[0001] Die Erfindung betrifft eine Haarformvorrichtung, umfassend ein kammartig ausgebildetes
Formwerkzeug, welches Formwerkzeug über zwei Zinkenreihen verfügt, von denen die eine
gegenüber der anderen zum Öffnen und Schließen des zwischen jeweils einer Zinke der
einen Zinkenreihe und einer Zinke der anderen Zinkenreihe befindlichen Haarformspaltes
verstellbar ist.
[0002] Haarformvorrichtungen, etwa sogenannte Straightener, können mit einem kammartig ausgebildeten
Formwerkzeug, bei einem Straightener ein ausgestattet sein. Das Formwerkzeug derartiger
Haarformvorrichtungen umfasst eine aus voneinander beabstandeten Zinken gebildete
Kammreihe, wobei jeweils zwei benachbart und mit Abstand zueinander angeordnete Zinken
einen Haarformspalt einfassen. Für den Prozess des Haarglättens verfügt jede Haaraufnahme
bzw. zumindest eine der beiden jede Haaraufnahme einfassende Zinke über ein erstes
Formteil. Dieses ist gegenüber der weiteren, einen Haarformspalt einfassenden Zinke
bewegbar gelagert. Zwischen den beiden Formteilen, die für den Prozess des Haarformens
unter Vorspannung stehend gegeneinander wirken, befindet sich der Haarformspalt, in
den eine zum Glätten vorgesehene Haarsträhne eingelegt wird. Das Glätten als solches
wird durch Ansetzen der Haarformvorrichtung an dem zur Haarwurzel weisenden Ende des
zu glättenden Haarabschnittes, Einlegen der Haarsträhnen in die Haaraufnahmen bzw.
die Haarformspalte des Formwerkzeuges und Hindurchziehen der durch die Haarformspalte
erfassten Haarsträhnen durch das Formwerkzeug. Dieses erfolgt typischerweise durch
eine entsprechende Bewegung der Haarformvorrichtung gegenüber dem die zu glättenden
Haare tragenden Kopf einer Person, deren Haare geglättet werden sollen.
[0003] Gemäß einer vorbekannten Haarformvorrichtung sind die ersten bewegbar gelagerten
Formteile jeweils einzeln an einer Zinke gefedert gelagert. Bei einer solchen Haarformvorrichtung
erfolgt das Einlegen einer Haarsträhne in einen Haarformspalt gegen die Kraft des
auf die ersten Formteile wirkenden Federelementes. Befindet sich das Haar bzw. befinden
sich einzelne Haarsträhnen in den mehreren Haarformspalten, wird die Glättbewegung
ausgeführt. Dabei bestimmt die auf die einzelnen ersten Formteile wirkende Federkraft
diejenige Kraft, die für den Prozess des Glättens auf das Haar wirkt. Das zweite Formteil
stellt sodann das Widerlager dar. Zum Bereitstellen der für den Prozess der Haarglättung
notwendigen Wärme verfügt diese vorbekannte Haarformvorrichtung über ein Warmluftgebläse,
dessen Warmluftstrom in das Formwerkzeug eingeführt wird. Das Formwerkzeug selbst
verfügt im Bereich der Wurzelbereiche der feststehenden Zinken über Luftaustrittsöffnungen,
damit der daraus austretende Warmluftstrom an das zu formende Haar gelangt.
[0004] Aus
EP 1 721 539 A1 ist eine weitere gattungsgemäße Haarformvorrichtung bekannt. Diese Haarformvorrichtung
unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen, dadurch, dass die ersten Formteile
durch einen Steg miteinander verbunden sind und diese Formteile als Formteileinheit
insgesamt gegenüber den feststehenden Zinken gegen die Kraft einer Rückstellfeder
bewegt werden können. Dabei ist vorgesehen, dass die Formteileinheit mittels eines
Stellelementes in ihre den Haarformspalt öffnende Position gebracht werden können.
Dieses hat zum Vorteil, dass ein Einbringen der in die jeweiligen Haarformspalten
einzulegenden Haarsträhnen vereinfacht ist. Überdies ist es bei dieser Ausgestaltung
möglich, die Rückstellkraft und damit die auf die Haare für den Prozess des Haarglättens
wirkende Kraft einstellen zu können. Bei diesem vorbekannten Gerät wird das zu glättende
durch die verstellbaren Zinken unter den komplementären Zinkenbogen gedrückt, um das
Haar für die Zwecke des Glättens über mehrere Kanten zu ziehen. Dieses beansprucht
die Haare.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte, gattungsgemäße
Haarformvorrichtung dergestalt weiter zu bilden, dass das Ergebnis bei dem Prozess
des Formens, insbesondere eines Glättens die Haare weniger stark beansprucht werden.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine eingangs genannte, gattungsgemäße
Haarformvorrichtung, bei der der Bewegungsbetrag der verstellbaren Zinkenreihe gegenüber
der anderen Zinkenreihe zum Schließen des Haarformspaltes durch einen Anschlag dergestalt
begrenzt ist, dass zwischen den zueinander weisenden Formoberflächen der einen Haarformspalt
einfassenden Zinken ein Spalt geringer Weite verbleibt, jedoch mit einer Weite, die
einem Mehrfachen des Durchmesser der mit der Haarformvorrichtung zu formenden Haare
entspricht.
[0007] Bei dieser Haarformvorrichtung erfolgt die Verstellung der einen Zinkenreihe gegenüber
der anderen Zinkenreihe in ihrer Bewegung zum Schließen des Haarformspaltes für die
Zwecke des Durchführens des Glättvorganges gegen einen Anschlag. Diese Anschlaganordnung
der gegeneinander verstellbaren Zinkenreihen ist erreicht, bevor die beiden Formoberflächen
miteinander in Kontakt sind, damit ein Spalt zwischen den Formoberflächen verbleibt.
Die lichte Weite dieses zwischen den Formoberflächen befindlichen Spaltes in der Geschlossen-Stellung
des Haarformspaltes ist gering, entspricht dennoch einem Mehrfachen der Stärke bzw.
des Durchmessers der mit der Haarformvorrichtung zu formenden Haare. Gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel beträgt die lichte Weite dieses Spaltes dem 2-fachen bis 5-fachen
Durchmesser der zu formenden Haare. Bei dieser Haarformvorrichtung wird ein neuartiges
Konzept zum Aufbringen des für den Prozess der Haarformung benötigten Druckes realisiert.
Während man bei vorbekannten Haarformvorrichtungen vor allem bei Straightenern prinzipiell
davon ausgegangen ist, einen möglichst hohen Druck auf das zu formende Haar zwischen
den beiden Formoberflächen aufzubringen oder diese über Kanten zu ziehen, war es überraschend
zu beobachten, dass tatsächlich bei Aufbringen eines geringen, auf die zu formenden
Haare wirkenden Klemmdruckes durch die diesbezüglich zusammenwirkenden Zinken das
Haarformergebnis und damit den Formprozess verbessert ist. Um bei der Anwendung der
Haarformvorrichtung einen gleichmäßigen Klemmdruck auf das in jeweils einen Haarformspalt
eingebrachte Haar aufzubringen, ist die Verstellbewegung der Zinken der einen Zinkenreihe
gegenüber der anderen unter Belassung des vorbeschriebenen Restspaltes anschlagbegrenzt.
Da die verbleibende Spaltweite größer ist als der Durchmesser der zu formenden Haare,
erfolgt eine Klemmdruckbeaufschlagung auf die zu formenden Haare über die in den Haarformspalt
eingebrachte Haarmenge, mithin durch die Größe der darin eingebrachten Haarsträhne.
Die kammartige Ausbildung der Haarformvorrichtung gewährleistet, dass in jeden Haarformspalt
zumindest in etwa eine gleich große Haarsträhne eingezogen wird und daher in jedem
Haarformspalt die darin befindlichen Haare mit zumindest in etwa demselben Klemmdruck
durch den Haarformspalt in seiner Geschlossen-Stellung gezogen werden. Die Anschlagbegrenzung
hat zudem zur Folge, dass unabhängig von einer tatsächlich angelegten Kraft der Klemmdruck,
wie vorbeschrieben, gleich bleibt und vor allem unabhängig von der angelegten Kraft
ist. Dieses gewährleistet eine Haarformung mit reproduzierbar sehr gleichem Formungsergebnis.
[0008] Überraschend war neben dem vorstehend Beschriebenen festzustellen, dass nicht nur
das Formungsergebnis verbessert ist, sondern dass zudem die auf die diese Weise geformeten
Haare eine ansprechendere Anmutung, insbesondere einen besseren Glanz aufweisen. Auch
dieses wird dem definierten, auf das zu formende Haar wirkenden Klemmdruck zugeschrieben.
[0009] In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Anschlaganordnung der verstellbaren
Zinkenreihe gegenüber der anderen in der Geschlossen-Stellung der Haarformspalte einrichtbar
ist. Diese Einrichtbarkeit dient dem Zweck, den in der Geschlossen-Stellung des Formwerkzeuges
verbleibenden Spalt hinsichtlich seiner Weite einstellen zu können, und zwar typischerweise
in Anpassung an die Dicke der zu formenden Haare. Die lichte Weite dieses Restspaltes
darf nicht zu groß bemessen werden, vorzugsweise nicht mehr als dem 5-fachen Durchmesser
des zu formenden Haar entsprechen. Gleichwohl ist die lichte Weite des Spaltes größer
zu bemessen als der Durchmesser der zu formenden Haare, damit ein Verklemmen der Haare
vermieden ist. In Abhängigkeit von dem zu formenden Haartyp weisen diese unterschiedliche
Durchmesser auf. Daher bietet es sich an, den Restspalt durch die vorbeschriebene
Einstellbarkeit an das zu formende Haar anzupassen.
[0010] Vorzugsweise wirkt auf die verstellbare Zinkenreihe zumindest ein Rückstellelement,
beispielsweise eine Druckfeder, um diese Zinkenreihe gegenüber der anderen Zinkenreihe
in der Offen-Stellung der Haarformspalte zu belassen. Mithin erfolgt eine Verstellbewegung
dieser Zinkenreihe zum Schließen der Haarformspalte für die Zwecke des Durchführens
des Formprozesses gegen die Rückstellkraft dieses zumindest einen Rückstellelementes.
[0011] Zum Unterstützen einer Haarteilung kann die Haarformvorrichtung über Zinkenbögen
verfügen, die sich über die feststehenden Zinken erstrecken. Die Breiten der Zinkenbögen
sind vorzugsweise dergestalt ausgeführt, dass bei offenen Haarformspalten unter einem
solchen Zinkenbogen zumindest weitestgehend eine feststehende Zinke und eine bewegliche
Zinke angeordnet sind. Durch die Zinkenbögen erfolgt eine Aufteilung des zu formenden
Haares in Haarbüschel, die den unterhalb der Zinkenbögen angeordneten Haarformspalte
zugeführt werden sollen. Infolge der anschließenden Schließbewegung der Zinken der
bewegten Zinkenreihe gegenüber den anderen Zinken wird durch die Bewegung des Haarteilungsfortsatzes
über die jeweils komplementäre Zinke hinweg das überschüssige Haar aus dem Haarformspalt
herausgehalten.
[0012] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht einer ein kammartig ausgebildetes Glättwerkzeug aufweisenden Haarglättvorrichtung
als Haarformvorrichtung,
- Fig. 2:
- einen Längsschnitt durch den in Figur 1 gezeigten Teil der Haarglättvorrichtung,
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf den Teil der Haarglättvorrichtung der Figur 1,
- Fig. 4:
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung der Haarglättvorrichtung der Figur
2 mit dem Glättwerkzeug in seiner Offen-Stellung,
- Fig. 5:
- eine Darstellung entsprechend derjenigen der Figur 4 mit dem Glättwerkzeug in seiner
Geschlossen-Stellung,
- Fig. 6:
- eine Längsschnittdarstellung entsprechend derjenigen der Figur 2 mit dem Glättwerkzeug
in seiner Geschlossen-Stellung, wie in Figur 5 gezeigt, und
- Fig. 7:
- der in Figur 1 gezeigte Teil der Haarglättvorrichtung mit dem Glättwerkzeug in seiner
Geschlossen-Stellung.
[0013] Figur 1 zeigt eine Haarglättvorrichtung 1 als Ausführungsbeispiel einer Haarformvorrichtung
in einem Ausschnitt mit seinem kammartig ausgebildeten Glättwerkzeug 2 als Formwerkzeug.
An das Glättwerkzeug 2 angeschlossen ist ein nur zum Teil dargestellter Griff 3. Teil
des Griffes 3 ist ein Betätigungselement zum Betätigen des Glättwerkzeuges 2. Figur
1 zeigt den vorderen, das Glättwerkzeug 2 beinhaltenden Teil der Haarglättvorrichtung
1 ohne eine zweite Gehäuseschale, durch die die Haarglättvorrichtung 1 von unten verschlossen
ist. Die in Figur 1 erkennbare Gehäuseschale 5 umfasst eine Reihe von Zinkenbögen
6, unter denen, wie aus Figur 2 erkennbar, die eigentlichen Glättwerkzeuge angeordnet
sind. Gleichwohl zählen auch die Zinkenbögen 6 zum Glättwerkzeug 2, da durch diese
eine Teilung des zu glättenden Haares in einzelne Haarstränen vorgenommen wird. Daher
handelt es sich bei der Haarglättvorrichtung 1 um ein kammartig ausgebildetes. Die
Zinkenbögen 6 sind in längsaxialer Richtung der Haarglättvorrichtung 1 von einander
beabstandet.
[0014] Unterhalb der Zinkenbögen 6 befinden sich, wie in Figur 2 erkennbar, zwei gegeneinander
verstellbare Zinkenreihen Z
1, Z
2, wobei bei dem dargestellten Ausführungsführungsbeispiel die Zinkenreihen Z
2 gegenüber der anderen, feststehenden Zinkenreihe Z
1 translatorisch verstellbar ist. Die Zinkenreihen Z
1, Z
2 sind jeweils Teil einer Zinkeneinheit, die einstückig aus einem Wärme gut leitenden
Material, beispielsweise Aluminium gefertigt sind, etwa im Wege eines Aluminiumdruckgussverfahrens.
Die Zinkenreihen Z
1, Z
2 sind zueinander bewegbar, wie dieses in dem deutschen Gebrauchsmuster 20 2009 011
098 U1 beschrieben ist. Durch diese explizite Bezugnahme auf dieses Dokument gelten
die diesbezüglichen Ausführungen in 20 2009 011 098 U1 ebenfalls als Teil dieser Ausführungen.
[0015] Die Zinken Z
2.1 ... Z
2.x der Zinkenreihe Z
2 sind ausgehend von ihrer Wurzel höher als die Zinken Z
1.1 ... Z
1.x der Zinkenreihe Z
1. Die Ausgestaltung der Zinken Z
2.1 ... Z
2.x in Bezug auf die Zinken Z
1.1 ... Z
1.x ist nachstehend in Bezug auf die Figuren 4 und 5 näher beschrieben.
[0016] Die Zinkeneinheit mit der Zinkenreihe Z
2 befindet sich in der Darstellung der Figuren 1 bis 4 in ihrer Stellung gegenüber
der die Zinkenreihe Z
1 tragenden Zinkeneinheit in ihrer Offen-Stellung, mithin in einer Stellung, in der
der zwischen jeweils einem Zinkenpaar Z
1.1, Z
2.1... Z
1.x, Z
2.x befindliche Haarformspalt H geöffnet ist. In dieser Stellung der beiden Zinkeneinheiten
zueinander kann Haar in die Haarformspalte H eingelegt werden. In dieser, in Figur
2 gezeigten Stellung der beiden Zinkeneinheiten zueinander ist die die Zinkenreihe
Z
2 tragende Zinkeneinheit mittels einer Druckfeder 7 gehalten. In nicht näher dargestellten
Art und Weise ist die Zinkeneinheit mit der Zinkenreihe Z
2 an das nach Art einer Wippe gelagerte Betätigungselement 4 zum Verstellen derselben
gegenüber der die Zinkenreihe Z
1 tragenden Zinkeneinheit angeschlossen.
[0017] Figur 3 zeigt in einer Draufsicht den vorderen Teil der Haarglättvorrichtung 1 mit
dem Glättwerkzeug 2.
[0018] Die Ausgestaltung der Zinken Z
1.1 ... Z
1.x sowie der Zinken Z
2.1 ... Z
2.x der anderen Zinkeneinheit ist in der vergrößerten Darstellung der Figur 4 erkennbar.
In dieser Darstellung befinden sich die Zinkeneinheiten in der in Figur 2 gezeigten
Stellung zueinander. Die Haarformspalten H sind mithin geöffnet. In dieser Stellung
der beiden Zinkeneinheiten zueinander befinden sich unterhalb der Zinkenbögen 6 jeweils
eine Zinke Z
1.1 ... Z
1.x der Zinkenreihe Z
1 sowie eine Zinke Z
2.
1 ... Z
2.x der Zinkenreihe Z
2.
[0019] Nachfolgend ist das einen Haarformspalt H einfassende Zinkenpaar Z
1.1, Z
2.1 detaillierter beschrieben. Gleiches gilt für die weiteren, einen Haarformspalt H
einfassenden Zinkenpaare. Die Zinke Z
1.1 der Zinkenreihe Z
1 weist eine zu der komplementären Zinke Z
2.1 weisende Formoberfläche 8 auf. Diese ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eben ausgeführt. Gleichermaßen verfügt die Zinke Z
2.1 an ihrer zu der Zinke Z
1.1 weisenden Seite über eine komplementäre Formoberfläche 8.1. Die Zinke Z
2.1 überkragt die Zinke Z
1.1 und trägt an ihrem über die Zinke Z
1.1 überkragenden Abschnitt einen Haarteilungsfortsatz 9. Der Haarteilungsfortsatz 9
ist als über die Formoberfläche 8.1 vorspringender Fortsatz ausgeführt und ragt über
die Oberseite 10 der Zinke Z
1.1 in der Geschlossen-Stellung der beiden Zinkeneinheiten zueinander. Der Haarteilungsfortsatz
9 verfügt über eine etwa rechtwinklig von der Formoberfläche 8.1 wegspringende Unterseite
11, die zu einer vorderseitigen Teilungskante 12 führt. Ausgehend von der Teilungskante
12 verjüngt sich die Zinke Z
2.1 in Richtung zu dem Scheitel des diese Zinke Z
2.1 in der Offen-Stellung einfassenden Zinkenbogens 6. Diese Schräge ist mit dem Bezugszeichen
13 gekennzeichnet.
[0020] Zum Formen von in die Haarformspalte H eingebrachten Haaren wird das Betätigungselement
4 betätigt und durch diese Betätigung die Zinkenreihe Z
2 gegenüber der Zinkenreihe Z
1 zum Schließen der Haarformspalte H bewegt. Die Verstellung der die Zinken Z
2 tragenden Zinkeneinheit erfolgt gegen die Rückstellkraft der Druckfeder 7. Figur
5 zeigt die Anordnung der beiden Zinkenreihen Z
1, Z
2 in ihrer Geschlossen-Stellung. In dieser Stellung überkragt der Haarteilungsfortsatz
9 mit seiner Teilungskante 12 und einem Teil seiner Unterseite 11 die Oberseite 10
der Zinke Z
1.1. Zwischen der Unterseite 11 des Haarteilungsfortsatzes 9 der Zinke Z
2.1 und der Oberseite 10 der komplementären Zinke Z
1.1 befindet sich ein Spalt, dessen lichte Weite einem Mehrfachen der durchschnittlichen
Haardicke von mit der Haarglättvorrichtung 1 zu glättendem Haar entspricht. Dieser
Spalt kann beispielsweise 0,5 bis 0,6 mm betragen. Bei der translatorischen Schließbewegung
der Zinkenreihe Z
2 gegenüber der Zinkenreihe Z
1 und dem Überfahren der jeweiligen Oberseite 10 der Zinken der Zinkenreihe Z
1 durch die Haarteilungsfortsätze 9 der Zinken Z
2.1 ... Z
2.x der Zinkenreihe Z
2 wird das nicht in den Haarformspalt H einpassende Haar von dem in dem Haarformspalt
H verbleibenden getrennt und herausgedrückt. Durch die Schräge 13 wird dieses aus
dem zwischen den Zinkenbögen 6 befindlichen Zwischenraum sanft herausgedrückt. Damit
erfolgt eine wirksame und effektive Haarteilung innerhalb des Zinkenbogenzwischenraumes,
wobei innerhalb eines zwischen Formoberflächen 8, 8.1 befindlichen Haarspaltes H nur
eine solche Haarmenge verbleibt, damit der Haarglättprozess bestimmungsgemäß vorgenommen
werden kann. Ausgenutzt wird hierbei, dass die Haare bestrebt sind, sich gleichmäßig
zwischen den parallel zueinander angeordneten Formoberflächen 8, 8.1 zu verteilen.
Dieses ermöglicht, dass das Haarteilungselement 9 die überschüssigen Haare aus dem
Zinkenbogenzwischenraum herausgedrückt werden kann. In der Geschlossen-Stellung der
Zinken der Zinkenreihe Z
2 greift der Haarteilungsfortsatz 9 unter den die komplementäre Zinke Z
1 einfassenden Zinkenbogen 6.
[0021] Bei dem Prozess des Durchziehens der Haarglättvorrichtung 1 durch das zu glättende
Haar fungiert der Haarteilungsfortsatz 9 zudem als wirksames Element zum oberseitigen
Verschließen des Haarformspaltes H damit während des Durchziehens der Haarglättvorrichtung
durch das Haar in den Haarformspalten H befindliche Haare nicht quer zur Bewegungsrichtung
aus der Haarglättvorrichtung 1 heraus gezogen werden. Insofern dienen die zwischen
den komplementären Zinken Z
1.1, Z
2.1; ...; Z
1.x, Z
2.x befindlichen Spalte und das Eingreifen des Haarteilungsfortsatzes 9 unterhalb des
die feststehende Zinke Z
1.1 einfassenden Zinkenbogens 6 zur Ausbildung eines Labyrinthes.
[0022] In der in Figur 5 gezeigten Geschlossen-Stellung des Glättwerkzeuges 2 ist die die
Zinken Z
2 tragende Zinkeneinheit gegen einen Anschlag 14 (siehe Figur 6) gehalten. Der Anschlag
14 ist dergestalt in Bezug auf den möglichen Bewegungsbetrag der die Zinkenreihe Z
2 tragenden Zinkeneinheit ausgeführt, dass die Formoberflächen 8, 8.1 nicht aneinander
grenzen, wie dieses bei herkömmlichen Haarglättvorrichtung üblich ist. Vielmehr verbleibt
ein Spalt 15, dessen lichte Weite um ein Mehrfaches größer ist als die Dicke der mit
der Haarglättvorrichtung 1 zu formenden Haare. Typischerweise entspricht die lichte
Weite dieses Spaltes dem 2-fachen bis 5-fachen Durchmesser der Dicke der mit der Haarglättvorrichtung
1 zu formenden Haare. Dieser zwischen den Formoberflächen 8, 8.1 verbleibende Restspalt
kann eine lichte Weite beispielsweise von 0,3 bis 0,4 mm aufweisen. Typischerweise
ist die lichte Weite dieses Restspaltes etwas kleiner als derjenige zwischen der Unterseite
11 des Haarteilungsfortsatzes 9 und der Oberseite 10 der komplementären Zinke. Eine
Betätigung der die Zinkenreihe Z
2 tragenden Zinkeneinheit gegenüber der anderen Zinkeneinheit erfolgt, wie vorbeschrieben,
manuell. Unabhängig von der auf das Betätigungselement 4 wirkenden Betätigungskraft
wird der Haarglättprozess beim Durchziehen der Haarglättvorrichtung 1 durch das zu
glättende Haar mit demselben Glättdruck durchgeführt. Schließlich ist die Verstellbewegung
der die Zinkenreihe Z
2 tragenden Zinkeneinheit anschlagbegrenzt. Der auf das in dem Haarformspalt H bzw.
dem verbliebenen Spalt 15 befindliche Haar aufgebrachte Druck wird bei diesem Konzept
durch die in einem Haarformspalt befindliche Haarmenge definiert. Diese ist wiederum
durch die vorbeschriebene Haarteilung mit geringer Schwankungsweite vorgegeben, sodass
ein wiederholbar und in allen Haarformspalten sehr einheitliche Haarmenge aufgenommen
wird, was wiederum ein gleichmäßiges Glättergebnis erzielt werden kann. Ist die Haarglättvorrichtung
1 zum Glätten von Haaren unter Betätigung des Betätigungselementes 4 durch Haar gezogen
worden, kann dieses anschließend losgelassen werden, damit die die Zinken Z
2 tragende Zinkeneinheit wieder in ihre in Figuren 1 bis 4 gezeigte Stellung durch
die in der Druckfeder 7 gespeicherten Energie zurückbewegt wird. Der Haarglättprozess
kann an derselben oder auch an anderer Stelle wiederholt werden.
[0023] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die die Zinken Z1 tragende Zinkenreihe
beheizt, und zwar mittels eines PTC-Heizelementes. Durch dieses werden ebenfalls die
Zinken Z
2.1 ... Z
2.x erwärmt, und zwar wenn sich diese in ihrer in Figuren 1 bis 4 gezeigten Offen-Stellung
befinden.
[0024] Figur 7 zeigt den beschriebenen Teil der Haarglättvorrichtung 1 in einer Seitenansicht
mit geschlossenem Haarformspalt, und somit in Benutzungsstellung. Deutlich erkennbar
ist, wie die Haarteilungsfortsätze 9 der Zinken der Zinkenreihe Z
2 unter den die Zinken der Zinkenreihe Z
1 einfassenden Zinkenbogen 6 eingreifen.
[0025] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben worden. Ohne den
Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche
weitere Ausgestaltungen, die Erfindung verwirklichen zu können.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Haarglättvorrichtung
- 2
- Glättwerkzeug
- 3
- Griff
- 4
- Betätigungselement
- 5
- Gehäuseschale
- 6
- Zinkenbogen
- 7
- Druckfeder
- 8, 8.1
- Formoberfläche
- 9
- Haarteilungsfortsatz
- 10
- Oberseite
- 11
- Unterseite
- 12
- Teilungskante
- 13
- Schräge
- 14
- Anschlag
- 15
- Spalt
- H
- Haarformspalt
- Z1, Z2
- Zinkenreihe
- Z1.1 ... Z1.x
- Zinke
- Z2.1 ... Z2.x
- Zinke
1. Haarformvorrichtung, umfassend ein kammartig ausgebildetes Formwerkzeug (2), welches
Formwerkzeug (2) über zwei Zinkenreihen (Z1, Z2) verfügt, von denen die eine gegenüber der anderen zum Öffnen und Schließen des zwischen
jeweils einer Zinke (Z1.1 ... Z1.x) der einen Zinkenreihe (Z1) und einer Zinke (Z2.1 ... Z2.x) der anderen Zinkenreihe (Z2) befindlichen Haarformspaltes (H) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsbetrag der verstellbaren Zinkenreihe (Z2) gegenüber der anderen Zinkenreihe (Z1) zum Schließen des Haarformspaltes (H) durch einen Anschlag (14) dergestalt begrenzt
ist, dass zwischen den zueinander weisenden Formoberflächen (8, 8.1) der einen Haarformspalt
(H) einfassenden Zinken (Z1.1 ... Z1.x, Z2.1 ... Z2.x) ein Spalt (15) geringer Weite verbleibt, jedoch mit einer Weite, die einem Mehrfachen
des Durchmesser der mit der Haarformvorrichtung (1) zu formenden Haare entspricht.
2. Haarformvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Weite des Spaltes (15) etwa dem 2-fachen bis 5-fachen Durchmesser von mit der
Haarformvorrichtung (1) zu formenden Haaren entspricht.
3. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verstellbare Zinkenreihe (Z2) gegen die Kraft zumindest eines Rückstellelementes (7) zum Schließen der Haarformspalte
(15) gegenüber der anderen Zinkenreihe (Z1) bewegbar ist.
4. Haarformvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf die verstellbare Zinkenreihe (Z2) zumindest ein Rückstellelement (7) wirkt, durch dass diese Zinkenreihe (Z2) zum Offenhalten der Haarformspalte (15) gegenüber der anderen Zinkenreihe (Z1) gehalten ist.
5. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zueinander weisenden Formoberflächen (8, 8.1) der zwei einen Haarformspalt (15)
einfassenden Zinken (Z1.1... Z1.x, Z2.1... Z2.x) parallel zueinander sind.
6. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (Z1.1 ... Z1.3, Z2.1... Z2.x) bei geöffneten Haarformspalten (H) zumindest teilweise in einem Zinkenbogen (6)
aufgenommen sind.
7. Haarformvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei geöffneten Haarformspalten (H) jeweils eine Zinke (Z1.1 ... Z1.x) der einen Zinkenreihe (Z1) und eine Zinke (Z2.1 ... Z2.x) der anderen Zinkenreihe (Z2) unter einem gemeinsamen Zinkenbogen (6) angeordnet sind.
8. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zinken (Z1.1 ... Z1.x, Z2.1 ... Z2.x) jeder Zinkenreihe (Z1, Z2) Teil einer einstückig gefertigten Zinkeneinheit und aus einem Wärme gut leitenden
Material hergestellt sind und dass an zumindest eine der beiden Zinkeneinheiten eine
elektrische Heizeinrichtung zum Erwärmen der Zinkeneinheit angeschlossen ist.
9. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine der beiden einen Haarformspalt (H) einfassenden Zinken (Z2.1 ... Z2.x) einen in der Geschlossen-Stellung des Haarformspaltes (H) eine von der Wurzel der
komplementären Zinke (Z1.1 ... Z1.x) wegweisende Oberfläche (10) übergreifenden Haarteilungsfortsatz (9) aufweist.
10. Haarformvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Haarteilungsfortsatz (9) in seiner eine Oberfläche (10) der anderen Zinken (Z1.1 ... Z1.x) übergreifenden Stellung bis über ihren durch ihre größte Höhe definierten Scheitel
übergreift.
11. Haarformvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Haarteilungsfortsatz (9) an seiner zu der Oberseite (10) der anderen Zinke (Z1.1 ... Z1.x) weisenden Unterseite (11) eine zu der Geometrie der übergriffenen Zinke (Z1.1 ... Z1.x) komplementäre Geometrie aufweist.
12. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Haarteilungsfortsatz (9) in seiner die Oberseite (10) der anderen Zinke (Z1.1 ... Z1.x) übergreifenden Stellung von dieser durch einen Bewegungsspalt beabstandet ist, welcher
Bewegungsspalt vorzugsweise eine größere lichte Weite aufweist, die dem Mehrfachen
des Durchmesser der mit der Haarformvorrichtung (1) zu formenden Haare entspricht.
13. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Haarformspalt (H) wegweisende Außenseite des Haarteilungsfortsatzes (9)
in Richtung zum oberen Abschluss der den Haarteilungsfortsatz (9) tragenden Zinke
(Z2.1 ... Z2.x) hin verjüngt ist.
14. Haarformvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass diese als Haarglättvorrichtung ausgeführt ist.