens ein geringerer Druck,
was überraschender Weise ein gleichförmigeres Glättergebnis und zu einem verbesserten
Glanz der mit dieser Haarformvorrichtung geformten Haare zur Folge hat.
[0016] In einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Anschlaganordnung
der verstellbaren Zinkenreihe gegenüber der anderen in der Geschlossen-Stellung der
Haarformspalte einrichtbar ist. Diese Einrichtbarkeit dient dem Zweck, den in der
Geschlossen-Stellung des Formwerkzeuges verbleibenden Spalt hinsichtlich seiner Weite
einstellen zu können, und zwar typischerweise in Anpassung an die Dicke der zu glättenden
Haare. Die lichte Weite dieses Restspaltes darf nicht zu groß bemessen werden, vorzugsweise
nicht mehr als dem 5-fachen Durchmesser des zu glättenden Haar entsprechen. Gleichwohl
ist die lichte Weite des Spaltes größer zu bemessen als der Durchmesser der zu glättenden
Haare, damit ein Verklemmen der Haare vermieden ist. In Abhängigkeit von dem zu glättenden
Haartyp weisen diese unterschiedliche Durchmesser auf. Daher bietet es sich an, den
Restspalt durch die vorbeschriebene Einstellbarkeit an das zu glättende Haar anzupassen.
[0017] Zum Unterstützen einer Haarteilung kann die Haarformvorrichtung über Zinkenbögen
verfügen, die sich über die feststehenden Zinken erstrecken. Die Breiten der Zinkenbögen
sind vorzugsweise dergestalt ausgeführt, dass bei offenen Haarformspalten unter einem
solchen Zinkenbogen zumindest weitestgehend eine feststehende Zinke und eine bewegliche
Zinke angeordnet sind. Durch die Zinkenbögen erfolgt eine Aufteilung des zu formenden
Haares in Haarbüschel, die den unterhalb der Zinkenbögen angeordneten Haarformspalte
zugeführt werden sollen. Infolge der anschließenden Schließbewegung der Zinken der
bewegten Zinkenreihe gegenüber den anderen Zinken wird durch die Bewegung des Haarteilungsfortsatzes
über die jeweils komplementäre Zinke hinweg das überschüssige Haar aus dem Haarformspalt
herausgehalten.
[0018] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht einer ein kammartig ausgebildetes Glättwerkzeug aufweisenden Haarglättvorrichtung
als Haarformvorrichtung,
- Fig. 2:
- einen Längsschnitt durch den in Figur 1 gezeigten Teil der Haarglättvorrichtung,
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf den Teil der Haarglättvorrichtung der Figur 1,
- Fig. 4:
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung der Haarglättvorrichtung der Figur
2 mit dem Glättwerkzeug in seiner Offen-Stellung,
- Fig. 5:
- eine Darstellung entsprechend derjenigen der Figur 4 mit dem Glättwerkzeug in seiner
Geschlossen-Stellung,
- Fig. 6:
- eine Längsschnittdarstellung entsprechend derjenigen der Figur 2 mit dem Glättwerkzeug
in seiner Geschlossen-Stellung, wie in Figur 5 gezeigt, und
- Fig. 7:
- der in Figur 1 gezeigte Teil der Haarglättvorrichtung mit dem Glättwerkzeug in seiner
Geschlossen-Stellung.
[0019] Figur 1 zeigt eine Haarglättvorrichtung 1 als Ausführungsbeispiel einer Haarformvorrichtung
in einem Ausschnitt mit seinem kammartig ausgebildeten Glättwerkzeug 2 als Formwerkzeug.
An das Glättwerkzeug 2 angeschlossen ist ein nur zum Teil dargestellter Griff 3. Teil
des Griffes 3 ist ein Betätigungselement zum Betätigen des Glättwerkzeuges 2. Figur
1 zeigt den vorderen, das Glättwerkzeug 2 beinhaltenden Teil der Haarglättvorrichtung
1 ohne eine zweite Gehäuseschale, durch die die Haarglättvorrichtung 1 von unten verschlossen
ist. Die in Figur 1 erkennbare Gehäuseschale 5 umfasst eine Reihe von Zinkenbögen
6, unter denen, wie aus Figur 2 erkennbar, die eigentlichen Glättwerkzeuge angeordnet
sind. Gleichwohl zählen auch die Zinkenbögen 6 zum Glättwerkzeug 2, da durch diese
eine Teilung des zu glättenden Haares in einzelne Haarstränen vorgenommen wird. Daher
handelt es sich bei der Haarglättvorrichtung 1 um ein kammartig ausgebildetes. Die
Zinkenbögen 6 sind in längsaxialer Richtung der Haarglättvorrichtung 1 von einander
beabstandet.
[0020] Unterhalb der Zinkenbögen 6 befinden sich, wie in Figur 2 erkennbar, zwei gegeneinander
verstellbare Zinkenreihen Z
1, Z
2, wobei bei dem dargestellten Ausführungsführungsbeispiel die Zinkenreihen Z
2 gegenüber der anderen, feststehenden Zinkenreihe Z
1 translatorisch verstellbar ist. Die Zinkenreihen Z
1, Z
2 sind jeweils Teil einer Zinkeneinheit, die einstückig aus einem Wärme gut leitenden
Material, beispielsweise Aluminium gefertigt sind, etwa im Wege eines Aluminiumdruckgussverfahrens.
Die Zinkenreihen Z
1, Z
2 sind zueinander bewegbar, wie dieses in dem deutschen Gebrauchsmuster 20 2009 011
098 U1 beschrieben ist. Durch diese explizite Bezugnahme auf dieses Dokument gelten
die diesbezüglichen Ausführungen in 20 2009 011 098 U1 ebenfalls als Teil dieser Ausführungen.
[0021] Die Zinken Z
2.1 ... Z
2.x der Zinkenreihe Z
2 sind ausgehend von ihrer Wurzel höher als die Zinken Z
1.1 ... Z
1.x der Zinkenreihe Z
1. Die Ausgestaltung der Zinken Z
2.1 ... Z
2.x in Bezug auf die Zinken Z
1.1 ... Z
1.x ist nachstehend in Bezug auf die Figuren 4 und 5 näher beschrieben.
[0022] Die Zinkeneinheit mit der Zinkenreihe Z
2 befindet sich in der Darstellung der Figuren 1 bis 4 in ihrer Stellung gegenüber
der die Zinkenreihe Z
1 tragenden Zinkeneinheit in ihrer Offen-Stellung, mithin in einer Stellung, in der
der zwischen jeweils einem Zinkenpaar Z
1.1, Z
2.1... Z
1.x, Z
2.x befindliche Haarformspalt H geöffnet ist. In dieser Stellung der beiden Zinkeneinheiten
zueinander kann Haar in die Haarformspalte H eingelegt werden. In dieser, in Figur
2 gezeigten Stellung der beiden Zinkeneinheiten zueinander ist die die Zinkenreihe
Z
2 tragende Zinkeneinheit mittels einer Druckfeder 7 gehalten. In nicht näher dargestellten
Art und Weise ist die Zinkeneinheit mit der Zinkenreihe Z
2 an das nach Art einer Wippe gelagerte Betätigungselement 4 zum Verstellen derselben
gegenüber der die Zinkenreihe Z
1 tragenden Zinkeneinheit angeschlossen.
[0023] Figur 3 zeigt in einer Draufsicht den vorderen Teil der Haarglättvorrichtung 1 mit
dem Glättwerkzeug 2.
[0024] Die Ausgestaltung der Zinken Z
1.1 ... Z
1.x sowie der Zinken Z
2.1 ... Z
2.x der anderen Zinkeneinheit ist in der vergrößerten Darstellung der Figur 4 erkennbar.
In dieser Darstellung befinden sich die Zinkeneinheiten in der in Figur 2 gezeigten
Stellung zueinander. Die Haarformspalten H sind mithin geöffnet. In dieser Stellung
der beiden Zinkeneinheiten zueinander befinden sich unterhalb der Zinkenbögen 6 jeweils
eine Zinke Z
1.1 ... Z
1.x der Zinkenreihe Z
1 sowie eine Zinke Z
2.1 ... Z
2.x der Zinkenreihe Z
2.
[0025] Nachfolgend ist das einen Haarformspalt H einfassende Zinkenpaar Z
1.1, Z
2.1 detaillierter beschrieben. Gleiches gilt für die weiteren, einen Haarformspalt H
einfassenden Zinkenpaare. Die Zinke Z
1.1 der Zinkenreihe Z
1 weist eine zu der komplementären Zinke Z
2.1 weisende Formoberfläche 8 auf. Diese ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eben ausgeführt. Gleichermaßen verfügt die Zinke Z
2.1 an ihrer zu der Zinke Z
1.1 weisenden Seite über eine komplementäre Formoberfläche 8.1. Die Zinke Z
2.1 überkragt die Zinke Z
1.1 und trägt an ihrem über die Zinke Z
1.1 überkragenden Abschnitt einen Haarteilungsfortsatz 9. Der Haarteilungsfortsatz 9
ist als über die Formoberfläche 8.1 vorspringender Fortsatz ausgeführt und ragt über
die Oberseite 10 der Zinke Z
1.1 in der Geschlossen-Stellung der beiden Zinkeneinheiten zueinander. Der Haarteilungsfortsatz
9 verfügt über eine etwa rechtwinklig von der Formoberfläche 8.1 wegspringende Unterseite
11, die zu einer vorderseitigen Teilungskante 12 führt. Ausgehend von der Teilungskante
12 verjüngt sich die Zinke Z
2.1 in Richtung zu dem Scheitel des diese Zinke Z
2.1 in der Offen-Stellung einfassenden Zinkenbogens 6. Diese Schräge ist mit dem Bezugszeichen
13 gekennzeichnet.
[0026] Zum Formen von in die Haarformspalte H eingebrachten Haaren wird das Betätigungselement
4 betätigt und durch diese Betätigung die Zinkenreihe Z
2 gegenüber der Zinkenreihe Z
1 zum Schließen der Haarformspalte H bewegt. Die Verstellung der die Zinken Z
2 tragenden Zinkeneinheit erfolgt gegen die Rückstellkraft der Druckfeder 7. Figur
5 zeigt die Anordnung der beiden Zinkenreihen Z
1, Z
2 in ihrer Geschlossen-Stellung. In dieser Stellung überkragt der Haarteilungsfortsatz
9 mit seiner Teilungskante 12 und einem Teil seiner Unterseite 11 die Oberseite 10
der Zinke Z
1.1. Zwischen der Unterseite 11 des Haarteilungsfortsatzes 9 der Zinke Z
2.1 und der Oberseite 10 der komplementären Zinke Z
1.1 befindet sich ein Spalt, dessen lichte Weite einem Mehrfachen der durchschnittlichen
Haardicke von mit der Haarglättvorrichtung 1 zu glättendem Haar entspricht. Dieser
Spalt kann beispielsweise 0,5 bis 0,6 mm betragen. Bei der translatorischen Schließbewegung
der Zinkenreihe Z
2 gegenüber der Zinkenreihe Z
1 und dem Überfahren der jeweiligen Oberseite 10 der Zinken der Zinkenreihe Z
1 durch die Haarteilungsfortsätze 9 der Zinken Z
2.1 ... Z
2.x der Zinkenreihe Z
2 wird das nicht in den Haarformspalt H einpassende Haar von dem in dem Haarformspalt
H verbleibenden getrennt und herausgedrückt. Durch die Schräge 13 wird dieses aus
dem zwischen den Zinkenbögen 6 befindlichen Zwischenraum sanft herausgedrückt. Damit
erfolgt eine wirksame und effektive Haarteilung innerhalb des Zinkenbogenzwischenraumes,
wobei innerhalb eines zwischen Formoberflächen 8, 8.1 befindlichen Haarspaltes H nur
eine solche Haarmenge verbleibt, damit der Haarglättprozess bestimmungsgemäß vorgenommen
werden kann. Ausgenutzt wird hierbei, dass die Haare bestrebt sind, sich gleichmäßig
zwischen den parallel zueinander angeordneten Formoberflächen 8, 8.1 zu verteilen.
Dieses ermöglicht, dass das Haarteilungselement 9 die überschüssigen Haare aus dem
Zinkenbogenzwischenraum herausgedrückt werden kann. In der Geschlossen-Stellung der
Zinken der Zinkenreihe Z
2 greift der Haarteilungsfortsatz 9 unter den die komplementäre Zinke Z
1 einfassenden Zinkenbogen 6.
[0027] Bei dem Prozess des Durchziehens der Haarglättvorrichtung 1 durch das zu glättende
Haar fungiert der Haarteilungsfortsatz 9 zudem als wirksames Element zum oberseitigen
Verschließen des Haarformspaltes H damit während des Durchziehens der Haarglättvorrichtung
durch das Haar in den Haarformspalten H befindliche Haare nicht quer zur Bewegungsrichtung
aus der Haarglättvorrichtung 1 heraus gezogen werden. Insofern dienen die zwischen
den komplementären Zinken Z
1.1, Z
2.1; ...; Z
1.x, Z
2.x befindlichen Spalte und das Eingreifen des Haarteilungsfortsatzes 9 unterhalb des
die feststehende Zinke Z
1.1 einfassenden Zinkenbogens 6 zur Ausbildung eines Labyrinthes.
[0028] In der in Figur 5 gezeigten Geschlossen-Stellung des Glättwerkzeuges 2 ist die die
Zinken Z
2 tragende Zinkeneinheit gegen einen Anschlag 14 (siehe Figur 6) gehalten. Der Anschlag
14 ist dergestalt in Bezug auf den möglichen Bewegungsbetrag der die Zinkenreihe Z
2 tragenden Zinkeneinheit ausgeführt, dass die Formoberflächen 8, 8.1 nicht aneinander
grenzen, wie dieses bei herkömmlichen Haarglättvorrichtung üblich ist. Vielmehr verbleibt
ein Spalt 15, dessen lichte Weite um ein Mehrfaches größer ist als die Dicke der mit
der Haarglättvorrichtung 1 zu formenden Haare. Typischerweise entspricht die lichte
Weite dieses Spaltes dem 2-fachen bis 5-fachen Durchmesser der Dicke der mit der Haarglättvorrichtung
1 zu formenden Haare. Dieser zwischen den Formoberflächen 8, 8.1 verbleibende Restspalt
kann eine lichte Weite beispielsweise von 0,3 bis 0,4 mm aufweisen. Typischerweise
ist die lichte Weite dieses Restspaltes etwas kleiner als derjenige zwischen der Unterseite
11 des Haarteilungsfortsatzes 9 und der Oberseite 10 der komplementären Zinke. Eine
Betätigung der die Zinkenreihe Z
2 tragenden Zinkeneinheit gegenüber der anderen Zinkeneinheit erfolgt, wie vorbeschrieben,
manuell. Unabhängig von der auf das Betätigungselement 4 wirkenden Betätigungskraft
wird der Haarglättprozess beim Durchziehen der Haarglättvorrichtung 1 durch das zu
glättende Haar mit demselben Glättdruck durchgeführt. Schließlich ist die Verstellbewegung
der die Zinkenreihe Z
2 tragenden Zinkeneinheit anschlagbegrenzt. Der auf das in dem Haarformspalt H bzw.
dem verbliebenen Spalt 15 befindliche Haar aufgebrachte Druck wird bei diesem Konzept
durch die in einem Haarformspalt befindliche Haarmenge definiert. Diese ist wiederum
durch die vorbeschriebene Haarteilung mit geringer Schwankungsweite vorgegeben, sodass
ein wiederholbar und in allen Haarformspalten sehr einheitliche Haarmenge aufgenommen
wird, was wiederum ein gleichmäßiges Glättergebnis erzielt werden kann. Ist die Haarglättvorrichtung
1 zum Glätten von Haaren unter Betätigung des Betätigungselementes 4 durch Haar gezogen
worden, kann dieses anschließend losgelassen werden, damit die die Zinken Z
2 tragende Zinkeneinheit wieder in ihre in Figuren 1 bis 4 gezeigte Stellung durch
die in der Druckfeder 7 gespeicherten Energie zurückbewegt wird. Der Haarglättprozess
kann an derselben oder auch an anderer Stelle wiederholt werden.
[0029] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die die Zinken Z1 tragende Zinkenreihe
beheizt, und zwar mittels eines PTC-Heizelementes. Durch dieses werden ebenfalls die
Zinken Z
2.1 ... Z
2.x erwärmt, und zwar wenn sich diese in ihrer in Figuren 1 bis 4 gezeigten Offen-Stellung
befinden.
[0030] Figur 7 zeigt den beschriebenen Teil der Haarglättvorrichtung 1 in einer Seitenansicht
mit geschlossenem Haarformspalt, und somit in Benutzungsstellung. Deutlich erkennbar
ist, wie die Haarteilungsfortsätze 9 der Zinken der Zinkenreihe Z
2 unter den die Zinken der Zinkenreihe Z
1 einfassenden Zinkenbogen 6 eingreifen.
[0031] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben worden. Ohne den
Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche
weitere Ausgestaltungen, die Erfindung verwirklichen zu können.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Haarglättvorrichtung
- 2
- Glättwerkzeug
- 3
- Griff
- 4
- Betätigungselement
- 5
- Gehäuseschale
- 6
- Zinkenbogen
- 7
- Druckfeder
- 8, 8.1
- Formoberfläche
- 9
- Haarteilungsfortsatz
- 10
- Oberseite
- 11
- Unterseite
- 12
- Teilungskante
- 13
- Schräge
- 14
- Anschlag
- 15
- Spalt
- H
- Haarformspalt
- Z1, Z2
- Zinkenreihe
- Z1.1 ... Z1.x
- Zinke
- Z2.1...Z2.x
- Zinke
1. Haarformvorrichtung, umfassend ein kammartig ausgebildetes Formwerkzeug (2), welches
Formwerkzeug (2) über zwei Zinkenreihen (Z1, Z2) verfügt, von denen die eine gegenüber der anderen zum Öffnen und Schließen des zwischen
jeweils einer Zinke (Z1.1 ... Z1.x) der einen Zinkenreihe (Z1) und einer Zinke (Z2.1 ... Z2.x) der anderen Zinkenreihe (Z2) befindlichen Haarformspaltes (H) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine der beiden einen Haarformspalt (H) einfassenden Zinken (Z2.1 ... Z2.x) einen in der Geschlossen-Stellung des Haarformspaltes (H) eine von der Wurzel der
komplementären Zinke (Z1.1 ... Z1.x) wegweisende Oberfläche (10) übergreifenden Haarteilungsfortsatz (9) aufweist.
2. Haarformvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haarteilungsfortsatz (9) in seiner eine Oberfläche (10) der anderen Zinken (Z1.1 ... Z1.x) übergreifenden Stellung bis über ihren durch ihre größte Höhe definierten Scheitel
übergreift.
3. Haarformvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haarteilungsfortsatz (9) an seiner zu der Oberseite (10) der anderen Zinke (Z1.1 ... Z1.x) weisenden Unterseite (11) eine zu der Geometrie der übergriffenen Zinke (Z11 ... Z1.x) komplementäre Geometrie aufweist.
4. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Haarteilungsfortsatz (9) in seiner die Oberseite (10) der anderen Zinke (Z1.1 ... Z1.x) übergreifenden Stellung von dieser durch einen Bewegungsspalt beabstandet ist, welcher
Bewegungsspalt vorzugsweise eine größere lichte Weite aufweist, die dem Mehrfachen
des Durchmesser der mit der Haarformvorrichtung (1) zu formenden Haare entspricht.
5. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Haarformspalt (H) wegweisende Außenseite des Haarteilungsfortsatzes (9)
in Richtung zum oberen Abschluss der den Haarteilungsfortsatz (9) tragenden Zinke
(Z2.1 ... Z2.x) hin verjüngt ist.
6. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die unterhalb des Haarteilungsfortsatzes (9) befindlichen, zueinander weisenden Formoberflächen
(8, 8.1) der zwei einen Haarformspalt (15) einfassenden Zinken (Z1.1 ... Z1.x, Z2.1 ... Z2.x) parallel zueinander sind.
7. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (Z1.1 ... Z1.x, Z2.1 ... Z2.x) bei geöffneten Haarformspalten (H) zumindest teilweise in einem Zinkenbogen (6)
aufgenommen sind.
8. Haarformvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei geöffneten Haarformspalten (H) jeweils eine Zinke (Z1.1 ... Z1.x) der einen Zinkenreihe (Z1) und eine Zinke (Z2.1 ... Z2.x) der anderen Zinkenreihe (Z2) unter einem gemeinsamen Zinkenbogen (6) angeordnet sind.
9. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (Z1.1 ... Z1.x, Z2.1 ... Z2.x) jeder Zinkenreihe (Z1, Z2) Teil einer einstückig gefertigten Zinkeneinheit und aus einem Wärme gut leitenden
Material hergestellt sind und dass an zumindest eine der beiden Zinkeneinheiten eine
elektrische Heizeinrichtung zum Erwärmen der Zinkeneinheit angeschlossen ist.
10. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsbetrag der verstellbaren Zinkenreihe (Z2) gegenüber der anderen Zinkenreihe (Z1) zum Schließen des Haarformspaltes (H) durch einen Anschlag (14) dergestalt begrenzt
ist, dass zwischen den zueinander weisenden Formoberflächen (8, 8.1) der einen Haarformspalt
(H) einfassenden Zinken (Z1.1 ... Z1.x, Z2.1 ... Z2.x) ein Spalt (15) geringer Weite verbleibt, jedoch mit einer Weite, die einem Mehrfachen
des Durchmesser der mit der Haarformvorrichtung (1) zu formenden Haare entspricht.
11. Haarformvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Weite des Spaltes (15) etwa dem 2-fachen bis 5-fachen Durchmesser von mit der
Haarformvorrichtung (1) zu formenden Haaren entspricht.
12. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die verstellbare Zinkenreihe (Z2) gegen die Kraft zumindest eines Rückstellelementes (7) zum Schließen der Haarformspalte
(H) gegenüber der anderen Zinkenreihe (Z1) bewegbar ist.
13. Haarformvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf die verstellbare Zinkenreihe (Z2) zumindest ein Rückstellelement (7) wirkt, durch dass diese Zinkenreihe (Z2) zum Offenhalten der Haarformspalte (H) gegenüber der anderen Zinkenreihe (Z1) gehalten ist.
14. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass diese als Haarglättvorrichtung ausgeführt ist.