[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Markierungsvorrichtungen mit einem Gehäuse, einem
Stempelkissen und einem Tintenreservoir, wobei das Tintenreservoir mit dem Stempelkissen
in Fluidverbindung steht.
[0002] Tennisspieler markieren typischerweise ihre Tennisbälle, um eine Verwechslung mit
den Bällen anderer Spieler zu vermeiden. Die Markierungen werden häufig mit Filzstiften
aufgebracht. Dabei zeigt sich, dass die Markierung oft nicht von Dauer ist, oder dass
sich die Markierung nur schwer von den Markierungen auf Bällen andere Spieler unterscheiden
lässt.
[0003] Auch bei anderen Bällen werden Markierungen angebracht. Dies geschieht einerseits,
um eine Verwechslung der Bälle zu vermeiden und andererseits, um zum Beispiel Bälle
zu markieren, die nur in einer Halle Verwendung finden sollen.
[0004] Bisher gibt es keine zufriedenstellende Lösung, die ein einfaches und dauerhaftes
Markieren von Bällen durch den Benutzer oder Spieler erlaubt. Eine erste gute Lösung
ist aus der internationalen Patentanmeldung mit der Publikationsnummer
W009087011 A2 bekannt. Dieses Dokument dient als nächstliegender Stand der Technik.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es eine Lösung bereit zu stellen, die ein einfaches und
dauerhaftes Markieren von Bällen durch den Benutzer oder Spieler ermöglicht. Insbesondere
geht es darum Verbesserungen an der vorbekannten Markierungsvorrichtung anzubringen,
um sie einerseits zuverlässiger zu machen, um das Stempel- oder Druckbild zu verbessern
und um die Dichtigkeit des Tintenreservoirs zu verbessern.
[0006] Gemäss Erfindung wird eine Markierungsvorrichtung bereit gestellt, deren Merkmale
dem Patentanspruch 1 zu entnehmen sind. Dem Anspruch 12 ist die Verwendung einer Markierungsvorrichtung
zu entnehmen und im Anspruch 13 geht es um ein Verfahren zum Bereitstellen einer Markierungsvorrichtung.
[0007] Vorzugsweise dient bei allen Ausführungsformen ein Tintenreservoir als Tintenpatrone
und als Fluidvermittler oder Fluidbrücke zu einem Stempelkissen. Das Tintenreservoir
ist speziell dazu ausgelegt Tinte zu speichern und nur in kleinen aber konstanten
Mengen durch Kapillarwirkung durch Kapillarkanäle hindurch an das Stempelkissen abzugeben.
[0008] Vorzugsweise haben die Kapillarkanäle bei allen Ausführungsformen eine gleichmässige
Verteilung über die Gesamtfläche des Stempelkissens.
[0009] Gemäss Erfindung wird eine ausgewogene Balance gesucht, die auf geometrischem Weg
erzielt wird, indem man auf der einen Seite ein möglichst grosses Tintenvolumen eines
Reservoirs einsetzt und indem man andererseits die Dynamik der Kapillarität ausnutzt.
Diese beiden Konzepte funktionieren je nach räumlicher Orientierung unterschiedlich
und können entsprechend zu einer geeigneten Baugruppe kombiniert werden.
[0010] Die Erfindung zeichnet sich durch eine Modularität der Baugruppe und durch die optionale
Integration der Baugruppe in einem geeigneten Gehäuse aus. Die Baugruppe kann jedoch
auch ohne Gehäuse geliefert und/oder eingesetzt werden.
[0011] Durch den beschriebenen und beanspruchten Ansatz lassen sich Bälle, Körper und andere
Gegenstände einfach, schnell und dauerhaft markieren.
[0012] Mit der Erfindung wird auch das Ziel erreicht, ein qualitativ hochwertiges Stempel-
oder Druckbild zu erzielen, und eine richtige und dauerhaft gleichbleibende Dosierung
der Tinte zu ermöglichen, um die Reproduzierbarkeit des Stempel- oder Druckbilds zu
verbessern.
[0013] Bei einigen der Ausführungsformen lässt sich durch ein Auswechseln einer Tintenreservoir-Baugruppe
und/oder einer optionalen Schablone erreichen, dass unterschiedliche Markierungen
aufgebracht werden können.
[0014] Es sind mit der Erfindung auch Tintenreservoir-Baugruppen realisierbar, die nachfüllbar
sind.
[0015] Bei anderen Ausführungsformen lässt sich durch ein Auswechseln einer Schablone erreichen,
dass unterschiedliche Markierungen aufgebracht werden können.
[0016] Bei allen Ausführungsformen ist die Qualität der Markierungen gleichbleibend und
optisch ansprechend.
[0017] Bei allen Ausführungsformen kann pro Austrittsloch mehr als ein Kapillarkanal vorgesehen
sein.
[0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
und mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine erste Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht im geschlossenen
Zustand;
- Fig. 2
- zeigt eine Schnittansicht der Ausführungsform nach Fig. 1;
- Fig. 3
- zeigt eine Explosionszeichnung der ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4A
- zeigt eine perspektivische Draufsicht eines Tintenreservoirs, gemäss Erfindung;
- Fig. 4B
- zeigt eine perspektivische Unteransicht des Tintenreservoirs nach Fig. 4A;
- Fig. 4C
- zeigt eine Schnittansicht des Tintenreservoirs nach Fig. 4A;
- Fig. 5
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 im geöffneten Zustand
während ein Tennisball auf das Unterteil der Markierungsvorrichtung gepresst wird;
- Fig. 6A
- zeigt eine perspektivische Draufsicht eines weiteren Tintenreservoirs, gemäss Erfindung;
- Fig. 6B
- zeigt eine perspektivische Unteransicht des Tintenreservoirs nach Fig. 6A;
- Fig. 6C
- zeigt eine weitere perspektivische Unteransicht des Tintenreservoirs nach Fig. 6A;
- Fig. 7A
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform im geöffneten Zustand;
- Fig. 7B
- zeigt eine perspektivische Ansicht der weiteren Ausführungsform nach Fig. 7A im geschlossenen
Zustand.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
[0019] Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben, die
speziell für das Markieren von Tennisbällen 20 ausgelegt ist. Die Erfindung kann aber
auch zum Markieren anderer Bälle (Fussbälle, Hand- oder Volleybälle, Golfbälle, etc.),
Körper oder Gegenstände eingesetzt werden. Dabei werden vorzugsweise jeweils die Dimensionen
der Markierungsvorrichtung 10 entsprechend gewählt.
[0020] Die erfindungsgemässe Markierungsvorrichtung 10 weist vorzugsweise ein zweiteiliges
Gehäuse mit einem Unterteil 11.1 und einem Oberteil 11.2 auf. In der einfachsten Ausführungsform
weist die Markierungsvorrichtung 10 nur ein Unterteil 11.1 auf, das eine sogenannte
einer Tintenreservoir-Baugruppe 30 aufnimmt.
[0021] Im Unterteil 11.1 befindet sich bei allen Ausführungsformen die Tintenreservoir-Baugruppe
30, die eine Art Stempelkissen 13 und ein Tintenreservoir 15 umfasst. Das Stempelkissen
13 und das Tintenreservoir 15 sind in der in Fig. 3 gezeigten Reihenfolge im Unterteil
11.1 des Gehäuses angeordnet. Das Tintenreservoir 15 steht mit dem Stempelkissen 13
in Fluidverbindung, damit stets ausreichend Tintenflüssigkeit, die in einem unteren
Reservoirbereich 15.5 des Tintenreservoirs 15 gespeichert ist, in Richtung des Stempelkissens
13 gelangt.
[0022] Anhand der Figuren 4A bis 4C ist genauer zu erkennen wie das Tintenreservoir 15 in
einer bevorzugten Ausführungsform aufgebaut ist. Das Tintenreservoir 15 umfasst den
erwähnten untenliegenden Reservoirbereich 15.1 zum Aufnehmen der Tinte. Ausserdem
weist es eine Zone 15.2 im oberen Bereich auf, die zur Aufnahme des Stempelkissens
13 ausgelegt ist. Diese Zone 15.2 umfasst eine Vielzahl von Austrittslöchern 15.4,
wie in Fig. 4A zu erkennen ist. Die Zone 15.2 könnte eben, gekrümmt oder voll abgerundet
sein. Vorzugsweise hat die Zone 15.2 bei allen Ausführungsformen eine 3-dimensionale,
gekrümmte Form, die mit der Form des Stempelkissens 13 übereinstimmt, wie z.B. in
den Figuren 4A - 4C gezeigt.
[0023] Es ist eine Vielzahl von Kapillarkanälen 15.3 vorhanden, die sich zwischen einem
aussen liegenden, seitlich sitzenden, oder unten liegenden Reservoirbereich 15.1 und
der Zone 15.2 erstrecken. Die Figuren 4A - 4C zeigen eine bevorzugte Ausführungsform
mit unten liegendem Reservoirbereich 15.1. Die Kapillarkanäle 15.3 sind in der Schnittdarstellung
in Fig. 2 und Fig. 4C zu erkennen. Jeder Kapillarkanal 15.3 führt zu einem der Austrittslöcher
15.4, um die Fluidverbindung zwischen dem Tintenreservoir 15 und dem Stempelkissen
13 bereit zu stellen.
[0024] Es sind gemäss Erfindung auch Ausführungsformen möglich, bei denen die Kapillarkanäle
15.3 auch als Reservoir für Tinte dienen. In diesem Fall ergibt sich das gesamte Fassungsvermögen
(Tinten-Volumen) aus dem Volumen des eigentlichen Reservoirbereichs 15.1 und aus einem
Teilvolumen der Kapillarkanäle 15.3.
[0025] Es sind gemäss Erfindung auch Ausführungsformen möglich, bei denen der Reservoirbereich
15.1 seitlich am Tintenreservoir 15 angeordnet ist, oder bei denen der Reservoirbereich
15.1 das Tintenreservoir 15 umschliesst.
[0026] In den Figuren 6A - 6C ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, die mehrere Vorteile
aufweist. Unter anderem hat diese Ausführungsform des Reservoirs 15 eine grössere
Aufnahmekapazität für Tinte, da sich Reservoirbereich 15.1 nicht nur unterhalb der
Kapillarkanäle 15.3 erstreckt, sondern auch im Aussenbereich das Reservoir 15 umschliesst.
Die Unterseite des Reservoirs 15, die in Fig. 6B gut zu erkennen ist, weist mehrere
Kanäle oder Bereiche 15.12 auf, um Tinte selektiv und bei Bedarf den einzelnen Kapillarkanälen
15.3 zuführen zu können. Durch eine spezielle 3-dimensionale Formgebung und Gestaltung
der Kanäle oder Bereiche 15.12, wie z.B. in Fig. 6B zu erkennen, wird gewährleistet,
das stets eine ausreichende Menge an Tinte an jedem der Kapillarkanäle 15.3 ansteht.
Selbst wenn das Reservoir 15 schräg gehalten wird, ist steht ausreichend Tinte an
den Kapillarkanälen 15.3 an. Ausserdem wird gewährleistet, dass nicht zu viel Tinte
ansteht, was nämlich in ungünstigen Situationen ein Auslaufen der Tinte bewirken könnte.
[0027] Mit anderen Worten ausgedrückt, kann das Reservoir 15 um unteren Bereich Kanäle oder
Bereiche 15.12 aufweisen, die ein kontrolliertes Zuführen von Tinte gewährleisten.
Dieses Prinzip lässt sich auf alle Ausführungsformen anwenden.
[0028] Gemäss Erfindung wird eine ausgewogene Balance gesucht, die auf geometrischem Weg
erzielt wird, indem man auf der einen Seite ein möglichst grosses Tintenvolumen des
Reservoirs 15 sicher stellt und indem man andererseits die Dynamik der Kapillarität
ausnutzt. Diese beiden Konzepte funktionieren je nach Orientierung unterschiedlich
und können entsprechende zu einer geeigneten Baugruppe 30 kombiniert werden.
[0029] Vorzugsweise verlaufen die Kanäle oder Bereiche 15.12 fingerförmig, wobei jeder der
Kanäle oder Bereiche 15.12 zwei oder mehr als zwei Kapillarkanäle 15.3 mit Tinte versorgt.
Die Kapillarkanäle 15.3 werden also durch die Kanäle oder Bereiche 15.12 gruppenweise
mit Tinte versorgt. Dieses Prinzip lässt sich auf alle Ausführungsformen anwenden.
[0030] Vorzugsweise sind die Querschnitte der Kanäle oder Bereiche 15.12 so gewählt, dass
Tinte durch die Durchflussmenge dosiert wird. Dieses Prinzip lässt sich auf alle Ausführungsformen
anwenden.
[0031] Vorzugsweise hat jeder Kapillarkanal 15.3 bei allen Ausführungsformen einen sich
in Richtung der Zone 15.2 verjüngenden Querschnitt, d.h. die Kapillarkanäle 15.3 sind
vorzugsweise unten breiter als oben.
[0032] Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, die sich dadurch auszeichnen, dass jeder
Kapillarkanal 15.3 einen Maximaldurchmesser hat, der kleiner ist als 3 mm. Vorzugsweise
ist der Maximaldurchmesser kleiner als 1,5 mm. Der Minimaldurchmesser der Kapillarkanäle
15.3 liegt vorzugsweise zwischen 0.3mm und 1mm. Die Länge der Kapillarkanäle 15.3
liegt zwischen 0.5mm und 20mm, vorzugsweise zwischen 8mm und 15mm. Diese Masse sind
besonders vorteilhaft, da sie aufgrund von Kapillarwirkung einen Transport der Tinte
aus dem Reservoirbereich 15.1 in die Zone 15.2 ermöglichen, um somit für ein gleichbleibendes
und ansprechendes Stempel- oder Druckbild zu sorgen.
[0033] Im vorhergehenden Absatz ist von einem Maximaldurchmesser die Rede. Es liegt auf
der Hand, dass die Kapillarkanäle 15.3 nicht notwendigerweise einen runden Querschnitt
haben müssen. Falls ein nichtrunder Querschnitt zum Einsatz kommt, ist die maximale
Querschnittsfläche QF wie folgt festgelegt: QF = π r
2. Aus den oben gemachten Millimeterangaben kann man so die entsprechenden Flächenangaben
errechnen.
[0034] In den Abbildungen der Figuren 1 bis 5 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Markierungsvorrichtung 10 gezeigt, bei der das Tintenreservoir 15 einen gekrümmte
Form hat, die eine konkave Form auf der Seite der Zone 15.2 bildet. Die gekrümmte
Form ist in den Figuren 2, 3, 4A, 4B und 4C zu erkennen. Die gekrümmte 3-dimensionale
Form ermöglicht ein Stempeln oder Drucken auf 3-dimensionalen Objekten, wie z.B. einen
Ball 20. Das aufgedruckte oder gestempelte Symbol kann den Ball 20 teilweise entlang
des Umfangs umgeben. Die gekrümmte Form ist vorzugsweise bei allen Ausführungsformen
an die Mantelform des Balls 20 angepasst. Man kann somit zum Beispiel längere geometrische
Formen oder mehrere alphanumerische Zeichen hintereinander in einem Stempel- oder
Druckvorgang auf einen Ball 20 aufbringen.
[0035] Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen das Tintenreservoir 15 mindestens
einen Füllkanal 15.7 mit einer oben liegenden Einfüllöffnung 15.8 und einer unten
liegenden Austrittsöffnung 15.9 aufweist. Der Füllkanal 15.7 ermöglicht ein Einfüllen
(und späteres Nachfüllen) der Tinte in den Reservoirbereich 15.1.
[0036] Vorzugsweise verjüngt sich der Füllkanal 15.7 bei allen Ausführungsformen von der
Einfüllöffnung 15.8 in Richtung der Austrittsöffnung 15.9. Es ist zu beachten, dass
in diesem Fall die Form des Füllkanals 15.7 umgekehrt verläuft zur Form der Kapillarkanäle
15.3. Die Kapillarkanäle 15.3 verjüngen sich nach oben hin und der Füllkanal 15.7
nach unten hin. Diese spezielle Ausgestaltung hat den Vorteil, dass Tinte mittels
Kapillarwirkung selbsttätig, d.h. ohne externe Pump- oder Saugwirkung, vom Reservoirbereich
15.1 durch die Austrittslöcher 15.4 hindurch zu dem Stempelkissen 13 gelangt. Beim
Bewegen der Markierungsvorrichtung 10 kann jedoch durch den Füllkanal 15.7 hindurch
keine Tinte ungewollt nach oben austreten. Dies wird durch die sich nach unten verjüngende
Form des Füllkanals 15.7 bewirkt.
[0037] Vorzugsweise haben alle Ausführungsformen zwei solche Füllkanäle 15.7.
[0038] Ausserdem liegt die Austrittsöffnung 15.9 des Füllkanals 15.7 bei allen Ausführungsformen
vorzugsweise oberhalb des Flüssigkeitsniveaus im Reservoirbereich 15.1. In Fig. 4C
ist der Bereich, in dem der Füllkanal 15.7 endet, durch einen Kreis mit der Bezeichnung
C gekennzeichnet. Auch durch diese Massnahme wird verhindert, dass beim Schütteln
oder Transport Tinte austritt.
[0039] Der/die Füllkanal(e) 15.7 können aber auch eine andere Gestalt haben und/oder anders
angeordnet sein.
[0040] Der/die Füllkanal(e) 15.7 können zum Beispiel auch durch eine Membranhaut geschützt
sein, die beim Befüllen mit einer dünnen Nadel oder Kanüle durchstochen wird, um Tinte
ins Reservoir 15 (nach-)füllen zu können. In diesem Fall ist die erwähnte Membranhaut
so elastisch ausgebildet, dass sich die kleine Öffnung, die sich beim Durchstossen
ergibt, nach dem Füllen selbsttätig verschliesst, um ein ungewolltes Austreten der
Tinte zu verhindern. Eine solche Variante mit Membranhaut lässt sich auf alle Ausführungsformen
anwenden.
[0041] Alternativ oder zusätzlich können der/die Füllkanal(e) 15.7 mit einer Klappe, im
Stile eines Ventils, geschützt sein. Eine solche Variante mit Klappe lässt sich auf
alle Ausführungsformen anwenden.
[0042] Es sind aber auch Ausführungsformen möglich, die komplett ohne Füllkanal(e) 15.7
auskommen. Solche Ausführungsformen werden dann durch einen oder mehrere Kapillarkanäle
15.3 hindurch befüllt.
[0043] Ausführungsformen, die nicht zum Nachfüllen ausgelegt sind, brauchen selbstverständlich
keine der Nachfüllmöglichkeiten, die oben erwähnt wurden.
[0044] Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen das Tintenreservoir 15 im Bereich
der Zone 15.2 einen umlaufenden Kragen 15.10 umfasst, der zum Aufsetzen oder Aufdrücken
einer Dichtlippe 17.1 eines Anpresselements 18 ausgelegt ist. Der umlaufende Kragen
15.10 ist in Fig. 4A zu erkennen. Ein beispielhaftes Anpresselement 18 mit Dichtlippe
17.1 ist in den Figuren 2, 3 und 5 gezeigt. Dieses Anpresselement 18 ist optional.
[0045] Es sind auch Ausführungsformen möglich, bei denen eine Art Dichtlippe am Reservoir
15, vorzugsweise im Bereich der Zone 15.2 zur Aufnahme des Stempelkissens, angeordnet
ist. Es können aber auch Dichtlippen am Reservoir 15 und am Anpresselement 18 vorhanden
sein. Es ist auch möglich, die Dichtigkeit nur durch Wechselwirkung des Anpresselements
18 mit der Zone 15.2 zur Aufnahme des Stempelkissens zu erzielen.
[0046] Es sind auch Ausführungsformen möglich, bei denen ein Teil des Gehäuses, z.B. eine
umlaufende Wand, die das Reservoir 15 umschliesst, mit einem Anpresselement 18 in
Wechselwirkung tritt, um so für die erforderliche Dichtigkeit zu sorgen.
[0047] Es sind auch Ausführungsformen möglich, die einen separaten Deckel umfassen, der
manuell abgenommen werden muss, um das Stempelkissen frei zu legen.
[0048] Ausführungsformen mit einem Oberteil 11.2 und einem solchen Anpresselement 18 sind
bevorzugt, da sie das Stempelkissen 13 und Tintenreservoir 15 in das Unterteil 11.1
drücken und im geschlossenen Zustand der Markierungsvorrichtung 10 das Stempelkissen
13 abdichten. In diesem Zustand, bei dem das Anpresselement 18 vorzugsweise eine komplementär
zur Form des Stempelkissens 13 geformte und mit einer Dichtlippe 17.1 versehene Druckplatte
17.2 aufweist und gegen die Oberseite des Tintenreservoirs 15 samt Stempelkissen 13
gedrückt wird, kann die Markierungsvorrichtung 10 problemlos gelagert und transportiert
werden. Es kann in diesem Zustand keine Tinte austreten.
[0049] Vorzugsweise weisen das Oberteil 11.2 und das Unterteil 11.1 bei allen Ausführungsformen
Bajonettverschlusselemente 19.1, 19.2 auf, wobei Oberteil 11.2 und Unterteil 11.1
durch eine Drehbewegung miteinander verbunden oder voneinander getrennt werden können.
Entsprechende Details sind in den Figuren 3 und 5 zu erkennen. Ein Bajonettverschluss
ist nicht obligatorisch.
[0050] Vorzugsweise sind das Oberteil 11.2 und das Unterteil 11.1 bei allen Ausführungsformen
als Halbkugeln ausgeführt. Das Oberteil 11.2 und das Unterteil 11.1 können aber auch
die Form von Halbschalen und andere Formen haben, die sich vorzugsweise zu einem Gesamtgehäuse
zusammen fügen lassen. Da die Formenvielfalt gross ist, werden hier statt der Begriffe
Oberteil 11.2 und Unterteil 11.1 auch die Begriffe erstes Gehäuseteil 11.1 und zweites
Gehäuseteil 11.2 verwendet.
[0051] Ein Beispiel einer Ausführungsform, bei der das erste Gehäuseteil 11.1 und das zweite
Gehäuseteil 11.2 die Form von ineinandergreifenden Halbschalen haben, ist in Fig.
7A und 7B gezeigt.
[0052] Vorzugsweise sind das erste Gehäuseteil 11.1 und das zweite Gehäuseteil 11.2 bei
allen Ausführungsformen aus Spritzgussmaterial gefertigt und identisch ausgeführt.
D.h. man kann beide Gehäuseteile 11.1, 11.2 mit dem gleichen Spritzgusswerkzeug spritzen.
[0053] Durch den speziellen Aufbau des Tintenreservoirs 15 mit seitlichem, umschliessendem,
oder untenliegendem Reservoirbereich 15.1 und mit Kapillarkanälen 15.3, kann Tinte
stets in das Stempelkissen nachfliessen oder nachgesaugt werden. Die Anordnung und
Ausführung dieser Elemente wurde speziell entwickelt, um das Auslaufen des Tintenreservoirs
15 auch bei verkehrter Lagerung oder Handhabung zu verhindern.
[0054] Nach oben hin kann das Stempelkissen 13 durch eine austauschbare Schablone 12 begrenzt
werden, die so in dem Unterteil 11.1 des Gehäuses oder an der Tintenreservoir-Baugruppe
30 angeordnet ist, dass ein Teil des Stempelkissens 13 durch eine (hier z.B. kreisförmige)
Öffnung 12.1 der Schablone 12 hindurch zugänglich ist. Wenn z.B. ein Ball 20 gegen
das Stempelkissen 13 samt Schablone 12 gedrückt wird, dann übertragt sich die Tinte
im Bereich der Öffnung 12.1 auf den Ball 20. Im gezeigten Beispiel würde ein vollfarbiger
Kreis auf den Ball 20 gestempelt. Die erwähnte Schablone 12 ist optional.
[0055] Es ist auch möglich, das Stempelkissen 13 so zu gestalten, das es direkt die zu stempelnde
Form vorgibt. Man kann hier mit einem Negativ- oder Positivstempelverfahren arbeiten.
Bei einem Positivstempelverfahren hat das Stempelkissen z.B. einen kreisförmigen Abschnitt
der erhaben ist. In diesem Beispiel würden ein vollfarbiger Kreis auf den Ball 20
gestempelt. Bei einem Negativstempelverfahren hat das Stempelkissen z.B. einen kreisförmigen
Abschnitt, der zurück versetzt ist. In diesem Beispiel würde eine grössere Gesamtfläche
auf den Ball 20 gestempelt, die einen farblosen Kreis umschliesst. Es können aber
auch andere Symbole (geometrische Formen, alphanumerische Zeichen und dergleichen)
verwendet werden.
[0056] Die optionale Schablone 12 kann je nach Ausführungsform manuell oder maschinell in
dem Unterteil 11.1 des Gehäuses befestigt werden. Vorzugsweise wird die Schablone
12 werkseitig als festes Bestandteil der Markierungsvorrichtung 10 oder der Tintenreservoir-Baugruppe
30 geliefert. Es sind jedoch auch Ausführungsformen ohne Schablone 12 möglich, wie
beschrieben.
[0057] Gemäss Erfindung können nach Bedarf unterschiedliche Baugruppen erstellt werden,
die an die jeweiligen Bedingungen angepasst sind. Auf diesem Weg können zum Beispiel
Tintenreservoir-Baugruppen 30 auf Kundenwunsch optimiert werden. Eine solche Baugruppen,
die vorzugsweise als Tintenreservoir-Baugruppen 30 geliefert wird, umfasst mindestens
- ein Reservoir 15 nach einer der beschriebenen und in den Abbildungen gezeigten Ausführungsform,
- einen Reservoirboden 16 zum Abdichten/Verschliessen des Reservoir 15, wobei der Reservoirboden
16 ein fester Bestandteil des Reservoirs 15 oder ein separates Element sein kann.
[0058] Vorzugsweise umfasst eine solche Baugruppe, die vorzugsweise als Tintenreservoir-Baugruppe
30 geliefert wird, zusätzlich ein Stempelkissen 13, das strukturiert oder unstrukturiert
(d.h. ganzflächig) sein kann. Zu einem unstrukturierten Stempelkissen 13 kann optional
eine Schablone 12 mit geliefert werden. Das Stempelkissen 13 und/oder die Schablone
12 können ein fester Bestandteil des Reservoirs 15 sein, oder sie können als separate
Elemente ausgeführt sein.
[0059] Eine kundenspezifische Anpassung kann an verschiedenen Punkte zum Änderungen führen.
Folgende Elemente können, müssen aber nicht, angepasst werden:
- Form und Gestalt des Reservoirs 15;
- Form und Anzahl der Kapillarkanäle 15.3;
- Form und Gestalt des Bodenbereichs des Reservoirs 15 (z.B. mit oder ohne Kanäle oder
Bereiche 15.12);
- Form und Gestalt des Stempelkissens 13;
- Form und Gestalt der Schablone 12, falls vorhanden.
[0060] Das Gehäuse umfasst, wie beschrieben, vorzugsweise ein zweites Gehäuseteil 11.2,
das manuell vom ersten Gehäuseteil 11.1 getrennt werden kann, um einen Zugang zu dem
Stempelkissen 13 frei zu geben. Nachdem das zweite Gehäuseteil 11.2 entfernt wurde,
kann das erste Gehäuseteil 11.1 der Markierungsvorrichtung 10 mit dem Stempelkissen
13 gegen einen Ball 20 gedrückt werden, oder es kann ein Ball 20 gegen das Stempelkissen
13 gedrückt werden. Dieser Zustand ist in Fig. 5 links gezeigt.
[0061] Die Markierungsvorrichtung 10 kann auch für andere Stempel- oder Markierungszwecke
eingesetzt werden.
[0062] Die Dimensionen des Gehäuses mit den Gehäuseteilen 11.1 und 11.2, sowie die Grösse
und Platzierung des Stempelkissens 13 werden so gewählt, dass der Ball 20 oder ein
anderes Objekt mit seinem Mantel oder seiner Hülle ein kleines Stück weit in das Gehäuseteil
11.1 eindringt, um so mit dem Stempelkissen 13 und der Tinte, die im Stempelkissen
13 ist, in Kontakt zu geraten.
[0063] Vorzugsweise weist das Unterteil 11.1 des Gehäuses und das Oberteil 11.2 des Gehäuses
je die Form einer hohlen Halbkugel auf, wie bereits erwähnt. Damit ähnelt das Gehäuse,
vor allem wenn es zusammengesetzt ist, wie in Fig. 1 gezeigt, einem Tennisball 20.
[0064] Die Gehäuseteile 11.1 und 11.2 weisen vorzugsweise Bajonettverschlusselemente 19.1,
19.2 auf, wie bereits erwähnt und wie in den Figuren 1 bis 3 zu erkennen ist. Das
zweite Gehäuseteil 11.2 und das erste Gehäuseteil 11.1 können dann durch eine manuelle
Drehbewegung miteinander verbunden oder voneinander getrennt werden. Die Bajonettverbindung
mittels Bajonettverschlusselementen 19.1, 19.2 hat den Vorteil, dass beide Teile 11.1,
11.2 des Gehäuses sicher und einfach aneinander befestigt werden können. Ein Auslaufen
der Tinte oder ein Verschmutzen von Taschen in denen die Markierungsvorrichtung 10
aufbewahrt wird, kann so verhindert werden.
[0065] Vorzugsweise wirken allen genannten Massnahmen zusammen, die bisher beschrieben wurden,
um ein Auslaufen der Tinte zu verhindern.
[0066] Zum Markieren oder Bedrucken von Bällen 20 kommt vorzugsweise wasserfeste Tinte zum
Einsatz. Das Tintenreservoir 15 ist daher speziell zum Aufnehmen wasserfester Tinte
ausgelegt.
[0067] Der Durchmesser eines Tennisballs beträgt zwischen 6,35 cm und 6,67 cm. Der Stempel
10 zeichnet sich dadurch aus, dass jede der Halbkugeln oder Gehäuseteile 11.1, 11.2
einen Durchmesser hat, der grösser ist als 6 cm und kleiner ist als 10 cm. Diese Massangaben
gelten zumindest für Ausführungsformen, die zum Kennzeichnen von Tennisbällen 20 ausgelegt
sind.
[0068] Allgemein gilt, dass der Durchmesser des Stempelgehäuses aus erstem Gehäuseteil 11.1
und zweitem Gehäuseteil 11.2 vorzugsweise ca. 10 bis 20% grösser ist als der Durchmesser
des zu markierenden Balles 20. Diese Angabe gilt für kleine Bälle 20. Bei Fussbällen
und anderen grossen Bällen kann die Markierungsvorrichtung deutlich kleiner sein,
als der Ball selbst.
[0069] Die Markierungsvorrichtung kann bei allen Ausführungsformen ein Gehäuseteil, zwei
Gehäuseteile und auch mehr als zwei Gehäuseteile umfassen.
[0070] Neben den Austauschen/Ersetzen der Schablone 12 und/oder der gesamten Tintenreservoir-Baugruppe
30, kann auch die Stempelfarbe je nach Bedarf geändert werden. Dadurch sind zahlreiche
Kombinationsmöglichkeiten gegeben. Es können auch ganze Baugruppen auf Wunsch, wie
weiter oben beschrieben angeboten werden.
[0071] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Tennisballstempelhälften
(d.h. das erste Gehäuseteil 11.1 und das zweite Gehäuseteil 11.2) der Markierungsvorrichtung
10 identisch konstruiert. In diesem Fall beinhalten beide Teile 11.1, 11.2 mindestens
eine Tintenreservoir-Baugruppe 30. Damit stehen pro Markierungsvorrichtung 10 zwei
Stempelmöglichkeiten (eine pro "Gehäuseteil" 11.1, 11.2) zur Verfügung.
[0072] Die Gehäuseteile 11.1 und 11.2 können frei austauschbar sein und können daher dank
optionalem Bajonettverschluss 19.1, 19.2 beliebig zusammengefügt werden.
[0073] Vorzugsweise werden das erste Gehäuseteil 11.1 und das zweite Gehäuseteil 11.2 und/oder
die anderen Elemente 12, 15, 18 aus spritzgegossenem Kunststoff gefertigt.
[0074] Vorzugsweise weisen alle Ausführungsformen Griffmulden oder Griffbereiche 14 auf,
um die Markierungsvorrichtung 10 besser greifen, bzw. das erste Gehäuseteil 11.1 und
das zweite Gehäuseteil 11.2 besser gegeneinander verdrehen zu können. Entsprechende
Griffbereiche 14 sind in den Figuren 1, 3 und 5 zu erkennen.
[0075] Vorzugsweise weisen alle Ausführungsformen Mittel auf, die eine Deformation des Gehäuses
oder eines der Gehäuseteile 11.1, 11.2 auf die Baugruppe 30 übertragen. Auf diesem
Wege kann durch das Aufbringen einer Kraft am Gehäuse die Baugruppe 30 aus dem Gehäuse
gelöst werden, wie im Folgenden erläutert.
[0076] Vorzugsweise weisen alle Ausführungsformen einen Druckpunkt oder Druckbereich an
dem Unterteil 11.1 auf, um das Tintenreservoir 15, respektive die Tintenreservoir-Baugruppe
30 im Unterteil 11.1 einrasten oder ausrasten zu können. Zum Einrasten ist das Tintenreservoir
15 vorzugsweise mit seitlichen Nasen 15.11 versehen, wie in den Figuren 3, 4A und
4B, 6A, 6B und 6C gezeigt. In diesem Fall sind im Inneren des Gehäuseteils 11.1 entsprechende
Vertiefungen oder Aufnahmelöcher vorgesehen. Vorzugsweise dienen die erwähnten Griffbereiche
14 als Druckpunkt oder Druckbereich.
[0077] Vorzugsweise weisen alle Ausführungsformen am Gehäuseteil 11.1 und am Gehäuseteil
11.2 innenliegende Radialstege 11.3 (siehe z.B. Fig. 3) auf, um die Tintenreservoir-Baugruppe
30 und/oder das Anpresselement 18 in dem jeweiligen Gehäuseteil 11.1 bzw. 11.2 fixieren
zu können.
[0078] Vorzugsweise weisen alle Ausführungsformen im Gehäuseteil 11.2 ein Anpresselement
18 auf. Vorzugsweise ist dieses Anpresselement 18 federnd ausgeführt, um beim miteinander
Verbinden des Gehäuseteils 11.1 mit dem Gehäuseteil 11.2 einen Druck auf das Stempelkissen
13 und/oder den umlaufenden Kragen 15.10 der Tintenreservoir-Baugruppe 30 auszuüben.
Die Bajonettverschlusselemente 19.2, 19.2 können leicht schräg gestaltet sein, um
beim miteinander Verbinden eine Zustellbewegung des Anpresselements 18 in Richtung
des Stempelkissens 13 und/oder des umlaufenden Kragens 15.10 zu erwirken.
[0079] Vorzugsweise kann auch das Anpresselement 18 bei allen Ausführungsformen mit seitlichen
Nasen 18.1 versehen sein (siehe Fig. 3). In diesem Fall sind im Inneren des Oberteils
11.2 entsprechende Vertiefungen oder Aufnahmelöcher vorgesehen.
[0080] Vorzugsweise wird die federnde Wirkung des Anpresselements 18 bei allen Ausführungsformen
durch ein entsprechend geformtes Spritzgusselement realisiert.
[0081] Vorzugsweise weisen alle Ausführungsformen eine Folie oder einen Deckel 13.1 auf,
die/der das Stempelkissen 13 schützt und/oder abdichtet. Eine entsprechende Folie
oder ein entsprechender Deckel 13.1 ist in den Figuren 3, 4B und 4C, 6A gezeigt. Die
Folie oder der Deckel 13.1 kann einen Griff 13.2 umfassen, der ein Öffnen oder Abziehen
ermöglicht. Vorzugsweise ist die Tintenreservoir-Baugruppe 30 bei allen Ausführungsformen
in sich selbst dicht, solange die Folie oder der Deckel 13.1 vorhanden ist.
[0082] Vorzugsweise dient das Tintenreservoir 15 bei allen Ausführungsformen als Tintenpatrone
und als Fluidvermittler oder Fluidbrücke zum Stempelkissen 13. Das Tintenreservoir
15 ist speziell dazu ausgelegt Tinte zu speichern und nur in kleinen aber konstanten
Mengen durch Kapillarwirkung durch die Kapillarkanäle 15.3 hindurch an das Stempelkissen
13 abzugeben.
[0083] Vorzugsweise haben die Kapillarkanäle 15.3 bei allen Ausführungsformen eine gleichmässige
Verteilung über die Gesamtfläche des Stempelkissens.
[0084] Vorzugsweise ist das Tintenreservoir 15 bei allen Ausführungsformen einstückig aus
Spritzgussmaterial hergestellt. Das Tintenreservoir 15 kann aber auch aus zwei Teilen
gespritzt sein (auf der Höhe und auf der Länge).
[0085] Vorzugsweise ist das Tintenreservoir 15 bei allen Ausführungsformen bodenseitig durch
den Reservoirboden 16 begrenzt und abgedichtet. Dieser Reservoirboden 16 wird vorzugsweise
nach dem Spritzgiessen des Tintenreservoirs 15 mit dem Tintenreservoir 15 verklebt,
verschweisst oder aufvulkanisiert. Die Abbildungen 4A bis 4C zeigen das Tintenreservoir
15 ohne Reservoirboden 16. Der Reservoirboden 16 ist in Fig. 2 und 3 zu erkennen.
[0086] Vorzugsweise haben die Kapillarkanäle 15.3 bei allen Ausführungsformen mindestens
teilweise eine Eintrittsöffnung 15.5 in einem zugehörigen unteren Materialvorsprung
15.6. Dieser Materialvorsprung 15.6 erstreckt sich in dem Reservoirbereich 15.1 bis
in die Nähe eines Reservoirbodens 16. Die Materialvorsprünge 15.6 sind wie Stalaktiten
ausgeführt, die von oben herab in den Reservoirbereich 15.1 hinein hängen und den
Reservoirboden 16 nicht berühren. Bevorzugte Ausführungsformen haben daher am Tintenreservoir
15 eine zerklüftete Unterseite, wie in Fig. 4B zu erkennen ist. Jeder Kapillarkanal
15.3 beginnt vorzugsweise in einem eigenen Materialvorsprung 15.6, d.h. pro Materialvorsprung
15.6 erstreckt sich ein Kapillarkanal 15.3 nach oben.
Bezugszeichenliste
[0087]
- Markierungsvorrichtung
- 10
- Unterteil
- 11.1
- Oberteil
- 11.2
- Radialstege
- 11.3
- optionale Schablone
- 12
- Schablonenöffnung
- 12.1
- Stempelkissen
- 13
- Folie oder Deckel
- 13.1
- Griff
- 13.2
- Griffmulde oder Griffbereich
- 14
- Tintenreservoir
- 15
- Reservoirbereich
- 15.1
- Zone zur Aufnahme des Stempelkissens
- 15.2
- Kapillarkanäle
- 15.3
- Austrittslöcher
- 15.4
- Eintrittsöffnung
- 15.5
- Materialvorsprung
- 15.6
- Füllkanal
- 15.7
- Einfüllöffnung
- 15.8
- Austrittsöffnung
- 15.9
- Kragen
- 15.10
- Nase(n)
- 15.11
- Kanäle oder Bereiche
- 15.12
- Reservoirboden
- 16
- Dichtlippe
- 17.1
- Druckplatte
- 17.2
- Anpresselement
- 18
- Nasen
- 18.1
- Bajonettverschlusselemente
- 19.1, 19.2
- Tennisball
- 20
- Tintenreservoir-Baugruppe
- 30
- Querschnittsfläche
- QF
- Bereich
- C
1. Markierungsvorrichtung (10) mit
- einem Stempelkissen (13) und
- einem Tintenreservoir (15),
wobei das Tintenreservoir (15) mit dem Stempelkissen (13) in Fluidverbindung steht,
dadurch gekennzeichnet, dass das Tintenreservoir (15) umfasst:
- einen Reservoirbereich (15.1) zum Aufnehmen einer Tinte,
- eine Zone (15.2) zur Aufnahme des Stempelkissens (13), die eine Vielzahl von Austrittslöchern
(15.4) umfasst,
- eine Vielzahl von Kapillarkanälen (15.3), die sich zwischen dem Reservoirbereich
(15.1) und der Zone (15.2) erstrecken, wobei jedes Austrittsloch (15.4) von mindestens
einem Kapillarkanal (15.3) versorgbar ist, um die Fluidverbindung zwischen dem Tintenreservoir
(15) und dem Stempelkissen (13) bereit zu stellen.
2. Markierungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Kapillarkanäle (15.3) eine Eintrittsöffnung (15.5) in einem
zugehörigen Materialvorsprung (15.6) aufweist, wobei sich der Materialvorsprung (15.6)
in dem Reservoirbereich (15.1) bis in die Nähe eines Reservoirbodens (16) erstreckt.
3. Markierungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr der Kapillarkanäle (15.3) gruppenweise durch Kanäle oder Bereiche
(15.12) mit Tinte aus dem Reservoirbereich (15.1) versorgbar sind.
4. Markierungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kapillarkanal (15.3) einen sich in Richtung der Zone (15.2) verjüngenden Querschnitt
aufweist.
5. Markierungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kapillarkanal (15.3) einen Maximaldurchmesser hat, der kleiner ist als 3 mm.
6. Markierungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Tintenreservoir (15) einen gekrümmte Form hat, die eine konkave Form auf der
Seite der Zone (15.2) bildet.
7. Markierungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Tintenreservoir (15) mindestens einen Füllkanal (15.7) mit einer Einfüllöffnung
(15.8) und einer Austrittsöffnung (15.9) aufweist, der ein Einfüllen der Tinte in
den Reservoirbereich (15.1) ermöglicht, wobei sich der Füllkanal (15.7) vorzugsweise
von der Einfüllöffnung (15.8) in Richtung der Austrittsöffnung (15.9) verjüngt.
8. Markierungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Tintenreservoir (15) im Bereich der Zone (15.2) einen umlaufenden Kragen (15.10)
umfasst, der zum Aufsetzen oder Aufdrücken eines Anpresselements (18) ausgelegt ist.
9. Markierungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie das Gehäuse mit einem ersten Gehäuseteil (11.1) und einem zweiten Gehäuseteil
(11.2) umfasst, wobei das erste Gehäuseteil (11.1) und das zweite Gehäuseteil (11.2)
vorzugsweise die Form einer hohlen Halbform, vorzugsweise einer Halbkugel haben.
10. Markierungsvorrichtung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel aufweist, die ein Lösen des Stempelkissens (13) und/oder des Tintenreservoirs
(15) aus einem Gehäuse durch das Aufbringen einer Kraft am Gehäuse ermöglichen.
11. Markierungsvorrichtung (10) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gehäuseteil (11.2) ein innenliegendes Anpresselement (18) umfasst, das
so ausgelegt ist, dass beim miteinander Verbinden des zweiten Gehäuseteils (11.2)
mit dem ersten Gehäuseteil (11.1) einen Anpressdruck auf das Tintenreservoir (15)
ausübbar ist, um das Tintenreservoir (15) abzudichten.
12. Verwendung einer Markierungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, zum
Markieren eines Balls (20) oder eines anderen Gegenstands.
13. Verfahren zum Bereitstellen einer Markierungsvorrichtung (10) mit einem Stempelkissen
(13) und einem Tintenreservoir (15), wobei das Tintenreservoir (15) umfasst:
- einen Reservoirbereich (15.1) zum Aufnehmen einer Tinte,
- eine Zone (15.2) zur Aufnahme des Stempelkissens (13), die eine Vielzahl von Austrittslöchern
(15.4) umfasst,
- eine Vielzahl von Kapillarkanälen (15.3), die sich zwischen dem Reservoirbereich
(15.1) und der Zone (15.2) erstrecken, wobei jedes Austrittsloch (15.4) von mindestens
einem Kapillarkanal (15.3) vorsorgt wird, um die Fluidverbindung zwischen dem Tintenreservoir
(15) und dem Stempelkissen (13) bereit zu stellen,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Befüllen des Reservoirbereichs (15.1) mit der Tinte,
- das Tintenreservoir (15) mit dem Stempelkissen (13) in Fluidverbindung bringen.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch den Schritt:
- Einsetzen des Tintenreservoirs (15) in ein Gehäuse (11.1, 11.2).
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
gekennzeichnet durch den Schritt:
- Entfernen eines Deckels (13.1), der das Stempelkissen (13) schützt und/oder abdichtet.
16. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
gekennzeichnet durch den Schritt:
- Einsetzen einer Schablone (12).