[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung für eine Kraftstoffhochdruckpumpe mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung
eine Kraftstoffhochdruckpumpe mit einer solchen Ventilanordnung.
Stand der Technik
[0002] Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2008 002 360 A1 geht eine Radialkolbenpumpe zur Versorgung einer Verbrennungskraftmaschine mit Kraftstoff
umfassend eine Ventilanordnung der vorstehend genannten Art hervor. Die Radialkolbenpumpe
umfasst ferner zumindest einen von einem Nocken oder Exzenter einer rotierenden Antriebswelle
in einem Zylinder eines Gehäuses hin und her bewegbaren Kolben mit einer eine Kolbenachse
umschließenden Zylinderfläche und einer Stirnseite, die einen Pumpenraum des Gehäuses
begrenzt. In den Pumpenraum münden eine ein Ansaugventil enthaltende Ansaugleitung
mit einer ersten Mündung und eine ein Hochdruckventil enthaltende Hochdruckleitung
mit einer zweiten Mündung. Um Pumpendrücke von mehr als 2000bar zu ermöglichen, ohne
dass dabei der Zylinderkopf der Radialkolbenpumpe Schaden nimmt, wird weiterhin vorgeschlagen,
die erste und die zweite Mündung derart auszubilden und anzuordnen, dass sie an ihrem
dem Pumpenraum zugewandten Ende eine gemeinsame Achse konzentrisch umschließen. Die
gemeinsame Achse fällt vorzugsweise mit der Längsachse des Pumpenkolbens zusammen.
Durch eine Erhöhung des Pumpendrucks auf mehr als 2000bar kann der Verbrennungsprozess
in der angeschlossenen Brennkraftmaschine, ferner eine Kraftstoffersparnis erzielt
werden.
[0003] Eine Abwandlung der vorstehend genannten Radialkolbenpumpe zur Versorgung einer Verbrennungskraftmaschine
mit Kraftstoff geht aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2008 042 650 A1 hervor. Die hierin beschriebene Radialkolbenpumpe weist eine Ventilanordnung mit
einem Saugventil und einem Hochdruckventil auf, die zumindest anteillig in einem Einsatzkörper
enthalten sind, der oberhalb des Pumpenraums dichtend in den Zylinderkopf eingesetzt
ist. Das Saugventil weist ein dem Pumpenraum zugewandtes scheibenförmiges Schließglied
auf, das über die Federkraft einer Druckfeder in Anlage mit dem Einsatzkörper gehalten
wird. Die vorgeschlagene Radialkolbenpumpe weist demnach eine extrem kurze Baulänge
in axialer Richtung auf.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ventilanordnung der vorstehend genannten
Art derart weiterzuentwickeln, dass die Ventilanordnung für noch höhere Pumpendrücke,
beispielsweise für Pumpendrücke von 2500bar und mehr, geeignet ist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Ventilanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ferner wird eine Kraftstoffhochdruckpumpe mit einer solchen Ventilanordnung zur Lösung
der vorstehend genannten Aufgabe angegeben.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Die vorgeschlagene Ventilanordnung umfasst zwei konzentrisch in Bezug auf eine gemeinsame
Längsachse A angeordnete Ventile, von denen das erste Ventil als Einlassventil und
das zweite Ventil als Auslassventil dient, so dass über das erste Ventil ein Pumpenarbeitsraum
mit Kraftstoff befüllbar und über das zweite Ventil der im Pumpenarbeitsraum mit Hochdruck
beaufschlagte Kraftstoff einer Hochdruckleitung zuführbar ist. Die Ventile weisen
jeweils ein mit einem Ventilsitz zusammenwirkendes, entlang der Längsachse A hin und
her bewegbares Ventilglied auf, wobei das Ventilglied des ersten Ventils als Hohlkörper
mit einer Durchgangsbohrung ausgebildet ist, über welche der Pumpenarbeitsraum mit
dem zweiten Ventil verbindbar ist. Erfindungsgemäß ist der Pumpenarbeitsraum über
die Durchgangsbohrung ferner mit einem Niederdruckvolumen verbindbar, der das als
Hohlkörper ausgebildete Ventilglied des ersten Ventils umgibt. Vorzugsweise ist das
Niederdruckvolumen in einem Ventilkörper und/oder einem Gehäuseteil der Kraftstoffhochdruckpumpe
ausgebildet.
[0007] Das als Hohlkörper ausgebildete Ventilglied des ersten Ventils dichtet demnach sowohl
in seiner Funktion als hubbewegliches Ventilglied, als auch als das Niederdruckvolumen
radial begrenzender Körper den Hochdruckbereich der Ventilanordnung gegenüber dem
Niederdruckbereich ab. Dadurch können die Dichtstellen auf ein Minimum reduziert werden.
Die Dichtheit im Bereich der Dichtstellen ist zudem über ein Bauteil, nämlich dem
Ventilglied des ersten Ventils, realisierbar. Aufgrund seiner rotationssymmetrischen
Ausbildung unterliegt das Ventilglied bei Beaufschlagung mit Hochdruck einer gleichmäßigen
Beanspruchung, die zu einer gleichmäßigen Verformung über den Umfang des Ventilgliedes
führt. Die Verformung kann wiederum dazu genutzt werden, die Dichtwirkung des Ventilgliedes
im Bereich von außenumfangseitig am Ventilglied ausgebildeten Dicht - und/oder Führungsflächen
zu erhöhen.
[0008] Indem die Durchgangsbohrung den Pumpenarbeitsraum sowohl mit dem ersten als auch
mit dem zweiten Ventil verbindet, dient sie sowohl als Einlass, als auch als Auslass.
Die Durchgangsbohrung wird demnach abwechselnd in beide Richtungen von Kraftstoff
durchströmt und demzufolge abwechselnd von Niederdruck und Hochdruck beaufschlagt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt das als Hohlkörper
ausgebildete Ventilglied des ersten Ventils einen Führungsabschnitt mit einem Außendurchmesser
D
2, mit welchem das Ventilglied axial verschiebbar in einer Führungsbohrung aufgenommen
ist. Die Führungsbohrung ist dabei vorzugsweise im Ventilkörper und/oder im Gehäuseteil
ausgebildet. Weiterhin vorzugsweise geht die im Ventilkörper und/oder im Gehäuseteil
ausgebildete Führungsbohrung in das Niederdruckvolumen über, das ebenfalls im Ventilkörper
und/oder im Gehäuseteil ausgebildet ist. Die Führungsbohrung kann beispielsweise als
Stufenbohrung ausgeführt sein, welche sich in das Niederdruckvolumen erweitert. Der
Innendurchmesser der Führungsbohrung entspricht im Wesentlichen dem Außendurchmesser
D
2 des am Ventilkörper ausgebildeten Führungsabschnitts, um einen hochdruckdichten Führungsbereich
zu gewährleisten. Den Führungsspalt zwischen dem als Dichtfläche dienenden Führungsabschnitt
des Ventilgliedes und der im Ventilkörper und/oder im Gehäuseteil ausgebildeten Führungsbohrung
gilt es demnach zu minimieren.
[0010] Weiterhin bevorzugt grenzt die vorzugsweise im Ventilkörper und/oder im Gehäuseteil
ausgebildete Führungsbohrung in axialer Richtung unmittelbar an den Pumpenarbeitsraum
an. Der Pumpenarbeitsraum besitzt bevorzugt einen Innendurchmesser D
1, der kleiner als der Außendurchmesser D
2 des Führungsabschnitts des Ventilgliedes des ersten Ventils und damit auch kleiner
als der Innendurchmesser der Führungsbohrung ist. Auf diese Weise wird am Ventilkörper
oder am Gehäuseteil eine als Hubanschlag dienende radial verlaufende Stufe ausgebildet,
mittels welcher der Hub des Ventilgliedes des ersten Ventils festlegbar ist. Gemäß
einem alternativen Ausführungsbeispiel wird die als Hubanschlag dienende radial verlaufende
Stufe am Ventilglied ausgebildet, das hierzu einen weiteren Abschnitt mit einem Außendurchmesser
D
6 besitzt, der größer als der Außendurchmesser D
2 des Führungsabschnitts ist. Die im Ventilkörper und/oder im Gehäuseteil ausgebildete
Führungsbohrung und der Pumpenarbeitsraum können dann den gleichen Innendurchmesser
D
1 aufweisen. Der Außendurchmesser D
2 des am Ventilglied ausgebildeten Führungsabschnitts entspricht in diesem Fall dem
Innendurchmesser D
1.
[0011] Vorteilhafterweise besitzt die Durchgangsbohrung des Ventilgliedes des ersten Ventils
einen Innendurchmesser D
3, welcher kleiner als der Innendurchmesser D
1 des Pumpenarbeitsraums ist. Zum Einen wird dadurch das Schadvolumen gering gehalten,
zum Anderen erfährt der in den Pumpenarbeitsraum ein- bzw. aus dem Pumpenarbeitsraum
ausströmende Kraftstoff eine Drosselung. Ferner kann über die den Pumpenarbeitsraum
begrenzende Stirnfläche eine Schließkraft bewirkt werden, welche im Förderbetrieb
der Kraftstoffhochdruckpumpe ein Schließen des ersten Ventils bewirkt.
[0012] Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass das Ventilglied des ersten Ventils
von der Druckkraft einer Schließfeder beaufschlagt ist, welche vorzugsweise einerseits
an einem radial verlaufenden Absatz des Ventilgliedes, andererseits an dem Ventilkörper
oder dem Gehäuseteil abgestützt ist. Die Schließfeder bewirkt eine Vorspannung des
Ventilgliedes in axialer Richtung.
[0013] Bevorzugt weist das Ventilglied des ersten Ventils eine mit dem Ventilsitz zusammenwirkende
Dichtfläche auf, die an der dem Pumpenarbeitsraum abgewandten Stirnfläche ausgebildet
ist und einen Dichtdurchmesser D
4 besitzt, welcher vorzugsweise kleiner als der Außendurchmesser D
2 des Führungsabschnitts des Ventilgliedes ist. Die Dichtfläche kann dabei eben, kegelförmig,
konkav oder konvex ausgebildet sein. Die kegelförmige, konkave oder konvexe Ausführung
der Dichtfläche besitzt den Vorteil, dass eine den Dichtungsdurchmesser D
4 bestimmende Beißkante ausgebildet wird, mit welcher das Ventilglied dichtend am Ventilsitz
des ersten Ventils anliegt. Der Ventilsitz ist vorzugsweise als Flachsitz ausgebildet.
Darüber hinaus kann der Ventilsitz aber auch kegelförmig, konkav oder konvex ausgeführt
sein.
[0014] Der Dichtdurchmesser D
4 kann auch größer als der Außendurchmesser D
2 des Führungsabschnitts des Ventilgliedes des ersten Ventils gewählt werden, so dass
das Verhältnis D
2/D
4 < 1 und nicht > 1 beträgt. Darüber hinaus kann auch ein Verhältnis D
2/D
4 = 1 gewählt werden. Über das Durchmesserverhältnis und die Federkraft der Schließfeder
ist der zur Befüllung des Pumpenarbeitsraums mit Kraftstoff erforderliche Differenzdruck
zwischen dem Druck im Pumpenarbeitsraum und dem Druck im Niederdruckvolumen beeinflussbar.
Zur Befüllung des Pumpenarbeitsraums mit Kraftstoff muss der Druck im Pumpenarbeitsraum
unterhalb des Drucks im Niederdruckvolumen liegen. Das Durchmesserverhältnis D
2/D
4 als hydraulischer Auslegungsparameter für die Befüllung des Pumpenarbeitsraums ist
daher abhängig von den Anforderungen an die Pumpenförderung zu wählen.
[0015] Ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform das Durchmesserverhältnis D
2/D
4 > 1, wird durch eine verbleibende Ringfläche nach der Formel π/4*(D
22-D
32) und dem Innendruck eine zusätzliche Dichthaltekraft auf die am Ventilglied des ersten
Ventils ausgebildete Dichtfläche bewirkt, die zur Verbesserung der Abdichtung des
Hochdruckbereichs gegenüber dem Niederdruckbereich beiträgt.
[0016] Eine verbesserte Dichtwirkung im Bereich des Führungsabschnitts des Ventilgliedes
des ersten Ventils ist durch eine radiale Aufweitung des Ventilgliedes im Bereich
des Führungsabschnitts erzielbar. Eine radiale Aufweitung setzt voraus, dass das Ventilglied
innenumfangseitig über die Durchgangsbohrung mit Hochdruck und außenumfangseitig mit
Niederruck beaufschlagt wird. Mit steigendem hydraulischem Druck in der Durchgangsbohrung
nimmt die radiale Aufweitung des Ventilgliedes zu, so dass sich der Führungsspalt
zwischen dem Führungsabschnitts und der Führungsbohrung verringert. Der Führungsspalt
kann auf diese Weise sogar ganz geschlossen werden.
[0017] Vorteilhafterweise besitzt die Durchgangsbohrung einen konisch verlaufenden Abschnitt.
Der konische verlaufende Abschnitt ist derart ausgebildet und angeordnet, dass er
dem Pumpenarbeitsraum zugewandt ist und einen sich in Richtung des Ventilsitzes hin
verjüngenden Querschnitt besitzt. In einem hieran anschließenden zylinderförmigen
Bohrungsabschnitt weist die Durchgangsbohrung dann den Innendurchmesser D
3 auf. Der konische Abschnitt bewirkt eine gleichmäßige Aufweitung des Ventilgliedes
im Bereich des Führungsabschnitts, so dass eine verbesserte Dichtwirkung erzielt wird.
[0018] Da durch die im Ventilglied ausgebildete Durchgangsbohrung das Schadvolumen vergrößert
wird, wird ferner vorgeschlagen, dass ein mit der Ventilanordnung zusammenwirkender
Pumpenkolben stirnseitig mit einem in die Durchgangsbohrung eintauchenden Füllkörper
versehen wird, so dass das Schadvolumen auf ein Minimum reduziert wird. Die Geometrie
des Füllkörpers ist vorzugsweise korrespondierend zur Geometrie der Durchgangsbohrung
gewählt. Weist diese beispielsweise einen konisch verlaufenden Abschnitt auf, ist
der Füllkörper bevorzugt als gegengleicher Kegelstumpf ausgeführt. Im Falle einer
zylinderförmigen Durchgangsbohrung kann am Pumpenkolben ein einfacher zylinderförmiger
Ansatz ausgebildet sein.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Ventilglied
des zweiten Ventils zur Ausbildung einer teilkugelförmigen Dichtfläche zumindest teilweise
kugelförmig ausgebildet. Die teilkugelförmige Dichtfläche wirkt wiederum mit einem
Ventilsitz zusammen, der vorzugsweise kegelförmig ausgebildet ist. Über den Kugel-Kegel-Dichtsitz
ist eine gute Dichtwirkung erzielbar.
[0020] Ferner wird vorgeschlagen, dass das Ventilglied des zweiten Ventils von der Druckkraft
einer Schließfeder beaufschlagt ist. Aufgabe der Schließfeder ist es, das Ventilglied
des zweiten Ventils in Anlage mit dem Ventilsitz zu halten. Alternativ oder ergänzend
kann vorgesehen sein, dass das Ventilglied des zweiten Ventils eine Drosselbohrung
besitzt, welche den Pumpenarbeitsraum mit der Hochdruckleitung verbindet. Über die
Drosselbohrung kann eine auf das Ventilglied wirkende hydraulische Schließkraft bewirkt
werden. Ferner kann auch im Bereich des zweiten Ventils ein Hubanschlag ausgebildet
sein, welcher den Hub des Ventilgliedes begrenzt. Beispielsweise kann in den Ventilkörper
und/oder in das Gehäuseteil eine Anschlagplatte zur Ausbildung eines Hubanschlages
eingesetzt sein.
[0021] Die zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe ferner vorgeschlagene Kraftstoffhochdruckpumpe
für ein Kraftstoffeinspritzsystem zum Einspritzen von Kraftstoff in den Brennraum
einer Brennkraftmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine erfindungsgemäße
Ventilanordnung umfasst. Die Ventilanordnung ist dabei in einem Gehäuseteil der Kraftstoffhochdruckpumpe
aufgenommen.
[0022] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Längsschnitt durch eine erste erfindungsgemäße Ventilanordnung,
- Figur 2
- einen schematischen Längsschnitt durch eine zweite erfindungsgemäße Ventilanordnung,
- Figur 3
- einen schematischen Längsschnitt durch eine dritte erfindungsgemäße Ventilanordnung,
- Figur 4
- einen schematischen Längsschnitt durch eine vierte erfindungsgemäße Ventilanordnung,
- Figur 5
- einen schematischen Längsschnitt durch eine fünfte erfindungsgemäße Ventilanordnung
und
- Figur 6
- einen schematischen Längsschnitt durch eine sechste erfindungsgemäße Ventilanordnung.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0023] Dem schematischen Längsschnitt der Figur 1 ist eine erste bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung zu entnehmen. Diese umfasst ein als Einlassventil
dienendes erstes Ventil 1 sowie ein als Auslassventil dienendes zweites Ventil 2,
die konzentrisch in Bezug auf eine gemeinsame Längsachse A ausgebildet sind. Das erste
und das zweite Ventil 1,2 besitzen jeweils ein mit einem Ventilsitz 5, 6 zusammenwirkendes,
entlang der Längsachse A hin- und her bewegliches Ventilglied 7, 8, das jeweils rotationssymmetrisch
in Bezug auf die Längsachse A ausgebildet ist. Das Ventilglied 7 des ersten Ventils
1 ist als Hohlköper mit einer zentralen Durchgangsbohrung 9 ausgeführt, welche - bei
Einsatz der Ventilanordnung in einer erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckpumpe -
in einen Pumpenarbeitsraum 3 mündet. Die Durchgangsbohrung 9 verbindet den Pumpenarbeitsraum
3 mit dem zweiten Ventil 2, das - vom Pumpenarbeitsraum betrachtet - in axialer Richtung
hinter dem ersten Ventil 1 angeordnet ist. Über das zweite Ventil 2 ist der Pumpenarbeitsraum
3 mit einer Hochdruckleitung 4 verbindbar.
[0024] Die Durchgangsbohrung 9 des Ventilgliedes 7 des ersten Ventils 1 weist einen Innendurchmesser
D
3 auf, welcher kleiner als der Innendurchmesser D
1 des Pumpenarbeitsraums 3 gewählt ist. Darüber hinaus weist das Ventilglied 7 des
ersten Ventils 1 einen Führungsabschnitt 13 auf, mit welchem das Ventilglied 7 in
einer Führungsbohrung 14 axial verschiebbar geführt ist. Der Führungsabschnitt 13
besitzt einen Außendurchmesser D
2, der vorliegend größer als der Innendurchmesser D
1 des Pumpenarbeitsraumes 3 gewählt ist, so dass im Übergangsbereich der Führungsbohrung
14 in den Pumpenarbeitsraum 3 eine als Hubanschlag dienende radial verlaufende Stufe
15 ausgebildet wird, an welcher das Ventilglied 7 bei Ausführung eines Öffnungshubes
anschlägt. Der Hub des Ventilgliedes 7 ist in Figur 1 mit dem Bezugszeichen H angegeben.
[0025] Der Pumpenarbeitsraum 3 und die Führungsbohrung 14 sind in einem Ventilkörper 10
ausgebildet, welcher - im vorliegenden Beispiel - in ein Gehäuseteil 11 einer Hochdruckpumpe
eingesetzt ist. Alternativ können der Pumpenarbeitsraum 3 und die Führungsbohrung
14 auch direkt in dem Gehäuseteil 11, beispielsweise im Zylinderkopf der Hochdruckpumpe,
ausgebildet sein. Gleiches gilt in Bezug auf ein Niederdruckvolumen 12, das in axialer
Richtung an die Führungsbohrung 14 anschließt und das Ventilglied 7 umgibt. Das Niederdruckvolumen
12 wird demnach durch das Ventilglied 7 radial begrenzt. Über eine in das Niederdruckvolumen
12 mündende und im Wesentlichen radial verlaufende Zulaufbohrung 24 sowie das Niederdruckvolumen
12 wird der Pumpenarbeitsraum 3 mit frischem Kraftstoff versorgt.
[0026] Zur Ausbildung einer mit dem Ventilsitz 5 zusammenwirkenden Dichtfläche 18 weist
das Ventilglied 7 des ersten Ventils 1 auf seiner dem Pumpenarbeitsraum 3 abgewandten
Stirnfläche eine kegelstumpfförmige Dichtgeometrie auf. Der Ventilsitz 5 ist vorliegend
als Flachsitz ausgeführt. Der Dichtdurchmesser D
4 der kegelstumpfförmigen Dichtgeometrie ist dabei kleiner als der Innendurchmesser
D
1 des Pumpenarbeitsraumes 3 gewählt. Die kegelstumpfförmige Dichtgeometrie weitet sich
zu einem Dichtkegel auf, dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser D
2 des Führungsabschnitts 13 des Ventilgliedes 7 ist. Auf diese Weise wird ein radial
verlaufender Absatz 17 am Ventilglied 7 ausgebildet, an welchem eine Schließfeder
16 abgestützt ist. Mit ihrem anderen Ende ist die Schließfeder 16 am Ventilkörper
10 abgestützt. Die Schließfeder 16 bewirkt eine axiale Vorspannung des Ventilgliedes
7 in Richtung seines Ventilsitzes 5.
[0027] Das Ventilglied 8 des zweiten Ventils 2 ist vorliegend als Kugel ausgeführt und weist
somit eine teilkugelförmige Dichtfläche 20 auf. Diese wirkt mit dem Ventilsitz 6 zusammen,
der vorliegend kegelförmig ausgebildet ist. Als Hubanschlag 25 für das Ventilglied
8 des zweiten Ventils 2 ist in den Ventilkörper 10 eine Anschlagplatte mit Durchströmöffnungen
für den abströmenden Kraftstoff eingesetzt. Über die Durchströmöffnungen der Anschlagplatte
gelangt der Kraftstoff in die Hochdruckleitung 4, welche vorliegend in einem Anschlusselement
26 ausgebildet ist, das in den Ventilkörper 10 eingesetzt ist.
[0028] Sämtliche mit Hochdruck beaufschlagten Bauteile, insbesondere der Ventilkörper 10
und das hierin aufgenommene Ventilglied 7 des ersten Ventils 1, sind rotationssymmetrisch
in Bezug auf die Längsachse A ausgebildet. Die Bauteile werden demnach über ihren
Umfang einer gleichmäßigen Belastung ausgesetzt. Dies führt im Fall des Ventilgliedes
7 dazu, dass sich dieses bei Beaufschlagung mit Hochdruckim Bereich des Führungsabschnitts
13 radial aufweitet. Das führt zu einer Verringerung des Führungsspalts zwischen dem
Führungsabschnitt 13 und der im Ventilkörper 10 ausgebildeten Führungsbohrung 14,
so dass die Dichtwirkung verbessert wird. Die Ventilanordnung ist somit in der Lage,
Kraftstoffdrücke von mehr als 2500bar aufzunehmen.
[0029] Eine Weiterentwicklung der Ausführungsform der Figur 1 ist der Figur 2 zu entnehmen.
Sie unterscheidet sich von der zuvor Beschriebenen dadurch, dass das kugelförmige
Ventilglied 8 des zweiten Ventils 2 in Schließrichtung von der Federkraft einer Schließfeder
21 beaufschlagt wird. Die Figur 2 zeigt die Ventilanordnung zudem mit geöffnetem ersten
Ventil 1 und geschlossenem zweiten Ventil 2, das heißt im Saugbetrieb der Hochdruckpumpe,
während es sich bei der Darstellung der Figur 1 genau umgekehrt verhält. Figur 1 zeigt
die Ventilanordnung demnach im Förderbetrieb der Hochdruckpumpe. In Figur 2 bezeichnet
H zudem den Hub des Ventilgliedes 8 des zweiten Ventils 2.
[0030] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung ist
der Figur 3 zu entnehmen. Diese unterscheidet sich von den Vorhergehenden durch eine
alternative Ausgestaltung des Ventilgliedes 8 des zweiten Ventils 2. Anstelle als
Kugel ist das Ventilglied 8 als Kalotte ausgebildet, das heißt als Zylinder mit einer
stirnseitig ausgebildeten teilkugelförmigen Dichtgeometrie. Über den zylinderförmigen
Teil ist das Ventilglied 8 des zweiten Ventils 2 in einer Führungsbohrung 27 axial
verschiebbar geführt. Ferner weist das Ventilglied 8 eine Drosselbohrung 22 auf, welche
eine Schließfeder 21 ersetzt oder zusätzlich zu einer Schließfeder 21 einsetzbar ist,
um diese in ihrer Funktion zu unterstützen. Die letztgenannte Variante ist in der
Figur 4 dargestellt.
[0031] Weitere bevorzugte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung sind
den Figur 5 und 6 zu entnehmen. Das Augenmerk ist hier jeweils auf die Ausbildung
des ersten Ventils 1 zu richten. Das zweite Ventil 2 kann beliebig nach einem der
in den Figur 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen ausgebildet sein. Bei den
Ausführungsformen der Figur 5 und 6 weist ein Pumpenkolben 23 eines Pumpenelementes
der Hochdruckpumpe an seiner dem Ventilglied 7 zugewandten Stirnfläche einen Füllkörper
28 auf, dessen Geometrie der Geometrie der Durchgangsbohrung 9 entspricht. Bei Ausführung
eines Förderhubes des Pumpenkolbens 23 taucht der Füllkörper 28 in die Durchgangsbohrung
9 ein, so dass das Schadvolumen verringert wird. Dadurch wird der Wirkungsgrad der
Hochdruckpumpe erhöht. Die Geometrie der Durchgangsbohrung 9 kann dabei - wie in der
Figur 6 dargestellt - durchgehend zylinderförmig sein oder - wie in der Figur 5 dargestellt
- einen konusförmigen Abschnitt 19 umfassen. Der konusförmige Abschnitt 19 bewirkt
eine gleichmäßige Belastung des Ventilgliedes 7 im Bereich seines Führungsabschnitts
13, so dass dieser eine gleichmäßige radiale Aufweitung erfährt. Dies wiederum führt
dazu, dass der Führungsspalt zwischen dem Führungsabschnitt 13 und der Führungsbohrung
14 über den Umfang gleichmäßig verringert und damit die Dichtwirkung verbessert wird.
[0032] Einzelne Merkmale der in den Figur 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiele sind
untereinander beliebig kombinierbar, so dass sich die Erfindung nicht auf die in den
Figur 1 bis 6 dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
1. Ventilanordnung für eine Kraftstoffhochdruckpumpe umfassend zwei konzentrisch in Bezug
auf eine gemeinsame Längsachse (A) angeordnete Ventile (1, 2), von denen das erste
Ventil (1) als Einlassventil und das zweite Ventil (2) als Auslassventil dient, so
dass über das erste Ventil (1) ein Pumpenarbeitsraum (3) mit Kraftstoff befüllbar
und über das zweite Ventil (2) der im Pumpenarbeitsraum (3) mit Hochdruck beaufschlagte
Kraftstoff einer Hochdruckleitung (4) zuführbar ist, wobei die Ventile (1, 2) jeweils
ein mit einem Ventilsitz (5, 6) zusammenwirkendes, entlang der Längsachse (A) hin
und her bewegbares Ventilglied (7, 8) aufweisen und wobei das Ventilglied (7) des
ersten Ventils (1) als Hohlkörper mit einer Durchgangsbohrung (9) ausgebildet ist,
über welche der Pumpenarbeitsraum (3) mit dem zweiten Ventil (2) verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass über die Durchgangsbohrung (9) der Pumpenarbeitsraum (3) ferner mit einem vorzugsweise
in einem Ventilkörper (10) und/oder einem Gehäuseteil (11) der Kraftstoffhochdruckpumpe
ausgebildeten Niederdruckvolumen (12) verbindbar ist, der das als Hohlkörper ausgebildete
Ventilglied (7) des ersten Ventils (1) umgibt.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper ausgebildete Ventilglied (7) des ersten Ventils (1) einen Führungsabschnitt
(13) mit einem Außendurchmesser (D2) besitzt, mit welchem das Ventilglied (7) axial verschiebbar in einer Führungsbohrung
(14) aufgenommen ist, wobei die Führungsbohrung (14) vorzugsweise im Ventilkörper
(10) und/oder im Gehäuseteil (11) ausgebildet ist.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenarbeitsraum (3) einen Innendurchmesser (D1) besitzt, der kleiner als der Außendurchmesser (D2) der Führungsabschnitts (13) des Ventilgliedes (7) des ersten Ventils (1) ist, oder,
dass das Ventilglied (7) einen weiteren Abschnitt mit einem Außendurchmesser (D6) besitzt, der größer als der Außendurchmesser (D2) des Führungsabschnitts (13) ist, so dass am Ventilkörper (10), am Gehäuseteil (11)
oder am Ventilglied (7) eine als Hubanschlag dienende radial verlaufende Stufe (15)
ausgebildet wird.
4. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsbohrung (9) des Ventilgliedes (7) des ersten Ventils (1) einen Innendurchmesser
(D3) besitzt, welcher kleiner als der Innendurchmesser (D1) des Pumpenarbeitsraums (3) ist.
5. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (7) des ersten Ventils (1) von der Druckkraft einer Schließfeder
(16) beaufschlagt ist, welche vorzugsweise einerseits an einem radial verlaufenden
Absatz (17) des Ventilgliedes (7), andererseits an dem Ventilkörper (10) oder dem
Gehäuseteil (11) abgestützt ist.
6. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (7) des ersten Ventils (1) eine mit dem Ventilsitz (5) zusammenwirkende
Dichtfläche (18) aufweist, die an der dem Pumpenarbeitsraum (3) abgewandten Stirnfläche
ausgebildet ist und einen Dichtdurchmesser (D4) besitzt, welcher vorzugsweise kleiner als der Außendurchmesser (D2) des Führungsabschnitts (13) des Ventilgliedes (7) ist.
7. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsbohrung (9) einen konisch verlaufenden Abschnitt (19) besitzt.
8. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (8) des zweiten Ventils (2) zur Ausbildung einer teilkugelförmigen
Dichtfläche (20) zumindest teilweise kugelförmig ausgebildet ist und die teilkugelförmige
Dichtfläche (20) mit dem Ventilsitz (6) zusammenwirkt, der vorzugsweise kegelförmig
ausgebildet ist.
9. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (8) des zweiten Ventils (2) von der Druckkraft einer Schließfeder
(21) beaufschlagt ist und/oder das Ventilglied (8) des zweiten Ventils (2) eine Drosselbohrung
(22) besitzt, welche den Pumpenarbeitsraum (3) mit der Hochdruckleitung (4) verbindet.
10. Kraftstoffhochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem zum Einspritzen von Kraftstoff
in den Brennraum einer Brennkraftmaschine mit einer Ventilanordnung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ventilanordnung in einem Gehäuseteil (11) der
Kraftstoffhochdruckpumpe aufgenommen ist.