[0001] Die Erfindung betrifft ein getaktetes Presswerk gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 sowie ein Verfahren für den Betrieb eines getakteten Presswerks gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 12.
[0002] Das in Rede stehende, getaktete Presswerk findet heute beispielsweise bei der Massenfertigung
einbaufertiger Serienteile Anwendung. Anwendungsbereiche hierfür sind die Automobil-,
Elektro- oder Hausgeräteindustrie oder der Apparatebau.
[0003] Üblicherweise ist das getaktete Presswerk mit einer Mehrzahl von Arbeitsstationen
ausgestattet, die mittels eines Werkstück-Transportsystems miteinander verkettet sind.
Entsprechend durchläuft ein zu bearbeitendes Werkstück die unterschiedlichen Arbeitsstationen
taktweise derart, dass zu jedem Arbeitstakt ein neues Fertigteil hergestellt wird.
[0004] Das bekannte Presswerk (
DE 200 07 094 U1), von dem die Erfindung ausgeht, ist mit einer Transferpresse ausgestattet, die eine
Reihe hintereinander angeordneter Presswerkzeuge, jeweils mit Oberwerkzeug und Unterwerkzeug,
aufweist. Zum taktweisen Vorschieben der zu bearbeitenden Werkstücke sind beidseitig
des jeweiligen Arbeitsraums der Presswerkzeuge Greiferschienen angeordnet, die Werkstückgreifer
tragen. Die Vorschubbewegung der Greiferschienen sind mit der Bewegung des Pressenstößels,
an dem hier die Oberwerkzeuge angeordnet sind, synchronisiert.
[0005] Die bekannten Presswerke mit Transferpressen sind besonders für solche Arbeitsfolgen
geeignet, in denen ein einziges Vormaterial in einer Folge reiner Pressschritte zu
einem Fertigteil verarbeitet wird. Dann lässt sich mit der bekannten Transferpresse
eine effektive Massenfertigung umsetzen.
[0006] Schwieriger gestaltet sich die Situation, wenn neben Pressvorgängen auch Füge-, Mess-,
Klebe-, Rollvorgänge o. dgl. im Zuge der Herstellung des Fertigteils vorgenommen werden
sollen. Ähnliches gilt, wenn das Fertigteil aus der gemeinsamen Weiterverarbeitung
zweier Halbfertigteile entsteht, wobei beide Halbfertigteile zuvor bereits eine Reihe
von Pressschritten durchlaufen haben.
[0007] Der Grund für die obigen Schwierigkeiten besteht u.a. darin, dass das in dem jeweiligen
Presswerkzeug befindliche Werkstück in der Regel nur schwer zugänglich ist, so dass
eine der obigen Bearbeitungsschritte und auch eine irgendwie geartete Beschickung
bei im Presswerkzeug befindlichem Werkstück kaum möglich ist. In erster Linie ist
das üblicherweise vorgesehene Werkstück-Transportsystem mit Greiferschienen ursächlich
für die obige, schlechte Zugänglichkeit.
[0008] Zwar sind eine ganze Reihe von Alternativen für die Verkettung von Arbeitsstationen
einer Fertigungsanlage bekannt, die beispielsweise den Betrieb eines Teils einer Fertigungsanlage
im Rundtakt betreffen (
US 6,651,867 B2;
GB 2 250 495 A). Allerdings eignen sich die bekannten Werkstück-Transportsysteme nicht für die Beschickung
bekannter Presswerkzeuge, da entweder die Erreichbarkeit der Arbeitsstationen oder
die Kollisionsfreiheit des Transportsystems im Hinblick auf das Presswerkzeug nicht
gewährleistet ist.
[0009] Es bleibt daher dabei, dass mit dem bekannten Presswerk eine nur geringe Flexibilität
in der Gestaltung der Arbeitsschritte erreichbar ist, was zu einem entsprechend beschränkten
Anwendungsbereich führt.
[0010] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das bekannte Presswerk derart auszugestalten
und weiterzubilden, dass dessen Anwendungsbereich vergrößert wird.
[0011] Das obige Problem wird bei einem Presswerk gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch
die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
[0012] Die grundsätzliche Überlegung besteht darin, dass die Auslegung zumindest eines Abschnitts
des Presswerks als Rundtaktabschnitt, der eben im Rundtakt betreibbar ist, eine einfache
Flexibilisierung des Presswerks erlaubt, sofern das Werkstück-Transportsystem in ganz
spezieller Weise ausgestaltet ist.
[0013] Wesentlich ist, dass das Werkstück-Transportsystem eine um eine vertikale Spinnenachse
motorisch schwenkbare Transportspinne aufweist, der bezogen auf die Spinnenachse umlaufend
verteilt angeordnete Arbeitsstationen zugeordnet sind.
[0014] Eine vorschlagsgemäße Transportspinne mit ihren vorzugsweise starr von der Spinnenachse
abragenden Spinnenarmen, denen jeweils ein Werkstückgreifer zugeordnet ist, lässt
sich konstruktiv besonders leicht realisieren.
[0015] Auch steuerungstechnisch wirft eine vorschlagsgemäße Transportspinne keine größeren
Probleme auf, da alle Spinnenarme stets dieselbe Transportbewegung vollziehen. Für
die Umsetzung des Transportzyklus der Spinnenarme ist steuerungstechnisch also ein
einziger Bewegungsablauf abzubilden.
[0016] Interessant bei der Nutzung einer Transportspinne im Rahmen eines Presswerks ist
auch, dass die Transportspinne keinen zusätzlichen Bauraum innerhalb der jeweiligen
Arbeitsstation erfordert, da die Transportspinne außerhalb der jeweiligen Arbeitsstation
montiert ist.
[0017] Von besonderer Bedeutung für die vorschlagsgemäße Lösung ist allerdings die Tatsache,
dass außerhalb eines Transportzyklus, wenn sich die Transportspinne also in einem
Ruhezustand befindet, die Spinnenarme jeweils von oben gesehen zwischen die Arbeitsräume
zweier benachbarter Arbeitsstationen des Rundtaktabschnitts verschwenkt sind. Damit
ist gewährleistet, dass Kollisionen zwischen den jeweiligen Presswerkzeugen und der
Förderspinne nicht auftreten können.
[0018] Die obige, außerhalb eines Transportzyklus vorgesehene Positionierung der Spinnenarme
hat aber noch einen ganz anderen Vorteil. Mit einem vorschlagsgemäßen, spinnenartigen
Aufbau des Werkstück-Transportsystems lässt sich nämlich auf ganz besonders einfache
Weise gewährleisten, dass die Arbeitsräume der Arbeitsstationen von oben gesehen frei
von den Spinnenarmen sind und, weiter, dass die Zugänglichkeit der Arbeitsstationen
optimiert ist (Anspruch 2). Die gute Zugänglichkeit der Arbeitsstationen ergibt sich
insbesondere dadurch, dass die Arbeitsstationen des Rundtaktabschnitts bezogen auf
die Spinnenachse umlaufend verteilt angeordnet sind und die Transportspinne den Werkstücktransport
von innen, also von den der Spinnenachse zugewandten Seiten der Arbeitsstationen her
vornimmt.
[0019] Bei den besonders bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 3 bis 5 ist die
mindestens eine Transportspinne vollständig in den betreffenden Rundtaktabschnitt
integriert. Überraschenderweise ist eine solche Integration einer Transportspinne
in ein vorschlagsgemäßes Presswerk möglich, ohne dass die an sich sperrige Struktur
der Transportspinne zusätzlichen Bauraum erfordert.
[0020] Bei den weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 6 und 7 ist es vorgesehen,
dass die mindestens eine Transportspinne mit weiteren Rundtaktabschnitten und/oder
Transferabschnitten verkettet wird. Hier zeigt sich die mit der vorschlagsgemäßen
Lösung verbundene Flexibilität in besonderem Maße.
[0021] Nach einer weiteren Lehre nach Anspruch 12, der ebenfalls eigenständige Bedeutung
zukommt, wird ein Verfahren für den Betrieb eines getakteten Presswerks mit einer
Mehrzahl von Arbeitsstationen, die mittels eines Werkstück-Transportsystems zumindest
zum Teil miteinander verkettet werden, beansprucht.
[0022] Das vorschlagsgemäße Verfahren ist insbesondere auf den Betrieb eines obigen, vorschlagsgemäßen
Presswerks gerichtet. Wesentlich dabei ist die Tatsache, dass außerhalb eines Transportzyklus
die Spinnenarme, jeweils von oben gesehen, zwischen die Arbeitsräume zweier benachbarter
Arbeitsstationen des Rundtaktabschnitts verschwenkt werden. Insoweit darf auf die
Erläuterungen zu der Funktionsweise des vorschlagsgemäßen Presswerks verwiesen werden.
[0023] Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 13 ist die Verkettung
zweier Abschnitte des Presswerks derart vorgesehen, dass zwei unterschiedliche Halbfertigteile,
die in beiden Abschnitten bereits vorverarbeitet worden sind, anschließend in mindestens
einem gemeinsamen Arbeitsschritt zu Fertigteilen weiterverarbeitet werden. Dabei lässt
sich die oben genannte Flexibilität des Presswerks für das vorschlagsgemäße Verfahren
optimal einsetzen, um auf einfache Weise Verbundwerkstücke herzustellen.
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- a) bis c) insgesamt drei Ausführungsformen eines vorschlagsgemäßen Presswerks jeweils
in einer Ansicht von oben, jeweils ohne Pressenstößel und Oberwerkzeuge,
- Fig. 2
- a) den in Fig. 1a) gezeigten Rundtaktabschnitt in einer Ansicht von oben ohne Pressenstößel
und ohne Oberwerkzeuge und
b) eine schematische Darstellung eines Transportzyklus im Schnittbereich II-II, Fig.
3 a) eine Detailansicht des in 1a) gezeigten Rundtaktabschnitts und b) eine Schnittansicht
entlang der Schnittlinien III-III.
[0025] Die in den Fig. 1 a), b) und c) dargestellten bevorzugten Ausführungsformen eines
vorschlagsgemäßen getakteten Presswerks 1 weisen jeweils eine Mehrzahl von Arbeitsstationen
a
n, b
n, c
n und C
n auf, die zumindest zum Teil als Pressen-Arbeitsstationen ausgestaltet sind. Sofern
von den Arbeitsstationen im allgemeinen die Rede ist, wird im Folgenden hierfür nur
das Bezugszeichen "a-c" verwendet.
[0026] Die Arbeitsstationen a-c sind mittels eines Werkstück-Transportsystems zumindest
zum Teil miteinander verkettet. Die Ausgestaltung des Werkstück-Transportsystems mit
Transportspinne steht vorliegend im Vordergrund.
[0027] Fig. 1 zeigt, dass in allen Varianten zumindest ein Abschnitt des Presswerks 1 als
Rundtaktabschnitt 2, 3 ausgelegt ist, der im Rundtakt betreibbar ist. Hierfür sind
einerseits eine um eine vertikale Spinnenachse 4, 5 schwenkbare Transportspinne 6,
7 und andererseits bezogen auf die jeweilige Spinnenachse 4, 5 umlaufend verteilt
angeordnete Arbeitsstationen a-c vorgesehen. Eine Zusammenschau der Fig. 2 und 3 zeigt,
dass die vorschlagsgemäße Transportspinne 6, 7 eine Anzahl von der Spinnenachse 4,
5 abragender Spinnenarme 8, 9 aufweist, die jeweils mit einem Werkstückgreifer 10,
11 ausgestattet sind. Der Begriff "abragen" ist hier weit zu verstehen und umfasst
jegliche Art der Anordnung von Spinnenarmen 8, 9, die sich radial nach Außen erstrecken.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist es auch nicht erforderlich, dass die Spinnenarme
8, 9 unmittelbar von der geometrischen Spinnenachse 4, 5 ausgehen.
[0028] Fig. 1 zeigt, dass über ein Verschwenken der vorschlagsgemäßen Transportspinne 6,
7 die jeweiligen Werkstückgreifer 10, 11 in die Arbeitsräume a'-c' der Arbeitsstationen
a-c bewegbar sind. Dadurch ist über die Spinnenarme 8, 9 in einem Transportzyklus
T ein Werkstücktransport zwischen den Arbeitsräumen a'-c' der Arbeitsstationen a-c
des jeweiligen Rundtaktabschnitts 2, 3 bewirkbar.
[0029] Wesentlich ist nun die Tatsache, dass außerhalb eines Transportzyklus T die Spinnenarme
8, 9 jeweils von oben gesehen zwischen die Arbeitsräume a'-c' zweier benachbarter
Arbeitsstationen a-c des Rundtaktabschnitts 2, 3 verschwenkt sind. Dieser Zustand
außerhalb des Transportzyklus T, also bei in Ruhezustand befindlicher Transportspinne
6, 7, ist für alle Transportspinnen 6, 7 in den Fig. 1 und 2 gezeigt.
[0030] Die Darstellungen gemäß Fig. 1 und 2 zeigen auch, dass außerhalb des Transportzyklus
T die Arbeitsräume a'-c' der Arbeitsstationen a-c von oben gesehen frei von den Spinnenarmen
8, 9 sind. Dabei zeigt Fig. 2 besonders deutlich, dass außerhalb des Transportzyklus
T die bezogen auf die Spinnenachse 4, 5 radial äußeren Bereiche a"-e" der Arbeitsstationen
a-c zur Bearbeitung und/oder zur Beschickung zugänglich sind. Es ist also ohne weiteres
möglich, dass die in den Arbeitsstationen a-c befindlichen Werkstücke W durch eine
zusätzliche Bearbeitungs- oder Beschickungseinheit 12, die in Fig. 2a) in gestrichelter
Linie dargestellt ist, beaufschlagt wird.
[0031] Alternativ oder zusätzlich kann mit der vorschlagsgemäßen Lösung erreicht werden,
dass außerhalb des Transportzyklus T die den Spinnenarmen 8, 9 zugewandten Bereiche
a"'-e"' der Arbeitsstationen a-c zum Teil zur Bearbeitung und/oder Beschickung zugänglich
sind. Entsprechend kann auch hier eine nicht dargestellte, zusätzliche Bearbeitungs-
oder Beschickungseinheit vorgesehen sein.
[0032] Fig. 2a) zeigt weiter, dass die obige Zugänglichkeit der betreffenden Bereiche a"-b"
und a"'-b"' durch die umlaufend verteilt angeordneten Arbeitsstationen a-c in Kombination
mit der innenliegenden Transportspinne 6, 7 besonders ausgeprägt ist.
[0033] Es wurde schon darauf hingewiesen, dass zumindest ein Teil der Arbeitsstationen a-c
als Pressen-Arbeitsstationen ausgestaltet sind. In besonders bevorzugter Ausgestaltung
sind aber auch weitere Arbeitsstationen a-c vorgesehen, die dem Kleben, Rollen, Richten
o. dgl. dienen können.
[0034] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Transportspinnen
6, 7 jeweils in das Presswerk 1 integriert. Dies ist dadurch bewerkstelligt worden,
dass sich die Arbeitsstationen a-c mit der Transportspinne 6, 7 einen Pressentisch
13 gewissermaßen teilen. Ganz allgemein ist mindestens einer Arbeitsstation a-c ein
Pressentisch 13 zugeordnet, wobei die mindestens eine Transportspinne 6, 7 auf dem
Pressentisch 13 angeordnet ist. Hier und vorzugsweise ist es so, dass mehreren, in
den dargestellten Ausführungsbeispielen sogar allen Arbeitsstationen a-c, ein gemeinsamer
Pressentisch 13 zugeordnet ist, auf dem die mindestens eine Transportspinne 6, 7 angeordnet
ist.
[0035] An dieser Stelle zeigt sich, dass durch die Nutzung des Pressentisches 13 als Träger
sowohl für die Arbeitsstationen a-c als auch für die Transportspinnen 6, 7 auf einfache
Weise ein modularer Aufbau erreichen lässt. Hierfür ist der gemeinsame Pressentisch
13 mit einer Mehrzahl mechanischer Schnittstellen für eine wahlweise Fixierung von
wahlweisen Arbeitsstationen a-c und/oder Transportspinnen 6, 7 ausgestattet, so dass
sich das Presswerk 1 auf dem Pressentisch 13 modular aufbauen lässt. Durch eine geeignete
Strukturierung der mechanischen Schnittstellen lässt sich für das Presswerk 1 eine
Art Baukastensystem realisieren.
[0036] Fig. 3 zeigt eine Maßnahme zur weiteren Integration der Transportspinnen 6, 7 in
das Presswerk 1. Fig. 3b) zeigt, dass die dortige Arbeitsstation a
5 ein Presswerkzeug mit Oberwerkzeug 14 und Unterwerkzeug 15 aufweist, wobei hier und
vorzugsweise dem Oberwerkzeug 14 der Arbeitsstation a
5 ein Pressenstößel 16 zugeordnet ist. Der Pressenstößel 16 ist hier und vorzugsweise
durch eine Stößelführung 17 geführt.
[0037] Ein Vergleich der Fig. 1 und 3 zeigt, dass allen Presswerkzeugen des Presswerks 1,
hier allen Oberwerkzeugen 14 des Presswerks 1, ein und derselbe gemeinsame Pressenstößel
16 zugeordnet ist. Denkbar ist aber auch, dass nur einem Teil der Presswerkzeuge,
beispielsweise den Presswerkzeugen eines Rundtaktabschnitts 2, 3 oder der Rundtaktabschnitte
2, 3, ein und derselbe Pressenstößel 16 zugeordnet ist.
[0038] Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugtem Ausführungsbeispiel ist es so, dass
der gemeinsame Pressenstößel 16 als Stößelplatte 18 ausgestaltet ist, die sich zumindest
teilweise über die Arbeitsstationen a-c und die mindestens eine Transportspinne 6,
7 erstreckt. Die mindestens eine Transportspinne 6, 7 findet sich also je nach Stellung
des Pressenstößels 16 vollständig zwischen dem Pressenstößel 16 einerseits und dem
Pressentisch 13 andererseits.
[0039] Die Stößelplatte 18 durchläuft während eines Presszyklus in üblicher Weise einen
in Fig. 3b dargestellten oberen Pressentotpunkt und einen nicht dargestellten unteren
Pressentotpunkt. Dabei ist die Stößelplatte 18 hier und vorzugsweise im oberen Pressentotpunkt
(Fig. 3b)) oberhalb der mindestens einen Transportspinne 6, 7 positioniert, während
die Stößelplatte 18 im unteren, nicht dargestellten Pressentotpunkt unterhalb zumindest
eines Teils der mindestens einen Transportspinne 6, 7 positioniert ist. Um außerhalb
des Transportzyklus und während eines Pressenzyklus eine Kollision der Stößelplatte
18 mit der mindestens einen Transportspinne 6, 7 zu vermeiden, ist die Stößelplatte
18 im Bereich der mindestens einen Transportspinne 6, 7 entsprechend freigeschnitten.
Dies lässt sich der Darstellung gemäß Fig. 3a) entnehmen.
[0040] Die mit der vorschlagsgemäßen Lösung erreichbaren Vorteile werden im Folgenden anhand
der Funktionsweise der in Fig. 1 dargestellten Varianten a) - c) erläutert.
[0041] Bei der in Fig. 1a) dargestellten Ausführungsform ist ein Transferabschnitt 19 mit
den Arbeitsstationen a
1-a
4 vorgesehen, der nach Art einer Transferpresse miteinander verkettet sind und jeweils
Presswerkzeuge mit Oberwerkzeug und Unterwerkzeug aufweisen. Die Transferpresse 19
wird hier und vorzugsweise mit Vormaterial W
1 in Form von Coilmaterial beaufschlagt. Grundsätzlich kann es sich hier aber auch
um Vormaterial W
1 in Form von Platinenmaterial handeln.
[0042] Der Transferabschnitt 19 ist über ein Förderband o. dgl. mit der Arbeitsstation a
5 verkettet, die der Transportspinne 7 zugeordnet ist. Damit durchläuft das Werkstück
W ausgehend von der Zuführung von Coilmaterial die Arbeitsstationen a
1-a
4 der Transferpresse 19, wird anschließend an die Arbeitsstation a
5 übergeben und mittels der Transportspinne 7 durch die Arbeitsstationen a
6-a
12 geführt. Von der Arbeitsstation a
12 geht schließlich ein Förderband 20 für den Abtransport des Fertigteils ab.
[0043] Hervorzuheben bei der in Fig. 1a) dargestellten Ausführungsform ist die Tatsache,
dass im Bereich der Transportspinne 6, 7 weitgehend beliebige Arbeitsschritte an dem
Werkstück W vorgenommen werden können. Dies liegt daran, dass es sich bei den Arbeitsstationen
a
5-a
12 nicht notwendigerweise um Pressen-Arbeitsstationen handeln muss. Ferner ist es hier
möglich, durch die oben angesprochene Zugänglichkeit der Arbeitsstationen a
6-a
12 eine zusätzliche Bearbeitung und/oder Beschickung vorzunehmen. Dem Transferabschnitt
19 können auch beliebige weitere Arbeitsstationen vorgeschaltet sein.
[0044] Die weiter bevorzugte Ausgestaltung gemäß Fig. 1b) erlaubt die Durchführung einer
Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsschritte. Hier sind vorzugsweise zwei Rundtaktabschnitte
2, 3 vorgesehen, die über eine Lineareinheit 21 miteinander verkettet sind. Dabei
wird hier und vorzugsweise das Vormaterial W
1 als Coilmaterial der Arbeitsstation b
1 zugeführt. Auch hier kann grundsätzlich Vormaterial W
1 in Form von Platinenmaterial zugeführt werden. Nach der Zuführung des Vormaterials
W
1 wird das Werkstück W mittels der Transportspinne 6 durch die Arbeitsstationen b
1-b
8 geführt und von dort an die Lineareinheit 21 übergeben. Von dort aus erreicht das
Werkstück W die Arbeitsstation b
9 und wird mittels der Transportspinne 7 durch die Arbeitsstationen b
9-b
13 geführt. Das Fertigteil wird schließlich von der Arbeitsstation b
13 über ein Förderband 20 entnommen.
[0045] Das in Fig. 1c) dargestellte Ausführungsbeispiel zeichnet sich auch dadurch aus,
dass die rechts dargestellte Transportspinne 7 eine geringere Anzahl von Spinnenarmen
9 aufweist als die links dargestellte Transportspinne 6. Dies zeigt den mit der vorschlagsgemäßen
Lösung erreichbaren Grad an Flexibilität beim Aufbau des Presswerks 1.
[0046] Die in Fig. 1c) dargestellte Ausführungsform zeigt, dass die Transportspinnen 6,
7 eine Beaufschlagung der Arbeitsstationen c mit unterschiedlichen Vormaterialien
W
1, W
2, hier Coilmaterial einerseits und Platinenmaterial andererseits, erlauben. Dies liegt
im Wesentlichen daran, dass die oben angesprochene Zugänglichkeit der Arbeitsstationen
c mit der vorschlagsgemäßen Lösung erreicht wird. Bei dem in Fig. 1d) dargestellten
Ausführungsbeispiel wird der links dargestellte Rundtaktabschnitt 2 mit einem Coilmaterial
und der rechts dargestellte Rundtaktabschnitt 3 mit einem Platinenmaterial beaufschlagt.
Durch die unterschiedliche Wahlmöglichkeit hinsichtlich des zugeführten Vormaterials
W
1, W
2 wird die angesprochene Flexibilität bei der Auslegung des Presswerks 1 weiter erhöht.
Je nach Auslegung der beiden Transportspinnen 6, 7 ist es denkbar, dass der taktweise
Werkstücktransport in den Rundtaktabschnitten 2, 3 gegenläufig oder gleichläufig zueinander
erfolgt.
[0047] Besonders interessant ist die in Fig. 1c) gezeigte Variante hinsichtlich des dortigen
Betriebsverfahrens. Ganz allgemein wird dabei ein erster Abschnitt 2 des Presswerks
1, hier der links dargestellte Rundtaktabschnitt 2, mit einem ersten Vormaterial W
1, hier in Form eines Coilmaterials beschickt, während ein zweiter Abschnitt 3 des
Presswerks 1, hier der rechts dargestellte Rundtaktabschnitt 3, mit einem zweiten
Vormaterial W
2, hier in Form von Platinenmaterial, beschickt wird. Die beiden Rundtaktabschnitte
2, 3 sind nun vorzugsweise derart verkettet, dass Halbfertigteile beider Rundtaktabschnitte
2, 3 in mindestens einem gemeinsamen Arbeitsschritt, hier in den gemeinsamen Arbeitsschritten
c
9, c
10, c
11 und c
12 zu Fertigteilen weiterverarbeitet werden. Die Halbfertigteile entstehen hier in den
Arbeitsschritten c
1-c
8 aus dem Coilmaterial W
1 und in den Arbeitsschritten C
1-C
4 aus dem Platinenmaterial W
2. Auch hier ist der Werkstücktransport zwischen den beiden Rundtaktabschnitten 2,
3 gegenläufig.
[0048] Die in Fig. 1c) dargestellte Ausführungsform sowie das damit umsetzbare Betriebsverfahren
eignen sich sehr gut für eine Hybridbauweise, bei der die Fertigteile aus mindestens
zwei unterschiedlichen Halbfertigteilen bestehen. Bei diesen Fertigteilen kann es
sich um Metallbauteile, insbesondere aber auch um Thermoplastverbundbauteile und um
Faserverbundbauteile handeln.
[0049] Für die konstruktive Ausgestaltung der mindestens einen Transportspinne 6, 7 sind
zahlreiche vorteilhafte Varianten denkbar. In besonders bevorzugter Ausgestaltung
ist die Transportspinne 6, 7 nicht nur motorisch schwenkbar, sondern zum Aufnehmen
und Ablegen eines Werkstücks W auch motorisch vertikal zwischen einer oberen Stellung
und einer unteren Stellung verfahrbar. Fig. 3b) zeigt die obere Stellung in durchgezogener
Linie und die untere Stellung in gestrichelter Linie.
[0050] Die vertikale Verstellbarkeit der Transportspinne 6, 7 bringt einen besonderen Vorteil
für die Auslegung der Arbeitsstationen a-c, insbesondere der Presswerkzeuge, mit sich.
Hierdurch kann nämlich auf jegliche Werkstück-Hebevorrichtungen innerhalb der Arbeitsstationen
a-c verzichtet werden.
[0051] Interessant ist auch die in Fig. 2b) dargestellte Variante eines Transportzyklus
T, der die beiden erläuterten Bewegungs-Freiheitsgrade der Transportspinne 6, 7 voll
nutzt. Dabei ist es so, dass im Zuge eines Transportzyklus T die Spinnenarme 8, 9
jeweils aus der in durchgezogener Linie dargestellten Ausgangsposition heraus in den
Arbeitsraum a
11' der Arbeitsstation a
11 zum Aufnehmen eines Werkstücks W erstellt wird (Bewegung A). Zum Aufnehmen des Werkstücks
W werden die Spinnenarme 8, 9 vertikal nach unten verstellt (Bewegung B). Bei dem
vorzugsweise als Vakuumgreifer ausgestalteten Werkstückgreifer 10, 11 wird anschließend
ein Unterdruck auf den Werkstückgreifer 10, 11 geschaltet, so dass das Werkstück W
gegriffen wird. Zum Aufnehmen des Werkstücks W folgt eine Vertikalbewegung (Bewegung
C). Schließlich wird das Werkstück W in den Arbeitsraum a
12' der Arbeitsstation a
12 bewegt, in dem das Werkstück W entsprechend abgelegt wird (Bewegungen D, E, F). Schließlich
folgt ein Rückschwenken der Spinnenarme 8, 9 in die Ausgangsposition (Bewegung G),
in der die Spinnenarme 8, 9 bis zum nächsten Transportzyklus T verharren.
[0052] Wie weiter oben erläutert, kommt der Lage der Ausgangsposition besondere Bedeutung
zu. Um sicherzustellen, dass außerhalb eines Transportzyklus T die gewünschte Zugänglichkeit
der Arbeitsstationen a-c gegeben ist, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Ausgangsposition
hier zwischen den Arbeitsräumen a
11' und a
12' der beiden benachbarten Arbeitsstationen a
11, a
12 gelegen ist.
[0053] Bis hierhin wurde davon ausgegangen, dass die mindestens eine Transportspinne 6,
7 nur zwei Bewegungs-Freiheitsgrade aufweist, nämlich die Schwenkbarkeit um die Spinnenachse
4, 5 und die vertikale Verstellbarkeit. In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist
es allerdings vorgesehen, dass die Werkstückgreifer 10, 11 der Spinnenarme 8, 9 jeweils
motorisch um eine weitere Schwenkachse 22 schwenkbar sind, wobei die Schwenkachse
22 jeweils parallel zu der Erstreckung des jeweiligen Spinnenarms 8, 9 ausgerichtet
ist. In weiter bevorzugter Ausgestaltung ist die Schwenkachse 22 im Spinnenarm 8,
9 angeordnet, wie der Darstellung gemäß Fig. 3b) zu entnehmen ist.
[0054] Die weitere Schwenkachse 22 kann beispielsweise im Rahmen einer zusätzlichen Bearbeitung
des Werkstücks W Anwendung finden. Beispielsweise lässt sich das Werkstück W so im
verschwenkten Zustand an eine zusätzliche, oben angesprochene Bearbeitungsstation
12 vorläufig übergeben.
[0055] Um einerseits das Gewicht der mindestens einen Transportspinne 6, 7 gering zu halten
und andererseits die Schwingungsneigung durch eine geeignete konstruktive Ausgestaltung
mit geringen Kosten reduzieren zu können, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass jedenfalls
die Spinnenarme 8, 9 der mindestens einen Transportspinne 6, 7 im Wesentlichen aus
einem Kunststoffwerkstoff, hier und vorzugsweise aus einem Faserverbundwerkstoff bestehen.
[0056] Der strukturelle Aufbau der mindestens einen Transportspinne 6, 7 ist außerordentlich
einfach. Die Spinnenarme 8, 9 laufen im Bereich der Spinnenachse 4, 5 zusammen und
sind zu einem Bauteil integriert. Dies lässt sich mit der obigen Ausgestaltung der
Spinnenarme 8, 9 im Wesentlichen aus einem Kunststoffwerkstoff auf besonders einfache
Weise realisieren.
[0057] Selbst mit der obigen, zusätzlichen Schwenkachse 22 lässt sich die Transportspinne
6, 7 leicht konstruktiv umsetzen. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Spinnenarme
8, 9 im Bereich der Spinnenachse 4, 5 starr miteinander verbunden sind, so dass auf
eine aufwendige Anlenkung der Spinnenarme 8, 9 im Bereich der Spinnenachse 4, 5 verzichtet
werden kann.
[0058] Die mindestens eine Transportspinne 6, 7 ist mit einer Spinnenaufnahme 23,24 ausgestattet,
die auf dem gemeinsamen Pressentisch 13 angeordnet ist und die mit den Spinnenarmen
8, 9 schwenkbar gekoppelt ist. Vorzugsweise ist eine nicht dargestellte Antriebsanordnung
für das motorische Verschwenken um die Spinnenachse 4, 5 und für das motorische vertikale
Verstellen der Transportspinne 6, 7 in der Spinnenaufnahme 23, 24 untergebracht.
[0059] Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird das
beschriebene Verfahren für den Betrieb eines getakteten Presswerks 1 mit einer Mehrzahl
von Arbeitsstationen a-c, die mittels eines Werkstück-Transportsystems zumindest zum
Teil miteinander verkettet werden, beansprucht. Wesentlich dabei ist die Tatsache,
dass außerhalb des Transportzyklus T die Spinnenarme 8, 9 jeweils von oben gesehen,
zwischen die Arbeitsräume a'-c' zweier benachbarter Arbeitsstationen a-c des Rundtaktabschnitts
2, 3 verschwenkt werden. Für die Erläuterung dieser weiteren Lehre darf auf alle Erläuterungen
zu der Betriebsweise des vorschlagsgemäßen Presswerks 1 verwiesen werden.
1. Getaktetes Presswerk mit einer Mehrzahl von Arbeitsstationen (a-c), die mittels eines
Werkstück-Transportsystems zumindest zum Teil miteinander verkettet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Abschnitt (2, 3) des Presswerks (1) als Rundtaktabschnitt ausgelegt
ist, der im Rundtakt betreibbar ist, und dass hierfür eine um eine vertikale Spinnenachse
(4, 5) motorisch schwenkbare Transportspinne (6, 7) und bezogen auf die Spinnenachse
(4, 5) umlaufend verteilt angeordnete Arbeitsstationen (a-c) vorgesehen sind, dass
die Transportspinne (6, 7) eine Anzahl von der Spinnenachse (4, 5) abragender Spinnenarme
(8, 9) jeweils mit Werkstückgreifer (10, 11) aufweist, dass über die Spinnenarme (8,
9) in einem Transportzyklus (T) ein Werkstücktransport zwischen den Arbeitsräumen
(a'-c') der Arbeitsstationen (a-c) des Rundtaktabschnitts (2, 3) bewirkbar ist und
dass außerhalb eines Transportzyklus (T) die Spinnenarme (8, 9) jeweils von oben gesehen
zwischen die Arbeitsräume (a'-c') zweier benachbarter Arbeitsstationen (a-c) des Rundtaktabschnitts
(2, 3) verschwenkt sind.
2. Presswerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass außerhalb des Transportzyklus (T) die bezogen auf die Spinnenachse (4, 5) radial
äußeren Bereiche (a"-e") der Arbeitsstationen (a-c) zur Bearbeitung und/oder Beschickung
zugänglich sind, und/oder, dass außerhalb des Transportzyklus (T) die den Spinnenarmen
(8, 9) zugewandten Bereiche (a"'-e"') der Arbeitsstationen (a-c) zumindest zum Teil
zur Bearbeitung und/oder Beschickung zugänglich sind.
3. Presswerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer Arbeitsstation (a-c) ein Pressentisch (13) zugeordnet ist und dass
die mindestens eine Transportspinne (6, 7) auf dem Pressentisch (13) angeordnet ist,
vorzugsweise, dass mehreren, vorzugsweise allen, Arbeitsstationen (a-c) ein gemeinsamer
Pressentisch (13) zugeordnet ist, auf dem die mindestens eine Transportspinne (6,
7) angeordnet ist, vorzugsweise, dass der gemeinsame Pressentisch (13) eine Mehrzahl
mechanischer Schnittstellen für eine wahlweise Fixierung von wahlweisen Arbeitsstationen
(a-c) und/oder von Transportspinnen (6, 7) aufweist, so dass sich das Presswerk (1)
auf dem Pressentisch (13) modular aufbauen lässt.
4. Presswerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Arbeitsstationen (a-c) Presswerkzeuge jeweils mit Oberwerkzeug
(14) und Unterwerkzeug (15) aufweisen, dass dem Oberwerkzeug (14) oder dem Unterwerkzeug
(15) der Arbeitsstationen (a-c) jeweils ein Pressenstößel (16) zugeordnet ist und
dass zumindest einem Teil der Presswerkzeuge, vorzugsweise den Presswerkzeugen eines
Rundtaktabschnitts (2, 3) oder der Rundtaktabschnitte (2, 3), weiter vorzugsweise
allen Presswerkzeugen des Presswerks (1), ein und derselbe gemeinsame Pressenstößel
(16) zugeordnet ist.
5. Presswerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der gemeinsame Pressenstößel (16) als Stößelplatte (18) ausgestaltet ist und sich
zumindest teilweise über die Arbeitsstationen (a-c) und die mindestens eine Transportspinne
(6, 7) erstreckt, vorzugsweise, dass die Stößelplatte (18) im oberen Pressentotpunkt
oberhalb der mindestens einen Transportspinne (6, 7) positioniert ist und dass die
Stößelplatte (18) im unteren Pressentotpunkt unterhalb zumindest eines Teils der mindestens
einen Transportspinne (6, 7) positioniert ist und im Bereich der mindestens einen
Transportspinne (6, 7) entsprechend freigeschnitten ist.
6. Presswerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Transferabschnitt (19) mit Arbeitsstationen (a) vorgesehen ist, die nach Art
einer Transferpresse miteinander verkettet sind und Presswerkzeuge mit Oberwerkzeug
und Unterwerkzeug aufweisen.
7. Presswerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Rundtaktabschnitte (2, 3) vorgesehen sind, die insbesondere über eine Lineareinheit
(21) miteinander verkettet sind, vorzugsweise, dass die Rundtaktabschnitte (2, 3)
Transportspinnen (6, 7) mit einer unterschiedlichen Anzahl von Spinnenarmen (8, 9)
aufweisen.
8. Presswerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Transportspinne (6, 7) zum Aufnehmen und Ablegen eines Werkstücks
(W) motorisch vertikal zwischen einer oberen Stellung und einer unteren Stellung verfahrbar
ist.
9. Presswerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückgreifer (10, 11) der Spinnenarme (8, 9) jeweils motorisch um eine Schwenkachse
(22) schwenkbar sind und dass die Schwenkachse (22) jeweils parallel zu der Erstreckung
des jeweiligen Spinnenarms (8, 9) ausgerichtet ist, vorzugsweise, dass die Schwenkachse
(22) im jeweiligen Spinnenarm (8, 9) angeordnet ist.
10. Presswerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spinnenarme (8, 9) der mindestens einen Transportspinne (6, 7) im Wesentlichen
aus einem Kunststoffwerkstoff, insbesondere aus einem Faserverbundwerkstoff, bestehen.
11. Presswerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportspinne (6, 7) eine Spinnenaufnahme (23,24) aufweist, die auf dem Pressentisch
(13) angeordnet und mit den Spinnenarmen (8, 9) schwenkbar gekoppelt ist.
12. Verfahren für den Betrieb eines getakteten Presswerks (1) mit einer Mehrzahl von Arbeitsstationen
(a-c), die mittels eines Werkstück-Transportsystems zumindest zum Teil miteinander
verkettet werden, insbesondere eines Presswerks (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Abschnitt (2, 3) des Presswerks (1) als Rundtaktabschnitt ausgelegt
ist, der im Rundtakt betrieben wird, und dass hierfür eine um eine vertikale Spinnenachse
(4, 5) motorisch schwenkbare Transportspinne (6, 7) und bezogen auf die Spinnenachse
(4, 5) umlaufend verteilt angeordnete Arbeitsstationen (a-c) vorgesehen sind, dass
die Transportspinne (6, 7) eine Anzahl von der Spinnenachse (4, 5) abragender Spinnenarme
(8, 9) jeweils mit Werkstückgreifer (10, 11) aufweist, dass über die Spinnenarme (8,
9) in einem Transportzyklus (T) ein Werkstücktransport zwischen den Arbeitsräumen
(a'-c') der Arbeitsstationen (a-c) des Rundtaktabschnitts (2, 3) bewirkbar ist und
dass außerhalb eines Transportzyklus (T) die Spinnenarme (8, 9) jeweils von oben gesehen
zwischen die Arbeitsräume (a'-c') zweier benachbarter Arbeitsstationen (a-c) des Rundtaktabschnitts
(2, 3) verschwenkt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abschnitt (2, 3) des Presswerks (1), insbesondere ein erster Rundtaktabschnitt
(2, 3), mit einem ersten Vormaterial W1, insbesondere in Form eines Coilmaterials, beschickt wird, dass ein zweiter Abschnitt
(2, 3) des Presswerks (1), insbesondere ein zweiter Rundtaktabschnitt (2, 3), mit
einem zweiten Vormaterial W2, insbesondere in Form von Platinenmaterial, beschickt wird und dass die beiden Abschnitte(2,
3) derart verkettet sind, dass Halbfertigteile beider Abschnitte (2, 3) in mindestens
einem gemeinsamen Arbeitsschritt zu Fertigteilen weiterverarbeitet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Zuge eines Transportzyklus (T) die Spinnenarme (8, 9) jeweils aus einer Ausgangsposition
heraus in den Arbeitsraum (a'-c') einer ersten Arbeitsstation (a-c) zum Aufnehmen
eines Werkstücks (W), dann in den Arbeitsraum (a'-c') einer zweiten Arbeitsstation
(a-c) zum Ablegen des Werkstücks (W) und schließlich zurück in die Ausgangsposition
verstellt wird.