[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flügelzellenexpander zur Erzeugung mechanischer
Energie aus der Expansion eines gasförmigen Mediums, mit einem Gehäuse, einem Einlass
und einem Auslass für das gasförmige Medium und einen im Gehäuse angeordneten Rotor.
[0002] Solche Flügelzellenexpander können beispielsweise in Energierückgewinnungssystemen
eingesetzt werden, um aus der Abwärme einer Anlage mechanische Energie durch den Antrieb
des Flügelzellenexpanders zu erzeugen. Diese kann dann beispielsweise zur Stromerzeugung
eingesetzt werden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es dabei, einen Flügelzellenexpander zur Verfügung
zu stellen, welcher für den Einsatz mit einem gasförmigen Medium optimiert ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Ansprüche 1, 4, 6, 8 und 11 in mehreren
Aspekten der vorliegenden Erfindung gelöst.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung dabei einen Flügelzellenexpander
zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines gasförmigen Mediums, mit
einem Gehäuse, einem Einlass und einem Auslass für das gasförmige Medium und einen
im Gehäuse angeordneten Rotor. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die Innenkontur
des Gehäuses zwei oder mehr Hubbereiche aufweist, welche mit dem Einlass für das gasförmige
Medium so in Verbindung stehen, dass während des Betriebs des Energierückgewinnungssystems
das gasförmige Medium gleichzeitig in den zwei oder mehr Hubbereichen expandiert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Innenkontur dabei genau zwei
Hubbereiche auf.
[0006] Der erfindungsgemäße zwei- oder mehrhubige Flügelzellenexpander hat dabei den Vorteil,
dass die im Betrieb auf den Rotor wirkenden thermischen und mechanischen Belastungen
nicht mehr einseitig nur auf eine Seite des Rotors wirken. Hierdurch wird die Lebensdauer
und Laufruhe des Rotors erheblich verbessert.
[0007] Vorteilhafterweise erstrecken sich die einzelnen Hubbereiche dabei jeweils über gleich
große Drehwinkelbereiche des Rotors. Bei zwei Hubbereichen erstreckt sich dabei jeder
Hubbereich jeweils über 180°, bei drei Hubbereichen über 120°, usw.
[0008] Weiterhin vorteilhafterweise kann die Innenkontur des Gehäuses für alle Hubbereiche
identisch ausgeführt sein. Hierdurch wird eine besonders gleichmäßige Belastung des
Rotors erreicht.
[0009] Alternativ oder zusätzlich können auch die Steuerschlitze des Gehäuses für alle Hubbereiche
identisch ausgeführt sein. Dies sorgt dafür, dass alle Hubbereiche des Flügelzellenexpanders
synchron angesteuert werden.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Flügelzellenexpanders
ist die Innenkontur des Gehäuses im Hinblick auf den jeweils einem Hub zugeordneten
Drehbereich asymmetrisch ausgeführt. Die einzelnen Hubbereiche sind damit in sich
jeweils nicht kreisbogenförmig. Insbesondere hat dies den Vorteil, dass die Expansionsphase
des Flügelzellenexpanders vergrößert werden kann. Insbesondere macht dabei der der
Expansionsphase zugeordnete Drehbereich mehr als 50 % des dem jeweiligen Hub zugeordneten
Gesamtdrehbereichs des Rotors aus. Besonders bevorzugt macht der der Expansionsphase
zugeordnete Drehbereich dabei mehr als 60%, weiterhin vorteilhafterweise mehr als
75% des dem jeweiligen zugeordneten Gesamtdrehbereichs des Rotors aus.
[0011] In einem zweiten Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung einen Flügelzellenexpander
zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines gasförmigen Mediums, mit
einem Gehäuse, einem Einlass und einem Auslass für das gasförmige Medium und einen
im Gehäuse angeordneten Rotor. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die Flügel
auf ihrer dem Gehäuse abgewandten Seite durch einen Zwangsführungsring geführt sind.
Der Zwangsführungsring sorgt dabei insbesondere dafür, dass die Flügel immer mit der
Innenkontur des Gehäuses in Kontakt sind. Vorteilhafterweise ist der Zwangsführungsring
hierfür fest mit dem Gehäuse verbunden, und zwingt die mit dem Rotor mit rotierenden
Flügel des Rotors so in eine Position, in welcher sie mit ihren Außenkanten mit der
Innenkontur des Gehäuses in Kontakt stehen. Insbesondere kann dabei auf eine gefederte
Lagerung der Flügel verzichtet werden.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird dabei berücksichtigt, dass die
Kontaktbereiche der Flügel mit der Innenkontur des Gehäuses einen Krümmungsradius
größer Null haben, so dass sich die Kontaktlinie der Flügel mit der Innenkontur bei
der Drehbewegung des Rotors auf dem Krümmungsradius der Kontaktbereiche verschiebt.
Vorteilhafterweise ist dabei vorgesehen, dass der Zwangsführungsring eine Kontur aufweist,
welche diese Verschiebung berücksichtigt.
[0013] Der radiale Abstand zwischen der Außenkontur des Zwangsführungsrings und der Innenkontur
des Gehäuses ist damit anders als im Stand der Technik nicht für alle
[0014] Radien identisch, da in diesem Fall die sich verschiebende Kontaktlinie der Kontaktbereiche
der Flügel mit der Innenkontur des Gehäuses für unterschiedliche Spaltbreiten je nach
Stellung des Rotors führen würde. Vielmehr ist der Zwangsführungsring vorteilhafterweise
so geformt, dass der radiale Abstand zwischen Innenkontur des Gehäuses und Zwangsführungsring
sich mit dem Drehwinkel so ändert, dass in jeder Drehposition ein optimaler Kontakt
dem Kontaktbereich des Flügels und der Innenkontur des Gehäuses besteht.
[0015] In einem dritten Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung einen Flügelzellenexpander
zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines gasförmigen Mediums, mit
einem Gehäuse, einem Einlass und einem Auslass für das gasförmige Medium und einen
im Gehäuse angeordneten Rotor. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass an Stirnflächen
des Rotors zwischen den Flügeln Dichtungssegmente eines Dichtungsringes zur seitlichen
Abdichtung mit dem Gehäuse angeordnet sind. Die Dichtungssegmente erlauben dabei eine
besonders gute Abdichtung der Stirnflächen des Rotors mit den Stirnflächen des Gehäuses.
[0016] Vorteilhafterweise weisen die Stirnflächen hierfür Aussparungen auf, in welchen die
Dichtungssegmente angeordnet sind. Weiterhin vorteilhafterweise weisen die Stirnflächen
des Rotors hierfür eine Ringnut auf, in welcher die einzelnen Segmente so angeordnet
sind, dass sie insgesamt einen Dichtungsring bilden.
[0017] Weiterhin vorteilhafterweise reichen die einzelnen Flügel jedoch von einer Stirnseite
des Gehäuses bis zur gegenüberliegenden Stirnseite und trennen damit die einzelnen
Segmente voneinander.
[0018] Weiterhin vorteilhafterweise sind Druckmittel vorgesehen, welche die Dichtungssegmente
gegen das Gehäuse drücken. Hierdurch wird eine nochmals verbesserte Abdichtung ermöglicht.
Weiterhin kann hierdurch unterschiedlichen Größenausdehnungskoeffizienten von Gehäuse
und Rotor Rechnung getragen werden.
[0019] In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die Druckmittel dabei eine Feder,
welche die Dichtungssegmente gegen das Gehäuse drückt.
[0020] In einer zweiten Ausgestaltung können die Druckmittel einen Druckkanal umfassen,
welcher die Rückseite der Segmente mit Druck aus der dem Segment zugeordneten Druckkammer
beaufschlagt und hierdurch gegen das Gehäuse drückt. Dies hat den Vorteil, dass der
Anpressdruck der Dichtungssegmente abhängig vom Druck in der jeweiligen Druckkammer
ist und damit mit steigendem Druck in der Druckkammer zunimmt.
[0021] Gemäß einem vierten Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung einen Flügelzellenexpander
zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines gasförmigen Mediums, mit
einem Gehäuse, einem Einlass und einem Auslass für das gasförmige Medium und einen
im Gehäuse angeordneten Rotor. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass der Rotor
aus zwei oder mehr Rotorabschnitten besteht, welche nebeneinander auf einer gemeinsamen
Achse sitzen und jeweils durch eine Druckplatte voneinander getrennt sind. Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Gehäuse aus zwei oder mehr Gehäuseabschnitten
besteht, welche in Axialrichtung des Rotors nebeneinander angeordnet sind und den
Rotor umgeben. Durch einen solchen Aufbau des Rotors bzw. des Gehäuses aus mehreren
Abschnitten kann der Hubraum des Flügelzellenexpanders problemlos durch die Verwendung
einer entsprechenden Anzahl von Abschnitten auf einen gewünschten Wert eingestellt
werden.
[0022] Vorteilhafterweise sind dabei die Rotorabschnitte und/oder Gehäuseabschnitte identisch
ausgeführt. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass jeder Gehäuseabschnitt
die gleiche Innenkontur aufweist. Die Verwendung mehrerer gleichartiger Rotorabschnitte
bzw. Gehäuseabschnitte erlaubt so eine besonders kostensparende Konstruktion des Flügelzellenexpanders.
[0023] Vorteilhafterweise ist die Achse des Rotors dabei sowohl an den äußeren Stirnseiten
des Gehäuses, als auch an den Druckplatten gelagert. Weiterhin kann vorgesehen sein,
dass die einzelnen Gehäuseabschnitte mit den dazwischen liegenden Druckplatten in
Verbindung stehen.
[0024] Die vorliegende Erfindung umfasst dabei insbesondere einen Flügelzellenexpander,
bei welchem mindestens drei Rotorabschnitte vorgesehen sind, wobei das Gehäuse zur
Ansteuerung mindestens eines der innen liegenden Rotorabschnitte Steuerschlitze im
Umfangsbereich aufweist. Die außen liegenden Rotorabschnitte können dagegen auch über
Steuerschlitze im Bereich der Stirnseiten des Gehäuses angesteuert werden. Alternativ
können jedoch auch diese Rotorabschnitte über Steuerschlitze im Umfangsbereich angesteuert
werden, um den Fertigungsaufwand für unterschiedliche Gehäuse zu minimieren.
[0025] Weiterhin vorteilhafterweise sind die Gehäuse dabei so aufgebaut, dass die einzelnen
Rotorabschnitte und hierdurch gebildeten Flügelzellenexpanderabschnitte identisch
angesteuert werden.
[0026] Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst diese einen Flügelzellenexpander
zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines gasförmigen Mediums, mit
einem Gehäuse, einem Einlass und einem Auslass für das gasförmige Medium und einen
im Gehäuse angeordneten Rotor. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Rotor
des Flügelzellenexpanders über Kugellager mit Keramikkugeln gelagert ist. Dies ermöglicht
insbesondere eine schmierungsfreien Lagerung des Rotors, da die Keramikkugeln auch
ohne eine Ölschmierung durch das gasförmige Medium ausreichend geschmiert werden,
um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Die Lagerschienen der Kugellager
bestehen dabei vorteilhafterweise aus Stahl.
[0027] In besonders vorteilhaften Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind weiterhin
zwei oder mehr der oben beschriebenen fünf Aspekte der vorliegenden Erfindung miteinander
kombiniert.
[0028] Insbesondere kann die bessere radiale Abdichtung gemäß dem zweiten Aspekt mit der
besseren seitlichen Abdichtung gemäß dem dritten Aspekt kombiniert werden, um so die
für die Verwendung mit einem gasförmigen Medium benötigte Dichtigkeit zu erreichen.
[0029] Weiterhin kann die Form des Gehäuses gemäß dem ersten Aspekt mit den besseren Abdichtmöglichkeiten
gemäß dem zweiten und/oder dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung kombiniert werden.
So können durch die erfindungsgemäße Form ggf. bedingte ungünstige Druckwechselbedingungen
ausgeglichen werden.
[0030] Weiter kann der modulare Aufbau gemäß dem vierten Aspekt mit der erfindungsgemäßen
Form des Gehäuses gemäß dem ersten Aspekt und/oder der verbesserten Dichtigkeit gemäß
dem zweiten und/oder dritten Aspekt kombiniert werden, um so mit vertretbaren Kosten
unterschiedliche Hubvolumina zu realisieren.
[0031] Weiterhin kann die Lagerung des Rotors gemäß dem fünften Aspekt bei Flügelzellenrotoren
gemäß allen anderen Aspekten eingesetzt werden, um eine schmierungsfreie Lagerung
zu realisieren.
[0032] Selbstverständlich können dabei auch drei, vier oder alle fünf Aspekte der vorliegenden
Erfindung miteinander kombiniert werden.
[0033] Der allgemeine Aufbau und die Funktion eines Flügelzellenexpanders gemäß einem der
oben beschriebenen Aspekte der vorliegenden Erfindung soll nun noch einmal kurz dargestellt
werden:
Der Flügelzellenexpander weist ein Gehäuse, einen Einlass und einen Auslass für das
gasförmige Medium und einen im Gehäuse angeordneten Rotor auf. Dabei sind in dem Rotor
Schlitze vorgesehen, in welchen Flügelscheiben verschieblich gelagert sind. Die einzelnen
Kammern bzw. Flügelzellen des Flügelzellenexpanders werden damit durch die Außenkontur
des Rotors, die Innenkontur des Gehäuses, sowie jeweils benachbarte Flügelscheiben
gebildet. Bei einer Drehbewegung des Rotors folgen die einzelnen Flügel dabei der
Innenkontur des Gehäuses und werden in den Führungsschlitzen des Rotors auf und ab
bewegt. Ein Hubbereich eines Expanders entspricht dabei dem Drehbereich der Außenkontur,
in welchem ein Flügel von einer vollkommen eingefahrenen Stellung in eine vollkommen
ausgefahrene Stellung und wieder zurück bewegt wird. Im Betrieb strömt damit das gasförmige
Medium durch den Einlass über Steuerschlitze des Gehäuses unter Druck in die Flügelzellen,
expandiert dort unter Bewegung des Rotors und strömt dann über weitere Steuerschlitze
des Gehäuses zum Auslass.
[0034] Der Flügelzellenexpander gemäß der vorliegenden Erfindung weist vorteilhafterweise
mehr als vier, weiterhin vorteilhafterweise sechs oder mehr Flügel auf. Die Anzahl
der Flügel kann dabei weniger als 20, weiterhin vorteilhafterweise weniger als 15
Flügel betragen. Vorteilhafterweise sind die Flügel dabei mit jeweils identischen
Drehwinkelabständen um den Rotor angeordnet.
[0035] Die Steuerschlitze, welche die Flügelzellen mit dem Einlass für das gasförmige Medium
verbinden, sind dabei vorteilhafterweise im Umfangsbereich des Rotors angeordnet,
d.h. im Bereich der dem Rotor zugewandten Innenkontur. Die Steuerschlitze, welche
die Flügelzellen mit dem Auslass für das gasförmige Medium verbinden, sind dagegen
vorteilhafterweise im Bereich der Stirnseiten angeordnet.
[0036] Weiterhin kann das Gehäuse dabei aus stirnseitigen Deckelabschnitten und einem zwischen
diesen angeordneten Mantelbereich aufgebaut sein. Vorteilhafterweise sind dabei die
Steuerschlitze zur Verbindung mit dem Einlass im Mantelbereich angeordnet, die Steuerschlitze
zur Verbindung mit dem Auslass in einem oder beiden Deckelabschnitten.
[0037] Neben den oben beschriebenen Flügelzellenexpandern gemäß den fünf Aspekten der vorliegenden
Erfindung umfasst diese weiterhin ein Energierückgewinnungssystemen mit einem solchen
Flügelzellenexpander.
[0038] Selbstverständlich sind dabei auch im Hinblick auf das Energierückgewinnungssystem
Kombinationen der fünf Aspekte der vorliegenden Erfindung möglich, wie dies bereits
oben im Hinblick auf die Flügelzellenexpander dargestellt wurde.
[0039] Das Energierückgewinnungssystem kann dabei einen Fluidkreislauf aufweisen, in welchem
ein Medium zirkuliert, welches im Expander expandiert. Das Energierückgewinnungssystem
kann dazu eingesetzt werden, um thermische Energie über den Flügelzellenexpander in
mechanische Wellenleistung umzuwandeln.
[0040] Das Energierückgewinnungssystem kann dabei eine Pumpe, einen Wärmetauscher, den Flügelzellenexpander
sowie einen Kondensator aufweisen. Die Pumpe wird dabei dazu eingesetzt, um den Druck
des Mediums im Kreislauf zu erhöhen. Im Wärmetauscher wird das Medium dann erwärmt,
verdampft und überhitzt. Die Expansionsphase des nun gasförmigen Mediums findet im
Flügelzellenexpander statt. Hierbei wird an einer Abtriebswelle des Expanders mechanische
Leistung abgegeben. Danach wird das Fluid im Kondensator gekühlt und verflüssigt.
[0041] Als Medium kann dabei insbesondere eine Flüssigkeit mit einem Siedepunkt zwischen
50°C und 120°C eingesetzt werden, beispielsweise Wasser, ein Alkohol wie bspw. Ethanol
und/oder R245.
[0042] Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen
Energierückgewinnungssystems, wie es oben beschrieben wurde. Erfindungsgemäß ist dabei
vorgesehen, dass ein gasförmiges Medium in den Flügelzellenexpander strömt und dort
unter Abgabe von mechanischer Energie expandiert. Vorteilhafterweise arbeitet das
erfindungsgemäße Energierückgewinnungssystem dabei nach dem Clausius-Rankine-Prinzip.
[0043] Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Energierückgewinnungssystems
nach dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen,
dass die Außenkontur des Zwangsführungsringes unter Berücksichtigung der Verschiebung
der Kontaktlinie ermittelt wird. Insbesondere kann hierdurch berücksichtigt werden,
dass die Kontaktbereiche der Flügel mit der Innenkontur des Gehäuses üblicherweise
einen Krümmungsradius größer Null haben, so dass sich die Kontaktlinie der Flügel
mit der Innenkontur des Gehäuses bei der Drehbewegung des Rotors verschiebt und hierdurch
der radiale Abstand zwischen der Innenkontur des Gehäuses und der Außenkontur des
Zwangsführungsringes nicht mit dem tatsächlichen Abstand zwischen den beiden Kontaktlinien
des Flügels mit der Innenkontur des Gehäuses und der Außenkontur des Zwangsführungsrings
übereinstimmt.
[0044] Erfindungsgemäß wird dies nun bei der Ermittlung der gewünschten Außenkontur des
Zwangsführungsringes berücksichtigt. Hierdurch kann der Abstand zwischen den beiden
Kontaktlinien exakt auf das gewünschte Maß eingestellt werden.
[0045] Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Energierückgewinnungssystems
mit einem Flügelzellenexpander zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion
eines gasförmigen Mediums, wobei der Flügelzellenexpander einen Einlass und einen
Auslass für das gasförmige Medium, ein Gehäuse und einen im Gehäuse angeordneten Rotor
aufweist. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass je nach gewünschtem Hubvolumen
der Rotor aus einem, zwei oder mehr Rotorabschnitten aufgebaut wird, welche, wenn
zwei oder mehr Rotorabschnitte eingesetzt werden, nebeneinander auf eine gemeinsamen
Achse gesetzt und jeweils durch eine Druckplatte voneinander getrennt werden. Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass auch das Gehäuse aus mehreren Gehäuseabschnitten
aufgebaut ist, welche, wenn zwei oder mehr Gehäuseabschnitte eingesetzt werden, in
Axialrichtung des Rotors nebeneinander angeordnet und mit einer Druckplatte verbunden
werden. Insbesondere dient das Verfahren dabei zur Herstellung eines Energierückgewinnungssystem
gemäß dem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung.
[0046] Die einzelnen Aspekte der vorliegenden Erfindung werden nun anhand von Ausführungsbeispielen
sowie Zeichnungen näher beschrieben.
[0047] Dabei zeigen:
- Figur 1:
- eine Prinzipdarstellung eines Energierückgewinnungssystems, in welchem ein erfindungsgemäßer
Flügelzellenexpander zum Einsatz kommen kann,
- Figur 2:
- ein p-V-Diagramm zum Betrieb eines solchen Energierückgewinnungssystems gemäß dem
Clausius-Rankine-Prinzips,
- Figur 3:
- ein Ausführungsbeispiel des ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung, bei welchem
der Flügelzellenexpander zwei oder mehr Hubbereiche aufweist, wobei hier einer dieser
Hubbereiche mit einer asymmetrischen Innenkontur des Gehäuses dargestellt ist,
- Figur 4:
- ein Ausführungsbeispiel des zweiten Aspekts der vorliegenden Erfindung, bei welchem
ein Zwangsführungsring zur Führung der Flügel eingesetzt wird, wobei der Flügelzellenexpander
in einer Seitenansicht dargestellt ist,
- Figur 5:
- eine Detailansicht zur näheren Erläuterung der Ausführung des Zwangsführungsrings
gemäß dem zweiten Aspekt,
- Figur 6:
- ein erstes Ausführungsbeispiel des dritten Aspekts der vorliegenden Erfindung, bei
welchem Dichtungssegmente zum Abdichten der Stirnseiten des Rotors eingesetzt werden,
wobei der Flügelzellenexpander in einer Schnittansicht in Axialrichtung gezeigt ist,
- Figur 7:
- ein zweites Ausführungsbeispiel des dritten Aspekts der vorliegenden Erfindung, wobei
das in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Feder vorgespannte Dichtungssegment und
die Stirnseite des Rotors in einer Explosionsdarstellung gezeigt sind und
- Figur 8:
- ein Ausführungsbeispiel des modularen Aufbau gemäß dem vierten Aspekts der vorliegenden
Erfindung, durch welchen der erfindungsgemäße Flügelzellenexpander je nach gewünschtem
Hubvolumen aus einem oder mehreren Abschnitten aufgebaut werden kann.
[0048] In Figur 1 ist ein Energierückgewinnungssystem dargestellt, bei welchem ein erfindungsgemäßer
Flügelzellenexpander zum Einsatz kommen kann. Das Energierückgewinnungssystem weist
dabei einen Fluidkreislauf 1 auf, in welchem ein Medium zirkuliert. Das Energierückgewinnungssystem
kann dazu eingesetzt werden, um thermische Energie über den Expander 4 in mechanische
Wellenleistung umzuwandeln.
[0049] Das Energierückgewinnungssystem weist dabei eine Pumpe 2, einen Wärmetauscher 3,
den Expander 4 sowie einen Kondensator 5 auf. Die Pumpe 2 wird dabei dazu eingesetzt,
um den Druck des Mediums im Kreislauf zu erhöhen. Im Wärmetauscher 3 wird das Medium
dann erwärmt, verdampft und überhitzt. Die Expansionsphase des nun gasförmigen Mediums
findet im Expander 4 statt. Hierbei wird an einer Abtriebswelle des Expanders mechanische
Leistung abgegeben.
[0050] Danach wird das Fluid im Kondensator 5 gekühlt und verflüssigt. Das erfindungsgemäße
Energierückgewinnungssystem kann weiterhin einen Tank und gegebenenfalls einen Filter
aufweisen, welche in Figur 1 jedoch der Übersicht halber nicht dargestellt wurden.
[0051] Vorteilhafterweise erfolgt der Betrieb des Energierückgewinnungssystems dabei nach
dem Clausius-Rankine-Prinzip, dessen p-V-Diagramm in Figur 2 dargestellt ist. Die
Linie 6 entspricht dabei der Druckbeaufschlagung des Mediums in der Pumpe 2, die Linie
7 der Erwärmung, Verdampfung und Überhitzung des Mediums im Wärmetauscher 3, die Linie
8 der Expansion im Expander 4 und die Linie 9 der Kondensation im Kondensator 5.
[0052] Als Medium wird im Kreislauf vorteilhafterweise eine Flüssigkeit mit einem Siedepunkt
zwischen 50°C und 120°C eingesetzt, beispielsweise Wasser, Ethanol oder R245.
[0053] Als Expander in einem solchen Energierückgewinnungssystem wird nun erfindungsgemäß
ein Flügelzellenexpander eingesetzt. Der Wirkungsgrad eines solchen Flügelzellenexpanders
ist dabei von den geometrischen und mechanischen Eigenschaften des Expanders abhängig.
Neben den Grundparametern des Flügelzellenexpanders wie Innendurchmesser des Gehäuses
und der Rotorhöhe sind das Expansionsverhältnis und die Verlaufkurve der isentropen
Expansion die wichtigsten geometrischen Parameter des Flügelzellenexpanders.
[0054] Ein Flügelzellenexpander gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst dabei ein Gehäuse
und einen im Gehäuse angeordneten Rotor. Der Rotor trägt dabei mehrere Flügel, welche
verschieblich am Rotor gelagert sind und mit ihren Außenkanten mit der Innenkontur
des Gehäuses in Kontakt stehen. Die einzelnen Flügel definieren hierdurch Kammern.
Die Innenkontur des Gehäuses weist dabei einen sich über den Drehwinkelbereich des
Rotors verändernden Abstand zur Drehachse des Rotors auf. Hierdurch verändert sich
das Volumen der durch die einzelnen Flügel gebildeten Flügelzellen.
[0055] Der Flügelzellenexpander weist weiterhin einen Einlass für das gasförmige Medium
auf, durch welchen dieses in den Flügelzellenexpander einströmen kann. Weiterhin weist
der Flügelzellenexpander einen Auslass für das expandierte gasförmige Medium auf.
Einlass und Auslass stehen dabei mit dem Hubvolumen des Rotors über eine Schlitzsteuerung
in Verbindung. Dabei sorgen Öffnungen bzw. Schlitze in den Stirnseiten und/oder im
Umfangsbereich des Gehäuses für eine Verbindung der Flügelzellen mit dem Einlass für
das gasförmige Medium, wenn das Volumen der Flügelzellen aufgrund des Drehwinkels
des Rotors gering ist. Bei einer Drehung des Rotors expandiert das Volumen der Flügelzellen
mit dem darin eingeschlossenen Gas. Die Expansion des Gases treibt dabei den Rotor
an. Wurde das Volumen der jeweiligen Flügelzellen durch Rotors expandiert, kommen
diese mit weiteren Öffnungen bzw. Schlitzen in Kontakt, welche eine Verbindung zum
Auslass für das nun expandierte gasförmige Medium herstellen. Ein solcher Flügelzellenexpander
arbeitet damit genau umgekehrt wie eine Flügelzellenpumpe.
[0056] Die Flügel des Flügelzellenexpanders sind dabei vorteilhafterweise in Schlitzen des
Rotors gelagert und verlaufen in radialer Richtung von der Drehachse des Rotors weg.
Dabei können beispielsweise zwischen 6 und 14 Flügel für den Flügelzellenexpander
eingesetzt werden.
[0057] Die vorliegende Erfindung optimiert nun einen solchen Flügelzellenexpander in mehreren,
voneinander unabhängigen Aspekten. Die einzelnen voneinander unabhängigen Aspekte,
welche nun im folgenden beschrieben werden, können jedoch besonders bevorzugt auch
kombiniert miteinander eingesetzt werden.
[0058] In Figur 3 ist nun ein Ausführungsbeispiel eines ersten Aspekts der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Figur 3 zeigt einen Schnitt durch den Rotor 11, dessen Außenkontur
kreisförmig ist. Im Rotor sind dabei Schlitze 13 vorgesehen, in welchen Flügel 12
in radialer Richtung verschieblich gelagert sind. Die Flügel 12 kontaktieren dabei
mit ihren Außenkanten die Innenkontur 10 des Gehäuses.
[0059] Der erfindungsgemäße Flügelzellenexpander ist dabei zweihubig ausgeführt, das heißt
jeder einzelne Flügel wird bei einer Drehung des Rotors um 360° zweimal komplett in
den Rotor eingedrückt und komplett aus diesem herausgeschoben. Mit anderen Worten
durchläuft jede Flügelzelle des Flügelzellenexpanders bei einer Drehung des Rotors
um 360° zweimal ihr maximales Volumen und zweimal ihr minimales Volumen.
[0060] Jeder der beiden Hubbereiche ist dabei im Hinblick auf den Drehwinkel des Rotors
gleich groß, das heißt das Gehäuse weist jeweils zwei Hubbereiche mit einer Erstreckung
von 180° auf. In Figur 3 ist dabei lediglich der obere Hubbereich dargestellt. Der
untere Hubbereich ist demgegenüber punktsymmetrisch im Hinblick auf die Längsachse
des Rotors 11 ausgeführt.
[0061] Die Schlitzsteuerung und die Innenkontur des Gehäuses sind dabei so ausgeführt, dass
die Expansion des gasförmigen Mediums in beiden Hubbereichen gleichzeitig und synchron
verläuft. Bevorzugt sind dabei beide Hubbereiche im Hinblick auf ihre Innenkontur
und im Hinblick auf die Schlitzsteuerung symmetrisch ausgeführt.
[0062] Erfindungsgemäß wird gemäß diesem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung im Hinblick
auf die auf den Rotor einwirkenden Kräfte, als auch im Hinblick auf die auf den Rotor
einwirkenden Temperaturen eine optimale Symmetrie erreicht. Hierdurch werden sowohl
die Laufeigenschaften, als auch die Dauerfestigkeit des Flügelzellenexpanders erhöht.
[0063] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung des ersten Aspekts der vorliegenden
Erfindung ist dabei die Innenkontor 10 des Gehäuses über den Hubbereich asymmetrisch
ausgeführt. Insbesondere ist dabei der der Expansionsphase entsprechende Drehbereich
deutlich größer als der Drehbereich, in welchem sich das Volumen der Flügelzellen
wieder verringert, um zu Beginn des nächsten Hubbereiches wieder ein Minimalvolumen
einzunehmen. Der Expansionsbereich 14, das heißt der Bereich, in welchem sich der
Abstand der Innenkontur 10 von der Drehachse des Rotors 11 vergrößert, beträgt dabei
im Ausführungsbeispiel 75% des gesamten diesem Hub zugeordneten Drehbereichs, während
der zur Verringerung des Zellenvolumens angesetzte Bereich 15 lediglich 25% beträgt.
[0064] Durch die gemäß der besonders bevorzugten Ausführung des ersten Aspekts vorgesehene
asymmetrische Innenkontur des Gehäuses kann ein verbesserter Wirkungsgrad des Flügelzellenexpanders
erreicht werden, da sich eine entsprechend verlängerte Expansionsphase ergibt.
[0065] Gemäß dem nun folgenden zweiten und dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann
nun weiterhin die Dichtigkeit des Flügelzellenexpanders verbessert werden.. Hierdurch
können Leckageverluste, welche gegebenenfalls durch die ungünstigen Gaswechselbedingungen
im Auslassbereich bei der Verlängerung der isentropen Expansion gemäß dem ersten Aspekt
der vorliegenden Erfindung verursacht werden, verringert werden.
[0066] In Figuren 4 und 5 ist dabei nun ein Ausführungsbeispiel des zweiten Aspekts der
vorliegenden Erfindung dargstellt. Gemäß diesem Aspekt wird ein Zwangsführungsring
17 eingesetzt, welcher die Flügel 12 des Flügelzellenexpanders in Kontakt mit der
Innenkontur 10 des Gehäuses 16 zwingt. Der Zwangsführungsring 17 ist dabei starr mit
dem Gehäuse 16 verbunden. Beispielsweise können die Zwangsführungsringe 17 dabei auf
beiden Stirnseiten des Rotors so angeordnet sein, dass die Innenkanten der Flügel
12 sich auf der Außenkontur 18 des Zwangsführungsrings abstützen.
[0067] Die Flügelzellen laufen nun mit ihren den Außenkanten gegenüberliegenden Innenbereichen
auf der Außenkontur 18 des Zwangsführungsrings 17, welcher hierdurch die Verschiebung
der Flügel 12 in radialer Richtung steuert. Die Außenkontur 18 des Zwangsführungsrings
ist dabei so gestaltet, dass die Flügel 12 in jeder Drehposition des Rotors 11 mit
der Innenkontur 10 des Gehäuses 16 in Kontakt stehen.
[0068] In Figur 5 ist in einer Detailansicht der Kontaktbereich 19 eines Flügels 12 mit
der Innenkontur 10 des Gehäuses gezeigt. Da der Kontaktbereich 19 einen Krümmungsradius
r > 0 aufweist, liegt die Kontaktlinie 20 in all den Winkelstellungen des Rotors,
in welchen die Innenkontur 10 nicht tangential zur Drehachse des Rotors verläuft,
um einen gewissen Abstand verschoben von der radialen Richtung bzw. einer in radialer
Richtung liegenden Linie 21. Diese Verschiebung der Kontaktlinie 20 führt auch in
radialer Richtung zu einem gewissen Höhenversatz h zwischen der Schnittlinie 21 zwischen
der in radialer Richtung verlaufenden Mittellinie des Flügels und der Innenkontur
10 sowie der verschobenen Kontaktlinie 20.
[0069] Erfindungsgemäß wird diese Verschiebung der Kontaktlinie 20 und der hierdurch bewirkte
Höhenversatz h bei der Gestaltung der Außenkontur des Zwangsführungsringes berücksichtigt,
ebenso wie ein entsprechender Versatz einer Kontaktlinie des Flügels auf dieser Außenkontur.
Hierdurch kann sichergestellt werden, dass trotz der verschobenen Kontaktlinien die
Flügel immer spaltfrei an der Außenkontur 10 des Gehäuses anliegen. Durch Berücksichtigung
der Verschiebung der Kontaktlinie lassen sich Spaltbreiten von weniger als 10 µm über
den gesamten Drehwinkelbereich realisieren.
[0070] In Figuren 6 und 7 sind nur zwei Ausführungsbeispiele eines dritten Aspekts der vorliegenden
Erfindung gezeigt, durch welche eine bessere Abdichtung des Axialspalts zwischen dem
Rotor 11 und den Deckeln 24 des Gehäuses ermöglicht wird. Hierfür werden Dichtscheiben
23 eingesetzt, welche zwischen dem Rotor 12 und den Deckeln 24 angeordnet sind. Die
Dichtscheiben sind dabei in Segmente 23 unterteilt, welche jeweils zwischen den Flügeln
12 des Flügelzellenexpanders angeordnet sind und gemeinsam einen Dichtring bilden.
[0071] Dabei weisen die Stirnseiten 22 des Rotors jeweils Ringnuten 28 auf, in welche die
Dichtsegmente 23 eingesetzt sind. In Figur 7 sind dabei auch die in radialer Richtung
verlaufenden Spalte 13 im Rotor 12 zu sehen, in welchen die Flügel gelagert sind.
Die Flügel weisen dabei die gleiche Breite auf wie der Rotor und stoßen damit mit
ihren Stirnkanten jeweils gegen die Innenseiten der Deckel 24. Die weitere Abdichtung
der einzelnen Flügelzellen in axialer Richtung wird nun durch die Segmente der Dichtscheiben
ermöglicht.
[0072] Die Segmente werden dabei in einer besonders bevorzugten Ausführung des dritten Aspekts
gegen die Innenflächen der Deckel 24 gedrückt. Bei dem in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiel
erfolgt dies druckbeaufschlagt. Hierfür ist ein Druckkanal 25 von der Flügelzelle
26 zur Rückseite des Segments 23 gezogen. Durch diesen wird das Segment mit dem Druck
aus der Flügelzelle gegen den Deckel 24 gedrückt. Entsprechende Druckkanäle sind dabei
für sämtliche Segmente auf beiden Seiten des Rotors vorgesehen.
[0073] Bei dem in Figur 7 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Anpressung dagegen über
eine Feder 27, welche hinter dem Segment 23 angeordnet ist. Dabei kann beispielsweise
eine Wellfeder oder eine Druckfeder verwendet werden.
[0074] Zur Minimierung der Reibungsverluste kann die Dichtscheibe bzw. können die Segmente
aus einem PTFE- oder Keramikwerkstoff hergestellt werden. Die Segmente der Schreibe
werden dabei genau gefertigt, um die Ausdehnung des Werkstoffes bei höheren Temperaturen
zu berücksichtigen.
[0075] Ein vierter Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nun anhand von Figur 8 erläutert.
Dort ist ein Ausführungsbeispiel eines modularen Aufbaus des Flügelzellenexpanders
dargestellt, welcher eine Variabilität des Hubvolumens realisiert. Dabei kann durch
die Einstellung der Expander-Größe die Wellenleistung eingestellt werden.
[0076] Der Rotor ist dabei erfindungsgemäß aus mehreren Rotorabschnitten 11 und 11' aufgebaut,
welche nebeneinander auf einer gemeinsamen Welle 30 sitzen. Die Rotorabschnitte 11
und 11' sind dabei durch eine Druckplatte 29 getrennt, an welcher auch die Achse 30
gelagert ist. Dabei können identische Rotorabschnitte 11 und 11' eingesetzt werden.
Das Hubvolumen wird dabei durch die Druckplatten in voneinander getrennte Einzelvolumina
aufgeteilt.
[0077] Weiterhin ist auch der Umfangsbereich des Gehäuses aus Gehäuseabschnitten 16 und
16' aufgebaut, welche insbesondere die gleiche Innenkontur aufweisen können. Diese
sind ebenfalls mit der dazwischen liegenden Druckplatte 29 verbunden. An den beiden
Enden können wieder Deckel 24 eingesetzt werden. Die stirnseitige Abdichtung der Rotorabschnitte
mit den Deckeln und den Druckplatten kann dabei insbesondere gemäß dem dritten Aspekt
der vorliegenden Erfindung erfolgen.
[0078] Die Druckplatten 29 sind dabei vorteilhafterweise ebenfalls aus Keramikwerkstoffen
oder PTFE beschichteten Werkstoffen hergestellt. Hierdurch können Reibverluste zwischen
den Druckplatten und den Rotoren minimiert werden.
[0079] Je nach gewünschtem Hubvolumen kann der Expander nun aus einer entsprechenden Anzahl
von Rotorabschnitten und Gehäuseabschnitten aufgebaut werden. Hierdurch sind Expander
mit unterschiedlichen Hubvolumen ohne größere konstruktive Umbauten herstellbar. Das
Hubvolumen wird dabei im wesentlichen durch die Anzahl der Rotoren bestimmt und, wobei
eine entsprechende Verlängerung der Welle 30 mit der Vergrößerung des Hubvolumens
einhergeht.
[0080] Gemäß dem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass
die Lagerung der Rotorwelle durch die Verwendung von Kugelkeramiklagern erfolgt. Dabei
sind die Kugeln des Kugellagers aus Keramik gefertigt, während die Führungsringe des
Lagers aus Stahl bestehen.
[0081] Hierdurch und ggf. durch die Verwendung von PTFE-Werkstoffen und/oder Keramikwerkstoffen
ist es erfindungsgemäß möglich, den erfindungsgemäßen Flügelzellenexpander ohne Schmierung
zu betreiben.
[0082] Selbstverständlich können dabei erfindungsgemäß auch zwei oder mehr der oben beschriebenen
Aspekte der vorliegenden Erfindung miteinander kombiniert werden.
1. Flügelzellenexpander (4) zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines
gasförmigen Mediums, mit einem Gehäuse (16), einem Einlass und einem Auslass für das
gasförmige Medium und einen im Gehäuse angeordneten Rotor (11),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenkontur (10) des Gehäuses zwei oder mehr Hubbereiche aufweist, welche mit
dem Einlass für das gasförmige Medium so in Verbindung stehen, dass während des Betriebs
des Energierückgewinnungssystems das gasförmige Medium gleichzeitig in den zwei oder
mehr Hubbereichen expandiert.
2. Flügelzellenexpander nach Anspruch 1, wobei die Innenkontur (10) und/oder die Steuerschlitze
des Gehäuses (16) für alle Hubbereiche identisch ausgeführt sind.
3. Flügelzellenexpander nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Innenkontur (10) des Gehäuses
im Hinblick auf den jeweils einem Hub zugeordneten Drehbereich asymmetrisch ausgeführt
ist, wodurch der der Expansionsphase zugeordnete Drehbereich (14) mehr als 50 % des
dem jeweiligen Hub zugeordneten Gesamtdrehbereichs des Rotors ausmacht.
4. Flügelzellenexpander (4) zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines
gasförmigen Mediums, mit einem Gehäuse (16), einem Einlass und einem Auslass für das
gasförmige Medium und einen im Gehäuse angeordneten Rotor (11),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flügel (12) auf ihrer dem Gehäuse (16) abgewandten Seite durch einen Zwangsführungsring
(17) geführt sind.
5. Flügelzellenexpander nach Anspruch 4, wobei die Kontaktbereiche der Flügel (12) mit
der Innenkontur (10) des Gehäuses einen Krümmungsradius größer Null haben, so dass
sich die Kontaktlinie (20) der Flügel mit der Innenkontur (10) bei der Drehbewegung
des Rotors auf dem Krümmungsradius der Kontaktbereiche verschiebt, wobei der Zwangsführungsring
(17) eine Kontur aufweist, welche diese Verschiebung berücksichtigt.
6. Flügelzellenexpander (4) zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines
gasförmigen Mediums, mit einem Gehäuse (16, 24), einem Einlass und einem Auslass für
das gasförmige Medium und einen im Gehäuse angeordneten Rotor (11),
dadurch gekennzeichnet,
dass an Stirnflächen (22) des Rotors (11) zwischen den Flügeln (12) Dichtungssegmente
(23) eines Dichtungsringes zur seitlichen Abdichtung mit dem Gehäuse (24) angeordnet
sind.
7. Flügelzellenexpander nach Anspruch 6, wobei Druckmittel (25, 27) vorgesehen sind,
welche die Dichtungssegmente (23) gegen das Gehäuse drücken, wobei vorteilhafterweise
die Druckmittel eine Feder (27) und/oder einen Druckkanal (25) umfassen.
8. Flügelzellenexpander (4) zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines
gasförmigen Mediums, mit einem Gehäuse (16), einem Einlass und einem Auslass für das
gasförmige Medium und einen im Gehäuse angeordneten Rotor (11),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor aus zwei oder mehr Rotorabschnitten (11, 11') besteht, welche nebeneinander
auf einer gemeinsamen Achse (30) sitzen und jeweils durch eine Druckplatte (29) voneinander
getrennt sind und/oder das Gehäuse aus zwei oder mehr Gehäuseabschnitten (16, 16')
besteht, welche in Axialrichtung des Rotors nebeneinander angeordnet sind und den
Rotor umgeben.
9. Flügelzellenexpander nach Anspruch 8, wobei die Rotorabschnitte (11, 11') und/oder
Gehäuseabschnitte (16, 16') identisch ausgeführt sind und/oder die gleiche Außen-
bzw. Innenkontur aufweisen.
10. Flügelzellenexpander nach Anspruch 8 oder 9, mit mindestens drei Rotorabschnitten,
wobei das Gehäuse zur Ansteuerung mindestens eines der innen liegenden Rotorabschnitte
Steuerschlitze im Umfangsbereich aufweist.
11. Flügelzellenexpander (4) zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion eines
gasförmigen Mediums, mit einem Gehäuse (16), einem Einlass und einem Auslass für das
gasförmige Medium und einen im Gehäuse angeordneten Rotor (11),
dadurch gekennzeichnet,
der Rotor des Flügelzellenexpanders über Kugellager mit Keramikkugeln gelagert ist.
12. Energierückgewinnungssystem (1) mit einem Flügelzellenexpander (4) nach einem der
vorangegangenen Ansprüche.
13. Verfahren zum Betrieb eines Energierückgewinnungssystems (1) nach Anspruch 12, wobei
ein gasförmiges Medium in den Flügelzellenexpander (4) strömt und dort unter Abgabe
von mechanischer Energie expandiert, wobei das Energierückgewinnungssystem vorteilhafterweise
nach dem Clausius-Rankine-Prinzip arbeitet.
14. Verfahren zur Herstellung eines Flügelzellenexpanders nach Anspruch 5, wobei die Außenkontur
des Zwangsführungsringes (17) unter Berücksichtigung der Verschiebung der Kontaktlinie
(20) ermittelt wird.
15. Verfahren zur Herstellung eines Flügelzellenexpanders (4) insbesondere nach Anspruch
8 mit einem Flügelzellenexpander zur Erzeugung mechanischer Energie aus der Expansion
eines gasförmigen Mediums mit einem Gehäuse (16), einem Einlass und einem Auslass
für das gasförmige Medium und einen im Gehäuse angeordneten Rotor (11),
dadurch gekennzeichnet,
dass je nach gewünschtem Hubvolumen der Rotor aus einem, zwei oder mehr Rotorabschnitten
(11, 11') aufgebaut wird, welche, wenn zwei oder mehr Rotorabschnitte eingesetzt werden,
nebeneinander auf eine gemeinsamen Achse gesetzt und jeweils durch eine Druckplatte
voneinander getrennt werden und/oder wobei das Gehäuse aus einem oder mehreren Gehäuseabschnitten
(16, 16') besteht, welche, wenn zwei oder mehr Gehäuseabschnitte eingesetzt werden,
in Axialrichtung des Rotors nebeneinander angeordnet sind und den Rotor umgeben.