[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Trocknungsreaktor gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, ein Verfahren zum Trocknen von Material in einem mechanisch erzeugten
Wirbelbett sowie die Verwendung des Trocknungsreaktors zur Trocknung von Nassgut,
insbesondere, von Schlamm oder Pasten.
[0002] In der Trocknungstechnik gibt es eine Vielzahl verschiedener Trocknungsverfahren.
Grundsätzlich lassen sich die Verfahren in drei Gruppen aufteilen, nämlich in Kontakttrocknungsverfahren,
Konvektivtrocknungsverfahren und Strahlungstrocknungsverfahren. Innerhalb der Trockner
dieser Hauptgruppen lässt sich eine Reihe von Untergruppen definieren, so z.B. Kontakttrockner
mit bewegtem Gut bzw. Wirbelschichttrockner (als Untergruppe der Konvektivtrockner).
[0003] Bei Kontakttrocknern mit bewegtem Gut wird das Nassgut mechanisch in Bewegung versetzt
und in Kontakt mit einer Heizfläche gebracht. Das Gut wird so erhitzt und die darin
enthaltene Feuchtigkeit ausgetrieben, indem die flüssigen Anteile in die Gasphase
übertreten.
[0004] Bei herkömmlichen Wirbelschichttrocknern wird das zu trocknende Gut konvektiv, z.B.
durch einen aufwärtsgerichteten Luftstrom, aufgelockert und in Bewegung versetzt.
Bei ausreichender Agitation wird ein Wirbelbett erzeugt, in welchem die Feststoffpartikel
in einem fluidisierten Zustand vorliegen. Die Gesamtheit der Partikel in einem Wirbelbett
weisen fluid-ähnliche Eigenschaften auf.
[0005] Weiter ist im Bereich der Wirbelschichttrocknung das Prinzip der Rückmischung bekannt.
Nach diesem Prinzip werden trockene Partikel aus dem zu trocknenden Material erhitzt
und das zu trocknende Material in fein verteilter Form zu den vorgelegten Partikeln
eingeleitet. Die nassen Partikel treffen auf die trockenen Partikel und bleiben an
diesen kleben. Liegen die trockenen Partikel in ausreichender Menge vor, so werden
die nassen Partikel von den trockenen Partikeln eingekapselt. Dadurch wird verhindert,
dass klebrige Phasen entstehen und dass das Nassgut direkten Kontakt zur Heizfläche
hat, dort kleben bleibt und Krusten bildet.
[0006] Weiter wurden unter dem Begriff der "Combi Fluidization"-Technologie (CFT) Trocknungsreaktoren
entwickelt, in denen das Wirbelbett nicht konvektiv, sondern mechanisch erzeugt wird.
Die Partikel werden etwa durch sich bewegende Rotorblätter aufgewirbelt und in einen
(quasi-)Wirbelbettzustand versetzt, wobei sich ein (quasi-)Gleichgewicht zwischen
nach oben beförderten Partikeln und sich absenkenden Partikeln einstellt. Mithin werden
in solchen CFT-Trocknungsreaktoren Elemente aus der Wirbelschichttrocknung mit Elementen
aus der Kontakttrocknung kombiniert.
[0007] Bei den oben erwähnten CFT-Trocknungsreaktoren erweist sich allerdings eine kontrollierte
Entnahme des Trockenguts oft als problematisch, da dieses in einem (quasi-)Wirbelbett
verteilt vorliegt und die einzelnen Partikel eine hohe Geschwindigkeit aufweisen.
Durch den Einsatz eines Wehrs wird zwar ein von der Wirbelschicht abgegrenzter Bereich
erhalten, in dem eine definierte Produktgrenzschicht vorliegen kann. Der Anteil des
Trockenguts, der durch das Wehr in den besagten Bereich gelangt, ist allerdings stark
vom Füllstand des Trockenreaktors bzw. von der Drehzahl der Rotorwelle abhängig. Zudem
ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass nicht vollständig getrocknete Partikel
das Wehr passieren und so in den Austrag gelangen. Mithin wird durch diesen unkontrollierten
Austrag sowohl die Kapazität als auch die Effizienz des Trocknungsreaktors beeinträchtigt.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Trocknungsreaktor, insbesondere
einen CFT-Trocknungsreaktor zur Verfügung zu stellen, welcher es erlaubt, die Effizienz,
die Kapazität und/oder die Produktqualität der Trocknung zu erhöhen.
[0009] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Trocknungsreaktor gemäss Anspruch 1. Bevorzugte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Der erfindungsgemässe Trocknungsreaktor weist ein einen Innenraum umschliessendes
Gehäuse mit einer beheizbaren Innenwand, einer Materialzuführung zur Einleitung des
zu trocknenden Materials in einem ersten Endbereich des Gehäuses, einem Trockengutaustrag
in einem dem ersten Endbereich axial gegenüberliegenden zweiten Endbereich des Gehäuses
und einem Brüdenausgang auf. Der Innenraum umfasst einen eine Wirbelschichtzone umfassenden
Trocknungsraum. Im Innenraum ist zudem eine um ihre Achse drehend antreibbare Rotorwelle
angeordnet, die dazu bestimmt ist, das zu trocknende Material mittels an der Rotorwelle
angeordneter Rotorblätter (oder "Rotorpaddel") in der Wirbelschichtzone aufzuwirbeln
und von der Materialzuführung in Richtung zum Trockengutaustrag hin zu fördern. Der
Trocknungsreaktor ist dadurch gekennzeichnet, dass der Trocknungsraum eine Beruhigungszone
aufweist, welche zwischen der Wirbelschichtzone und dem Trockengutaustrag angeordnet
und durch eine Trennwand von der Wirbelschichtzone abgegrenzt ist. Die Trennwand ist
dabei derart ausgestaltet, dass lediglich ein Teil des Materials von der Wirbelschichtzone
zur Beruhigungszone durchgelassen wird.
[0011] Insgesamt kann dadurch ein kontrollierter Materialaustrag und letztendlich eine Erhöhung
der Effizienz und der Kapazität des Trocknungsreaktors sowie eine Erhöhung der Produktqualität
erreicht werden.
[0012] Bei Betrieb des erfindungsgemässen Trocknungsreaktors wird durch die Rotation der
Rotorwelle mit den daran angeordneten Rotorblättern in der Wirbelschichtzone des Trocknungsraums
ein Wirbelbett bzw. ein quasi-Wirbelbett erzeugt.
[0013] Im Besonderen liegt der Trocknungsreaktor als "CFT"-Trocknungsreaktor vor; demgemäss
wird das (quasi-)Wirbelbett insbesondere und bevorzugt ausschliesslich mechanisch
erzeugt, wodurch sich besagter Reaktor von einem konventionellen Wirbelschichtreaktor
unterscheidet.
[0014] Trockene bzw. teilweise getrocknete Partikel des Wirbelbetts kommen in Kontakt mit
der beheizten Innenwand des Gehäuses und werden so erhitzt. Durch die Materialzuführung
eingeleitetes und fein verteiltes frisches Nassgut kommt in Kontakt mit den trockenen
bzw. teilweise getrockneten Partikeln des Wirbelbetts. Die (teilweise) getrockneten
Partikel bleiben an den nassen Partikeln kleben. Da sich schnell viele trockene Partikel
an die nassen Partikel anlagern können, wird eine Verteilung des flüssigen Anteils
in den nassen Partikeln erzielt; mithin werden die nassen Partikel von den trockenen
Partikeln umhüllt, wodurch verhindert wird, dass klebrige Phasen entstehen und dass
das Nassgut in direkten Kontakt mit der Innenwand kommt, dort kleben bleibt und Krusten
bildet.
[0015] Zudem wird den nassen Partikeln durch das Anlagern der trockenen und heissen Partikeln
Wärme zugeführt, sodass schnell eine Verdampfung des flüssigen Anteils einsetzen kann.
Durch den Kontakt mit der beheizten Innenwand des Gehäuses, durch Kontakt mit erhitzten
Partikeln des Wirbelbetts und durch Wärmeübertragung der im Innenraum vorhandenen
Gase wird den zu trocknenden Partikeln weiter Wärme zugeführt, was zu weiterer Verdampfung
des flüssigen Anteils in den zu trocknenden Partikeln führt. Die Verdampfung wird
zudem durch die grosse frei zugängliche Oberfläche und durch die gute Durchmischung
der Partikel im Wirbelbett begünstigt.
[0016] Da gemäss der vorliegenden Erfindung die Erzeugung des Wirbelbetts im Besonderen
lediglich mechanisch erzeugt wird, kann der Trocknungsreaktor unter vermindertem Druck
bzw. Vakuum gefahren werden. Dies erlaubt es, weniger Wärmeenergie für die Trocknung
aufzuwenden, als dies etwa bei einem konventionellen Wirbelschichtreaktor der Fall
ist.
[0017] Die Verdampfung der flüssigen Anteile im zugeleiteten Nassgut führt zur Bildung von
Brüden, welche über den Brüdenausgang aus dem Trocknungsraum und aus dem Gehäuse abgeleitet
werden können. Der Begriff "Brüden", wie er im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, umfasst dabei sowohl Wasserdampf als auch andere Lösungsmitteldämpfe.
[0018] Die Anzahl und Anordnung der Rotorblätter entlang der Rotorwelle variiert je nach
Anwendung des Trocknungsreaktors. Meist ist eine regelmässige Anordnung der Rotorblätter
bevorzugt. Das bedeutet, dass die einzelnen Rotorblätter in der Regel gleichmässig
entlang der Rotorwelle voneinander beabstandet sind und gleichzeitig regelmässig in
Umfangrichtung verteilt sind. Durch die regelmässige Anordnung wird ein homogenes
Wirbelbett innerhalb der Wirbelschichtzone erzielt.
[0019] Durch die Rotation der Rotorwelle wird mittels der Rotorblätter einerseits, wie oben
ausgeführt, ein (quasi-)Wirbelbett erzeugt. Andererseits wird eine Förderrichtung
der Partikel in Richtung des zweiten Endbereichs des Gehäuses bzw. in Richtung des
Materialaustrags erzielt. Da die Partikel in einem (quasi-)Wirbelbett vorliegen, besitzen
sie eine hohe kinetische Energie und stossen häufig mit anderen Partikeln, mit dem
Gehäuse, mit der Trennwand und/oder mit dem Wehr zusammen, so dass die einzelnen Partikel
häufig ihre Richtung ändern. Dadurch wird eine intensive Durchmischung in Längsrichtung,
d.h. parallel zur Rotorwelle, erzielt. Somit gelangen getrocknete bzw. teilweise getrocknete
Partikel wieder in die Nähe der Materialzuführung, wo sie gegebenenfalls mit nassen
Partikeln zusammentreffen. Insgesamt wird so eine Rückmischung gemäss einleitender
Beschreibung erzielt, ohne dass jedoch ein externer mechanischer Aufwand für die Rückförderleistung
der getrockneten Partikel nötig wird. Um die Intensität der Durchmischung zu erhöhen,
können die Rotorblätter mit unterschiedlichen Anstellwinkeln - und somit unterschiedlichen
Wurf- oder Transportrichtungen - versehen sein. Insbesondere können Rotorblätter mit
entgegengesetzt gerichteten Wurf- oder Transportrichtungen einander abwechseln. Damit
kann gezielt Einfluss auf die Rückvermischung innerhalb des Trocknungsreaktors genommen
und die Verweilzeit der Partikel verlängert oder vergleichmässigt werden.
[0020] Die Wirbelschichtzone des erfindungsgemässen Trocknungsreaktors wird in Förderrichtung
hin durch eine oder mehrere Trennwände begrenzt. In Förderrichtung stromabwärts der
mindestens einen Trennwand ist die Beruhigungszone angeordnet. Diese mindestens eine
Trennwand ist teildurchlässig, d.h. dass sie - wie oben erwähnt - den Durchfluss lediglich
eines Teils der sich auf die Trennwand zu bewegenden Partikel in die Beruhigungszone
ermöglicht, während der andere Teil gegen die Trennwand prallt und so am Verlassen
der Wirbelschichtzone gehindert wird.
[0021] Im Allgemeinen ragt die Trennwand von oben in den Trocknungsraum und deckt dabei
in Förderrichtung betrachtet lediglich einen Teil der Querschnittsfläche des Reaktorinnenraums
ab; eine zu hohe Stauwirkung durch die Trennwand wird somit verhindert. Alternativ
ist aber auch denkbar, dass eine teildurchlässige Trennwand vorgesehen wird, die den
gesamten Querschnitt des Trocknungsraums abdeckt.
[0022] Da der Trocknungsreaktor in der Regel kreiszylinderförmig ausgestaltet ist, ist die
Trennwand in der Regel kreisförmig oder kreissegmentförmig ausgebildet.
[0023] In der Regel umfasst die Trennwand Ablenklamellen (oder "Baffles"), die in einer
zur Förderrichtung schräg ausgerichteten Ebene verlaufen und schlitzartige Öffnungen
ausbilden, durch die im Betrieb des Trocknungsreaktors die Partikel schräg nach unten
geleitet werden.
[0024] Diejenigen Partikel, die durch die Trennwand durchgelassen werden, erfahren durch
die Trennwand eine Ablenkung aus der von den Rotorblättern vorgegebenen Förderrichtung.
Dabei werden die Partikel abgebremst.
[0025] In der Beruhigungszone weisen die Partikel in der Folge eine tiefere durchschnittliche
Geschwindigkeit auf als in der Wirbelschichtzone; insgesamt bildet sich somit in der
Beruhigungszone eine definierte Materialgrenzschicht aus, was ein kontrollierter Materialaustrag
erst ermöglicht.
[0026] Zudem wird durch die Trennwand die Aufenthaltsdauer der Partikel in der Wirbelschichtzone
verlängert, womit insgesamt eine bessere Trocknung erreicht wird.
[0027] Die Ablenklamellen sind besonders bevorzugt "optisch dicht" angeordnet, dass heisst,
dass in Förderrichtung betrachtet jede einzelne Ablenklamelle mit der jeweils benachbarten
Ablenklamelle überlappt. Dadurch wird verhindert, dass parallel zur Förderachse fliegende
Partikel in die Beruhigungszone gelangen können, ohne aus ihrer Flugbahn abgelenkt
zu werden.
[0028] Gemäss einer Ausführungsform kann der kontrollierte Materialaustrag aus der Beruhigungszone
mittels eines Wehrs bewerkstelligt werden. Dabei gelangt lediglich der Überlauf in
einen auf die Beruhigungszone folgenden Austragsbereich und schliesslich in den Materialaustrag.
Der Durchlass des Wehrs kann dabei etwa in Form eines Spaltes ausgestaltet sein.
[0029] Im Austragsbereich sind an der Rotorwelle vorzugsweise keine Rotorblätter angeordnet,
welche die Partikel aufwirbeln. Daher sinken die getrockneten Partikel ab und sammeln
sich im unteren Bereich des Austragsbereichs an, wodurch eine Schüttung mit einer
definierten Materialgrenzschicht erhalten wird. Dem Austragsbereich ist ein Trockengutausgang
zugeordnet, mit dessen Hilfe die getrockneten Partikel aus dem Gehäuse des Trockenreaktors
entfernt werden können. Aufgrund des Ansammelns der Partikel kann der Austrag, insbesondere
die Austragsmenge, genau kontrolliert werden.
[0030] Alternativ oder zusätzlich dazu ist denkbar, dass in der Beruhigungszone ein Füllstandsensor
vorgesehen ist, mittels welchem der Füllstand in der Beruhigungszone ermittelt werden
kann. In dieser Ausführungsform ist in der Regel zudem eine Austragsschnecke vorgesehen,
welche bei Überschreitung des vorgegebenen maximalen Füllstands betätigt wird, um
das zu trocknende Material bzw. Trockengut aktiv aus der Beruhigungszone auszutragen.
Die Förderleistung des Trockengutaustrags, insbesondere der Austragsschnecke, wird
dabei vorzugsweise durch den Füllstandssensor geregelt. Dadurch, dass in dieser Ausführungsform
das getrocknete Material direkt aus der Beruhigungszone entnommen wird, kann etwa
bei Produktwechseln die Entleerung des Trockners vereinfacht werden.
[0031] Gemäss einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Trockenreaktors weist
die Rotorwelle im Bereich der Beruhigungszone keine Rotorblätter auf. Dadurch werden
die Partikel in der Beruhigungszone nicht wie in der Wirbelschichtzone aufgewirbelt
und werden allmählich abgebremst. Somit kann in dieser Ausführungsform eine Stauwirkung
erzielt werden, wobei Partikel mit hoher Geschwindigkeit aus der Wirbelschichtzone
nach dem Eintritt in die Beruhigungszone mit sich darin befindenden Partikeln zusammenstossen
und so zusätzlich abgebremst werden. Somit wird die Aufenthaltszeit der Partikel im
Trocknungsraum weiter verlängert und letztendlich eine bessere Trocknung erzielt.
[0032] Alternativ zu der ersten Ausführungsform werden die Partikel in der Beruhigungszone
aktiv gemischt. Eine Durchmischung verhindert das Setzen bzw. die Ablagerung von Partikeln
in der Beruhigungszone. Durch die Durchmischung und Auflockerung der Partikel in der
Beruhigungszone wird zudem weiterhin eine effiziente Trocknung ermöglicht. Demzufolge
ist die Innenwand vorzugsweise nicht nur im Bereich der Wirbelschichtzone, sondern
im ganzen Bereich der Trocknungsraum, also auch im Bereich der Beruhigungszone beheizbar,
wodurch eine Rückkondensation von Brüden verhindert werden kann.
[0033] Eine entsprechende Durchmischung in der Beruhigungszone kann etwa durch einen eingeleiteten
Gasstrom erzielt werden.
[0034] Bevorzugt wird eine allfällige Durchmischung in der Beruhigungszone durch mindestens
ein an der Rotorwelle angeordnetes Rotorblatt erzielt, wobei dieses im Vergleich zu
den Rotorblättern in der Wirbelschichtzone gleich bzw. ähnlich oder anders ausgestaltet
sein können. In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich das mindestens eine
Rotorblatt im Bereich der Beruhigungszone radial weniger weit von der Rotorwelle weg
als die Rotorblätter in der Wirbelschichtzone. Zudem ist denkbar, weniger effektive
Rotorblätter, insbesondere solche mit geringerem Anstellwinkel, bzw. - bei Vorliegen
mehrerer Rotorblätter - einen grösseren Abstand in axialer Richtung der Rotorwelle
vorzusehen. Somit wird einerseits eine Auflockerung und Durchmischung der Partikel
in der Beruhigungszone erreicht. Andererseits wird eine allzu grosse Stauwirkung,
wie sie etwa bei Verwendung der Rotorblätter der Wirbelschichtzone erhalten würde
und die im Extremfall zu einem Bersten des Wehres führen könnte, vermieden und lediglich
ein moderater Druck auf das Wehr ausgeübt.
[0035] Gerade bei langen Trocknungsreaktoren ist zudem denkbar, mehrere Beruhigungszonen
vorzusehen, welche vorzugsweise durch erfindungsgemässe Trennwände voneinander getrennt
sind und in denen weniger effektive Rotorblätter angeordnet sind bzw. ein grösserer
Abstand zwischen den Rotorblättern vorliegt, als dies in der Wirbelschichtzone der
Fall ist. Um der Bildung von unerwünschtem Granulat entgegenzuwirken, können in diesen
Zonen Zerkleinerer angeordnet werden, um grössere Partikel mechanisch zu zerkleinern.
[0036] Die im Trocknungsraum entstandenen Brüden werden wie oben bereits erwähnt über einen
Brüdenausgang aus dem Gehäuse entfernt. In einer bevorzugten Ausführungsform weist
das Gehäuse einen Brüdendom auf, welcher zwischen Trocknungsraum und Brüdenausgang
angeordnet ist. Im Brüdendom werden die Partikel des Wirbelbetts von den Brüden getrennt.
Die so gereinigten Brüden können zusätzlich mit Brüdenfiltern gereinigt werden, bevor
sie über den Brüdenausgang aus dem Gehäuse entfernt werden. Der Brüdendom und/oder
gegebenenfalls die Brüdenfilter sind vorzugsweise beheizbar.
[0037] Liegt ein Brüdenfilter vor, so wird dieses von Zeit zu Zeit abgereinigt. Diese Abreinigung
erfolgt in der Regel mittels eines Druckstosses. Durch die erfindungsgemässe Massnahme,
eine durch eine teildurchlässige Wand von der Wirbelschichtzone abgegrenzte Beruhigungszone
vorzusehen, wird selbst bei einem solchen Druckstoss ein unkontrollierter Austrag
wirksam verhindert.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Trocknungsreaktors ist
die Rotorwelle beheizbar, wodurch zusätzlich Wärmeenergie ins System eingebracht wird,
die Erwärmung der zu trocknenden Partikel beschleunigt und insbesondere auch die Krustenbildung
minimiert bzw. verhindert wird.
[0039] Der erfindungsgemässe Trocknungsreaktor ist vorzugsweise derart konstruiert, so dass
er sowohl bei Überdruck, Normaldruck als auch unter vermindertem Druck, insbesondere
Vakuum, betrieben werden kann. Insbesondere eine Verfahrensführung unter vermindertem
Druck bzw. Vakuum erlaubt es, weniger Wärmeenergie für die Trocknung aufzuwenden,
als dies etwa bei einem konventionellen Wirbelschichtreaktor der Fall ist.
[0040] Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Trocknung von Material
oder zur Abtrennung von verwertbaren Materialien mittels eines in einem Trocknungsreaktor
wie vorausgehend beschrieben mechanisch erzeugten Wirbelbetts.
[0041] Gemäss dem Verfahren wird aufgrund der Rotation der Rotorwelle ein trockene Partikel
des zu trocknenden Materials umfassendes Wirbelbett erzeugt.
[0042] Das zu trocknende Material wird über die Materialzuführung in den Trocknungsreaktor
zum Wirbelbett zugeführt, worauf das zu trocknende Material mit trockenen Partikeln
des Wirbelbetts in Kontakt kommt. Dadurch wird eine Verteilung des flüssigen Anteils
in den nassen Partikeln erzielt. Vorzugsweise wird das zu trocknende Material so eingeleitet,
dass es fein verteilt, insbesondere in kleinen Tröpfchen bzw. kleinen Teilchen, im
Trocknungsraum vorliegt.
[0043] Das erfindungsgemässe Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich
betrieben werden. Im diskontinuierlichen Verfahren können die trockenen Partikel etwa
durch dieselbe Materialzuführung, wie sie für das zu trocknende Material verwendet
wird, in den Trockenraum eingeleitet werden. Alternativ kann eine separate, für die
trockenen Partikel vorgesehene Materialzuführung am Trockenreaktor vorgesehen sein.
Im kontinuierlichen Betrieb liegen trockene Partikel zusammen mit teilweise getrockneten
Partikeln bereits im Trocknungsraum vor.
[0044] Das Verfahren wird vorzugsweise mit Füllhöhen zwischen 50 und 90%, besonders bevorzugt
mit 80%, durchgeführt. Mit diesen Füllhöhen wird gewährleistet, dass sich schnell
viele trockene bzw. teilweise getrocknete Partikel an die nassen Partikel anlagern.
Durch den Kontakt der trockenen und heissen Partikeln mit den nassen bzw. zu trocknenden
Partikeln wird Letzteren Wärme zugeführt, so dass schnell eine Verdampfung niedrig
siedender Verbindungen des flüssigen Anteils in den zu trocknenden Partikeln einsetzen
kann.
[0045] Die Partikel des Wirbelbetts heizen sich durch den Kontakt mit der beheizten Innenwand
des Gehäuses weiter auf, worauf der flüssige Anteil verdampft und das zugeführte Material
getrocknet wird. Die dabei gebildeten Brüden werden über einen Brüdenausgang aus dem
Trockenreaktor abgeleitet.
[0046] Ein erster Anteil des Wirbelbetts wird von der Trennwand in der Wirbelschichtzone
zurückgehalten. Ein zweiter Anteil gelangt in der Regel über eine Auslenkung aus der
Förderrichtung in die Beruhigungszone, in der die Partikel eine reduzierte Durchschnittsgeschwindigkeit
aufweisen. Dabei bildet sich eine mindestens annähernd definierte Materialgrenzschicht,
was es erlaubt, das Produkt mittels eines Wehres oder eines Füllstandsensors kontrolliert
aus dem Trocknungsreaktor auszutragen.
[0047] Die getrockneten Partikel im Austragsbereich liegen als Schüttung vor und werden
über den Trockengutaustrag aus dem Trocknungsreaktor abgeführt.
[0048] Während des erfindungsgemässen Verfahrens entstehen durch das Anlagern von trockenen
Partikeln an nasse bzw. zu trocknende Partikel vereinigte Partikel mit vergrössertem
Durchmesser. Dieser Tendenz, dass das Volumen der Partikel gerade in einem kontinuierlich
betriebenen Verfahren über die Zeit zunimmt, steht die durch die Rotation der Rotorblätter
bzw. allfälliger Zerkleinerer bewirkte Scherkraft entgegen, aufgrund welcher die Partikel
zerkleinert werden.
[0049] Das erfindungsgemässe Verfahren wird wie erwähnt vorzugsweise unter vermindertem
Druck, insbesondere Vakuum, durchgeführt, was eine Erniedrigung der Verfahrenstemperatur
ermöglicht. Dadurch kann erstens der Energieaufwand reduziert werden. Zweitens können
dadurch allfällige, unerwünschte Zersetzungsreaktionen während des Prozesses verlangsamt
werden, was insbesondere bei der Abtrennung von verwertbaren Materialien vorteilhaft
ist.
[0050] Weiter betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des erfindungsgemässen Trockenreaktors
zur Trocknung von Nassgut, insbesondere Schlamm oder Pasten, sowie zur Behandlung
von Destillationsrückständen, insbesondere zur Gewinnung von in Destillationsrückständen
verbliebenen Produkten. Typische Anwendungsgebiete stellen etwa die Trocknung von
Farbschlämmen, Lackschlämmen, Teerschlämmen sowie salzhaltige und krustenbildende
Produkte dar.
[0051] Die Erfindung wird anhand der anliegenden Figuren illustriert:
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform des erfindungsgemässen
Trocknungsreaktors; und
- Fig. 2
- zeigt schematisch einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen
Trocknungsreaktors.
[0052] Gemäss Fig. 1 weist der erfindungsgemässe Trocknungsreaktor 2 ein einen Innenraum
4 umschliessendes, im Wesentlichen kreiszylinderförmiges Gehäuse 6 mit einer mittels
Beheizungen 8 beheizbaren Innenwand 10 auf. In einem ersten Endbereich 6a des Gehäuses
6 sind durch die Innenwand 10 führende Materialzuführungen 12, 12', 12" in Form von
Einlassstutzen 14, 14', 14" zur Einleitung des zu trocknenden Materials in den Innenraum
10 vorgesehen. Diesen Einlassstutzen 14, 14', 14" können Mittel wie etwa Verdüsungen
zugeordnet werden, um das zu trocknende Material in fein verteilter Form in den Innenraum
10 des Trocknungsreaktors 2 abzugeben.
[0053] In einem dem ersten Endbereich 6a in axialer Richtung gegenüberliegenden zweiten
Endbereich 6b ist ein Trockengutaustrag 16 zum Austragen des getrockneten Materials
vorgesehen.
[0054] Im Innenraum 10 ist eine mittels eines Motors 18 antreibbare Rotorwelle 20 angeordnet.
Diese ist in der den Stirnseitenwänden 22a, 22b des Gehäuses 6 drehbar gelagert. Die
Lagerung 26a bzw. 26b ist jeweils aussen an den Stirnseitenwänden 22a, 22b des Gehäuses
6 angeordnet und weist eine die Rotorwelle 20 abdichtende Abdichtung 24 etwa in Form
eines O-Rings auf.
[0055] Die Rotorwelle 20 weist radial beabstandete Rotorblätter 28a, 28b, 28c, 28d, 28e,
28f, 28g, 28h auf. Diese erzeugen in einem dem ersten Endbereich 6a des Gehäuses 6
zugewandten Trocknungsraum 30 einerseits ein (quasi-)Wirbelbett der Partikel und fördern
diese andererseits von der Materialzuführung 12 in Richtung zum Trockengutaustrag
16 hin.
[0056] An diese dem ersten Endbereich 6a zugewandte und das (quasi-)Wirbelbett umfassende
Wirbelschichtzone 32 des Trocknungsraums 30 schliesst in Förderrichtung stromabwärts
eine mittels einer Trennwand 34 von der Wirbelschichtzone 32 separierte Beruhigungszone
36 des Trocknungsraums 30 an.
[0057] Die Trennwand 34 verläuft in einer im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung stehenden
Ebene und ragt von oben in den Innenraum 10. Sie ist kreissegmentförmig ausgebildet
und deckt somit lediglich einen Teil des Reaktorquerschnitts ab.
[0058] Die Trennwand ist teildurchlässig ausgestaltet, d.h., dass lediglich ein Teil des
Materials von der Wirbelschichtzone 32 zur Beruhigungszone 36 durchgelassen wird.
Wie mittels gestrichelter Linien angedeutet, weist die Trennwand 34 hierzu Ablenklamellen
35 auf, die parallel zueinander und bezüglich Förderrichtung in schräg nach unten
verlaufenden Ebenen verlaufen und "optisch dicht" angeordnet sind.
[0059] Die Beruhigungszone 36 ist in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform durch ein einen
Materialdurchlass 37 umfassendes Wehr 38 von einem dem zweiten Endbereich 6b zugewandten
Austragsbereich 40 separiert, aus dem das getrocknete Material über den Trockengutaustrag
16 aus dem Innenraum 10 ausgetragen wird.
[0060] Im Bereich der Wirbelschichtzone 32 ist im Übrigen ein Brüdendurchlass 50 vorgesehen,
an den ein ein Brüdenfilter 46 umfassender Brüdendom 48 angeflanscht ist. Von diesem
werden die Brüden über einen Brüdenauslass 44 abgeführt.
[0061] In der gezeigten Ausführungsform sind sieben Rotorblätter 28a, 28b, 28c, 28d, 28e,
28f, 28g in der Wirbelschichtzone 32 gleichmässig voneinander beabstandet angeordnet.
In der Beruhigungszone ist in der gezeigten Ausführungsform ebenfalls ein Rotorblatt
28h angeordnet, welches sich radial weniger weit von der Rotorwelle 20 weg erstreckt
(und somit weiter von der Innenwand 10 beabstandet ist) als die Rotorblätter in der
Wirbelschichtzone 32 und zur Auflockerung der Partikel in der Beruhigungszone 36 dient.
[0062] Im Betrieb wird durch die Rotation der Rotorwelle 20 bzw. mittels der Rotorblätter
28a, 28b, 28c, 28d, 28e, 28f, 28g in der Wirbelschichtzone ein (quasi-)Wirbelbett
erzeugt, welches durch den Kontakt mit der beheizten Innenwand erhitzt wird. Über
die Materialzuführungen 12, 12', 12" wird das zu trocknende Material in den Trocknungsraum
30 eingeleitet, worauf das zu trocknende Material in der Wirbelschichtzone 32 mit
den erhitzten Partikeln des Wirbelbetts in Kontakt kommt und sich mit diesen vereinigt.
Dabei kommt es zu einer ersten Temperaturerhöhung des flüssigen Anteils aus dem zu
trocknenden Material. Zudem werden die vereinigten Partikel durch den Kontakt mit
der beheizten Innenwand 10 des Gehäuses 6 weiter aufgeheizt, wobei niedrig siedende
Verbindungen unter der Bildung von Brüden verdampfen und die vereinigten Partikel
getrocknet werden.
[0063] Die Brüden werden über den Brüdendurchlass 50 in den Brüdendom 48 abgeleitet, wo
allfällig mitgeführte Partikel am Brüdenfilter 46 abgetrennt und in den Innenraum
10 des Trocknungsreaktors 2 zurückgeführt werden. Die gereinigten Brüden verlassen
den Brüdendom 48 über den Brüdenausgang 44.
[0064] Ein erster Anteil der vereinigten Partikel wird von der Trennwand 34 in der Wirbelschichtzone
32 zurückgehalten. Ein zweiter Anteil wird über die von den Ablenklamellen 35 gebildeten,
schlitzartigen Öffnungen der Trennwand 34 in die Beruhigungszone 36 befördert, in
der die Partikel eine gegenüber der Wirbelschichtzone reduzierte Durchschnittsgeschwindigkeit
aufweisen und sich eine definierte Materialgrenzschicht ausbildet. Über den Materialdurchlass
37 des Wehres 38 gelangt der Überlauf der Partikel dann in den Austragsbereich 40.
[0065] Die im Austragsbereich 40 als Schüttung vorliegenden Partikel werden schliesslich
über den Trockengutaustrag 16 aus dem Innenraum 10 des Trocknungsreaktors 2 abgeführt.
[0066] Gemäss der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform wird der kontrollierte Materialaustrag
mittels eines Füllstandsensors 42 statt eines Wehrs bewerkstelligt. In dieser Ausführungsform
erstreckt sich die Beruhigungszone 36 somit von der Trennwand 34 bis zur Stirnseitenwand
22b. Der Füllstandsensor 42 ist dabei im Bereich der Beruhigungszone 36 angeordnet
und mit einem Trockengutaustrag in Form einer Austragsschnecke 17 gekoppelt, welche
bei Überschreitung eines vorgegebenen maximalen Füllstands betätigt wird, um das zu
trocknende Material bzw. Trockengut aktiv aus der Beruhigungszone 36 auszutragen.
1. Trocknungsreaktor mit einem einen Innenraum (4) umschliessenden Gehäuse (6) mit einer
beheizbaren Innenwand (10), einer Materialzuführung (12, 12', 12") zur Einleitung
des zu trocknenden Materials in einem ersten Endbereich (6a) des Gehäuses (6), einem
Trockengutaustrag (16) in einem dem ersten Endbereich (6a) axial gegenüberliegenden
zweiten Endbereich (6b) des Gehäuses (6) und einem Brüdenausgang (44), wobei der Innenraum
(4) einen eine Wirbelschichtzone (32) umfassenden Trocknungsraum (30) umfasst, und
im Innenraum (4) eine um ihre Achse drehend antreibbare Rotorwelle (20) angeordnet
ist, die dazu bestimmt ist, das zu trocknende Material mittels an der Rotorwelle (20)
angeordneter Rotorblätter (28a, 28b, 28c, 28d, 28e, 28f, 28g) in der Wirbelschichtzone
(32) aufzuwirbeln und von der Materialzuführung (12, 12', 12") in Richtung zum Trockengutaustrag
(16) hin zu fördern, dadurch gekennzeichnet, dass der Trocknungsraum (30) eine Beruhigungszone (36) aufweist, welche zwischen der Wirbelschichtzone
(32) und dem Trockengutaustrag (16) angeordnet und durch eine Trennwand (34) von der
Wirbelschichtzone (32) abgegrenzt ist, wobei die Trennwand (34) derart ausgestaltet
ist, dass lediglich ein Teil des Materials von der Wirbelschichtzone (32) zur Beruhigungszone
(36) durchgelassen wird.
2. Trocknungsreaktor gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (34) Ablenklamellen (35) aufweist, die parallel zueinander und bezüglich
Förderrichtung in schräg nach unten verlaufenden Ebenen verlaufen.
3. Trocknungsreaktor gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auch im Bereich der Beruhigungszone (36) mindestens ein Rotorblatt (28h) an der Rotorwelle
(20) angeordnet ist.
4. Trocknungsreaktor gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich das mindestens eine Rotorblatt (28h) im Bereich der Beruhigungszone (36) radial
weniger weit von der Rotorwelle (20) weg erstreckt als die Rotorblätter (28a, 28b,
28c, 28d, 28e, 28f, 28g) in der Wirbelschichtzone (32).
5. Trocknungsreaktor gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (34) in einer mindestens nahezu senkrecht zur Förderrichtung verlaufenden
Ebene angeordnet ist.
6. Trocknungsreaktor gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (34) kreisförmig oder kreissegmentförmig ausgebildet ist.
7. Trocknungsreaktor gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Beruhigungszone und Trockengutaustrag ein Wehr zum kontrollierten Austragen
des Material angeordnet ist.
8. Trocknungsreaktor gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Trocknungsraum ein Füllstandssensor zur Erdmittlung des Füllstands in der Beruhigungszone
zugeordnet ist und der Trockengutaustrag (16) eine Austragsschnecke (17) umfasst.
9. Trocknungsreaktor gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (6) einen vorzugweise beheizbaren Brüdendom (48) aufweist, wobei der
Brüdendom (48) zwischen Trocknungsraum (30) und Brüdenausgang (44) angeordnet ist.
10. Trocknungsreaktor gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorwelle (20) beheizbar ist.
11. Trocknungsreaktor gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein CFT-Trocknungsreaktor ist.
12. Verfahren zur Trocknung von Material mittels eines in einem Trocknungsreaktor (2)
gemäss einem der vorangehenden Ansprüche mechanisch erzeugten Wirbelbetts, wobei
- mittels der Rotation der Rotorwelle (20) ein trockene Partikel des zu trocknenden
Materials umfassendes Wirbelbett erzeugt wird,
- das zu trocknende Material über die Materialzuführung (12, 12', 12") in den Trocknungsreaktor
zum Wirbelbett zugeführt wird,
- sich das Wirbelbett durch den Kontakt mit der beheizten Innenwand (10) des Gehäuses
(6) aufheizt, wobei das zu trocknende Material getrocknet wird,
- die Brüden über einen Brüdenausgang (50) abgeleitet werden,
- ein erster Anteil des Materials von der Trennwand (34) in der Wirbelschichtzone
(32) zurückgehalten wird, und ein zweiter Anteil des Materials in die Beruhigungszone
(36) befördert wird, in der die Partikel über eine gegenüber der Wirbelschichtzone
(32) reduzierte Durchschnittsgeschwindigkeit aufweisen, und
- die Partikel aus dem Austragsbereich (40) über den Trockengutaustrag (16) abgeführt
werden.
13. Verfahren gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es unter vermindertem Druck, insbesondere Vakuum, durchgeführt wird.
14. Verwendung des Trocknungsreaktors gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Trocknung
von Nassgut, insbesondere Schlamm oder Pasten.
15. Verwendung des Trocknungsreaktors gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Behandlung
von Destillationsrückständen.