[0001] Die Erfindung betrifft eine Transformatorwicklungswickelvorrichtung, umfassend eine
sich längs einer Drehachse erstreckenden Drehvorrichtung zur Aufnahme einer zu wickelnden
Transformatorwicklung, wenigstens eine Vorrichtung zur Bereitstellung von mehreren
gleichartigen lsolationsbändern, eine kammähnliche Führungsvorrichtung mit welcher
die bereitgestellten lsolationsbänder in wenigstens eine gemeinsame Wickelebene unlenkbar
sind und von dort parallel zueinander in einem Winkel zur Drehachse der zu wickelnden
Transformatorwicklung zuführbar sind.
[0002] Trockentransformatoren sind beispielsweise in Leistungsbereichen von einigen 100kVA
bis einigen 10MVA und höher üblich, wobei gängige Nennspannungen im Bereich von 6kV
bis hin zu einigen 10kV liegen. Im Gegensatz zu Öltransformatoren, bei denen der Transformator
in einem mit Öl gefüllten Kessel angeordnet ist, wodurch die lsolationsabstände entsprechend
verringert werden, ist bei einem Trockentransformator ein entsprechend höherer Aufwand
für die Isolation zu betreiben.
[0003] Es ist allgemein bekannt, dass daher bei der Fertigung von Transformatorwicklungen,
insbesondere für Trockentransformatoren, Isolationslagen zwischen verschiedenen Wicklungslagen
benötigt werden, um die Spannungsbelastbarkeit einer derartigen Wicklung zu erhöhen.
Diese lsolationslagen werden zumeist aus gewickeltem Isolationsband, beispielsweise
einem mit Harz getränktem Faser- oder Glasfaserroving, hergestellt. Dieses wird zumeist
mittels derselben Wicklungsvorrichtung, welche auch zum Wickeln des elektrischen Leiters
auf einem Spulenkörper verwendet wird, aufgebracht. Je nach Anforderungen an die zu
fertigende Isolationsschicht kann ein Wickelvorgang von Leiter und Isolationsband
sequentiell oder synchron erfolgen. Das Isolationsband wird zumeist in geringen Breiten,
beispielsweise 5mm, auf entsprechenden Rollen bereitgestellt, wobei jeweils mehrere,
beispielsweise 12, 16 oder 24 derartiger Bänder parallel gewickelt werden, so dass
sich im genannten Beispiel eine effektive Wicklelbreite von 6cm, 8cm oder 12cm ergäbe.
Eine Verwendung von derart schmalen Bändern anstelle eines einzigen Isolationsbandes
mit höherer Breite ist erforderlich, weil die Isolationsbänder beim Wickelvorgang
typischerweise in einer Oszillationsbewegung längs der Wickelachse hin- und herbewegt
werden. Insbesondere an den Wendepunkten der Bewegung würde es bei zu hoher Breite
des Isolationsbandes zu einer Faltenbildung kommen, durch welche die Isolationsfähigkeit
der gewickelten Isolationsschicht nachteilig beeinflusst würde.
[0004] Um einen möglichst parallele Führung der einzelnen Isolationsbänder zur Wickelvorrichtung
und damit ein möglichst nahtloses Aufbringen als homogene Wickellage zu ermöglichen
werden die einzelnen Bänder durch eine Führungsvorrichtung, zumeist einen sogenannten
Wickelkamm, geführt. Dieser weist möglichst dünne Zinken auf, durch welchen die jeweiligen
Isolationsbänder geführt werden. Da die nebeneinander verlaufenden Isolationsbänder
aus Isolationsgründen aber eine homogene und nahtfreie Schicht bilden sollen, werden
die Isolationsbänder beim Durchlaufen des Wickelkammes aufgrund der Breite der jeweiligen
Zinken aber zwangsläufig gekrümmt.
[0005] Nachteilig daran ist, dass diese Krümmung bei der Vorschubbewegung des Isolationsbandes
vom Wickelkamm bis zur Oberfläche überwiegend erhalten bleibt, so dass kein stoßfreies
Aneinanderfügen von benachbarten lsolationsbändern ermöglicht ist. Hierdurch ist die
Isolationsfähigkeit der gewickelten Isolationslage nachteilig beeinflusst, so dass
dies durch eine entsprechend höhere Lagendicke zu kompensieren ist.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zum Wickeln einer Transformatorwicklung bereitzustellen, welche die zuvor genannten
Nachteile vermeidet. Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, eine Transformatorwicklung
mit möglichst homogener gewickelter Zwischenisolationsschicht bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Transformatorwicklungswickelvorrichtung der
eingangs genannten Art. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass die kammähnliche Führungsvorrichtung
wenigstens eine erste Teilführungsvorrichtung für einen ersten Teil der Isolationsbänder
und eine zweite Teilführungsvorrichtung für einen zweiten Teil der Isolationsbänder
umfasst, wobei die Teilführungsvorrichtungen in axialer Länge gegeneinander versetzt
sind.
[0008] Der Begriff Transformatorwicklung ist hierbei weit auszulegen und umfasst neben Transformatorwicklungen
im eigentlichen Sinne mit Ober- und/oder Unterspannungswicklung auch jede Art von
elektrischen Spulen oder Drosseln vergleichbarer Größenordnung.
[0009] Mittels der Führung der Isolationsbänder durch zwei verschiedene gegeneinander versetzte
Teilführungsvorrichtungen besteht das ursächliche Problem, nämlich dass parallel direkt
aneinandergrenzend nebeneinander geführte Isolationsbänder aufgrund der Breite der
Zinken eines Führungskammes in nachteiliger Weise verformt werden, nicht mehr. Da
die Isolationsbänder nunmehr in einem ersten und einem zweiten Teil alternierend durch
zwei verschiedene ebenfalls kammähnlich ausgeprägte Teilführungsvorrichtungen geführt
werden können die jeweiligen Zinken beziehungsweise zinkenähnlichen Abstandselemente
deutlich breiter ausgeführt werden, wobei der zwischen den zinkenähnlichen Abstandselemente
gebildete Zwischenraum, welcher der Führung eines jeweiligen Isolationsbandes dient,
dennoch wenigstens die Breite eines jeweiligen Isolationsbandes aufweist, so dass
dessen Deformation in vorteilhafter Weise vermieden ist.
[0010] Der erste und die zweite Teil der Isolationsbänder weist während des Wickelprozesses
nach Durchlaufen der Teilführungsvorrichtungen also eine jeweils zueinander parallele,
aber voneinander beabstandete Ausrichtung aus, wobei jede der beiden Gruppen von Isolationsbändern
in einer jeweiligen Ebene Liegt. Typischerweise schneiden sich beide Ebenen auf der
Oberfläche der rotierenden Transformatorwicklung, welcher sie während des Wickelprozesses
zugeführt werden. Erfindungsgemäß vereinen sich beide Gruppen dort zu einer homogenen
Schicht, indem sich ein jeweiliges Isolationsband der ersten Gruppe genau in einen
Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Isolationsbändern der zweiten Gruppe einfügt.
Hierzu sind die jeweiligen Breiten der Isolationsbänder, die jeweiligen Abstände zwischen
benachbarten Isolationsbändern und der Versatz der beiden Gruppen von Isolationsbändern
zueinander, welcher von dem Versatz der Teilführungsvorrichtungen zueinander bestimmt
ist, aufeinander abzustimmen.
[0011] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die erste und
zweite kammähnlichen Führungsvorrichtung jeweils zinkenähnliche Abstandselemente auf,
deren Breite der Breite der zwischen ihnen jeweils gebildeten Führungsschlitze entspricht.
In ebenso bevorzugter Weise sind die erste und die zweite kammähnlichen Führungsvorrichtung
jeweils um genau eine Führungsschlitzbreite gegeneinander versetzt. In weiterhin bevorzugter
Weise ist dabei die Breite der Führungsschlitze auf die Breite der bereitgestellten
Isolationsbänder angepasst. Durch die zuvor genannten Abstimmungsmaßnahmen wird das
Wickeln einer möglichst homogenen Isolationslage in vorteilhafter Weise verbessert.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Transformatorwicklungswickelvorrichtung
eine Tränkvorrichtung, insbesondere eine Harztränkvorrichtung, zum Tränken der bereitgestellten
Isolationsbänder. Ein Tränken von Isolationsbändern, beispielsweise mit einem Epoxidharz,
ist bei der weiteren Fertigung einer Isolationsschicht einer Transformatorwicklung
für die nachfolgende Verfestigung der Isolationsschicht wichtig. Isolationsbänder
werden aus lager- und fertigungstechnischen gründen zumeist trocken und auf Spulenkörpern
angeliefert. Ein geeignetes Isolationsbandmaterial ist beispielsweise ein Faser- oder
Glasroving. Wenn dieses beim Wickelvorgang auf dem Zuführungsweg von dem jeweiligen
Spulenkörper zum Wickelkörper mit einem Harz getränkt wird, so ist die gewickelte
Isolationsschicht ebenfalls mit dem Harz getränkt. In einem nachfolgenden Aushärtungsprozess,
je nach verwendetem Tränkmaterial beispielsweise bei einer Temperatur von 160°C, bei
Zweikomponentenmaterial auch deutlich darunter, wird dann die Isolationsschicht verfestigt.
[0013] Als Tränkvorrichtung kann beispielsweise ein mit Harz gefülltes Becken dienen, durch
welches die Isolationsbänder geführt sind. Entsprechende weitere Varianten von Tränkvorrichtungen
sind dem Fachmann bekannt.
[0014] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Transformatorwicklungswickelvorrichtung
umfasst diese auch eine Vorrichtungen zur Bereitstellung und zum Wickeln eines elektrischen
Leiters. Ein elektrischer Leiter wird üblicherweise ebenfalls auf Rollen oder Spulen
bereitgestellt, wird aber als Einzelleiter lagenweise auf den Wickelkörper aufgebracht.
Als Einzelleiter ist beispielsweise ein Kupfer- oder Aluminiumleiter verwendbar, welche
bevorzugter Weise von einer Schicht aus einem Isolationslack umgeben sind. Die Führung
eines elektrischen Leiters beim Wickelvorgang erfolgt beispielsweise durch einen Wicklungsschlitten,
welcher ähnlich einer Führungsvorrichtung für Isolationsbänder beispielsweise in einer
Oszillationsbewegung längs der Wickelachse bewegbar ist beziehungsweise bewegt wird.
Die Verwendung von mehreren parallelen Leitern, die gleichzeitig gewickelt werden,
ist ebenfalls möglich.
[0015] Entsprechend einer weiteren Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Transformatorwicklungswickelvorrichtung
ist diese derart ausgeprägt, dass ein synchrones Wickeln von Isolationsbändern und
elektrischem Leiter ermöglicht ist. Bevorzugter Weise sind daher die Zuführungen der
Isolationsbänder und des Wicklungsleiters derart ausgestaltet, dass diese sich nicht
gegenseitig behindern. Ebenso vorteilhaft ist es, wenn die Zuführungsvorrichtung für
die Isolationsbänder und der Wicklungsschlitten für den Wickelleiter derart ausgestaltet
sind, dass diese unabhängig voneinander Oszillationsbewegungen durchführen können.
[0016] Einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Transformatorwicklungswickelvorrichtung
entsprechend sind die erste und zweite Teilführungsvorrichtung durch einen doppelten
Wickelkamm gebildet. Dieser weist beispielsweise ein längliches Zentralelement auf,
wobei davon nach zwei Seiten abgehend in einer jeweiligen Ebene in äquidistanten Abständen
zueinander Abstandselemente angeordnet sind. Auf diese Weise sind beide Teilführungsvorrichtungen
in einem einzigen Element integriert, was zudem einfach zu fertigen ist, beispielsweise
mittels Fräsen oder Laserschneiden aus einer Metallplatte. Zudem ist hierbei eine
Abweichung beim Versatz der Teilführungsvorrichtungen gegeneinander ausgeschlossen.
[0017] Gemäß einer weiteren Erfindungsvariante ist die Führungsvorrichtung derart justierbar,
dass der Zuführwinkel der bereitgestellten Isolationsbänder anpassbar ist. Ein Zuführwinkel
von 0° entspricht hierbei einer Ausrichtung senkrecht zur Wickelachse. Ein leichtes
Anstellen des Winkels, beispielsweise in einem Bereich von 10° bis 20°, hat zur Folge,
dass die einzelnen parallelen Isolationsbänder, beispielsweise 24, nicht zeitgleich
sondern mit einem leichten zeitlichen Versatz nacheinander auf dem Wickelkörper auftreffen.
Hierdurch wird das Wickelverhalten beziehungsweise der Vorgang des gegenseitigen Ineinanderfügens
weiter verbessert. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Führungsvorrichtung längs
der Drehachse beweglich ist und insbesondere auch dafür vorgesehen ist, Oszillationsbewegungen
durchzuführen. Hierdurch können in einfacher Weise variable Wicklungslängen hergestellt
werden. Gegebenenfalls ist der zuvor beschriebene Anstellwinkel der Oszillationsrichtung
der Führungsvorrichtung anzupassen.
[0018] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch gelöst durch eine Transformatorwicklung, welche
mit einer erfindungsgemäßen Transformatorwicklungswickelvorrichtung gefertigt wurde.
Durch die bei der Fertigung geometrisch angepasste und alternierende Zuführung benachbarter
Isolationsbänder mittels der ersten und der zweiten Teilführungsvorrichtung weist
die erfindungsgemäße Transformatorwicklung eine besonders homogene aus den gewickelten
Isolationsbändern gebildete lsolationslage auf. Diese ist aufgrund deren dadurch erhöhter
Spannungsfestigkeit dann entsprechend dünner auszuführen.
[0019] Erfindungsgemäß ist eine Transformatorwicklungswickelvorrichtung auch dafür verwendbar,
rohrähnliche Hohlkörper zu wickeln. Hierbei wird anstelle eines Spulenkörpers ein
Wickelkörper mit dem gewünschten Querschnitt verwendet. Die beim Wickelvorgang gewickelte
Schicht aus Isolationsbändern, welche bevorzugter Weise mit Harz getränkt sind, bildet
dann nach einem entsprechenden Aushärteprozess die Wandung des Hohlkörpers.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten sind den weiteren abhängigen Ansprüchen
zu entnehmen.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Teilansicht einer exemplarischen Transformatorwicklungswickelvorrichtung,
- Fig. 2
- eine zweite Teilansicht derselben exemplarischen Transformatorwicklungswickelvorrichtung,
- Fig. 3
- eine erste erfindungsgemäße kammähnliche Führungsvorrichtung,
- Fig. 4
- eine zweite erfindungsgemäße kammähnliche Führungsvorrichtung und
- Fig. 5
- eine Führungsvorrichtung entsprechend dem Stand der Technik.
[0022] Fig. 1 zeigt eine erste Teilansicht 10 einer exemplarischen Transformatorwicklungswickelvorrichtung.
Um eine Wickelachse 12 herum ist eine Drehvorrichtung 14 angeordnet. Dies ist in diesem
Fall ein mittels einer Antriebsvorrichtung geregelt drehbarer Wickelkörper, auf welchem
bereits einige Wicklungslagen eines elektrischen Leiters gewickelt wurden, wie aus
der Zeichnung allerdings nicht ersichtlich. Der dargestellte Zwischenfertigungszustand
der Wicklung stellt unter anderem eine teilweise gefertigte gewickelte Zwischenisolationsschicht
dar, welche schwarz eingezeichnet ist.
[0023] Diese Zwischenisolationsschicht ist gebildet aus einem ersten Teil Isolationsbänder
24, 26, 28, 30, 32, welcher um die Drehvorrichtung 14 beziehungsweise den darauf befindlichen
Wickelkörper gewickelt ist. Die Isolationsbänder 24, 26, 28, 30, 32 werden von ersten
Bereitstellungsvorrichtungen 18, beispielsweise Spulen, bereitgestellt und in Zuführrichtung
34 einer ersten Teilführungsvorrichtung 20 zugeführt. Durch deren kammartigen Aufbau
werden die Isolationsbänder 24, 26, 28, 30, 32 in eine parallele Position mit äquidistantem
Abstand zueinander gebracht und dann in etwa einem senkrechten Winkel zur Wickelachse
12 auf den Wickelkörper geführt.
[0024] Beim Wickelprozess wird die Drehvorrichtung 14 in Richtung des Pfeils 16 gedreht,
so dass die Isolationsbänder 24, 26, 28, 30, 32 auf dem Wickelkörper aufgewickelt
werden. Die erste Teilführungsvorrichtung ist in Pfeilrichtung 22 längs der axialen
Erstreckung der Drehvorrichtung oszillierbar, so dass so über die gesamte axiale Wicklungslänge
eine gewickelte Isolationsschicht herstellbar ist. Mit der Bezugsziffer 36 gezeigt
ist eine Harztränkvorrichtung, mittels welcher die Isolationsbänder 24, 26, 28, 30,
32, beispielsweise Glasfaserrovings, beim Zuführen während des Wickelprozesses mit
einem Harz tränkbar sind.
[0025] Fig. 2 zeigt eine zweite Teilansicht 40 derselben exemplarischen Transformatorwicklungswickelvorrichtung.
Im Unterschied zur ersten Teilansicht aus Fig. 1 ist hier ein zweiter Teil an Isolationsbändern
44, 46, 48, 50, 52 gezeigt, welcher über eine zweite kammähnliche Teilführungsvorrichtung
42 geführt ist, wobei die Isolationsbänder in diesem Fall von einer zweiten Bereitstellungsvorrichtungen
54 zur Verfügung gestellt werden. Die erste 10 und zweite 40 Teilansicht der Transformatorwicklungswickelvorrichtung
ergeben in einer addierenden Zusammenschau deren wesentliche Komponenten. Insbesondere
fügen sich der erste Teil der Isolationsbänder 24, 26, 28, 30, 32 und der zweite Teil
der Isolationsbänder 44, 46, 48, 50, 52 beim Zusammentreffen auf der Wickelvorrichtung
14 beziehungsweise auf dem Wickelkörper zu einem nahezu nahtlosen Band zusammen, aus
welchem die gewickelte Isolationsschicht letztendlich gebildet ist. Deren Isolationsfähigkeit
ist dadurch in vorteilhafter Weise gesteigert.
[0026] Fig. 3 zeigt eine erste erfindungsgemäße kammähnliche Führungsvorrichtung 60. Diese
weist zwei gegeneinander versetzte, gegenüberliegende kammähnliche Führungsvorrichtungen
auf, also eine erfindungsgemäße erste und eine zweite Teilführungsvorrichtung. Die
Führungsvorrichtungen sind im Wesentlichen gebildet aus in äquidistantem Abstand nebeneinander
angeordneten zinkenähnlichen Abstandselementen 78, wobei die Breite 64 aller oberen
zinkenähnlichen Abstandselemente 78 genau der Breite 62 der zwischen ihnen gebildeten
oberen Führungsschlitze entspricht. Die Breite 68 der unteren zinkenähnlichen Abstandselemente
78 entspricht ebenfalls der Breite 66 der zwischen ihnen gebildeten unteren Führungsschlitze,
beispielsweise 5mm. Alle Führungsschlitze und zinkenähnlichen Abstandselemente 78
haben genau dieselbe Breite und sind genau um diese Breite gegeneinander versetzt.
Die gestrichelt angedeuteten oberen Isolationsbänder 70, 72 und die unteren Isolationsbänder
74, 76 sind auf die Breite der jeweiligen Führungsschlitze angepasst und jeweils identisch.
Aufgrund des Versatzes der oberen und unteren Führungsschlitze gegeneinander um genau
eine Isolationsbandbreite sind die Isolationsbänder nach Durchlaufen der kammähnlichen
Führungsvorrichtung so ausgerichtet, dass sie sich bei Aufwickeln auf der Oberfläche
eines Wickelkörpers nahezu nahtlos nebeneinander fügen.
[0027] Fig. 4 zeigt eine zweite erfindungsgemäße kammähnliche Führungsvorrichtung 80, welche
im Wesentlichen der ersten Vorrichtung 60 entspricht. Im Unterschied hierzu sind relevante
Bereiche 82, 84 gestrichelt eingezeichnet, durch welche eine jeweilige erste beziehungsweise
zweite Teilführungsvorrichtung gebildet ist. Die untere Teilführungsvorrichtung weist
zusätzlich an ihrem äußeren Ende einen Abschlusssteg auf, welcher ein - beispielsweise
schwerkraftbedingtes - Herausrutschen eines in dieser geführten Isolationsbandes beim
Zuführvorgang verhindert.
[0028] Fig. 5 zeigt einen Wickelkamm 90, welcher den bisherigen Stand der Technik widerspiegelt.
Zwischen Zinken 92, 94 sind Führungsschlitze gebildet, innerhalb derer Isolationsbänder
96, 98 geführt sind. Die Breite der Führungsschlitze ist um eine Zinkenbreite geringer
als die Breite eines flachen Isolationsbandes. Daher sind die zwischen den Zinken
96, 98 geführten Isolationsbänder etwas gekrümmt dargestellt. Eine derartige Krümmung
bleibt im Wesentlichen bei weiterer Zuführung der Isolationsbänder 96, 98 zum Wickelkörper
erhalten, was sich letztendlich negativ auf die Isolationsfähigkeit einer demgemäß
gewickelten Isolationsschicht auswirkt, so dass diese bei vergleichbarer Isolationsfähigkeit
dicker gewickelt sein müsste.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 10
- erste Teilansicht exemplar. Transformatorwicklungswickelvorrichtung
- 12
- Drehachse
- 14
- Drehvorrichtung
- 16
- Drehrichtung der Drehvorrichtung
- 18
- erste Vorrichtungen zur Bereitstellung von Isolationsbändern
- 20
- erste Teilführungsvorrichtung
- 22
- Bewegungsrichtung erste Teilführungsvorrichtung
- 24
- erstes Isolationsband
- 26
- zweites Isolationsband
- 28
- drittes Isolationsband
- 30
- viertes Isolationsband
- 32
- fünftes Isolationsband
- 34
- Zuführrichtung Isolationsband
- 36
- Harztränkvorrichtung
- 40
- zweite Teilansicht exemplar. Transformatorwicklungswickelvorrichtung
- 42
- zweite Teilführungsvorrichtung
- 44
- sechstes Isolationsband
- 46
- siebtes Isolationsband
- 48
- achtes Isolationsband
- 50
- neuntes Isolationsband
- 52
- zehntes Isolationsband
- 54
- zweite Vorrichtungen zur Bereitstellung von Isolationsbändern
- 60
- erste kammähnliche Führungsvorrichtung
- 62
- Breite Führungsschlitz erster Teilführungsvorrichtung
- 64
- Breite zinkenähnliches Abstandselement erster Teilführungsvorrichtung
- 66
- Breite Führungsschlitz zweiter Teilführungsvorrichtung
- 68
- Breite zinkenähnliches Abstandselement zweiter Teilführungsvorrichtung
- 70
- elftes Isolationsband
- 72
- zwölftes Isolationsband
- 74
- dreizehntes Isolationsband
- 76
- vierzehntes Isolationsband
- 78
- zinkenähnliches Abstandselement
- 80
- zweite kammähnliche Führungsvorrichtung
- 82
- erste Teilführungsvorrichtung
- 84
- zweite Teilführungsvorrichtung
- 90
- Führungsvorrichtung entsprechend Stand der Technik
- 92
- erster Zinken
- 94
- zweiter Zinken
- 96
- erstes gewölbtes Isolationsband
- 96
- zweites gewölbtes Isolationsband
1. Transformatorwicklungswickelvorrichtung (10+40), umfassend eine sich längs einer Drehachse
(12) erstreckenden Drehvorrichtung (14) zur Aufnahme einer zu wickelnden Transformatorwicklung,
wenigstens eine Vorrichtung (18, 54) zur Bereitstellung von mehreren gleichartigen
Isolationsbändern (24, 26, 28, 30, 32, 44, 46, 48, 50, 52, 70, 72, 74, 76), eine kammähnliche
Führungsvorrichtung (20+42, 60, 80) mit welcher die bereitgestellten Isolationsbänder
(24, 26, 28, 30, 32, 44, 46, 48, 50, 52, 70, 72, 74, 76) in wenigstens eine gemeinsame
Wickelebene unlenkbar sind und von dort parallel zueinander in einem Winkel zur Drehachse
(12) der zu wickelnden Transformatorwicklung zuführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die kammähnliche Führungsvorrichtung (20+42, 60, 80) wenigstens eine erste Teilführungsvorrichtung
(20, 82) für einen ersten Teil der Isolationsbänder (24, 26, 28, 30, 32, 70, 72) und
eine zweite Teilführungsvorrichtung (42, 84) für einen zweiten Teil der Isolationsbänder
(44, 46, 48, 50, 52, 74, 76) umfasst, wobei die Teilführungsvorrichtungen (20 - 42,
82 - 84) in axialer Länge gegeneinander versetzt sind.
2. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste (20, 82) und zweite (42, 84) kammähnlichen Führungsvorrichtung jeweils
zinkenähnliche Abstandselemente (78) aufweisen, deren Breite (64, 68) der Breite (62,
66) der zwischen ihnen jeweils gebildeten Führungsschlitze entspricht.
3. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste (20, 82) und die zweite (42, 84) kammähnlichen Führungsvorrichtung jeweils
um genau eine Führungsschlitzbreite (62, 66) gegeneinander versetzt sind.
4. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Führungsschlitze (62, 66) auf die Breite der bereitgestellten Isolationsbänder
(24, 26, 28, 30, 32, 44, 46, 48, 50, 52, 70, 72, 74, 76) angepasst ist.
5. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Tränkvorrichtung (36), insbesondere eine Harztränkvorrichtung, für die
bereitgestellten Isolationsbänder (24, 26, 28, 30, 32, 44, 46, 48, 50, 52, 70, 72,
74, 76) umfasst.
6. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Vorrichtungen zur Bereitstellung und zum Wickeln eines elektrischen Leiters
umfasst.
7. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass diese derart ausgeprägt ist, dass ein synchrones Wickeln von Isolationsbändern (24,
26, 28, 30, 32, 44, 46, 48, 50, 52, 70, 72, 74, 76) und elektrischem Leiter ermöglicht
ist.
8. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste (20, 82) und zweite (42, 84) Teilführungsvorrichtung durch einen doppelten
Wickelkamm (60, 80) gebildet sind.
9. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (20+42, 60, 80) derart justierbar ist, dass der Zuführwinkel
der bereitgestellten Isolationsbänder anpassbar ist.
10. Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (20+42, 60, 80) längs der Drehachse (12) beweglich (22) ist.
11. Transformatorwicklung, dadurch gekennzeichnet, dass diese mit einer Transformatorwicklungswickelvorrichtung nach einem der Ansprüche
3 oder 4 gefertigt wurde und so durch eine geometrisch angepasste und alternierende
Zuführung benachbarter Isolationsbänder (24, 26, 28, 30, 32, 44, 46, 48, 50, 52, 70,
72, 74, 76) durch die erste (20, 82) und die zweite (42, 84) Teilführungsvorrichtung
eine besonders homogene aus den gewickelten Isolationsbändern gebildete Isolationslage
aufweist.
12. Verwendung einer Transformatorwicklungswickelvorrichtung entsprechend einem der Ansprüche
1 bis 10 zum Wickeln von Hohlkörpern.