[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einlegen von Objekten in wenigstens einen
Materialstrang der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere Filterstrang. Die
Erfindung betrifft weiter eine Verwendung, eine Vorrichtung zum Einlegen von Objekten
in wenigstens einen Materialstrang der Tabak verarbeitenden Industrie sowie eine entsprechende
Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie.
[0002] Die Erfindung betrifft somit die Herstellung eines Materialstrangs, insbesondere
eines Tabakstrangs oder Filterstrangs, für stabförmige Artikel der Tabak verarbeitenden
Industrie, insbesondere für Filterzigaretten. Der Tabakstrang oder Filterstrang wird
nach seiner Herstellung in einzelne Tabakstäbe bzw. Filterstäbe abgelängt. Der Filterstrang
bzw. die abgelängten Filterstäbe oder Tabakstäbe enthalten als wesentlichen Bestandteil
ein oder mehrere Objekte, die die Rauch- oder Filtereigenschaften beeinflussen.
[0003] Im Falle von Filterstäben bzw. einem Filterstrang handelt es sich bei den Objekten
insbesondere um Kapseln mit einer festen Hülle, die mit einer Flüssigkeit gefüllt
sind. Die Flüssigkeit enthält in solchen Fällen üblicherweise Geschmacksstoffe oder
Duftstoffe, beispielsweise Menthol. Zur Verwendung bricht ein Raucher die Kapsel vor
dem Rauchen durch Druck auf den Filter auf und zündet die Zigarette anschließend an.
Durch den Druck auf die Kapsel im Filter wird die Flüssigkeit freigesetzt, so dass
sich das Aroma der Flüssigkeit entfaltet. Diese Vorgehensweise bietet ein besonders
intensives oder frisches Geschmackserlebnis. Entsprechende Kapseln weisen üblicherweise
einen Durchmesser von ca. 3,5 mm auf, können aber auch kleiner sein.
[0004] Alternativ können im Rahmen der Erfindung als Objekte auch harte Objekte Verwendung
finden, ebenso kleinere oder größere Partikel, beispielsweise Kugeln oder zylindrische
Objekte aus Aktivkohle, Extrudaten oder anderen Filtermaterialien oder Zusätzen.
[0005] Eine gattungsgemäße Technik umfasst gemäß
WO 2005/032286 A2 eine Einbringvorrichtung für Kapseln in einen Filtertowstreifen mit einem rotierenden
Einlegerad. Das Einlegerad weist an seinem Umfang Aufnahmen für Kapseln auf, in denen
die Kapseln nach dem Einlegen mit Saugluft gehalten werden. Bei der weiteren Rotation
des Einlegerads dringt der Umfang des Einlegerads durchgängig in den Filtertowstreifen
ein. Sobald in diesem Fall eine Kapsel in den Filtertowstreifen eintritt, wird die
Saugluft abgeschaltet. So wird die Kapsel im Filtertowstreifen abgelegt und mit diesem
weitertransportiert. Am Ort des Einlegerads erhält der Filtertowstreifen im Wesentlichen
die Form eines "U", wobei das Einlegerad in die mittlere Aussparung bzw. in den Kanal
des "U" eindringt. Anschließend erfolgt die Formung des Filterstrangs, bei der der
Filtertowstreifen geschlossen, verdichtet und mit einem Umhüllungsstreifen umhüllt
wird.
[0006] Die Förderung eines Filtertowstreifens und eines daraus geformten Filterstrangs in
einer Filterstrangmaschine erfolgt kontinuierlich. Die Produktionsgeschwindigkeit
und die Fördergeschwindigkeit des Filtertowstreifens und des daraus gebildeten Filterstrangs
sind dabei durch die maximale Geschwindigkeit der Einbringvorrichtung für in den Filterstrang
einzulegende Objekte begrenzt. Diese Höchstgeschwindigkeit beträgt derzeit ca. 100
m/min. Damit ist die Produktionsgeschwindigkeit deutlich niedriger als bei herkömmlichen
Filtersträngen, in die keine Kapseln eingelegt werden.
[0007] Dies liegt daran, dass die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen dem Einlegerad und
den Kapseln unmittelbar vor dem Aufnehmen durch das Einlegerad zu groß ist. Entweder
findet nicht jede Kapsel eine Aufnahmekammer im Einlegerad oder eine Kapsel wird zerstört,
weil sie noch nicht ganz in der Aufnahmekammer verschwunden ist und an der Speicherwand
zerdrückt wird.
[0008] Weiterhin müssen während des Anfahrens bei den bekannten Systemen die mit Kapseln
bestückten Filterstäbe solange ausgeworfen werden, bis Filterstrang und Einlegerad
synchronisiert sind.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, das Einlegen von Objekten in einen Materialstrang der Tabak verarbeitenden
Industrie mit einer größeren Geschwindigkeit zu ermöglichen, als es bisher möglich
war, wobei außerdem die Objekte schonender behandelt werden sollen als bisher und
insbesondere weniger Objekte als bisher als Ausschuss behandelt werden müssen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Einlegen von Objekten in wenigstens einen
Materialstrang der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere Filterstrang, gelöst,
wobei Objekte in wenigstens einer Zentrifuge mittels einer bei Drehung der Zentrifuge
entstehenden Zentrifugalkraft in eine Rotationsbewegung um eine Drehachse der Zentrifuge
herum versetzt werden und in einem Sitz wenigstens eines mit der Zentrifuge rotierenden
Einlegestachels aufgenommen und gehalten werden, wobei an einer Einlegeposition entlang
einer Außenfläche der Zentrifuge, an der sich die Objekte im Wesentlichen in Richtung
einer Förderrichtung des Materialstrangs bewegen, der Einlegestachel im Verlauf der
Drehung der Zentrifuge aus der Zentrifuge radial nach außen bewegt wird und mittels
des Einlegestachels ein Objekt in den Materialstrang eingelegt wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Verfahrensprinzip, dass eine Zentrifuge
die in ihr befindlichen Objekte auf annähernde Stranggeschwindigkeit beschleunigt.
Durch die Fliehkraft werden die Objekte, beispielsweise Kapseln, an die am weitesten
vom Drehmittelpunkt entfernte Fläche gedrückt. Dort gelangen sie zu einem oder mehreren
Einlegestacheln, die mit dem rotierenden Teil der Zentrifuge mit rotieren und werden
auf der Spitze des Einlegestachels auf einem Sitz aufgenommen und gehalten.
[0012] Durch die Drehung der Zentrifuge wird bei Annäherung an eine Einlegeposition der
Saugstachel durch einen geeigneten Antrieb, beispielsweise durch ein Kurvengetriebe,
radial nach außen bewegt. Dabei sticht er zusammen mit der Kapsel in einen Materialstrang
ein. An dieser Stelle bewegt sich das Objekt auf dem Sitz des Einlegestachels im Wesentlichen
parallel oder tangential zur Förderrichtung des Materialstrangs. Nach dem Einlegen
des Objekts in den Materialstrang zieht sich der Einlegestachel wieder zurück und
das Objekt verbleibt im Materialstrang.
[0013] Bevorzugt erfolgt das Einlegen horizontal von einer Seite in den Materialstrang,
möglich ist es auch, die Zentrifuge unter einem Winkel von bis zu ±45° zur Horizontalen
anzuordnen.
[0014] Diese Vorgehensweise hat den verfahrenstechnischen und baulichen Vorteil, dass in
einem Schritt die Objekte auf annähernde Stranggeschwindigkeit gebracht und in den
Materialstrang eingelegt werden, ohne dass eine weitere Übergabe, beispielsweise an
ein Einlegerad, nötig ist. Beschleunigungen, Übergabe und Einlegen in den Materialstrang
erfolgen mittels der Zentrifuge.
[0015] Das Verfahrensprinzip lässt sich auch für Mehrstrangmaschinen, beispielsweise Doppelstrangmaschinen,
anwenden, wobei in dem Fall insbesondere mehrere Zentrifugen für mehrere Stränge vorgesehen
sind. Auch ist es möglich, mehrere Zentrifugen für jeden einzelnen Strang oder für
den einzigen Strang vorzusehen, um die Einlegegeschwindigkeit und somit die Strangfördergeschwindigkeit
weiter zu erhöhen.
[0016] Vorzugsweise wird der Einlegestachel mit Saugluft beaufschlagt, wobei insbesondere
beim Einlegen des Objekts in den Materialstrang die Saugluft am Einlegestachel abgeschaltet
wird oder eine Druckluft am Einlegestachel angelegt wird. Das Anlegen von Saugluft
am Einlegestachel, der insbesondere rohrförmig ausgebildet ist, sorgt dafür, dass
während der Rotation der Zentrifuge Objekte mittels der Saugluft auf dem Sitz des
Einlegestachels oder der Einlegestachel gehalten werden. Beim Einlegen der Objekte
in den Materialstrang werden diese durch den Materialstrang gehalten, der die Objekte
umschließt. Das Einlegen wird dadurch effizienter und sicherer gestaltet, da die Saugluft
an der Einlegeposition abgeschaltet wird oder darüber hinaus der Einlegestachel in
der Einlegeposition mit Druckluft beaufschlagt wird, um das Objekt sicher in den Materialstrang
einzulegen.
[0017] Die Umfangsgeschwindigkeit der Zentrifuge ist vorteilhaft im Wesentlichen gleich
einer Fördergeschwindigkeit des Materialstrangs, insbesondere weicht sie um nicht
mehr als 10% von der Fördergeschwindigkeit des Materialstrangs ab, insbesondere um
nicht mehr als 5%. Eine solche geringe Abweichung stellt ein sicheres und positionsgenaues
Einlegen von Objekten in den Materialstrang sicher.
[0018] Um das Einlegen von Objekten in den Materialstrang weiter zu verbessern, wird vorteilhafterweise
der Materialstrang vor dem Einlegen des Objekts mittels eines an der Spitze des Einlegestachels
angeordneten Schneid- oder Stichwerkzeugs geöffnet und/oder mittels eines Pfluges
aufgeschlitzt. Ein solcher Pflug befindet sich insbesondere in Förderrichtung des
Materialstrangs stromaufwärts, insbesondere unmittelbar stromaufwärts der Einlegeposition,
so dass der Materialstrang einen durchgehenden Schlitz aufweist, in den ein Objekt
auf der Spitze eines Einlegestachels mit wenig Widerstand eindringen kann. Wenn zusätzlich
oder alternativ hierzu ein Messer oder ein anderes Schneid- oder Stichwerkzeug auf
der Spitze des Einlegestachels angeordnet ist, kann entweder das Eindringen in den
bereits bestehenden Schlitz, der durch einen Pflug erzeugt worden ist, erleichtert
werden, oder es wird, wenn kein Schlitz vorhanden ist, eine entsprechende Öffnung
im Materialstrang durch das Schneid- oder Stichwerkzeug erzeugt.
[0019] Vorzugsweise werden mittels mehrerer Zentrifugen, die sich insbesondere am Materialstrang
gegenüberliegen, mehrere verschiedene Arten von Objekten in den Materialstrang eingelegt
und/oder ein Abstand zwischen eingelegten Objekten im Materialstrang eingestellt oder
variiert und/oder die Produktionsgeschwindigkeit erhöht.
[0020] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch eine Verwendung wenigstens
einer Zentrifuge mit wenigstens einem Einlegestachel zum Einlegen von Objekten in
wenigstens einen Materialstrang der Tabak verarbeitenden Industrie gelöst. Insbesondere
vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang die Verwendung der Kombination von Zentrifugen
mit mitrotierenden Einlegestacheln. Dies führt dazu, dass Objekte mit großer Effizienz
und geringem Schadanfall genau im Materialstrang platziert werden.
[0021] Weiterhin erlaubt die Verwendung von zwei Zentrifugen an einem Materialstrang auch
das Einlegen von unterschiedlichen Objektsorten in den Materialstrang und/oder ungleichmäßige
Abstände der in den Materialstrang eingelegten Objekte.
[0022] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung zum
Einlegen von Objekten in wenigstens einen Materialstrang der Tabak verarbeitenden
Industrie, insbesondere Filterstrang, gelöst, umfassend wenigstens eine um eine zentrale
Achse rotierbare Zentrifuge mit einem Innenraum, in den Objekte einbringbar sind,
wobei der Innenraum an seinem äußeren Umfang in wenigstens einen mit der Zentrifuge
mitrotierenden Kanal mündet, der zu einem Sitz an einer Spitze wenigstens eines radial
nach außen weisenden und mit der Zentrifuge mitrotierenden Einlegestachel führt, der
im Verlauf einer Drehung der Zentrifuge an wenigstens einer Einlegeposition am Umfang
der Zentrifuge, an der sich die Objekte im Wesentlichen in Richtung einer Förderrichtung
des Materialstrangs bewegen, radial nach außen bewegbar ist, um ein Objekt in den
wenigstens einen Materialstrang einzulegen.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Zentrifuge auf, mit der insbesondere
das zuvor beschriebene erfindungsgemäße Verfahren ausführbar ist, da sie radial nach
außen weisende und radial nach außen bewegbare Einlegestachel aufweist. Durch die
Drehung der Zentrifuge werden die Objekte auf annähernde Stranggeschwindigkeit beschleunigt
und auf die Sitze oder den Sitz an der Spitze bzw. den Spitzen des oder der Einlegestachel
befördert, wo sie bis zu einer Einlegeposition am Umfang der Zentrifuge weiter gefördert
werden, wo sie sich im Wesentlichen in Richtung der Förderrichtung des Materialstrangs
bewegen. An dieser Stelle ist der Einlegestachel oder sind die Einlegestachel radial
nach außen bewegbar, um Objekte in den Materialstrang einzulegen.
[0024] Der oder die Einlegestachel ist oder sind vorteilhafterweise mit Saugluft beaufschlagbar,
wobei insbesondere beim Einlegen eines Objekts in den Materialstrang die Saugluft
am Einlegestachel abschaltbar ist oder eine Druckluft am Einlegestachel anlegbar ist.
Dies ist insbesondere mittels einer geeigneten Anordnung von Saugluftverteilungskanälen
erreichbar, die in Verbindung mit den Einlegestacheln stehen. Ein Ausführungsbeispiel
hierfür besteht beispielsweise darin, dass ein Saugluftverteilungskanal über beispielsweise
90% des Umfangs der Zentrifuge vorgesehen ist, wobei die restlichen 10% in dem Winkelsektor
liegen, der die Einlegeposition einschließt. An dieser Position kann auch ein Druckluftauslass
angeordnet sein, der die Einlegestachel, wenn sie sich an dieser Position befinden,
mit Druckluft beaufschlägt.
[0025] Vorteilhafterweise weist oder weisen der oder die Einlegestachel an seiner oder ihrer
Spitze ein Schneid- oder Stichwerkzeug zum Öffnen des Materialstrangs auf und/oder
ist ein Pflug zum Aufschlitzen des Materialstrangs vor dem Einlegen von Objekten in
den Materialstrang vorgesehen. Das Öffnen bzw. Aufschlitzen des Materialstrangs vor
dem Einlegen eines Objekts sorgt dafür, dass das Objekt mit wenig Widerstand und somit
mit geringer Schadenswahrscheinlichkeit in den Materialstrang einlegbar ist.
[0026] Vorzugsweise sind Flächen, die den Innenraum der Zentrifuge begrenzen, als rotierende
Teile der Zentrifuge ausgebildet. So erfahren die Objekte im Innenraum der Zentrifuge
mechanische Kontakte nur mit drehenden Teilen der Zentrifuge, so dass sie effizient
auf annähernde Strangfördergeschwindigkeit beschleunigt werden.
[0027] In einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind mehrere
Zentrifugen einem Materialstrang zugeordnet, so dass beispielsweise unterschiedliche
Objektsorten abwechselnd oder in gewünschten Abständen und Reihenfolgen in den Materialstrang
einlegbar sind.
[0028] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch eine Maschine der Tabak
verarbeitenden Industrie zur Herstellung wenigstens eines Materialstrangs der Tabak
verarbeitenden Industrie, insbesondere Filterstrangmaschine, gelöst, die sich dadurch
auszeichnet, dass sie eine oder mehrere vorbeschriebene erfindungsgemäße Vorrichtungen
zum Einlegen von Objekten wenigstens einer Objektart in den wenigstens einen Materialstrang
aufweist.
[0029] Die zu den zuvor genannten Erfindungsgegenständen, also dem erfindungsgemäßen Verfahren,
der erfindungsgemäßen Verwendung, der erfindungsgemäßen Vorrichtung und der erfindungsgemäßen
Maschine, genannten Merkmale, Eigenschaften und Vorteile gelten ohne Einschränkung
auch für die jeweils anderen Erfindungsgegenstände, die sich insbesondere aufeinander
beziehen.
[0030] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittsdarstellung durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 4
- eine weitere schematische Querschnittsdarstellung durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
und
- Fig. 5
- eine schematische Detaildarstellung einer Spitze eines Einlegestachels.
[0032] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente bzw. entsprechende
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer entsprechenden erneuten
Vorstellung abgesehen wird.
[0033] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung schematisch von oben dargestellt.
Ein Materialstrang 1, insbesondere ein Filterstrang, ist in einer Draufsicht von oben
gezeigt, der in einer Förderrichtung 2 gefördert wird. Zu beiden Seiten des Materialstrangs
1 sind Zentrifugen 3, 3' angeordnet, die jeweils vier Einlegestachel 4 in Abständen
von 90° zueinander aufweisen. An der Spitze eines jeden Einlegestachels 4 ist ein
einzulegendes Objekt 5, beispielsweise eine Kapsel, angeordnet.
[0034] Die Rotationsrichtungen 6, 6' der Zentrifugen 3, 3' sind gegenläufig und so gewählt,
dass an der Stelle, an der die Objekte 5 auf den Einlegestacheln 4 sich dem Materialstrang
1 annähern, die Bewegungsrichtung der Objekte 5 gleich der Förderrichtung 2 des Materialstrangs
1 ist.
[0035] Die Rotation der beiden Zentrifugen 3, 3' ist synchronisiert und erfolgt mit der
gleichen Rotationsgeschwindigkeit. Die Rotation der Zentrifuge 3' ist um 45° phasenverschoben
zu der Rotation der Zentrifuge 3, so dass die Objekte 5 auf den Einlegestacheln 4
der Zentrifuge 3' zwischen aufeinanderfolgende Objekte 5 von der Zentrifuge 3 eingelegt
werden. Auf diese Weise ist eine doppelt so hohe Belegung des Materialstrangs 1 mit
Objekten 5 möglich wie bei der Verwendung lediglich einer Zentrifuge 3. Auch die Materialstrangfördergeschwindigkeit
kann hierdurch erhöht werden, so dass die Produktionsgeschwindigkeit für den Materialstrang
deutlich erhöhbar ist. Auch können stromaufwärts oder stromabwärts der Zentrifugen
3, 3' noch weitere Zentrifugen angeordnet sein, um die Produktionsgeschwindigkeit
weiter zu erhöhen. Auf diese Weise lassen sich auch mehrere Objektsorten in den Materialstrang
1 einbringen und die Abfolge und die Abstände nach den Erfordernissen der Produktion
und der zu produzierenden Objekte, beispielsweise Filterstäbe, anpassen. Auch eine
Zweistrangmaschine kann so realisiert werden.
[0036] In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, dass in einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung das radiale Herausschieben von Einlegestacheln 4 anhand einer Führungsbühne
7 erfolgt, an der die Einlegestachel 4 im Verlaufe der Drehung der Zentrifuge 3 abrollen.
Die Führungsbühne 7 und die äußere Führungsbühne 9 drehen sich nicht mit der Zentrifuge
3 mit, sondern bilden feststehende Teile der Zentrifuge 3. Die Art der Befestigung
der Einlegestachel 4 ist nur schematisch angedeutet. Die Führungsbühne 7 und die äußere
Führungsbühne 9 bilden eine exzentrische Führung der Einlegestacheln 4, die über etwas
mehr als die Hälfte der Drehung der Zentrifuge 3 auf der linken Seite von Fig. 2 kreisförmig
erfolgt, während auf der rechten Seite eine Auslenkung in radialer Richtung erfolgt.
Der Extrempunkt ist in Fig. 2 in der 3-Uhr-Position dargestellt. An dieser Stelle
weist die äußere Führungsbühne 9 eine Aussparung 11 auf, durch die der Einlegestachel
4, auf dessen Sitz 8 sich ein Objekt 5 befindet, in einen nicht dargestellten Materialstrang
1 eingelegt wird.
[0037] In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Innenfläche 10 der äußeren
Führungsbühne 9 nicht über die gesamte Drehung den gleichen Abstand zur äußeren Fläche
der Führungsbühne 7. Die Drehung der Zentrifuge 3 erfolgt in Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn.
Ausgehend von der 3-Uhr-Position, in der ein Objekt 5 in einem Materialstrang 1, der
nicht dargestellt ist, eingelegt wird, wird der nunmehr objektlose Einlegestachel
4 aus der Aussparung 11 herausbewegt und nähert sich der Innenfläche 10 der äußeren
Führungsbühne, die zunächst gerade gestaltet ist. Im weiteren Verlauf nähert sich
der Sitz 8 bzw. die Spitze des Einlegestachels weiter an die Innenfläche 10 der äußeren
Führungsbühne 9 an. An dieser Stelle ist kein Platz vorhanden, um neue Objekte 5 aufzunehmen.
Im weiteren Verlauf der Drehung, in Fig. 2 in der 11-Uhr-Position, ist jedoch der
Abstand zur äußeren Führungsbühne 9 groß genug, dass ein Objekt 5 auf dem Sitz 8 des
Einlegestachels 4 aufgenommen werden kann. Durch Saugluft angesaugt, verbleiben die
Objekte 5 im weiteren Verlauf der Zentrifuge 3 auf den Sitzen 8 der Einlegestachel
4. Nach vollendeter Drehung kann die Saugluft an der 3-Uhr-Position wieder abgeschaltet
werden und gegebenenfalls Druckluft auf den Einlegestachel 4 appliziert werden, um
das Einlegen eines Objekts 5 in den Materialstrang 1 zu befördern.
[0038] Die Fig. 3 und 4 zeigen schematische Querschnittsdarstellungen durch eine erfindungsgemäße
Zentrifuge 3 in einem erfindungsgemäßen und vorteilhaften Ausführungsbeispiel. Der
Unterschied zwischen den Fig. 3 und 4 besteht darin, dass in der Fig. 3 der Querschnitt
in einer Winkelposition der Zentrifuge besteht, die einem vertikalen Schnitt durch
die Zentrifuge in Fig. 2 entsprechen würde, während die Fig. 4 einem horizontalen
Schnitt der Fig. 2 entspricht, also eine Einlegeposition beschreibt.
[0039] Wie in Fig. 3 gezeigt, ist die Zentrifuge 3 symmetrisch um eine gedachte Rotationsachse
oder Mittelachse ausgebildet. Hierzu weist die Zentrifuge 3 drehende Teile auf, nämlich
eine drehende Achse 21, die auf einem Achsstift 23 auf einem Achsantrieb 24 sitzt.
Die drehende Achse 21 geht über in eine drehende Kegelstumpffläche 17. Ein weiterer
drehender Teil ist die Mantelfläche 13. Der Innenraum 15 der Zentrifuge 3 ist somit
durch drehende Flächen, nämlich die Innenfläche der Mantelfläche 13, und durch die
Kegelstumpffläche 17 begrenzt. Objekte 5 im Innenraum 15 werden daher von allen Seiten
dazu gezwungen, die Drehung der Zentrifuge 3 mit zu vollziehen.
[0040] Im Außenbereich stoßen die Innenfläche der Mantelfläche 13 sowie die Kegelstumpffläche
17 aufeinander und lassen einen Kanal 19 frei, der die Dicke der Objekte aufweist,
so dass diese sich in den Kanal 19 drängen und darin aufreihen können. Der Kanal 19
führt schräg nach unten zu einem Einlegestachel 4, vor dessen Spitze bzw. vor dessen
Sitz jeweils ein Objekt 5 positioniert ist. Der Kanal 19 endet in einer Öffnung, die
durch eine nicht mitdrehende äußere Führungsbühne 9 abgeschlossen ist, so dass in
Fig. 3 das jeweils vor der Spitze eines Einlegestachels 4 positionierte Objekt 5 nicht
die Zentrifuge 3 verlassen kann.
[0041] Weiterhin sind die Einlegestachel 4 als Rohre ausgebildet und an ihrem radial gesehenen
innen liegenden bzw. rückwärtigen Ende mit einem Saugluftverteilungskanal 29 verbunden,
der über den größeren Teil des Umfangs der Zentrifuge 3 umläuft. Der Saugluftverteilungskanal
29 ist seinerseits mit einem Saugluftanschluss 27 verbunden, der, ebenso wie der Saugluftverteilungskanal
29, der in der nicht mitdrehenden Basisplatte 25 eingelassen ist, sich nicht mit der
Rotation der Zentrifuge 3 mitdreht. Die drehenden Teile und die nicht drehenden Teile
sind über Kugellager 37 aufeinander gelagert.
[0042] Jeder Einlegestachel 4 wird außerdem von einem Führungsschlitten 31 gehalten, der
Führungsrollen 33 aufweist, die an einer Innenfläche bzw. Führungsbühne der Basisplatte
25 abrollen. Um das Einlegen von Objekten 5 in einem nicht dargestellten Materialstrang
zu unterstützen, ist außerdem eine Druckfeder 35 vorgesehen, die den Schlitten 31
und somit den Einlegestachel 4 mit dem auf dessen Spitze befindlichen Objekt 5 nach
außen drückt.
[0043] In Fig. 4 ist die Zentrifuge 3 gemäß Fig. 3 etwas vergrößert im Querschnitt schematisch
dargestellt, und zwar an einer Einlegeposition. An dieser Position ist die Außenwandung
der Basisplatte 25 dünner, so dass die Rollen 33 des Schlittens 31 sich radial nach
außen bewegen. Der Schlitten 31 nimmt auch den Einlegestachel 4 radial nach außen
mit. An dieser Stelle ist auch ein Materialstrang 1 dargestellt, in den ein Objekt
5 an der Spitze des Einlegestachels 4 nunmehr eingelegt ist. Das Einlegen, insbesondere
das Eindringen in den Materialstrang 5, wird auch durch die Druckfeder 35 unterstützt.
[0044] Im weiteren Verlauf der Drehung wird durch eine Verdickung der Außenwand der Basisplatte
25 der Schlitten 31 wieder nach innen bewegt, so dass auch der Einlegestachel 4 wieder
nach innen bewegt wird. Die äußere Führungsbühne 9, die an der in Fig. 4 gezeigten
Einlegeposition dünn ist und eine Öffnung für den Einlegestachel 4 aufweist, wird
dann wieder dicker und schließt sich.
[0045] In Fig. 5 ist eine Spitze eines Einlegestachels 4 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Detail dargestellt. An ihrer Spitze weist sie einen Sitz 8 auf, der eine kugelabschnittsförmige
Oberfläche aufweist. Im Zentrum ist der Einlegestachel 4 hohl, um das Anlegen von
Saugluft bzw. Druckluft zu gestatten.
[0046] Seitlich weist die Spitze des Anlegestachels 4 eine Messerspitze 41 auf, die ein
Schneid- und Stichwerkzeug ist, um den Materialstrang 1 vor dem Einlegen eines Objekts
5 aus dem Sitz 8 des Einlegestachels 4 in einen Materialstrang 1 zu öffnen. Dies verbessert
das Einlegen und vermindert das Risiko, dass ein Objekt 5 beim Einlegen in den Materialstrang
1 beschädigt wird.
[0047] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Materialstrang
- 2
- Förderrichtung
- 3, 3'
- Zentrifuge
- 4
- Einlegestachel
- 5
- Objekt
- 6, 6'
- Rotationsrichtung
- 7
- Führungsbühne
- 8
- Sitz
- 9
- äußere Führungsbühne
- 10
- Innenfläche
- 11
- Aussparung
- 13
- Mantelfläche
- 15
- Innenraum
- 17
- Kegelstumpffläche
- 19
- Kanal
- 21
- Achse
- 23
- Achsstift
- 24
- Achsantrieb
- 25
- Basisplatte
- 27
- Saugluftanschluss
- 29
- Saugluftverteilungskanal
- 31
- Führungsschlitten
- 33
- Rolle
- 35
- Druckfeder
- 37
- Kugellager
- 41
- Messerspitze
1. Verfahren zum Einlegen von Objekten (5) in wenigstens einen Materialstrang (1) der
Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere Filterstrang, wobei Objekte (5) in wenigstens
einer Zentrifuge (3, 3') mittels einer bei Drehung der Zentrifuge (3, 3') entstehenden
Zentrifugalkraft in eine Rotationsbewegung um eine Drehachse (21) der Zentrifuge (3,
3') herum versetzt werden und in einem Sitz (8) wenigstens eines mit der Zentrifuge
(3, 3') rotierenden Einlegestachels (4) aufgenommen und gehalten werden, wobei an
einer Einlegeposition entlang einer Außenfläche der Zentrifuge (3, 3'), an der sich
die Objekte (5) im Wesentlichen in Richtung einer Förderrichtung (2) des Materialstrangs
(1) bewegen, der Einlegestachel (4) im Verlauf der Drehung der Zentrifuge (3, 3')
aus der Zentrifuge (3, 3') radial nach außen bewegt wird und mittels des Einlegestachels
(4) ein Objekt (5) in den Materialstrang (1) eingelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlegestachel (4) mit Saugluft beaufschlagt wird, wobei insbesondere beim Einlegen
des Objekts (5) in den Materialstrang (1) die Saugluft am Einlegestachel (4) abgeschaltet
wird oder eine Druckluft am Einlegestachel (4) angelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Zentrifuge (3, 3') im Wesentlichen gleich einer Fördergeschwindigkeit
des Materialstrangs (1) ist, insbesondere um nicht mehr als 10 % abweicht, insbesondere
um nicht mehr als 5 % abweicht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstrang (1) vor dem Einlegen des Objekts (5) mittels eines an der Spitze
des Einlegestachels (4) angeordneten Schneid- oder Stichwerkzeugs (41) geöffnet wird
und/oder mittels eines Pfluges aufgeschlitzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mittels mehrerer Zentrifugen (3, 3'), die sich insbesondere am Materialstrang (1)
gegenüberliegen, mehrere verschiedene Arten von Objekten (5) in den Materialstrang
(1) eingelegt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels mehrerer Zentrifugen (3, 3'), die sich insbesondere am Materialstrang (1)
gegenüberliegen, ein Abstand zwischen eingelegten Objekten (5) im Materialstrang (1)
eingestellt oder variiert wird.
7. Verwendung wenigstens einer Zentrifuge (3, 3') mit wenigstens einem Einlegestachel
(4) zum Einlegen von Objekten (5) in wenigstens einen Materialstrang (1) der Tabak
verarbeitenden Industrie.
8. Vorrichtung zum Einlegen von Objekten (5) in wenigstens einen Materialstrang (1) der
Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere Filterstrang, umfassend wenigstens eine
um eine zentrale Achse rotierbare Zentrifuge (3, 3') mit einem Innenraum (15), in
den Objekte (5) einbringbar sind, wobei der Innenraum (15) an seinem äußeren Umfang
in wenigstens einen mit der Zentrifuge (3, 3') mitrotierenden Kanal mündet, der zu
einem Sitz (8) an einer Spitze wenigstens eines radial nach außen weisenden und mit
der Zentrifuge (3, 3') mitrotierenden Einlegestachels (4) führt, der im Verlauf einer
Drehung der Zentrifuge (3, 3') an wenigstens einer Einlegeposition am Umfang der Zentrifuge
(3, 3'), an der sich die Objekte (5) im Wesentlichen in Richtung einer Förderrichtung
(2) des Materialstrangs (1) bewegen, radial nach außen bewegbar ist, um ein Objekt
(5) in den wenigstens einen Materialstrang (1) einzulegen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlegestachel (4) mit Saugluft beaufschlagbar ist, wobei insbesondere beim Einlegen
eines Objekts (5) in den Materialstrang (1) die Saugluft am Einlegestachel (4) abschaltbar
ist oder eine Druckluft am Einlegestachel (4) anlegbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlegestachel (4) an seiner Spitze ein Schneid- oder Stichwerkzeug (41) zum
Öffnen des Materialstrangs (1) aufweist und/oder ein Pflug zum Aufschlitzen des Materialstrangs
(1) vor dem Einlegen von Objekten (5) in den Materialstrang (1) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Flächen, die den Innenraum (15) der Zentrifuge (3, 3') begrenzen, als rotierende
Teile der Zentrifuge (3, 3') ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Zentrifugen (3, 3') einem Materialstrang (1) zugeordnet sind.
13. Maschine der Tabak verarbeitenden Industrie zur Herstellung wenigstens eines Materialstrangs
(1) der Tabak verarbeitenden Industrie, insbesondere Filterstrangmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine oder mehrere Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 8 bis 12 zum Einlegen
von Objekten (5) wenigstens einer Objektart in dem wenigstens einen Materialstrang
(1) aufweist.