[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fugenprofil zum Verschließen einer zwischen
winklig zueinander angeordneten Flächen vorhandenen Fuge, mit einem ersten Profilelement,
das einen sich im bestimmungsgemäßen Einbauzustand im Wesentlichen horizontal erstreckenden
Auflageschenkel, der an seiner Unterseite mit einem Klebestreifen versehen ist, und
einen von der Oberseite des Auflageschenkels aufwärts vorstehenden Verbindungsschenkel
aufweist, und mit einem zweiten Profilelement, das einen den Verbindungsschenkel des
ersten Profilelementes aufnehmenden, nach unten offenen Aufnahmeraum definiert und
mit einer flexiblen Dichtlippe versehen ist. Ein solches Fugenprofil wird im Randbereich
von Fliesenbelägen als flexible Anschlussfuge gegen feststehende Einbauteile eingebaut,
wie insbesondere Badewannen, Duschtassen, Tür- und Fensterelemente, Küchenarbeitsplatten
oder dergleichen.
[0002] Fugenprofile der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik in unterschiedlichen
Ausgestaltungen bekannt. Beispielsweise vertreibt die Anmelderin unter der Produktbezeichnung
"Schlüter-DILEX-AS" ein einteilig ausgebildetes Fugenprofil, das aus zwei aus Hartkunststoff
hergestellten Profilelementabschnitten und einer aus Weichkunststoff ausgebildeten
Anschlusslippe besteht, die an die beiden Profilelementabschnitte angeformt ist und
diese miteinander verbindet. Der erste Profilelementabschnitt umfasst einen sich im
bestimmungsgemäßen Einbauzustand im Wesentlichen horizontal erstreckenden Auflageschenkel,
der an seiner Unterseite mit einem relativ dicken, flexibel ausgebildeten Klebestreifen
versehen ist, und einen von der Oberseite des Auflageschenkels aufwärts vorstehenden
Verbindungsschenkel, der versetzt zum Klebestreifen angeordnet ist. Der zweite Profilelementabschnitt
definiert einen den Verbindungsschenkel des ersten Profilelementabschnitts aufnehmenden,
nach unten offenen Aufnahmeraum und einen mit Durchtrittsöffnungen versehenen Befestigungsschenkel.
Die Anschlusslippe ist an dem den Aufnahmeraum an der Oberseite abschließenden Schenkel
des zweiten Profilelementabschnitts angeformt und erstreckt sich von dort aus schräg
abwärts in Richtung des Auflageschenkels des ersten Profilelementabschnitts, mit dessen
freien Ende sie ebenfalls fest verbunden ist, wobei sie im unbelasteten Zustand des
Fugenprofils abwärts über den Klebestreifen vorsteht. Unter Ausübung eines Druckes
beim Einbau des Fugenprofils legt sich die Anschlusslippe während entsprechend an
die Fläche des Einbauteils an. Der Verbindungsschenkel wird dabei in den nach unten
offenen Aufnahmeraum eingeführt und rastet dort ein. Dank der Flexibilität des relativ
dick ausgebildeten Klebestreifens können die beiden Profilelementabschnitte unter
Zugbeanspruchung in geringem Umfang relativ zueinander gekippt werden, wodurch kleinere
Bewegungen zwischen dem Fliesenbelag und dem feststehenden Einbauteil kompensiert
werden können. Größere Bewegungen können hingegen nicht ausgeglichen werden, wie zum
Beispiel ein gradliniges Absacken eines Einbauteils nach der Montage des Fugenprofils.
Mit einem solchen Absacken ist beispielsweise zu rechnen, wenn eine Badewanne auf
einem nachgiebigen Dämmmaterial installiert wird. Es hat sich zudem als nachteilig
erwiesen, dass anhaltende Zugspannungen zum Ablösen der Klebeverbindung zwischen dem
Einbauteil und dem Fugenprofil führen, so dass die Fuge nicht länger durch das Fugenprofil
verschlossen wird. Ein weiterer Nachteil dieses Fugenprofils besteht darin, dass es
vor dem Verlegen des Fliesenbelags eingebaut werden muss und daher nicht austauschbar
ist. Eine nachträgliche Montage bei bereits angeordneten Fliesen ist hingegen nicht
möglich, weshalb sich das Fugenprofil nicht für reine Sanierungsmaßnahmen eignet.
Ferner ersetzt das Fugenprofil keine Abdichtung, weshalb zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen
vor dem Einbau des Fugenprofils vorzunehmen sind.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Fugenprofil der eingangs genannten Art zu schaffen, das einen einfachen Aufbau
aufweist und im montierten Zustand insbesondere vertikale Relativbewegungen zwischen
einem Fliesenbelag und einem Einbauteil problemlos kompensieren kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung ein Fugenprofil der eingangs
genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das erste Profilelement und das
zweite Profilelement als separate Bauteile vorgesehen sind, und dass der Verbindungsschenkel
des ersten Profilelementes innerhalb des Aufnahmeraums des zweiten Profilelementes
in vertikaler Richtung um wenigstens 5 mm verschiebbar aufgenommen ist. Entsprechend
kann das erfindungsgemäße Fugenprofil vertikale Relativbewegungen zwischen einem Fliesenbelag
und einem Einbauteil in der Größenordnung von zumindest 5 mm kompensieren, so dass
eine ordnungsgemäße Funktionsweise des Fugenprofils auf lange Sicht gewährleistet
ist. Aufgrund der Tatsache, dass das erste Profilelement und das zweite Profilelement
als separate Bauteile und somit getrennt voneinander vorgesehen sind, wird ferner
ein Abreißen der Klebeverbindung zwischen dem ersten Profilelement und dem Einbauteil
im Falle andauernder Zugbelastungen verhindert.
[0005] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind am ersten Profilelement
und am zweiten Profilelement Anschläge ausgebildet, welche die Verschiebebewegung
des Verbindungsschenkels innerhalb des Aufnahmeraums begrenzen und sicherstellen,
dass die beiden Profilelemente miteinander im Eingriff bleiben.
[0006] Bevorzugt sind die Anschläge durch wenigstens einen im Bereich des freien Endes des
Verbindungsschenkels ausgebildeten, auswärts vorstehenden Vorsprung und durch wenigstens
einen im unteren Bereich des Aufnahmeraums ausgebildeten, einwärts vorstehenden Vorsprung
definiert. Vorteilhaft sind jeweils zwei Vorsprünge sowohl am Verbindungsschenkel
als auch im unteren Bereich des Aufnahmeraums vorgesehen.
[0007] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das freie Ende des Verbindungsschenkels
mit einer Einführschräge versehen, so dass der Verbindungsschenkel in den Aufnahmeraum
eingeclippt werden kann. Entsprechend wird die werkseitige Montage des Fugenprofils
erleichtert.
[0008] Das erste Profilelement ist bevorzugt im Wesentlichen T-förmig ausgebildet, wodurch
sich ein einfacher und sehr stabiler Aufbau ergibt.
[0009] Die beiden Profilelemente sind vorteilhaft aus Hartkunststoff hergestellt, insbesondere
aus Hart-PVC.
[0010] Die Dichtlippe ist bevorzugt aus einem elastischen Material hergestellt, insbesondere
aus einem Weichkunststoff, wie beispielsweise Weich-PVC. Dabei können das zweite Profilelement
und die daran angeformte Dichtlippe beispielsweise im Koextrusionsverfahren hergestellt
sein. Alternativ kann die Dichtlippe aus einem gummi- oder kautschukartigen Material
hergestellt sein, das sich unter Druck an benachbarte Bereiche eines Fliesenbelags
oder eines Einbauteils dichtend anlegt.
[0011] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Dichtlippe ausschließlich
an dem zweiten Profilelement befestigt. Auf diese Weise wird verhindert, dass in dem
Fugenprofil aufgrund einer Kompensation einer Bewegung zwischen Fliesenbelag und Einbauteil
Spannungen erzeugt werden, welche die ordnungsgemäße Funktion des Fugenprofils beeinträchtigen.
[0012] Das zweite Profilelement weist gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
einen sich im bestimmungsgemäßen Einbauzustand im Wesentlichen vertikal erstreckenden
Befestigungsschenkel auf, der mit Durchtrittsöffnungen versehen sein kann. Ein solcher
Befestigungsschenkel ermöglicht einen sehr stabilen Einbau des Fugenprofils im Zuge
der Fliesenverlegung.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsformen erfindungsgemäßer Fugenprofile unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin ist
- Figur 1
- eine perspektivische Teilansicht eines zweiteiligen Fugenprofils gemäß einer ersten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 2
- eine Schnittansicht des in Figur 1 dargestellten Fugenprofils im eingebauten Zustand;
- Figur 3
- eine perspektivische Teilansicht eines zweiteiligen Fugenprofils gemäß einer zweiten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
- Figur 4
- eine Querschnittansicht des in Figur 3 dargestellten Fugenprofils im eingebauten Zustand.
[0014] Gleiche Bezugsziffern beziehen sich nachfolgend auf gleiche oder gleichartig ausgebildete
Bauteile.
[0015] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein längliches Fugenprofil 10 gemäß einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, das zum Schließen einer zwischen winklig zueinander angeordneten
Flächen vorhandenen Fuge dient.
[0016] Das Fugenprofil 10 umfasst ein erstes längliches Profilelement 12, das im Querschnitt
betrachtet im Wesentlichen T-förmig ausgebildet und als Strangpressteil aus einem
Hartkunststoff hergestellt ist. Genauer gesagt weist das erste Profilelement 12 einen
sich im bestimmungsgemäßen Einbauzustand im Wesentlichen horizontal erstreckenden
Auflageschenkel 14, der an seiner Unterseite mit einem Klebestreifen 16 versehen ist,
und einen von der Oberseite des Auflageschenkels 14 aufwärts vorstehenden Verbindungsschenkel
18 auf. Der Verbindungsschenkel 18 ist im Bereich seines freien Endes mit zwei auswärts
vorstehenden, einander gegenüberliegend angeordneten Vorsprüngen 20 und 22 versehen,
die als Anschläge dienen, wie es nachfolgend noch näher erläutert wird. Ausgehend
von den Vorsprüngen 20 und 22 erstrecken sich schräg aufwärts zwei aufeinander zu
laufende Einführschrägen 24 und 26.
[0017] Ferner umfasst das Fugenprofil 10 ein zweites längliches Profilelement 28, das als
Strangpressteil aus einem Hartkunststoff hergestellt ist. Das zweite Profilelement
28 definiert einen den Verbindungsschenkel 18 des ersten Profilelementes 12 aufnehmenden,
nach unten offenen Aufnahmeraum 30, der einen länglichen, sich aufwärts erstreckenden
Querschnitt aufweist. Im unteren Bereich des Aufnahmeraums 30 sind einander gegenüberliegend
zwei einwärts vorstehende Vorsprünge 32 und 34 ausgebildet, die als Anschläge mit
den Vorsprüngen 20 und 22 des ersten Profilelementes 12 zusammenwirken. Entsprechend
ist der Verbindungsschenkel 18 des ersten Profilelementes 12 innerhalb des Aufnahmeraums
30 des zweiten Profilelementes 28 in vertikaler Richtung um einen Abstand a verschiebbar
aufgenommen, der durch die Vorsprünge 20 und 22 des ersten Profilelementes 12 einerseits
und die Vorsprünge 32 und 34 des zweiten Profilelementes 28 andererseits definiert
ist. Der Abstand a beträgt vorliegend 7 mm. Er kann nach Bedarf aber auch eine andere
Abmessung aufweisen, insbesondere eine Abmessungen im Bereich von 5 bis 15 mm.
[0018] An dem zweiten Profilelement 28 ist eine flexible Dichtlippe 36 befestigt, die aus
einem elastischen Material hergestellt ist, bei dem es sich beispielsweise um ein
gummi- oder kautschukartiges Material handelt. Die Dichtlippe 36 ragt in Aufwärtsrichtung
um ein Maß b seitlich über das zweite Profilelement 28 vor. Ferner ragt die Dichtlippe
36 in Abwärtsrichtung um ein Maß c über den am Auflageschenkel 14 angeordneten Klebestreifen
16 vor. Der Klebestreifen 16 ist mit einem abziehbaren Abdeckstreifen 38 versehen,
der beispielsweise aus einem Papier- oder Kunststoffmaterial hergestellt ist und zum
Schutz des Klebestreifens 16 dient. Auch die Außenseite des Profilelementes 28 kann
mit einem Klebestreifen versehen sein, was vorliegend jedoch nicht dargestellt ist.
[0019] Figur 2 zeigt das in Figur 1 dargestellte Fugenprofil 10 in einem eingebauten Zustand,
in dem das Fugenprofil 10 dazu eingesetzt wird, eine zwischen einem Fliesenbelag 40
und einer Badewanne 42 vorhandene Fuge 44 abzudichten. Wie es in Figur 2 gezeigt ist,
ist die Badewanne 42 mit ihrem Badewannenrand 42a an einer Raumwand 46 positioniert,
wobei zwischen der Badewanne 42 und der Raumwand 46 ein Dämmstreifen 48 angeordnet
ist, der insbesondere die Schallwellenübertragung von der Badewanne 42 auf die Raumwand
46 reduziert. Oberhalb des Badewannenrandes 42a ist an der Raumwand 46 der Fliesenbelag
40 angeordnet, wobei die einzelnen Fliesen 40a mittels Fliesenkleber 50 an der Raumwand
46 festgelegt sind. Zur Abdichtung der zwischen dem Fliesenbelag 40 und der Badewanne
42 vorhandenen Fuge 44 ist das Fugenprofil 10 installiert. Der Auflageschenkel 14
ist mit dem Klebestreifen 16 derart auf die Oberseite des Badewannenrandes 42a geklebt,
dass sich das zweite Profilelement 28 seitlich gegen den Fliesenbelag 40 stützt. Die
Fixierung des zweiten Profilelementes 28 an dem Fliesenbelag 40 erfolgt über einen
Kleber mit einer pastösen Konsistenz, beispielsweise über einen Silikonstreifen 51,
der vor der Montage des Fugenprofils zwischen dem oberen Ende der Dichtlippe 36 und
dem zweiten Profilelement 28 mit einer Silikonspritze oder dergleichen auf das Fugenprofil
10 aufgetragen wird. Anstelle des Silikonstreifens 51 kann an der zum Fliesenbelag
40 weisenden Fläche des zweiten Profilelementes 28 auch ein Klebestreifen vorgesehen
sein, der bei der Montage des Fugenprofils 10 mit dem Fliesenbelag 40 verklebt wird.
Ein Silikonstreifen 51 wird jedoch bevorzugt, da sich ein mit zwei Klebestreifen versehenes
Fugenprofil 10 nur schwer montieren lässt.
[0020] Senkt sich die Badwanne 42 nach der Montage des Fugenprofils aus der in Figur 2 dargestellten
Position in Richtung des Pfeils 52 ab, da beispielsweise Dämmmaterial, auf dem die
Badewanne 42 montiert ist, aufgrund des Eigengewichts der Badewanne 42 nach und nach
komprimiert wird, so kann die dadurch verursachte Relativbewegung zwischen der Badewanne
42 und dem Fliesenbelag 40 unter Aufrechterhaltung der durch das Fugenprofil 10 erzielten
Dichtwirkung kompensiert werden, indem der Verbindungsschenkel 18 des ersten Profilelementes
12 der Abwärtsbewegung der Badewanne 42 folgt. Auf diese Weise kann eine Absackbewegung
der Badewanne 42 entsprechend dem Maß a von bis zu 7 mm ausgeglichen werden, bis die
Vorsprünge 20 und 22 des ersten Profilelementes 12 an die Vorsprünge 32 und 34 des
zweiten Profilelementes 28 anschlagen.
[0021] Die Figuren 3 und 4 zeigen ein längliches Fugenprofil 54 gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, das zum Verschließen einer zwischen winklig zueinander
angeordneten Flächen vorhandenen Fugen dient.
[0022] Das Fugenprofil 54 umfasst ein erstes längliches Profilelement 12, dessen Aufbau
dem des ersten Profilelementes der ersten Ausführungsform entspricht und nachfolgend
nicht erneut erläutert wird.
[0023] Ferner umfasst das Fugenprofil 54 ein zweites längliches Profilelement 56, das als
Strangpressteil aus einem Hartkunststoff in Kombination mit einem Weichkunststoff
hergestellt ist. Das zweite Profilelement 56 umfasst einen im Querschnitt betrachtet
im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Profilabschnitt 58, der einen den Verbindungsschenkel
18 des ersten Profilelementes 12 aufnehmenden, nach unten offenen Aufnahmeraum 60
mit einem länglichen, sich aufwärts erstreckenden Querschnitt definiert. Im unteren
Bereich des Aufnahmeraums 60 sind gegenüberliegend zwei einwärts vorstehende Vorsprünge
62 und 64 ausgebildet, die als Anschläge mit den Vorsprüngen 20 und 22 des ersten
Profilelementes 12 zusammenwirken. Entsprechend ist der Verbindungsschenkel 18 des
ersten Profilelementes 12 innerhalb des Aufnahmeraums 60 des zweiten Profilelementes
56 in vertikaler Richtung um einen Abstand a verschiebbar aufgenommen, der durch die
Vorsprünge 20 und 22 des ersten Profilelementes 12 einerseits und die Vorsprünge 62
und 64 des zweiten Profilelementes 56 anderseits definiert ist. Der Abstand a beträgt
vorliegend 7 mm. Er kann nach Bedarf aber auch eine andere Abmessung aufweisen, insbesondere
eine Abmessung im Bereich von 5 bis 15 mm. An den U-förmig ausgebildeten Profilabschnitt
58 schließt sich im oberen Bereich ein sich im Wesentlichen waagerecht erstreckender
Übergangsschenkel 66 an, mit dem wiederum endseitig ein sich ausgehend von dem Übergangsschenkel
66 im Wesentlichen vertikal aufwärts erstreckender Befestigungsschenkel 68 verbunden
ist. Der Befestigungsschenkel 68 ist mit einer Vielzahl von Durchtrittsöffnungen 70
versehen, die in Längsrichtung L des Fugenprofils 54 beabstandet voneinander in dem
Befestigungsschenkel 68 ausgebildet sind. Der Befestigungsschenkel 68 steht abwärts
um ein Maß d über den Übergangsschenkel 66 vor. Auf diese Weise wird bei dem Einbau
des Fugenprofils 54 die Entstehung ungünstig wirkender Kippmomente verhindert, welche
die Montage des Fugenprofils 54 erschweren würden.
[0024] An dem zweiten Profilelement 56 ist eine flexible Dichtlippe 72 aus koextrudiertem
Weichkunststoff angeformt. Alternativ kann die Dichtlippe 72 aus einem elastischen
Material, bei dem es sich beispielsweise um ein gummi- oder kautschukartiges Material
handelt, hergestellt und an das zweite Profilelement 56 angeklebt oder geschweißt
sein. Die Dichtlippe 72 ragt in Abwärtsrichtung um ein Maß c über den am Auflageschenkel
14 angeordneten Klebestreifen 16 vor.
[0025] Figur 4 zeigt das in Figur 3 dargestellte Fugenprofil 54 in einem eingebauten Zustand,
in dem das Fugenprofil 54 dazu eingesetzt wird, eine zwischen einem Fliesenbelag 40
und einer Badewanne 42 vorhandene Fuge 44 abzudichten. Wie es in Figur 2 gezeigt ist,
ist die Badewanne 42 mit ihrem Badewannenrand 42a an einer Raumwand 46 positioniert,
wobei zwischen der Badewanne 42 und der Raumwand 46 ein Dämmstreifen 74 angeordnet
ist, der in erster Linie die Schallwellenübertragung von der Badewanne 42 auf die
Raumwand 46 reduziert. An dem Dämmstreifen 74 ist eine Abdichtbahn 76 befestigt, die
sich ausgehend von dem Dämmstreifen 74 aufwärts erstreckt. Diese Abdichtbahn 76 ist,
auch wenn es vorliegend nicht näher dargestellt ist, beidseitig mit einem Vlies kaschiert,
das als Haftgrund für Fliesenkleber dient. In der in Figur 4 dargestellten Einbausituation
ist die Abdichtbahn 76 oberhalb der Badewanne 42 mittels Fliesenkleber 50 an der Raumwand
46 festgelegt. Der Auflageschenkel 12 ist mit seinem Klebestreifen 16 derart auf die
Oberseite des Badewannenrandes 42a geklebt, dass sich der Befestigungsschenkel 68
des zweiten Profilelementes 56 gegen die Raumwand 46 stützt, wobei der Befestigungsschenkel
68 in den auf die Außenseite der Abdichtbahn 76 des Dämmstreifens 74 aufgetragenen
Fliesenkleber 50 eingedrückt ist, so dass der Fliesenkleber 50 durch die Durchtrittsöffnungen
70 des Befestigungsschenkels 68 tritt. Auf diese Weise ist das zweite Profilelement
56 des Fugenprofils 54 mit der Raumwand 46 verklebt. In diesem Zustand liegt das untere
Ende der Dichtlippe 72 dichtend an der Oberseite des Badewannenrandes 42a an, so dass
die Fuge 44 wasserdicht verschlossen ist. Die Fliesen 40a des Fliesenbelags 40 sind
oberhalb des Übergangsschenkels 66 des zweiten Profilelementes 56 mit Fliesenkleber
50 an der Raumwand 46 angeordnet, wobei sich die untersten Fliesen 40a jeweils an
der Oberseite des Übergangsschenkels 66 des zweiten Profilelementes 56 abstützen.
[0026] Senkt sich die Badewanne 42 nach der Montage des Fugenprofils 54 aus der in Figur
4 dargestellten Position in Richtung des Pfeils 78 ab, da beispielsweise Dämmmaterial,
auf dem die Badewanne 42 montiert ist, aufgrund des Eigengewichts der Badewanne 42
nach und nach komprimiert wird, so kann die dadurch verursachte Relativbewegung zwischen
der Badewanne 42 und dem Fliesenbelag 40 unter Aufrechterhaltung der durch das Fugenprofil
54 erzielten Dichtwirkung kompensiert werden, indem der Verbindungsschenkel 18 des
ersten Profilelementes 12 der Abwärtsbewegung der Badewanne 42 folgt. Auf diese Weise
kann eine Absackbewegung der Badewanne 42 von bis zu 7 mm ausgeglichen werden, bis
die Vorsprünge 20 und 22 des ersten Profilelementes 12 an die Vorsprünge 62 und 64
des zweiten Profilelementes 56 anschlagen.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 10
- Fugenprofil
- 12
- erstes Profilelement
- 14
- Auflageschenkel
- 16
- Klebestreifen
- 18
- Verbindungsschenkel
- 20
- Vorsprung
- 22
- Vorsprung
- 24
- Einführschräge
- 26
- Einführschräge
- 28
- zweites Profilelement
- 30
- Aufnahmeraum
- 32
- Vorsprung
- 34
- Vorsprung
- 36
- Dichtlippe
- 38
- Abdeckstreifen
- 40
- Fliesenbelag
- 40a
- Fliesen
- 42
- Badewanne
- 42a
- Badewannenrand
- 44
- Fuge
- 46
- Raumwand
- 48
- Dämmstreifen
- 50
- Fliesenkleber
- 51
- Silikonstreifen
- 52
- Pfeil
- 54
- Fugenprofil
- 56
- zweites Profilelement
- 58
- Profilabschnitt
- 60
- Aufnahmeraum
- 62
- Vorsprung
- 64
- Vorsprung
- 66
- Übergangsschenkel
- 68
- Befestigungsschenkel
- 70
- Durchtrittsöffnung
- 72
- Dichtlippe
- 74
- Dämmstreifen
- 76
- Abdichtbahn
- 78
- Pfeil
- a
- Abstand
- b
- Maß
- c
- Maß
- d
- Maß
- L
- Längsrichtung
1. Fugenprofil (10; 54) zum Verschließen einer zwischen winklig zueinander angeordneten
Flächen vorhandenen Fuge (44), mit einem ersten Profilelement (12), das einen sich
im bestimmungsgemä-βen Einbauzustand im Wesentlichen horizontal erstreckenden Auflageschenkel
(14), der an seiner Unterseite mit einem Klebestreifen (16) versehen ist, und einen
von der Oberseite des Auflageschenkels (14) aufwärts vorstehenden Verbindungsschenkel
(18) aufweist, und mit einem zweiten Profilelement (28; 54), das einen den Verbindungsschenkel
(18) des ersten Profilelementes (12) aufnehmenden, nach unten offenen Aufnahmeraum
(30; 60) definiert und mit einer flexiblen Dichtlippe (36; 72) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilelement (12) und das zweite Profilelement (28;54) als separate Bauteile
vorgesehen sind, und dass der Verbindungsschenkel (18) des ersten Profilelementes
(12) innerhalb des Aufnahmeraums (30; 60) des zweiten Profilelementes (28; 54) in
vertikaler Richtung um wenigstens 5 mm verschiebbar aufgenommen ist.
2. Fugenprofil (10; 54) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am ersten Profilelement (12) und am zweiten Profilelement (28; 54) Anschläge ausgebildet
sind, welche die Verschiebebewegung des Verbindungsschenkels (18) innerhalb des Aufnahmeraums
(30; 60) begrenzen.
3. Fugenprofil (10; 54) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge durch wenigstens einen im Bereich des freien Endes des Verbindungsschenkels
(18) ausgebildeten, auswärts vorstehenden Vorsprung (20, 22) und durch wenigstens
einen im unteren Bereich des Aufnahmeraums (30; 60) ausgebildeten, einwärts vorstehenden
Vorsprung (32, 34; 62, 64) definiert sind.
4. Fugenprofil (10; 54) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des Verbindungsschenkels (18) mit wenigstens einer Einführschräge
(24, 26) versehen ist.
5. Fugenprofil (10; 54) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilelement (12) im Wesentlichen T-förmig ausgebildet ist.
6. Fugenprofil (10; 54) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Profilelemente (12; 28; 54) aus einem Hartkunststoff hergestellt sind, insbesondere
aus Hart-PVC.
7. Fugenprofil (10; 54) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (36; 72) aus einem elastischen Material hergestellt ist, insbesondere
aus einem Weichkunststoff oder aus einem gummi- oder kautschukartigen Material.
8. Fugenprofil (10; 54) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (36; 72) im unbelasteten Zustand abwärts über den Klebestreifen (16)
und/oder seitwärts über das zweite Profilelement (28; 54) vorsteht.
9. Fugenprofil (10; 54) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (36; 72) ausschließlich an dem zweiten Profilelement (28; 54) befestigt
ist.
10. Fugenprofil (54) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Profilelement (54) einen sich im bestimmungsgemäßen Einbauzustand im Wesentlichen
vertikal erstreckenden Befestigungsschenkel (68) aufweist.
11. Fugenprofil (54) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsschenkel (68) mit Durchtrittsöffnungen (70) versehen ist.