[0001] Bei der Mahltrocknung von Rohbraunkohle soll die Braunkohle auf eine geringe Partikelgröße
gemahlen werden. Gleichzeitig soll der Rohbraunkohle Feuchtigkeit entzogen werden,
so dass nach erfolgter Mahltrocknung Braunkohlestaub mit geringer Feuchtigkeit zur
Verfügung steht. Im Stand der Technik ist es dazu bekannt, die Braunkohle in einem
Trockner (z.B. einem Röhrentrockner) zu trocknen und so der Braunkohle die Feuchtigkeit
zu entziehen. Anschließend wird die getrocknete Braunkohle zu Braunkohlestaub gemahlen
und eingelagert. Um Explosionsgefahr während des Mahlvorgangs und Selbstentzündungsgefahr
bei der Einlagerung zu bannen, sind für das Mahlen und die Einlagerung Maximaltemperaturen
vorgesehen, die unterhalb der Explosions- bzw. Selbstzündungstemperatur liegen. In
der
DE 42 23 151 sind als Temperaturbereiche für das Mahlen 70 bis 85°C, für die Einlagerung maximal
60°C angegeben. Diese Temperaturen können nur durch aktive Kühlung erreicht werden.
[0002] Weiterhin ist bekannt, das Mahlen von Braunkohle und die Trocknung derselben in einer
einzigen Prozessstufe durchzuführen. Dazu wird die Braunkohle während des Mahlvorganges
getrocknet, bspw. durch Einblasen von heißem Gas in den Mahlraum der Mühle. Um Staubexplosionen
in der Mühle zu vermeiden, darf das Trocknungsgas bei Eintritt in die Mühle jedoch
eine bestimmte Temperatur nicht überschreiten. In der VDI 2263 ist festgelegt, dass
die entsprechende Gaseintrittstemperatur nicht über 2/3 der Zündtemperatur des zu
mahlenden Stoffes liegen darf. Das bedeutet für das Mahlen von Braunkohle eine maximale
Gaseintrittstemperatur des Trocknungsgases von ca. 270°C. Der durch ein entsprechendes
Verfahren hergestellte Braunkohlestaub weist bei Austritt aus der Mühle eine Temperatur
von ca. 90°C auf und muss für die sichere Einlagerung aktiv auf unter 60°C abgekühlt
werden.
[0003] Bei Verfahren, in denen Braunkohle mahlgetrocknet und anschließend direkt in einem
Kessel verfeuert wird, ist es weiterhin bekannt, Rauchgas zur Trocknung in der Mühle
einzusetzen. Das Rauchgas weist dabei eine Temperatur oberhalb der Zündtemperatur
von Braunkohle auf, bspw. 1000°C. Gleichzeitig hat dieses Rauchgas jedoch einen geringen
Sauerstoffanteil von ca. 6 bis 12 Vol.-%, so dass Staubexplosionen innerhalb der Mühle
verhindert werden können. Da der Braunkohlestaub anschließend direkt verfeuert wird,
besteht praktisch keine Gefahr, dass es zu einer Staubexplosion und/oder Selbstentzündung
des Braunkohlestaubes kommt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gegenüber dem eingangs genannten Stand
der Technik verbessertes Verfahren bzw. eine verbesserte Anlage zur Mahltrocknung
und Einlagerung von Braunkohle zu schaffen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß dem Hauptanspruch sowie eine
Anlage gemäß dem nebengeordneten Anspruch. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Mahltrocknung und Einlagerung von
Braunkohle umfassend die Schritte:
- a) Mahlen und Trocknen von Braunkohle zu Braunkohlestaub in einer Mühle mit einem
sauerstoffarmen Trocknungsgas und einer Gaseintrittstemperatur oberhalb der Zündtemperatur
von Braunkohle;
- b) Förderung des gemahlenen und getrockneten Braunkohlestaubs aus der Mühle mit Hilfe
eines ersten Fördergases;
- c) Spülen des geförderten Braunkohlestaubes mit einem trockenen, gegenüber dem ersten
Fördergas noch sauerstoffärmeren zweiten Fördergas zum Austausch des ersten Fördergases
mit dem zweiten Fördergas;
- d) Weiterförderung des Braunkohlestaubes mit Hilfe des zweiten Fördergases; und
- e) Einlagerung des weitergeförderten Braunkohlestaubes in einem Silo bei einer Temperatur
von über 60°C und sauerstoffarmer, trockener Atmosphäre.
[0007] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Anlage zur Mahltrocknung von Braunkohle, umfassend
eine Mühle zur Zerkleinerung von Braunkohle zu Braunkohlestaub und ein Silo zur Lagerung
von Braunkohlestaub, wobei die Mühle eine Gaszuführöffnung für Trocknungsgas und einen
Materialauslass für gemahlenen und getrockneten Braunkohlestaub aufweist, wobei eine
mit dem Materialauslass der Mühle und dem Silo verbundene Staubwaschanlage zur Spülung
des Braunkohlestaubes mit einem trockenen, sauerstoffarmen zweiten Fördergas vorgesehen
ist.
[0008] "Sauerstoffarm" im Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass der Sauerstoffanteil eines
Gases oder einer Atmosphäre unter dem Sauerstoffanteil von Luft liegt, vorzugsweise
um 10%, ggf. auch darunter. Bei einem gegenüber einem sauerstoffarmen Gas noch sauerstoffärmeren
Gas liegt der Sauerstoffanteil vorzugsweise um 3% oder darunter. Ein Gas oder eine
Atmosphäre ist im Sinne dieser Erfindung "trocken", wenn der jeweilige Wasseranteil
unter 3 Vol-% liegt.
[0009] "Spülen" im Sinne dieser Erfindung umfasst zum einen den Austausch eines ersten Gases
durch ein zweites Gas. Zum anderen kann aber auch vorgesehen sein, das erste Gas mit
einem weiteren Gas durchmischt oder durch dieses verdünnt wird, so dass das zweite
Gas entsteht.
[0010] "Braunkohle" umfasst im Zusammenhang mit dieser Erfindung als Oberbegriff sowohl
Hartbraunkohle als auch Weichbraunkohle.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, den Wasseranteil bei Braunkohle
von bspw. ursprünglich 30 Vol.-% auf 8 Vol.-% zu reduzieren und gleichzeitig eine
Zerkleinerung auf Partikel mit einer Korngröße von unter 500 µm zu erreichen. Die
Erfindung hat erkannt, dass bei der Braunkohlemahltrocknung mit anschließender Einlagerung
Temperaturen eingesetzt werden können, die über den im Stand der Technik angegebenen
Maximaltemperaturen liegen, ohne dass es zu Explosionen oder Selbstentzündungen kommt,
wenn gleichzeitig Sauerstoff- und/oder Wasseranteil in der die Braunkohle bzw. den
Braunkohlestaub umgebenden Atmosphäre ausreichend reduziert wird, dass eine Explosions-
oder Selbstentzündungsreaktion nicht in Gang gesetzt wird. Dies gilt insbesondere
während des Mahlens und bei der Einlagerung von Braunkohlestaub.
[0012] Zu einer Staubexplosion kommt es, wenn in der sauerstoffreichen Atmosphäre, wie z.B.
Luft, fein verteile, feste Staubpartikel eines brennbaren Stoffes gezündet bzw. auf
eine Temperatur oberhalb der Zündtemperatur erwärmt werden. Aufgrund der großen gemeinsamen
Oberfläche der Staubpartikel kommt es zu einer plötzlichen explosionsartigen Entzündung
des gesamten Staubes.
[0013] Wird Braunkohlestaub, die unter ihre Gleichgewichtsfeuchte abgetrocknet ist, bei
erhöhter Temperatur und frei verfügbarer Luftfeuchtigkeit eingelagert, kommt es zu
Kondensation der Luftfeuchtigkeit, die zu einem Anstieg der Temperatur des Braunkohlestaubes
führt. Mit steigender Temperatur löst dann im Staubpartikelzwischenraum bzw. Zwickelvolumen
befindlicher Sauerstoff weitere exotherme Reaktionen aus. Mit noch weiter steigender
Temperatur wird der in der Kohle gebundene Sauerstoff zum freien Partner für exotherme
Reaktionen im gesamten Braunkohlestaubvolumen und es kommt zu einer Selbstentzündung
des Braunkohlestaubes.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Braunkohle in einer Mühle mahlgetrocknet
wird. Das für die Trocknung erforderliche Trocknungsgas weist dabei eine Gaseintrittstemperatur
(die Temperatur des Trocknungsgases bei Eintritt in die Mühle) oberhalb der Zündtemperatur
von Braunkohle auf. Gleichzeitig handelt es sich bei dem Trocknungsgas um ein sauerstoffarmes
Gas, so dass Staubexplosionen in der Mühle trotz der vorgenannten Gaseintrittstemperatur
wirksam vermieden werden. Der Sauerstoffanteil des Trocknungsgases ist bevorzugt kleiner-gleich
12 Vol.-%, weiter bevorzugt zwischen 8 und 12 Vol.-%. Der Wasseranteil des Trocknungsgases
ist bevorzugt kleiner-gleich 35 Vol.-%. Es ist weiter bevorzugt, wenn der Wasseranteil
des Trocknungsgases so eingestellt wird, dass sich in der Atmosphäre innerhalb der
Mühle ein Wasseranteil von kleiner-gleich 35 Vol.-% einstellt.
[0015] Bei einem entsprechenden Trocknungsgas sind Gaseintrittstemperaturen oberhalb der
Zündtemperatur von Braunkohle möglich. Bevorzugt liegt die Gaseintrittstemperatur
des Trocknungsgases dabei unter oder bei 850°C, weiter bevorzugt unter oder bei 625°C,
weiter bevorzugt bei 625°C. Mit der letztgenannten Temperatur kann eine gute Trocknungswirkung
erzielt werden. Gleichzeitig ist es - wie Untersuchungen gezeigt haben - möglich,
für die verschiedenen Komponenten der Mühle den Stahl 1.4878 einzusetzen. Indem auf
die Einsatzgrenzen dieses Stahls Rücksicht genommen wird, kann die Mühle vergleichsweise
kostengünstig hergestellt werden. Werden höhere Gaseintrittstemperaturen benötigt
oder gewünscht, müssen ggf. einzelne Komponenten der Mühle aus kostenintensiveren
Werkstoffen hergestellt werden.
[0016] Die Mühle ist bevorzugt so eingestellt, dass die gemahlene Braunkohle bzw. der Braunkohlestaub
eine mittlere Produktfeinheit von 40 bis 100 µm aufweist. Die Mühle ist bevorzugt
als Kugelringmühle ausgeführt. Es können aber alle Arten von Luftstrommühlen, insb.
alle Arten von Wälzmühlen, verwendet werden.
[0017] Nach erfolgter Mahltrocknung wird der Braunkohlestaub mit Hilfe eines ersten Fördergases
aus der Mühle gefördert. Der Braunkohlestaub hat zu diesem Zeitpunkt eine Temperatur
von deutlich über 60°C. Insbesondere kann seine Temperatur 70 bis 110°C, vorzugsweise
80 bis 100°C, vorzugsweise 90°C betragen. Bei dem ersten Fördergas kann es sich bevorzugt
um Trocknungsgas handeln. In diesem Fall kann das in die Mühle eingebrachte Trocknungsgas
beim Verlassen der Mühle ausreichend fein gemahlene Braunkohlepartikel mitreißen und
so aus der Mühle befördern. Wird als erstes Fördergas ein anderes Gas als das Trocknungsgas
eingesetzt, müssen Temperatur und Sauerstoffanteil dieses Gases so gewählt werden,
dass die Gefahr einer Staubexplosion vermieden wird. Das erste Fördergas bzw. Trocknungsgas
weist in der Regel einen hohen Wasseranteil auf, da das in der Mühle aus der Braunkohle
stammende, freiwerdende Wasser in dem ersten Fördergas bzw. Trocknungsgas mitgeführt
wird.
[0018] Der mit dem ersten Fördergas aus der Mühle geförderte gemahlene Braunkohlestaub wird
anschließend mit einem trockenen, gegenüber dem ersten Fördergas noch sauerstoffärmeren
zweiten Fördergas gespült. Dabei kommt es vorzugsweise zu einem praktisch vollständigen
Austausch des ersten Fördergases durch das zweite Fördergas. Das zweite Fördergas
hat bevorzugt einen Sauerstoffanteil von kleiner-gleich 3 Vol.-% und vorzugsweise
einen Wasseranteil von kleiner-gleich 5 Vol.-%, weiter vorzugweise kleiner als 3 Vol-%.
Zum Spülen des Braunkohlestaubes kann bspw. eine Gasförderrinne eingesetzt werden,
bei der der Braunkohlestaub über einen gasdurchlässigen Boden geleitet wird. Aus dem
gasdurchlässigen Boden tritt dann das zweite Fördergas aus und verdrängt das erste
Fördergas aus den Zwischenräumen des Braunkohlestaubs. Handelt es sich bei dem ersten
Fördergas um Trocknungsgas werden durch die vorbeschriebene Spülung sowohl der Sauerstoff-
als auch der Wasseranteil im Braunkohlestaub-Gas-Gemisch deutlich reduziert, da es
sich bei dem zweiten Fördergas um sauerstoffarmes, trockenes Gas handelt, dessen Sauerstoff-
und Wasseranteil grundsätzlich geringer ist als der des Trocknungsgases. Sinngemäß
gilt dies auch dann, wenn das erste Fördergas nicht das Trocknungsgas ist. Das zweite
Fördergas hat also bevorzugt einen geringeren Sauerstoff- und Wasseranteil als das
erste Fördergas.
[0019] Alternativ dazu ist es möglich, dass dem Gemisch aus erstem Fördergas und Braunkohlestaub
ein weiteres Gas zugemischt wird, sodass durch das Vermischen des ersten Fördergases
mit dem weiteren Gas das zweite Fördergas entsteht. Das erste Fördergas wird also
durch Durchmischung mit oder Verdünnung durch das weitere Gas zum zweiten Fördergas.
[0020] Mit Hilfe des zweiten Fördergases wird der Braunkohlestaub dann weiter gefördert
und letztendlich in einem Silo eingelagert. Die Temperatur des Braunkohlestaubes liegt
bei der Einlagerung über 60°C, meist um die 90°C. Um eine Selbstzündung des Braunkohlestaubes
im Silo zu vermeiden, herrscht im Silo eine sauerstoffarme und trockene Atmosphäre.
Indem der Braunkohlestaub mit Hilfe des ebenfalls trockenen und sauerstoffarmen zweiten
Fördergases in das Silo eingebracht wird, kann eine entsprechende Atmosphäre auch
bei Zuführung von Braunkohlestaub beibehalten werden. Der Sauerstoffanteil in der
Atmosphäre im Silo ist bevorzugt kleiner gleich 3 Vol.-%. Der Wasseranteil der Atmosphäre
im Silo ist vorzugsweise kleiner gleich 3 Vol.-%. Bei entsprechender Atmosphäre ist
es möglich, dass die Temperatur des Braunkohlestaubes bei Einlagerung im Silo 70 bis
110°C, vorzugsweise 80 bis 100°C, vorzugsweise 90°C beträgt, ohne dass die Gefahr
einer Selbstentzündung besteht.
[0021] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Silo mit trockenem und sauerstoffarmem Gas
gespült werden kann. Eine entsprechende Spülung kann bei Bedarf, bspw. bei entsprechender
Überwachung der Atmosphäre im Silo, oder regelmäßig erfolgen. Durch eine entsprechende
Spülung kann sichergestellt werden, dass die Atmosphäre im Silo fortwährend trocken
und sauerstoffarm ist, so dass eine Selbstentzündung des Braunkohlestaubes im Silo
wirksam verhindert werden kann.
[0022] Weiterhin ist bevorzugt, wenn im Silo und/oder der Mühle ein Überdruck gegenüber
der Atmosphäre herrscht. Dadurch wird ein Fremdlufteinbruch (ungewolltes Zuströmen
von Umgebungsluft mit einem ggf. hohen Sauerstoff- und/oder Wassergehalt) wirksam
vermieden.
[0023] Als zweites Fördergas und/oder Gas zur Spülung des Silos wird bevorzugt ein Inertgas,
bspw. Stickstoff, verwendet. Um die erforderlichen oder gewünschten Sauerstoff- und/oder
Wasseranteile bei den einzelnen vorgenannten Gasen zu erreichen, kann das Inertgas
ggf. mit Be- und Entfeuchtern, sowie durch Vermischung mit Luft auf die gewünschte
Zusammensetzung eingestellt werden. Für das Trocknungsgas und/oder das erste Fördergas
ist es auch möglich, anstelle eines Inertgases Verbrennungsabgase o.ä. mit einem geringen
Sauerstoffanteil zu verwenden. Durch Vermischung mit Luft und/oder den Einsatz von
Be- und Entfeuchtern lassen sich auch bei Verbrennungsabgasen beliebige Sauerstoff-
und Wasseranteile einstellen.
[0024] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Anlage zur Mahltrocknung und Einlagerung von
Braunkohle, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäße Anlage umfasst eine Mühle zur Zerkleinerung von Braunkohle zu
Braunkohlestaub und ein Silo zur Lagerung von Braunkohlestaub, wobei die Mühle eine
Gaszuführöffnung für Trocknungsgas und einen Materialauslass für gemahlenen und getrockneten
Braunkohlestaub aufweist, und wobei eine mit dem Materialauslass der Mühle und dem
Silo verbundene Staubwaschanlage zur Spülung des Braunkohlestaubes mit trockenem,
sauerstoffarmen zweiten Fördergas vorgesehen ist.
[0025] Bevorzugt ist weiterhin, wenn das Silo eine Gaseinlassöffnung für trockenes und sauerstoffarmes
Gas aufweist und dass eine Regelungseinrichtung vorgesehen ist, welche die Gaszufuhr
in die Mühle und/oder das Silo so steuert, dass die Betriebsparameter des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingehalten werden.
[0026] Es ist bevorzugt, wenn die Staubwaschanlage zum Spülen des Braunkohlestaubes als
eine gasbetriebene Förderrinne ausgebildet ist, bei der der Braunkohlestaub zusammen
mit einem ersten Fördergas über einen gasdurchlässigen Boden strömt. Das zweite Fördergas
strömt durch den luftdurchlässigen Boden und verdrängt das erste Fördergas aus den
Zwischenräumen des Braunkohlestaubs.
[0027] Weiter bevorzugt ist es, wenn das Silo und/oder die Mühle gegen Frischlufteinbruch
ausgebildet sind. Dazu kann vorgesehen sein, dass die Mühle und/oder das Silo besonders
abgedichtet sind. Insbesondere können einzelne Bauteile der Mühle und/oder des Silos
zu diesem Zwecke miteinander druckdicht verschweißt sein.
[0028] Der Begriff "Silo" ist im Zusammenhang mit dieser Erfindung weit auszulegen. So umfasst
der Begriff Silo nicht nur stationäre Speicher sondern bspw. auch Kesselwagen oder
entsprechende LKW.
[0029] Der in dem Silo eingelagerte Braunkohlestaub kann beliebig entnommen werden und bspw.
in der Kohlevergasung oder bei der Brikettherstellung, aber auch zur Befeuerung von
Hochöfen oder in Kraftwerken verwendet werden.
[0030] An der Mühle können Kühlelemente vorgesehen sein, die im Falle einer Betriebsunterbrechung
aktiviert werden, um sich in der Mühle ansammelnden Braunkohlestaub soweit abzukühlen,
dass es zu keiner Selbstentzündung oder einem Glimmbrand kommt. Die Kühlelemente sind
während des ordnungsgemäßen Betriebs jedoch nicht aktiviert und entfalten somit keinerlei
Kühlwirkung. Desweiteren können in der Mühle Vorrichtungen, z.B. Ausräumer, vorgesehen
sein, mit denen sich Ablagerungen von Braunkohlestaub während des Betriebes beseitigen
lassen. In der Mühle kann weiterhin eine Löscheinrichtung vorgesehen sein, mit der
evtl. auftretende Glimmbrände gelöscht werden können.
[0031] Die Erfindung wird nun anhand einer vorteilhaften Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Anlage zur Mahltrock-nung und Einlagerung von Braunkohle;
- Figur 2
- eine Detailansicht der Mühle der Anlage ge-mäß Figur 1;
- Figur 3a-c
- Detaildarstellung möglicher Staubwaschanlage für die Anlage gemäß Figur 1;
- Figur 4
- eine Detaildarstellung des Silos der Anlage gemäß Figur 1; und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung des mit der Anlage aus Figur 1 durchgeführten, erfin-dungsgemäßen
Verfahrens.
[0032] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Anlage 1 zur Mahltrocknung und Einlagerung von
Braunkohle gezeigt. In Figur 5 ist das mit dieser Anlage 1 durchgeführte Verfahren
100 schematisch dargestellt.
[0033] Die Anlage 1 umfasst eine Mühle 20, eine Staubwaschanlage 30 und ein Silo 40. Der
Aufbau der Mühle 20, der Staubwaschanlage 30 und des Silos 40 ist in den Figuren 2
bis 4 näher dargestellt. Des Weiteren sind bei der Anlage 1 noch eine Aufgabevorrichtung
2a, ein Filter 2b, ein Ventilator 2c, eine Gasquelle 3 und ein Heizelement 4 vorgesehen.
Bei dem Heizelement 4 kann es sich insbesondere um einen Heißgaserzeuger handeln.
[0034] Die zur Mahltrocknung und Einlagerung bestimmte Braunkohle gelangt über die Aufgabeeinrichtung
2 dosiert in die Mühle 20. Die Aufgabeeinrichtung 2 wird dabei so betrieben, dass
der Füllstand in der Mühle 20 immer in einem vorgegebenen Toleranzbereich liegt.
[0035] In der Mühle 20 wird der erste Verfahrensschritt 101, das Mahlen und Trocknen der
Braunkohle zu Braunkohlestaub, durchgeführt.
[0036] Bei der Mühle 20 handelt es sich, wie in Figur 2 dargestellt, um eine Kugelringmühle,
bei der die Braunkohle durch einen Materialeinlass 21 einem Mahlwerk 22 zugeführt
wird. Die Braunkohle wird in dem Mahlwerk 22 auf bekannte Weise gemahlen und tritt
anschließend seitlich aus dem Mahlwerk 22 aus. Ringförmig um das Mahlwerk 22 am Boden
angeordnet ist ein Düsenring 23 vorgesehen, durch den erstes das Fördergas strömt.
Die gemahlene Braunkohle wird durch das erste Fördergas mitgerissen und zu einem Sichter
24 im oberen Bereich der Mühle 20 transportiert. Durch den Sichter 24 werden Partikel,
die die gewünschte Feinheit von, in diesem Fall, unter 500 µm noch nicht erreicht
haben, aussortiert und dem Mahlwerk 22 erneut zugeführt. Ausreichend feine Partikel
mit einer Partikelgröße von unter 500 µm bilden den gewünschten Braunkohlestaub und
werden mit dem ersten Fördergas durch den Materialauslass 26 gefördert.
[0037] Bei der Mühle 20 in Figur 2 handelt es sich bei dem ersten Fördergas gleichzeitig
um das erfindungsgemäße Trocknungsgas. Das Trocknungsgas tritt über den Anschluss
27 mit einer Temperatur oberhalb der Zündtemperatur der zu mahlenden Braunkohle in
die Mühle 20 ein. Diese Gaseintrittstemperatur beträgt 625°C. Darüber hinaus weist
das Trocknungsgas noch einen Sauerstoffanteil von kleiner-gleich 12 Vol.-% und einen
Wasseranteil von kleiner-gleich 35 Vol.-% auf.
[0038] Der Volumenstrom des Trocknungsgases wird durch den Ventilator 2c bestimmt. Die Zusammensetzung
des Trockungsgases ergibt sich aus den Heißgasen aus dem Heizelement 4, dem aus der
Kohle verdampften Wasserdampfe und evtl. eintretenden Leckluftströmungen sowie ggf.
einem Inertgas, das von der Gasquelle 3 zur Verfügung gestellt wird.
[0039] Die Einspeisung des vorgenannten Trocknungsgases in die Mühle 20 hat zur Folge, dass
sich innerhalb der Mühle 20 eine ausreichend hohe Temperatur ergibt, die eine Trocknung
der Braunkohle bewirkt. Entsprechende Temperaturen würden zwar unter normalen atmosphärischen
Bedingungen zu Staubexplosionen führen, jedoch werden Staubexplosionen durch den geringen
Sauerstoffanteil im Trocknungsgas und damit auch innerhalb der Mühle 20 wirksam vermieden.
[0040] Die gemahlene und getrocknete Braunkohle gelangt zusammen mit dem Trocknungsgas (bzw.
ersten Fördergas) in den Materialauslass 26, sofern die gewünschte Partikelgröße erreicht
wurde, die Braunkohle also in Form von Braunkohlestaub vorliegt. Der Braunkohlestaub
weist an diesem Punkt eine Temperatur von ca. 90°C auf. Da der Braunkohlestaub weiterhin
von dem sauerstoffarmen Trocknungsgas umgeben ist, sind Staubexplosionen nicht zu
befürchten.
[0041] Der Braunkohlestaub wird in nächsten Verfahrensschritt 102 mit Hilfe des Trocknungsgases
(bzw. ersten Fördergases) von dem Materialauslass 26 der Mühle 20 über eine Verbindungsleitung
5 in einen Filter 2b gefördert und dort abgeschieden. Der abgeschiedene Braunkohlestaub
wird weiter zu einer Staubwaschanlage 30 gefördert und dort gespült (Schritt 103).
Verschiedene Ausführungsformen von Staubwaschanlagen 30 sind in Figuren 3a-c näher
dargestellt. Die Staubwaschanlage 30 kann je nach Anforderung über ein der in Figuren
3a-c gezeigten Systeme realisiert werden.
[0042] Bei der Staubwaschanlage gemäße Figur 3a gelangt das Gemisch aus Trocknungsgas und
Braunkohlestaub über den Einlass 31 in die Staubwaschanlage 30, die als Belüftungskasten
ausgeführt ist. Die Staubwaschanlage 30 zeichnet sich dadurch aus, dass der Strömungskanal
32 für den Braunkohlestaub einen gasdurchlässigen Boden 33 und eine gasdurchlässige
obere Begrenzung 34 aufweist. Vom Strömungskanal 32 aus gesehen befinden sich hinter
dem gasdurchlässigen Boden 33 und der gasdurchlässigen oberen Begrenzung 34 jeweils
ein Gasverteilerraum 35, 36. Der untere Gasverteilerraum 35 ist dabei mit der Gasquelle
3 (vgl. Figur 1) verbunden, während der obere Gasverteilerraum 36 mit der Umgebung
verbunden ist. In den unteren Gasverteilerraum 35 wird von der Gasquelle 3 ein zweites
Fördergas eingebracht, welches durch den gasdurchlässigen Boden 33 in den Strömungskanal
32 strömt. Indem das zweite Fördergas in den Strömungskanal 32 einströmt, in dem sich
das Gemisch aus Braunkohlestaub und Trocknungsgase (bzw. erstem Fördergas) befinden,
wird der Braunkohlestaub gewaschen. Das zweite Fördergas verdrängt nämlich das Trocknungsgas
(bzw. erste Fördergas) aus den Zwischenräumen des Braunkohlestaubes. Das Trocknungsgas
(bzw. erste Fördergas) gelangt über die gasdurchlässige obere Begrenzung 34 in den
Gasverteilerraum 36 und von da aus in die Umgebung. Im Ergebnis liegt am Ausgang der
Staubwaschanlage 30 ein Gemisch aus Braunkohlestaub und zweitem Fördergas vor.
[0043] Die Staubwaschanlage 30 gemäß Figur 3b ist als Gasförderrinne ausgebildet und funktioniert
im Prinzip wie die Staubwaschanlage 30 gemäß Figur 3a. Das Gemisch aus Trocknungsgas
und Braunkohlestaub gelangt über den Einlass 31 in die Staubwaschanlage 30. Die Staubwaschanlage
30 umfasst einen der Strömungskanal 32 für den Braunkohlestaub, der einen gasdurchlässigen
Boden 33 aufweist. Unterhalb des gasdurchlässigen Bodens 33 befindet sich ein Gasverteilerraum
35, der mit der Gasquelle 3 (vgl. Figur 1) verbunden ist. In den unteren Gasverteilerraum
35 wird von der Gasquelle 3 ein zweites Fördergas eingebracht, welches durch den gasdurchlässigen
Boden 33 in den Strömungskanal 32 strömt. Indem das zweite Fördergas in den Strömungskanal
32 einströmt, in dem sich das Gemisch aus Braunkohlestaub und Trocknungsgase (bzw.
erstem Fördergas) befinden, wird der Braunkohlestaub gewaschen. Das zweite Fördergas
verdrängt nämlich das Trocknungsgas (bzw. erste Fördergas) aus den Zwischenräumen
des Braunkohlestaubes. Das Trocknungsgas (bzw. erste Fördergas) gelangt über den Gasauslass
37 in die Umgebung. Im Ergebnis liegt am Ausgang der Staubwaschanlage 30 ein Gemisch
aus Braunkohlestaub und zweitem Fördergas vor.
[0044] Die Staubwaschanlage 30 in Figur 3c ist als pneumatische Förderleitung ausgestaltet.
Das Gemisch aus Trocknungsgas und Braunkohlestaub gelangt über ein Einschleußorgan
31' in die Staubwaschanlage 30. Die Staubwaschanlage 30 umfasst einen der Strömungskanal
32 für den Braunkohlestaub, der einen gasdurchlässigen Boden 33 aufweist. Unterhalb
des gasdurchlässigen Bodens 33 befindet sich ein Gasverteilerraum 35, der mit der
Gasquelle 3 (vgl. Figur 1) verbunden ist. In den unteren Gasverteilerraum 35 wird
von der Gasquelle 3 ein Gas eingebracht, welches durch den gasdurchlässigen Boden
33 in den Strömungskanal 32 strömt. Außerdem wir das Gas noch an dem einen Ende des
Strömungskanals 32 eingebracht, wodurch ein Impuls auf das Braunkohlestaub-Gas-Gemisch
ausgeübt wird, so dass eine Förderung des Braunkohlestaubes zum anderen Ende des Strömungskanals
32 erreicht wird. Durch das in den Strömungskanal 32 eingebrachte Gas wird das Trocknungsgas
(bzw. erste Fördergas) derart verdünnt, dass sich das zweite Fördergas bildet. Das
Gemisch aus Braunkohlestaub und zweitem Fördergas tritt dann am Ende der pneumatische
Förderleitung aus.
[0045] Das zweite Fördergas weist gegenüber dem Trocknungsgas (bzw. erstem Fördergas) einen
geringeren Sauerstoff-und/oder Wasseranteil auf. Dies gilt besonders, da das aus der
Braunkohle während des Trocknens ausgelöste Wasser mit dem Trocknungsgas mitgeführt
wird und dessen Wasseranteil erhöht. Das zweite Fördergas zeichnet sich dadurch aus,
dass der Sauerstoffanteil kleiner gleich 3 Vol.-% und der Wasseranteil kleiner als
3 Vol.-% ist. Ein entsprechendes Gas wird von der Gasquelle 3 zur Verfügung gestellt.
[0046] Ausgehend von der Staubwaschanlage wird das Gemisch aus zweitem Fördergas und Braunkohlestaub
über die Verbindungsleitung 6 zum Silo 40 weitergefördert (Schritt 104). Die Temperatur
des Braunkohlestaubes hat sich durch die Förderung und die Spülung im Wesentlichen
nicht verändert, so dass der Braunkohlestaub bei Eintritt in das Silo 40 eine Temperatur
von ca. 90°C aufweist. Der Braunkohlestaub wird also mit einer Temperatur von 90°C
im Silo 40 eingelagert (Schritt 105).
[0047] Der Braunkohlestaub gelangt zusammen mit dem zweiten Fördergas in das Silo 40 und
wird dort eingelagert. Da ständig zweites Fördergas zusammen mit dem Braunkohlestaub
dem Silo 40 zufließt, stellt sich im Silo 40 eine Atmosphäre mit einem Sauerstoffanteil
von kleiner gleich 3 Vol.-% und einem Wasseranteil kleiner gleich 3 Vol.-% ein. Bei
einer entsprechenden Atmosphäre ist die Einlagerung von Braunkohlestaub bei einer
Temperatur von bis zu 90°C möglich , wobei insbesondere keine Selbstentzündung auftritt.
[0048] Der Braunkohlestaub lagert sich aufgrund der Schwerkraft am Boden 41 des Siloinnenraums
42 ab und kann durch eine Öffnung 43 im Boden 41 des Silos entnommen werden. Da zusammen
mit dem Braunkohlestaub auch ständig zweites Fördergas dem Silo zufließt, ist außerdem
ein Entlüftungsventil 44 vorgesehen, mit dem Gas in die Umgebung abgelassen werden
kann. Das Entlüftungsventil 44 ist dabei mit Staubfiltern ausgestattet, so dass es
nur für Gas durchlässig ist.
[0049] Um die Atmosphäre im Siloinnenraum 42 regulieren zu können, sind am Boden 41 und/oder
in der Seitenwand des Silos 40 Gaseinlassöffnungen 45 vorgesehen, mit denen von der
Gasquelle 3 stammendes Gas in den Siloinnenraum 42 eingespeist werden kann. Durch
eine (nicht dargestellte) Regelungseinheit ist es möglich, die Atmosphäre im Siloinnenraum
42 zu überwachen und gegebenenfalls durch Zuführung von Gas mit vorgegebener Zusammensetzung
zu regulieren, so dass die Atmosphäre im Siloinnenraum 42 einen Sauerstoffanteil von
kleiner-gleich 3 Vol-% und einen Wasseranteil von kleiner-gleich 3 Vol-% aufweist.
Somit kann dauerhaft eine Selbstentzündung des Braunkohlestaubes im Siloinnenraum
42 verhindert werden.
[0050] Im Siloinnenraum 42 herrscht gegenüber der Umgebung ein Überdruck. Dadurch kann vermieden
werden, dass durch eventuelle Undichtigkeiten in dem Silo 40 Umgebungsluft mit einem
höheren Sauerstoff- und/oder Wasseranteil eindringen und ggf. unerwünschte Reaktionen
hervorrufen kann.
1. Verfahren zur Mahltrocknung und Einlagerung von Braunkohle, umfassend die Schritte:
a) Mahlen und Trocknen (101) von Braunkohle zu Braunkohlestaub in einer Mühle (20)
mit einem sauerstoffarmen Trocknungsgas und einer Gaseintrittstemperatur oberhalb
der Zündtemperatur von Braunkohle;
b) Förderung (102) des gemahlenen und getrockneten Braunkohlestaubes aus der Mühle
(20) mit Hilfe eines ersten Fördergases;
c) Spülen (103) des geförderten Braunkohlestaubes mit einem trockenen, sauerstoffarmen
zweiten Fördergas zum Austausch des ersten Fördergases mit dem zweiten Fördergas;
d) Weiterförderung (104) des Braunkohlestaubes mit Hilfe des zweiten Fördergases;
und
e) Einlagerung (105) des weitergeförderten Braunkohlestaubes in einem Silo (40) bei
einer Temperatur von über 60°C und sauerstoffarmer, trockener Atmosphäre.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknungsgas einen Sauerstoffanteil von kleiner-gleich 12 Vol.-%, bevorzugt
8 bis 12 Vol.-%, und einen Wasseranteil von kleiner-gleich 35 Vol.-% aufweist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Fördergas einen Sauerstoffanteil von kleiner-gleich 3 Vol.-% und/oder
einen Wasseranteil von kleiner-gleich 3 Vol.-% aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffanteil im Silo kleiner-gleich 3 Vol.-% und/oder der Wasseranteil kleiner-gleich
3 Vol.-% ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaseintrittstemperatur des Trocknungsgases 625°C ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des Braunkohlestaubes bei Einlagerung im Silo 70 bis 110°C, vorzugsweise
80 bis 100°C, vorzugsweise 90°C beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Braunkohlestaub eine mittlere Produktfeinheit von 40 bis 100 µm aufweist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Fördergas Trocknungsgas ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Anstieg des Sauerstoff-und/oder Wassergehaltes im Silo (40) das Silo (40) mit
trockenem, sauerstoffarmen Gas gespült wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Fördergas im Wesentlichen ein Inertgas, vorzugsweise Stickstoff, ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Silo (40) ein Überdruck gegenüber der Umgebung eingestellt wird.
12. Anlage zur Mahltrocknung und Einlagerung von Braunkohle, umfassend eine Mühle (20)
zur Zerkleinerung von Braunkohle zu Braunkohlestaub und einem Silo (40) zur Lagerung
von Braunkohlestaub, dadurch gekennzeichnet, dass die Mühle (20) eine Gaszuführöffnung (27) für Trocknungsgas und einen Materialauslass
(26) für gemahlenen und getrockneten Braunkohlestaub aufweist, und eine mit dem Materialauslass
(26) der Mühle (20) und dem Silo (40) verbundene Staubwaschanlage (30) zur Spülung
des Braunkohlestaubes mit trockenem, sauerstoffarmen zweitem Fördergas vorgesehen
ist.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Silo (40) eine Gaseinlassöffnung (45) für trockenes und sauerstoffarmes Gas aufweist
und eine Regelungseinrichtung vorgesehen ist, welche die Gaszufuhr in die Mühle (20)
und/oder das Silo (40) so steuert, dass die Betriebsparameter aus wenigstens einem
der Ansprüche 1 bis 7 eingehalten werden.
14. Anlage nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage 1 zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet
ist.