[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung zur lösbaren Fixierung von
Schnürsenkeln.
[0002] Bei Stiefeln für spezielle Arbeitseinsätze, insbesondere Feuerwehrstiefeln, haben
sich Hilfsmittel zur Fixierung der Schnürsenkel als vorteilhaft erwiesen. Diese Hilfsmittel,
wie beispielsweise am Stiefel befestigte Klemmen und andere mechanische Verschlüsse,
stellen gegenüber von Hand gebundenen Schleifen und Knoten eine gute Alternative dar,
um die Schnürung über dem Fuß gestrafft zu halten, da sie ein rascheres Fixieren der
Schnürsenkel ermöglichen und mit ihnen ein unerwünschtes Lösen der Schnürsenkel besser
verhindert werden kann.
[0003] Als ein Mittel zur Fixierung einer Schnürung an einem Stiefel ist eine an der Zunge
befestigte Klemme bekannt, an der die Schnürsenkel durch Schließen eines mechanischen
Hebels fixiert werden. Bei Verwendung dieser Klemme werden beim Fixieren die Schnürsenkel
zunächst mit der einen Hand ergriffen und bis zum Erreichen der gewünschten Straffung
der Schnürung angezogen. Dann wird unter Aufrechterhaltung der Zugkraft an den Schnürsenkeln
mit der anderen Hand der Hebel an der Klemme umgelegt, wodurch die Schürsenkel fixiert
werden. Die bekannte Klemme gewährleistet einen sicheren Halt der am Stiefel gestrafften
Schnürsenkel. Nachteilig dabei ist jedoch, dass zur Straffung und Fixierung der Schnürung
beide Hände eingesetzt werden müssen.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Klemmvorrichtung für Schnürsenkel
bereitzustellen, mit der die gestrafften Schnürsenkel einfacher und lediglich mit
einer Hand fixiert werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Klemmvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs
1.
[0006] Erfindungsgemäß wird eine Klemmvorrichtung zur lösbaren Fixierung von Schnürsenkeln
bereitgestellt, die ein Gehäuse mit zumindest zwei das Gehäuse durchquerenden Kanälen
zur Aufnahme jeweils eines Schnürsenkels umfasst, wobei jedem Kanal eine in Richtung
des Kanals verschiebbarer Klemmbolzen zugeordnet ist und die Kanäle so ausgebildet
sind, dass ihr Querschnitt in Abhängigkeit von der Position der Klemmbolzen verringert
werden kann, um die in den Kanälen angeordneten Schnürsenkel festzuklemmen.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen, vorzugsweise zur Befestigung an einem Stiefel eingerichteten
Klemmvorrichtung kann eine sichere Fixierung von Schnürsenkeln erreicht werden, da
die Klemmbolzen durch die Zugkräfte, die durch die gestraffte Schnürung auf die Schnürsenkel
ausgeübt und durch Reibung auf die Klemmbolzen übertragen werden, in den Bereich der
Kanäle mit verringertem Querschnitt mitgenommen werden, wo die Schnürsenkel zwischen
den Klemmbolzen und den Wänden des Gehäuses der Klemmvorrichtung festgeklemmt werden.
Da der Querschnitt der Kanäle in der Zugrichtung abnimmt, erhöht sich die Klemmwirkung
mit zunehmenden Zugkräften und je weiter die Klemmbolzen in die Verriegelungsrichtung
der Klemme gezogen werden.
[0008] Darüber hinaus können die Schnürsenkel mit einer einzigen Hand gestrafft und fixiert
werden, da die Klemmbolzen beim Straffen der Schnürung durch Ziehen an den Schnürsenkeln
entgegen der Verriegelungsrichtung durch die Reibung in den Bereich der Kanäle mit
vergrößertem Querschnitt mitgenommen werden, wo keine Klemmkräfte auf die Schnürsenkel
wirken und diese im wesentlichen widerstandsfrei beweglich sind. Sobald die gewünschte
Straffung der Schnürung erreicht ist, werden die Schnürsenkel losgelassen und die
Klemmbolzen durch die Zugkräfte der gespannten Schnürung in Verriegelungsrichtung
mitgenommen, sodass die Schnürsenkel festgeklemmt werden. Dieser Vorgang kann ohne
den Einsatz der zweiten Hand ausgeführt werden. Insgesamt weist die erfindungsgemäße
Klemmvorrichtung eine sehr kompakte Form und Bauweise auf.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Klemmbolzen miteinander verbunden
und gemeinsam verschiebbar.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die miteinander verbundenen Klemmbolzen
einen von der Außenseite des Gehäuses betätigbaren Hebel auf, durch den die miteinander
verbundenen Klemmbolzen verschoben werden können. Der Hebel kann auch als Drücker
ausgebildet sein, durch dessen Betätigung von der Außenseite des Gehäuses die Klemmbolzen
entgegen der Verriegelungsrichtung bewegt werden können, sodass die Schnürsenkel freigegeben
und gelöst werden.
[0011] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform verjüngen sich die Querschnitte der
Kanäle zwischen den Klemmbolzen und den gegenüberliegenden Wänden der Kanäle in einer
Richtung senkrecht zur Verbindungsrichtung zwischen den Kanälen. Die Kanäle und die
ihnen zugeordneten Klemmbolzen können jeweils nebeneinander angeordnet sein, wobei
sich die Kanäle in derselben Richtung verjüngen.
[0012] Gemäß einer noch weiteren Ausführungsform sind die Klemmbolzen so ausgebildet, dass
sie beim Verschieben an einer oder mehreren Wänden des Gehäuses, in den Kanälen oder
auch an einer oder mehreren Wänden des Gehäuses und in den Kanälen geführt werden.
Insbesondere können die Klemmbolzen zwischen zwei einen Kanal definierenden Wänden
geführt sein.
[0013] Gemäß noch einer Ausführungsform sind im Gehäuse auf einer Seite einer Querschnittsebene
der Klemmvorrichtung die Klemmbolzen und auf der gegenüberliegenden Seite die zur
Aufnahme der Schnürsenkel vorgesehenen Bereiche der Kanäle angeordnet und die Schnürsenkel
zwischen den Klemmbolzen und den zu den Klemmbolzen gegenüberliegenden Wänden der
Kanäle festklemmbar. Die Kanäle mit den ihnen zugeordneten Klemmbolzen können gemäß
dieser Ausführungsform nebeneinander angeordnet werden, sodass es denkbar ist, auch
mehr als zwei Kanäle, wie beispielsweise vier Kanäle, für mehr als zwei Schnürsenkel,
wie beispielsweise vier Schnürsenkel, in der Klemmvorrichtung vorzusehen.
[0014] Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform erstrecken sich die Kanäle parallel und
geradlinig durch das Gehäuse.
[0015] Gemäß einer anderen Ausführungsform weist die Klemmvorrichtung vier nebeneinander
angeordnete Kanäle zur Aufnahme von vier Schnürsenkeln und vier an den Kanälen entsprechend
angeordnete Klemmbolzen auf. Diese Ausführungsform der Klemmvorrichtung eignet sich
insbesondere für Stiefel mit zwei unabhängigen Schnürungen. Mit Hilfe dieser Ausführungsform
der Klemmvorrichtung können vier Schnürsenkel gleichzeitig mit einer Hand gestrafft
und festgeklemmt werden.
[0016] Gemäß noch einer anderen Ausführungsform sind alle vier Klemmbolzen miteinander verbunden.
Alternativ können jedoch auch jeweils zwei Klemmbolzen miteinander verbunden sein.
Beispielsweise können die beiden innen liegend im Gehäuse angeordneten Klemmbolzen
und die beiden außen im Gehäuse angeordneten Klemmbolzen miteinander verbunden werden,
sodass jede der Schnürungen mit jeweils zwei Schnürsenkeln unabhängig von der anderen
Schnürung fixiert und gelöst werden kann. Die Klemmbolzen und die vier Kanäle sind
jeweils nebeneinander in einer Reihe angeordnet.
[0017] Erfindungsgemäß wird darüber hinaus ein Stiefel mit einer Klemmvorrichtung der zuvor
beschriebenen Art erfindungsgemäß bereitgestellt, wobei die Klemmvorrichtung an der
Zunge des Stiefels befestigt ist. Der erfindungsgemäße Stiefel kann mit Hilfe der
Klemmvorrichtung rasch und unter Zuhilfenahme lediglich einer Hand geschlossen werden,
wobei die Schnürsenkel zuverlässig fixiert sind und ein unerwünschtes Lösen verhindert
werden kann.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Stiefel zwei Schnürungen, wobei
die erste Schnürung an einem dem Vorderfuß entsprechenden vorderen Stiefelabschnitt
und die zweite Schnürung am Schaft angeordnet ist.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die vier Schnürsenkel der beiden
Schnürungen mit einer gemeinsamen Zugeinrichtung verbunden. Mit Hilfe der Zugeinrichtung
können alle vier Schnürsenkel gleichzeitig straff gezogen und beide Schnürungen gleichzeitig
gespannt werden. Dadurch wird ein sehr rasches Schließen des Stiefels möglich.
[0020] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgend
beschriebenen Ausführungsform, die anhand der beigefügten Zeichnung dargestellt ist.
In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung gemäß einer Ausführungsform in einer Ansicht
seitlich von oben;
- Fig. 2
- die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform in einer Ansicht seitlich von unten;
- Fig. 3a
- die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
im Schnitt, wobei die Klemmbolzen in einer ersten Position gezeigt sind;
- Fig. 3b
- die in Fig. 3a gezeigte Ausführungsform der Klemmvorrichtung im Schnitt von der Seite
und mit den Klemmbolzen in der ersten Position;
- Fig. 4a
- die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung gemäß der in Fig. 3a gezeigten Ausführungsform
im Schnitt, wobei sich die Klemmbolzen in einer zweiten Position befinden;
- Fig. 4b
- die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung gemäß der in Fig. 4a gezeigten Ausführungsform
im Schnitt von der Seite mit dem Klemmbolzen in der zweiten Position; und
- Fig. 5
- die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung gemäß der in den vorhergehenden Figuren gezeigten
Ausführungsform in einer Explosionsdarstellung.
[0021] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung wird im Folgenden anhand
der Fig. 1 bis Fig. 5 beschrieben. Die Klemmvorrichtung gemäß der gezeigten Ausführungsform
umfasst ein im Wesentlichen quaderförmiges Gehäuse 1 mit einer Vorderwand 3, einer
Rückwand 5 und Seitenwänden 7, die sich jeweils zwischen der Vorder- und Rückwand
3, 5 erstrecken. An der Unterseite umfasst das Gehäuse 1 eine Bodenplatte 9 und an
der Oberseite ist das Gehäuse 1 mit einem abnehmbaren Deckel 11 verschlossen, der
durch eine Bohrung 13 mit einer Schraube (nicht gezeigt) mit dem Gehäuse 1 fest verbunden
werden kann. In der Bodenplatte 9 und im Deckel 11 sind jeweils vier Durchgangsöffnungen
15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 ausgebildet, die sich entsprechend gegenüberliegen.
Zwischen den Durchgangsöffnungen 15, 17, 19, 21 im Deckel 11 und den Durchgangsöffnungen
16, 18, 20, 22 in der Bodenplatte 9 sind an der Rückwand 5 jeweils Kanäle 23, 25,
27, 29 ausgebildet, die sich geradlinig und parallel zwischen den Durchgangsöffnungen
15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 in der Bodenplatte 9 und im Deckel 11 erstrecken. Im
Gehäuse 1 erstrecken sich von der Rückwand 5 vorzugsweise senkrechte Wände 31, 32,
33, 34, 35, 37, zwischen welchen die Kanäle 23, 25, 27, 29 definiert sind. Im Gehäuse
1 sind den Kanälen 23, 25, 27, 29 jeweils zugeordnete Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 angeordnet,
die miteinander durch einen sich quer zu den Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 erstreckenden
Steg 47 miteinander verbunden sind. Senkrecht vom Steg 47 erstreckt sich ein Drücker
49, der durch eine entsprechende Öffnung 51 in der Bodenplatte 9 des Gehäuses 1 geführt
ist. Der Drücker 49 weist im Querschnitt eine T-Form auf und ist mittig am Steg 47
zwischen den beiden inneren Klemmbolzen 41, 43 ausgebildet. Die Öffnung 51 in der
Bodenplatte 9 weist ebenfalls eine T-Form auf. Die vier Klemmbolzen 39, 41, 43, 45
bilden zusammen mit dem Steg 47 und dem Drücker 49 eine einstückige Klemmbolzenvorrichtung
53, die beweglich im Gehäuse 1 angeordnet ist und parallel zur Vorderwand 3 und Rückwand
5 zwischen der Bodenplatte 9 und dem Deckel 11 verschoben werden kann. Die Länge des
Steges 47 und der gesamten Klemmbolzenvorrichtung 53 ist so gewählt, dass sie der
inneren Breite des Gehäuses 1 entspricht, sodass die beiden Seitenwände 7 des Gehäuses
1 als Führung für die Klemmbolzenvorrichtung 53 dienen können. Zusätzlich können die
Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 der Klemmbolzenvorrichtung 53 an den die Kanäle 23, 25,
27, 29 trennenden Wänden 31, 33, 35, 37 geführt sein. Die Klemmbolzenvorrichtung 53
befindet sich im Gehäuse an der Innenseite der Vorderwand 3. Wie in den Figuren dargestellt
ist, sind in den Kanälen 23, 25, 27, 29 Schnürsenkel 24, 26, 28, 30 angeordnet, die
zwischen der Rückwand 5 und den Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 verlaufen.
[0022] Die beiden Endpositionen, zwischen welchen die Klemmbolzenvorrichtung 53 im Gehäuse
1 verschoben werden kann, sind in den Fig. 3a und 3b bzw. 4a und 4b dargestellt. Wie
in Fig. 3a und Fig. 3b zu erkennen ist, befindet sich die Klemmbolzenvorrichtung 53
in der ersten Endposition in Anlage am Deckel 11. Der Drücker 49 ragt nun lediglich
geringfügig aus der Öffnung 51 in der Bodenplatte 9 vor. Wie insbesondere in Fig.
3b zu erkennen ist, greifen die Zähne 55 der Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 lediglich
geringfügig in den im zugeordneten Kanal 23, 25, 27, 29 angeordneten Schnürsenkel
24, 26, 28, 30 ein, sodass dieser ohne oder lediglich mit geringem Widerstand in Richtung
der Bodenplatte 9 der Klemmvorrichtung (d.h. in der Zeichnungsebene nach links), wie
durch den Pfeil in Fig. 3b gezeigt ist, gezogen werden kann. Durch die Zähne 55 des
Klemmbolzens 39, 41, 43, 45 wird lediglich ein geringer Reibungswiderstand auf den
jeweiligen Schnürsenkel 24, 26, 28, 30 ausgeübt.
[0023] In der in Fig. 4a gezeigten Endposition befindet sich die Klemmbolzenvorrichtung
53 in Anlage an der Bodenplatte 9 der Klemmvorrichtung. Der Drücker 49 der Klemmvorrichtung
ragt nun deutlicher aus der entsprechenden Öffnung 51 in der Bodenplatte 9 der Klemmvorrichtung
hervor. Aufgrund des verringerten Querschnitts des Kanals 23, 25, 27, 29 zwischen
dem Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 und der Rückwand 5 der Klemmvorrichtung in dieser Endposition
greifen die Zähne 55 des Klemmbolzens 39, 41, 43, 45 nun stärker in den Schnürsenkel
24, 26, 28, 30 ein, sodass dieser bei einer Zugbelastung in Richtung der Bodenplatte
9 (d.h. in der Zeichnungsebene nach rechts) der Klemmvorrichtung festgeklemmt ist.
[0024] Die Klemmvorrichtung ist für eine Befestigung an der Zunge eines Stiefels eingerichtet,
wobei die Bodenplatte 9 der Klemmvorrichtung vorzugsweise nach unten und der Deckel
11 nach oben gerichtet ist. Die Fläche der Rückwand 5 der Klemmvorrichtung erstreckt
sich über die Fläche der Vorderwand 3 hinaus und es sind darin Durchgangsöffnungen
57, 59, 61 ausgebildet, mit welchen die Klemmvorrichtung an der Zunge mit Nieten,
Schrauben und ähnlichen Befestigungsmitteln befestigt werden kann.
[0025] Die Funktionsweise der Klemmvorrichtung gemäß der gezeigten Ausführungsform wird
im Folgenden beschrieben. Die vier Schnürsenkel 24, 26, 28, 30, die beispielsweise
zwei Schnürungen eines Stiefels zugeordnet sein können, werden durch die Durchgangsöffnungen
15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 in der Bodenplatte 9 und im Deckel 11 geführt und dabei
in den entsprechenden Kanälen 23, 25, 27, 29 angeordnet. Vorzugsweise werden die beiden
Schnürsenkel 26, 28 der einen Schnürung durch die beiden innen liegenden Kanäle 25,
27 im Gehäuse 1 geführt und die beiden Schnürsenkel 24, 30 der anderen Schnürung durch
die beiden außen liegenden Kanäle 23, 29. Beim Einführen der Schnürsenkel 24, 26,
28, 30 in die Kanäle 23, 25, 27, 29 und auch beim Spannen der Schnürungen über dem
Fuß durch Ziehen an den Schnürsenkeln 24, 26, 28, 30 werden die den Kanälen 23, 25,
27, 29 zugeordneten Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 und damit die gesamte Klemmbolzenvorrichtung
53 in Richtung des Deckels 11 der Klemmvorrichtung und gegebenenfalls bis zum Erreichen
der Endposition mitgenommen, da die Zähne 55 der Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 mit den
Schnürsenkeln 24, 26, 28, 30 in Berührung kommen. Die Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 befinden
sich nun in einem Bereich der Kanäle 23, 25, 27, 29, in dem der Durchmesser oder die
Höhe der Kanäle 23, 25, 27, 29 so groß ist, dass die Schnürsenkel 24, 26, 28, 30 ohne
oder lediglich mit geringem Widerstand nach oben (in Fig. 3b nach links) gezogen werden
können. In dieser Position der Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 können die Schnürungen mit
der gewünschten Stärke gespannt werden. Nach dem Straffen der Schnürungen werden die
Schnürsenkel 24, 26, 28, 30 losgelassen, sodass sie durch die jetzt in den Schnürungen
vorliegende Spannung nach unten (in Fig. 4b nach rechts) gezogen werden. Dabei werden
die Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 aufgrund der Reibung zwischen ihren Zähnen 55 und den
Schnürsenkeln 24, 26, 28, 30 in Richtung der Bodenplatte 9 des Gehäuses 1 mitgenommen
und dabei die Schnürsenkel 24, 26, 28, 30 zwischen den Klemmbolzen 39, 41, 43, 45
und den diesen gegenüberliegenden Wänden der Kanäle 23, 25, 27, 29 in den Bereichen
der Kanäle 23, 25, 27, 29 mit verringertem Querschnitt festgeklemmt. Da der räumliche
Abstand zwischen den beiden extremen Positionen der Klemmbolzenvorrichtung 53 lediglich
einige Millimeter beträgt, wird die Spannung der Schnürung(en) beim Loslassen der
Schnürsenkel 24, 26, 28, 30, nur geringförmig verringert, bevor die maximale Klemmwirkung
erreicht wird.
[0026] Das Lösen der Schnürsenkel 24, 26, 28, 30 erfolgt, indem die Klemmbolzenvorrichtung
durch Drücken auf den Drücker 49 aus der zweiten Position in Richtung der ersten Position
gedrückt wird, sodass die Klemmbolzen 39, 41, 43, 45 aus den Bereichen der Kanäle
23, 25, 27, 29 mit verringertem Durchmesser in die Bereiche der Kanäle 23, 25, 27,
29 mit vergrößertem Durchmesser verschoben und die Schnürsenkel 24, 26, 28, 30 freigegeben
werden.
[0027] An der erfindungsgemäßen Vorrichtung können zahlreiche Modifizierungen vorgenommen
werden, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise ist es denkbar,
die Klemmvorrichtung lediglich mit zwei Kanälen für zwei Schnürsenkel auszubilden.
Die Form des Gehäuses kann auf vielfältige Weise abgewandelt werden. Im Gehäuse könnten
die Wände zwischen den Kanälen weggelassen werden. Es ist denkbar, bei einer Ausführungsform
zur Fixierung von vier Schnürsenkeln lediglich jeweils zwei Klemmbolzen miteinander
zu verbinden, sodass jeweils zwei Schnürsenkel, die jeweils einer Schnürung zugeordnet
sind, unabhängig voneinander gelöst werden können. Entsprechend könnten die jeweils
verbundenen Klemmbolzen mit jeweils einem Hebel oder Drücker versehen sein, um sie
unabhängig voneinander zu betätigen.
[0028] Darüber hinaus ist es denkbar, den Drücker 49 der Klemmbolzenvorrichtung an einer
anderen Stelle vorzusehen und beispielsweise so am Steg anzuordnen, dass er durch
eine entsprechende Öffnung im Deckel ragt oder aus der Vorderwand ragt.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Gehäuse
- 3
- Vorderwand
- 5
- Rückwand
- 7
- Seitenwand
- 9
- Bodenplatte
- 11
- Deckel
- 13
- Bohrung
- 15
- Durchgangsöffnung
- 16
- Durchgangsöffnung
- 17
- Durchgangsöffnung
- 18,
- Durchgangsöffnung
- 19
- Durchgangsöffnung
- 20
- Durchgangsöffnung
- 21
- Durchgangsöffnung
- 22
- Durchgangsöffnung
- 24
- Schnürsenkel
- 26
- Schnürsenkel
- 28
- Schnürsenkel
- 30
- Schnürsenkel
- 23
- Kanal
- 25
- Kanal
- 27
- Kanal
- 29
- Kanal
- 31
- Wand
- 33
- Wand
- 34
- Wand
- 35
- Wand
- 36
- Wand
- 37
- Wand
- 39
- Klemmbolzen
- 41
- Klemmbolzen
- 43
- Klemmbolzen
- 45
- Klemmbolzen
- 47
- Steg
- 49
- Drücker
- 51
- Öffnung
- 53
- Klemmbolzenvorrichtung
- 55
- Zähne
1. Klemmvorrichtung zur lösbaren Fixierung von Schnürsenkeln (26, 28) mit einem Gehäuse
(1) und zwei das Gehäuse (1) durchquerenden Kanälen (25, 27) zur Aufnahme jeweils
eines Schnürsenkels (26, 28), wobei jedem Kanal (25, 27) ein in Richtung des Kanals
verschiebbarer Klemmbolzen (41, 43) zugeordnet ist und die Kanäle (27, 25) so ausgebildet
sind, dass ihr Querschnitt in Abhängigkeit von der Position des jeweiligen Klemmbolzen
(41, 43) verringert werden kann, um die in den Kanälen angeordneten Schnürsenkel (26,
28) festzuklemmen.
2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Klemmbolzen (41, 43) miteinander verbunden
und gemeinsam verschiebbar sind.
3. Klemmvorrichtung nach Anspruch 2, wobei die miteinander verbundenen Klemmbolzen (41,
43) einen von der Außenseite des Gehäuses (1) betätigbaren Hebel (49) aufweisen, mit
dem die Klemmbolzen (41, 43) verschoben werden können.
4. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei sich die Höhe der Kanäle
(25, 27) zwischen den Klemmbolzen (41, 43) und den dazu gegenüberliegenden Wänden
der Kanäle beim Verschieben der Klemmbolzen (41, 43) in einer Richtung senkrecht zur
Verbindungsrichtung zwischen den Kanälen (25, 27) verringert.
5. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Klemmbolzen (41, 43)
so ausgebildet sind, dass sie beim Verschieben an einer oder mehreren Wänden des Gehäuses
(1), in den Kanälen (25, 27) oder beidem geführt werden.
6. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei im Gehäuse (1) auf einer
Seite einer Querschnittsebene der Klemmvorrichtung die Klemmbolzen (41, 43) und auf
der gegenüberliegenden Seite die zur Aufnahme der Schnürsenkel (26, 28) vorgesehenen
Bereiche der Kanäle (25, 27) angeordnet sind und die Schnürsenkel (26, 28) zwischen
den Klemmbolzen (41, 43) und den zu den Klemmbolzen (41, 43) gegenüberliegen Wänden
der Kanäle (25, 27) festklemmbar sind.
7. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei sich die Kanäle (25, 27)
parallel und geradlinig durch das Gehäuse (1) erstrecken.
8. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Klemmvorrichtung vier
nebeneinander angeordnete Kanäle (23, 25, 27, 29) zur Aufnahme von vier Schnürsenkeln
(24, 26, 28, 30) und vier an den Kanälen (23, 25, 27, 29) entsprechend angeordnete
Klemmbolzen (39, 41, 43, 45) aufweist.
9. Klemmvorrichtung nach Anspruch 8, wobei alle vier Klemmbolzen (39, 41, 43, 45) miteinander
verbunden sind.
10. Klemmvorrichtung nach Anspruch 8, wobei jeweils die beiden innen im Gehäuse (1) angeordneten
Klemmbolzen (41, 43) und die beiden außen im Gehäuse (1) angeordneten Klemmbolzen
(39, 45) miteinander verbunden sind.
11. Stiefel mit einer Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Klemmvorrichtung
an der Zunge befestigt ist.
12. Stiefel nach Anspruch 11, wobei der Stiefel zwei Schnürungen umfasst, wobei die erste
Schnürung auf einem dem Vorderfuß entsprechenden vorderen Stiefelabschnitt angeordnet
ist und die zweite Schnürung am Schaft angeordnet ist.
13. Stiefel nach Anspruch 12, wobei die vier Schnürsenkel (24, 26, 28, 30) der beiden
Schnürungen mit einer gemeinsamen Zugeinrichtung verbunden sind.