Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Patientenliftvorrichtung, welche mindestens
einen an einem - vorzugsweise fahrbaren - Gestell mittels zumindest einem Hub- oder
Schwenkantrieb (nachstehend als Antrieb bezeichnet) schwenkbar und/oder linear beweglich
angeordneten Tragarm aufweist, an dem Tragmittel zum Aufrichten oder Anheben eines
Patienten vorgesehen sind.
Stand der Technik
[0002] Patientenlifte und Aufrichthilfen werden seit Jahrzehnten in Kliniken, Pflege- und
Behindertenheimen sowie in der häuslichen Pflege eingesetzt. Abhängig vom jeweiligen
Körperaktivitätsvermögen des Patienten kommen drei Gerätetypen zum Einsatz:
[0003] Vom Typ 1 sind kranähnliche Patientenlifte bekannt, welche bei weitgehender Inaktivität
des Patienten verwendet werden und den Patienten mittels geeigneter Tragemittel vollständig
anheben. Eine solche Bauform zeigen die Offenlegungsschriften
GB 2 281 062 A,
EP 0 236 284 A2.
[0004] Der Typ 2 wird eingesetzt, wenn der Patient noch über ein geringes Maß an Reststehvermögen
verfügt. Dabei wird dieser mittels einer Aufrichthilfe z.B. vom Bett oder vom Rollstuhl
durch einen im Becken- / Gesäßbereich angelegten Aufrichtgurt beim Aufstehen in die
Vertikale unterstützt, wie dies bspw. aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2009 004 889 U1 bekannt ist. Der Gurtansatz erfolgt hier in etwa der Körpermitte; die Füße haben
Bodenkontakt.
[0005] Der Typ 3 eignet sich dann, wenn der Patient außer Reststehvermögen zusätzlich über
noch soviel Körperspannung (Tonus) verfügt, dass er bei angelegtem Aufrichtgurt im
Bereich oberer Rücken / Achselhöhlen beim Aufstehen oder Stehen nicht in sich zusammensackt
oder in der Körpermitte abknickt. Dieser Liftertyp bietet den Vorteil, dass infolge
des nicht gurtbeaufschlagten Gesäßes beim Toilettengang die Hose des Patienten durch
die Pflegekraft leichter herunter und wieder hochgezogen werden kann. Die Patentschriften
DE 600 17 617 T2 und
DE 699 33 582 T2 zeigen dafür beispielhafte Lösungen.
[0006] Inzwischen sind auch Kombinationen von o.g. Gerätetypen bekannt, bspw. kann ein Patientenlift
gemäß der Gebrauchsmusterschrift
DE 203 18 969 U1 durch einfaches Umrüsten vom reinen Hebelift (Füße haben dabei keinen Bodenkontakt)
in eine Aufrichthilfe (Gurtansatz im Bereich-Achselhöhlen / Schulter) umgerüstet werden,
wobei die Füße einen Bodenkontakt aufweisen.
[0007] Die Nachteile der bisher bekannten Lösungen bestehen einerseits darin, dass zum jeweiligen
Patientenprofil innerhalb einer bestimmten Pflegezeitspanne immer nur der eine Typ
passt. Ändert sich das Krankheitsbild - sei es zum Guten oder zum Schlechten - muss
der vorhandene Lifter durch ein geeigneteres Gerät ersetzt werden, um eine optimale
Pflege zu gewährleisten. Dies verursacht nicht nur insgesamt höhere Geräte- sondern
auch zusätzliche Logistikkosten mit entsprechendem Zeitaufwand, da mehrere Stellen
bei der Beschaffung eingeschaltet werden müssen (med. Dienst der Krankenkassen, Kostenträger,
Sanitätshaus, Hersteller). Andererseits gibt es in Kliniken, Heimen etc. immer Patienten
mit unterschiedlichen Pflegeprofilen; bei optimaler Versorgung muss also jederzeit
für jeden Patienten der passende Liftertyp am richtigen Ort bereitstehen. Aus Kostengründen
ist dies höchstens vereinzelt möglich. In der Praxis wird aus Zeitgründen nicht lange
nach einem passenden, falls überhaupt vorhandenen Gerätetyp gesucht, sondern der Patient
entweder manuell - auf Kosten der Gesundheit des Pflegepersonals - umgesetzt, oder
ein falscher Lifter verwendet, bspw. Typ 1, der bei vorhandener Restaktivität des
Patienten aber kontraindikativ wirkt.
[0008] Mit der Gebrauchsmusterschrift
DE 203 18 969 U1 ist es möglich, die Patienten mit dem entsprechenden Pflegeprofil (entsprechend Gerätetyp
1 und 3) pflegegerecht zu versorgen. Der Patient mit Reststehvermögen, aber druckempfindlich
in den Achselhöhlen / Schulterpartie, in der ein großer Teil des Körpergewichtes beim
Hochziehen des Gurtes ruht, kann jedoch mit diesem Gerätetyp keinesfalls optimal versorgt
werden.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Patientenliftvorrichtung
weiter zu entwickeln, indem mit einem einzigen Gerät durch einfaches Umrüsten folgende
Forderungen erfüllt werden: a) Patienten ohne/mit geringer Mobilität mittels Toiletten-
oder Tragetuch liften; b) Patienten mit Reststehvermögen beim Aufrichten mittels Gurtansatz
im Bereich Gesäß / Becken beim Aufrichten unterstützen; c) Patienten mit hohem Stehvermögen
und ausreichender Spannkraft in der Körpermitte mittels Gurtansatz im Bereich Achselhöhle
/ Schulter beim Aufrichten unterstützen.
[0010] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Patientenliftvorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Danach ist eine Patientenliftvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Tragearm und/oder an dem Gestell zumindest eine Einrichtung vorgesehen
ist, die bewirkt, dass sich das Hebemaß der Tragemittel in einem fest definierten
Verhältnis zum Bewegungsmaß des Hub- oder Schwenkantriebes und/oder in einem definierten
Verhältnis zum Schwenk- und/oder Linear-Bewegungsmaß des Tragarms steht oder dass
sich mittels der Einrichtung ein derartiges variables Verhältnis regulieren lässt.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Patientenliftvorrichtung
hierzu einen an einer Säule beweglich angeordneten Tragarm auf, wobei zur Auslenkung
desselbigen ein vorzugsweise elektrischer Antrieb vorgesehen ist, welcher mit einem
Ende an der Säule und mit dem anderen Ende am Tragarm befestigt ist. Die erfindungsgemäße
Einrichtung wird dabei vorzugsweise in der Weise realisiert, dass ein Ende mindestens
eines wie auch immer gearteten Zugmittels (vorzugsweise eines Zugseils) sowie mindestens
eine feste Rolle über eine Traverse fest mit der Säule verbunden sind. Gemäß dem Flaschenzugprinzip
umläuft das Zugseil zunächst eine am Tragarm befestigte lose Rolle, anschließend die
feste Rolle, um daraufhin mit dem, den Patienten umhüllenden Gesäß-Beckengurt verbunden
zu werden.
[0013] Nach Ansteuerung des Antriebes bewegt sich der Tragarm, das Zugseil folgt dieser
Bewegung mit Übersetzung und unterstützt den Patienten somit durch die auf den Gesäß-Beckengurt
wirksame Zugkraft beim Aufstehvorgang. Damit kann ein Patient gemäß dem oben dargestellten
Geräte-Typ 2 pflegegerecht versorgt werden.
[0014] Falls der Patient über genügend Körperspannung in der Körpermitte und ausreichendem
Stehvermögen verfügt, kommt gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die
Umrüstung auf Geräte-Typ 3 zur Anwendung, indem am Patienten ein Achselhöhlen- Schulter-Gurt
angelegt wird, dessen Enden direkt am Tragarm befestigt werden. Selbstverständlich
ist es möglich, sei es zusätzlichem Sicherheitsbedürfnis wegen oder aus anderen Gründen,
beide Gurte zugleich (Gesäß-Becken- und Achselhöhlen-Schulter-Gurt) am Patienten anzulegen.
Die beiden Gurte behindern sich dabei nicht.
[0015] Verfügt der Patient über keinerlei eigene Aktivität (Mobilität) mehr, wird anstelle
der o.g. Gurte ein Trage- oder Toilettentuch um Oberschenkel, Gesäß und Rücken geschlungen.
An den Enden wird das Trage- oder Toilettentuch direkt am Tragarm oder auch an einer
in einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung vorgesehenen - vorzugsweise teleskopartigen
- Verlängerung desselbigen eingehängt, so dass der Patient im klassischen Sinne in
Sitzhaltung geliftet werden kann, somit ist dem Geräte-Typ 1 Genüge getan. Die Verlängerung
kann darüber hinaus neben einer teleskopartigen Ausbildung auch in jeglicher anderen
an sich bekannten Weise verlängerbar ausgebildet sein. So ist bspw. eine Verlängerung
mittels zweier aneinanderliegender Stangen, Schienen oder dergleichen denkbar, welche
in definierten Bereichen (bspw. mittels einer Schraub- oder Steckverbindung) aneinander
fixiert werden können.
[0016] In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist es möglich, anstelle des rotierbaren
Tragarms einen im Wesentlichen sich vertikal und linear zur Säule bewegenden Tragarm
vorzusehen. Damit können ebenso alle drei Geräte-Typen realisiert werden.
[0017] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Patientenliftvorrichtung sind vielseitig: a) durch
die erfindungsgemäße Gestaltung der Patientenliftvorrichtung ist es möglich, mit einem
einzigen Basisgerät ein deutliches Mehr an Funktionen zu generieren und damit die
Einsatzflexibilität entscheidend zu erhöhen; b) dadurch ist es deutlich kostengünstiger
als mehrere Einzelfunktions-Geräte; c) eine einzige Antriebs- und eine einzige Steuer-
und Versorgungseinheit für alle 3 Gerätetypen ist dabei ausreichend; d überdies ist
eine schnelle Umrüstbarkeit gegeben.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0018] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Patientenliftvorrichtung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand
der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0019] In den Zeichnungen zeigen
[0020] Fig.1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Patientenliftvorrichtung, wobei zum
einen die Ausgangsposition des Patienten mit angelegtem Becken-Gesäß-Gurt 50 und der
Tragarm 2 in Volllinien, zum anderen die Stehposition des Patienten und den nach oben
gefahrenen Tragarm 2' in gepunkteten Linien dargestellt sind;
[0021] Fig.1 a eine Unteransicht des Tragarms 2, wie er in Fig.1 dargestellt ist, in vergrößert
dargestellter Form "Z-Z";
[0022] Fig. 2 eine Seitenansicht der Patientenliftvorrichtung in einer anderen Ausführungsform
mit einem Patienten in Ausgangsposition und angelegtem Achselhöhlen-Schulter-Gurt
60 in Volllinien und die Stehposition des Patienten mit nach oben gefahrenem Tragarm
2' in gepunkteten Linien;
[0023] Fig.3 eine Seitenansicht der Patientenliftvorrichtung in einer weiteren Ausführungsform
mit einem Patienten im Tragetuch 70 befindlich, sowie eine teleskopartige Verlängerung
20 bzw. 21 des Tragarms 2 in Volllinien und in gepunkteten Linien, den Patienten im
Tragetuch 70' befindlich und den Tragarm 2' in einer nach oben gelifteten Position.
Ausführung der Erfindung
[0024] Die in Fig.1 dargestellte vorteilhafte Ausführung zeigt eine auf einem Gestell 100
angebrachte Säule 1, an derem oberen Ende ein Tragarm 2 in der Drehachse 12 so gelagert
ist, dass eine rotative Bewegung des Tragarms 2 relativ zur Säule 1 in vertikaler
Richtung ermöglicht wird. Zur Auslenkung ist dafür ein vorzugsweise linearer Antrieb
13 vorgesehen, der mit seinem unteren Ende am Aufhängepunkt 14 an der Säule 1 und
mit seinem oberen Aufhängepunkt 15 mit dem Tragarm 2 verbunden ist.
[0025] An einer Traverse 3, montiert an der Säule 1, ist jeweils ein Ende von vorzugsweise
zwei Zugseilen 8,9 fest verankert am Fixpunkt 10 bzw. 11. Gleichermaßen sind vorzugsweise
zwei voneinander beabstandete Rollen (lose Rollen) 5,7 an der Traverse 3 angebracht.
Jeweils ein Zugseil 8,9 führt von den Fixpunkten 10,11 über die lose Seilrolle 5 bzw.
7 zurück auf die feste Seilrolle 4 bzw. 6, umschließt diese teilweise und wird mit
seinem anderen Ende am Becken-Gesäß-Gurt 50 eingehängt. Erfolgt über das Bedienteil
17 ein Steuersignal an die Versorgungs- und Steuereinheit 16, fährt der Antrieb 13
aus und bewegt dadurch den Tragarm 2 um die Drehachse 12. Das Zugseil 8 bzw. 9 folgt
mit Übersetzung dieser Bewegung, übt infolgedessen auf den Becken-Gesäß-Gurt 50 eine
Zugkraft aus, welche den Patienten beim Aufrichtvorgang unterstützt, wobei eine Schienbeinstütze
30 bewirkt, dass der Patient entgegen der Zugrichtung des Zugseils 8 einen Gegenhalt
für die Unterschenkel findet. Bei der Aufrichtbewegung kann sich der Patient dabei
an dem Haltegriff 18 bzw.19 festhalten.
[0026] Die in Fig.1 gepunktet dargestellten Konturen zeigen zum einen den in ausgefahrener
Position sich befindlichen Tragarm 2', das Zugseil 8' bzw. 9', die lose Rolle 5' sowie
in aufgerichteter Stellung den Patienten.
[0027] Des Weiteren wird in Fig.1 a die Unteransicht "Z-Z" gezeigt, aus der der Tragarm
2, die Zugseile 8 bzw. 9 sowie die Seilrollen 4,6 und die Seilrollen 5,7 ersichtlich
sind. In geschnittener Weise geht daraus ebenso die Säule 1 mit dem Antrieb 13 hervor.
Die an der Säule 1 befestigte Steuer- und Versorgungseinheit 16 wird der besseren
Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt.
[0028] Die in Fig.2 dargestellte vorteilhafte Ausführung der Erfindung zeigt eine auf einem
Gestell 100 angebrachte Säule 1, an derem oberen Ende ein Tragarm 2 in der Drehachse
12 so gelagert ist, dass eine rotative Bewegung des Tragarms 2 relativ zur Säule 1
in vertikaler Richtung ermöglicht wird. Zur Auslenkung ist dafür ein vorzugsweise
linearer Antrieb 13 vorgesehen, der mit seinem unteren Ende am Aufhängepunkt 14 an
der Säule 1 und mit seinem oberen Aufhängepunkt 15 mit dem Tragarm 2 verbunden ist.
Der Patient wird von einem Achselhöhlen-Schulter-Gurt 60 umhüllt, dessen Enden 61
bzw. 62 am Tragarm 2 eingehängt sind.
[0029] Erfolgt über das Bedienteil 17 ein Steuersignal an die Steuer- und Versorgungseinheit
16, fährt der Antrieb 13 aus und bewegt dadurch den Tragarm 2 um die Drehachse 12.
Dadurch wirkt auf den Achselhöhlen-Schulter-Gurt 60 eine Zugkraft, welche den Patienten
beim Aufrichtvorgang unterstützt.
[0030] Die in Fig.2 gepunktet dargestellten Konturen zeigen den in ausgefahrener Position
sich befindlichen Tragarm 2', den Achselhöhlen-Schulter-Gurt 60' und in aufgerichteter
Stellung den Patienten.
[0031] Die in Fig.3 dargestellte vorteilhafte Ausführung zeigt eine auf einem Gestell 100
angebrachte Säule 1, an derem oberen Ende ein Tragarm 2 in der Drehachse 12 so gelagert
ist, dass eine rotative Bewegung des Tragarms 2 relativ zur Säule 1 in vertikaler
Richtung ermöglicht wird. Zur Auslenkung ist dafür ein vorzugsweise linearer Antrieb
13 vorgesehen, der mit seinem unteren Ende am Aufhängepunkt 14 an der Säule 1 und
mit seinem oberen Aufhängepunkt 15 mit dem Tragarm 2 verbunden ist. Der Patient wird
von einem Tragetuch 70 an Oberschenkeln, Gesäß und Rücken umschlossen. Mindestens
ein im Tragarm 2 angeordnetes Teleskoprohr 20 bzw. 21 ist an einem Ende mit Einhängehaken
71/72 versehen, in welchem das Tragetuch 70 mit seinen jeweiligen Enden eingehängt
wird. Das umschließende Tragetuch 70 kann überdies für den Toilettengang (auch) entweder
mit Loch im Gesäßbereich oder 2-teilig (erster Gurt unter den Oberschenkeln und zweiter
Gurt am Rücken) ausgeführt sein, wobei in der 2-teiligen Ausführung die Aufhängung
für beide Gurte ebenfalls an der teleskopartigen Verlängerung angeordnet ist.
[0032] Erfolgt über das Bedienteil 17 ein Steuersignal an die Versorgungs- und Steuereinheit
16, fährt der Antrieb 13 aus, bewegt dadurch den Tragarm 2 um die Drehachse 12, wodurch
der Patient im Tragetuch 70 in eine obere Position geliftet wird. Diese obere Position
ist in gepunkteter Weise für den Tragarm 2', das Teleskoprohr 20' bzw. 21', den Gurt
70' und den Patienten dargestellt.
[0033] In weiteren Ausführungsformen der Erfindung ist einerseits die Traverse 3 an der
Säule 1 vertikal verstellbar sowie die Rolle 5 am Tragarm 2 an unterschiedlichen Stellen
(bspw. an dafür vorgesehenen Steckplätzen) individuell positionierbar, um der Patientenliftvorrichtung
dadurch noch mehr Flexibilität zu verschaffen.
[0034] Die erfindungsgemäße Patientenliftvorrichtung beschränkt sich in ihrer Ausführung
nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind
eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten
Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
Liste der Bezugsziffern
[0035]
- 1
- Säule
- 2,2'
- Tragarm
- 3
- Traverse
- 4
- feste Rolle
- 5,5'
- lose Rolle
- 6
- feste Rolle
- 7
- lose Rolle
- 8,8'
- Zugseil
- 9,9'
- Zugseil
- 10
- Fixpunkt Zugseil
- 11
- Fixpunkt Zugseil
- 12
- Drehachse
- 13
- Antrieb
- 14
- Aufhängepunkt unten
- 15
- Aufhängepunkt oben
- 16
- Steuer- und Versorgungseinheit
- 17
- Bedienteil
- 18
- Haltegriff
- 19
- Haltegriff
- 20,20'
- Teleskoprohr
- 21,21'
- Teleskoprohr
- 30
- Schienbeinstütze
- 50
- Becken-Gesäß-Gurt
- 60,60'
- Achselhöhlen-Schulter-Gurt
- 61,62
- Enden von Achselhöhlen-Schulter-Gurt
- 70,70'
- Tragetuch
- 71,72
- Einhängehaken
- 100
- Gestell
1. Patientenliftvorrichtung, welche mindestens einen an einem - vorzugsweise fahrbaren
- Gestell (100) mittels zumindest einem Hub- oder Schwenkantrieb (13) schwenkbar und/oder
linear beweglich angeordneten Tragarm (2) aufweist, an dem Tragemittel (50,60,61,62,70)
zum Aufrichten oder Anheben eines Patienten vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Tragarm (2) und/oder an dem Gestell (100) zumindest eine Einrichtung (4,5,20,21)
vorgesehen ist, die bewirkt, dass das Hebemaß der Tragemittel (50,60,61,62,70) in
einem fest definierten Verhältnis zum Bewegungsmaß des Hub- oder Schwenkantriebes
(13) und/oder in einem definierten Verhältnis zum Schwenk- und/oder Linear-Bewegungsmaß
des Tragarms (2) steht oder dass sich mittels der Einrichtung (4,5,20,21) ein derartiges
variables Verhältnis regulieren lässt.
2. Patientenliftvorrichtung nach Anspruch 1, die einen an einer Säule (1) beweglich angeordneten
Tragarm (2) aufweist, wobei zur Auslenkung desselbigen der Antrieb (13) mit einem
Ende an der Säule (1) und mit dem anderen Ende am Tragarm (2) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Ende mindestens eines Zugmittels (8,9) sowie mindestens eine feste Rolle (4)
über eine Traverse (3) fest mit der Säule (1) verbunden sind, wobei gemäß dem Flaschenzugprinzip
das Zugmittel (8,9) zunächst eine am Tragarm (2) befestigte lose Rolle (5) umläuft,
anschließend die feste Rolle, um daraufhin mit dem, den Patienten umhüllenden Tragemittel
(50,60,61,62,70) verbunden zu werden.
3. Patientenliftvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Tragarm (2) eine Verlängerung aufweist, welche vorzugsweise teleskopierbar ausgestaltet
ist.
4. Patientenliftvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass am oberen Ende der Säule (1) ein Tragarm (2) in der Drehachse (12) so gelagert ist,
dass eine rotative Bewegung des Tragarms (2) relativ zur Säule (1) in vertikaler Richtung
ermöglicht wird.
5. Patientenliftvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Auslenkung ein linearer Antrieb (13) vorgesehen ist, der mit seinem unteren Ende
am Aufhängepunkt (14) an der Säule (1) und mit seinem oberen Aufhängepunkt (15) mit
dem Tragarm (2) verbunden ist.
6. Patientenliftvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Patient von einem Achselhöhlen-Schulter-Gurt (6) umhüllt wird, dessen Enden (61)
bzw. (62) am Tragarm (2) eingehängt sind.
7. Patientenliftvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass anstelle des rotierbaren Tragarms (2) ein im Wesentlichen sich vertikal und linear
zur Säule bewegender Tragarm (2) vorgesehen ist.
8. Patientenliftvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Patient von einem Tragetuch (70) an Oberschenkeln, Gesäß und Rücken umschlossen
wird.
9. Patientenliftvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das umschließende Tragetuch (70) für den Toilettengang entweder mit Loch im Gesäßbereich
oder 2-teilig - erster Gurt unter den Oberschenkeln und zweiter Gurt am Rücken - ausgeführt
ist, wobei in der 2-teiligen Ausführung die Aufhängung für beide Gurte an der teleskopartigen
Verlängerung angeordnet ist.
10. Patientenliftvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Traverse (3) an der Säule (1) vertikal verstellbar ist.
11. Patientenliftvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rolle (5) am Tragarm (2) an unterschiedlichen Stellen - vorzugsweise an dafür
vorgesehenen Steckplätzen - positioniert werden kann.
12. Patientenliftvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Haltegriff (18,19) vorgesehen ist.