[0001] Die Erfindung betrifft einen statischen Mischer zum Mischen von zwei Materialkomponenten
beim Austritt aus zwei in ein gemeinsames Mischrohr führenden Austrittskanälen einer
Zweikomponentenkartusche.
[0002] Statische Mischer sind bekannt und bestehen aus einer Reihe von meist gleichen, axial
aneinander gereihten und jeweils üblicherweise um 90°winkelversetzten Mischflügelelementen,
die starr miteinander verbunden sind und in einem Mischrohr sitzen, das einlassseitig
eine mit den Auslässen der Zweikomponentenkartusche verbindbare Hülse aufweist.
[0003] Das Ziel bei der Konstruktion solcher statischer Mischer besteht darin, ein möglichst
gutes Mischergebnis bei möglichst geringem Strömungswiderstand zu erzeugen. Es ist
also wünschenswert, zur Widerstandsreduzierung mit möglichst wenigen Mischelementen
auszukommen, andererseits aber am Ende des statischen Mischers einen homogen vermischten
Materialstrom zu haben.
[0004] Die Mischwirkung solcher statischer Mischer besteht darin, dass der aus den beiden
Auslässen der Kammern der Zweikomponentenkartusche austretende Gesamtmaterialstrom
möglichst effizient wiederholten Strangteilungen, richtungswechselnden Strangbewegungen
und Strangzusammenführungen zu unterziehen, um dadurch die innige und homogene Vermischung
der beiden Komponenten zu erzielen.
[0005] Bei Zweikomponentenkartuschen, bei denen die Materialstränge der beiden Komponenten
im wesentlichen koaxial in den Mischer eintreten, besteht zu dem das Problem, dass
oft noch nach einer Reihe durchlaufener Mischelemente die innere Materialkomponente
sich immer noch im wesentlichen innen und die äußere Materialkomponente sich immer
noch im wesentlichen außen befindet und dadurch das Erreichen einer homogenen Durchmischung
langwierig ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen solchen statischen Mischer zu schaffen, der zum
Vermischen von koaxial aus einer Zweikomponentenkartusche austretenden Materialsträngen
die oben genannten Ziele bei einer sehr einfachen Konstruktion möglichst gut erreicht.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch den im Anspruch 1 angegebenen Aufbau
eines statischen Mischers gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Der erfindungsgemäße statische Mischer besteht also zunächst in bekannter Weise aus
einer Anzahl axial aneinandergereihter und fest miteinander verbundener, jeweils zueinander
winkelversetzter Mischelemente, die jeweils die Gestalt von Doppelwendelabschnitten
haben können.
[0009] Erfindungsgemäß ist eingangsseitig eine der Mischelementenreihe vorgeschaltete Prallplatte
vorgesehen, die einen zentrischen, sich stromauf in den Materialstrom erstreckenden
Zapfen oder Dorn aufweist, der in Strömungsrichtung divergierend in eine achssenkrechte
Platte übergeht. Dabei hat die Platte eine etwa sternartige Konfiguration, deren Sternarme
in Abhängigkeit von der Konsistenz der zu mischenden Materialien unterschiedlich flächig
und groß gestaltet sein können, und zwischen ihren Sternarmen ebenfalls der Konsistenz
in Form und Größe angepasste Durchtrittsöffnungen bilden, durch das das Material in
einer entsprechenden Anzahl von Materialsträngen hindurchtritt und so in den Bereich
des ersten Mischelements gelangt.
[0010] Die Größe der Durchtrittsöffnungen zwischen den Sternarmen hängt also auch wieder
von der Konsistenz der zu mischenden Materialien ab. Der Zapfen erstreckt sich in
den Materialstrom der inneren Materialkomponente der koaxial aus der Zweikomponentenkartusche
austretenden Materialkomponenten, und die vorzugsweise bogenförmig divergierende Gestaltung
des Übergangs von dem Zapfen in die sternartige Platte dient dazu, den inneren Materialstrom
effektiv und gleichmäßig über dem Querschnitt verteilt radial nach außen umzulenken,
um ihn über den ganzen Mischerquerschnitt mit der radial außen eintretenden äußeren
Materialkomponente zusammenzubringen, so dass die beiden koaxial aus der Zweikomponentenkartusche
austretenden Materialstränge bereits in zusammengeführter Form schon in das erste
Mischelement der Mischelementenreihe eintritt.
[0011] Die sternartigen Arme der Platte, die zwischen sich Durchtrittsöffnungen bilden,
bewirken, dass die zusammengeführten Materialien bereits in Gestalt einzelner Stränge
in den Mischer eintreten, wo dann durch die aufeinanderfolgenden, drehversetzten und
jeweils wendelförmigen Mischelemente fortgesetzte Strangaufteilungen, richtungswechselnde
Strangumlenkungen, und Strangzusammenführungen erfolgen, wodurch das Mischen bewirkt
wird.
[0012] In weiterer Ausbildung der Erfindung können auch jeweils nach einzelnen Gruppen von
aufeinanderfolgenden Mischelementen solche sternförmigen Platten gleicher oder ähnlicher
Konfiguration zwischen mehreren aufeinanderfolgenden Gruppen von aneinandergereihten
Mischelementen vorgesehen sein.
[0013] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den anliegenden Zeichnungen dargestellt,
und die Erfindung wird anhand dieser Ausführungsbeispiele nachstehend mehr im einzelnen
kurz beschrieben.
[0014] In den Zeichnungen zeigen die Fig. 1 bis 8 jeweils in Seitenansicht, perspektivischer
Ansicht und Unteransicht einige Ausführungsbeispiele von statischen Mischern nach
der Erfindung.
[0015] Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 5 ist jeweils nur eingangsseitig an
der Reihe von aufeinanderfolgenden Mischelementen 2 eine Prallplatte 1 mit stromaufwärts
weisendem zentrischem Zapfen 11, einem divergierenden Übergang in die eigentliche
Platte, und sternartiger Konfiguration vorgesehen. Bei den Ausführungsformen nach
den Fig. 6 bis 8 sind mehrere solcher Prallplatten 1 vorgesehen, nämlich jeweils eingangsseitig
und jeweils nach einer Gruppe von Mischelementen 2.
[0016] In allen Zeichnungsfiguren ist die eingangsseitige Platte mit 1 bezeichnet, und die
Mischelemente sind mit 2 bezeichnet. Die weiteren Platten zwischen aufeinanderfolgenden
Gruppen von Mischelementen 2 sind in den Fig. 6 bis 8 mit 1a und 1b bezeichnet.
[0017] Die Mischelemente 2 sind bei allen dargestellten Ausführungsformen in einer üblichen
Weise ausgebildet, nämlich als um jeweils 90° winkelversetzt angeordnete Mischelemente,
die jeweils die Gestalt eines zweigängigen Wendelabschnitts haben, der eine 180°-Drehung
durchläuft.
[0018] Die eingangsseitige Prallplatte 1 (und ebenso die gegebenenfalls nachfolgenden Prallplatten
1a, 1b) haben jeweils einen stromaufwärts weisenden zentrischen Zapfen 11, einen bogenförmig
divergierenden Übergangsbereich 12, der kegelig oder pyramidenartig ausgebildet sein
kann, und die eigentliche Platte 13, die bei den dargestellten Beispielen jeweils
vier Sternarme hat, die radial nach außen ragen und je nach Ausführungsform mehr oder
weniger breite Durchtrittsöffnungen 14 zwischen sich bilden, die mehr oder weniger
weit im radial äußeren Bereich liegen. Die Größe der Durchtrittsöffnungen 14 sowie
deren Konfiguration, und dementsprechend die Flächengröße und Konfiguration der Sternarme
der Platte 13, hängen jeweils maßgeblich von den Konsistenzen der zu durchmischenden
Materialien ab. Es versteht sich, dass, je kleiner die Durchtrittsöffnungen sind,
desto größer der Druckverlust und damit der notwendige Auspressdruck ist. Je zäher
die zu vermischenden Materialkomponenten sind, desto größer sind dementsprechend auch
die Durchtrittsöffnungen.
[0019] Bei den Ausführungsbeispielen sind die Mischelemente 2 jeweils um 90° gegeneinander
versetzt, und jedes Mischelement durchläuft eine 180°-Drehung. Dies ist allerdings
nur beispielhaft, es können auch andere Gestaltungen von Mischelementen und andere
Drehversatzwinkel Anwendung finden.
[0020] Entsprechend der Konfiguration und Anordnung der Mischelemente haben bei den dargestellten
Ausführungsbeispielen die Platten 1 jeweils eine vierarmige Sternkonfiguration. Es
können aber auch weniger oder mehr Sternarme sein.
[0021] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist jede Prallplatte 1 so orientiert,
dass zwei der vier Sternarme vor der Eintrittkante des darauf folgenden Mischelements
liegen.
1. Statischer Mischer zur Anordnung in einem Mischrohr, dessen Einlaß zur Aufnahme zweier
im wesentlichen koaxialer Materialkomponentenstränge aus dem Auslaß einer Zweikomponentenkartusche
bestimmt ist, mit einer Mehrzahl von axial aneinander gereiht angeordneten feststehenden
Mischelementen (2), die jeweils drehwinkelversetzt aufeinander folgend angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass am Eintrittsende des statischen Mischers mindestens vor dem ersten Mischelement (2)
eine Prallplatte (1) angeordnet ist, die einen stromaufwärts vorspringenden zentrischen
Dorn oder Zapfen (11) aufweist, der in die eigentliche achssenkrechte Prallplatte
(13) übergeht, die sternartig mit einer Anzahl von Sternarmen ausgebildet ist, die
zwischen sich Durchtrittsöffnungen (14) bilden.
2. Statischer Mischer nach Anspruch 1, wobei der Dorn oder Zapfen (11) über einen divergierenden
Übergangsbereich (12) in die eigentliche Prallplatte übergeht.
3. Statischer Mischer nach Anspruch 2, wobei der Übergangsbereich (12) konkav bogenförmig
gewölbt und im übrigen kegel- oder pyramidenartig ausgebildet ist.
4. Statischer Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Prallplatte (13) vier
kreuzförmig angeordnete Sternarme hat und vier Durchtrittsöffnungen zwischen den Sternarmen
bildet.
5. Statischer Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Sternarme von einem
kreisförmigen Mittelbereich der Prallplatte (13) ausgehen.
6. Statischer Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Sternarme sich von
radial innen nach radial außen stetig oder bogenförmig oder in abgestufter Weise in
ihrer Breite verjüngen.
7. Statischer Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei mindestens eine weitere
Prallplatte (1) mit den Merkmalen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 zwischen
Gruppen von jeweils mehreren aufeinander folgenden Mischelementen (2) angeordnet ist.
8. Statischer Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die oder jede Prallplatte
so orientiert ist, dass die Eintrittskante des auf die Prallplatte folgenden Mischelements
jeweils axial hinter einem Sternarm der Prallplatte (1) liegt.