[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abgasanlagenkomponente einer Abgasanlage
für eine Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
[0002] Abgasanlagenkomponenten sind bspw. Schalldämpfer, Katalysatoren, Partikelfilter,
SCR-Anlagen, NOX-Speichersysteme sowie beliebige Kombinationen daraus. Zur Reduzierung
des Kraftstoffverbrauchs von Kraftfahrzeugen wird versucht, das Gewicht des Kraftfahrzeugs
zu reduzieren. Dies kann bspw. dadurch erfolgen, dass anstelle von Eisenmetallen Leichtmetalle
und/oder dass anstelle von Metallen Kunststoffe verwendet werden, um Komponenten des
Fahrzeugs herzustellen, die sich durch ein niedriges Gewicht auszeichnen. Da Kunststoffe
gegenüber Metallen eine niedrige Temperaturbeständigkeit aufweisen, ist die Verwendung
von Kunststoffen im Bereich einer Abgasanlage mit hohen Schwierigkeiten verbunden.
[0003] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Abgasanlagenkomponente
einen Weg aufzuzeigen, diese zumindest teilweise aus Kunststoff herstellen zu können.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0005] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einer Abgasanlagenkomponente
einen Bestandteil, der nicht unmittelbar von heißen Abgasen beaufschlagt wird, aus
Kunststoff zu fertigen und über einen metallischen Bestandteil, der ebenfalls nicht
unmittelbar vom Abgas beaufschlagt ist, an einem metallischen Bestandteil zu befestigen,
das nun unmittelbar vom Abgas beaufschlagt sein kann. Über diese indirekte Verbindung
des Kunststoffbauteils über ein thermisch wenig belastetes Metallbauteil mit dem thermisch
höher belasteten Metallbauteil, kann die Wärmeübertragung in das Kunststoffbauteil
signifikant reduziert werden. Die thermische Belastung des Kunststoffbauteils bleibt
dadurch innerhalb der thermischen Belastungsgrenzen des Kunststoffbauteils, wodurch
die erwünschte Dauerfestigkeit für die Abgasanlagenkomponente in Hybridbauweise erzielbar
ist.
[0006] Konkret wird vorgeschlagen, die Abgasanlagenkomponente mit zumindest einem Innenrohr
aus Metall, mit einem Gehäuse aus Kunststoff und mit mindestens einem Außenrohr aus
Metall auszustatten. Das Innenrohr ist im Betrieb der Abgasanlage Abgas ausgesetzt.
Insbesondere dient es zur Abgasführung. Das Gehäuse umschließt einen Arbeitsraum.
Das Außenrohr ist in einem ersten Endbereich am Innenrohr befestigt und in einem zweiten
Endbereich fest mit dem Gehäuse verbunden. Ferner ist zwischen den Endbereichen des
Außenrohrs ein Radial zwischen Innenraum und Außenrohr ausgebildeter Ringraum vorgesehen.
Durch diese Bauweise wird ein direkter Kontakt zwischen Gehäuse und Innenrohr vermieden,
was die thermische Belastung des Gehäuses reduziert. Die vorzugsweise konzentrische
Anordnung des Außenrohrs am Innenrohr, derart, dass sich ein Ringraum ausbildet, führt
zu einer sog. Luftspaltisolation zwischen Außenrohr und Innenrohr, was die thermische
Belastung des Außenrohrs erheblich reduziert. Dementsprechend ist das Außenrohr im
Vergleich zum Innenrohr deutlich kühler, was den Wärmeeintrag in das Gehäuse reduziert.
[0007] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform kann das Gehäuse an das Außenrohr
angespritzt sein. Durch Anspritzen des Kunststoffs an das Außenrohr lässt sich der
zweite Endbereich des Anschlussrohrs in den Kunststoff des Gehäuses einbetten, wodurch
insbesondere ein intensiver Formschluss realisierbar ist. Das Anspritzen des Kunststoffbauteils
an das Metallbauteil führt außerdem zwangsläufig zu einer effektiven Abdichtung, ohne
dass zusätzliche Dichtungselemente verwendet werden müssen.
[0008] Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei welcher am zweiten Endbereich des
Außenrohrs Anspritzkonturen integral ausgeformt sind, die eine formschlüssige Verbindung
mit dem angespritzten Gehäuse bilden. Bspw. können diese Anspritzkonturen Durchbrüche
und/oder Hinterschnitte aufweisen, die eine intensive Verankerung des zweiten Endbereichs
im Kunststoff des Gehäuses ermöglichen. Die Anspritzkonturen können bspw. Iappenartig
oder laschenartig und insbesondere mehrgliedrig konfiguriert sein. Ebenso können mehrere
Anspritzkonturen in der Umfangsrichtung des Außenrohrs verteilt angeordnet sein.
[0009] Das Außenrohr kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform in der Umfangsrichtung
oder in der Längsrichtung ein gewelltes Profil aufweisen, das für eine größere Oberfläche
des Außenrohrs sorgt und somit eine bessere Wärmeabstrahlung in die Umgebung des Außenrohrs
ermöglicht. Auf diese Weise kann die Wärmeübertragung vom Innenrohr über das Außenrohr
auf das Gehäuse reduziert werden.
[0010] Zusätzlich oder alternativ kann das Außenrohr an seiner Außenseite eine passive Kühlstruktur
aufweisen, die ebenfalls zu einer vergrößerten Oberfläche des Außenrohrs sorgt und
dementsprechend die Wärmeabgabe an die Umgebung unterstützt.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Kühlstruktur mehrere ringscheibenförmige
Kühlrippen aufweisen. Derartige Kühlrippen können einzeln an das Außenrohr angeschweißt
oder angelötet werden. Ebenso kann ein Kühlerblock, der mehrere derartige ringscheibenförmige
Kühlrippen aufweist, von außen auf das Außenrohr aufgesteckt und damit verbunden werden.
Ferner ist es möglich, die Kühlstruktur so auszugestalten, dass sie zumindest eine
das Außenrohr schraubenförmig umwickelte Kühlwendel aufweist. Auch die Kühlwendel
kann an das Außenrohr angeschweißt oder angelötet sein.
[0012] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann im Ringspalt ein thermisch isolierendes
Isolationsmaterial angeordnet sein, um die thermische Belastung des Außenrohrs weiter
zu reduzieren.
[0013] Eine weitere Ausführungsform schlägt vor, zwischen dem Gehäuse und dem Innenrohr
einen Schiebesitz auszubilden, sodass zwar eine Abstützung zwischen Gehäuse und Innenrohr
erfolgen kann, jedoch weiterhin Relativbewegungen zwischen Gehäuse und Innenrohr möglich
sind, bspw. um thermisch bedingte Dehnungen ohne Verspannungen zu ermöglichen. Besonders
zweckmäßig ist dabei eine Ausführungsform, bei welcher das Gehäuse ein Gleitlager
trägt, über welches die Abstützung zwischen Gehäuse und Innenrohr erfolgt, sodass
kein unmittelbarer Kontakt zwischen Gehäuse und Innenrohr vorliegt. Ein derartiges
Gleitlager kann bspw. mittels Teflon oder mittels PEEK oder mittels Polyimid oder
mittels eines Drahtgestricks realisiert werden. Ebenso sind Kombinationen der vorstehenden
Materialien denkbar.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform kann die Abgasanlagenkomponente so konzipiert
sein, dass das Gehäuse ausschließlich über ein einziges solches Außenrohr am Innenrohr
gehalten ist. In diesem Fall ist das Innenrohr im Betrieb der Abgasanlage vom Abgas
nicht durchströmt, sondern dient zum Anschließen der Abgasanlagenkomponente an ein
Abgasrohr der Abgasanlagenkomponente, das im Betrieb der Abgasanlage vom Abgas durchströmt
ist. Der Arbeitsraum des Gehäuses ist somit ebenfalls nicht vom Abgas durchströmt,
sondern befindet sich im Nebenschluss zum Abgasstrom. Das Anschließen des Innenrohrs
an das Abgasrohr kann dabei direkt oder indirekt über ein entsprechendes Anschlussstück
erfolgen, wobei das Anschlussstück insbesondere als Y-Rohr und/oder zweischalig konzipiert
sein kann.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung kann die Abgasanlagenkomponente ein aktiver Schalldämpfer
sein, der über das Innenrohr akustisch an die Abgasanlage angeschlossen ist. Im Arbeitsraum
ist dann ein Lautsprecher des aktiven Schalldämpfers angeordnet, wobei der Arbeitsraum
außerdem einen Vorraum sowie einen Rückraum für den Lautsprecher bilden kann. Das
Innenrohr dient zur akustischen Kopplung und ist dabei vom Abgas der Abgasanlage nicht
durchströmt, da der aktive Schalldämpfer im Nebenschluss an das vom Abgas durchströmte
Abgasrohr der Abgasanlage angeschlossen ist. Alternativ kann die Abgasanlagenkomponente
ein Helmholtz-Resonator sein, der über das Innenrohr akustisch an die Abgasanlage
angeschlossen ist. In diesem Fall bildet der Arbeitsraum den Resonanzraum des Helmholtz-Resonators,
während das Innenrohr den Resonatorhals des Helmholtz-Resonators bildet. Auch ein
derartiger Helmholtz-Resonator wird üblicherweise im Nebenschluss an das vom Abgas
durchströmte Abgasrohr angeschlossen.
[0016] Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann das Gehäuse über zwei derartige
Außenrohre am Innenrohr gehalten sein. In diesem Fall ist insbesondere eine Ausführungsform
möglich, bei welcher das Innenrohr im Betrieb der Abgasanlage vom Abgas durchströmt
ist. Bspw. kann es sich bei der Abgasanlagenkomponente dann um einen passiven Schalldämpfer
handeln, wobei in diesem Fall das Innenrohr perforiert sein kann und/oder unterbrochen
sein kann. Über die Perforation bzw. Unterbrechung des Innenrohrs erfolgt die akustische
Kopplung zwischen dem Abgasstrom und dem Arbeitsraum des Gehäuses. Der Arbeitsraum
kann dabei als Absorptionsraum und/oder als Reflexionsraum und/oder als Expansionsraum
und/oder als Resonanzraum dienen, je nach Art und Ausgestaltung des Schalldämpfers.
Sofern der Arbeitsraum als Absorptionsraum dient, kann er insbesondere auch mit einem
Absorptionsmaterial befüllt sein.
[0017] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform können Befestigungsstellen, mit
deren Hilfe die Abgasanlagenkomponente an einer Tragstruktur, insbesondere an einem
Aufbau des Fahrzeugs, befestigt werden kann, am Außenrohr angeordnet sein. Üblicherweise
sind derartige Befestigungsstellen am Gehäuse ausgebildet. Bei der hier vorgestellten
hybriden Abgasanlagenkomponente wird jedoch die Anordnung derartiger Befestigungsstellen
am metallischen Außenrohr bevorzugt, um die mechanische Belastung des Gehäuses zu
reduzieren.
[0018] Insbesondere kann hierzu am jeweiligen Außenrohr zumindest ein Befestigungselement
einer Befestigungseinrichtung angeordnet sein, mit deren Hilfe die Abgasanlagenkomponente
an einer Tragstruktur befestigbar ist. Das jeweilige Befestigungselement kann dabei
an das Außenrohr angeschweißt oder angelötet sein. Das Befestigungselement kann eine
Lasche, eine Konsole oder ein Winkel sein. Die Tragstruktur ist zweckmäßig ein Fahrzeugaufbau
oder ein Unterboden des Fahrzeugs. Insbesondere erfolgt die Befestigung der Abgasanlagenkomponente
an der Tragstruktur ausschließlich über das Außenrohr, wodurch das Gehäuse mechanisch
entlastet ist.
[0019] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0020] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0021] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0022] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- ein Längsschnitt durch einen Teil einer Abgasanlagenkomponente,
- Fig. 2
- eine Axialansicht der Abgasanlagenkomponente entsprechend einer Blickrichtung II in
Fig.1,
- Fig. 3
- ein Längsschnitt durch eine andere Abgasanlagenkomponente, in einem anderen Bereich,
- Fig. 4
- eine Axialansicht der Abgasanlagenkomponente entsprechend einer Blickrichtung IV in
Fig. 3,
- Fig. 5
- ein halber Längsschnitt durch eine Abgasanlagenkomponente im Bereich eines Außenrohrs,
- Fig. 6
- ein halber Längsschnitt wie in Fig. 5, jedoch bei einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 7
- ein Querschnitt der Abgasanlagenkomponente entsprechend Schnittlinien VII in Fig.
6,
- Fig. 8 und 9
- jeweils einen halben Längsschnitt der Abgasanlagenkomponente im Bereich eines Außenrohrs
bei verschiedenen Ausführungsformen,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht einer Abgasanlagenkomponente bei einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 11 und 12
- stark vereinfachte Längsschnitte einer Abgasanlage im Bereich einer Abgasanlagenkomponente
bei verschiedenen Ausführungsformen.
[0023] Entsprechend den Figuren 1 bis 12 umfasst eine Abgasanlagenkomponente 1, die zum
Einbau in eine nur in den Figuren 11 und 12 zum Teil dargestellte Abgasanlage 2 einer
Brennkraftmaschine, vorzugsweise eines Kraftfahrzeugs, vorgesehen ist, zumindest ein
Innenrohr 3, zumindest ein Gehäuse 4 und zumindest ein Außenrohr 5. Das Innenrohr
3 ist aus Metall hergestellt und ist im Betrieb der Abgasanlage 2 Abgas der Brennkraftmaschine
ausgesetzt. Dabei muss das Innenrohr 3 nicht zwingend vom Abgas durchströmt sein.
Das Gehäuse 4 ist aus einem Kunststoff hergestellt und umschließt einen Arbeitsraum
6. Das Außenrohr 5 ist wieder aus Metall hergestellt und ist in einem ersten Endbereich
7 am Innenrohr 3 befestigt, z. B. mittels einer Schweißverbindung 8. Das Außenrohr
5 ist in einem vom ersten Endbereich 7 entfernten zweiten Endbereich 9 fest mit dem
Gehäuse 4 verbunden. Ferner ist das Außenrohr 5 bzgl. des Innenrohrs 3 so angeordnet
bzw. dimensioniert, dass es zwischen seinen Endbereichen 7,9 einen radial zwischen
Innenrohr 3 und Außenrohr 5 ausgebildeten Ringraum 10 in der Umfangsrichtung umschließt.
Dieser Ringraum 10 schafft eine Luftspaltisolation zwischen Innenrohr 3 und Außenrohr
5.
[0024] Die relativen Richtungsangaben, wie "Umfangsrichtung" und "radial" bzw. "axial",
beziehen sich in vorliegendem Zusammenhang dabei auf eine Längsmittelachse 15 des
Innenrohrs 3.
[0025] Bei den Ausführungsformen der Figuren 1 bis 12 ist das Gehäuse 4 bzgl. des Innenrohrs
3 kontaktlos angeordnet, sodass das Gehäuse 4 ausschließlich über das Außenrohr 5
mit dem Innenrohr 3 verbunden ist.
[0026] Zweckmäßig ist das Gehäuse 4 an das Außenrohr 5 angespritzt, wodurch der zweite Endbereich
9 in den Kunststoff des Gehäuses 4 eingebettet ist. Insbesondere kann somit der Kunststoff
des Gehäuses 4 den zweiten Endbereich 9 des Außenrohrs 5 beidseitig umfassen, also
radial innen und außen.
[0027] Am zweiten Endbereich 9 des Außenrohrs 5 sind zweckmäßig Anspritzkonturen 11 integral
ausgeformt, die so konzipiert sind, dass sie eine formschlüssige Verbindung mit dem
angespritzten Gehäuse 4 bilden. Die Anspritzkonturen 11 können bspw. mehrere in der
Umfangsrichtung verteilt angeordnete Laschen 12 sein, die gemäß Fig. 2 eingliedrig
oder gemäß Fig. 4 mehrgliedrig sein können. In den Anspritzkonturen 11 können Durchbrüche
13 ausgebildet sein, die vom angespritzten Kunststoff durchsetzt sind. Die Anspritzkonturen
11 können gemäß Fig. 3 gestuft sein, um Hinterschnitte 14 auszuformen, die vom Kunststoff
formschlüssig umschlossen sind.
[0028] Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform weist das Außenrohr 5 ein in der Längsrichtung
gewelltes Profil auf, wodurch das Außenrohr 5 balgartig ausgestaltet ist. Bei der
in den Figuren 6 und 7 gezeigten Ausführungsform weist das Außenrohr 5 in der Umfangsrichtung
ein gewelltes Profil auf. Das jeweilige Wellprofil des Außenrohrs 5 vergrößert die
Oberfläche des Außenrohrs 5, was die Wärmeabgabe vom Außenrohr 5 an die Umgebung begünstigt.
[0029] Bei den Ausführungsformen der Figuren 8 bis 11 ist das Außenrohr 5 an seiner Außenseite
mit einer passiven Kühlstruktur 16 ausgestattet, um die Wärmeabgabe an die Umgebung
zu verbessern. Entsprechend Fig. 8 kann die Kühlstruktur 16 bspw. mehrere ringscheibenförmige
Kühlrippen 17 aufweisen, die insbesondere einzeln an das Außenrohr 5 angeschweißt
oder angelötet sein können. Bei der in Fig. 9 gezeigten Ausführungsform umfasst die
Kühlstruktur 16 zumindest eine Kühlwendel 18, die das Außenrohr 5 schraubenförmig
umwickelt. Auch die Kühlwendel 18 ist zweckmäßig an das Außenrohr 5 angeschweißt oder
daran angelötet.
[0030] Bei der in Fig. 12 gezeigten Ausführungsform ist in den Ringspalt 10 ein thermisch
isolierendes Isolationsmaterial 19 eingebracht, um die Wärmeübertragung vom Innenrohr
3 auf das Außenrohr 5 zu reduzieren. Ferner ist bei der in Fig. 12 gezeigten Ausführungsform
ein Schiebesitz 20 zwischen dem Gehäuse 4 und dem Innenrohr 3 ausgebildet, sodass
eine direkte oder indirekte Abstützung zwischen Gehäuse 4 und Innenrohr 3 stattfinden
kann. Zweckmäßig ist dabei jedoch zur Realisierung des Schiebesitzes 20 ein Gleitlager
21 vorgesehen, das insbesondere vom Gehäuse 4 getragen ist. Das Gleitlager 21 kann
bspw. beim Spritzformen des Gehäuses 4 in Form eines in die Spritzform eingesetzten
Einsatzes realisiert werden, der beim Spritzformen des Gehäuses 4 in das Gehäuse 4
formintegriert wird. Das Gleitlager 21 kann bspw. aus Teflon, PEEK, Polyimid, Drahtgestrick
gebildet sein. Zusätzlich oder alternativ kann gemäß Fig. 12 außerdem ein Radiallager
22 vorgesehen sein, welches eine radiale Abstützung zwischen Innenrohr 3 und Außenrohr
5 ermöglicht. Auch dieses Radiallager 22 kann aus Teflon oder PEEK oder Polyimid oder
Drahtgestrick hergestellt sein. Auch hier ist es möglich, das Radiallager 22 beim
Spritzformen des Gehäuses 4 bereits in Form eines Einsatzes in der Spritzform zu berücksichtigen.
[0031] Bei den Ausführungsformen der Figuren 11 und 12 ist das Gehäuse 4 ausschließlich
über ein einziges Außenrohr 5 am Innenrohr 3 gehalten. Das Innenrohr 3 ist bei diesen
Ausführungsformen im Betrieb der Abgasanlage 2 nicht vom Abgas durchströmt. Ein Abgasstrom
ist in den Figuren 11 und 12 durch einen Pfeil 23 angedeutet. Das Innenrohr 3 ist
an ein Abgasrohr 24 der Abgasanlage 2 angeschlossen, das im Betrieb der Abgasanlage
2 vom Abgas durchströmt ist. Bei der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform erfolgt
der Anschluss des Innenrohrs 3 an das Abgasrohr 24 unmittelbar. Bei der in Fig. 12
gezeigten Ausführungsform ist ein Anschlussstück 25 vorgesehen, über welches das Innenrohr
3 an das Abgasrohr 24 angeschlossen ist. Das Anschlussstück 25 ist im Beispiel der
Fig. 12 als Y-Rohr und zweischalig konzipiert.
[0032] Bei der Abgasanlagenkomponente 1 kann es sich bspw. um einen aktiven Schalldämpfer
handeln, der im Folgenden auch mit 1 bezeichnet werden kann und der über das Innenrohr
3 an die Abgasanlage 2 akustisch angeschlossen ist. Gemäß Fig. 11 kann der aktive
Schalldämpfer 1 im Arbeitsraum 6 des Gehäuses 4 einen Lautsprecher 26 enthalten, wobei
im Arbeitsraum 6 außerdem ein Vorraum 27 und ein Rückraum 28 des Lautsprechers 26
enthalten sind. Das Innenrohr 3 ist hierbei nicht durchströmt, sondern ermöglicht
die akustische Kopplung zwischen Schalldämpfer 26 und Abgasrohr 24.
[0033] Alternativ kann die Abgasanlagenkomponente 1 auch ein Helmholtz-Resonator sein, der
im Folgenden ebenfalls mit 1 bezeichnet werden kann und der über das Innenrohr 3 akustisch
an die Abgasanlage 2 angeschlossen ist. Entsprechend Fig. 12 bildet der Arbeitsraum
6 des Gehäuses 4 dann einen Resonanzraum des Helmholtz-Resonators 1. Das Innenrohr
3 bildet dann einen Resonatorhals des Helmholtz-Resonators 1. Auch hier ist das Innenrohr
3 nicht vom Abgas durchströmt, sondern ermöglicht die Schwingungskopplung zwischen
Resonanzraum 6 und Abgasrohr 24.
[0034] Bei der in Fig. 10 gezeigten Ausführungsform ist das Gehäuse 4 über zwei Außenrohre
5 am Innenrohr 3 gehalten. In diesem Fall kann das Innenrohr 3 im Betrieb der Abgasanlage
2 vom Abgas durchströmt sein. Eine entsprechende Abgasströmung ist auch in Fig. 10
durch einen Pfeil 23 angedeutet. Zweckmäßig kann die Abgasanlagenkomponente 1 in einem
derartigen Fall als passiver Schalldämpfer ausgestaltet sein. Das Innenrohr 3 ist
dabei innerhalb des Gehäuses 4 bspw. mit einer Unterbrechung 29 und/oder mit einer
Perforation 30 versehen, wodurch eine akustische Kopplung zwischen dem Inneren des
Innenrohrs 3 und dem Arbeitsraum 6 des Gehäuses 4 ermöglicht ist. Der Arbeitsraum
6 kann dabei als Absorptionsraum und/oder als Reflexionsraum und/oder als Expansionsraum
und/oder als Resonanzraum dienen. Insbesondere kann der Arbeitsraum 6 mit einem Absorptionsmaterial
befüllt sein.
[0035] Gemäß den Figuren 1 und 2 kann bei einer bevorzugten Ausführungsform am jeweiligen
Außenrohr 5 zumindest ein Befestigungselement 31 einer Befestigungseinrichtung 32
befestigt sein, mit dessen Hilfe die Abgasanlagenkomponente 1 an einer hier nicht
gezeigten Tragstruktur befestigt werden kann. Bspw. ist das Befestigungselement 31
hier in Form einer Lasche ausgestaltet, die mittels einer Schweißverbindung 33 am
Außenrohr 5 fixiert sein kann. Über die Lasche 31 lässt sich bspw. eine Verschraubung
der Abgasanlagenkomponente 1 mit der Tragstruktur realisieren. Die Tragstruktur kann
bspw. ein Fahrzeugaufbau, insbesondere ein Unterboden, des Fahrzeugs sein. Zweckmäßig
ist die Abgasanlagenkomponente 1 ausschließlich über derartige Befestigungselemente
31 an der jeweiligen Tragstruktur fixiert, die am Außenrohr 5 angebracht sind, sodass
insbesondere eine zusätzliche mechanische Belastung des Gehäuses 4 vermieden werden
kann.
1. Abgasanlagenkomponente einer Abgasanlage (2) für eine Brennkraftmaschine, insbesondere
eines Kraftfahrzeugs,
- mit einem Innenrohr (3) aus Metall, das im Betrieb der Abgasanlage (2) Abgas ausgesetzt
ist,
- mit einem Gehäuse (4) aus Kunststoff, das einen Arbeitsraum (6) umschließt,
- mit mindestens einem Außenrohr (5) aus Metall, das an einem ersten Endbereich (7)
am Innenrohr (3) befestigt ist, das an einem zweiten Endbereich (9) fest mit dem Gehäuse
(4) verbunden ist und das zwischen seinen Endbereichen (7,9) einen radial zwischen
Innenrohr (3) und Außenrohr (5) ausgebildeten Ringraum (10) umschließt.
2. Komponente nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Gehäuse (4) an das Außenrohr (5) angespritzt ist,
- dass am zweiten Endbereich (9) des Außenrohrs (5) Anspritzkonturen (11) integral ausgeformt
sind, die eine formschlüssige Verbindung mit dem angespritzten Gehäuse (4) bilden.
3. Komponente nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine derartige Anspritzkontur (11) durch einen Durchbruch (13) gebildet
ist.
4. Komponente nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine derartige Anspritzkontur (11) durch einen Hinterschnitt (14) gebildet
ist.
5. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Innenrohr (3) und das Außenrohr (5) konzentrisch zueinander angeordnet sind.
6. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Außenrohr (5) in der Umfangsrichtung ein gewelltes Profil aufweist,
oder
- dass das Außenrohr (5) in der Längsrichtung ein gewelltes Profil aufweist.
7. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Außenrohr (5) an seiner Außenseite eine passive Kühlstruktur (16) aufweist.
8. Komponente nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Kühlstruktur (16) mehrere ringscheibenförmige Kühlrippen (17) aufweist, und/oder
- dass die Kühlstruktur (16) zumindest eine das Außenrohr (5) schraubenförmig umwickelnde
Kühlwendel (18) aufweist.
9. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Ringspalt (10) ein thermisch isolierendes Isolationsmaterial (19) angeordnet ist.
10. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einem Schiebesitz (20) zwischen Gehäuse
(4) und Innenrohr (3).
11. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Gehäuse (4) nur über ein einziges solches Außenrohr (5) am Innenrohr (3) gehalten
ist,
- dass das Innenrohr (3) im Betrieb der Abgasanlage (2) vom Abgas nicht durchströmt ist
und zum Anschließen an ein im Betrieb der Abgasanlage (2) vom Abgas durchströmtes
Abgasrohr (24) der Abgasanlage (2) vorgesehen ist.
12. Komponente nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Abgasanlagenkomponente (1) ein aktiver Schalldämpfer ist, der über das Innenrohr
(3) akustisch an die Abgasanlage (2) angeschlossen ist, oder
- dass die Abgasanlagenkomponente (1) ein Helmholtz-Resonator ist, der über das Innenrohr
(3) akustisch an die Abgasanlage (2) angeschlossen ist.
13. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Gehäuse (4) über zwei derartige Außenrohre (5) am Innenrohr (3) gehalten ist,
- dass das Innenrohr (3) im Betrieb der Abgasanlage (2) vom Abgas durchströmt ist.
14. Komponente nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abgasanlagenkomponente (1) ein passiver Schalldämpfer ist, wobei das Innenrohr
(3) perforiert und/oder unterbrochen ist.
15. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass am jeweiligen Außenrohr (5) wenigstens ein Befestigungselement (31) einer Befestigungseinrichtung
(32) angeordnet ist, mit deren Hilfe die Abgasanlagenkomponente (1) an einer Tragstruktur
befestigbar ist.