[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dämmplatte aus Kunststoffschaummaterial,
verschiedene Verfahren zu deren Herstellung sowie eine Verwendung der Dämmplatte gemäss
den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Dämmplatten aus Kunststoffschaummaterial sind in der Wärmedämmung von Gebäudefassaden
weit verbreitet und dienen dabei oftmals auch als Träger für eine Putzschicht, welche
den Witterungsschutz der Fassade bildet. Bei einem derartigen Fassadenaufbau ist jedoch
zu beachten, dass diese Dämmplatten eine gewisse Schrumpfung und eine nicht zu vernachlässigende
Wärmedehnung aufweisen, was zu Rissen in der Putzschicht, insbesondere im Bereich
der Plattenstösse, führen kann. Um diesem Problem zu begegnen ist es bekannt, Dämmplatten
zu verwenden, welche in die Platte eindringende Einschnitte aufweisen, die als Entlastungsstellen
dienen. Dabei ergibt sich bei Dämmplatten, bei denen diese Einschnitte im Einbauzustand
sehr schmal ausgebildet sind oder derartig ausgebildet sind, dass deren Begrenzungen
aufeinander liegen, das Problem, dass die Einschnitte zwar bei Schrumpfung eine ausreichende
Entlastung bringen, nicht jedoch bei erwärmungsbedingter Ausdehnung der Dämmplatte,
da die Begrenzungen der Einschnitte dann unter Druckspannung aneinander angrenzen
bzw. aufeinanderliegen. Dieses Problem weisen Dämmplatten mit ausreichend breiten
Schlitzen als Entlastungsstellen nicht auf. Bei diesen Dämmplatten ergibt sich jedoch
der Nachteil, dass beim Aufkleben der Dämmplatte und/oder beim Verputzen derselben
Kleber und/- oder Putz in die im Einbauzustand nach aussen offenen Einschnitte eindringt
und dadurch thermische Brücken gebildet werden, welche die Wärmeisolationsleistung
der Dämmplatte deutlich verschlechtern.
[0003] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Dämmplatte aus Kunststoffschaummaterial
mit Entlastungseinschnitten zur Verfügung zu stellen, welche die zuvor erwähnten Nachteile
des Standes der Technik nicht aufweist oder zumindest teilweise vermeidet.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Dämmplatte und die Herstellverfahren gemäss den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst.
[0005] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Dämmplatte, welche einschichtig oder
mehrschichtig aus einem oder mehreren Kunststoffschaummaterialien gebildet ist, bevorzugterweise
aus einem expandierten oder extrudierten Polystyrol-Hartschaum. Die Dämmplatte weist
in bekannter Weise zwei parallelen Aussenflächen auf, welche von den Rändern der Dämmplatte
begrenzt sind. In mindestens einer der Aussenflächen der Dämmplatte ist einer oder
sind mehrere in die Dämmplatte eindringende Einschnitte vorhanden, welche sich jeweils
zwischen zwei Rändern der Dämmplatte erstrecken und entlang dieser Längserstreckung
jeweils einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt aufweisen. Dabei sind die Einschnitte
jeweils derartig ausgebildet, dass sie im Querschnitt gesehen im Bereich nahe der
jeweiligen Aussenfläche, von welcher aus sie in die Dämmplatte eindringen, eine geringere
Breite aufweisen als in einem Bereich innerhalb der Dämmplatte. Bevorzugterweise weisen
die Einschnitte innerhalb der Dämmplatte jeweils überall eine grössere Breite auf
als im Bereich nahe der Aussenfläche, von welcher aus sie in die Dämmplatte eindringen.
[0006] Durch eine derartige Ausgestaltung der Einschnitte wird es möglich, Dämmplatten aus
Kunststoffschaummaterial zur Verfügung zu stellen, welche sowohl bei Materialschrumpfung
als auch bei Materialausdehnung wirkungsvoll zug- und druckspannungsentlastet sind
und durch den Einbau praktisch keinen Verlust ihrer Wärmeisolationsleistung erleiden,
da ein Eindringen von Kleber und Putz in die der Entlastung dienenden Einschnitte
nicht oder nur in geringfügigem Masse möglich ist.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte sind die Einschnitte jeweils
derartig ausgebildet, dass ihre Begrenzungen im Bereich nahe der jeweiligen Aussenfläche,
von welcher sie in die Dämmplatte eindringen, aneinander angrenzen oder im Wesentlichen
aufeinanderliegen. Hierdurch wird ein Eindringen von Kleber und Putz in den Einschnitt
beim Verarbeiten der Dämmplatte wirkungsvoll verhindert und der jeweilige Einschnitt
bildet im Bereich innerhalb der Dämmplatte einen zu den Aussenflächen hin im Wesentlichen
geschlossenen Hohlraum.
[0008] Auch ist es bevorzugt, dass die Einschnitte jeweils im Bereich innerhalb der Dämmplatte
über einen Grossteil ihrer Erstreckung in Richtung der Plattendicke eine im Wesentlichen
konstante Breite aufweisen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass Dämmplatten mit
symmetrischen Dämm- und Dehnungseigenschaften möglich werden.
[0009] Mit Vorteil dringen die Einschnitte jeweils im Wesentlichen senkrecht zur jeweiligen
Aussenfläche in die Dämmplatte ein, so dass die Begrenzungen des jeweiligen Einschnitts
im Eintrittsbereich mit der Aussenfläche jeweils einen Winkel von etwa 90° bilden.
Hierdurch kann ein Ausbrechen des Materials im Eintrittsbereich bestmöglich verhindert
werden.
[0010] Um eine gute Entlastung sicherzustellen, ist es weiter bevorzugt, dass die Einschnitte
jeweils tiefer als die Hälfte der Dämmplattendicke in die Dämmplatte eindringen, insbesondere
tiefer als 65% der Dämmplattendicke.
[0011] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Dämmplatte weisen beide Aussenflächen
Einschnitte wie zuvor beschrieben auf. Insbesondere für den bevorzugten Fall, dass
beide Seiten identische Einschnitte aufweisen, welche bevorzugterweise zudem abwechselnd
mit identischen Abständen parallel zueinander verlaufen, ergibt sich der Vorteil,
dass Platten bereitgestellt werden können, welche eine im Wesentlichen symmetrische
Entlastungscharakteristik aufweisen.
[0012] Mit Vorteil verlaufen die Einschnitte in einer oder in beiden Aussenflächen der Dämmplatte
parallel zu einem oder mehreren Rändern der Dämmplatte. Dabei ist es bevorzugt, dass
die Dämmplatte rechteckig ist und eine oder beide Aussenseiten der Dämmplatte Einschnitte
wie zuvor beschrieben aufweisen, welche senkrecht zueinander verlaufen.
[0013] Auch ist es dabei von Vorteil, dass eine oder beide Aussenseiten der Dämmplatte mehrere
parallele entsprechende Einschnitte aufweisen, welche insbesondere jeweils mit identischen
Abständen parallel zueinander verlaufen. Dabei ist es weiter bevorzugt, dass jede
der beiden Aussenseiten der Dämmplatte eine Vielzahl paralleler entsprechender Einschnitte
aufweist, welche parallel zu einer Vielzahl paralleler entsprechender Einschnitte
der anderen Aussenseite der Dämmplatte verlaufen, wobei diese Einschnitte abwechselnd
von der einen Aussenseite und von der anderen Aussenseite in die Dämmplatte eindringen
und dabei identische Abstände zueinander aufweisen.
[0014] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Einschnitte bei der Verarbeitung der
Dämmplatte als Schneidhilfe dienen können, wenn die Dämmplatte in Teilstücke zerteilt
werden soll.
[0015] Bevorzugterweise ist die Dämmplatte einschichtig oder mehrschichtig aus einem thermoplastischen
Kunststoffschaummaterial gebildet und sind die Einschnitte in der Dämmplatte durch
thermisches Schneiden hergestellt. Derartige erfindungsgemässe Dämmplatten sind besonders
kostengünstig in der Herstellung.
[0016] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Dämmplatte
gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung. Dabei wird in einem ersten Verfahrensschritt
eine Dämmplatte aus einem thermoplastischen Kunststoffschaummaterial oder eine Dämmplatte
mit zumindest einer Aussenschicht aus einem thermoplastischen Kunststoffschaummaterial
mit zwei parallelen Aussenflächen, welche von den Rändern der Dämmplatte begrenzt,
bereitgestellt. Die Dämmplatte ist bevorzugterweise aus expandiertem oder extrudiertem
Polystyrol-Hartschaum gebildet.
[0017] Sodann werden ein oder mehrere Einschnitte in mindestens eine der beiden Aussenflächen
der Dämmplatte eingebracht, was mittels Einfahren eines oder mehrerer Heizdrähte von
der jeweiligen Aussenfläche her in die Dämmplatte geschieht.
[0018] Dabei wird nach dem Eintreten der Heizdrähte in die Dämmplatte die Einfahrgeschwindigkeit
der Heizdrähte und/oder die Temperatur der Heizdrähte derartig verändert, dass die
mit den Heizdrähten erzeugten Einschnitte im Bereich innerhalb der Dämmplatte eine
grössere Breite aufweisen als im Bereich nahe der Aussenfläche. Dies kann z.B. auch
dadurch geschehen, dass bei veränderter oder unveränderter Einfahrtgeschwindigkeit
und/oder Temperatur der Heizdrähte die Relativbewegung der Heizdrähte gegenüber der
Dämmplatte verändert wird, z.B. indem die Heizdrähte nach dem Eintreten in die Dämmplatte
jeweils entlang eines Zick-Zack-Kurses innerhalb der Dämmplatte bewegt werden.
[0019] Durch das erfindungsgemässe Verfahren können erfindungsgemässe Dämmplatten gemäss
dem ersten Aspekt der Erfindung auf besonders kostengünstige Weise hergestellt werden.
Auch ergibt sich der Vorteil, dass durch das Einbringen der Einschnitte mittels Einfahren
von Heizdrähten die Begrenzungen der Einschnitte ganz oder teilweise geschlossene
Oberflächen aufweisen, so dass eine Wasseraufnahme der Dämmplatte über die Einschnitte
erschwert oder gar unmöglich wird.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die jeweilige Aussenfläche
der Dämmplatte zumindest für das Eintreten der Heizdrähte unter Zugspannung gesetzt,
bevorzugterweise indem die Dämmplatte zu dieser Aussenseite hin durchgebogen wird
oder gestreckt wird. Hierdurch wird es möglich, mit einem Heizdraht Einschnitte herzustellen,
deren Begrenzungen im Bereich nahe der Aussenfläche, von welcher sie in die Dämmplatte
eindringen, einen geringeren Abstand zueinander aufweisen als die Dicke des Heizdrahtes,
so dass die Einschnitte nach aussen hin fast geschlossen sind.
[0021] Dabei ist es weiter bevorzugt, dass die für das Eintreten der Heizdrähte unter Zugspannung
gesetzte Aussenfläche der Dämmplatte nach dem Eintreten der Heizdrähte in die Dämmplatte
und während dem weiteren Einfahren derselben in die Dämmplatte entspannt wird oder
unter Druckspannung gesetzt wird. Hierdurch entstehen Einschnitte, welche im Bereich
innerhalb der Platte eine deutlich grössere Breite aufweisen als im Bereich nahe der
Aussenfläche, von welcher aus sie in die Platte eindringen.
[0022] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein weiteres Verfahren zur Herstellung
einer Dämmplatte gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung. Dabei wird wiederum in einem
ersten Verfahrensschritt eine Dämmplatte aus einem thermoplastischen Kunststoffschaummaterial
oder eine Dämmplatte mit zumindest einer Aussenschicht aus einem thermoplastischen
Kunststoffschaummaterial mit zwei parallelen Aussenflächen, welche von den Rändern
der Dämmplatte begrenzt, bereitgestellt. Die Dämmplatte ist auch hier bevorzugterweise
aus expandiertem oder extrudiertem Polystyrol-Hartschaum gebildet.
[0023] Sodann werden ein oder mehrere Einschnitte in mindestens eine der beiden Aussenflächen
der Dämmplatte eingebracht, was mittels zerspanungs- und aufschmelzfreier Schneidmittel
wie z.B. mittels eines Messers mit Wellenschliff erfolgt. Hierdurch entstehen Einschnitte
in den Aussenflächen, welche bei unter Zugspannung senkrecht zu den Einschnitten stehender
Aussenfläche offene Spalte bilden und bei zugspannungsfreier Aussenfläche im Wesentlichen
geschlossen sind.
[0024] Anschliessend werden die so eingeschnittenen Aussenflächen der Dämmplatte unter Zugspannung
gesetzt, z.B. durch ein Durchbiegen der Dämmplatte zur jeweiligen Aussenfläche hin
oder Strecken der Dämmplatte, derart, dass die Einschnitte offene Spalte bilden.
[0025] In diesem Zustand werden einer oder mehrere Heizdrähte bis zum Grund in die offenen
Spalte eingefahren, und zwar bevorzugterweise derart, dass die Heizdrähte die Begrenzungswandungen
der Spalte nicht berühren.
[0026] Sodann wird ausgehend vom Grund der Spalte mit den geheizten Heizdrähten unter einem
Aufschmelzen des Plattenmaterials in den Bereichen der Heizdrähte bis zur gewünschten
Einschnitttiefe in die Dämmplatte eingefahren, was bevorzugterweise nach vorherigem
Aufheben der Unterzugspannungssetzung der Aussenfläche erfolgt.
[0027] Mit diesem Verfahren lassen sich erfindungsgemässe Dämmplatten mit Einschnitten herstellen,
deren Begrenzungen im Bereich nahe der Aussenfläche, von welcher sie in die Dämmplatte
eindringen, aufeinander liegen, so dass die Einschnitte zur Aussenfläche hin geschlossen
sind.
[0028] Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung der Dämmplatte gemäss dem
ersten Aspekt der Erfindung als eine Putzschicht tragende Gebäudeisolation, welche
bevorzugterweise durch Verkleben mit einer Gebäudewand verbunden ist. Bei derartigen
Verwendungen treten die Vorteile der Erfindung besonders deutlich zu Tage.
[0029] Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
sowie aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Draufsicht auf eine erste erfindungsgemässen Dämmplatte.
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teilbereich einer zweiten erfindungsgemässen Dämmplatte;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Teilbereich einer dritten erfindungsgemässen Dämmplatte;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teilbereich einer vierten erfindungsgemässen Dämmplatte;
Fig. 5 einen Schnitt durch einen Teilbereich der ersten erfindungsgemässen Dämmplatte;
[0030] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf eine erste erfindungsgemässe Dämmplatte
1 aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum. Die Dämmplatte 1 weist zwei parallele Aussenflächen
A, B mit rechteckigen Grundflächen auf, welche von senkrecht zu den Aussenflächen
A, B verlaufenden Rändern der Dämmplatte 1 begrenzt sind.
[0031] Wie zu erkennen ist, sind in beiden Aussenflächen A, B der Dämmplatte 1 zwei senkrecht
zueinander verlaufende Scharen von identischen, parallel zueinander verlaufenden und
senkrecht in die Dämmplatte 1 eindringenden Einschnitten 2 vorhanden, welche sich
jeweils zwischen zwei gegenüberliegenden Rändern der Dämmplatte 1 erstrecken und parallel
zu den beiden anderen Rändern der Dämmplatte 1 verlaufen. Die Abstände zwischen den
parallel zueinander verlaufenden Einschnitten sind jeweils identisch.
[0032] Die Einschnitte 2 dringen dabei jeweils abwechselnd von der einen Aussenfläche A
und von der anderen Aussenfläche B in die Dämmplatte 1 ein, wobei auch die Abstände
zwischen parallelen Einschnitten 2 unterschiedlicher Aussenflächen A, B jeweils identisch
sind.
[0033] Wie weiter in Zusammenschau mit Fig. 5 zu erkennen ist, welche einen Schnitt durch
einen Teilbereich der ersten erfindungsgemässen Dämmplatte 1 mit einem der Einschnitte
2 zeigt, weisen die Einschnitte 2 über ihre Längserstreckung jeweils einen im Wesentlichen
konstanten Querschnitt auf, derart, dass die Begrenzungen des jeweiligen Einschnitts
im Bereich X nahe der Aussenfläche A, B, von welcher der Einschnitt 2 in die Dämmplatte
1 eindringt, aufeinanderliegen und im Bereich Y innerhalb der Dämmplatte 1 im Wesentlichen
parallel voneinander beabstandet sind. Auf diese Weise bildet jeder Einschnitt 2 einen
zu den Aussenflächen A, B hin geschlossenen flachen Hohlraum 3 von im Wesentlichen
konstanter Breite innerhalb der Dämmplatte 1.
[0034] Zur Herstellung der Einschnitte 2, welche jeweils bis zu Dreivierteln der Plattendicke
in die Dämmplatte 1 eindringen, wird wie folgt vorgegangen:
[0035] In die Aussenflächen A, B einer bevorzugterweise gesägten Platte aus expandiertem
Polystyrol-Hartschaum werden in einem ersten Schritt im Bereich X nahe der Aussenflächen
A, B mit einem Messer zerspanungsfrei in Längs- und Querrichtung der Platte Einschnitte
von einer Tiefe von etwa einem Fünftel der Plattendicke eingebracht. Sodann wird die
Platte 1 in einer ersten Richtung unter Zugspannung gesetzt, so dass sich die quer
zur Zugrichtung verlaufenden mit dem Messer eingebrachten Einschnitte öffnen und offene
Spalte bilden. In diesem Zustand werden Heizdrähte in einer Richtung senkrecht zu
den Aussenflächen A, B der Platte 1 in die offenen Spalte eingefahren, ohne die Begrenzungswände
der Spalte zu berühren. Haben die Heizdrähte den Grund der Spalte erreicht, wird die
Zugspannungsbeaufschlagung der Platte 1 aufgehoben, während mit den heissen Heizdrähten
langsam bis zu einer Tiefe von Dreivierteln der Plattendicke in die Platte 1 eingefahren
wird, unter einem Aufschmelzen des Plattenmaterials im Bereich um den jeweiligen Heizdraht
herum. Ist die gewünschte Einfahrtiefe erreicht, wird die Dämmplatte 1 erneut in der
gleichen Richtung unter Zugspannung gesetzt, so dass die mit dem Messer erzeugten
Einschnitte im Bereich X nahe der Aussenflächen A, B wieder offene Spalte bilden und
die Heizdrähte werden ohne die Begrenzungen dieser Spalte zu berühren wieder aus der
Platte 1 ausgefahren. Anschliessend wird die Platte 1 in einer zweiten, zur ersten
Zugspannungsrichtung senkrecht verlaufenden Richtung unter Zugspannung gesetzt und
die zuvor beschriebenen Schritte für die quer zu der zweiten Zugspannungsrichtung
verlaufenden Einschnitte wiederholt. Hierdurch entstehen die in Fig. 1 gezeigten senkrecht
zueinander verlaufenden Scharen von Einschnitten 2 mit dem in Fig. 5 dargestellten
Querschnitt.
[0036] Die Figuren 2 bis 4 zeigen Teilbereiche weiterer erfindungsgemässer Dämmplatten 1
mit anderen Einschnittquerschnitten.
[0037] Der in Fig. 2 dargestellte Einschnitt 2 erweitert sich im Bereich X nahe der Aussenfläche
A, von welcher er in die Dämmplatte 1 eindringt, mit zunehmender Eindringtiefe. Ab
einer Eindringtiefe von etwa einem Fünftel der Plattendicke weist der Einschnitt 2
sodann im Bereich Y innerhalb der Platte 1 eine maximale und im Wesentlichen konstante
Breite auf, welche er bis zu seiner maximalen Eindringtiefe von etwa drei Vierteln
der Plattendicke beibehält.
[0038] Der in Fig. 3 dargestellte Einschnitt 2 unterscheidet sich von dem in Fig. 2 dargestellten
Einschnitt 2 lediglich dadurch, dass der Einschnitt 2 im Bereich X nahe der Aussenfläche
A, von welcher er in die Dämmplatte 1 eindringt, bis zu einer Eindringtiefe von etwa
einem Fünftel der Plattendicke eine im Wesentlichen konstante Breite aufweist, welche
deutlich geringer ist als seine Breite im Bereich Y innerhalb der Platte 1.
[0039] Zur Herstellung der in den Figuren 2 und 3 dargestellten Einschnitte 2 wird wie folgt
vorgegangen:
[0040] In die Aussenfläche A einer Platte 1, z.B. aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum,
wird senkrecht bis zu einer Tiefe von drei Vierteln der Plattendicke ein sich über
die gesamte Platte 1 erstreckender geheizter Heizdraht eingefahren. Dabei wird bei
dem in Fig. 2 gezeigten Einschnitt 2 nach dem Eintreten des Heizdrahtes in die Platte
1 die Einfahrgeschwindigkeit desselben bis zu einer Eindringtiefe von etwa eine Fünftel
der Plattendicke zunehmend verlangsamt und anschliessend bis zum Schluss konstant
gehalten. Bei dem in Fig. 3 gezeigten Einschnitt 2 wird hingegen nach dem Eintreten
des Heizdrahtes in die Platte 1 die Einfahrgeschwindigkeit desselben bis zu einer
Eindringtiefe von etwa eine Fünftel der Plattendicke auf einer ersten Geschwindigkeit
konstant gehalten, sodann schlagartig auf eine zweite Geschwindigkeit verlangsamt
und dann bis zum Schluss auf der zweiten Geschwindigkeit gehalten.
[0041] Der in Fig. 4 dargestellte Einschnitt 2 unterscheidet sich von dem in Fig. 3 dargestellten
Einschnitt 2 lediglich dadurch, dass der Einschnitt 2 im Bereich Y innerhalb der Platte
1 eine wellenartige Begrenzung aufweist.
[0042] Die Herstellung dieses Einschnitts 2 unterscheidet sich von der Herstellung des Einschnitts
gemäss Fig. 3 dadurch, dass der Heizdraht im Bereich Y innerhalb der Platte nicht
senkrecht zur Aussenfläche A mit einer langsameren zweiten Geschwindigkeit in die
Platte 1 eingefahren wird, sondern bei gleicher Geschwindigkeit wie im Bereich X nahe
der Aussenfläche im Bereich Y im inneren der Platte entlang eines Zick-Zack-Kurses
bewegt wird, wodurch sich die Breite des Einschnitts in diesem Bereich Y vergrössert.
[0043] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und auch in anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Patentansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Dämmplatte (1) aus Kunststoffschaummaterial, insbesondere aus expandiertem oder extrudiertem
Polystyrol-Hartschaum, mit zwei parallelen Aussenflächen (A, B), welche von den Rändern
der Dämmplatte (1) begrenzt sind,
wobei in mindestens einer der Aussenflächen (A, B) der Dämmplatte (1) ein oder mehrere
in die Dämmplatte (1) eindringende Einschnitte (2) mit jeweils im Wesentlichen konstantem
Querschnitt vorhanden sind, welche sich jeweils zwischen zwei Rändern der Dämmplatte
(1) erstrecken und jeweils im Bereich (X) nahe der jeweiligen Aussenfläche (A, B)
eine geringere Breite aufweisen als in einem Bereich (Y) innerhalb der Dämmplatte
(1).
2. Dämmplatte (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (2) jeweils derartig ausgebildet sind, dass ihre Begrenzungen im
Bereich (X) nahe der jeweiligen Aussenfläche (A, B) aneinander angrenzen bzw. aufeinanderliegen.
3. Dämmplatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (2) jeweils in einem Bereich (Y) innerhalb der Dämmplatte (1) über
einen Grossteil ihrer Erstreckung in Richtung der Plattendicke eine im Wesentlichen
konstante Breite aufweisen.
4. Dämmplatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (2) jeweils senkrecht zur jeweiligen Aussenfläche (A, B) in die Dämmplatte
(1) eindringen.
5. Dämmplatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (2) jeweils tiefer als die halbe Dämmplattendicke in die Dämmplatte
(2) eindringen, insbesondere tiefer als 65% der Dämmplattendicke.
6. Dämmplatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Aussenflächen (A, B) der Dämmplatte (1) entsprechende Einschnitte (2) aufweisen.
7. Dämmplatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Aussenflächen (A, B) der Dämmplatte (1) mehrere insbesondere identische
entsprechende Einschnitte (2) aufweisen, welche insbesondere parallel zu einem oder
mehreren Rändern der Dämmplatte (1) verlaufen.
8. Dämmplatte (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmplatte (1) rechteckig ist und eine oder beide Aussenflächen (A, B) der Dämmplatte
entsprechende Einschnitte (2) aufweisen, welche senkrecht zueinander verlaufen.
9. Dämmplatte (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Aussenflächen (A, B) der Dämmplatte (1) mehrere parallele entsprechende
Einschnitte (2) aufweisen, welche insbesondere jeweils mit identischen Abständen parallel
zueinander verlaufen.
10. Dämmplatte (1) nach Anspruch 9, wobei jede der beiden Aussenflächen (A, B) der Dämmplatte
(1) eine Vielzahl paralleler entsprechender Einschnitte (2) aufweist, welche parallel
zu einer Vielzahl paralleler entsprechender Einschnitte (2) der anderen Aussenfläche
der Dämmplatte (1) verlaufen, wobei diese Einschnitte (2) abwechselnd von der einen
Aussenfläche (A) und von der anderen Aussenfläche (B) in die Dämmplatte (1) eindringen
und dabei identische Abstände zueinander aufweisen.
11. Dämmplatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (2) durch thermisches Schneiden hergestellt sind.
12. Verfahren zur Herstellung einer Dämmplatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte:
a) Bereitstellen einer Dämmplatte (1) aus Kunststoffschaummaterial, insbesondere aus
expandiertem oder extrudiertem Polystyrol-Hartschaum, mit zwei parallelen Aussenflächen
(A, B), welche von den Rändern der Dämmplatte (1) begrenzt sind;
b) Einbringen von einem oder mehreren Einschnitten (2) in mindestens eine der Aussenflächen
(A, B) der Dämmplatte (1) mittels Einfahren eines oder mehrerer Heizdrähte von der
jeweiligen Aussenfläche (A, B) in die Dämmplatte (1),
wobei nach dem Eintreten der Heizdrähte in die Dämmplatte (1) die Einfahrgeschwindigkeit
der Heizdrähte, die Relativbewegung der Heizdrähte gegenüber der Dämmplatte (1) und/oder
die Temperatur der Heizdrähte derartig verändert wird, dass die mit den Heizdrähten
erzeugten Einschnitte (2) im Bereich (Y) innerhalb der Dämmplatte (1) eine grössere
Breite aufweisen als im Bereich (X) nahe der Aussenfläche (A, B).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Aussenfläche (A, B) der Dämmplatte (1) zumindest für das Eintreten
der Heizdrähte unter Zugspannung gesetzt wird, insbesondere mittels Durchbiegung oder
Streckung der Dämmplatte (1).
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die für das Eintreten der Heizdrähte unter Zugspannung gesetzte Aussenfläche (A,
B) der Dämmplatte (1) nach dem Eintreten der Heizdrähte in die Dämmplatte (1) und
während dem weiteren Einfahren derselben in die Dämmplatte (1) entspannt oder unter
Druckspannung gesetzt wird.
15. Verfahren zur Herstellung einer Dämmplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch die Schritte:
a) Bereitstellen einer Dämmplatte (1) aus Kunststoffschaummaterial, insbesondere aus
expandiertem oder extrudiertem Polystyrol-Hartschaum, mit zwei parallelen Aussenflächen
(A, B), welche von den Rändern der Dämmplatte (1) begrenzt sind;
b) Einbringen von einem oder mehreren Einschnitten in mindestens eine der Aussenflächen
(A, B) der Dämmplatte (1) mittels zerspanungs- und aufschmelzfreier Schneidmittel,
insbesondere mittels eines Messers mit Wellenschliff, derart, dass bei unter Zugspannung
senkrecht zu den Einschnitten stehender Aussenfläche (A, B) die Einschnitte offene
Spalte bilden und bei zugspannungsfreier Aussenfläche (A, B) die Einschnitte im Wesentlichen
geschlossen sind;
c) Setzen der Aussenfläche (A, B) unter eine Zugspannung senkrecht zu den Einschnitten,
so dass die Einschnitte offene Spalte bilden;
d) Einfahren eines oder mehrerer Heizdrähte in die offenen Spalte, insbesondere ohne
die Begrenzungswandungen der Spalte mit den Heizdrähten zu berühren; und
e) Einfahren mit den geheizten Heizdrähten in die Dämmplatte (1) ausgehend vom Grund
der Spalte, insbesondere nach vorherigem Aufheben der Unterzugspannungssetzung der
Aussenfläche (A, B).
16. Verwendung der Dämmplatte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als eine Putzschicht
tragende Gebäudeisolation, welche insbesondere durch Verkleben mit einer Gebäudewand
verbunden ist.