[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise aus der Offenlegungsschrift
DE 28 17 287 A1 bekannt. Die darin offenbarte Gasturbine zeigt eine Gehäuseschale, innerhalb derer
ein Leitschaufelträger angesiedelt ist. Die Befestigung des Leitschaufelträgers an
der Gehäuseschale erfolgt über gehäuseseitig angeordnete nutförmige Aufnahmen, in
die schaufelträgerseitig angeordnete Nasen passend hineinragen. Gleichzeitig dient
die Verbindung von Nasen und Aufnahmen als Dichtung des zwischen der Gehäuseschale
und dem Leitschaufelträger angeordneten Raums gegenüber daran axial angrenzenden Räumen,
in denen bei Betrieb Kühlluft mit unterschiedlichen Drücken vorhanden ist.
[0003] Bei transienten Betriebszuständen können sich Gehäuseschale und Leitschaufelträger
unterschiedlich ausdehnen, so dass Spalte zwischen den Nasen und ihren Aufnahmen auftreten.
Dies führt zu Verlusten im Kühlmittel, was einerseits den Wirkungsgrad der Gasturbine
mindert. Andererseits kann die dadurch auftretende Kühlluftleckage dazu führen, dass
die eigentlich mit der Kühlluft beaufschlagten Bauteile unzureichend gekühlt werden.
Eine unzureichende Kühlung der Bauteile kann zu einem vorzeitigen Versagen führen.
[0004] Aus diesem Grunde werden zur Abdichtung derartiger Spalte Dichtungselemente verwendet.
Aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungsrichtungen von Gehäuseschale und Leitschaufelträger
sind diese so zu wählen, dass sowohl eine in Axialrichtung als auch in Radialrichtung
vorhandene Verschiebbarkeit der Bauteile gewährleistet ist, ohne das Verschleiß oder
Defekte daran auftreten.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung einer Dichtungsvorrichtung
zum Abdichten zweier aneinander grenzender Räume zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Wänden, die einerseits eine besonders gute Dichtwirkung erzielt und andererseits in
zwei Dimensionen, die quer zueinander stehen, besonders bewegungstolerant ist.
[0006] Die auf die Erfindung gerichtete Aufgabe wird mit einer Dichtungsvorrichtung gemäß
dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Dichtungsvorrichtung eine Dichtungsanordnung
mit einer Nut und mit einem sich darein erstreckenden Steg aufweist, wobei die Dichtungsanordnung
ferner ein Dichtband umfasst, welches flächig vorgespannt am Steg und an zumindest
einer der beiden Seitenwänden der Nut anliegt.
[0008] Da das Dichtband flächig vorgespannt am Steg und gleichzeitig an zumindest einer
der beiden Seitenwänden der Nut anliegt, wird das Umströmen des Stegs und das Durchströmen
der Nut quer zur Nuterstreckung stets sicher vermieden. Leckageströme zwischen den
beiden zu trennenden Räumen treten daher bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht
auf. Da das Dichtband von der Nutöffnung zum Nutgrund verschiebbar ist, ist in einer
ersten Dimension (Richtung) eine große Verschiebbarkeit gegeben, ohne dass dabei die
Dichtwirkung beeinträchtigt ist. Der Steg ist zudem gegenüber dem Dichtband in einer
zweiten Dimension (Richtung) verschiebbar, wenn der Steg eine Breite aufweist, die
geringer als die Nutbreite ist. In diesem Fall kann der Steg sich quer zur Nuttiefe
bewegen, wobei währenddessen aufgrund der Vorspannung stets gewährleistet ist, dass
das Dichtband flächig am Steg anliegt. Folglich können die Wände bzw. Ringmäntel,
welche die beiden aneinander angrenzenden Räume begrenzen, sich in zwei Dimensionen
zueinander relativ bewegen, ohne dass eine Leckage durch die Nut auftritt.
[0009] Vorzugsweise sind zumindest einer der beiden aneinander angrenzenden Räume als Ring-
bzw. Kreisraum ausgebildet, der von einem ersten (äußeren) Ringmantel und von einem
dazu koaxialen zweiten (inneren) Ringmantel begrenzt sind, wobei an einem der beiden
Ringmäntel der umlaufende Steg und am anderen der beiden Ringmäntel die Ringnut angeordnet
ist, in die der Steg spielbehaftet hineinragt. In dem Fall sind relative Bewegungen
in zwei Dimensionen möglich, da einerseits das Dichtband vom Steg unterschiedlich
tief in die Ringnut hineingeschoben werden kann und andererseits der Steg entlang
der Dichtbandfläche entlang gleiten kann, ohne den Kontakt dazu zu verlieren.
[0010] Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung ist das Dichtband nutgrundseitig angefast.
Aufgrund der beiden Fasen lässt sich das Dichtband bei der Montage einfacher in die
Nut einfügen.
[0011] Weiter bevorzugt ist das Dichtband endlos geschlossen und liegt vollumfänglich flächig
am Steg an. In diesem Fall ist das Dichtband als Dichtring ausgebildet, welches mit
einem Anpressdruck am Steg flächig anliegt. Punktuelle Leckagen entlang des Umfangs
des Stegs werden somit vermieden.
[0012] Gemäß einer einfach montierbaren Ausgestaltung des Dichtrings ist dieser als Spaltring
ausgebildet, welcher an seinen Enden mit Hilfe eines Federelements in Tangentialrichtung
vorgespannt sein kann. Auch dies ermöglicht eine zuverlässige flächige Anlage des
Dichtbands am Steg.
[0013] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann das Dichtband auch segmentiert sein.
Sofern das Dichtband als Spaltring ausgebildet oder segmentiert ist, kann das zum
Vorspannen erforderliche Federelement als Blattfeder oder als Wellenfeder ausgestaltet
sein.
[0014] Wenn das Dichtband im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist, ist vorzugsweise in der
von der U-Form gebildeten Tasche das Federelement angesiedelt. In diesem Falle ist
dieses dann gegen ein Lösen vom Dichtband gesichert.
[0015] Vorzugsweise weist eine stationäre Gasturbine die vorgenannte Dichtungsvorrichtung
auf, wobei deren Gehäuse den ersten Ringmantel und deren Gehäuse des Abgaskanals und/oder
deren Leitschaufelträger den zweiten Ringmantel der Dichtungsvorrichtung bildet.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften werden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
in der folgenden Zeichnung näher erläutert.
[0017] Es zeigen:
- FIG 1
- einen Längsteilschnitt durch eine stationäre Gasturbine,
- FIG 2
- einen Ausschnitt aus dem Querschnitt der Gasturbine mit einer ersten Ringwand und
einer zweiten Ringwand sowie eines Dichtbands gemäß einer ersten Ausführungsform,
- FIG 3
- eine schematische Darstellung des Dichtbands gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- FIG 4
- den Querschnitt durch ein Dichtband gemäß einer dritten Ausführungsform und
- FIG 5
- die Draufsicht auf das Dichtband gemäß der dritten Ausführungsform sowie
- FIG 6
- den Querschnitt gemäß FIG 2 mit einer vierten Ausführungsform eines Dichtbands und
- FIG 7
- eine Seitenansicht auf das Dichtband gemäß der vierten Ausführungsform.
[0018] FIG 1 zeigt eine stationäre Gasturbine 10 in einem Längsteilschnitt. Die Gasturbine
10 weist im Innern einen um eine Rotationsachse 12 drehgelagerten Rotor 14 auf, der
auch als Turbinenläufer bezeichnet wird. Entlang des Rotors 14 folgen aufeinander
ein Ansauggehäuse 16, ein Axialturboverdichter 18, eine torusartige Ringbrennkammer
20 mit mehreren rotationssymmetrisch zueinander angeordneten Brennern 22, eine Turbineneinheit
24 und ein Abgasgehäuse 26.
[0019] Der Axialturboverdichter 18 umfasst einen ringförmig ausgebildeten Verdichterkanal
25 mit darin kaskadisch aufeinanderfolgenden Verdichterstufen aus Laufschaufel- und
Leitschaufelkränzen. Die am Rotor 14 angeordneten Laufschaufeln 27 liegen mit ihren
frei endenden Schaufelblattspitzen 29 einer äußeren Kanalwand des Verdichterkanals
25 gegenüber. Der Verdichterkanal 25 mündet über einen Verdichterausgangsdiffusor
36 in einem Plenum 38. Darin ist die Ringbrennkammer 20 mit ihrem Verbrennungsraum
28 vorgesehen, der mit einem ringförmigen Heißgaskanal 30 der Turbineneinheit 24 kommuniziert.
In der Turbineneinheit 24 sind vier hintereinander geschaltete Turbinenstufen 32 angeordnet.
Am Rotor 14 ist ein Generator oder eine Arbeitsmaschine (jeweils nicht dargestellt)
angekoppelt.
[0020] Im Betrieb der Gasturbine 10 saugt der Axialturboverdichter 18 durch das Ansauggehäuse
16 als zu verdichtendes Medium Umgebungsluft 34 an und verdichtet diese. Die verdichtete
Luft wird durch den Verdichterausgangsdiffusor 36 in das Plenum 38 geführt, von wo
aus sie in die Brenner 22 einströmt. Über die Brenner 22 gelangt auch Brennstoff in
den Verbrennungsraum 28. Dort wird der Brennstoff unter Zugabe der verdichteten Luft
zu einem Heißgas M verbrannt. Das Heißgas M strömt anschließend in den Heißgaskanal
30, wo es sich arbeitsleistend an den Turbinenschaufeln der Turbineneinheit 24 entspannt.
Die währenddessen freigesetzte Energie wird vom Rotor 14 aufgenommen und einerseits
zum Antrieb des Axialturboverdichters 18 und andererseits zum Antrieb einer Arbeitsmaschine
oder elektrischen Generators genutzt.
[0021] Im Bereich des Übergangs von der Turbineneinheit 24 in das Abgasgehäuse 26 ist eine
Vorrichtung zum Abdichten zweier aneinander grenzender Räume 54, 56 erforderlich.
Eine dafür geeignete Dichtungsvorrichtung 39 ist in FIG 2 im Querschnitt näher schematisch
gezeigt. Das Turbinengehäuse 40 und ein Turbinenleitschaufelträger 41 werden in Strömungsrichtung
vom Abgasgehäuse 26 abgelöst. Im sich axial überlappenden Abschnitt von Turbinenleitschaufelträger
41 und Abgasgehäuse 26 ist eine Dichtungsanordnung 42 vorgesehen, wobei der Turbinenleitschaufelträger
41 einen ersten - hier äußeren - Ringmantel bildet und das Abgasgehäuse 26 einen dazu
koaxialen zweiten - hier inneren - Ringmantel. Der geometrische Bezug durch die Verwendung
der Begriffe "innen" und "außen" gilt zumindest für den Überlappungsbereich der beiden
Ringmäntel. Am ersten Ringmantel - dem Turbinenleitschaufelträger 41 - ist eine nach
innen geöffnete Ringnut 44 angesiedelt. Ein an der äußeren Umfangsfläche des Abgasgehäuses
26 angeordneter endlos umlaufender Steg 46 ragt dabei mit Spiel in die Ringnut 44
ein, d. h., die axiale Breite des Stegs 46 ist in etwa um den Faktor 0,8 - 0,6 kleiner
als die axiale Breite der Ringnut 44. An einer mantelseitigen Fläche 48 des Stegs
46 ist ein Dichtband 50 angebracht, welches flächig vorgespannt am Steg 46 anliegt.
Das Dichtband 50 weist eine axiale Breite auf, die der Nutbreite der Ringnut 44 entspricht.
Die Breite des Dichtbands 50 kann auch geringfügig kleiner sein als die Nutbreite.
Das Dichtband 50 ist als Metallband ausgebildet. Das Dichtband 50 kann beispielsweise
an seinen Enden verschweißt sein, um einen geschlossenen Ring zu bilden. Dabei ist
die Länge des Metallbands so bemessen, dass dieses nach dem Aufbringen und Verschweißen
eine Vorspannung in Umfangsrichtung aufweist. Dadurch entsteht ein Anpressdruck zwischen
dem Dichtband 50 und dem Steg 46. Der Anpressdruck ist dabei so bemessen, dass das
Metallband 50 stets am Steg 46 anliegt, aber gleichzeitig noch eine Gleitbewegung
in axialer Richtung zwischen Steg 46 und Dichtband 50 ermöglicht (axiale Richtung
bedeutet hierbei parallel zu der gestrichelt dargestellten Rotationsachse 12).
[0022] Die Breite des Dichtbands 50 in axialer Richtung ist so bemessen, dass eine Gleitbewegung
in radialer Richtung entlang der Nut 44 möglich ist, ohne die Dichtwirkung zu beeinträchtigen.
Um eine ausreichende Dichtwirkung zu erzielen, reicht es auch, dass lediglich eine
Seitenwand des Dichtbands 50 an einer Seitenwand der Ringnut 44 zum anliegen kommt.
Aus diesem Grunde kann das Dichtband 50 auch eine Breite aufweisen, die geringfügig
kleiner ist als Nutbreite der Ringnut 44. In diesem Fall befindet sich zwischen der
anderen Seitenwand des Dichtbands 50 und der anderen Seitenwand der Ringnut 44 ein
geringer Spalt.
[0023] An der dem Nutgrund zugewandten Seite 51 des Dichtbands 50 sind seitlich Fasen 52
angeordnet. Sie dienen einer einfacheren Montage beim Zusammenfügen der beiden Hälften
des Turbinengehäuses 40. Durch das Dichtband 50 wird der Raum 54 mit höherem Gasdruck
- hier statischer Abgasdruck - gegenüber dem Raum 56 mit niedrigerem Gasdruck - hier
Umgebungsluftdruck - abgedichtet.
[0024] Um Spannungen im Dichtband 50 im Falle einer geringen Temperatur des Dichtbands 50
gegenüber den Gehäusekomponenten Turbinengehäuse 40 und Abgasgehäuse 26 gering zu
halten, kann das Dichtband 50 aus einer Legierung mit möglichst geringem Elastizitätsmodul
ausgeführt sein; zum Beispiel als titanbasierte Legierung mit einem Elastizitätsmodul
von etwa 60GPa.
[0025] Eine zweite Ausgestaltung eines Dichtbands 50 für die in FIG 2 gezeigte Anordnung
zeigt FIG 3 schematisch in einer Seitenansicht. Hier ist das Dichtband 50 nicht zu
einem geschlossenen Ring verschweißt, sondern als Spaltring ausgebildet, dessen Enden
durch ein Federelement 63 in Tangentialrichtung vorgespannt sind.
[0026] Gemäß einer in den Figuren 4 und 5 gezeigten dritten Ausführungsform des Dichtbands
50 ist dieses im Querschnitt (FIG 4) U-förmig. Dabei sind auch die nach außen weisenden
Flanken 60 der U-Form mit einer Fase 52 versehen. In den zwischen den beiden Flanken
60 angeordneten Freiraum 62 des Dichtbands 50 sind zwei parallel verlaufende Wellenfedern
64 in Form von elastischen Drähten um den gesamten Umfang gespannt. Die Wellenfedern
64 sind endlos und erzeugen die nach innen gerichtete Vorspannkraft, mit der das als
Spaltring ausgebildete oder aus mehreren Segmenten gebildete Dichtband 50 gegen die
äußere Mantelfläche 48 des Stegs 46 flächig und vollumfänglich - abgesehen von den
Spalten zwischen den Segmentenden - angepresst wird.
[0027] Eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dichtbands 50 ist als Querschnitt
in FIG 6 und als Seitenansicht in FIG 7 dargestellt. Das Dichtband 50 selber ist in
dieser Ausführungsform in zwei Teile und somit segmentiert ausgeführt, wobei jedes
Segment sich jeweils über den halben Umfang des Stegs 46 erstreckt. Es können auch
noch mehr Segmente vorgesehen sein, die dann sich über eine kürzere Bogenlänge erstrecken.
Anstelle der Wellenfedern 64 ist an jedem Segment außenseitig eine Blattfeder 66 oder
auch mehrere Blattfedern 66 angeordnet. Die bzw. jede Blattfeder 66 ist lediglich
an einer Umfangsposition 68 mit dem Dichtband 50 verschweißt oder verlötet. An anderen
Umfangspositionen 70 liegt die bzw. jede Blattfeder 66 nur außenseitig auf dem Dichtband
50 auf. Die Enden der Segmente sind nicht miteinander verbunden. Die Blattfedern 66
stützen sich am Grund der Nut 44 ab. Mit Hilfe der Blattfedern 66 ist es möglich,
den Anpressdruck der Segmente gegenüber dem Steg 46 zu gewährleisten, da diese in
regelmäßigen Abständen über den Umfang verteilt auf der Außenseite der Dichtbänder
50 angepresst sind.
[0028] Zur Montage der Dichtbänder 50 werden die beiden Dichtbandsegmente jeweils in die
Nuten 44 der Gehäusekomponenten eingelegt. Zur Erleichterung der Montage in der Gasturbine
können die Blattfedern zuvor mittels Epoxidharz im zusammengedrückten Zustand fixiert
werden. Danach können die Dichtbänder 50 mit den Blattfedern 66 mit zum Beispiel Epoxidharz
in die Nuten 44 eingeklebt werden. Bei Inbetriebnahme der Gasturbine verbrennt der
Klebstoff, so dass dann die Blattfedern das Dichtband 50 an den Steg 46 andrücken.
[0029] Folgende Vorteile werden mit der Erfindung erzielt:
- Eine besonders große, radiale und axiale Verschiebbarkeit der Gehäusekomponenten 40
und 26 relativ zueinander wird ermöglicht.
- Gleichzeitig ist der etwaige verbleibende Spalt, durch den noch eine Leckage auftreten
kann, signifikant viel kleiner als der verfügbare Verschiebeweg.
- Das Dichtband 50 bedarf keiner Befestigungselemente wie einer Verschraubung oder ähnlichem,
weil es um den gesamten Umfang des Stegs 44 gespannt wird oder in die Nut 44 eingelegt
ist, je nach Ausführungsform.
- Im Vergleich zu einer alternativen Lösung mit einer Bürstendichtung sind die Kosten
der erfindungsgemäßen Ausgestaltungen wesentlich geringer und für den Fall eines Schadens
können keine Teile der Dichtungsanordnung verloren gehen und Folgeschäden im Innern
der Gasturbine anrichten, da das Dichtband in der Nut 44 gefangen ist.
[0030] Insgesamt betrifft die Erfindung somit eine Dichtungsvorrichtung 39 zum Abdichten
zweier aneinander grenzender Räume 54, 56, umfassend eine erste Wand und eine diese
teilweise überlappende zweite Wand, eine sich dazwischen quer erstreckende Dichtungsanordnung
42, an der beidseitig zwei benachbarte, voneinander abzudichtende Räume 54, 56 angrenzen,
wobei die Dichtungsanordnung 42 einen an einer der beiden Wände angeordneten Steg
46 und eine an der anderen der beiden Wände angeordnete Nut 44 aufweist, in die der
Steg 46 spielbehaftet hineinragt. Um eine besonders verschiebungstolerante, aber dennoch
gut abdichtende Dichtungsvorrichtung anzugeben, wird vorgeschlagen, dass die Dichtungsanordnung
42 ein Dichtband 50 umfasst, welches am Steg 46 flächig vorgespannt und an den beiden
Seitenwänden der Ringnut 44 anliegt.
1. Dichtungsvorrichtung (39) zum Abdichten zweier aneinander grenzender Räume (54, 56),
umfassend einen ersten Ringmantel, einen dazu koaxialen zweiten Ringmantel und eine
sich dazwischen radial erstreckende Dichtungsanordnung (42), an der beiderseitig zwei
axial benachbarte, voneinander abzudichtende Räume (54, 56) angrenzen,
wobei die Dichtungsanordnung (42) einen an einem der beiden Ringmäntel angeordneten,
umlaufenden Steg (46) und
eine am anderen der beiden Ringmäntel angeordnete Ringnut (44) aufweist, in die der
Steg (46) spielbehaftet hineinragt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtungsanordnung (42) ein Dichtband (50) umfasst, welches flächig vorgespannt
am Steg (46) und an zumindest einer der beiden Seitenwänden der Ringnut (44) anliegt.
2. Dichtungsvorrichtung (39) nach Anspruch 1,
bei der das Dichtband (50) nutgrundseitig angefast ist.
3. Dichtungsvorrichtung (39) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der das Dichtband (50) endlos geschlossen ist und vollumfänglich flächig am Steg
anliegt.
4. Dichtungsvorrichtung (39) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der das Dichtband (50) als Spaltring ausgestaltet ist.
5. Dichtungsvorrichtung (39) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der das Dichtband (50) segmentiert ist.
6. Dichtungsvorrichtung (39) nach Anspruch 4 oder 5,
bei der das Dichtband (50) mittels zumindest eines Federelements (64) an den Steg
(46) angepresst wird.
7. Dichtungsvorrichtung (39) nach Anspruch 6,
bei der das Federelement (63) als Blattfeder (66) oder als Wellenfeder (64) ausgestaltet
ist.
8. Dichtungsvorrichtung (39) nach Anspruch 6 oder 7,
bei der das Dichtband (50) im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist.
9. Gasturbine (10) mit zumindest einer Dichtungsvorrichtung (39) nach einem der vorangehenden
Ansprüche,
deren Gehäuse den ersten Ringmantel und
deren Gehäuse eines Abgaskanals und/oder
deren Leitschaufelträger
den zweiten Ringmantel
der Dichtungsvorrichtung (39) bildet.
10. Gasturbine (10) mit zumindest einer Dichtungsvorrichtung (39) nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
bei der ein Turbinenleitschaufelträger (41) den ersten Ringmantel und
deren Gehäuse eines Abgaskanals den zweiten Ringmantel der Dichtungsvorrichtung (39)
bildet.