[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Luftdüse zum Einbringen eines ein
Oxidationsmittel umfassenden Gasstroms, insbesondere von Luft, in einen Feuerraum,
die insbesondere zum Einbringen eines sauerstoffhaltigen Gasstroms in eine Wirbelschichtfeuerung
eingesetzt werden kann.
[0002] Beim Betrieb einer Wirbelschichtfeuerung ist es notwendig, einen Gasstrom als Fluidisierungsmedium
in den Feuerraum einzubringen, der gemeinsam mit einem Trägermedium wie beispielsweise
Sand und einem granularen Brennstoff, beispielsweise Braunkohle, zur Ausbildung einer
Wirbelschicht benutzt wird. Gleichzeitig wird beim Einbringen von Luft der darin enthaltene
Sauerstoff als Oxidationsmittel in der Feuerung eingesetzt. Die Luft dient dabei als
Fluidisierungsmedium, durch welches der zu verbrennende Brennstoff und das Trägermaterial
wie beispielsweise Sand in der Schwebe gehalten und damit fluidisiert werden. Je nach
Größe des Brennraums kann eine sehr große Zahl von Luftdüsen zum Einsatz kommen, beispielsweise
mehr als 1.500 Luftdüsen pro Brennraum. Aufgrund der hohen vorliegenden Temperaturen
in der Brennkammer und aufgrund möglicher abrasiver Effekte aufgrund des Bettmaterials
und/oder des Brennstoffs beim Kontakt mit den Luftdüsen sind diese einem großen Verschließ
und der Gefahr von Verformungen ausgesetzt. Folglich müssen diese Luftdüsen regelmäßig
ausgetauscht werden.
[0003] Die Luftdüsen ragen dabei in den Brennraum hinein und sind mit jeweils einem Anströmrohr
verbunden, durch welches das Fluidisierungsmedium zugeführt wird. Die Anströmrohre
werden dabei üblicherweise durch eine feuerfeste Schicht wie beispielsweise eine entsprechend
ausgebildete Beton- oder Schamottwand hindurchgeführt. Um einen einfachen Austausch
der Luftdüsen zu ermöglichen, ist es aus dem Stand der Technik wie beispielsweise
aus der
DE 40 38 341 C1 bekannt, eine zweiteilige Düse auszubilden, wobei die beiden Teile der Düse über
ein Gewinde miteinander verbunden werden. Somit ist zumindest theoretisch ein Austausch
der Luftdüsen möglich. Jedoch hat es sich gezeigt, dass durch den dauerhaften Betrieb
bei hohen Temperaturen die einzelnen Düsenteile miteinander verbacken. Hierdurch sind
die beiden Teile nur schwer voneinander lösbar, oft kommt es beim Lösungsversuch zur
Beschädigung des Anströmrohrs. Dies führt zu einem stark erhöhten Aufwand beim Wechsel
der Luftdüsen, im äußersten Fall ist es nötig, die die Anströmrohre umgebende feuerfeste
Schicht zumindest teilweise zu entfernen, um die Anströmrohre auszutauschen oder auszubessern.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus
dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere
eine Luftdüse anzugeben, die auch nach beispielsweise mehrjährigem Gebrauch einfach
auszutauschen ist, ohne dass es zu Beschädigungen der Anströmrohre kommt.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Luftdüse mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs. Die abhängigen Ansprüche sind auf vorteilhafte Weiterbildungen gerichtet.
[0006] Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch
sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte
aus der Beschreibung ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung
aufgezeigt werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Luftdüse zum Einbringen eines ein Oxidationsmittel umfassenden
Gasstroms in einen Feuerraum umfasst:
- einen Düsenfinger mit mindestens einer Gasstromzuführung und mindestens einer Gasstromausführung;
- eine Düsenhaube zum Überdecken des Düsenfingers zumindest im Bereich der mindestens
einen Gasstromausführung mit mindestens einem Loch in der Außenhülle zum Ausleiten
des Gasstroms,
wobei Düsenfinger und Düsenhaube durch eine gewindefreie Klemmverbindung lösbar miteinander
verbindbar sind, wobei das mindestens eine Loch mit der mindestens einen Gasstromausführung
in strömungstechnischer Verbindung steht, wenn Düsenfinger und Düsenhaube miteinander
verbunden sind.
[0008] Unter dem ein Oxidationsmittel umfassenden Gasstrom wird insbesondere Luft oder mit
Sauerstoff angereicherte Luft oder Sauerstoff verstanden. Der Düsenfinger ist so ausgestaltet,
dass die Gasstromzuführung mit dem Anströmrohr verbunden werden kann. Die mindestens
eine Gasstromausführung ist bevorzugt im rechten Winkel zur Gasstromzuführung ausgebildet
und ist insbesondere in einer Mantelfläche des Düsenfingers ausgebildet. Bevorzugt
weist die Düsenhaube mehrere in einer Mantelfläche der Düsenhaube ausgebildete Löcher
zum Ausleiten des Gasstroms in den Brennraum auf.
[0009] Bevorzugt weist der Düsenfinger eine im Wesentlichen zylindrische Geometrie auf,
wobei eine Gasstromzuführung in einer Stirnfläche des Zylinders ausgebildet ist, während
eine oder bevorzugt mehrere Gasstromausführungen in der Mantelfläche des Zylinders
ausgebildet sind. Bevorzugt ist grundsätzlich eine Ausgestaltung, bei der die Gasstromausführungen
über den Radius der Mantelfläche verteilt sind und insbesondere radial gleichmäßig
über die Mantelfläche verteilt sind. Auch die Düsenhaube hat bevorzugt im Wesentlichen
eine zylindrische Geometrie, wobei der Zylinder an einem Ende geschlossen ist und
das andere Ende so ausgebildet ist, dass der Düsenfinger durch diesen in die Düsenhaube
eingeführt und dann mit dem Düsenfinger verbunden werden kann. Die Löcher zum Ausleiten
des Gasstroms sind bevorzugt in der Mantelfläche dieses Zylinders ausgebildet.
[0010] Unter einer gewindefreien Klemmverbindung wird insbesondere verstanden, dass keine
Schraub- oder Gewindeverbindung zwischen Düsenhaube und Düsenfinger ausgebildet wird,
also keine Verbindung, bei der auf einer Schrauben- oder Helixlinie, die einen Raumwinkel
von mehr als 360° umfasst, ein Kraftschluss zwischen zwei Elementen hergestellt wird.
Vielmehr handelt es sich bevorzugt um eine Verbindung, bei der durch ein Verdrehen
der Düsenhaube gegenüber dem Düsenfinger um einen Winkel von deutlich weniger als
360°, insbesondere weniger als 180°, besonders bevorzugt weniger als 90° Klemmelemente
an Düsenfinger und Düsenhaube in Kraftschluss miteinander kommen. Eine bevorzugte
Ausgestaltung ist ein Bajonettverschluss.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse wird die Klemmverbindung
durch Verdrehen zweier Elemente, insbesondere zweier zumindest teilweise ringförmiger
Elemente, an Düsenfinger und Düsenhaube gegeneinander ausgebildet.
[0012] Die Elemente werden auch als erste Verbindungsmittel im Falle des Düsenfingers und
als zweite Verbindungsmittel im Falle der Düsenhaube bezeichnet. Die Herstellung der
Klemmverbindung durch einfaches Verdrehen vorzugsweise um einen vorgegebenen Winkelbereich
wie beispielsweise 90° oder weniger erlaubt ein einfaches Lösen von Düsenhaube und
Düsenfinger und gegebenenfalls auch einen Austausch alleine der Düsenhaube bei einer
Beibehaltung des Düsenfingers. Diese einfache Demontierbarkeit und Montierbarkeit
ist auch unter erschwerten Bedingungen beispielsweise unter Nutzung von Arbeitshandschuhen
und ähnlichem möglich. Auch nach längerem Betrieb solcher Luftdüsen kommt es nicht
zu einem Verbacken, das heißt zur Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen
Düsenhaube und Düsenfinger, was auch nach längerem Gebrauch ein einfaches Lösen von
Düsenhaube und Düsenfinger ohne Beschädigung des Anströmrohres ermöglicht.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse sind
Düsenfinger und Düsenhaube so gestaltet, dass die Düsenhaube den Düsenfinger im verbundenen
Zustand von einer Sockelplatte an in einer Längsrichtung außenseitig umgibt.
[0014] Das bedeutet insbesondere, dass der Düsenfinger eine Sockelplatte aufweist, an der
die Düsenhaube anliegt oder in deren Nähe die Düsenhaube endet. Grundsätzlich ist
unter der Sockelplatte eine Ebene zu verstehen, von der an in Längsrichtung die Düsenhaube
den Düsenfinger im verbundenen Zustand außenseitig umgibt. Die Sockelplatte kann dabei
zur Ausbildung einer Verbindung mit einem Anströmrohr oder mit einer Ringscheibe dienen.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse weist
der Düsenfinger ein erstes Verbindungsmittel zur Herstellung der gewindefreien Klemmverbindung
auf, welches sich von der Sockelplatte in Längsrichtung erstreckt während die Düsenhaube
ein korrespondierendes zweites Verbindungsmittel aufweist, welches zur Aufnahme des
ersten Verbindungsmittels geeignet und bestimmt ist.
[0016] Diese Ausgestaltung ermöglicht es, einen verbesserten Schutz vor eindringendem granularen
Material wie beispielsweise dem Trägermedium zu realisieren. Die Ausbildung der Klemmverbindung
kann dadurch in eine Ebene verlegt werden, die in Längsrichtung von der Sockelplatte
beabstandet ist, so dass die Verbindung zwischen Düsenhaube und Düsenfinger dichter
gestaltbar ist als bei einer Ausbildung der Klemmverbindung in der Ebene der Sockelplatte
oder in ihrer unmittelbaren Nähe. Je nach Verfahrensparametern bei der Wirbelschichtsteuerung
kann dies vorteilhaft sein, insbesondere bei Einsatz eines sehr kleinkörnigen Trägermediums.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse ist diese
aus einem Stahlguss ausgebildet, bevorzugt aus einem austenitischen Stahlguss.
[0018] Die Ausbildung einer gewindefreien Verbindung zwischen Düsenfinger und Düsenhaube
erlaubt es erstmals, auf eine spanende Herstellung von Düsenhaube und Düsenfinger
zu verzichten. Dies ermöglicht insbesondere die Herstellung von Löchern und/oder Gasstromausführungen,
deren Querschnitt sich ändert. Durch die Verwendung von Stahlguss und bevorzugt einem
austenitischen Stahlguss kann so eine Luftdüse hergestellt werden, die hochtemperaturbeständig
ist und sich auch nach längerem Gebrauch wieder in ihre Einzelteile zerlegen lässt,
ohne dass die Gefahr die Beschädigung insbesondere des Anströmrohrs besteht.
[0019] Gemäß einer weitern vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse ist
diese aus einem Material umfassend die folgenden Stoffe ausgebildet:
- 53,43 bis 63,7 Gew.-% [Gewichts-%] Eisen (Fe);
- 0,3 bis 0,5 Gew.-% Kohlenstoff (C);
- bis zu 2,0 Gew.-% Mangan (Mn);
- bis zu 0,04 Gew.-% Phosphor (P);
- bis zu 0,03 Gew.-% Schwefel (S);
- 24 bis 2 7 Gew.-% Chrom (Cr);
- bis zu 0,5 Gew.-% Molybdän (Mo); und
- 11 bis 14 Gew.-% Nickel (Ni).
[0020] Insbesondere kann ein Material zum Einsatz kommen, welches unter der Werkstoffnummer
1.4828 oder 1.4837 nach Stahlschlüssel vertrieben wird.
[0021] Alternativ kann die erfindungsgemäße Luftdüse aus einem Material umfassend die folgenden
Stoffe ausgebildet sein:
- Weniger als 0,2 Gew.-% Eisen (Fe);
- 1,5 bis 2,5 Gew.-% Silicium (Si);
- Weniger als 2,0 Gew.-% Mangan (Mn);
- Weniger als 0,045 Gew.-% Phosphor (P);
- Weniger als 0,015 Gew.-% Schwefel (S);
- 19,0 bis 21,0 Gew.-% Chrom (Cr);
- 11,0 bis 13,0 Gew.-% Nickel (Ni);
- Weniger als 0,11 Gew.-% Stickstoff; und
- Rest Eisen (Fe).
[0022] Ein solches Material hat sich als besonders hitzbeständig auch bei hohen Temperaturen
herausgestellt.
[0023] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Luftdüse ist diese hergestellt aus einem
Werkstoff, der mindestens eine der folgenden Eigenschaften aufweist:
- eine Zugfestigkeit (Rm) von mindestens 450 N/mm2 [Newton pro Quadratmillimeter] bei einer Temperatur von 20°C [Grad Celsius]
- eine 0,2%-Dehngrenze (Rp0,2) von mindestens 220 N/mm2 bei einer Temperatur von 20°C;
- eine Bruchdehnung (A10) von mindestens 6 % bei einer Temperatur von 20°C;
- eine Brucheinschnürung (Z) von mindestens 10 % bei einer Temperatur von 20°C;
- eine Brinellhärte von höchstens 250 HB bei einer Temperatur von 20°C;
- eine Wärmeleitfähigkeit von mindestens 10 W/(m K) [Watt pro Meter und Kelvin) bei
einer Temperatur von 20°C;
- eine spezifische Wärmekapazität von mindestens 480 J/(kg K) [Joule pro Kilogramm und
Kelvin] bei einer Temperatur von 20°C; und
- einen Längenausdehnungskoeffizienten von mindestens 15 10-6 K-1 [10-6 pro Kelvin] bei einer Temperatur von 400°C.
[0024] Insbesondere werden die Zugfestigkeit, die 0,2% Dehngrenze, die Bruchdehnung, die
Wärmeleitfähigkeit, die spezifische Wärmekapazität und der Längenausdehnungskoffizient
gemäß der Norm EN10295 bestimmt.
[0025] Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der Düsenfinger und/oder Düsenhaube aus dem
Material 1.4837 oder 1.4828 nach dem Stahlschlüssel hergestellt sind. Alternativ können
Düsenfinger und/oder Düsenhaube auch aus mindestens einem der folgenden Werkstoffe
ausgebildet werden: 1.4841 nach dem Stahlschlüssel und/oder 2.4816 nach dem Stahlschlüssel.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse weist mindestens
eines der folgenden Elemente:
- a) mindestens eine Gasstromausführung; und
- b) mindestens ein Loch zum Ausleiten des Gasstroms
einen durchströmbaren Querschnitt auf, der sich über die Länge der Gasstromausführung
ändert.
[0027] Durch die Variation des Querschnitts über die Länge der Gasstromausführung, das heißt
über die Dicke des Materials aus dem der Düsenfinger und/oder die Düsenhaube ausgebildet
ist, kann erreicht werden, dass der Gasstrom beim Durchtreten durch die Gasstromausführung
und/oder das Loch zum Ausleiten bestimmte strömungstechnische Eigenschaften annimmt.
So kann die Strömungsrichtung, die Strömungsverteilung, die Strömungsgeschwindigkeit
und auch die Art der Strömung beispielweise im Hinblick auf eine mögliche Turbulenz
in der Strömung gesteuert werden. Es ist so möglich, Düsenfinger und Düsenhaube so
auszulegen, dass bestimmte Gasströmungen im Feuerraum hergestellt werden. So ist es
möglich, über einen Feuerraum verteilt verschieden ausgebildete Luftdüsen einzusetzen,
um so eine optimale Fluidisierung im Feuerraum zu erreichen. Weiterhin ist es möglich,
die Gasstromausführungen und/oder die Löcher zum Ausleiten so zu gestalten, dass möglichst
wenig Verschleiß in der Düse auftritt.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse verjüngt sich mindestens
eines der folgenden Elemente:
- a) mindestens eine Gasstromausführung und
- b) mindestens ein Loch zum Ausleiten des Gasstroms
von innen nach außen.
[0029] So kommt es zu Beschleunigung der Gasströmung beim Durchtreten durch die Gasstromausführung
im Düsenfinger und/oder das Loch zum Ausleiten des Gasstroms in der Düsenhaube. So
können verbesserte Fluidisierungseigenschaften der Gasströmung erreicht werden.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse weist mindestens
eines der folgenden Elemente:
- a) mindestens eine Gasstromausführung und
- b) mindestens ein Loch zum Ausleiten des Gasstroms
innenseitig eine Aufweitung auf, wobei die Aufweitung zumindest teilweise durch einen
Kreisbogen beschrieben werden kann.
[0031] So ist es möglich, die Gasstromausführung und/oder das Loch zum Ausleiten des Gasstroms
innenseitig aufzuweiten und diese Aufweitung durch einen Radius zu beschreiben. So
kommt es zu verbesserten Strömungseigenschaften, die sich auf einfache Art hydrodynamisch
berechnen und herstellen lassen Weiterhin weist eine solchermaßen hergestellte Luftdüse
eine deutlich höhere Verschleißfestigkeit auf.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse umfasst diese eine
Ringscheibe zur Verbindung mit einem Anströmrohr und der Gasstromzuführung des Düsenfingers,
wobei der Innendurchmesser der Ringscheibe im Wesentlichen des Außendurchmesser des
Anströmrohrs entspricht und der Außendurchmesser der Ringscheibe größer ist als ein
Außendurchmesser der Gasstromzuführung.
[0033] Der Einsatz einer Ringscheibe bietet gegenüber den aus dem Stand der Technik gekannten
Lösungen signifikante Vorteile. Bei aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen wird
ein Düsenfinger direkt von außen auf das Anströmrohr aufgeschweißt, dieses erstreckt
sich also in die Gasstromzuführung des Düsenfingers hinein. Bei mehrmaligem Tausch
des entsprechenden Düsenfingers kommt es dadurch regelmäßig zu einer Materialverdickung
im Inneren des Anströmrohrs, die den durchströmbaren Querschnitt des Anströmrohrs
reduziert und sich auf die Strömungseigenschaften, insbesondere auf die Reynolds-Zahl
der Strömung im Anströmrohr negativ auswirkt. Der Einsatz einer entsprechenden Ringscheibe
nach der Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist deshalb vorteilhaft, da die
entsprechende Ringscheibe von außen an das Anströmrohr - beispielsweise punktuell
- angeschweißt werden kann, ohne dass es zu einer Verringerung des durchströmbaren
Querschnitts des Anströmrohrs kommt. Weiterhin erlaubt der Einsatz einer Ringscheibe
die leichtere Demontage des Düsenfingers, ohne dass es zu einer Beschädigung des Anströmrohrs
kommt. Die Ringscheibe selber lässt sich auf einfache Art und Weise mit der Gasstromzuführung
verbinden, bevorzugt stoffschlüssig, beispielweise durch punktuelle oder linienförmige
Schweißung.
[0034] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Montage
einer Luftdüse gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, bei dem
a. eine Ringscheibe stoffschlüssig mit einem Anströmrohr verbunden wird;
b. ein Düsenfinger stoffschlüssig mit der Ringscheibe verbunden wird; und
c. eine Düsenhaube kraftschlüssig über eine Klemmverbindung mit dem Düsenfinger verbunden
wird.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt auf einfache Art und Weise den Austausch von
Verschlüssen an Luftdüsen insbesondere in Feuerräumen bei einer Wirbelschichtfeuerung.
Die Luftdüsen können bevorzugt zur Ausbildung einer fluidisierten Schicht genutzt
werden, in dem ein ein Oxidationsmittel umfassender Gasstrom wie beispielweise Luft
durch die Luftdüse in den Feuerraum eingebracht wird und dort zur Fluidisierung also
als Fluidisierungsmedium genutzt wird.
[0036] Die für die erfindungsgemäße Luftdüse offenbarten Details und Vorteile lassen sich
auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen und anwenden und umgekehrt. Die Erfindung
sowie das technische Umfeld der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher
erläutert. Die Figuren zeigen besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf die die
Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die
Figuren exemplarisch und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine seitliche geschnittene Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Luftdüse;
- Fig. 2:
- eine erfindungsgemäße Luftdüse im Querschnitt;
- Fig. 3:
- einen Düsenfinger einer erfindungsgemäßen Luftdüse im Längsschnitt;
- Fig. 4:
- einen Düsenfinger einer erfindungsgemäßen Luftdüse im Querschnitt;
- Fig. 5:
- eine Düsenhaube einer erfindungsgemäßen Luftdüse im Längsschnitt,
- Fig. 6:
- eine Düsenhaube einer erfindungsgemäßen Luftdüse im Querschnitt;
- Fig. 7:
- eine perspektivische Ansicht eines Düsenfingers einer erfindungsgemäßen Luftdüse;
- Fig.8:
- eine perspektivische Ansicht einer Düsenhaube einer erfindungsgemäßen Luftdüse;
- Fig. 9:
- eine Ansicht des Verbindungsbereichs einer Düsenhaube einer erfindungsgemäßen Luftdüse
im Querschnitt;
- Fig. 10:
- eine Ansicht des Verbindungsbereichs eines Düsenfingers einer erfindungsgemäßen Luftdüse;
- Fig. 11:
- eine Ansicht einer Ringscheibe einer Fortbildung der erfindungsgemäßen Luftdüse im
Querschnitt im montierten Zustand;
- Fig. 12:
- eine Schnittansicht eines Düsenfingers einer erfindungsgemäßen Luftdüse im montierten
Zustand;
- Fig. 13:
- eine schematische Ansicht eines Details eines Düsenfingers oder einer Düsenhaube;
- Fig. 14:
- eine perspektivische Ansicht eines Düsenfingers einer zweiten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Luftdüse
- Fig. 15:
- den Düsenfinger der zweiten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse in einem
Längsschnitt;
- Fig. 16:
- den Düsenfinger der zweiten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse in einem
Querschnitt;
- Fig. 17:
- eine Düsenhaube der zweiten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse in einem
Längsschnitt; und
- Fig. 18:
- die Düsenhaube der zweiten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse in einem Querschnitt.
[0037] Fig. 1 zeigt schematisch eine geschnittene Ansicht einer erfindungsgemäßen Luftdüse
1. Die Luftdüse 1 dient insbesondere zum Einbringen eines Luftstroms in einen Feuerraum
mit einer Wirbelschichtfeuerung. Die Luftdüse 1 umfasst einen Düsenfinger 2. Dieser
weist eine Gasstromzuführung 3 und mehrere Gasstromausführungen 4 auf. Der Düsenfinger
2 weist eine im Wesentlichen zylinderförmige Geometrie mit einer Mantelfläche 5 auf.
Die Gasstromausführungen 4 sind als Löcher durch die Mantelfläche 5 des Düsenfingers
2 gestaltet. Die Gasstromzuführung 3 ist durch ein Loch in einer der Stirnflächen
6 des Düsenfingers 2 gestaltet.
[0038] Der Düsenfinger 2 wird durch eine Düsenhaube 7 überdeckt. Düsenfinger 2 und Düsenhaube
7 sind durch eine gewindefreie Klemmverbindung lösbar miteinander verbunden, die mit
Bezug auf Fig. 2 näher erläutert werden soll. Fig. 2 zeigt schematisch einen Schnitt
durch die entsprechend in Fig. 1 bezeichnete Stelle. Der Düsenfinger 2 weist dabei
erste Verbindungsmittel 8 auf, die in Kraftschluss mit zweiten Verbindungsmitteln
9 der Düsenhaube 7 gebracht sind. Hierzu wird die Düsenhaube 7 über den Düsenfinger
2 gestülpt. Durch Verdrehen gegeneinander werden die zweiten Verbindungsmittel 9 über
oder unter die ersten Verbindungsmittel 8 geschoben, bis ein Kraftschluss erreicht
wird. Hierbei bilden erste Verbindungsmittel 8 und zweite Verbindungsmittel 9 kein
Gewinde aus, die Verbindung ist also eine gewindefreie Klemmverbindung. Erste Verbindungsmittel
8 und zweite Verbindungsmittel 9 stellen bevorzugt im Wesentlichen ebene Elemente
dar, von denen mindestens eines leicht angeschrägt ist, so dass es bei Verdrehen gegeneinander
zur Ausbildung des Kraftschlusses kommt. Bevorzugt sind erste Verbindungsmittel 8
und zweite Verbindungsmittel 9 so ausgestaltet, dass sie in Längsrichtung 10 (siehe
hierzu Fig. 1) eine Dicke von mindestens 1 mm, bevorzugt von mindestens 2 oder sogar
mindestens 4 mm aufweisen. So kann eine stabile, lösbare Verbindung ausgebildet werden,
die
[0039] Fig. 3 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch einen Düsenfinger 2. Senkrecht
zur Längsrichtung 10 weist der Düsenfinger 2 Gasstromausführungen 4 auf. Diese sind
in der Mantelfläche 5 des Düsenfingers 2 ausgebildet. Neben den ersten Verbindungsmitteln
8 sind Dichtmittel 11 ausgebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es
sich dabei um einen entsprechenden Vorsprung, der im mit der Düsenhaube 7 verbundenen
Zustand (vgl. Fig. 1) zu einer Abdichtung des Raums zwischen Düsenhaube 7 und Düsenfinger
2 bewirkt. So kann insbesondere das Eindringen von Fluidisierungsmedium wirksam reduziert
werden.
[0040] Insbesondere dann, wenn als Fluidisierungsmedium Sand eingesetzt wird, erhöht das
die Verschleißfestigkeit von Düsenfinger 2 und Düsenhaube 7 signifikant. Ferner zeigt
Fig. 3 eine kreisringförmige Sockelplatte 12, mittels derer der Düsenfinger 2 mit
einem entsprechenden Kreisring verbindbar ist. Dies weiter unten insbesondere unter
Bezugnahme auf Fig. 11 und 12 näher erläutert. Der Abstand in Längsrichtung 10 zwischen
ersten Verbindungsmitteln 8 und den Gasstromausführungen 4 kann in Abhängigkeit von
den Eigenschaften der Wirbelschicht variiert werden, um das Eindringen von Sand über
die Düsenhaube 7 und die Gasstromausführungen 10 in die Gasstromzuführung 3 zu vermeiden.
Die Gasstromausführungen 4 sind in diesem Ausführungsbeispiel in mehreren Reihen in
Längsrichtung 10 übereinander ausgebildet.
[0041] Fig. 4 zeigt schematisch den in Fig. 3 mit IV bezeichneten Querschnitt des Düsenfingers
2. Zu erkennen ist unter anderem, dass die Gasstromausführungen 4 (die der Übersichtlichkeit
halber hier wie auch in den anderen Figuren nur zum Teil mit Bezugszeichen versehen
sind) innen aufgeweitet sind. Zu näheren Details wird auf Fig. 13 unten verwiesen.
Zu erkennen sind auch die ersten Verbindungsmittel 8, die Dichtmittel 11 und die Sockelplatte
12.
[0042] Fig. 5 zeigt schematisch einen Längsschnitt einer Düsenhaube 7, Fig. 6 schematisch
den in Fig. 5 mit VI markierten Querschnitt durch die Düsenhaube 7. Diese weist eine
Außenhülle 13 mit mehreren Löchern 14 zum Ausleiten des Gasstroms in den Feuerraum
auf. Auch die Löcher 14 zum Ausleiten des Gasstroms, die im mit dem Düsenfinger 2
verbundenen Zustand mit der mindestens einen Gasstromausführung 4 in strömungstechnischer
Verbindung stehen, verjüngen sich von innen nach außen, sind also im Innenraum aufgeweitet.
Die Düsenhaube 7 weist weiterhin eine Öffnung 15 auf, die im Gegensatz zu den Löchern
14 nicht in der Mantelfläche 13 sondern in einer Stirnfläche der Düsenhaube 7 ausgebildet
ist. Die Öffnung 15 dient zum Einführen des Düsenfingers 2 beim Zusammenbau von Düsenhaube
7 und Düsenfinger 2.
[0043] Weiterhin sind die zweiten Verbindungsmittel 9 zur Verbindung mit den entsprechenden
ersten Verbindungsmitteln 8 des Düsenfingers 2 vorhanden.
[0044] Fig. 7 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines Düsenfingers 2. In der
Mantelfläche 5 sind die Gasstromausführungen 4 über den Umfang des im Wesentlichen
zylinderförmigen Düsenfingers 2 gleichverteilt in zwei übereinaderliegenden Reihen
ausgebildet. An einer Stirnfläche des Düsenfingers 2 ist die Gasstromzuführung 3 begrenzende
Sockelplatte 12 ausgebildet. Zwischen den Gasstromausführungen 4 und der Sockeplatte
12 sind die Dichtmittel 11 und die ersten Verbindungsmittel 8 ausgebildet. Im Betrieb
strömt der ein Oxidationsmittel umfassende Gasstrom durch die Gasstromzuführung 3
in den Düsenfinger 2 und strömt durch die Gasstromausführungen 4 aus dem Düsenfinger
2 heraus in den Raum zwischen dem Düsenfinger 2 und der Düsenhaube 7.
[0045] Fig. 8 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer Düsenhaube 7. Mit der
Öffnung 15 wird die Düsenhaube 7 über den Düsenfinger 2 gestülpt, durch einen Kraftschluss
zwischen den zweiten Verbindungsmitteln 9 der Düsenhaube 7 und den ersten Verbindungsmitteln
8 des Düsenfingers 2 erfolgt eine kraftschlüssige Verbindung von Düsenhaube 7 und
Düsenfinger 2. Der ein Oxidationsmittel umfassende Gasstrom, bevorzugt Luft oder mit
Sauerstoff angereicherte Luft, strömt im Betrieb durch die Gasstromzuführung 3 in
den Düsenfinger 2 und verlässt diesen durch die Gasstromausführungen 4. Der Gasstrom
verlässt dann die Düsenhaube 7 durch die Löcher 14. Weiterhin weist die Düsenhaube
7 Werkzeugeingriffe 16 auf. An diesen kann ein Werkzeug, z. B. ein Schlüssel, angesetzt
werden, mit dem die kraftschlüssige Verbindung zwischen Düsenhaube 7 und Düsenfinger
2 hergestellt und wieder gelöst werden kann. Dies kann auf einfache Art und Weise
geschehen, insbesondere bei Luftdüsen 1, die bereits eine gewisse Zeit im Einsatz
waren, ist bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren ein hoher Personal- und
Kraftaufwand zum Lösen der Gewindeverbindung nötig. Die erfindungsgemäße Luftdüse
1 stellt insoweit eine deutliche Verbesserung dar, die den Kosten- und Materialaufwand
bei Wartung und Austausch der Luftdüsen 1 signifikant reduziert. Ferner zeigt Fig.
8 ein weiteres Dichtmittel 11, welches das Eindringen von Trägermedium in den Düsenfinger
2 verhindern soll.
[0046] Fig. 9 zeigt schematisch die Düsenhaube 7. Im Innenraum weist die Düsenhaube 7 die
zweiten Verbindungsmittel 9 auf.
[0047] Fig. 10 zeigt den entsprechenden Querschnitt durch den Düsenfinger 2. Dieser weist
von unten nach oben die Sockelplatte 12, die Dichtmittel 11 und die ersten Verbindungsmittel
8 auf. Zur Herstellung der lösbaren Verbindung zwischen Düsenhaube 7 und Düsenfinger
2 werden die ersten Verbindungsmittel 8 und die zweiten Verbindungsmittel 9 der Düsenhaube
7 übereingebracht und dann gegeneinander verdreht, so dass sich ein Kraftschluss zwischen
den ersten Verbindungsmitteln 8 und zweiten Verbindungsmitteln 9 und damit zwischen
Düsenfinger 2 und Düsenhaube 7 ausbildet.
[0048] Fig. 11 zeigt schematisch eine Ringscheibe 17. Diese Ringscheibe 17 weist einen Innendurchmesser
18 auf. Die Ringscheibe 17 ist um ein Anströmrohr 19 herum ausgebildet. Der Innendurchmesser
18 der Ringscheibe 17 entspricht dabei im Wesentlichen einem Außendurchmesser 20 des
Anströmrohrs 19. Die Ringscheibe 17 ist insbesondere so gestaltet, dass sie sich leicht
über entsprechende Anströmrohre 19 legen lässt, so dass das Anströmrohr 19 innerhalb
der Ringscheibe 17 ausgebildet ist, jedoch ein minimaler Abstand zwischen Ringscheibe
17 und Anströmrohr 19 verbleibt. Dann kann die Ausbildung einer stoffschlüssigen Verbindung
zwischen Ringscheibe 17 und Anströmrohr 19 erfolgen, bevorzugt durch Schweißen. Weiterhin
weist die Ringscheibe 17 einen Außendurchmesser 21 auf, der größer ist als ein entsprechender
Außendurchmesser der Sockelplatte 12 des Düsenfingers 2, so dass auf einfache Art
und Weise eine stoffschlüssige Verbindung zwischen Düsenfinger 2 und Ringscheibe 17
ausgebildet werden kann.
[0049] Dies wird insbesondere auch Fig. 12 deutlich, die schematisch einen Düsenfinger 2
im eingebauten Zustand zeigt. Mit der Sockelplatte 12 ist der Düsenfinger 2 mit der
Ringscheibe 17 stoffschlüssig verbunden. Diese ist am oberen Ende eines Anströmrohrs
19 ausgebildet, welches sich durch eine hitzebeständige Verkleidung 22 hindurch erstreckt.
Die Sockelplatte 12 wird stoffschlüssig und insbesondere durch Schweißverfahren mit
der Ringscheibe 17 verbunden. Eine weitere Möglichkeit einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung
sieht vor, dass das Anströmrohr für einen gewissen Betrag aus der hitzebeständigen
Verkleidung 22 hinausragt, das also ein Abstand zwischen der Unterkante der Ringscheibe
17 und der Oberfläche der hitzebeständigen Verkleidung 22 besteht.
[0050] Fig. 13 veranschaulicht schematisch eine Möglichkeit des Verlaufs der Gasstromausführung
4 und der Löcher 14. Diese verlaufen jeweils von einer Innenseite 23 zu einer Außenseite
24. Wie Fig. 13 zeigt, weist die Gasstromausführung 4 oder auch das Loch 14 innenseitig
eine Aufweitung 25 auf. Die Gasstromausführung 4 und/oder das Loch 14 verjüngen sich
also von innen nach außen. Die Aufweitung 25 ist dabei so gestaltet, dass sie durch
einen Kreisbogen mit einem Radius 26 beschrieben werden kann.
[0051] Fig. 14 zeigt schematisch einen Düsenfinger 2 einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Luftdüse 1. Hier sollen nur die Unterschiede zwischen den beiden
Ausführungsformen beschrieben werden, im Übrigen wird auf die Beschreibung der ersten
Ausführungsform Bezug genommen. Im Unterschied zum Düsenfinger 2, in der ersten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Luftdüse 1 weist der Düsenfinger 2 in der zweiten Ausführungsform
erste Verbindungsmittel 8 mit Klemmbereich 27 auf, die sich von der Sockelplatte 12
des Düsenfingers 2 in Längsrichtung 10 erstrecken. Die Längsrichtung 10 ist dabei
so definiert, dass sie von der Sockelplatte 12 in die Richtung weist, die im verbundenen
Zustand von der Düsenhaube 7 überdeckt wird. Dadurch wird die Ebene, in der die gewindefreie
Klemmverbindung zwischen Düsenfinger 2 und Düsenhaube 7 ausgebildet wird, von der
Ebene der Sockelplatte 12 weg verlegt. So kann eine erhöhte Dichtigkeit der Luftdüse
1 gegen das Eindringen von Staub erreicht werden.
[0052] Fig. 15 zeigt einen entsprechenden Längsschnitt des Düsenfingers 2. Wie in den Figuren
14 und 15 zu sehen, weisen beide gegenüberliegend ausgebildete erste Verbindungsmittel
8 einen Klemmbereich 27 auf, über den eine gewindefreie Klemmverbindung mit dem zweiten
Verbindungsmittel 9 der entsprechenden Düsenhaube 7 ausgebildet werden kann. Fig.
15 und 16 zeigen schematisch einen Längsschnitt und einen Querschnitt durch den Düsenfinger
2.
[0053] Die Fig. 17 und 18 zeigen schematisch die entsprechende Düsenhaube 7 der zweiten
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Luftdüse 1. Die Düsenhaube 7 weist zwei zweite
Verbindungsmittel 9 auf, die jeweils als L-förmiger Schlitz ausgeführt sind. Hierbei
ist das L in seiner Kontur an die Kontur der Düsenhaube 7 angepasst, wie Fig. 18 zeigt.
Der schmale Schenkel des L-förmigen Schlitzes des zweiten Verbindungsmittels 9 ist
als Klemmbereich 27 ausgebildet. Im Zusammenwirken mit dem Klemmbereich 27 der ersten
Verbindungsmittel 8 des Düsenfingers 2 wird so eine gewindefreie Klemmverbindung zwischen
Düsenfinger 2 und Düsenhaube 7 ausgebildet.
[0054] Die erfindungsgemäße Luftdüse 1 erlaubt es in vorteilhafter Weise, bei guten strömungstechnischen
Eigenschaften und einem geringen Verschleiß, Luft als einen ein Oxidationsmittel umfassenden
Gasstrom in einen Feuerraum insbesondere einer Wirbelschichtfeuerung einzubringen.
Gleichzeitig lässt sich die Düsenhaube 7 einfach reversibel vom Düsenfinger 2 trennen,
die Luftdüsen 1 können so einfach inspiziert, gewartet und ausgetauscht werden.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Luftdüse
- 2
- Düsenfinger
- 3
- Gasstromzuführung
- 4
- Gasstromabführung
- 5
- Mantelfläche
- 6
- Stirnfläche
- 7
- Düsenhaube
- 8
- erste Verbindungsmittel
- 9
- zweite Verbindungsmittel
- 10
- Längsrichtung
- 11
- Dichtmittel
- 12
- Sockelplatte
- 13
- Außenhülle
- 14
- Loch zum Ausleiten des Gasstroms
- 15
- Öffnung
- 16
- Werkzeugeingriff
- 17
- Ringscheibe
- 18
- Innendurchmesser Ringscheibe
- 19
- Anströmrohr
- 20
- Außendurchmesser Anströmrohr
- 21
- Außendurchmesser Ringscheibe
- 22
- hitzebeständige Verkleidung
- 23
- Innenseite
- 24
- Außenseite
- 25
- Aufweitung
- 26
- Radius
- 27
- Klemmbereich
1. Luftdüse (1) zum Einbringen eines ein Oxidationsmittel umfassenden Gasstroms in einen
Feuerraum, umfassend:
- einen Düsenfinger (2) mit mindestens einer Gasstromzuführung (3) und mindestens
einer Gasstromausführung (4);
- eine Düsenhaube (7) zum Überdecken des Düsenfingers (2) zumindest im Bereich der
mindestens einen Gasstromausführung (4) mit mindestens einem Loch (14) in der Außenhülle
zum Ausleiten des Gasstroms;
wobei Düsenfinger (2) und Düsenhaube (7) durch eine gewindefreie Klemmverbindung lösbar
miteinander verbindbar sind, wobei das mindestens eine Loch (14) mit der mindestens
einen Gasstromausführung (4) in strömungstechnischer Verbindung steht, wenn Düsenfinger
(2) und Düsenhaube (7) miteinander verbunden sind.
2. Luftdüse (1) nach Anspruch 1, bei der die Klemmverbindung durch Verdrehen zweier Elemente
(8, 9) an Düsenfinger (2) und Düsenhaube (7) gegeneinander ausgebildet wird.
3. Luftdüse (1) nach Anspruch 2, bei der Düsenfinger (2) und Düsenhaube (7) so gestaltet
sind, dass die Düsenhaube (7) den Düsenfinger (2) im verbundenen Zustand von einer
Sockelplatte (12) an in einer Längsrichtung (10) außenseitig umgibt.
4. Luftdüse (1) nach Anspruch 3, bei der der Düsenfinger (2) ein erstes Verbindungsmittel
(8) zur Herstellung der gewindefreien Klemmverbindung aufweist, welches sich von der
Sockelplatte (12) in Längsrichtung (10) erstreckt und die Düsenhaube (7) ein korrespondierendes
zweites Verbindungsmittel (9) aufweist, welches zur Aufnahme des ersten Verbindungsmittels
(8) geeignet und bestimmt ist.
5. Luftdüse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ausgebildet aus einem Stahlguss,
bevorzugt aus einem austenitischen Stahlguss.
6. Luftdüse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der mindestens eines der
folgenden Elemente:
a) mindestens eine Gasstromausführung (4); und
b) mindestens ein Loch (14) zum Ausleiten des Gasstroms einen durchströmbaren Querschnitt
aufweist, der sich über die Länge der Gasstromausführung ändert.
7. Luftdüse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der sich mindestens eines
der folgenden Elemente:
a) mindestens eine Gasstromausführung (4) und
b) mindestens ein Loch (14) zum Ausleiten des Gasstroms von innen nach außen verjüngt.
8. Luftdüse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der mindestens eines der
folgenden Elemente:
a) mindestens eine Gasstromausführung (4) und
b) mindestens ein Loch (14) zum Ausleiten des Gasstroms innenseitig eine Aufweitung
(25) aufweist, wobei die Aufweitung (25) zumindest teilweise durch einen Kreisbogen
beschrieben werden kann.
9. Luftdüse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend eine Ringscheibe
(17) zur Verbindung mit einem Anströmrohr (19) und der Gasstromzuführung (3) des Düsenfingers
(2), wobei der Innendurchmesser (20) der Ringscheibe (17) im Wesentlichen dem Außendurchmesser
(20) des Anströmrohres (19) entspricht und der Außendurchmesser (21) der Ringscheibe
(117) größer ist als ein Außendurchmesser der Gasstromzuführung (3).
10. Verfahren zur Montage einer Luftdüse (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem
a. eine Ringscheibe (17) stoffschlüssig mit einem Anströmrohr (19) verbunden wird;
b. ein Düsenfinger (2) stoffschlüssig mit der Ringscheibe (17) verbunden wird; und
c. eine Düsenhaube (7) kraftschlüssig über eine Klemmverbindung mit dem Düsenfinger
verbunden wird.