[0001] Die Erfindung betrifft eine Seitenwandpanzerung zum Auskleiden einer Seitenwand eines
Schredders für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, einen Schredder und einen Rotor
für einen Schredder.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung einen Schredder in Form einer Hammermühle.
[0003] Eine Hammermühle ist beispielsweise aus der
US 4,009,836 bekannt. Bei solchen Schreddern läuft ein Rotor mit Schlagwerkzeugen in einem Gehäuse.
Der Rotor ist auf einer Welle gelagert, die in der Regel senkrecht zu einer Einführrichtung
in den Schredder liegt. An den Stirnseiten des Rotors weist das Gehäuse zwei Seitenwände
auf.
[0004] Da die Schredder auch gröbstes Schredgut zermahlen und dieses oft unkontrolliert
abplatzt oder auch Explosionen auslöst, sind die Seitenwände der Anlagen in der Regel
auf der Innenseite mit einer Panzerung in Form von Panzerplatten ausgekleidet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, verbesserte Anlagen zur Verfügung zu stellen.
[0006] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung löst diese Aufgabe eine Seitenwandpanzerung
zum Auskleiden einer Seitenwand eines Schredders für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen
mit einem im Querschnitt L-förmigen Eckpanzerbereich.
[0007] Wie vorstehend bereits erläutert wurde, sind Panzerplatten an den Innenseiten der
Gehäusewände im Bereich der umlaufenden Schlagwerkzeuge um den Rotor gängig und werden
wegen der längeren möglichen Betriebsdauer einer Anlage zunehmend eingesetzt. Die
Seitenwandpanzerungen decken die Gehäusewand entlang des kreisförmigen Verlaufs seitlich
des Arbeitsraums um den Rotor ab.
[0008] Etwa auf Höhe der Mantellinie des Rotors springt die Seitenwand des Anlagengehäuses
jedoch nach außen zurück. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Seitenwände einen
Arbeitsraum definieren und dieser nach Möglichkeit nicht in einem Schlitz neben dem
Rotor münden soll. Daher sind die Seitenwände in der Regel so ausgelegt, dass sie
in etwa mit dem stirnseitigen Rotorrand gefluchtet sind oder bevorzugt sogar in ihrer
Verlängerung auf den Rotor treffen würden, sodass der Rotorrand leicht au-βerhalb
des durch die Seitenwände definierten Arbeitsraums liegt.
[0009] Der Versprung der Seitenwand liegt sehr nah am Rotor, um dem Schredgut nach Möglichkeit
nicht zu gestatten, den Weg seitlich an den Schlagwerkzeugen des Rotors vorbei und
zur Lagerwelle des Rotors zu nehmen.
[0010] Es versteht sich, dass jedoch viel Schredgut an dieser Stelle auf das Gehäuse aufschlägt,
also auf den Versprung der Seitenwand etwa auf Höhe der Rotormantelfläche. Dies ruft
einen starken Verschleiß hervor.
[0011] Der L-förmige Eckpanzer schafft hier Abhilfe: Durch seine Form kann zusätzlich zur
gepanzerten Seitenwand nun auch der Versprung gepanzert werden. Bei den bislang an
dieser Stelle anzutreffenden Schweißverbindungen zwischen dem unter dem Seitenwandpanzer
hervorstehenden Ende der Seitenwand und einem nach außen führenden Vierkant waren
regelmäßig Verschleißerscheinungen zu erkennen. Dies ist nicht nur für die Anlage
als solche eine Gefahr, sondern auch für Bedienpersonal, welches etwa in die Anlage
hineingeht, um diese zu inspizieren oder zu reparieren.
[0012] Bevorzugt weist die Seitenwandpanzerung ein Bogensegment auf. Es versteht sich, dass
die Mantelfläche des Rotors bogenförmig verläuft, und zwar in einem Kreisbogenverlauf
um die Lager- und Rotationsachse des Rotors. Es ist daher von Vorteil, die Panzerung
ebenfalls bogenförmig auszuführen.
[0013] Um den Spalt zwischen dem zurückspringenden Verlauf der Seitenwand und dem Rotorrand
möglichst klein zu halten, empfiehlt es sich, den Sprung in der Seitenwand ebenfalls
bogenförmig verlaufen zu lassen, und zwar ebenfalls als ein Kreisbogensegment um die
Welle des Rotors herum.
[0014] Wenn die Seitenwandpanzerung zusätzlich zur L-Form im Querschnitt ein Bogensegment
aufweist, wobei bevorzugt der Querschnitt entlang eines Radialschnitts vorliegt, kann
ein solcher Verlauf des Wandrücksprungs sehr formschlüssig mit der Panzerplatte ummantelt
werden.
[0015] Bevorzugt weist der Eckpanzerbereich eine Kragplatte auf, welche von einer Seitenplatte
winklig absteht. Bei einer solchen Gestaltung kann die Seitenplatte der Panzerung
an diejenige Seitenwand des Schredders angepasst sein, welche den Arbeitsraum begrenzt,
während die Kragplatte um den Rücksprung der Seitenwand herum geführt ist. Der Winkel
ist besonders bevorzugt möglichst rechtwinklig, bevorzugt aber beträgt er zumindest
etwa 70° bezüglich eines Verlaufs der Seitenplatte.
[0016] Wenn die Kragplatte mit der Seitenplatte einstückig ausgeführt ist, ist die Seitenwandpanzerung
besonders stabil.
[0017] Ein Vorteil für eine günstigere Instandhaltung kann sich demgegenüber ergeben, wenn
die Kragplatte an die Seitenplatte als separates Bauteil angeschlossen ist.
[0018] Es wird vorgeschlagen, dass die Kragplatte eine zumindest im wesentlichen gleiche
Dicke hat wie die Seitenplatte. Die Dicke der Kragplatte sollte nach bisherigen Versuchen
mit Prototypen zumindest etwa die Hälfte der Dicke der Seitenplatte ausmachen, bevorzugt
etwa zwei Drittel der Dicke der Seitenplatte. Die Seitenplatte selbst ist bevorzugt
dicker ausgeführt, da in ihr unter anderem auch Verschraubungsaufnahmen für die Seitenwandpanzerungen
angeordnet sein können.
[0019] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung löst die gestellte Aufgabe eine Seitenwandpanzerung
für einen Schredder, insbesondere für einen Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und
dergleichen, zum Auskleiden von dessen Seitenwand, wobei ein Übergang zwischen einer
Seitenplatte und einer Rotorraumplatte eine Kragplatte aufweist.
[0020] Es wurde bereits erläutert, dass bislang Vierkante nach außen hin an die rotornahen
Endränder der Seitenwände angeschweißt werden, um den Versprung der Gehäusewand nach
außen zu gewährleisten. Seitlich außen an die Vierkante wird herkömmlich eine Rotorraumseitenwand
angeschweißt. Der Vierkant ist in der Regel gebogen und verläuft als Kreisbogensegment
um die Rotorwelle. Zwischen dem Vierkant und der Seitenwand bestehen in der Regel
ebenso zwei Schweißverbindungen wie zwischen dem Vierkant und der Rotorraumseitenwand.
[0021] Mit dem Übergang - wie vorgeschlagen - zwischen der Seitenwand und der Rotorraumseitenwand
in Form einer Kragplatte baut die Anlage erheblich stabiler.
[0022] Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich dies nicht nur auf die Seitenwandpanzerung
bezieht, bei welcher ein Übergang zwischen Seitenplatte und Rotorraumplatte eine Kragplatte
aufweist. Vielmehr ist es unabhängig von Vorteil, wenn die Seitenwand als solche an
ihrem Rücksprung zu einer Rotorraumseitenwand eine Wandkragplatte aufweist.
[0023] Es versteht sich, dass sich die vorgeschlagene Seitenwandpanzerung und die vorgeschlagene
Seitenwand an einem Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen unmittelbar
vorteilhaft auswirken. Ein solcher Schredder wird daher als dritter Aspekt der Erfindung
betrachtet.
[0024] Nach einem vierten Aspekt der Erfindung löst die Aufgabe ein Schredder für Bleche,
Kraftfahrzeuge und dergleichen, mit einem in einem Gehäuse gelagerten Rotor, wobei
der Rotor mit einem Rotorrand unter einer Seitenwand des Gehäuses bzw. einer Seitenplatte
einer Seitenwandpanzerung mit einem verbleibenden freien Spalt umlaufen kann, wobei
ein freies Spaltmaß von höchstens 10 mm, bevorzugt von höchstens 5 mm, besonders bevorzugt
von höchstens 2 mm, vorliegt.
[0025] Bei einem so kleinen Spaltmaß zwischen dem Rand des Rotors und der Seitenwand des
Gehäuses bzw. der daran anliegenden und den Arbeitsraum verkleinernden Panzerung,
gegebenenfalls auch einer L-förmigen Panzerung und/oder einem Seitenwandrücksprung
mit einer Wandkragplatte, kann nur wenig Schredgut den Spalt passieren und somit in
den Freiraum seitlich des Rotors gelangen. Bei Versuchen des Erfinders hat sich herausgestellt,
dass ein so geringes Spaltmaß nicht zwangsweise zu Verkeilungen führt, welche die
Anlage zum Stillstand zwingen.
[0026] Nach einem fünften Aspekt der Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Schredder
für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, mit einem in einem Gehäuse gelagerten
Rotor, wobei der Rotor mit einem Rotorrand unter einer Seitenwand des Gehäuses bzw.
einer Seitenplatte einer Seitenwandpanzerung umlaufen kann, und wobei eine Überlappung
von Seitenwand bzw. Seitenplatte über die Rotormantelfläche wenigstens 20 mm beträgt,
bevorzugt wenigstens 40 mm, besonders bevorzugt etwa 50 mm, jeweils vom Rotorrand
aus gemessen.
[0027] Auch bei einer dermaßen großen Überlappung hat sich in Versuchen des Erfinders gezeigt,
dass nur sehr wenig Schredgut den Spalt zu den Stirnseiten des Rotors hin passieren
kann.
[0028] Es versteht sich, dass ein solches Überlappungsmaß zwar schon selbständig von Vorteil
ist, insbesondere aber mit den vorstehend beschriebenen Aspekten der Erfindung gut
kombiniert werden kann.
[0029] Nach einem sechsten Aspekt der Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Rotor für
einen Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, mit einem in einem Gehäuse
gelagerten Rotor, welcher mit einem Rotorrand unter einer Seitenwand des Gehäuses
bzw. einer Seitenplatte einer Seitenwandpanzerung umlaufen kann, wobei der Rotor einen
radialen Vorsprung am Rotorrand zum Vermindern von durch einen Spalt zwischen Rotorrand
und Seitenwand bzw. Seitenplatte gelangenden Schredguts aufweist.
[0030] Mit einem solchen Vorsprung, der idealerweise als Ring vorliegt, kann relativ sicher
verhindert werden, dass Schredgut durch den freien Spalt zwischen Rotor und Gehäusewand
bzw. Gehäusewandrücksprung in den Freiraum neben den Stirnseiten des Rotors gelangt,
wenn der Vorsprung ausreichend dimensioniert ist. Selbst ein kleiner bevorzugt ringförmiger
Vorsprung mindert aber schon die Gefahr von durch diesen Spalt tretendem Schredgut.
[0031] Es ist von besonderem Vorteil, wenn ein Rotor mit einem radialen Vorsprung Rotorkappen
aufweist. Solche Rotorkappen sind beispielsweise aus der
DE 197 56 275 C1 bekannt. Bei der dortigen Hammermühle weist der Rotor neben hervorstehenden Hämmern
am Umfang des Rotormantels an dessen axialem Rand einen umlaufenden vorstehenden Ring
an der Scheibe des Rotors auf, auf welchen eine Schutzkappe aufgesetzt ist. Im Betrieb
weist der Rotor aus der
DE 197 56 275 C1 somit eine annähernd glatte Fläche am Umfang auf. Diese glatte Fläche - mit Ausnahme
der einzelnen hervorstehenden Hämmer - wird durch die zylindrische Manteloberfläche
um die zahlreichen Schutzkappen am Rotor gebildet.
[0032] Somit weist der Rotor aus der
DE 197 56 275 C1 einen umlaufenden Vorsprung am Rand zwar an den Rotorscheiben als solchen auf, im
Betrieb hingegen nicht mehr. Demgegenüber schlägt der vorgestellte sechste Aspekt
der Erfindung vor, gerade im Betrieb einen radialen Vorsprung am Rand auszubilden,
um möglichst viel Schredgut bei dessen ungeplanter axialer Bewegung im Arbeitsraum
zu behalten.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Vorsprung radial au-βen an einer Rotorkappe
ausgebildet, bevorzugt an einer Randrotorkappe. Eine solche Ausführung vereint die
stabilisierenden und geräuschmindernden Eigenschaften einer Rotorschutzkappe und des
vorgeschlagenen Vorsprungs zum Verhindern oder Vermindern des seitlich ausweichenden
Schredguts.
[0034] Nach einem siebten Aspekt der Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Rotor für
einen Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, mit einem in einem Gehäuse
gelagerten Rotor, wobei der Rotor mit einem Rotorrand unter einer Seitenwand des Gehäuses
bzw. einer Seitenplatte einer Seitenwandpanzerung umlaufen kann, und wobei eine radiale
Ausnehmung an der Seitenwand und/oder der Seitenplatte vorgesehen ist, in welcher
der Rotorrand umlaufen kann, zum Vermindern von durch einen Spalt zwischen Rotorrand
und Seitenwand bzw. Seitenplatte gelangenden Schredguts.
[0035] Bei einer solchen Ausgestaltung des Schredders ist - mit einfachen Worten ausgedrückt
- der Rücksprung in der Gehäusewand bzw. in deren Panzerung mit einer umlaufenden
Ausnehmung versehen, so dass der Rand des Rotors in diese Ausnehmung eingepasst werden
kann, was ebenfalls den Durchgang von Schredgut in den Freiraum seitlich der Rotorstirnseiten
vermindert oder nach Möglichkeit ganz unterbindet. Bei geeigneter Gestaltung ergibt
sich im Querschnitt des Schredders mit Rotor ein Spalt zwischen dem Arbeitsraum und
dem Freiraum neben der Rotorstirn mit einer Stufe. Der Ringspalt um den Rotor führt
demgemäß in die Ausnehmung hinein. Im Verlauf des Spalts in Richtung vom Arbeitsraum
zum Freiraum neben der Stirn des Rotors hin endet nach einer Überlappungsstrecke der
Rotor, kurz danach aber auch die Ausnehmung, so dass der Ringspalt stufenförmig radial
kleiner wird. Erst nach diesem Knick und einem dadurch erzwungenen kurzen, im wesentlichen
radialen Verlauf mündet der Ringspalt in den Freiraum neben der Stirn des Rotors.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Identische oder funktional gleiche Bauteile können
gleiche Bezugsziffern tragen. Es zeigen
- Figur 1
- eine Draufsicht auf ein bogensegmentförmiges einstückiges Stahlelement, welches als
Panzerplatte Verwendung finden soll,
- Figur 2
- einen Querschnitt gemäß der radialen Schnittkennzeichnung C-C in Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht auf die L-förmige Panzerplatte aus den Figuren 1 und
2,
- Figur 4
- in einer perspektivischen Ansicht einen Teil eines Rotors in einem Schredder, wobei
eine Randscheibe des Rotors mit einem Randbereich innerhalb einer L-förmigen Panzerplatte
umläuft, welche eine Seitenwand schützt,
- Figur 5
- den Schredder aus Figur 4 in einer vergleichbaren perspektivischen Ansicht, jedoch
ohne den Rotor,
- Figur 6
- schematisch in einer perspektivischen Ansicht einen Rotorbereich eines Schredders
mit einer aufgeklappten oberen Hälfte mit Rotor,
- Figur 7
- ein Detail aus Figur 6 gemäß dortiger kreisförmiger Kennzeichnung "B",
- Figur 8
- den Schredder aus den Figuren 6 und 7 schematisch in einer steilen Draufsicht etwa
gemäß Richtungskennzeichnung VIII in Figur 6
- Figur 9
- ein Detail aus Figur 8 gemäß dortiger kreisförmiger Ausschnittskennzeichnung "A".
[0037] Das Stahlelement 1 in den Figuren 1 bis 3 besteht im Wesentlichen aus einer Seitenplatte
2 und einer daran angesetzten Kragplatte 3. Der Ansatz der Kragplatte 3 an die Seitenplatte
2 zeigt sich in einem rechten Winkel 4 im radialen Schnitt "C-C" durch das Stahlelement
1.
[0038] In der Seitenplatte 2 des Stahlelements 1 sind Ausnehmungen 5 in Form von Bohrungen
vorgesehen. In diese können Befestigungsschrauben (nicht dargestellt) zum Befestigen
an einer Seitenwand eines Schredders eingebracht werden.
[0039] Seitliche Abschlusskanten 6,7 des Stahlelements 1 ziehen sich an den Stirnseiten
sowohl der Seitenplatte 2 als auch der Kragplatte 3 entlang und sind ebenfalls radial
gemäß einer Bogenform 8 geformt, so dass mehrere Stahlelemente der Form des Stahlelements
1 Stirn an Stirn zu einem beliebigen Anteil eines Kreisbogens zusammengesetzt werden
können.
[0040] Der Schredder 60 aus den Figuren 4 und 5 trägt in einem Rotorbereich den Rotor 50.
Eine Randscheibe 70 des Rotors 50 läuft mit einem Randbereich 80 innerhalb einer L-förmigen
Panzerplatte 90 um. Die L-förmige Panzerplatte 90 schützt eine Seitenwand 100 vor
Schredgut, welches ansonsten von der Oberfläche des Rotors 50 bzw. den dort vorgesehnen
Hämmern mit relativ unkontrollierbarer Wucht gegen die Seitenwand 100 schlüge.
[0041] Der Randbereich 80 des Rotors 50 ist von mehreren bogensegmentförmigen L-förmigen
Panzerplatten 110, 120, 130, 140, 150, 160, 170 umgeben (vgl. insbesondere Figur 5),
welche aneinandergefügt einen Halbkreis ergeben.
[0042] An einer radialen Innenoberfläche 180 der L-förmigen Panzerplatten 110 bis 170 ist
eine Stufe 190 ausgebildet, welche axial außerhalb des Randbereichs 80 des Rotors
50 liegt, so dass Schredgut auf dem - ungeplanten und ungewollten - Weg um die Kante
des Rotors herum in den Wellenaufnahmeraum neben der Stirnseite des Rotors 50 die
Stufe 190 zu überwinden hätte. Die Stufe 190 hindert das Schredgut weitestgehend an
diesem ungeplanten Weg neben den Rotor 50.
[0043] Der Schredder 200 in den Figuren 6 bis 9 besteht im Wesentlichen aus einer oberen
Gehäusehälfte 201 und einem Gehäusesockel 202, welche jeweils einen im Wesentlichen
halbzylinderförmigen Aufnahmeraum 203, 204 für einen Rotor 205 aufweisen. Die obere
Gehäusehälfte 201 kann zum Freigeben eines Rotorraums 206 über Hydraulikzylinder 207
(exemplarisch gekennzeichnet) nach oben geschwenkt werden, wobei der Rotor 205 mit
einer Welle 208 an der oberen Gehäusehälfte 201 angeordnet ist.
[0044] Sowohl die obere Gehäusehälfte 201 als auch der Gehäusesockel 202 haben eine Gehäuseseitenwand
210 mit einem bezüglich des Rotors 205 radial nach außen führenden Versprung 211,
damit eine Flucht entlang einer inneren Oberfläche 212 nicht in einen Stirnwandbereich
213 neben den Rotor führt, sondern damit die Flucht auf eine Rotoroberfläche 214 führt.
Dies ist im Betrieb des Rotors 205 bzw. des Schredders 200 wichtig, damit das eingeführte
Schredgut direkt den Hämmern des Rotors 205 zugeführt wird.
[0045] Die Gehäuseseitenwand 210 ist durch eine flächige Panzerung 215 mechanisch vor dem
Schredgut geschützt. Die flächige Panzerung 215 endet allerdings deutlich vor dem
Versprung 211. Unmittelbar an die flächige Panzerung 215, welche aus Segmenten besteht,
schließt sich eine sowohl an der oberen Gehäusehälfte 201 als auch am Gehäusesockel
202 halbkreisförmig ausgestaltete Versprungspanzerung 216 an.
[0046] Die Panzerung 216 des Versprungs besteht aus mehreren kreisbogensegmentförmigen Stücken
217, 218, 219, 220 (exemplarisch gekennzeichnet). Diese liegen umfänglich unmittelbar
aneinander. Gegenüber der flächigen Panzerung 215 ist zunächst ein Ansatz 221 ausgeführt,
welcher gegenüber der flächigen Panzerung 215 zu einer größeren Materialstärke der
Panzerung 216 führt.
[0047] Die kreisringsegmentförmigen Panzerplatten 217, 218, 219, 220 sind im radialen Schnitt
bezüglich der Welle 208 des Rotors 205 L-förmig ausgeführt und weisen jeweils eine
Seitenplatte 222 (exemplarisch gekennzeichnet) und eine einstückig damit ausgeführte
Kragplatte 223 (exemplarisch gekennzeichnet) auf.
[0048] Die L-Form der segmentförmigen Panzerplatten 217, 218, 219 und 220 schützt somit
den Versprung 211 der Gehäuseseitenwand 210, 230.
[0049] Durch eine Stufe 231 an der Kragplatte 223, welche eine Seitenkante 232 des Rotors
205 recht nah umgibt, insbesondere mit nur wenigen Millimetern Abstand, kann kaum
Schredgut von der Oberfläche 214 des Rotors 205 in den Stirnbereich 213 neben dem
Rotor 205 gelangen. Dies ist schon deshalb von Bedeutung, weil dort die Lagerung der
Welle 208 angeordnet ist. Überdies ist eine dortige Gehäusewand 235 in der Regel ohne
weitere Panzerung ausgeführt.
1. Seitenwandpanzerung (1, 9, 215, 216) zum Auskleiden einer Seitenwand (10, 210, 230)
eines Schredders (60, 200)für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, gekennzeichnet durch einen im Querschnitt L-förmigen Eckpanzerbereich (216).
2. Seitenwandpanzerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Bogensegment aufweist.
3. Seitenwandpanzerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Eckpanzerbereich eine Kragplatte aufweist, die von einer Seitenplatte winklig
absteht.
4. Seitenwandpanzerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kragplatte mit der Seitenplatte einstückig ausgeführt ist.
5. Seitenwandpanzerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kragplatte an die Seitenplatte als separates Bauteil angeschlossen ist.
6. Seitenwandpanzerung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kragplatte eine zumindest im Wesentlichen gleiche Dicke hat wie die Seitenplatte.
7. Seitenwandpanzerung für einen Schredder, insbesondere für einen Schredder für Bleche,
Kraftfahrzeuge und dergleichen, zum Auskleiden von dessen Seitenwand, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Übergang (211) zwischen einer Seitenplatte (222) und einer Rotorraumplatte (235)
eine Kragplatte (22) aufweist.
8. Seitenwand für einen Schredder, insbesondere für einen Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge
und dergleichen, mit einem Rücksprung zu einer Rotorraumseitenwand, dadurch gekennzeichnet, dass der Rücksprung eine Wandkragplatte aufweist.
9. Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, gekennzeichnet durch eine Seitenwandpanzerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und/oder durch einen Seitenwandrücksprung nach Anspruch 8.
10. Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, mit einem in einem Gehäuse gelagerten
Rotor, wobei der Rotor mit einem Rotorrand unter einer Seitenwand des Gehäuses bzw.
einer Seitenplatte einer Seitenwandpanzerung mit einem verbleibenden freien Spalt
umlaufen kann, insbesondere Schredder nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein freies Spaltmaß von höchstens 10 mm, bevorzugt von höchstens 5 mm, besonders
bevorzugt von höchstens 2 mm.
11. Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, mit einem in einem Gehäuse gelagerten
Rotor, wobei der Rotor mit einem Rotorrand unter einer Seitenwand des Gehäuses bzw.
einer Seitenplatte einer Seitenwandpanzerung umlaufen kann, insbesondere Schredder
nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch eine Überlappung von wenigstens 20 mm, bevorzugt von wenigstens 40 mm, besonders
bevorzugt von etwa 50 mm.
12. Rotor für einen Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, mit einem in
einem Gehäuse gelagerten Rotor, wobei der Rotor mit einem Rotorrand unter einer Seitenwand
des Gehäuses bzw. einer Seitenplatte einer Seitenwandpanzerung umlaufen kann, insbesondere
Schredder nach Anspruch 9, 10 oder 11, gekennzeichnet durch einen radialen Vorsprung (190, 231) im Betrieb am Rotorrand (232) zum Vermindern
von durch einen Spalt zwischen Rotorrand (232) und Seitenwand (235) bzw. Seitenplatte gelangenden
Schredguts.
13. Rotor nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch Rotorkappen am Rotor.
14. Rotor nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung radial außen an einer Rotorkappe ausgebildet ist.
15. Schredder für Bleche, Kraftfahrzeuge und dergleichen, mit einem in einem Gehäuse gelagerten
Rotor, wobei der Rotor mit einem Rotorrand unter einer Seitenwand des Gehäuses bzw.
einer Seitenplatte einer Seitenwandpanzerung umlaufen kann, insbesondere Schredder
nach einem der Ansprüche 9 bis 11 und/oder Rotor nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
gekennzeichnet durch eine radiale Ausnehmung an der Seitenwand und/oder Seitenplatte, in welcher der Rotorrand
umlaufen kann, zum Vermindern von durch einen Spalt zwischen Rotorrand und Seitenwand bzw. Seitenplatte gelangenden Schredguts.