Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung, insbesondere eine Skibindung mit Aufstiegsfunktion,
mit einem Skischuhträger, an welchem ein zum Halten eines Skischuhs im Bereich der
Skischuhspitze ausgebildeter Vorderbacken und ein zum Halten des Skischuhs im Bereich
der Skischuhferse ausgebildeter Fersenbacken angeordnet sind. Vorderbacken und Fersenbacken
definieren dabei eine Skischuhträgerlängsrichtung. Der Skischuhträger ist im Bereich
des Vorderbackens bezüglich einem skifesten Basisteil um eine quer zur Skilängsrichtung
und parallel zur Skioberseite verlaufende geometrische Schwenkachse schwenkbar. Weiter
ist eine Fersenverriegelungsvorrichtung vorhanden, mit welcher der Skischuhträger
gegenüber dem Ski in abgesenkter Stellung verriegelbar ist. Die Skibindung weist eine
zusätzliche Verriegelungsvorrichtung auf, mit welcher der Skischuhträger derart verriegelbar
ist, dass er an wenigstens einer Längsposition bezüglich des Skis wenigstens in skisenkrechter
Richtung bezüglich des Skis festgelegt ist.
Stand der Technik
[0002] Hinsichtlich ihrer Funktion sind Skibindungen unterteilbar in alpine Pistenbindungen,
die nur zum Abfahren und Skifahren an Skiliften verwendet werden, und Tourenbindungen
oder Telemarkbindungen, die zusätzlich auch zum Gehen auf Skiern, insbesondere zum
Aufsteigen mit Hilfe von an den Skiern befestigten Steigfellen, verwendet werden.
Während erstere bloss eine zuverlässige Fixierung des Skischuhs auf dem Ski in einer
so genannten Abfahrtsstellung zu gewährleisten haben, müssen letztere zum Aufsteigen
neben der Abfahrtsstellung in eine Aufstiegsstellung gebracht werden können, in welcher
zum Gehen eine Gelenkbewegung zwischen dem Skischuh und dem Ski vorgesehen ist. Üblicherweise
ist dabei der Skischuh in einem vorderen Bereich um eine Querachse am Ski schwenkbar,
sodass er im Fersenbereich vom Ski abhebbar ist. Tourenbindungen weisen hierzu beispielsweise
einen gegenüber einem skifesten Basisteil schwenkbaren Skischuhträger auf, an welchem
ein Vorderbacken und ein Fersenbacken zum Halten des Skischuhs angebracht sind. In
diesem Fall ist im Allgemeinen eine Fersenverriegelungsvorrichtung vorgesehen, mit
welcher der abgesenkte Skischuhträger im Fersenbereich am Ski festgelegt werden kann
(Abfahrtsstellung). Zum Gehen oder Aufsteigen kann der Skischuhträger von der Fersenverriegelungsvorrichtung
freigegeben werden, sodass er frei schwenkbar ist (Aufstiegsstellung). Eine derartige
Skibindung ist beispielsweise in der
WO 96/23559 (Fritschi) beschrieben.
[0003] Es sind auch Tourenskibindungen bekannt, welche keinen Skischuhträger aufweisen (z.
B. Bindungen gemäss der
EP 0 199 098; Barthel). Bei derartigen Tourenskibindungen ist der Skischuh in der Aufstiegsstellung
nur an einem Vorderbacken schwenkbar gehalten und eine steife Skischuhsohle erfüllt
die Funktion des Skischuhträgers. In der Abfahrtsstellung ist der Schuh selbst an
der Schuhsohle von einer Fersenverriegelung verriegelt.
[0004] Bei Tourenskibindungen mit einem Skischuhträger ist es bekannt, den Skischuhträger
in der Abfahrtsstellung nicht nur im Fersenbereich gegen ein Abheben am Ski festzulegen.
Beispielsweise beschreibt die
WO 2007/060219 A1 (Marker) eine Skibindung mit Aufstiegsfunktion, bei welcher ein Skischuhträger in der Abfahrtsstellung
sowohl unterhalb des Fersenbackens als auch durch zusätzliche Riegelelemente kurz
hinter dem Vorderbacken, im Ballenbereich eines in der Bindung gehaltenen Fusses,
an skifesten Teilen gegen eine Abheben verankert ist. Während damit in der Abfahrtsstellung
zwar eine gute Kippsteifigkeit gewährleistet ist, wird der Ski jedoch im Bindungsbereich
durch die Mehrpunkteverankerung des Skischuhträgers versteift. Bei Fahrten im Tiefschnee
ist mitunter jedoch eine eher hohe Flexibilität des Skis erwünscht. Diese Lösung verlangt
daher eine gewisse Kompromissbereitschaft seitens des Benutzers, wenn er gerade im
heute beliebten Freeride-Bereich mit derselben Ausrüstung sowohl im Tiefschnee als
auch auf der Piste skifahren möchte.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile im Stand der Technik zu vermeiden
und eine Skibindung mit Aufstiegsfunktion bereitzustellen, welche vielseitig in der
Anwendung ist und insbesondere bei unterschiedlichen Abfahrtsbedingungen optimale
Bedingungen ermöglicht.
Darstellung der Erfindung
[0006] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung umfasst die Skibindung eine zusätzliche Verriegelungsvorrichtung, welche
durch einen Benutzer unabhängig von der Fersenverriegelungsvorrichtung betätigbar
ist.
[0007] Auf diese Weise kann der Skischuhträger, wenn er im Fersenbereich durch die Fersenverriegelungsvorrichtung
verriegelt ist (Abfahrtsstellung), vom Benutzer wahlweise an wenigstens einer weiteren
Stelle am Ski gegen eine Abheben, d.h. eine skisenkrechte Relativbewegung gegenüber
dem Ski, festgelegt d.h. verankert werden. Ohne Verrieglung durch die zusätzliche
Verriegelungsvorrichtung entspricht die Situation in der Abfahrtsstellung einer herkömmlichen
Bindung wie beispielsweise der in der
WO 96/23559 (Fritschi) beschriebenen Bindung. Der Skischuhträger ist über die Querachse am vorderen Basisteil
sowie über die Fersenverriegelung am Ski festgelegt. Typischerweise kann der Skischuhträger
dabei in Längsrichtung ausweichen, sodass sich der Ski zwischen den beiden Verankerungen
weitgehend frei gegenüber dem Skischuhträger durchbiegen kann.
[0008] Befindet sich die Skibindung in der Abfahrtsstellung und ist der Skischuhträger durch
die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung verriegelt, ist der Skischuhträger an wenigstens
einer weiteren Stelle hinsichtlich eines Abhebens bezüglich des Skis festgelegt. Durch
die so hergestellte Verankerung an wenigstens 3-Punkten (Querachse, Fersenverriegelung,
zusätzliche Verriegelung) ist der Ski im Bereich der wenigstens 3 Ankerstellen zumindest
hinsichtlich einer Längsdurchbiegung an den Skischuhträger gekoppelt und somit nicht
mehr frei durchbiegbar. Je nach Steifigkeit des Skischuhträgers verringert die so
erreichte Mehrpunkte-Verankerung des Skischuhträgers die Flexibilität des Skis, wenigstens
im Bereich des Skischuhträgers.
[0009] Grundsätzlich ist es denkbar, dass die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung den Skischuhträger
nur gegen den Ski niederhält, sodass der Ski nur für positiven Flex (bei welchem sich
die Skienden vom Boden wegbiegen) versteift wird. Bei entgegen gesetzter Durchbiegung
(negativer Flex) kann der Ski in diesem Fall frei durchgebogen werden.
[0010] "Festlegen" umfasst im Rahmen der hier beschriebenen Erfindung also auch eine nur
einseitige Beschränkung der Relativbeweglichkeit von Ski und Skischuhträger in skisenkrechter
Richtung. Eine beidseitige Beschränkung ist mit "vollständiger Festlegung" bezeichnet.
[0011] Die betätigbare zusätzliche Verriegelungseinrichtung ermöglicht damit ein gezieltes
Versteifen des Skis. Je nach Erfordernis oder Vorliebe des Skiläufers kann somit der
Ski für eine Pistenabfahrt (z.B. steifer) oder für eine Tiefschneeabfahrt (z.B. flexibler)
angepasst werden. Zudem wird durch die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung eine erhöhte
Seitenstabilität bei Querbelastungen erreicht. Die Kopplung von Bein des Skiläufers,
welches im Skischuh gehalten ist, an den Ski ist somit besser definiert und erlaubt
entsprechend eine bessere Steuerung des Skis. Insbesondere wenn die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung
im Bereich der Schienbeinachse des Skiläufers angeordnet ist, ergibt sich eine besonders
gut definierte Seitenstabilität.
[0012] Der Gegenstand der Erfindung ist aber nicht auf Tourenskibindungen mit Skischuhträgern
beschränkt. Basierend auf derselben Grundidee ist eine Lösung der erfindungsgemässen
Aufgabe auch durch die Merkmale des Anspruchs 20 definiert. Gemäss diesem Aspekt der
Erfindung weist eine Skibindung, insbesondere eine Tourenskibindung, einen zum Halten
eines Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeten Vorderbacken auf. Der
Skischuh ist dabei bezüglich dem Vorderbacken um eine quer zur Skilängsrichtung und
parallel zur Skioberseite verlaufende geometrische Schwenkachse schwenkbar, wobei
eine Fersenverriegelungsvorrichtung vorhanden ist, mit welcher der Skischuh in abgesenkter
Stellung gegenüber dem Ski in einer Abfahrtsstellung verriegelbar ist. Die Skibindung
weist dabei eine zusätzliche Verriegelungsvorrichtung auf, mit welcher der Skischuh
derart verriegelbar ist, dass er in einer Abfahrtsstellung zusätzlich zur Fersenverriegelung
an wenigstens einer weiteren Längsposition bezüglich des Skis wenigstens in skisenkrechter
Richtung festlegbar ist. Dabei ist erfindungsgemäss die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung
derart ausgebildet, dass sie durch einen Benutzer unabhängig von der Fersenverriegelungsvorrichtung
betätigbar ist.
[0013] In diesem Fall greift die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung direkt oder indirekt
an der Schuhsohle an. Analog der oben beschriebenen Situation mit einem Skischuhträger
versteift somit die steife Skischuhsohle durch die wahlweise herstellbare (wenigstens)
3-Punkte-Verankerung den Ski wenigstens im Bereich der Skischuhsohle. In diesem Fall
ist es vorteilhaft, wenn die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung einen Auslösemechanismus
umfasst, welcher im Falle eines Sturzes bei Überschreiten eines Kraft-Schwellwerts
auf den Skischuh eine Sicherheitsauslösung bereitstellt, d.h. den Skischuh freigibt.
Im Gegensatz zu Bindungen mit Skischuhträgern bei welchen eine Sicherheitsauslösung
der Bindung über die Bindungsbacken erfolgt, gibt im Falle einer Bindung ohne Skischuhträger
typischerweise die Fersenverriegelung selbst den Skischuh im Auslösefall frei.
[0014] Der Auslösemechanismus kann beispielsweise am Skischuh und/oder an einem skifesten
Basisteil der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung ausgebildet sein. Beispielsweise
kann ein Riegelelement der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung derart ausgebildet
sein, dass es die Schuhsohle freigibt, wenn eine Kraft auf die Verriegelung einen
vorgegebenen Schwellwert überschreitet. Ebenso kann ein Widerlager, mit welchem ein
Riegelelement zusammenwirkt, derart ausgebildet sein, dass es das Riegelelement im
Auslösefall freigibt. Es versteht sich, dass der Auslösemechanismus dabei derart ausgebildet
sein kann, dass er sowohl eine Vorwärts-Sicherheitsauslösung als auch eine Seitwärts-Sicherheitsauslösung
bereitstellt.
[0015] Mit Vorteil weist die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung bei einer Bindung mit
Skischuhträger wenigstens eine Verriegelungsstellung auf, in welcher der Skischuhträger
festgelegt ist und wenigstens eine Freigabestellung, in welcher der Skischuhträger
freigegeben ist. Die Verriegelungsvorrichtung kann dabei durch Betätigung durch den
Benutzer von einer der wenigstens zwei Stellungen in die andere gebracht werden. Analog
ist im Falle einer Bindung ohne Skischuhträger bevorzugt der Skischuh selbst in der
Verriegelungsstellung verriegelt und in der Freigabestellung freigegeben.
[0016] Grundsätzlich ist es denkbar, weitere Stellungen der Verrieglungsvorrichtung vorzusehen,
bei welchen beispielsweise nur eine gedämpfte Ankopplung an den Ski erfolgt, sodass
der Skischuhträger bzw. fallweise der Skischuh durch die Verriegelungsvorrichtung
bezüglich einer skisenkrechten Relativbewegung gegenüber dem Ski nicht vollständig
festgelegt ist. Denkbar ist auch eine zusätzliche Stellung, bei welcher eine skisenkrechte
Relativbewegung nur einseitig, z.B. vom Ski weg nach oben festgelegt ist und eine
Relativbewegung nach unten zum Ski hin frei ist.
[0017] Mit Vorteil umfasst die Verriegelungsvorrichtung zudem eine Rastvorrichtung, welche
die Verriegelungsvorrichtung in der Verriegelungsstellung und in der Freigabestellung
verrasten kann. Damit ist sichergestellt, dass die Verriegelungsvorrichtung nach einer
Betätigung in der Freigabestellung bzw. in der Verriegelungsstellung verbleibt. Umfasst
die Verriegelungsstellung weitere Stellungen ist die Rastvorrichtung mit Vorteil derart
ausgebildet, dass die Verriegelungsvorrichtung in jeder Stellung verrastbar ist.
[0018] Bevorzugt ist die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung bei einer Bindung mit Skischuhträger
derart ausgebildet, dass der Skischuhträger auch in lateraler Richtung bezüglich des
Skis festgelegt ist, wenn er von der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung verriegelt
ist. Lateral bezeichnet hierbei eine Richtung quer zur Längsrichtung des Skis. Damit
wird erreicht, dass eine Kippsteifigkeit in der Abfahrtsstellung der Bindung verbessert
ist. Analog ist im Falle einer Bindung ohne Skischuhträger mit Vorteil der Skischuh
selbst in lateraler Richtung bezüglich des Skis festgelegt, wenn er von der zusätzlichen
Verriegelungsvorrichtung verriegelt ist.
[0019] Die Verriegelungsvorrichtung kann dabei insbesondere auch derart ausgebildet sein,
dass der Skischuhträger, oder fallweise der Skischuh selbst, auch dann in lateraler
Richtung am Ski abgestützt ist, wenn die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung in der
Freigabestellung ist, d.h. eine skisenkrechte Relativbewegung gegenüber dem Ski durch
die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung freigegeben ist. Damit wird erreicht, dass
die verbesserte Kippsteifigkeit unabhängig von der zusätzlichen Verriegelung gegeben
ist.
[0020] Vorzugsweise greift die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung bei einer Bindung mit
Skischuhträger direkt am Skischuhträger an. Damit sind keine weiteren Teile erforderlich,
über welche die Verriegelungsvorrichtung mit dem Skischuhträger zusammenwirkt und
die zusätzliches Spiel einführen oder störanfällig sein können. Aus analogen Gründen
greift im Falle einer Bindung ohne Skischuhträger mit Vorteil die Verriegelungsvorrichtung
direkt am Skischuh an.
[0021] Es versteht sich allerdings, dass je nach Erfordernis in Varianten auch ein Zusammenwirken
über zusätzliche Teile erfolgen kann, sodass die Verriegelungsvorrichtung indirekt
am Skischuhträger bzw. fallweise am Skischuh angreift. Beispielsweise kann eine Manschette
am Skischuhträger vorgesehen sein, welche einen Teil der Verriegelungsvorrichtung
bildet und an welcher andere Komponenten zur Verriegelung angreifen. Weiter kann die
Verriegelung über ein Dämpfungsglied erfolgen, sodass der Skischuhträger bzw. fallweise
der Skischuh nicht vollständig am Ski festgelegt ist sondern z.B. eine gedämpfte Relativbewegung
zulässt. Zur Dämpfung kann aber auch der Skischuhträger selbst bereits gezielt mit
einer gewünschten Flexibilität versehen sein, sodass bei Ankopplung über die zusätzliche
Verriegelungsvorrichtung der Skischuhträger sich in einem gewünschten Mass ebenfalls
durchbiegt.
[0022] Mit Vorteil ist die Längsposition, an welcher der Skischuhträger bzw. fallweise der
Skischuh durch die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung festlegbar ist, zwischen den
Längspositionen der Querachse und der Fersenverriegelungsvorrichtung angeordnet. Damit
wird erreicht, dass die Bindung nicht unnötig verlängert wird, als ohnehin durch andere
Komponenten vorgegeben. Grundsätzlich ist bei einer Bindung mit Skischuhträger aber
auch denkbar, dass die Fersenverriegelung unterhalb des Fersenbackens angeordnet ist
und der Skischuhträger einen Überstand nach hinten aufweist, wo die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung
am Skischuhträger angreift.
[0023] Bevorzugt ist die Fersenverriegelungsvorrichtung bei einer Bindung mit Skischuhträger
in einer Längsposition hinter dem Fersenbacken angeordnet und greift direkt oder indirekt
an einem hinteren Ende des Skischuhträgers an. Damit weist der Skischuhträger keine
zusätzlichen Überstand am hinteren Ende auf und die Fersenverriegelungsvorrichtung
kann für einen Benutzer einfach zugänglich angeordnet und ausgebildet sein.
[0024] Bevorzugt ist bei Bindungen mit und ohne Skischuhträger die Längsposition, an welcher
der Skischuhträger bzw. fallweise der Skischuh gegenüber dem Ski mit der zusätzlichen
Verriegelungsvorrichtung festlegbar ist, in einem Bereich einer gedachten Verlängerung
der Schienbeinachse eines mit einem Skischuh in der Bindung gehaltenen Beins angeordnet.
[0025] Typischerweise heisst dies, dass die Längsposition, in welcher die Verriegelungsvorrichtung
des Skischuhträgers bzw. fallweise den Skischuh am Ski festlegt, bevorzugt im Bereich
von 5 bis 15 cm vor einem hinteren Ende der Skischuhsohle eines in der Bindung gehaltenen
Schuhs angeordnet ist.
[0026] Im Falle einer Bindung mit einem Skischuhträger liegt das hintere Längsende der Schuhsohle
typischerweise an einer nach vorne gerichteten Stossfläche eines Sohlenhalters des
Fersenbackens an. Ein hinteres Ende der Skischuhsohle ist somit in einem von der Bindung
gehaltenem Zustand des Skischuhs an einer Längsposition der entsprechenden Stossfläche
des Sohlenhalters angeordnet. Im Falle einer Bindung ohne Skischuhträger ist das hintere
Sohlenende typischerweise im Wesentlichen bei einer nach vorne gerichteten Stossfläche
der Fersenverriegelung angeordnet. Eine Längsposition des hinteren Sohlenendes in
einem von der Bindung gehaltenem Zustand des Skischuhs ist somit im Allgemeinen weitgehend
an der Längsposition einer vordersten Stirnfläche der Fersenverriegelung angeordnet.
Wie oben bereits erwähnt, kann die Verriegelungsvorrichtung derart ausgebildet sein,
dass ihre relative Längsposition zum Fersenbacken, und damit auch zum Sohlenhalter
des Fersenbackens, bzw. fallweise ihre relative Längsposition zu einer Fersenverriegelung
einstellbar ist.
[0027] Bevorzugt weist die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung im Falle einer Bindung mit
Skischuhträger ein, insbesondere in Skischuhträgerlängsrichtung zur Vorgabe einer
Längsposition verschiebbares, Riegelelement am Skischuhträger und ein, insbesondere
skifestes, Widerlager am Ski auf. Grundsätzlich wird hierbei unter Riegelelement ein
zur Betätigung der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung bewegliches Teil verstanden,
während Widerlager ein Gegenstück zum Riegelelement bezeichnet, welches bei der Betätigung
in der Regel ruht. Grundsätzlich sind zwar auch Ausführungen denkbar, wobei welchen
sowohl Riegelelement als auch Widerlager beweglich sind. Derartige Konstruktionen
sind jedoch vergleichsweise aufwändig und daher in der Regel für den Einsatz bei Skibindungen
nur bedingt geeignet.
[0028] Es versteht sich, dass in Varianten das Riegelelement beispielsweise auch unverschiebbar
sein kann, während das Widerlager verschiebbar ist oder in welchen das Riegelelement
z.B. an einer skifesten Grundplatte angeordnet ist, während das Widerlager am Skischuhträger
angebracht ist. Das Widerlager kann auch durch den Skischuhträger selbst bereitgestellt
sein. Schliesslich sind auch Varianten denkbar, bei welchen sowohl Riegelelement als
auch Widerlager unverschiebbar sind. Eine Verschiebbarkeit wenigstens einer der beiden
Komponenten hat jedoch den Vorteil, dass der Angriffspunkt der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung
von einem Benutzer gewählt werden kann.
[0029] Im Fall einer Bindung ohne Skischuhträger ist das Riegelelement bevorzugt verschiebbar
oder unverschiebbar am Ski befestigt, wobei der Skischuh selbst das Widerlager umfasst
und/oder bildet. Zwar sind auch Ausführungen denkbar, bei welchen das Riegelelement
am Skischuh ausgebildet ist, allerdings erfordert dies eine entsprechende Konstruktion
des Skischuhs was unter Umständen aufwändig sein kann.
[0030] Bevorzugt ist bei einer Bindung mit Skischuhträger das Riegelelement bezüglich einer
Verschiebung am Skischuhträger in Längsrichtung mit dem Fersenbacken gekoppelt, sodass
ein relativer Abstand vom Riegelelement zum Fersenbacken fest vorgegeben ist und bei
einer Verschiebung des Fersenbackens gegenüber dem Skischuhträger unverändert bleibt.
Vorzugsweise ist dabei das Riegelelement an einer Basisplatte des Fersenbackens gelagert,
sodass sich eine gemeinsam am Skischuhträger verschiebbare Einheit ergibt. Damit wird
erreicht, dass eine Längsposition der Verriegelung durch die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung
bezüglich einem Fuss des Skiläufers vorgegeben werden kann. Es versteht sich, dass
der vorgegebene Abstand zwischen Riegelelement und Fersenbacken einstellbar sein kann,
um individuelle Anpassungen zu ermöglichen. Es versteht sich zudem, dass im Falle
das Widerlager am Skischuhträger ausgebildet ist, dieses zusammen mit dem Fersenbacken
in einem vorgegebenen Abstand verschiebbar ausgebildet sein kann.
[0031] In einer vorteilhaften Ausführungsform einer Bindung mit Skischuhträger übergreift
das Riegelelement den Skischuhträger oberhalb des Skischuhträgers. Damit wird auf
einfache Weise erreicht, dass bei entsprechender Verankerung des Riegelelements am
Ski und/oder an einem skifesten Basisteil der Skischuhträger in skisenkrechter Richtung
bezüglich des Skis niedergehalten ist.
[0032] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Skibindung mit einem Skischuhträger,
in welcher das Riegelelement als Drehelement ausgebildet ist und um eine skisenkrechte
Achse drehbar am Skischuhträger angeordnet ist. Damit lassen sich besonders einfache
Eingriffsmöglichkeiten mit dem Widerlager erreichen, wobei auch eine einfache Bedienbarkeit
durch den Skiläufer ermöglicht wird. Beispielsweise kann durch einfache Drehung durch
den Benutzer die Verriegelungsvorrichtung von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung
gebracht werden oder umgekehrt. Hierzu kann das Drehelement z.B. mit entsprechenden
Dellen oder Riffelungen versehen sein, um die Manipulation auch mit handschuhbewehrten
Händen zu erleichtern.
[0033] Entsprechend kann das Riegelelement auch im Falle einer Skibindung ohne Skischuhträger
mit Vorteil als Drehelement ausgebildet sein, welches um eine skisenkrechte Drehachse
drehbar am Schuh oder Ski, insbesondere an einem skifesten Basiselement, angeordnet
ist.
[0034] In Varianten beider Arten von Skibindungen kann das Riegelelement aber auch zangenartige
Klemmvorrichtungen umfassen und/oder als Schieber ausgebildet sein, welches entsprechend
am Widerlager festklemmt bzw. in eine entsprechende Aussparung eingreift.
[0035] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Skibindung mit Skischuhträger umfasst das
als Drehelement ausgebildete Riegelelement eine durchgehende Aussparung quer zur Drehachse,
in welcher Aussparung der Skischuhträger angeordnet ist.
[0036] Mit Vorteil ist die Aussparung dabei in einer Projektion auf eine zur Drehachse senkrecht
angeordnete, gedachte Ebene sanduhrförmig, d.h. entsprechend einem Querschnitt eines
Doppel-Kegelstumpfs, derart ausgebildet, dass das Riegelelement in einem im Wesentlichen
durch die Öffnungswinkel der Sanduhr-Form, d.h. die Öffnungswinkel der Kegelformen,
vorgegebenen Winkelbereich um die Drehachse drehbar ist.
[0037] Um Riegelelement und Widerlager aneinander zu verankern umfasst das Riegelelement
ein Eingriffsmittel, welches in der Verriegelungsstellung mit einem Eingriffsmittel
des Widerlagers im Eingriff ist. Geeignete Eingriffsmittel sind beispielsweise Vorsprünge
am Riegelelement, welche in entsprechende Aussparungen des Widerlagers und/oder umgekehrt
eingreifen wie z.B. bajonettartige Eingriffsmittel.
[0038] Im Falle einer Bindung ohne Skischuhträger kann das Eingriffsmittel des Widerlagers
beispielsweise als Hinterschnitt an der Schuhsohle ausgebildet sein, mit welchem ein
Schieber oder Vorsprung des Riegelelementes zum Eingriff gebracht werden kann. Im
Fall einer Bindung mit Skischuhträger kann als beispielhafte Ausführung am Skischuhträger
ein Drehelement mit Eingriffsmittel am Skischuhträger angebracht sein, welche Eingriffsmittel
mit entsprechenden Aussparungen an einer skifesten Grundplatte zum Eingriff gebracht
werden können.
[0039] Als konstruktiv besonders einfache Ausführungsform von Skibindungen beider Art weist
das Eingriffsmittel des Widerlagers in skisenkrechter Richtung einen Hinterschnitt
auf, wobei das Eingriffsmittel des Riegelelements derart ausgebildet ist, dass es
in der Verriegelungsstellung den Hinterschnitt derart hintergreift, dass das Riegelelement
bezüglich einem Abheben in skisenkrechter Richtung festgelegt ist. Ist dabei das Riegelelement
am Skischuhträger bzw. fallweise am Skischuh ausgebildet, kann der Hinterschnitt auf
einfache Weise an einer skifesten Grundplatte des Widerlagers ausgebildet sein. Ist
umgekehrt das Riegelelement am Ski angeordnet, kann der Hinterschnitt am Skischuhträger
oder an einem am Skischuhträger angebrachten Lagerteil wie beispielsweise einer Manschette
ausgebildet sein. Im Falle einer Skibindung ohne Skischuhträger kann der Hinterschnitt
direkt in bzw. an einer Schuhsohle des Skischuhs ausgebildet sein oder an einem am
Skischuh angebrachten Lagerteil.
[0040] Mit Vorteil ist das Eingriffsmittel des Widerlagers bei Bindungen mit und ohne Skischuhträger
derart ausgebildet, dass das Eingriffsmittel des Riegelelements in verschiedenen Längspositionen
mit dem Eingriffsmittel des Widerlagers zum Eingriff gebracht werden kann. Dies gewährleistet
insbesondere im Falle eines verschiebbaren Riegelelements einen Eingriff in unterschiedlichen
Verschiebepositionen. In Varianten kann auch das Eingriffsmittel des Riegelelements
derart ausgebildet sein, dass das Eingriffsmittel eines verschiebbar ausgebildeten
Widerlagers in verschiedenen Längspositionen zum Eingriff gebracht werden kann.
[0041] In einer bevorzugten Ausführungsform beider Bindungsarten umfasst das Widerlager
eine skifeste Grundplatte und das Eingriffsmittel ist als länglicher Durchbruch ausgebildet,
welcher sich in Längsrichtung erstreckt und in skisenkrechter Richtung durch die Grundplatte
hindurch tritt. Dabei weist der Durchbruch innenseitig einen Hinterschnitt auf, sodass
das Eingriffsmittel des Riegelelements von oben her in den Durchbruch eingebracht
werden kann und durch Drehung des Riegelelements den Hinterschnitt des Widerlagers
hintergreift. Im Falle einer Bindung ohne Skischuhträger kann eine analog ausgebildete
Grundplatte auch an der Schuhsohle ausgebildet sein, sodass ein an einer skifesten
Grundplatte angeordnetes Riegelelement auf analoge Weise in den Durchbruch eingreifen
kann.
[0042] Es versteht sich, dass anstelle eines Durchbruchs auch eine nach oben offene Längsnut
an der Grundplatte ausgebildet sein kann, welche mit einem Hinterschnitt versehen
ist (z.B. analog einer Schwalbenschwanz-Nut). Ein Durchbruch erlaubt jedoch eine Nutzung
der gesamten Dicke der Grundplatte für den Eingriff des Riegelelements und führt zudem
zu einer vorteilhaften Gewichtsreduktion der Grundplatte.
[0043] Als konstruktiv besonders einfache Eingriffsmittel umfasst das Riegelelement zwei
diametral bezüglich der Drehachse angeordnete Flügel, welche in der Freigabestellung
weitgehend in Skilängsrichtung und in der Verriegelungsstellung schräg zur Skilängsrichtung
angeordnet sind. Damit kann durch einfache Drehung des Riegelelements ein Eingriff
mit Aussparungen oder Bügeln erreicht werden, welche in einer Richtung quer zur Längsrichtung
neben dem Riegelelement angeordnet sind.
[0044] Es versteht sich, dass die Erfindung wie vorgängig beschrieben auch einen Nachrüstsatz
für bestehende Skibindungen der jeweiligen Art, d.h. mit und ohne Skischuhträger,
umfasst. Gegebenenfalls umfasst ein derartiger Nachrüstsatz im Falle einer Bindung
mit Skischuhträger auch einen Fersenbacken, an welchem Teile der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung,
insbesondere ein Riegelelement, vorzugsweise ein als Drehelement ausgebildetes Riegelelement,
angeordnet sind.
[0045] Konkret stellt die Erfindung auch einen Nachrüstsatz für eine Skibindung bereit,
insbesondere für eine Tourenskibindung, mit welchem die Skibindung derart nachgerüstet
werden kann, dass ein Skischuhträger oder eine Skischuhsohle derart verriegelbar ist,
dass der Skischuhträger oder die Skischuhsohle zusätzlich zu einer Fersenverriegelung
an wenigstens einer weiteren Längsposition bezüglich des Skis wenigstens in skisenkrechter
Richtung festgelegt ist. Der Nachrüstsatz zeichnet sich dadurch aus, dass die zusätzliche
Verriegelungsvorrichtung derart ausgebildet ist, dass sie durch einen Benutzer unabhängig
von der Fersenverriegelungsvorrichtung betätigbar ist. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
des Nachrüstsatzes erschliessen sich aus den vorliegend beschriebenen Skibindungen
gemäss der Erfindung.
[0046] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0047] Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen schematisch:
- Fig. 1
- Eine seitliche Aussenansicht einer erfindungsgemässen Skibindung mit einer zusätzlichen
Verriegelungsvorrichtung in einer Abfahrtsstellung;
- Fig. 2
- einen Längsquerschnitt in Skischuhträgerlängsrichtung der Skibindung gemäss Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Aussenansicht auf eine zur Montage auf einem Ski vorgesehenen Unterseite der
Skibindung der Fig. 1, wobei die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung in einer Freigabestellung
ist;
- Fig. 4.
- eine Aussenansicht analog der Fig. 3, wobei die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung
in einer verriegelten Stellung ist;
- Fig. 5
- ein Querschnitt senkrecht zur Skischuhträgerlängsrichtung der Skibindung gemäss Fig.
1 im Bereich der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung in der Freigabestellung ist;
- Fig. 6
- ein Querschnitt analog zu Fig. 5, wobei die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung in
der verriegelten Stellung ist;
- Fig. 7
- Aussenansicht in einer schrägen Draufsicht auf ein Drehelement der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung;
- Fig. 8
- eine Prinzipskizze einer erfindungsgemässen Skibindung ohne Skischuhträger mit einer
zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung.
[0048] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0049] Im Folgenden sind die Figuren 1 bis 7 gemeinsam beschrieben.
[0050] Die Skibindung 1 umfasst einen Skischuhträger 2, an welchem ein Vorderbacken 3 sowie
ein Fersenbacken 4 angeordnet sind. Der Skischuhträger 2 umfasst ein Hohlprofil 5,
welches beispielsweise einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit einem V-förmigen
Boden aufweist. Der Skischuhträger 2 ist an einem zur festen Montage an einem Ski
11 (in Fig. 1 und 2 angedeutet) vorgesehenen Basisteil 6 in einem Lager 7 um eine
geometrische Querachse D im Bereich des Vorderbackens 3 schwenkbar gelagert. Das Lager
7 umfasst dabei eine Querachse 8, welche am Basisteil 6 gelagert ist.
[0051] Die Skibindung 1 weist im Fersenbereich, in vorgesehener Fahrtrichtung hinter dem
Fersenbacken 4 angeordnet, eine Fersenverriegelungsvorrichtung 9 (im Folgenden mit
"Fersenverriegelung" bezeichnet) auf. Die Fersenverriegelung 9 ist im vorliegenden
Fall als Schwenkhebel 13 ausgebildet, welcher an einem zur skifesten Montage vorgesehenen
Basisteil 12 in Skilängsrichtung um eine quer zur Skilängsrichtung angeordnete Schwenkachse
E schwenkbar gelagert ist.
[0052] Die Fersenverriegelung 9 ist derart ausgebildet, dass sie in der in Fig. 1 dargestellten
Abfahrtsstellung der Skibindung 1 ein Raststück 10 übergreift, welches an einem über
den Fersenbacken 4 hinaus verlängertem hinteren Ende des Skischuhträgers 2 angeordnet
ist. Der Skischuhträger 2 ist so in der Abfahrtsstellung gegen ein Verschwenken um
die Achse D, d.h. gegen ein Abheben des Skischuhträgers 2 im Fersenbereich von dem
mit der Bindung 1 versehenen Ski 11, verriegelt. Der Schwenkhebel 13 ist hierzu nach
hinten zur Oberfläche des Skis 11 verschwenkt.
[0053] Der Schwenkhebel 13 weist zudem in unterschiedlichen Abständen von der Schwenkachse
E Auflageflächen 14 für das Raststück 10 des Skischuhträgers 2 auf. Die Auflageflächen
14 können in entsprechenden Schwenkstellungen des Schwenkhebels 13 jeweils in eine
Bewegungsbahn des Raststücks 10 eingeschwenkt werden, wenn die Skibindung 1 in einer
Freigabestellung ist (nicht dargestellt). Freigabestellung bezeichnet hierbei eine
Stellung der Skibindung 1, in welcher der Skischuhträger 2 im Fersenbereich freigegeben
ist, sodass er vom Ski 11 weg angehoben und um die Achse D verschwenkt werden kann.
Aufgrund der einschwenkbaren Auflageflächen 14 kann der Skischuhträger 2 zur Aufstiegshilfe
im Fersenbereich in unterschiedlichen Abständen vom Ski 11 unterstützt werden kann
(Steighilfe).
[0054] Der Fersenbacken 4 weist ein im Längsschnitt im Wesentlichen L-förmiges Gehäuse 15
auf (siehe auch Fig. 2), dessen einer in Richtung zum Vorderbacken hin sich erstreckender
Schenkel 16 vom Skischuhträger 2 in einer Verschiebeführung 18 durchsetzt ist. Am
anderen, vom Skischuhträger 2 aufragenden, Schenkel 17 des Gehäuses 15, sind Teile
einer Schliessmechanik des Fersenbackens 4 wie z.B. ein Sohlenniederhalter 4.1 sowie
ein Betätigungshebel 4.2 angeordnet. Am Schenkel 16 ist eine Fersenplatte 19 ausgebildet,
über oder auf deren Oberseite ein Fersenabsatz eines Skischuhs (nicht dargestellt)
angeordnet ist, wenn dieser in der Skibindung 1 gehalten ist. Die Skibindung 1 weist
zudem eine Skibremse 20 auf, welche an der Fersenplatte 19 angeordnet ist und durch
den Schuhabsatz auf bekannte Weise betätigbar ist. Unterhalb der Fersenplatte 19 ist
eine zur skifesten Montage auf der Skioberfläche vorgesehene Grundplatte 22 einer
zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung 21 angeordnet. Die Grundplatte 22 ist dabei
bevorzugt derart ausgebildet und bemessen, dass Bereiche des Fersenbackens 4, insbesondere
auch eine Unterseite der Fersenplatte 19, in der Abfahrtsstellung der Skibindung 1
auf einer Oberseite der Grundplatte 22 aufliegen. Der Fersenbacken 4 ist somit in
der Abfahrtsstellung auf der Grundplatte 19 abgestützt. Insbesondere erfolgt eine
Abstützung dabei in Bereichen, welche quer zur Skischuhträgerlängsrichtung vom Skischuhträger
beabstandet sind (siehe Fig. 5 und 6), sodass sich über die Grundplatte 22 eine verbesserte
Abstützung des Fersenbackens 4 am Ski 11, insbesondere bei einer Kippbelastung, ergibt.
Grundplatte 22 sowie Fersenplatte 19 können hierzu aneinander angepasste Auflageflächen
23 bzw. 24 aufweisen (siehe Fig. 5 und 6), welche zudem mit Längsrillen respektive
entsprechenden Längsnuten 25 versehen sind, sodass sich ein verbesserter Halt bezüglich
einer relativen Querverschiebung von Grundplatte 22 und Fersenplatte 19 ergibt.
[0055] Die Grundplatte 22 weist einen in Skischuhträgerlängsrichtung angeordneten länglichen
Durchbruch 26 auf, welcher in skisenkrechter Richtung durch die Grundplatte 22 hindurch
tritt. Der Durchbruch 26 ist in Richtung quer zur Längsrichtung durch zwei längsparallele
Seiten 27 begrenzt und weist an einem vorderen und einem hinteren Längsende jeweils
einen parallel zur Skioberfläche halbkreisförmig ausgebildeten Abschluss 28 auf (siehe
Fig. 3 und 4).
[0056] Der Durchbruch 26 erweitert sich stufenförmig von einer Oberseite der Grundplatte
22 zu einer (auf der Skioberfläche angeordneten) Unterseite. Damit ergibt sich ein
in einem oberen Bereich ein nach innen ragender, den Durchbruch 26 umlaufender Vorsprung
29, welcher einen in einem unteren Bereich angeordnete Aussparung 30 übergreift. Der
so gebildete Hinterschnitt in der Grundplatte 22 bildet ein Eingriffsmittel eines
als Grundplatte 22 ausgebildeten Widerlagers der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung
21.
[0057] In der Fersenplatte 19 ist in einer Längsposition vor dem Sohlenniederhalter 4.1
eine Aussparung 31 ausgebildet. Die Aussparung 31 umfasst einen im Wesentlichen kreisförmigen
Durchbruch 31.1, welcher in skisenkrechter Richtung durch die Fersenplatte 19 hindurch
tritt. Im Bereich des Durchbruchs 31.1 setzt sich die Aussparung 31 in einem oberen
Bereich der Fersenplatte 19 bis an deren seitliche Ränder fort, sodass die Aussparung
31 über diese seitlichen Aussparungsbereichen 31.2 von der Seite her für einen Benutzer
z.B. mit dessen Fingern zugänglich ist.
[0058] Im kreisförmigen Durchbruch 31.1 ist ein Drehelement 32 angeordnet (siehe Fig. 7).
Das Drehelement 32 weist einen kreiszylindrischen Grundkörper 33 auf, welcher mit
seiner Zylinderachse F in skisenkrechter Richtung angeordnet ist. Oberhalb des Grundkörpers
33 ist ein Drehknopf 34 ausgebildet, welcher flanschartig vom Grundkörper 33 auskragt.
Umfangsseitig weist der Drehknopf 34 Fingerdellen auf, welche zur Betätigung durch
einen Benutzer vorgesehen sind. Eine axiale Dicke des Drehknopfs 34 entspricht dabei
im Wesentlichen einer skisenkrechten Dimension der seitlichen Aussparungsbereiche
31.2 der Fersenplatte 19.
[0059] Der Drehknopf 34 weist einen Durchbruch 35 in senkrechter Richtung zur Zylinderachse
F auf. Der Durchbruch 35 ist in einer Projektion auf eine Ebene senkrecht zur Zylinderachse
F sanduhrförmig, d.h. in der Form eines Doppelkegelstumpfs ausgebildet. Auf der vom
Drehknopf 34 abgewandten Seite des Grundkörpers 33 schliesst ein kreiszylinderförmiger
Führungsabschnitt 36 an, welcher im Wesentlichen eine Dicke aufweist, welche der skisenkrechten
Dicke des Vorsprungs 29 entspricht und einen Durchmesser hat, welcher einer durch
die Seiten 27 definierten Breite des Durchbruchs 26 entspricht.
[0060] An den Führungsabschnitt 36 schliesst ein Eingriffselement 37 des Drehelements 32
an, welches zwei bezüglich der Zylinderachse F gegenüberliegende flanschartig auskragende
Flügel 38 aufweist. Die Flügel 38 weisen eine axiale Dicke auf, welche im Wesentlichen
der skisenkrechten Dicke der Aussparung 30 der Grundplatte 22 entspricht. Seitliche
Übergänge 39 von einem zum andere Flügel 38 sind geradlinig ausgebildet und liegen
tangential zum Führungsabschnitt 36.
[0061] Wie oben erwähnt, ist das Drehelement 32 in der Skibindung 1 im kreisförmigen Durchbruch
31.1 der Fersenplatte 19 angeordnet (siehe Fig. 1 bis 6). Der Durchbruch 35 des Drehelements
32 ist dabei derart angeordnet, dass der Skischuhträger 2 durch den Durchbruch 31.1
hindurch tritt, sodass das Drehelement 32 am Skischuhträger gelagert ist. Aufgrund
der sanduhrförmigen Ausbildung des Durchbruchs 31.1 kann das Drehelement 32 in einem
durch den Öffnungswinkel der Doppelkegelstumpf-Form vorgegebenen Winkelbereich um
die Zylinderachse F rotiert werden (z.B. durch die Hand eines Benutzers). Der Drehknopf
34 ist dabei in der Aussparung 31 angeordnet und reicht in die seitlichen Aussparungsbereiche
31.2, sodass der Drehkopf 34 unter der Schuhsohle eines in der Bindung 1 gehaltenen
Skischuhs von der Seite her zugänglich ist.
[0062] Das Drehelement 32 weist dabei im Wesentlichen zwei definierte Drehstellungen auf,
welche durch das Anliegen der Seitenwände der Doppelkegelstumpf-Form des Durchbruchs
35 am Skischuhträger 2 definiert sind. Zusätzlich weist der Durchbruch 35 Strukturierung
35.1 auf, welche an die V-förmige Unterseite des Skischuhträgers 2 derart angepasst
sind, dass eine Drehstellung des Drehelements 32 besser definiert ist oder dieses
in der jeweiligen Drehstellung verrastet ist.
[0063] In einer der Drehstellungen, welche einer Freigabestellung der zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung
21 entspricht (siehe Fig. 3), ist das Eingriffsmittel 37 des Drehelements 32 derart
ausgerichtet, dass die beiden Flügel 38 in Skischuhträgerlängsrichtung weisen. Die
seitlichen Übergänge 39 sind somit parallel zu den Seiten 27 des Durchbruchs 26 ausgerichtet,
sodass das Eingriffsmittel 37 in skisenkrechter Richtung frei in den Durchbruch 26
ein- und ausgebracht werden kann. Ist der Skischuhträger 2 freigegeben, kann somit
ungehindert eine Aufstiegsbewegung durchgeführt werden. Ist der Skischuhträger 2 in
der Abfahrtsstellung verriegelt, ist der Skischuhträger 2 in dieser Stellung der zusätzlichen
Verriegelungsvorrichtung 21 dennoch frei gegenüber dem Ski 11 in skisenkrechter Richtung
beweglich. Eine Skidurchbiegung zwischen der Fersenverriegelung 9 und dem Lager 7
am vorderen Basisteil 6 kann somit ungehindert erfolgen.
[0064] In der anderen Drehstellung, welche einer Verriegelungsstellung der zusätzlichen
Verriegelungsvorrichtung 21 entspricht (siehe Fig. 4), ist das Eingriffsmittel 37
um die Zylinderachse F um den vorgegebenen Winkelbereich rotiert. Die Flügel 38 des
Eingriffsmittels 37 sind somit schräg zur Skischuhträgerlängsrichtung ausgerichtet,
sodass sie bei vollständig abgesenktem Skischuhträger 2 den Vorsprung 29 untergreifen
und in der Aussparung 30 angeordnet sind. Der von der Aussparung 30 in Verbindung
mit Vorsprung 29 gebildete Hinterschnitt ergibt somit ein Eingriffsmittel der Grundplatte
22, mit welchem das Eingriffsmittel 37 des Drehelements 32 zum Eingriff gebracht werden
kann.
[0065] Das Drehelement 32 stellt in diesem Fall einen Kraftschluss zwischen Skischuhträger
2 und Grundplatte 22 und damit mit dem Ski 11 her, sodass der Skischuhträger 2 im
Bereich des Drehelements 32 hinsichtlich einer skisenkrechten Abhebbarkeit festgelegt
ist. Bevorzugt sind dabei die Auflageflächen 23 und 24 aufeinander gepresst, so dass
die Fersenplatte 19 und die Grundplatte 22 gegeneinander fixiert sind. Drehelement
32 sowie Grundplatte 22 wirken somit als Riegelelement respektive Widerlager der zusätzlichen
Verrieglungsvorrichtung 21.
[0066] Ein Längenbereich des Skis 11 zwischen der Fersenverriegelung 9 und dem Lager 7 am
vorderen Basisteil 6 ist somit zusätzlich über das Drehelement 32 an den Skischuhträger
2 gekoppelt (3-Punkte Kopplung), sodass eine Skidurchbiegung in diesem Längenbereich
nicht mehr frei erfolgen kann. Der Ski 11 ist zumindest in diesem Längenbereich durch
Ankopplung an den Skischuhträger 2 versteift.
[0067] Figuren 5 und 6 zeigen Querschnitte quer zur Skischuhträgerlängsrichtung in einer
Ebene, in welcher die Zylinderachse F des Drehelements angeordnet ist. Figur 5 entspricht
einem Schnitt in der Ebene B-B der Fig. 3 (Freigabestellung) und Fig. 6 entspricht
einem Schnitt in der Ebene C-C der Fig. 4 (Verriegelungsstellung).
[0068] Indem das Drehelement in der Aussparung 31 der Fersenplatte 19 angeordnet ist, wird
dieses zusammen mit dem Fersenbacken 4 längs dem Skischuhträger 2 verschoben, wenn
die Skibindung 1 an einen Skischuh angepasst wird. Aufgrund der länglichen Ausbildung
des Durchbruchs 26 an der Grundplatte 22 kann das Drehelement 32 mit seinem Eingriffsmittel
37 in verschiedenen Längspositionen in den Durchbruch 26 eingebracht werden.
[0069] Figur 8 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Skibindung 101, welche keinen Skischuhträger
aufweist und bei welcher die Sohle 102 eines Skischuhs 103 (gestrichelt angedeutet)
direkt an einer Schuhspitze von einem auf einem Ski 105 befestigten Vorderbacken 104
um eine Achse G schwenkbar gehalten ist. Im Fersenbereich ist die Schuhsohle 102 von
einer Fersenverriegelung 106 (welche bei derartigen Bindungen oft auch als Fersenbacken
bezeichnet ist) durch Eingriff von verriegelungsseitigen Haltebolzen 107 in entsprechende
Ausnehmungen der Schuhsohle 102 gegen ein Abheben gesichert (Abfahrtsstellung). Für
eine Aufstiegsstellung (nicht dargestellt) der Bindung 101 wird der Eingriff der Haltebolzen
107 in die Schuhsohle 102 gelöst, sodass der Schuh 103 im Fersenbereich frei abhebbar
und um die Achse G schwenkbar ist.
[0070] In einem Bereich vor der Fersenverriegelung 106 ist unterhalb der Schuhsohle 102
eine Grundplatte 108 einer zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung 114 auf der Oberseite
des Skis 105 befestigt. An der Grundplatte 108 ist ein weitgehend kreiszylindrisch
ausgebildetes Drehelement 109 der Verriegelungsvorrichtung 114 um eine skisenkrechte
geometrische Achse H drehbar gelagert. Die Zylinderachse ist dabei koaxial mit der
Drehachse H angeordnet. An einem skifernen Ende weist das Drehelement 109 ein flügelartig
ausgebildetes Eingriffsmittel 110 auf (weitgehend analog dem Eingriffsmittel 37 des
Drehelements 32).
[0071] Im Bereich des Drehelements 109 ist an der Schuhsohle 102 eine Aussparung 111 ausgebildet,
welche analog dem Durchbruch 26 einen nach innen auskragenden umlaufenden Vorsprung
112 und eine einen Hinterschnitt bildende Aussparung 113 aufweist. Weitgehend analog
dem Eingriff des Eingriffsmittels 37 des Drehelements 32 in den Durchbruch 26 kann
das Eingriffsmittel 110 des Drehelements 109 mit der Aussparung 113 an der Unterseite
der Schuhsohle 102 zum Eingriff gebracht werden. Die Schuhsohle 102 ist dann durch
das Drehelement 109 bezüglich einer skisenkrechten Abhebebewegung bezüglich des Skis
105 festgelegt. Wird der Eingriff bei aktivierter Fersenverriegelung 106 in der Abfahrtsstellung
hergestellt, ist die Schuhsohle (analog dem Skischuhträger 2 der oben beschriebenen
Ausführungsform) an 3 Punkten bezüglich eine skisenkrechten Abhebebewegung an den
Ski 105 gekoppelt. Der Ski 105 ist somit zumindest im Längenbereich zwischen Achse
G und Fersenverriegelung 106 versteift.
[0072] Dem Fachmann erschliessen sich im Rahmen der durch die Ansprüche definierten Erfindung
unmittelbar weitere Abwandlungen und weiterführende Ausführungsformen der Erfindung.
Die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele verstehen sich selbstverständlich nur
als beispielhafte Illustration der Erfindung.
1. Skibindung (1), insbesondere Skibindung mit Aufstiegsfunktion, mit einem Skischuhträger
(2), an welchem ein zum Halten eines Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeter
Vorderbacken (3) und ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhferse ausgebildeter
Fersenbacken (4) angeordnet sind, wobei Vorderbacken (3) und Fersenbacken (4) eine
Skischuhträgerlängsrichtung definieren, wobei der Skischuhträger (2) bezüglich eines
skifesten Basisteils (6) im Bereich des Vorderbackens (3) um eine quer zur Skilängsrichtung
und parallel zur Skioberseite verlaufende geometrische Schwenkachse (D) schwenkbar
ist und eine Fersenverriegelungsvorrichtung (9) vorhanden ist, mit welcher der Skischuhträger
(2) gegenüber dem Ski in abgesenkter Stellung verriegelbar ist, wobei die Skibindung
(1) eine zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (21) aufweist, mit welcher der Skischuhträger
(2) derart verriegelbar ist, dass er zusätzlich zur Fersenverriegelung (9) an wenigstens
einer weiteren Längsposition bezüglich des Skis wenigstens in skisenkrechter Richtung
festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (21) durch einen Benutzer unabhängig von
der Fersenverriegelungsvorrichtung (9) betätigbar ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (21) wenigstens eine Verriegelungsstellung
aufweist, in welcher der Skischuhträger (2) festgelegt ist und wenigstens eine Freigabestellung,
in welcher der Skischuhträger (2) freigegeben ist, wobei die Verriegelungsvorrichtung
(21) durch Betätigung durch den Benutzer von einer der wenigstens zwei Stellungen
in die andere gebracht werden kann.
3. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (21) eine Rastvorrichtung umfasst, welche die Verriegelungsvorrichtung
in der Verriegelungsstellung und in der Freigabestellung verrastet.
4. Skibindung nach einem der Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (21) derart ausgebildet ist, dass der Skischuhträger
(2) auch in lateraler Richtung bezüglich des Skis festgelegt ist, wenn er von der
zusätzlichen Verriegelungsvorrichtung (21) verriegelt ist.
5. Skibindung nach einem der Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (21) direkt oder indirekt am Skischuhträger
(2) angreift.
6. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsposition, an welcher der Skischuhträger (2) durch die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung
(21) festlegbar ist, zwischen den Längspositionen der Querachse (D) und der Fersenverriegelungsvorrichtung
(9) angeordnet ist.
7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fersenverriegelungsvorrichtung (9) in einer Längsposition hinter dem Fersenbacken
(4), direkt oder indirekt am Skischuhträger (2) angreift.
8. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsposition, an welcher der Skischuhträger (2) gegenüber dem Ski mit der zusätzlichen
Verriegelungsvorrichtung (21) festlegbar ist, in einem Bereich einer gedachten Verlängerung
der Schienbeinachse eines mit einem Skischuh in der Skibindung (1) gehaltenen Beins
angeordnet ist.
9. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (21) ein, insbesondere zur Vorgabe einer
Längsposition in Skischuhträgerlängsrichtung verschiebbares, Riegelelement (32) am
Skischuhträger und ein, insbesondere skifestes, Widerlager (22) am Ski umfasst, wobei
vorzugsweise das Riegelelement (32) bezüglich einer Verschiebung in Skischuhträgerlängsrichtung
mit dem Fersenbacken (4) gekoppelt ist, sodass ein relativer Abstand vom Riegelelement
(32) zum Fersenbacken (4) fest vorgegeben ist und bei einer Verschiebung des Fersenbackens
(4) gegenüber dem Skischuhträger (2) unverändert bleibt, wobei vorzugsweise das Riegelelement
(32) an einer Basisplatte (19) des Fersenbackens (4) gelagert ist und insbesondere
das Riegelelement (32) den Skischuhträger (2) bezüglich der Skioberseite oberhalb
des Skischuhträgers (2) übergreift.
10. Skibindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (32) als Drehelement um eine skisenkrechte Achse (F) drehbar am
Skischuhträger (2) angeordnet ist.
11. Skibindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (32) eine durchgehende Aussparung (35) quer zur Drehachse (F) aufweist,
in welcher Aussparung der Skischuhträger (2) angeordnet ist, wobei vorzugsweise die
Aussparung (35) in einer Projektion auf eine zur Drehachse (F) senkrecht angeordnete
gedachte Ebene sanduhrförmig, d.h. entsprechend einem Querschnitt eines Doppel-Kegelstumpfs,
derart ausgebildet ist, dass das Drehelement (32) in einem weitgehend durch die Öffnungswinkel
der Sanduhr-Form, d.h. die Öffnungswinkel der Kegelstumpf-Formen, vorgegebenen Winkelbereich
um die Drehachse (F) drehbar ist.
12. Skibindung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (32) ein Eingriffsmittel (37) umfasst, welches in der Verriegelungsstellung
mit einem Eingriffsmittel des Widerlagers (22) im Eingriff ist, wobei vorzugsweise
das Eingriffsmittel des Widerlagers (22) in skisenkrechter Richtung einen Hinterschnitt
aufweist und das Eingriffsmittel des Riegelelements (32) derart ausgebildet ist, dass
es in der Verriegelungsstellung den Hinterschnitt derart hintergreift, dass das Riegelelement
(32) bezüglich einem Abheben in skisenkrechter Richtung festgelegt ist, wobei bevorzugt
das Eingriffsmittel des Widerlagers (22) derart ausgebildet ist, dass das Eingriffsmittel
(37) des Riegelelements (32) in verschiedenen Längspositionen mit dem Eingriffsmittel
des Widerlagers (22) zum Eingriff gebracht werden kann.
13. Skibindung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (22) eine skifeste Grundplatte umfasst und das Eingriffsmittel als
länglicher Durchbruch (26) ausgebildet ist, welcher sich in Längsrichtung erstreckt
und in skisenkrechter Richtung durch die Grundplatte (22) hindurch tritt, wobei der
Durchbruch (26) innenseitig einen Hinterschnitt aufweist, sodass das Eingriffsmittel
(37) des Riegelelements (32) von oben her in den Durchbruch (26) eingebracht werden
kann und durch Drehung des Riegelelements (32) den Hinterschnitt des Widerlagers (22)
hintergreift.
14. Skibindung nach einem der Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffsmittel (37) des Riegelelements (32) zwei diametral bezüglich der Drehachse
(F) angeordnet Flügel (38) umfasst, welche in der Freigabestellung weitgehend in Skilängsrichtung
und in der Verriegelungsstellung schräg zur Skilängsrichtung angeordnet sind.
15. Skibindung (101), insbesondere Skibindung mit Aufstiegsfunktion, welche einen zum
Halten eines Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeten Vorderbacken (104)
aufweist, wobei der Skischuh bezüglich dem Vorderbacken (104) um eine quer zur Skilängsrichtung
und parallel zur Skioberseite verlaufende geometrische Schwenkachse (G) schwenkbar
ist und eine Fersenverriegelungsvorrichtung (106) vorhanden ist, mit welcher der Skischuh
in abgesenkter Stellung gegenüber dem Ski in einer Abfahrtsstellung verriegelbar ist,
wobei die Skibindung (101) eine zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (114) aufweist,
mit welcher der Skischuh derart verriegelbar ist, dass er zusätzlich zur Fersenverriegelung
(106) an wenigstens einer weiteren Längsposition bezüglich des Skis wenigstens in
skisenkrechter Richtung festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (114) durch einen Benutzer unabhängig von
der Fersenverriegelungsvorrichtung (106) betätigbar ist.
16. Nachrüstsatz für eine Skibindung, insbesondere für eine Tourenskibindung, mit welchem
die Skibindung derart nachgerüstet werden kann, dass ein Skischuhträger (2) oder eine
Skischuhsohle (102) derart verriegelbar ist, dass der Skischuhträger (2) oder die
Skischuhsohle (102) zusätzlich zur Fersenverriegelung (9) an wenigstens einer weiteren
Längsposition bezüglich des Skis wenigstens in skisenkrechter Richtung festgelegt
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zusätzliche Verriegelungsvorrichtung (21, 114) durch einen Benutzer unabhängig
von der Fersenverriegelungsvorrichtung (9, 106) betätigbar ist.