[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss für einen Treibstangenbeschlag eines Fensters,
einer Fenstertür oder dergleichen, mit einem Schließblech und einem in dem Schließblech
zwischen einer Offenstellung und zumindest einer Schließstellung längsbeweglichen
Schließzapfen und mit einer Erfassungseinrichtung zur Erfassung der Stellungen des
Schließzapfens, wobei die Erfassungseinrichtung einen entsprechend der Bewegung des
Schließzapfens längsbeweglichen Schieber aufweist und zur Erfassung der Stellung des
Schiebers ausgebildet ist.
[0002] Aus der
EP 1 043 461 B1 ist eine Vorrichtung zur Verschlussüberwachung einer Verriegelungseinrichtung bekannt
geworden, bei der eine Adapterschiene einen Codegeber haltert. Die Adapterschiene
ist mit einem Verschlussbolzen des Verschlusses gekoppelt. Bei der Bewegung des Verschlussbolzens
von einer Schließstellung in die Offenstellung wird die Adapterschiene und damit der
Codegeber verschoben. Ein Codeempfänger ist im Bewegungsbereich des Codegebers angeordnet
und erfasst damit die Bewegung des Verschlussbolzens. Nachteilig bei dieser Vorrichtung
ist jedoch, dass der Verschluss nur indirekt überwacht wird. Durch ein Lösen der Adapterschiene
oder eine Manipulation am Verschlussbolzen können fehlerhafte Signale der Vorrichtung
erzeugt werden.
[0003] Aus der
EP 1 801 328 A2 ist eine überwachbare Verriegelungsanordnung bekannt geworden, bei der einem Schließbolzen
ein Transponder und einem Schließblech ein Sensor zugeordnet ist. Sensor und Transponder
wirken zusammen, so dass die Position des Transponders und damit des Schließbolzens
unmittelbar erfasst wird. Nachteilig bei dieser Verriegelungsanordnung ist jedoch,
dass sich die Befestigung des Transponders in dem Schließbolzen sehr schwierig gestaltet.
Der Schließbolzen könnte zur Aufnahme des Transponders beispielsweise eine Ausnehmung
aufweisen. Eine solche Ausnehmung führt jedoch zu einer Schwächung des Schließbolzens.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Verschluss der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass seine Schließstellung oder Offenstellung zuverlässig
überwachbar ist.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schieber an dem Schließblech
angeordnet ist und eine Aufnahme zur Einführung und Entfernung des Schließzapfens
in Offenstellung hat und dass der Schließzapfen unmittelbar zum Antrieb des Schiebers
ausgebildet ist.
[0006] Durch diese Gestaltung wird der von der Erfassungseinrichtung erfasste Schieber unmittelbar
von dem Schließzapfen angesteuert. Damit werden fehlerhafte Signale der Erfassungseinrichtung
bei einer Manipulation zuverlässig vermieden. Hierdurch wird die Schließstellung oder
die Offenstellung des erfindungsgemäßen Verschlusses zuverlässig überwacht. Der Schließzapfen
kann besonders massiv ausgebildet sein. Der erfindungsgemäße Verschluss weist hierdurch
eine hohe Stabilität auf.
[0007] Der erfindungsgemäße Verschluss gestaltet sich konstruktiv besonders einfach, wenn
das Schließblech eine Führung für den Schieber hat.
[0008] Vorhandene Schließbleche lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung mit der Erfassungseinrichtung nachrüsten, wenn der Schieber in Schließstellung
hinter einer feststehenden, den Schließzapfen hintergreifenden Kante des Schließblechs
angeordnet ist.
[0009] Die Empfangseinrichtung gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die Erfassungseinrichtung ein an
dem Schieber oder feststehenden Bauteilen des Schließblechs angeordnetes Sendeelement
und an dem jeweils gegenüberstehenden Bauteil ein Empfangselement für Signale des
Sendeelementes hat. Das Sendeelement kann im einfachsten Fall ein Magnet und das Empfangselement
ein von dem Magneten schaltbarer Hall- oder Reedsensor sein. Selbstverständlich lässt
sich alternativ dazu auch ein digitaler Code zwischen dem Sendeelement und dem Empfangselement
übertragen.
[0010] Verschiedene Stellungen des Verschlusses lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach erfassen, wenn die Erfassungseinrichtung mehrere
Sendeelemente und/oder Empfangselemente hat. Die erfindungsgemäße Gestaltung ermöglicht
auch dann beispielsweise die zuverlässige Erfassung der Offenstellung, wenn das mit
dem erfindungsgemäßen Beschlag ausgestattete Fenster geöffnet und der Schließzapfen
von dem Schließblech getrennt ist. In dieser Offenstellung verbleibt der Schieber
in dem Schließblech und damit ein Paar der Empfangs- und Sendeelemente räumlich nebeneinander,
so dass die Offenstellung sicher erfasst wird.
[0011] Der bauliche Aufwand zur Erfassung verschiedener Stellungen des Schließzapfens lässt
sich besonders gering halten, wenn das Schließblech eine Fassung für eine Platine
hat, wenn mehrere Empfangselemente auf der Platine angeordnet sind. Ein weiterer Vorteil
dieser Gestaltung besteht darin, dass die Platine mit den Empfangselementen einfach
montierbar und austauschbar ist. Eine Verkabelung der Platine erfolgt vorzugsweise
über den Bodenbereich des Schließblechs. Zum Schutz kann die Platine zusammen mit
den darauf angeordneten Bauteilen in der Fassung mit einer Kunststoffmasse vergossen
sein. Bei den Empfangselementen kann es sich beispielsweise um Hall- oder Reedsensoren
und bei den Sendeelementen um Magnete handeln. Die räumliche Zuordnung der Platine
zu dem Schieber gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung besonders einfach, wenn die Fassung der Platine über einen für die Signale
der Empfangseinrichtung durchlässigen Steg von der Führung für den Schieber getrennt
ist. Die Durchlässigkeit des Steges für die Signale der Empfangseinrichtung kann beispielsweise
durch Ausnehmungen in dem Steg gewährleistet sein.
[0012] Der erfindungsgemäße Verschluss weist eine besonders hohe Stabilität und Zuverlässigkeit
bei der Erfassung der Stellungen auf, wenn das Schließblech einen Sockel zur Aufnahme
der Fassung und der Führung und eine mit dem Sockel verbundene Deckplatte mit der
den Schließzapfen in Schließstellung hintergreifenden Kante hat. Vorzugsweise deckt
die Deckplatte die Führung und die Fassung ab und ist lösbar formschlüssig mit dem
Sockel verbunden. Damit ist die Platine geschützt und kann nach der Demontage der
Deckplatte ausgetauscht werden.
[0013] Der Schieber gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach, wenn der Schieber ein U-förmiges Grundteil mit der
Aufnahme für den Schließzapfen und eine in die Führung eindringende Schiene hat. Ein
in dem Schieber angeordnetes Sendeelement der Empfangseinrichtung ist vorzugsweise
bündig in der Schiene angeordnet und damit zuverlässig vor Beschädigung geschützt.
Wenn die Schiene das Grundteil überragt, lässt sich eine besonders stabile Führung
des Schiebers sicherstellen. Das U-förmige Grundteil lässt sich entsprechend der Form
des Schließzapfens gestalten, so dass pilzkopfförmige und zylindrische Schließzapfen
aufgenommen werden können.
[0014] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem erfindungsgemäßen Verschluss,
- Fig. 2
- perspektivisch einen Verschluss des Fensters aus Figur 1,
- Fig. 3
- den Verschluss aus Figur 2 nach der Entfernung einer Deckplatte,
- Fig. 4
- Bauteile einer Erfassungseinrichtung des Verschlusses in einer voneinander weg gedrehten
Darstellung.
[0015] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
einem Treibstangenbeschlag 3. Der Treibstangenbeschlag 3 hat eine im Flügel 2 längsverschieblich
angeordnete und von einer Handhabe 4 antreibbare Treibstange 5. Die Treibstange 5
steuert mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Verschlüsse 6 an.
[0016] Figur 2 zeigt perspektivisch einen der Verschlüsse 6 aus Figur 1 mit einem am Rahmen
1 zu befestigenden Schließblech 7 und einem an der Treibstange 5 befestigten Schließzapfen
8. Das Schließblech 7 hat eine auf einem Sockel 9 befestigte Deckplatte 10 mit Kanten
11, 12 zur Hintergreifung des Schließzapfens 8 in einer Schließstellung oder einer
Kippstellung. In einer dargestellten Offenstellung des Verschlusses 6 befindet sich
der Schließzapfen 8 im Bereich einer Ausnehmung 13, in der der Schließzapfen 8 in
das Schließblech 7 eingeführt oder aus diesem entfernt werden kann. Der Schließzapfen
8 wird von einem Schieber 14 seitlich umgriffen.
[0017] Figur 3 zeigt den Verschluss 6 aus Figur 2 nach der Entfernung der Deckplatte 10.
Hierbei ist zu erkennen, dass der Schieber 14 ein U-förmiges Grundteil 15 mit einer
Aufnahme 26 zum Umgreifen des Schließzapfens 8 und eine Schiene 16 hat, mit der er
in eine Führung 17 des Sockels 9 eindringt. Damit lässt sich der Schließzapfen 8 durch
Antrieb mit der in Figur 1 dargestellten Treibstange 5 zusammen mit dem Schieber 14
entlang der Führung 17 hinter die in Figur 2 dargestellten Kanten 11, 12 verschieben.
Die Position des Schiebers 14 und damit des Schließzapfens 8 wird von einer Erfassungseinrichtung
18 erfasst. Die Erfassungseinrichtung 18 hat eine in einer Fassung 19 des Sockels
9 angeordnete Platine 20 mit drei Empfangselementen 21, 22, 23. Diese Empfangselemente
21 - 23 wirken mit einem auf dem Schieber 14 angeordneten und in Figur 4 dargestellten
Sendeelement 24 zusammen. Die Fassung 19 ist über einen für Signale des Sendeelementes
24 durchlässigen Steg 25 von der Führung 17 getrennt. Durch Erfassung des Sendeelementes
24 durch eines der Empfangselemente 21 - 23 lässt sich die Position des Schiebers
14 und damit des Schließzapfens 8 genau erfassen. Figur 4 zeigt schematisch die Erfassungseinrichtung
18.
[0018] Die Platine 20 mit den Empfangselementen 31 - 23 und der Schieber 14 sind gedreht
dargestellt, so dass das Sendeelement 24 sichtbar ist. Weiterhin ist zu erkennen,
dass das Sendeelement 24 auf der Schiene 16 des Schiebers 14 angeordnet ist. Das die
Aufnahme 26 aufweisende Grundteil 15 des Schiebers 14 ist von der Schiene 16 abgewinkelt.
1. Verschluss (6) für einen Treibstangenbeschlag (3) eines Fensters, einer Fenstertür
oder dergleichen, mit einem Schließblech (7) und einem in dem Schließblech (7) zwischen
einer Offenstellung und zumindest einer Schließstellung längsbeweglichen Schließzapfen
(8) und mit einer Erfassungseinrichtung (18) zur Erfassung der Stellungen des Schließzapfens
(8), wobei die Erfassungseinrichtung (18) einen entsprechend der Bewegung des Schließzapfens
(8) längsbeweglichen Schieber (14) aufweist und zur Erfassung der Stellung des Schiebers
(14) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (14) an dem Schließblech (7) angeordnet ist und eine Aufnahme (26) zur
Einführung und Entfernung des Schließzapfens (8) in Offenstellung hat und dass der
Schließzapfen (8) unmittelbar zum Antrieb des Schiebers (14) ausgebildet ist.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (7) eine Führung (17) für den Schieber (14) hat.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (14) in Schließstellung hinter einer feststehenden, den Schließzapfen
(8) hintergreifenden Kante (11, 12) des Schließblechs (7) angeordnet ist.
4. Verschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinrichtung (18) ein an dem Schieber (14) oder feststehenden Bauteilen
des Schließblechs (7) angeordnetes Sendeelement (24) und an dem jeweils gegenüberstehenden
Bauteil ein Empfangselement (21 - 23) für Signale des Sendeelementes (24) hat.
5. Verschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinrichtung (18) mehrere Sendeelemente (24) und/oder Empfangselemente
(21 - 23) hat.
6. Verschluss nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (7) eine Fassung (19) für eine Platine (20) hat, dass mehrere Empfangselemente
(21 - 23) auf der Platine (20) angeordnet sind.
7. Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fassung (19) der Platine (20) über einen für die Signale der Empfangseinrichtung
(18) durchlässigen Steg (25) von der Führung (17) für den Schieber (14) getrennt ist.
8. Verschluss nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (7) einen Sockel (9) zur Aufnahme der Fassung (19) und der Führung
(17) und eine mit dem Sockel (9) verbundene Deckplatte (10) mit der den Schließzapfen
(8) in Schließstellung hintergreifenden Kante (11, 12) hat.
9. Verschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (14) ein U-förmiges Grundteil (15) mit der Aufnahme (26) für den Schließzapfen
(8) und eine in die Führung (17) eindringende Schiene (16) hat.