[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hochfrequenzenergiekabel mit einer Litze aus
elektrisch leitenden Einzeldrähten und einem die Einzeldrähte umgebenden Mantel als
Leiter, wobei jeder Einzeldraht eine isolierende Lackschicht trägt.
[0002] Hochfrequente Ströme finden insbesondere in der Hochfrequenztechnik Verwendung, in
der hochfrequente Ströme zur Signalübertragung verwendet werden.
[0003] Zur Übertragung hochfrequenter Signale werden überwiegend Koaxialkabel verwendet,
die einen inneren Leiter aus Draht oder Litze und einen äußeren Leiter aus einem Geflecht
aufweisen. Ein Kabel mit einem inneren Leiter aus Litze ist zum Beispiel aus der Schweizer
Patentschrift
CH 205040 bekannt. Das in der Patentschrift offenbarte Kabel ist für die Übertragung von Leistungen
von mehr als 100 kW bei hohen Spannungen geeignet.
[0004] In der Hochfrequenztechnik werden auch Hochfrequenzlitze (HF-Litze) verwendet, bei
der die Einzeldrähte voneinander durch eine Lackschicht isoliert sind, obwohl sie
gleiches Potential führen. Dadurch kann der Einfluss des Skin-Effekts verringert oder
vermieden werden. Der für den Stromtransport verwendete Gesamtquerschnitt des Leiters
kann dadurch erhöht werden.
[0005] Ferner sind Koaxialleitungen mit starren Leitern beschrieben worden, die einen starren
inneren Leiter und ein Rohr als äußeren Leiter aufweisen.
[0006] Es sind bisher keine Kabel bekannt, die hochfrequente Ströme mit großen Stromstärken
von 300 A bis 1500 A leiten können.
[0007] Hier setzt die Erfindung an.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Hochfrequenzenergiekabel vorzuschlagen,
mit dem Ströme von 300 A bis 1500 A möglichst streufeldarm und verlustarm übertragen
werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Hochfrequenzenergiekabel wenigstens ein
Litzenpaar aufweist, von dem eine Litze als Hinleiter und eine Litze als Rückleiter
verwendbar ist und dass der Hinleiter und der Rückleiter des Litzenpaares parallel
zueinander verlaufend gebündelt sind.
[0010] Die Litzen eines Litzenpaares sind parallel gelegt. Damit sich keine großen Streufelder
bilden und die Verluste klein bleiben, sind Hin- und Rückleiter so nah wie möglich
zusammen geführt.
[0011] In einem Kabel können mehrere, vorzugsweise maximal vier Litzenpaare gebündelt werden.
Das Bündel ist vorzugsweise so aufgebaut, dass es einen möglichst kreisförmigen Querschnitt
hat.
[0012] Bei mehr als vier Litzenpaaren kann möglicherweise die in den Litzen umgesetzte Wirkleistung
entstehende Wärme nicht mehr optimal abgeführt werden und/oder der Proximity-Effekt
tritt wieder stärker auf.
[0013] Die Hinleiter und Rückleiter, insbesondere die Einzeldrähte sind vorzugsweise an
den Enden des erfindungsgemäßen Hochfrequenzenergiekabels elektrisch leitend miteinander
verbunden. Vorzugsweise werden Kabelschuhe verwendet, die gelötet und/oder verpresst
sind. Von besonderem Vorteil ist, wenn alle Einzeldrähte in diese Verbindung einbezogen
sind, da sich sonst der für die Leitung des Stroms zur Verfügung stehende Querschnitt
reduziert.
[0014] Als mechanischer Schutz wird ein Gewebeschlauch verwendet. Der Gewebeschlauch verhindert
Schäden an der Isolierung. Der Schlauch ist vorzugsweise grobmaschig, um eine Belüftung
zur Kühlung der Litzen zu ermöglichen.
[0015] Die Litzen können 2000 bis 4000 Einzeldrähte aufweisen. Die Einzeldrähte der Litzen
können einen Querschnitt von 0,0157 mm
2 haben.
Die Einzeldrähte der Litzen können verdrillt und/oder gezopft sein.
[0016] Das Kabel ist vorzugsweise für einen Strom von 1 A bis 1500 A ausgelegt. Bei dem
Bemessungsstrom ergibt sich eine mittlere Stromdichte von bis zu 8 A/mm
2. Ein durch das Kabel geleiteter Strom kann eine Frequenz von 1 Hz bis 150 kHz haben.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Hochfrequenzenergiekabel ist anhand
der Zeichnung beschrieben. Es zeigt die einzige
- Figur
- einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Hochfrequenzenergiekabel.
[0018] Das erfindungsgemäße Hochfrequenzkabel 1 weist acht Hochfrequenzlitzen 2, 3, 2',
3', 2", 3", 2"', 3"' auf die zu Litzenpaaren 2, 3; 2', 3'; 2", 3"; 2"', 3"' zusammengefasst
sind. Die Hochfrequenzlitze besteht aus vielen Einzeldrähten 22 (z.B. 4000), die mit
Lack isoliert sind und so geflochten sind, dass jeder Draht 22 jede Stelle in der
Litze 2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3''' gleich oft durchläuft. Durch die Verwendung
der Litzen wird die stromführende Fläche vergrößert, um den negativen Folgen des Skin-Effekts
und Proximity-Effekts entgegen zu wirken. Die Litze 2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"'
weist je nach geforderter Isolationsspannung einen Mantel 21 aus einem geeigneten
Isoliermaterial auf.
[0019] Die Litzenpaare 2, 3; 2', 3'; 2", 3"; 2"', 3"' umfassen jeweils eine Litze, die als
Hinleiter 2, 2', 2", 2"' vorgesehen ist und eine Litze, die als Rückleiter 3, 3',
3", 3"' vorgesehen ist. Der Hinleiter und der Rückleiter eines Litzenpaares sind parallel
zueinander und so nahe wie möglich zueinander geführt, damit sich keine großen Streufelder
bilden und die daraus resultierenden Verluste klein bleiben.
[0020] Die Litzen 2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"' sind in einen grobmaschigen Gewebeschlauch
eingezogen, der einerseits einen mechanischen Schutz der Litzen 2, 3, 2', 3', 2",
3", 2"', 3"', insbesondere der Mäntel 21 der Litzen 2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"'
bietet und andererseits durch die Maschen einen hinreichenden Luftzug zur Kühlung
der stromführenden Teile ermöglicht. In dem Gewebeschlauch 4 des Kabels 1 sind die
vier Litzenpaare 2, 3; 2', 3'; 2", 3"; 2''', 3"' möglichst rund gebündelt.
1. Hochfrequenzenergiekabel (1) mit einer Litze (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"') aus
elektrisch leitenden Einzeldrähten (22) und einem die Einzeldrähte (22) umgebenden
Mantel (21) als Leiter, wobei jeder Einzeldraht (22) eine isolierende Lackschicht
trägt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hochfrequenzenergiekabel (1) wenigstens ein Litzenpaar (2, 3, 2', 3', 2", 3",
2''', 3"') aufweist, von dem eine Litze (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2''', 3"') als Hinleiter
und eine Litze als Rückleiter verwendbar ist und
dass der Hinleiter und der Rückleiter des Litzenpaares (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"')
parallel zueinander verlaufend gebündelt sind.
2. Hochfrequenzenergiekabel (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Hochfrequenzenergiekabel (1) mehrere Litzenpaare (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"',
3"') aufweist, wobei die Litzenpaare (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"') parallel zueinander
verlaufend gebündelt sind.
3. Hochfrequenzenergiekabel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden des Hochfrequenzkabels die Hinleiter (2, 2', 2", 2"') elektrisch leitend
miteinander verbunden sind und die Rückleiter (3, 3', 3", 3"') elektrisch leitend
miteinander verbunden sind.
4. Hochfrequenzenergiekabel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Litzen (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"') durch einen grobmaschigen Gewebeschlauch
gebündelt sind.
5. Hochfrequenzenergiekabel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Litzen (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"') 2000 bis 4000 Einzeldrähte aufweisen.
6. Hochfrequenzenergiekabel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzeldrähte der Litzen (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"') einen Querschnitt von
0,0157 mm2 haben.
7. Hochfrequenzenergiekabel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzeldrähte der Litzen (2, 3, 2', 3', 2", 3", 2"', 3"') verdrillt und/oder gezopft
sind.