[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Teilen von Buchblocks gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Teilervorrichtung ist in
DE 299 20 091 U1 dargestellt und beschrieben. Bei der Vorrichtung werden die seitlichen Führungsrollen
auf die jeweilige Blockdicke eingestellt. Auch wenn hierfür motorisch angetriebene
und über ein Steuerungssystem automatisierte Verstellachsen zum Einsatz kommen, so
ist die Umstellung auf eine andere Blockdicke mit einem entsprechenden Zeitaufwand
verbunden. Eine lückenlose Förderung von in der Blockdicke voneinander abweichenden
Buchblocks ist dadurch nicht möglich. Denn selbst bei nur geringen Abweichungen in
der Blockdicke ist eine exakte Blockführung nach der Blockdicke und relativ zum Teilerorgan
sicherzustellen, damit die Buchblocks an der gewünschten Blockmittenebene einwandfrei
geöffnet werden. Häufig sind hierzu in den bekannten Vorrichtungen noch Nachjustierungen
durchzuführen.
[0003] Die Blockdicke kann bei Buchblocks gleicher Seitenzahl variieren, wenn bei digital
gedruckten Inhalten Dickenschwankungen in der meist nur einen Ausgangspapierbahn auftreten.
Häufig werden auch Fertigungslose aus in der Seitenzahl verschiedenen aber in Höhe
und Breite identischen Buchblocks gebildet, die sich in der Blockdicke nur um einige
Millimeter voneinander unterscheiden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Teilen von Buchblocks
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die sich an Dickenänderungen der
Buchblocks selbsttätig anpassen kann und ein präzises Teilen der Buchblocks ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die auf einem ersten und einem zweiten Schlitten
angeordneten Blockführungen durch eine mechanische Kopplung spiegelsymmetrisch zur
Blockmittenebene verschiebbar und zur Anpassung an eine jeweilige Blockdicke durch
ein Druckmittel gegen den Buchblock angefedert sind. Die Blockführungen stellen sich
selbsttätig auf die Blockdicke des vorgeschobenen Buchblocks ein, indem sie vom jeweiligen
Buchblock entgegen der Druckkraft des Druckmittels auseinander gedrückt werden. Die
Rüstzeit verkürzt sich erheblich, denn es sind auch keine Nachkorrekturen bei abweichenden
Blockdicken mehr erforderlich. Die Teilervorrichtung funktioniert zudem wesentlich
funktionssicherer, weil die Buchblocks stets einwandfrei geführt auf das Teilerorgan
aufgeschoben werden. Die mechanische Kopplung der Blockführungen stellt eine symmetrische
Arbeitsweise sicher, sodass auch bei auftretenden Dickenschwankungen stets die bevorzugt
mittige Trennstelle in den Buchblocks vom Teilerorgan geöffnet wird. Zugeführte Buchblocks,
die aufgrund von Verlagerungen verwunden sind, werden von den miteinander gekoppelten
Blockführungen gerichtet und so einwandfrei mittig geteilt.
[0006] In bevorzugter Weiterausgestaltung weisen die Blockführungen ein Einlaufmaul darbietende
und dem wenigstens einem Führungsrollenpaar vorgeordnete Führungsschienen auf, die
sich dem vorgeschobenen Buchblock produktschonend symmetrisch annähern. Bevorzugt
weisen die Blockführungen mehrere, in Förderrichtung hintereinander liegende und von
Führungsschienen überbrückte Führungsrollenpaare auf, deren jeweils innerer Abstand
sich in Förderrichtung verringert. Die Blockdickenanpassung erfolgt nicht sprunghaft
sondern über eine längere Vorschubstrecke der Buchblocks. Eine Stabilisierung der
Blockführungen und damit auch des geführten Buchblocks ist für den Moment des Eindringens
des Teilerorgans in den Buchblock dadurch gegeben, dass der innere Abstand der letzten
beiden Führungsrollenpaare gleich ist.
[0007] In bevorzugter Weiterausgestaltung ist ein am ersten Schlitten angeordneter, zur
Festlegung eines minimalen Abstands zwischen den Blockführungen sich an einem nach
einem Blockdickenbereich formatverstellbaren Anschlag abstützender Ausleger vorgesehen.
Die Teilervorrichtung muss nur für einen vorgesehenen Blockdickenbereich bzw. einer
bestimmten minimal zu verarbeitenden Blockdicke voreingestellt werden. Innerhalb des
Blockdickenbereichs stellen sich die Blockführungen dann selbsttätig auf die jeweilige
Blockdicke ein.
[0008] Weitere bevorzugte Ausbildungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den
weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
[0010] Es zeigen
- Fig. 1
- in perspektivischer Ansicht eine erfindungsgemäße Teilervorrichtung 1;
- Fig. 2
- die Teilervorrichtung 1 in einer Schnittansicht gemäß Definition II in Fig. 1.
- Fig. 3
- die Teilervorrichtung 1 in einer weiteren Schnittansicht gemäß Definition III.
[0011] Von einer Fördereinrichtung 2 taktweise zugeführte Buchblocks 3 werden mit nach oben
weisenden Rücken 3 a gemäß Förderrichtung F auf ein Teilerorgan 4 geschoben, dabei
mittig geteilt, um schließlich rittlings von Tragplatten einer Bucheinhängemaschine
zum Zusammenfügen mit einer Buchdecke übernommen zu werden.
[0012] Dem Teilerorgan 4 sind linke und rechte Blockführungen 5.1, 5.2 vorgeordnet, welche
den Buchblocks 3 zumindest auf Höhe des Teilerorgans 4 eine seitliche Führung darbieten
und den vorlaufenden Kopf 3 b der Buchblocks 3 derart zum Teilerorgan 4 ausrichten,
dass die Buchblocks 3 an der gewünschten Blockmittenebene 3 c geteilt werden.
[0013] Die linken und rechten Blockführungen 5.1, 5.2 bestehen jeweils aus einer Reihe von
in Förderrichtung F beabstandet hintereinander liegenden und von Führungsschienen
7 überbrückten Führungsrollen 6, die jeweils mit zugeordneten Führungsrollen 6 der
anderen Blockführung Führungsrollenpaare 8.1 bis 8.5 bilden. Die Blockführungen 5.1,
5.2 befinden sich auf ersten und zweiten, zur Förderrichtung F querverschiebbaren,
von einer Druckfeder 10 gegeneinander angefederten Schlitten 9.1, 9.2.
[0014] Erfindungsgemäß sind die Blockführungen 5.1, 5.2 durch eine mechanische Kopplung
(16 a,b, 18 a,b) der Schlitten 9.1, 9.2 spiegelsymmetrisch zur Blockmittenebene 3
c verschiebbar. Sie passen sich durch die Anfederung selbsttätig an eine jeweilige
Blockdicke D der zu teilenden Buchblocks 3 unter Beibehaltung der Ausrichtung zum
Teilerorgan 4 an.
[0015] Ein zugeführter Buchblock 3 gelangt zunächst in ein aus schräg gestellten Führungsschienen
gebildetes Einlaufmaul 11 der Blockführungen 5.1, 5.2 und passiert anschließend die
Führungsrollenpaare 8.1 bis 8.5, deren jeweils innerer Abstand A
i in Förderrichtung F abnimmt, sodass der vorgeschobene Buchblock 3 die Blockführungen
5.1, 5.2 in kleinen Schritten auf seine Blockdicke D aufdrückt. Die Druckkraft der
Druckfeder 10 ist derart bemessen, dass ein ggf. verwundener Buchblock 3 von den Blockführungen
5.1, 5.2 gerichtet wird und stets beide Blockführungen 5.1, 5.2 am Buchblock 3 anliegen.
Durch die mechanische Kopplung wird eine vom vorgeschobenen Buchblock 3 herbeigeführte
Verschiebung einer Blockführung 5.1 im gleichen Maße auch von der jeweils anderen
Blockführung 5.2 vollzogen.
[0016] Eine Stabilisierung der vom vorgeschobenen Buchblock 3 aufgedrückten Blockführungen
5.1, 5.2 und damit auch des Buchblocks 3 selbst ist für den Moment des Eindringens
des Teilerorgans 4 in den Buchblock 3 dadurch gegeben, dass der innere Abstand A
i der letzten beiden Führungsrollenpaare 8.4, 8.5 gleich ist.
[0017] Die Blockführungen 5.1, 5.2 sind auf einen zu verarbeitenden Blockdickenbereich der
Buchblocks 3 voreinstellbar, wobei sich eine am ersten Schlitten 9.1 angeordnete Kurvenrolle
12 als Ausleger des Schlittens 9.1 an einem Anschlag abstützt, welcher als geschlossenes
Ende einer Nut 13 an einem dritten, nach einer minimalen Blockdicke formatverstellbaren
Schlitten 14 ausgebildet ist. Die Verstellung V
Dmin des Anschlags ist in Fig. 1 durch einen gestrichelten Doppelpfeil an einem auf der
Verstellspindel befestigten Kettenrad 15 symbolisiert. Für eine automatisierte Verstellung
V
Dmin kann ein mit einer Steuerung verbundener Verstellmotor vorgesehen sein.
[0018] Die minimal verarbeitbare Blockdicke ist gleich dem endseitig zwischen den Blockführungen
5.1, 5.2 vorliegenden Abstand A
i, wenn der Ausleger resp. Kurvenrolle 12 am Anschlag resp. Nut 13 anliegt. Die maximal
verarbeitbare Blockdicke ist davon ausgehend durch den maximalen Verschiebeweg der
Blockführungen 5.1, 5.2 bestimmt und in der Öffnungsweite des Einlaufmauls 11 berücksichtigt.
[0019] Innerhalb dieses Blockdickenbereichs stellen sich die Blockführungen 5.1, 5.2 selbsttätig
auf die jeweilige Blockdicke D ein. Die Druckkraft, mit der die Blockführungen 5.1,
5.2 gegen die Seitenflächen des vorgeschobenen Buchblocks 3 wirken, ist unabhängig
des eingestellten Blockdickenbereichs, da die Druckfeder 10 zwischen dem ersten und
zweiten Schlitten 9.1, 9.2 verbaut ist.
[0020] Die mechanische Kopplung der Blockführungen 5.1, 5.2 besteht aus einem Zahnradpaar
16 a,b auf parallel zur Förderrichtung F gelagerten Schwenkachsen 17 a,b und an den
Zahnrädern 16 a,b bzw. Schwenkachsen 17 a,b befestigten Schwingen 18 a,b, wobei endseitig
an den Schwingen 18 a,b angeordnete Kurvenrollen 19 in Kulissen 20 greifen, die sich
an den ersten und zweiten Schlitten 9.1, 9.2 befinden.
[0021] Die Führungen für die ersten, zweiten und dritten Schlitten 9.1, 9.2, 14 als auch
die Schwenkachsen 17 a,b, quasi die komplette Blockführung, befinden sich auf einem
vierten, zu einem Grundrahmen 22 verschiebbaren Schlitten 21, welcher zur Einstellung
der Teilermitte 3 c über ein manuelles Verstellrad 23 und eine zugeordnete Skala 24
festlegbar ist. Damit kann der Buchblock 3 außermittig geteilt werden.
[0022] Der Grundrahmen 22 ist noch vertikal verschiebbar und wird von einem Verstellantrieb
25 im Wesentlichen nach der Blockbreite B formatverstellt. Auf dem Grundrahmen 22
ist zudem das Teilerorgan 4 gelagert. Es ist über ein manuelles Verstellrad 26 in
Förderrichtung F verstellbar, wodurch der Abstand des Teilerorgans 4 bzw. seiner Spitze
zu den Blockführungen 5.1, 5.2 verändert werden kann.
[0023] In Fig. 2 ist durch gestrichelte Linien eine alternative Verstellung der Blockführungen
5.1, 5.2 nach einem Blockdickenbereich dargestellt. Mittels einer vertikalen Kulissenführung
28 wird die Position des ebenfalls nach einem Blockdickenbereich einstellbaren Kettenbalkens
27 der Fördereinrichtung 2 auf den dritten Schlitten 14, auf dem sich der Anschlag
resp. Nut 13 befindet, übertragen.
1. Vorrichtung zum Teilen von Buchblocks (3) in einer Buchbindemaschine, vorzugsweise Bucheinhängemaschine,
durch Aufschieben des von einer Fördereinrichtung (2) vortransportierten Buchblocks
(3) auf ein Teilerorgan (4), mit seitlichen Blockführungen (5.1, 5.2) mit wenigstens
einem Paar (8.5) sich gegenüberliegender Führungsrollen (6), dadurch gekennzeichnet, dass die auf einem ersten und einem zweiten Schlitten (9.1, 9.2) angeordneten Blockführungen
(5.1, 5.2) durch eine mechanische Kopplung spiegelsymmetrisch zur Blockmittenebene
(3 c) verschiebbar und zur Anpassung an eine jeweilige Blockdicke (D) durch ein Druckmittel
(10) gegen den Buchblock (3) angefedert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockführungen (5.1, 5.2) ein Einlaufmaul (11) darbietende und dem wenigstens
einem Führungsrollenpaar (8.5) vorgeordnete Führungsschienen (7) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockführungen (5.1, 5.2) mehrere, in Förderrichtung (F) hintereinander liegende
und von Führungsschienen (7) überbrückte Führungsrollenpaare (8.1 bis 8.5) aufweisen,
deren jeweils innerer Abstand (Ai) sich in Förderrichtung (F) verringert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Abstand (Ai) der letzten beiden Führungsrollenpaare (8.4, 8.5) gleich ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen am ersten Schlitten (9.1) angeordneten, zur Festlegung eines minimalen Abstands
zwischen den Blockführungen (5.1, 5.2) sich an einem nach einem Blockdickenbereich
formatverstellbaren Anschlag (13) abstützenden Ausleger (12).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (13) auf einem dritten, parallel zum ersten und zweiten Schlitten (9.1,
9.2) verschiebbaren Schlitten (14) angeordnet ist und dass das Druckmittel (10) zwischen
dem ersten Schlitten (9.1) und dem dritten Schlitten (14) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Schlitten (14) über eine vertikale Kulissenführung (28) mit einem nach
der Blockdicke (D) verstellbaren Kettenbalken (27) der Fördereinrichtung (2) verbunden
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockführungen (5.1, 5.2) zusammen mit dem Teilerorgan (4) relativ zur Fördereinrichtung
(2) höhenverstellbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Kopplung der Blockführungen (5.1, 5.2) aus einem Zahnradpaar (16
a,b) und an den Zahnrädern (16 a,b) befestigten Schwingen (18 a,b) besteht, wobei
endseitig an den Schwingen (18 a,b) angeordnete Kurvenrollen (19) oder Kulissensteine
in Kulissen (20) greifen, die sich an den ersten und zweiten Schlitten (9.1, 9.2)
befinden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen vierten, parallel zum ersten und zweiten Schlitten (9.1, 9.2) verschiebbaren,
zur Einstellung der Teilermitte resp. Blockmittenebene (3 c) festlegbaren Schlitten
(21).