[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einer Einrichtung zum Abscheiden
von Schmiermittel aus einem Kurbelgehäuseentlüftungsgas der Brennkraftmaschine mit
den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Sie geht von der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2005 018 132 U1 aus. Aus dieser ist eine Brennkraftmaschine mit einer Einrichtung zum Abscheiden
von Öl aus dem Kurbelgehäuseentlüftungsgas der Brennkraftmaschine, mit mindestens
einer Kurbelgehäuseentlüftungsleitung, in deren Verlauf mindestens ein Ölabscheider
mit einem Ölauslass angeordnet ist, bekannt. An diesen Ölauslass ist eine Ölrückführleitung
für aus dem Kurbelgehäuseentlüftungsgas abgeschiedenes Öl zum Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine
angeordnet. Die Einrichtung zum Abscheiden von Öl ist dadurch gekennzeichnet, dass
im Verlauf der Ölrückführleitung eine Ölfördervorrichtung angeordnet ist. Bei dieser
Ölfördervorrichtung kann es sich beispielsweise um eine Zahnradpumpe handeln.
[0003] Bei Brennkraftmaschinen mit Trockensumpf, d. h. mit einem getrennten Schmiermittelvorratsbehälter,
der mit einer Saugpumpe befüllt und aus dem die Schmiermittelpumpe versorgt wird,
kann der Rücklauf des Schmiermittels aus dem Schmiermittelabscheider, beispielsweise
einem Zyklon, konzeptbedingt nicht unter den Schmiermittelspiegel in der Schmiermittelwanne
eingeleitet werden. Dadurch kann Blow-By-Gas entgegen der Strömungsrichtung des Schmiermittels
durch die Schmiermittelrücklaufleitung in den Schmiermittelabscheider strömen und
stört dessen Funktion, so dass Schmiermittel in den Luftfilterkasten mitgerissen werden
kann. Aus Packagegründen sind andere Schmiermittelabscheider, wie z. B. Zentrifugen,
häufig nicht einsetzbar. Aus Packagegründen, wegen der hohen Kosten und der Ausfallsicherheit
sind elektrisch oder mechanisch angetriebene Pumpen, wie z. B. Kolben- oder Zahnradpumpen
für diese Funktion nicht geeignet.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für eine Brennkraftmaschine mit einer
Trockensumpfschmierung eine Einrichtung zum Abscheiden von Schmiermittel aus dem Kurbelgehäuseentlüftungsgas
der Brennkraftmaschine aufzuzeigen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Durch den Einsatz einer Saugstrahlpumpe zum Fördern des rücklaufenden Schmiermittels
aus dem Schmiermittelabscheider, beispielsweise einem Zyklon, wird der Schmiermittelverbrauch
der Brennkraftmaschine reduziert und damit verbunden die Abgasemissionen verbessert,
die Belastung der emissionsbeeinflussenden Bauteile (Katalysator und Lambdasonde)
durch Ablagerungen verringert und die Gefahr von kompletten Brennkraftmaschinenschäden
durch Glühzündungen aufgrund des Schmiermittelanteils in derAnsaugluft vermieden.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
[0008] In vorteilhafter Weise kann die Schmiermittelfördervorrichtung gemäß Patentanspruch
2 mit Schmiermittel selbst oder einem Gas betrieben werden.
[0009] Gemäß Patentanspruch 3 kann beim Betrieb der Schmiermittelfördervorrichtung mit Schmiermittel
die ohnehin vorhandene Schmiermittelpumpe der Brennkraftmaschine zum Einsatz kommen.
Hierfür wird ein Teil des Schmiermittelförderstroms benutzt.
[0010] Beim Betrieb der Schmiermittelfördervorrichtung mit Gas ist eine zusätzliche Gasfördervorrichtung
vorzuhalten, beispielsweise eine Luftpumpe.
[0011] Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles in
zwei Figuren näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit einer Einrichtung zum Abscheiden von
Schmiermittel aus einem Kurbelgehäuseentlüftungsgas der Brennkraftmaschine.
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt durch eine bekannte Saugstrahlpumpe.
[0012] Im Folgenden gelten in den Fig. 1 und 2 für gleiche Bauelemente die gleichen Bezugsziffern.
[0013] In Fig. 1 ist schematisch eine Brennkraftmaschine 1 mit einer Einrichtung zum Abscheiden
von Schmiermittel aus einem Kurbelgehäuseentlüftungsgas der Brennkraftmaschine 1 dargestellt.
Die Brennkraftmaschine 1 besteht im Wesentlichen aus einem nicht separat bezifferten
Zylinderkopf mit einem Ein- und einem Auslassventil, einer Ansaugleitung und einer
Abgasleitung, sowie einem in einem Zylinder des Kurbelgehäuses 1' von einem Kurbeltrieb
antreibbaren Kolben. Strömungsrichtungen von Ansauggas und Abgas sind durch Pfeile
symbolisch dargestellt. Im unteren Teil des Kurbelgehäuses 1' ist eine Trockensumpfschmierung
für die Brennkraftmaschine 1 angeordnet.
[0014] Ähnlich wie bei einer Frischölschmierung wird hier das Schmiermittel in einem separaten
Behälter mitgeführt und durch eine Druckpumpe (Schmiermittelpumpe 7) an die Schmierstellen
befördert. Das abtropfende Schmiermittel wird im Gegensatz zur Druckumlaufschmierung
mittels einer zweiten Rückförderpumpe (Schmiermittelfördervorrichtung 6) aus dem Schmiermittelsumpf
abgesaugt und zurück in den Schmiermittelbehälter gefördert. Die Schmiermittelfördervorrichtung
6 hat dabei grundsätzlich eine höhere Förderleistung als die Schmiermittelpumpe 7,
um bei jeder Fahrsituation das Schmiermittel zuverlässig aus dem Kurbelgehäuse 1'
in das Schmiermittelreservoir zu pumpen.
[0015] Beim Betrieb der Brennkraftmaschine 1 wird mit Schmiermitteinebel versetztes Blow-By-Gas
durch eine Kurbeigehäuseentlüftungsleitung 2 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
zuerst einem zweiten Schmiermittelabscheider 9, einem Schmiermittelgrobabscheider,
zugeführt. In dem zweiten Schmiermittelabscheider 9 ausgefälltes Schmiermittel wird
durch eine zweite Schmiermittelrückführleitung 10 in das Kurbelgehäuse 1' zurückgeführt.
Diese grob vorgereinigten Blow-By-Gase werden anschließend durch die Kurbelgehäuseentlüftungsleitung
2 weiter an einen Schmiermittelabscheider 3 geleitet, einem Feinabscheider, wie beispielsweise
einem Zyklonabscheider. In diesem Schmiermittelabscheider 3 werden auch feinste Schmiermittelteilchen,
aus dem Blow-By-Gas abgeschieden, die sich anschließend schwerkraftbedingt geodätisch
unten an einem Schmiermittelauslass 4 sammeln.
[0016] Das derart gereinigte Blow-By-Gas wird nun durch die Kurbelgehäuseentlüftungsleitung
2 wieder der Ansaugleitung der Brennkraftmaschine 1 zur Verbrennung rückgeführt. Das
Schmiermittel, das sich am Schmiermittelauslass 4 des Schmiermittelabscheiders 3 sammelt,
wird über eine Schmiermittelrückführleitung 5 wieder dem Kurbelgehäuse 1' zugeführt.
Damit keine negative Strömung, d. h. Rückströmen von Blow-By-Gasen aus dem Kurbelgehäuse
1' in dem Schmiermittelabscheider 3 erfolgt, ist in der Schmiermittelrückführleitung
5 eine Schmiermittelfördereinrichtung 6 vorgesehen. Erfindungsgemäß handelt es sich
bei dieser Schmiermittelfördereinrichtung 6 um eine Saugstrahlpumpe.
[0017] Diese Schmiermittelfördereinrichtung 6 in Form einer Saugstrahlpumpe ist, wie im
vorliegenden Ausführungsbeispiel dargestellt, direkt mit dem Schmiermittel der Brennkraftmaschine
1 betreibbar. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann sie auch über eine zusätzliche
Luftpumpe mit Gas betrieben werden.
[0018] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel kommt die zur Versorgung der Brennkraftmaschine
1 ohnehin vorhandene Schmiermittelpumpe 7 zum Einsatz. Zum Betrieb der Schmiermittelfördervorrichtung
6 wird ein Teilschmiermittelförderstrom der Schmiermittelpumpe 7 zur Brennkraftmaschine
1 verwendet, d. h. ein Teilschmiermittelförderstrom wird durch eine Leitung 8 zum
Betrieb der Schmiermittelfördervorrichtung 6 gefördert.
[0019] Fig.2 zeigt einen Schnitt durch eine bekannte Saugstrahlpumpe, bzw. Schmiermittelfördervorrichtung
6.
[0020] Mit 8 ist ein Stutzen für die Leitung 8 für den Teilschmiermittelförderstrom kommend
von der Schmiermittelpumpe 7 bezeichnet (der Stutzen 8 ist Teil der Leitung 8). An
diesem Stutzen 8 wird Schmiermittel in die Schmiermittelfördervorrichtung 6 eingebracht,
eine Einbringrichtung ist mit einem Pfeil dargestellt und mit "Eintritt Drucköl" beschriftet.
[0021] Mit 5 ist ein Stutzen bezeichnet, an den die Schmiermittelrückführleitung 5 anordenbar
ist (auch der Stutzen 5 bildet einen Teil der Schmiermittelrückführleitung 5). Die
Fließrichtung ist wiederum durch einen Pfeil dargestellt und mit "Eintritt Rücklauföl/Blow-By
Gas" beschriftet.
[0022] Mit 11 ist eine Austrittsdüse bezeichnet, an der das geförderte Schmiermittel die
Schmiermittelfördervorrichtung 6 wieder austritt. Die Fließrichtung ist wieder mit
einem Pfeil dargestellt und mit "Austritt Drucköl" und "Rücklauföl/Blow-By-Gas" beschriftet.
Beim Betrieb der Schmiermittelfördervorrichtung 6 wird durch den Teilschmiermittelförderstrom
(Drucköl) im Inneren der Schmiermittelfördervorrichtung 6 ein Druckverhältnis aufgebaut,
so dass ein Rückströmen von Blow-By-Gasen in Richtung Schmiermittelabscheider 3 unmöglich
wird.
[0023] Durch den erfindungsgemäßen Einsatz einer Saugstrahlpumpe zum Fördern des Rücklaufschmiermittels
aus dem Schmiermittelabscheider 3 wird der Schmiermittelverbrauch der Brennkraftmaschine
1 reduziert und damit verbunden die Abgasemissionen verbessert, die Belastung der
emissionsbeeinflussenden Bauteile (Katalysator und Lambda-Sonde) durch Ablagerungen
verringert und die Gefahr von kompletten Brennkraftmaschinenschäden durch Glühzündungen
aufgrund des Schmiermittelanteils in der Ansaugluft vermieden.
Bezugszeichenliste:
[0024]
- 1.
- Brennkraftmaschine
- 1'
- Kurbelgehäuse
- 2.
- Kurbeigehäuseentlüftungsleitung
- 3.
- Schmiermittelabscheider
- 4.
- Schmiermittelauslass
- 5.
- Schmiermittelrückführleitung
- 8.
- Schmiermittelfördervorrichtung
- 7.
- Schmiermittelpumpe
- 8.
- Leitung für Teil-Schmiermittelförderstrom
- 9.
- zweiter Schmiermittelabscheider
- 10.
- zweite Schmiermittelrückführfeitung
- 11.
- Austrittsdüse
1. Brennkraftmaschine (1) mit einer Einrichtung zum Abscheiden von Schmiermittel aus
einem Kurbeigehäuseentlüftungsgas der Brennkraftmaschine (1), mit mindestens einer
Kurbelgehäuseentlüftungsleitung (2), in der mindestens ein Schmiermittelabscheider
(3) mit einem Schmiermittelauslass (4) angeordnet ist, von dem eine Schmiermittelrückführleitung
(5) für aus dem Kurbeigehäuseentlüftungsgas abgeschiedenes Schmiermittel zu einem
Kurbelgehäuse (1') der Brennkraftmaschine (1) geführt ist, wobei im Verlauf der Schmiermittelrückführleitung
(5) eine Schmiermittelfördervorrichtung (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) eine Trockensumpfschmierung aufweist und die Schmiermittelfördervorrichtung
(6) eine Saugstrahlpumpe ist.
2. Brennkraftmaschine nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelfördervorrichtung (6) mit dem Schmiermittel oder einem Gas betreibbar
ist.
3. Brennkraftmaschine nach Patentanspruch 2, wobei die Brennkraftmaschine (1) eine Schmiermittelpumpe
(7) zur Versorgung der Brennkraftmaschine (1) mit Schmiermittel aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil-Schmiermittelförderstrom der Schmiermittelpumpe (7) zur Brennkraftmaschine
(1) zum Betrieb der Schmiermittelfördervorrichtung (6) vorgesehen ist.
4. Brennkraftmaschine nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass zum Betrieb der Schmiermittelfördervorrichtung (6) eine Gasfördervorrichtung vorgesehen
ist.